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B.1.1   GESUNDHEIT - KRANKHEIT- GENESUNG

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Obwohl die Redewendungen unter B. 1.1 und B. 1.2 sich zunächst auf Personen beziehen, werden viele Beispiele durch eine sekundäre Motivation bzw. durch eine Bedeutungsextension auch für Betriebe, Parteien, Länder usw. verwendet und sie sind hierbei oftmals sogar häufiger im Internet belegt als die nur personenbezogenen Redewendungen.

 

1. jmdm. wird (es) schwarz vor (den) Augen

mit dem Phrasem drückt man aus, dass jmd. (fast) ohnmächtig, bewusstlos wird bzw. unter plötzlicher starker Erschöpfung leidet


(Bloggerkommentar.): -  Mir wird beim Aufstehen
aus der liegenden Position auch immer schwarz vor den Augen, obwohl mein  Blutdruck normal ist.

(
Was ist Schwindel? -www.physio-molinari.de/Schwindel.pdf): <Auszug aus einer Praxisinformation zum Schwindel.> -  Schwankschwindel. Langsam wird dem Betroffenen schwarz vor den Augen, er hat das Gefühl, "weggetreten" zu sein und zu schwanken. Ausgelöst wird dieser Schwindel vor allem durch schnelles Aufstehen vom Liegen oder Sitzen.

(
http://wapedia.mobi/de/Auge - http://de.wikipedia.org/wiki/Auge): - <Auszug aus Wikipedia.> - Durch Erschütterung der Kopfes beispielsweise kann es passieren, dass eine Person vorübergehend weiße Punkte in seinem Blickfeld aufflimmern sieht, die nach kurzem wieder verschwinden. Dieses Phänomen wird umgangssprachlich als „Sternchen sehen“, „Sterne sehen“ oder „Flimmern“ bezeichnet. Bei plötzlicher starker Beanspruchung des Körpers, insbesondere bei niedrigem Blutdruck, kann es vorkommen, dass einem „schwarz vor den Augen“ wird, da das Gehirn nicht ausreichend mit Blut versorgt wird, um die Sehleistung aufrechtzuerhalten. Ein ähnliches Phänomen tritt bei starken Beschleunigungen des Körpers auf. Hier sind die Beschleunigung bei Raketenstarts oder Kampfflugzeugen zu nennen.


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2. mit einem Bein im Grabe stehen (ugs.)

Mit diesem umgangsprachlichen Phrasem drückt man aus, dass jmd. sehr krank ist bzw. dem Tod sehr nahe ist.


(Bloggerkommentar.): - Seit seiner schweren Operation sieht ihr Bruder aus, als würde er schon mit einem Bein im Grabe stehen.

(Schwerpunkt Geistliche Berufe Mai 2001- www.raumberg.at/GeistlicheBerufe2001.htm): - <Schüler berichten von einem Besuch im Kloster. In dem Textauszug findet sich nur dieses eine Phrasem.> - Schwerpunkt "Geistliche Berufe". Beim Thema geistliche Berufe setzen wir an der HBLA Raumberg den Schwerpunkt auf Begegnung mit Priestern und Ordensleuten. Seit Jahren gibt es einen guten Kontakt mit dem Kapuzinerkloster Irdning. Die Zusammenarbeit mit den Brüdern des Klosters beruht auf Gegenseitigkeit. Während die Kapuziner mit uns zu verschiedenen Anlässen wie Maturafeiern oder zu den kirchlichen Festen immer wieder sehr einfühlsam gestaltete Gottesdienste feiern, haben Raumberger Schüler etwa bei der Renovierung des Klosters im Rahmen der Projektwoche am Schulschluss tatkräftig mitgeholfen. Für den einen oder anderen Schüler ist das Kloster auch geistige Heimat und Zufluchtsort in schwierigen Situationen. So kann man Raumberger immer wieder beim Frühgottesdienst, einer Rorate oder auch sonntags in der Klosterkirche antreffen. Im Rahmen des Religionsunterrichtes besuchen wir mit den einzelnen Klassen das Kloster, wobei es neben einer Klosterführung auch immer ein sehr persönliches, interessantes Gespräch mit einem der Brüder gibt. Davon berichten einige SchülerInnen: An einem Montagnachmittag machte sich die gesamte Klasse zu einem Besuch ins Kapuzinerkloster auf. Was uns ein wenig verwunderte, war der junge Pater, der uns gleich freundlich empfing, da zumindest ich bis dato glaubte, dass in einem Kloster sowieso fast nur Pater wohnen, die schon mit einem Bein im Grabe stehen. Dieser junge Mönch sollte uns also durchs Kloster führen. Das Kloster war dann viel interessanter als wir es uns dachten. So hat z.B. jeder Mönch bestimmte Aufgaben. Sie erledigen praktisch einen weltlichen Beruf und wenn sie dann nach Hause kommen, gehen sie auch noch ihren geistlichen Pflichten nach. Ein solcher Mönch lebt also nicht den lieben langen Tag in seinen vier Wänden im Kloster und wartet bis die Zeit vergeht. Was mich auch noch recht beeindruckte, waren die Exerzitienkurse, die mehrmals im Jahr veranstaltet werden. Wirklich mehrere Tage in sich selbst zu gehen, stelle ich mir sehr schwierig vor. Gerade heute mit all unserem Stress kann es aber eine sehr gute Hilfe sein, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ein Leben im Kloster kann meiner Meinung nach recht schön sein, was mich aber persönlich abschreckt ist, dass man als Pater keine eigene Familie hat! Ich finde, es ist ein jeder Mensch zu bewundern, der es schafft ohne eigene Familie und ohne eigene finanziellen Mittel auszukommen und sich dafür ganz der Liebe zu Gott widmet. (Angela 20 Jahre)  





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3. wieder auf die Beine kommen (ugs.)  <Dieses Phrasem wird auch bei Firmen, Parteien, Sportvereinen, Regionen, Ländern usw. verwendet.>

Mit diesem umgangssprachlichen Phrasem drückt man aus, dass jmd. wieder gesund wird bzw. dass sich seine (gesundheitliche) Lage verbessert.


(Bloggerkommentar.): - Wir sollten uns über deine Mutter keine Sorgen machen, sie wird bald wieder auf die Beine kommen.

(Die Gesundheitsreform - Änderungen bei Arzneimitteln und ... www.gesundheit.de › ... › Gesundheitssystem und Gesetze):
<Auszug aus einer Informationsbroschüre.> - Palliativmedizin und ambulante Versorgung. Die Gesundheitsreform - Arzt und Apotheke. Besonders ältere Menschen sind chronisch krank. Bei ihnen und auch bei unheilbar Kranken setzt die Palliativmedizin ein, die auf eine lindernde Behandlung der Symptome setzt. Für Senioren bedeutet dies, so lange es geht in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Damit sie nach einem Unfall oder einer Krankheit nicht in ein Pflegeheim umziehen müssen und schnell wieder auf die Beine kommen, haben sie zukünftig einen Rechtsanspruch auf Rehabilitation. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die neuen mobilen Reha-Teams, die bei Bedarf zu den Patienten nach Hause kommen - das ist die ambulante Versorgung.

(
abgeordnetenwatch.de: Mario Göttling. www.abgeordnetenwatch.de/mario_goettling-958-1255.html ): -<Auszug aus einer Antwort des Abgeordneten. - Das Phrasem wird hier mit nichtpersonalem Subjekt verwendet.> - Antwort von Mario Göttling. 04.08.2005.Hallo Herr B., vielen Dank für ihre Frage, ich möchte gerne darauf antworten. Der "Aufbau Ost" ist in den letzten Jahren enorm ins Stocken geraten. In der Region sind Resignation und Frust zu spüren. Dem entsprechend wir die Begrifflichkeit "Aufbau Ost" auch allmählich zu einem Reizwort. Aber es ist nicht hoffnungslos, davon bin ich überzeugt. Mit den richtigen Konzepten und einer Menge an Engagement kann die Region wieder auf die Beine kommen. Um Zukunft zu schaffen braucht man vor allem Jugend, die sich in der Heimatregion wohl fühlt. Darum glaube ich, dass verbesserte Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten einen Schub geben können. Wo junge, gut ausgebildete Menschen sind, da lassen sich auch die Unternehmen nieder. Mit den Unternehmen kommen die Arbeitsplätze und neue Perspektiven. Natürlich ist das nicht mit der Gründung von ein paar Ganztagsschulen getan. Das schafft man auch nicht innerhalb eines Jahres. Um kurzfrisitg eine Verbesserung herbeizuführen, müssen die Anreize für die heute niedergelassenen Unternehmen verbessert werden, mehr Menschen zu beschäftigen. Außerdem muss die Arbeitsvermittlung effizienter werden. Dazu hat die FDP hervorragende Vorschläge unterbreitet, die zum Teil im Deutschen Bundestag als Gesetzesentwurf vorliegen.  Auch regionenspezifisch kann einiges getan werden. So sollte der Tourismus eine deutlichere Rolle spielen. Die wunderschöne Natür in der Region kann als Wirtschaftsfaktor einiges bewirken! Die heutigen Entscheidungsträger gehen leider anders vor. Die Landesregierung (SPD/CDU) hat dem Nordwesten Brandenburgs mit ihrem neuen Wirtschaftsförderkonzept einen weiteren Schlag ins Gesicht versetzt. Dagegen möchte ich vorgehen. 




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4. (noch nicht) über den Berg sein (ugs.) <Dieses Phrasem wird auch bei Wirtschaftsbetrieben verwendet.>

Mit diesem umgangssprachichen Phrasem wird ausgedrückt, dass jmd. eine Krankheit (noch nicht) überwunden hat.



(Winfried Ulrich: Sprachspiele (Buch) - portofrei bei Libri.de ): - <Auszug aus dem Werk von W. Ulrich (2002: 228). Zu diesem Buch, das auch viele amüsante Beispiele zum Phrasemgebrauch enthält, heißt es: "Das vorliegende Buch ist deshalb einerseits ein Lesebuch, eine Anthologie reizvoller sprachspielerischer Texte recht verschiedener Arten und Gattungen, die sehr verstreut publiziert wurden und deshalb nicht immer leicht zugänglich sind. Das Buch soll andererseits aber auch Sprachbuch sein, Impulse geben zum Nachdenken über Sprache, zur Untersuchung des sprachlichen Regelsystems und der regel-geleiteten Kommunikation in einem "textorientierten Grammatikunterricht" sowie zum "kreativen Schreiben" und Gestalten von Eigentexten ermutigen." - Der Autor hat inzwischen ein phraseodidaktisch ausgerichtetets Themenheft zu den Phrasemen im Deutschunterricht herausgegeben. Siehe hierzu: Deutschunterricht - Phrasen, Sprüche ... - Westermann.  www.westermann.de › Deutschunterricht - Jahrgang 2013‎. Deutschunterricht. Phrasen, Sprüche, Redewendungen. Ausgabe Februar Heft 1 / 2013. ISBN: 66130100.> 

 

 

 

Mißglückte Metapher

Die Krise war überstanden,

es ging dem Patienten gut.

Die Schwestern aber fanden

ihn ohne Hoffnung und Mut.

 

Sie warben um sein Vertrauen,

denn er war Pessimist.

Die trostreichen Worte der Frauen

empfand er als Lüge und List.

 

Da hörte er von der einen:

"Sie sind übern Berg hinweg!"

Der Kranke fing an zu weinen,

die Schwester war stumm vor Schreck.

 

Er zitterte angstbeklommen

und sagte ersterbend schlapp:

"Wer über den Berg gekommen,

mit dem geht's nun bergab."

(von Robert Liese (*1904)

 

(Bloggerkommentar.): - Der behandelnde Arzt meint, dass die Patientin in zwei bis drei Tagen über den Berg sein werde.

(Bloggerkommentar.): - Er sollte sich wirklich mehr schonen, denn er ist noch nicht über den Berg.

(Bloggerkommentar.): - Ich habe zwar nicht gefragt, was passiert war, aber sie muss wohl knapp dem Tode entronnen und noch nicht über den Berg sein.



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5. das Bett hüten müssen

Mit diesem Phrasem drückt man aus, dass jmd. wegen Krankheit im Bett bleiben muss.)


(Bloggerkommentar.):  - Mit dieser starken Grippe wird unser Vater unbedingt einige Tage das Bett hüten müssen.

(Bloggerkommentar.): - Hörbücher sind auch ein ideales Geschenk für Menschen, die längere Zeit das Bett hüten müssen.

(Das Bett hüten . . . | Politik | DIE ZEIT Archiv | Ausgabe 09/1953www.zeit.de › DIE ZEIT ArchivJahrgang: 1953Ausgabe: 09 ): - <Geistreiche Betrachtungen von Friedrich Sieburg zu diesem Phrasem. Der Text ist sprachlich sehr anspruchsvoll. Der Autor dürfte durch sein Buch Gott in Frankreich? (1929) nicht nur Romanisten allgemein bekannt sein. Siehe hierzu auch unter Friedrich Sieburg. - Der Text enthält  noch weitere, kursiv markierte Phraseme. - Die durch das Einscannen entstandenen Orthographiefehler wurden verbessert. - In den verschiedenen Versionen des Grimmschen Märchens fand sich aber kein Hinweis auf das Phrasem "das Bett hüten". Siehe hierzu Mährchen von einem, der auszog das Fürchten zu lernen, 1857 (7. Auflage bzw. Ausgabe letzter Hand): "Da blickte er um sich und sah in der Ecke ein großes Bett, „das ist mir eben recht“ sprach er und legte sich hinein. Als er aber die Augen zuthun wollte, so fieng das Bett von selbst an zu fahren, und fuhr im ganzen Schloß herum. „Recht so,“ sprach er, „nur besser zu.“ Da rollte das Bett fort, als wären sechs Pferde vorgespannt, über Schwellen und Treppen auf und ab: auf einmal hopp hopp! warf es um, das unterste zu oberst, daß es wie ein Berg auf ihm lag. Aber er schleuderte Decken und Kissen in die Höhe, stieg heraus und sagte „nun mag fahren wer Lust hat,“ legte sich an sein Feuer und schlief bis es Tag war." > -

Das Bett hüten . . .
Der Verein der Besserwisser, der von jeher ein scharfes Auge auf mich hat, ist vorstellig geworden, weil meine Aufsätze eine Zeitlang ausgeblieben sind. Es sei ihnen, so machen sie geltend, ein unentbehrlicher Zeitvertreib geworden, in meinen schriftlichen Darlegungen nach ungenauen Angaben und sonstigen Verstößen zu suchen, und nun säßen sie auf dem Trockenen. Auch eine Gruppe halbwüchsiger Mädchen ist über mein Schweigen beunruhigt. Ihre Wortführerin, die recht poetisch mit „Flöckchen" unterzeichnet, teilt mit, daß ihre Schar, die ich mir aus eingewurzeltem Wohlwollen lieblich vorstelle, meine Prosa mehrstimmig nach einer improvisierten Melodie zu singen pflege. Nun fehle es ihr anTexten, und ich solle Auskunft geben, ob mein Verstummen endgültig sei. Eine andere Stimme äußert sich im Rahmen einer feinsinnigen und von der bei uns nun einmal durch nichts auszurottenden Höflichkeit getragenen Polemik tief befriedigt darüber, daß meine „restaurativen Machwerke, die von dem frischen Wind in der Bundesrepublik so gänzlich unberührt sind", nicht mehr zu finden sind. Schließlich möchte ich noch ein Ehepaar erwähnen, das mir rätselhafterweise beteuert, es gehöre keineswegs dem Einzelhandel an und stehe „diesen Kreisen" auch nicht nahe. Das Paar, das mir mit dieser Bemerkung viel Stoff zu nutzlosem Grübeln gegeben hat, äußert Befriedigung darüber, daß meine „zersetzende Kritik" an den deutschen Zuständen endlich aufgehört habe. Zum Aufbauen lange es bei mir offenbar nicht, und meine Neigung, „das eigene Nest zu beschmutzen", sei auffallend. Diese Neigung, so heißt es in dem Schreiben, teile ich mit dem Wiedehopf. Der Vogel kommt in unserer Gegend nicht vor, doch sagt der Kleine Brockhaus, der ihn auch Upupa oder Rakenvogel nennt, so ungünstiges über ihn aus, daß ich es nicht zu wiederholen wage. Mein Schweigen, mag es nun Mangelerscheinungen oder Erleichterungen hervorgerufen haben, war indessen nur vorübergehend. Die Erklärung ist einfach, ich war krank. Nun gibt es für die Leserschaft kaum etwas Uninteressanteres als diejenigen Lebensumstände, die sie mit dem Autor gemeinsam hat. Dieser hat ja die Pflicht, immer gewissermaßen in interessanten Umständen zu sein, und auch mir wäre es nie in den Sinn gekommen, den Leser mit dem zu beschäftigen, was ich mit allzu vielen Leuten einige Wochen lang geteilt habe, rämlich mit meiner Grippe. Ich hätte mich damit begnügen können zu sagen, daß ich das Bett gehütet habe. Aber gerade diese Redewendung ist die Ursache meiner, wie ich zugebe, immer noch etwas fieberhaften Gesprächigkeit. Jeder kennt das seltsame Erlebnis, daß plötzlich ein Wort uns durch Wiederholung derartig grell ins Bewußtsein tritt, daß es seinen Sinn verliert. Mir ist es einmal vor langen Jahren mit dem Satze „Den Zug wechseln" so gegangen. Ich näherte mich Karlsruhe, mit der Absicht, dort den Zug zu wechseln. Plötzlich zerfiel die Phrase in ihre sämtlichen Bedeutungen, und ich wurde durch diesen schlagartigen Verlust an Unbefangenheit derartig aus meinem ontologischen Sattel geworfen, daß ich beinahe das Umsteigen versäumt hätte.

Genau das gleiche ist mir mit dem Ausdruck „Das Bett hüten" widerfahren. Ja, die Selbstentfremdung, die ich in diesem Zusammenhang erlebt habe, dauert noch an, und „das Sein des Seienden", das mir bisher die vertrauteste aller Vorstellungen war, weht mich immer noch fremdartig an. Ich müsse das Bett hüten, teilte mir der Arzt mit, und als ich mich gezwungen sah, eine Verabredung telegrafisch abzusagen, wählte ich ebenfalls die entschuldigende Wendung, ich müsse das Bett hüten. Seitdem kann ich vom Grübeln über diese an sich so geläufige Wortgruppe nicht loskommen. Nicht, daß sie inhaltlos geworden wäre, im Gegenteil, sie hat einen Bedeutungszuwachs erfahren, der etwas Geniales hat und den als produktiven "Vorgang zu bezeichnen ich nicht anstehe. Nun gibt es zweifellos kein besseres Mittel, ein Bett zu hüten, als sich hineinzulegen. Was ihm auch drohe, vor was man es auch hüten könne, man deckt es, wenn man es der Länge nach einnimmt, mit seinem eigenen Leibe. Ist Zerstörung des Bettes durch dritte Mächte zu fürchten, nun, so gibt man eben sein Leben drein, und man geht mit dem Bewußtsein unter, es bis zum letzten gehütet zu haben. Wenn aber der Anschlag nur auf Entwendung des Bettes abzielt, wird man im schlimmsten Fall mitverschleppt. Vielleicht merkt man es nicht sogleich, aber da die Unholde es wohl kaum nur darauf abgesehen haben, das Bett einem Ortswechsel zu unterwerfen, sondern es sich aneignen wollen, so hat der entführte Hüter Gelegenheit, die Sache an Ort und Stelle auszufechten, und es müßte mit dem Teufel zugehen, wenn er sich vertreiben ließe. In Grimms Märchen sind Situationen dieser Art vorgesehen. Die Geschichte „von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen" (sie steckt voll der albernsten Mutproben, sogar ein Nackenguß mit Sardinen kommt vor) berichtet ausdrücklich: „Da rollte das Bett fort, als wären sechs Pferde vorgespannt, über Schwellen und Treppen auf und ab Der Mann, der darin lag, machte sich nichts aus all dem Holterdiepolter, er hütete eben das Bett.  Der Verlauf meiner an sich nicht sehr dramatischen Krankheit wurde also im wesentlichen durch mein Grübeln über sämtliche Möglichkeiten, das Bett zu hüten, bestimmt. Ich bin ein leidenschaftliecher Bewunderer Thomas Manns und stets von seinen Schriften umgeben. Es ist mir natürlich, jede Krankheit nach den Richtlinien zu erleben, die der mit dem Wesen des Krankseins so unheimlich vertraute Meister vorgezeichnet hat. Vielleicht bin ich etwas zu eifrig, daß ich von jeder leichten Erkältung mit zwei, drei Strich Temperatur bereits eine eigentümliche Steigerung meines Lebensgefühls, einen produktiven Ausnahmezustand erwarte, einen Zustand also, dessen gleichsam seraphische Anrüchigkeit ebenso an den Rausch wie an das Fieber rührt, so daß der Betroffene schließlich nicht mehr weiß, ob er über sich selbst hinausgehoben ist oder hinter seinen Möglichkeiten dumpf zurückbleibt. Immerhin, die Schriften dieses unvergleichlichen Prosaikers haben mich gelehrt, daß es mit der Krankheit seine besondere Bewandtnis habe und daß es nicht abwegig sei, das schöpferische Außersichsein mit der seelischen Radikalität zu vergleichen, die den Fieberkranken überkommt und ihm für kurze Augenblicke etwas Geniales gibt, mit dem er freilich nichts, was der Menschheit frommen könnte, anzufangen weiß. Diese Zusammenhänge haben mich schon immer sehr beschäftigt, und zwar gerade weil mir eine bis ins Banausische gesteigerte psychologische Gesundheit zuteil geworden ist und weil ich, was mein Schaffen angeht, von Ausnahmezuständen nichts zu erhoffen habe, sondern in einem beschämenden Grade auf häuslichen Fleiß, um nicht zu sagen auf Sitzfleisch angewiesen bin. Die Krankheit ist also meine große Chance, und so versäumte ich denn auch diesmal nicht, scharf nach jener halb liederlichen, halb göttlichen Selbststeigerung auszuspähen, die ein aufnahmefreudiger Mensch von der Krankheit erwarten kann. Der erhoffte Zustand ist leider nie eingetreten, es sei denn, man wolle mein etwas haltloses Grübeln über die Wendung „Das Bett hüten" als eine Ausschweifung bezeichnen, die mein nüchterner Geist sich bei voller körperlicher Wohlfahrt nicht erlaubt hätte „Genie spendend" möchte ich meine Krankheit auf keinen Fall nennen, schon deshalb nicht, weil im Lichte dieser hochfliegenden Bezeichnung die Genesung fast zum Übel würde. Niemand, der die äußersten Grenzen seiner Möglichkeiten berührt hat, kehrt gerne auf sein Normalmaß zurück. Die „zu Fuß latschende Gesundheit", wie Thomas Mann seinen Teufel sich ausdrücken, läßt, wird dann zur schalen Gewohnheit. Und wer unter uns erinnert sich nicht an die erfundenen Krankheiten aus der Schulzeit, die uns in unserem unverdienten Bette über uns selbst hinaushoben, während die anderen im Klassenzimmer den bitteren Alltag kosteten! Nun wohl, meine Grippe war echt und trug alle Merkmale dieser unscheinbaren und doch hintergründigen Krankheit. Ich stand mein biologisches Tief mit Anstand durch, während draußen der begrenzte Taghimmel mit einem nachgerade bedrückenden Schneetreiben ausgefüllt war. Aber Genie wurde mir nicht gespendet, wenn auch meine Dialöge mit dem Arzt manchmal recht bedeutungsschwer waren.

" Seit wann", fragte der genaue Mann, „fühlen Sie Schmerzen im Hinterkopf?" „Seit der Erklärung Eisenhowers über Formosa", entgegnete ich.

„Und das Ziehen in den Gelenken hat ungefähr wann begonnen?" „Genau in dem Augenblick, als Foster Dulles in Bonn eintraf!"

„Können Sie noch den Zeitpunkt angeben, an dem Ihre Temperatur stieg?" „Freilich doch, es war am Tage, als die französischen Staatsmänner in London eintrafen; das Fieber ließ aber schon wenige Stunden später wieder nach „Hm, hm", meinte der Arzt, „Sie müssen noch eine gute Weile das Bett hüten!" Da hatte ich mein Teil! Während die Tiefdruckgebiete von allen Richtungen her sich zusammenzufinden trachteten, war ich meinem Nachdenken zurückgegeben. Welch eine Zumutung für einen Kranken, etwas hüten zu sollen, während er es doch eigentlich ist, der Hütung verdient! Sollte ich meines Bettes Hüter sein? Ich hatte jetzt viel Zeit, aber es war eine Zeit, die keine Ruhe in sich barg, und das Verdikt des Arztes erschien mir als ein lästiger Auftrag, der mir zumutete, für das Bett da zu sein, während es doch natürlich gewesen wäre, daß es mir diene und zum mindesten auf sich selbst aufpasse. So, lag ich denn in einem Zustand mißtrauischer Wachsamkeit da, dachte an alle schlagfertigen Antworten, die ich in meinem Leben zu erteilen unterlassen hatte, sagte Leuten Bescheid, die meinem Gesichtskreis seit Jahren entzogen waren, und genoß den bitteren Trank jener Erinnerungen, die mein wohltätiges Ich einst unter die Schwelle des Bewußtseins gedrängt hatte. An die Mahnung des Arztes wagte ich gar nicht mehr zu denken, denn dessen landläufige Wendung hatte längst ihren Gebrauchssinn eingebüßt und war in ihre Bestandteile zerfallen. Um ein Haar — und andere Worte und Sätze wären den gleichen Weg gegangen. Darum hütete ich mich wohl, weitere Bedeutungsgrübeleien anzustellen, denn, wenn das Fieber auch eine gewisse Ekstase spendet, so darf man ihm doch nicht gestatten, den Seinsgrund aufzulösen und dem Kranken das Gefühl zu geben, er sei in eine Welt versetzt, in der es zwar keine Redensarten, aber auch keine Konventionen mehr gibt.

Ich hoffe, mit dieser anspruchslosen Schilderung meiner Bettlägerigkeit ausreichend erklärt zu haben, warum ich für eine Weile an meinem Platze fehlen mußte. Die Erfahrung des Krankseins bleibt ja niemandem erspart, aber wenn sie schon gemacht werden muß, so wird sie am besten im Rahmen einer Epidemie absolviert. Denn wenn die anderen Leute ebenfalls gezwungen sind, eine Pause einzulegen, braucht der einzelne sich keine Sorgen mehr darüber zu machen, wer nun den Webstuhl der Zeit in Betrieb hält. Das Gerät steht eben still, ohne daß der Bau der Welt darum in Gefahr gerät. Die Zeit, so kann sich der Kranke einbilden, hält den Atem an. Die Flocken verhüllen den erlöschenden Himmel, Dauer und Wille zersetzen sich rasch, ungesunde Hochgefühle bringen die trockene Vernunft zur Auflösung. Alles fließt, nur das Bett verharrt wie ein Fels an seinem Platze; es bildet den einzigen festen Punkt; denn der Kranke hütet es. ( 26.02.1953).

 


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6. nicht auf dem Damm/der Höhe sein (ugs.)

Mit diesem umgangssprachlichen Phrasem drückt man aus, dass jmd. noch nicht wieder gesund und fit ist.


(Bloggerkommentar.): - Sie mussten ihren Urlaub leider verschieben, weil die Kinder nicht auf dem Damm waren.

(Bloggerkommentar.): - In der vergangenen Woche hatte ich mir eine Grippe zugezogen und bin immer noch nicht ganz auf der Höhe.


(
Damm (Wall) – Wikipedia. de.wikipedia.org/wiki/Damm_(Wall) ): - <Angaben zur Etymologie.> - Von der befestigten Straße, dem Fahrweg stammt auch die Redewendung nicht auf dem Damm sein, was so viel wie krank sein bedeutet. Auch jemandem wieder auf den Damm helfen ist darauf zurückzuführen, dass man auf der Straße eben besser vorankommt.

( Weihnachtsstimmung - familien-welt.de. community.familien-welt.de:8008/fw/board/topic.html?TopicID... ): - <1. Forumsbeitrag.> -  Weihnachtsstimmung. Hallo, NN. nein, damit bist du nicht alleine. Auch hier herrscht nicht so die Weihnachtsstimmung. Das liegt jetzt aber weniger am vorweihnachtlichen Stress, sondern mehr daran das wir krank sind. Geschenke hatte ich weit gehend im November schon zusammen, rein organisatorisch also alles im grünen Bereich, Gott sei Dank, keine Ahnung wie ich es machen sollte wenn ich jetzt noch Geschenke besorgen müsste, das ginge gar nicht. Männe und ich liegen beide flach mit einer schlimmen Bronchitis. Wir haben hier das Sofa ausgezogen damit wir uns beide hinlegen können und kochen uns gegenseitig literweise Tee und erinnern uns gegenseitig an die Einnahme unser Antibiotika....

<2. Forumsbeitrag.> -  Weihnachtsstimmung. Hallo zusammen,  wollt mich nochmal melden weil ein paar hier so lieb geschrieben haben. Ich bin noch nicht gesund, aber es geht mir inzwischen besser. Männe ist leider noch gar nicht auf dem Damm, hoffe aber, dass es ihm auch bald besser geht. Auf jeden Fall war ich heute wieder so weit hergestellt das ich eine kleine Musikanlage (ähnlich wie Aldi demnächst hat) besorgen konnte. Die gab es letzte Woche bei Kaufland im Angebot die ich habe sie mir zurücklegen lassen (konnte ja nicht gehen). Weihnachtsmusik ist also gesichert  und einen kleinen Baum konnte ich auch besorgen. 
Das war es dann aber auch schon an Aktionen mehr ging nicht, dann ging es wieder aufs Sofa. Aber ich habe an Weihnachten meine Musik und einen Baum gibts auch  Nur auf die weihnachtliche Bäckerei müssen wir wohl verzichten, aber das geht auch mal ohne, schließlich macht sich Weihnachten nicht alleine an den Brödle (Kekse) fest. lg s.

(Alba Berlin erzwingt 5. Final-Spiel gegen Bamberg nach 87:67 ...  sportbild.bild.de › HomeSportmixBasketball ): - <Sportbericht von einem Korbballspiel Alba Berlin gegen Bamberg. - Das Phrasem bezieht sich hier nicht auf den Gesundheitszustand einer einzelnen Person, sondern wurde auf die sportliche Leistung der Mannschaft ausgeweitet.> - 87:67- Kantersieg. Berlin erzwingt 5. Final-Spiel gegen Bamberg. (...).  Wir sind für unsere harte Arbeit belohnt worden. Jetzt haben wir in Bamberg alle Chancen”, sagte Albas Nationalspieler Sven Schultze vor dem Showdown in seiner Heimatstadt. Bei den Gästen machte sich derweil Enttäuschung breit. „Wir haben sehr schlecht agiert und den Rhythmus im zweiten Viertel verloren”, sagte Bambergs Trainer Chris Fleming: „In der zweiten Halbzeit sind wir immer hinterhergelaufen. Wir waren defensiv nicht auf dem Damm.



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7. wieder auf dem Damm sein (ugs.)

Mit diesem umgangssprachlichen Phrasem drückt man aus, dass jmd. wieder gesund und fit ist.


(Bloggerkommentar.): - Glücklicherweise verlief die Operation sehr gut und der Patient wird bald wieder auf dem Damm sein.

(Bloggerkommentar.): - Aspirin, kalte Dusche und sehr wichtig ein gutes Frühstück. Spätestens gegen Mittag solltest du dann wiede rauf dem Damm sein.

(Die Schicksalsschläge im Leben Kaiserin Elisabeth. www.musical-fanpage.de/content/.../elisabeths-schicksalsschlaege.htm.): - < Auszug aus einer Musicalbeschreibung. Die Orthographie des Originaltextes wurde behutsam verbessert.> - 

Die Schicksalsschläge im Leben Kaiserin Elisabeth und wie sie im Musical dargestellet wird (sic). Leicht hatte sie es nie...von Anika. In ihrem Leben hatte die Kaiserin einige Dinge zu verkraften. Es sind soviele, weshalb ich in diesem Artkel nur die gravierendsten ansprechen werde. Am schlimmsten für jede Mutter ist es, ihr Kind zu verlieren. Man macht sich schon genügend Selbstvorwürfe und ist traurig, in Elisabeths Fall war es noch schlimmer: Auf einer Reise in Ungarn erkranken ihre beiden Töchter Gisela und Sophie. Gisela ist schnell wieder auf dem Damm. Sophie kämpft jedoch mit der Krankheit, die zunächst fälschlicherweise als eine Nebenwirkung vom Zahnen diagnostizert wird, tatsächlich ist es jedoch Typhus. Im Alter von 2 Jahren stirbt sie 1857 in den Armen ihrer Mutter. Elisabeths Schwiegermutter war von Anfang an dagegen, die Kinder mit auf die Reise zunehmen, doch Elisabeth setzte sich durch. Erzherzogin Sophie hielt ihr diese Tatsache auch immer wieder vor, wenn es um Meinungsverschiedenheiten bei der Kindeserziehung ging. Elisabeth zog sich sehr zurück, fing an zu kränkeln und wurde depressiv. Sie überließ von da an die Erziehung der Kinder ihrer Schwiegermutter und begann erst nach Jahren wieder Versuche ernsthaft bei der Erziehung Mitspracherecht zu bekommen. Dieses traurige Ereignis wird im Musical auch so dargestellt. Kaiser und Kaiserin gehen mit besorgtem Blick über die Bühne und werden dabei von Ungarn beobachtet. Kurz darauf erscheint der Tod mit der Kinderleiche Sophies und Elisabeth schreit entsetzt auf und kann diesen Verlust kaum fassen. Sie verflucht den Tod und will ihn nie wieder sehen. Seine Antwort darauf ist das Lied "Die Schatten werden länger (slow)", in dem der Tod ihr klar macht, dass sie ihn braucht und ihn mehr liebt als den Mann an ihrer Seite. 




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8. gut/schlecht zu Fuß sein

Mit diesem Phrasem drückt man aus, dass jmd. gut bzw. schelcht gehen kann.


(Bloggerkommentar.): - Es hängt nicht immer vom Training ab, ob man beim Wandern im Gebirge gut oder schlecht zu Fuß ist.

(
Galápagos: Die Herren der Inseln - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten ...www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,323820,00.html):      - < Reisebericht.> -
Neben den Schlauchbooten, die die Gäste zu den weiter draußen im Meer vor Anker liegenden Schiffen bringen, schwimmen Seelöwen her. Die Tiere, die den Archipel zu Zehntausenden bewohnen, sind auf keinen Fall die Herren von Galápagos - aber zumindest die großen Exemplare benehmen sich so: Auf Española, der südlichsten Insel, liegen sie bei der Bootsanlegestelle Punta Suarez in einem Moment träge am Strand und wuchten im nächsten ihre Zentner schweren Körper in die Höhe, um markerschütternd zu brüllen. Die Weibchen, die nebenan ihre Jungen säugen, beeindruckt das allerdings nicht weiter. Galápagos-Besucher müssen gut zu Fuß sein: Auf den unbewohnten Inseln wie Española gibt es markierte, aber nicht speziell ausgebaute Wege - Galápagos soll als Nationalpark und Unesco-Welterbestätte so ursprünglich bleiben wie möglich. Daher heißt es immer wieder, über Felsen zu balancieren oder sich unter herabhängenden Ästen von Büschen hindurch zu ducken. Doch die Mühe lohnt sich: Einer der Pfade auf Española führt zu einer Bucht, in der alle paar Sekunden durch ein kleines Loch im schwarzen Felsboden eine gewaltige Wasserfontäne zischend in die Höhe schießt - ein imposanter Anblick.

(„Wir kommen daher aus dem Morgenland …“ - - - LINUS WITTICH.  www.wittich.de/index.php?id=73&tx_lw...490&tx.. ): - < Einladung an Senioren.> - „Wir kommen daher aus dem Morgenland …“.  Die Besucherinnen und Besucher der Seniorenbegegnungsstätte St. Severus, Boppard, erwarten am Dienstag, 10. Januar 2012, ab 14.30 Uhr den Besuch der Sternsinger. Die Wartezeit wird verkürzt mit Plaudereien bei einer Tasse Kaffee. Treffpunkt ist die Stadthalle Boppard auf dem Marktplatz (Eingang rechts), Kleiner Saal im Dachgeschoss. Auch Sie sind herzlich dazu eingeladen. Sollten Sie schlecht zu Fuß sein oder keine Fahrgelegenheit haben, melden Sie sich einfach bei der Caritas-Dienststelle Boppard, unter der Tel.: 87 860.





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9. aus/auf dem letzten Loch pfeifen (ugs.)  <Dieses Phrasem findet auch bei nichtpersonalen Subjekten, wie z.B. bei Universitäten, Instituten, Gemeinden, Kommunen, Parteien usw. Verwendung und es wird auch bei Geräten verwendet.>

Mit diesem umgangssprachlichen Phrasem drückt man aus, dass jmd. am Ende seiner Kräfte ist, sich in einer sehr schlechten gesundheitlichen Verfassung befindet.


(Bloggerkommentar.): - Lebt der alte Holzmichel noch? Ja schon, aber er pfeift aus/auf dem letzten Loch.

(Jakobsweg Pilger Santiago de Compostela Camino Francés ...  www.rudolf-josef-fischer.de/pilgerseiten/jakob2002c.html ):  < Jakobswegpilger berichtet.>  - Auf dem Monte do Gozo. 17h00. Kurze Pause auf dem Monte do Gozo. Vor der Kapelle sitzt Günther, pfeift aus dem letzten Loch. Wir drängen ihn, sich ein Taxi kommen zu lassen. Er will es im Pilgerbereich versuchen. Er hat mir inzwischen geschrieben, dass er das geschafft hat. Alle waren um ihn besorgt. Die Kapelle ist geöffnet. Wir sprechen ein Dankgebet, dass wir so ohne alle Gefahren und Probleme völlig unversehrt hergefunden haben. Ich nutze die Gelegenheit, wieder zu singen. In der Pilgeranlage des Monte do Gozo. Etwas weiter verweist ein großes Schild in den Pilgerkomplex. Es ist eine riesige Anlage aus grauen niedrigen Häusern, die von außen fast Barackencharakter haben. Lange, steile Treppen führen fast wieder bis zum Berg zurück, zur Pilgeranmeldung. Der Hospitalero trägt gerade zwei US-Amerikaner ein. "Beim nächsten Mal, wenn ihr in Spanien seid" sagt er, "könnt ihr aber etwas mehr Spanisch als nur Hola und Viño tinto." Er meint es ernst. Dann sind wir an der Reihe. Ich begrüße ihn auf Spanisch und sage, dass ich ihn wohl verstehen werde, wenn er langsam, deutlich und Kastilisch spricht. Er grinst. Wir bekommen ein Achtbett-Zimmer für uns. Als später dann immer weitere Pilger eintreffen, kommen doch noch fünf weitere zu uns ins Zimmer, darunter ein Paar, das die meiste Zeit knuddelnd im Bett verbringt.


(Alarmruf der Rektoren: "Hochschulen stehen mit dem Rücken zur ...  www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,414516,00.html): - <Das Phrasem wird hier mit nichtpersonalem Subjekt verwendet. Phrasemreicher Beitrag zur Situation deutscher Hochschulen im Jahre 2006. -  Das Phrasem in der Überschrift des Beitrages "mit dem Rücken zur Wand stehen" soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.>
04.05.2006. Alarmruf der Rektoren. "Hochschulen stehen mit dem Rücken zur Wand". Von Jochen Leffers. Ungemütlich ist es an Deutschlands Hochschulen heute schon. Es könnte noch schlimmer kommen: Die Rektoren befürchten weitere Sparrunden. Sie fordern, dass Bund und Länder auch künftig zusammenwirken sollen, damit eine neue Bildungskatastrophe ausbleibt. Bereits in den achtziger Jahren scheiterte der Versuch, den Studentenberg zu "untertunneln". In den Neunzigern kürzten die klammen Bundesländer kräftig weiter und fuhren die Universitäten und Fachhochschulen so mit Karacho gegen die Wand. Die Folgen sind heute überall in Deutschland zu besichtigen: Hochschulen, die auf dem letzten Loch pfeifen, hoffnungslos überlastete Professoren, unzufriedene Studenten, die dicht an dicht in Vorlesungen und Seminaren hocken. 

(
aus / auf dem letzten Loch pfeifen - Bedeutung  www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff...bool...rart. ):- < Das Phrasem wird hier nicht auf eine Einzelperson bezogen, sondern im Zusammenhang mit 'Kommunen*' verwendet.> -  Die Politik habe "anscheinend immer noch nicht erkannt, dass die Kommunen finanziell aus dem letzten Loch pfeifen", kritisierte Axel Endlein, Präsident des Deutschen Landkreistages.



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10. sich (Dativ) den Rest holen (ugs.) <Dieses Phrasem ist im Internet recht selten belegt. Wir bringen deshalb einige konstruierte Beispiele.>

Mit diesem umgangssprachlich verwendeten Phrasem drückt man aus, dass jmd., der bereits leicht erkrankt ist, sehr schwer krank werden kann.


-
Mit deiner Lungenentzündung solltest du lieber nicht aufstehen und ständig im Haus herumgehen. Bleib bitte im Bett, sonst holst du dir noch den Rest!

- Ich glaube, gestern hab ich mir den Rest geholt. Alles tut weh, der Husten ist stärker geworden. Fieber hab ich auch. Also erst mal was Warmes trinken.

- Wenn unser leicht verschnupfter Ulrich trotz der ernsten Ermahnungen seiner Mutter bei diesem Schneetreiben ohne Mütze nach München fährt, holt er sich noch den Rest.



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11. (nur noch) ein/der Schatten seiner selbst sein  <Die Variante „ein Schatten seiner selbst sein“ ist bei den Belegen im Internet wesentlich geläufiger als die Variante „der Schatten seiner selbst sein“.>

Mit diesem Phrasem drückt man aus, dass jmd. sehr krank, stark abgemagert oder sehr schwächlich ist.


( Liste geflügelter Worte/E – Wikipedia. de.wikipedia.org/wiki/Liste_geflügelter_Worte/E ): - < Angaben zur Etymologie. > - Ein Schatten seiner selbst. Diese Redewendung geht auf den römischen Dichter Marcus Annaeus Lucanus zurück, der in seinem Epos Pharsalia (oder Bellum civile) über den Bürgerkrieg zwischen Cäsar und Pompeius den unterlegenen Pompeius nach der Schlacht von Pharsalos den „Schatten eines großen Namens“ nannte. Auf Lateinisch hieß das: 

 

 

Magni nominis umbra
Daraus hat sich wohl die heutige Redewendung entwickelt, mit der man umschreibt, dass jemand nur noch ein blasses Abbild seiner früheren Persönlichkeit ist, besonders, wenn er erkennbar krank und elend ist. Die Wendung wird aber auch in der Sportberichterstattung gebraucht, wenn es von einem Sportler heißt, dass er seinen Zenith überschritten hat, zum Beispiel:

 

 

 

         Klose nur ein Schatten seiner selbst. Nach Drogen- und Alkoholeskapaden ist „Gazza“ nur noch ein Schatten seiner selbst.

 

(Bloggerkommentar.): - Der Gesundheitszustand ihres Mannes hat sich in letzter Zeit stark verschlechtert und er ist nur noch ein Schatten seiner selbst.

(
http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article205878/Klausjuergen_Wussow_ein_Leben_zwischen_Extremen.html): - < Ein informativer Bericht über den Schauspieler Wussow. - Siehe hierzu auch unter Klausjürgen Wussow.> -
Klausjürgen Wussow - ein Leben zwischen Extremen. Von Bernd Philipp. Das Leben schlägt zuweilen merkwürdige Kapriolen: Eigentlich wollte er Arzt werden. Dienstag, 10. Juni 2008.  - Er (= Klausjürgen Wussow ) war – von vielen Scheidungsschlachten beschädigt und von Gläubigern verfolgt – nur noch ein Schatten seiner selbst.

(Bloggerkommentar.): - Die einst erfolgreiche, dynamische Filmproduzentin ist nur mehr ein Schatten ihrer selbst. Sie ist inzwischen alkoholabhängig, stark abgemagert und suizidgefährdet.

(Bloggerkommentar.): - Europa, so scheint es, ist nur noch der Schatten seiner selbst und seiner großen, weltprägenden Vergangenheit. Also fügt es sich ins Joch der ökonomischen Diktate.

(Marken/Firmen wo man denkt die gehen nie Pleite... : andyrx www.motor-talk.de › Blogsandyrx ): -<Forumsbeitrag.- Die ursprüngliche Orthographie und Syntax wurden beibehalten.> - Moin, der rasante technische Fortschritt bringt es mit sich...Marken oder Firmen wo man eigentlich dachte die wird es immer geben bzw. die als Pioniere ihrer Branche galten sind auf einmal weg vom Fenster oder in arger Bedrängnis. Wer schreibt heute noch mit einer Schreibmaschine...?? ein aktuelles Beispiel ist dabei sicherlich Kodak....so eine Kamera wie oben hatte ich immer im Handschuhfach liegen....heute macht das ein Handy. Zitat: Der einst so stolze Konzern Kodak ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Das Unternehmen fuhr einen hohen Verlust ein und steht vor dem Aus. Ein Grund ist der verschlafene Wandel zur Digitalfotografie - nur Patente können das Minus ein wenig mindern.

 

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