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B.2.6   UNGEDULD - NEUGIER

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1.  jmdm. wird es zu bunt (ugs.) < Vgl. B.2.10,3 >

jmds. Geduld ist zu Ende (Duden - Redewendungen, ³2008)


-
Einer gelockten 25jährige, die auch zu ihrem Platz im Abteil will, wird es zu bunt. "Können Sie mich vielleicht mal vorbeilassen", zischt sie.

( http://www.et.fh-koeln.de/ia/ma/witze.html.): - < Interdisziplinäres Streitgespräch durch englischen Bauer abrupt beendet.- Das Phrasem hat hier auch eine wortspielerische Funktion: schwazes Schaf, auf der einen Seite weiß, jmdm. wird es zu bunt. > - Ein Soziologe, ein Ingenieur, ein Experimentalphysiker, ein Mathematiker und ein theoretischer Physiker sitzen in einem Zugabteil auf ihrer ersten Englandreise. Der Soziologe schaut aus dem Fenster und sagt: "Oh, wie interessant ein schwarzes Schaf". Daraufhin der Ingenieur: "In England sind alle Schafe schwarz." Daraufhin der Experimentalphysiker: "In England gibt es mindestens ein schwarzes Schaf." Daraufhin der Mathematiker: "In England gibt es mindestens ein Schaf, das von einer Seite aus schwarz ist." Daraufhin der theoretische Physiker: "In England gibt es mindestens ein Schaf, das uns aus dieser Entfernung unter diesen optischen Bedingungen schwarz erscheint." Dem Soziologen wird es zu bunt, er zieht die Notbremse, der Zug kommt zum Stehen und die fünf steigen aus, um den Dingen auf den Grund zu gehen. Als sie das Tier erreicht haben, stellen sie fest, dass es tatsächlich auf der einen Seite weiß ist und und auf der anderen Seite schwarz mit kleinen aus der Ferne nicht erkennbaren weißen Flecken. Daraufhin tritt der Bauer heran, der sich über den Aufmarsch auf seinem Feld wundert. Der Soziologe spricht ihn an: "Komische Schafe haben Sie hier". Daraufhin der Bauer: "Das ist kein Schaf das ist eine Ziege!".

(
http://www.servir.de/artikel/aij0497/aij0497.htm.): < Auszug aus einem Bericht von Amnesty International über Brasilien.> - Kein Ende des Mordens in Sicht. In Brasilien sind auch zehn Jahre nach Ende der Diktatur Todesschwadronen aktiv. Die Opfer sind Kinder, Jugendliche, Arme, Menschenrechtler oder politische Gegner - die Gewalt nimmt zu. Von Klaus Hart.  An einem Februarnachmittag geschieht in Rio de Janeiro wieder einmal das, was viele in Europa für unvorstellbar halten: Sechs Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren springen in einen Linienbus und machen sich zweier "Vergehen" schuldig: Um nicht bezahlen zu müssen, passieren sie nicht das Drehkreuz des Busschaffners, sondern bleiben - wie es täglich Tausende Schüler und Arbeitslose tun - auf den hinteren Bänken. Sie lärmen und trommeln Disco-Rhythmen. Dem Schaffner wird es zu bunt: Er fordert zwei bewaffnete Sicherheitsbeamte der Busgesellschaft auf, die Jungen zum Schweigen zu bringen. Der Fahrer hält an, die sechs werden mit vorgehaltener Pistole zum Aussteigen gezwungen. Sie müssen sich in einer Reihe hinknien. Dann werden sie kaltblütig per Kopfschuß getötet. Die Mörder geben sich keine Mühe die Toten zu verstecken oder zu verscharren - sie bleiben bei Tropenhitze liegen. Ein Jugendlicher überlebte die Schüsse noch dreißig Minuten. Doch niemand rettet ihn: Die Killer hatten es den Passanten untersagt. (Quelle: ai-Journal - Das Magazin für die Menschenrechte von amnesty international - amnesty journal April 1997).



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2. sich um ungelegte Eier kümmern (ugs.) < Häufig wird bei diesem Phrasem „ungelegte Eier“ mit anderen Verben oder Substantiven kombiniert: die Sorge um.../über ... reden, sprechen usw.. Die Verbform wird oft imperativisch verwendet: Kümmere dich nicht.../Du sollst dich nicht ... kümmern. - Das Phrasem wird den Internetbeispielen nach zu urteilen recht häufig von Handwerkern verwendet.>

sich um Dinge kümmern, die noch nicht spruchreif sind (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://forum.gofeminin.de/forum/infidel/__f1380_infidel-Woran-erkennt-man-dass-Manner-fremd-gehen.html.): < Forumsfrage.> - Hallo zusammen, bin neu hier im Frauenforum und hab 'mal eine blöde Frage. Woher erkenne ich, dass mein Mann fremd geht? Was sind Eure Erfahrungen, was sind die "typischen" Anzeichen? Und wie sieht es aus, sind Männer so clever, daß sie alles tun, um Fremdgehen zu verbergen, oder eher nachlässig, so daß man bei ein bißchen forschen leicht darauf stösst? Danke vorab für Eure Antworten! Bin nämlich diesbezüglich gerade sehr im Zweifel...- (Antwort): Warum quälst du dich so? Mach dir doch keinen Kopf um ungelegte Eier. Hast du deine Bedenken ihm gegenüber schon mal geäußert? .

 - Klein Erna zu ihrer Mutter: "Mutti, Mutti, was sind denn Hoden?" - "Ach, Kindchen, kümmere dich doch nicht um ungelegte Eier!"

( Handschriften der Badischen Landesbibliothek - Presseberichte. www.blb-karlsruhe.de › ... › BeständePresseberichte Handschriften ): - < Für Prinz Bernhard von Baden ist es in gewisser Hinsicht eine Diskussion um Dinge, die noch nicht spruchreif sind.> -  " Haben einen Deal gemacht". Badische Markgrafen übergeben komplette Kunstsammlung im Gegenzug für eine Stiftung Salem. Der Direktor der Badischen Landesbibliothek, Peter Michael Ehrle, spricht vom »Ende der Forschungsbibliothek«, sollten wertvolle Handschriften aus ihrem Bestand zu Gunsten des Adelshauses Baden verkauft werden. Prinz Bernhard von Baden stellt exklusiv gegenüber der Mittelbadischen Presse seine Sicht der Dinge dar. 23.09.2006 - Karlsruhe/Salem. Für Prinz Bernhard von Baden ist es in gewisser Hinsicht eine »Diskussion um ungelegte Eier«, sagte er gestern in einem Exklusivgespräch mit der Mittelbadischen Presse. Gemeint ist die Kritik des Leiters der Badischen Landesbibliothek, Peter Michael Ehrle, dass durch den Verkauf von Handschriften zu Gunsten des Adelshauses (wir berichteten) der Status der Bibliothek als Forschungsinstitut zerstört werde. Er fürchtet, dass von den rund 4200 Handschriften 3500 abgegeben werden müssten.

(
www.haustechnikdialog.de/Forum/Default.aspx?t=2394&docheck=yes): - < Forumsbeitrag.> -  Warum kümmern Sie sich denn um ungelegte Eier und lesen Dinge, die sie nicht interessieren? Ich bin nur ein einfacher Leser dieses Forums - aber diese typisch deutschen, voreingenommenen, ständig maßregelnden, besserwissenden Aufpassermentalitäten sind schon unerträglich beängstigend.

(
http://www.mlwerke.de/me/me19/me19_312.htm.): - < Verwendung des Phrasems bei Friedrich Engels.- Ein Realpolitiker kümmert sich nicht um Dinge, die noch nicht spruchreif sind. > -
Friedrich Engels, Wie der Pindter flunkert. Geschrieben Ende Oktober 1882. "Der Sozialdemokrat" Nr. 45 vom 2. November 1882. (...). Die neueste Lügenleistung der "Norddeutschen" besteht in einer längeren Notiz, dahingehend, daß die Frage der Verlängerung des Sozialistengesetzes einen "heftigen Streit" unter der deutschen Sozialdemokratie hervorgerufen habe. Die "Liebknechtsche Gruppe" sei der Ansicht, daß die Fortdauer des Sozialistengesetzes im Interesse der Partei liege, von anderen (Gruppen?) würde diese Anschauung als Politik der "Phrase" bekämpft, "und daß der so entstandene Streit innerhalb der sozialdemokratischen Partei mit den gröbsten Waffen geführt werde, verstehe sich von selbst". Die Leser des "Sozialdemokrat" wissen, was es mit dieser Flunkerei auf sich hat. Sowenig es innerhalb der sozialdemokratischen Partei "Gruppen" im Sinne der "Norddeutschen" gibt, gibt's einen "Streit" über irgendeine Frage, und nun gar über die der Verlängerung oder Nichtverlängerung des Sozialistengesetzes. Wir sind zu gute "Realpolitiker", um uns um ungelegte Eier zu bekümmern, und stehen dieser Frage mit dem Gefühle absolutester "Wurstigkeit" gegenüber. Wird das Sozialistengesetz abgeschafft, so wissen wir, daß es nicht aus Liebe zu uns abgeschafft wird, und wir bleiben, was wir sind; und wird es nicht abgeschafft, so bleiben wir erst recht, was wir sind. Daß das Sozialistengesetz für die Schulung und Festigung unserer Partei unbezahlbar gewesen ist und überhaupt eine treffliche erzieherische Wirkung gehabt hat, darin stimmen übrigens alle Sozialdemokraten ohne Ausnahme überein. (Friedrich Engels, 1882.).



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3. jmdn. auf die Folter spannen mit etwas
 
jmdn. in quälende Spannung versetzen, indem man ihm das, was er unbedingt wissen will, nicht sofort erzählt (Duden - Redewendungen, ³2008)


(http://www.zeno.org/Literatur/M/Schnitzler,+Arthur/Dramen/Professor+Bernhardi/3.+Akt): - < Literarischer Beleg. - Das Phrasem wird hier modifiziert: "jmds. Neugier auf die Folter spannen"> -

BERNHARDI. Meine Herren, ich habe mir erlaubt, Sie zu einer außerordentlichen Sitzung einzuberufen, ich muß vor allem um Entschuldigung bitten, daß es in so später Stunde geschah, um so mehr darf ich meiner Befriedigung Ausdruck geben, daß die Herren vollzählig erschienen sind.

ADLER. Löwenstein fehlt.

BERNHARDI. Wird hoffentlich noch kommen. – Ich sehe darin einen neuen Beweis für das große, ich möchte sagen patriotische Interesse, das Sie alle unserm Institute entgegenbringen, einen Beweis für unser aller kollegiales Zusammenhalten, das nun einmal besteht, unbeschadet gelegentlicher Differenzen in Einzelheiten, wie sie schließlich in keiner größeren Körperschaft ganz zu vermeiden sind, um so weniger, aus je prominenteren Persönlichkeiten diese Körperschaft sich zusammensetzt. Unruhe. Aber daß wir in allen wesentlichen Fragen eines Sinnes sind, das hat sich schon mehr als einmal gezeigt und wird sich hoffentlich auch in Zukunft erweisen zur Freude unserer wahren Gönner und zum Ärger unserer Feinde! Wir haben nämlich auch solche. Meine Herren, ich glaube den Vorwurf nicht furchten zu müssen, daß ich Ihre Neugier auf die Folter spanne. Denn Sie wissen ja alle, warum ich mir erlaubt habe, Sie einzuberufen. Immerhin ist es meine Pflicht, den Brief zur Verlesung zu bringen, der mir heute morgen rekommandiert mit Retourrezepisse zugestellt wurde.

FILITZ. Hört!

BERNHARDI liest. »Hochverehrter –« usw. usw. »Ich beehre mich Ihnen mitzuteilen, daß die Mitglieder des Kuratoriums –« usw. usw. – »den einstimmigen Beschluß gefaßt haben, ihre Ehrenstellen zurückzulegen. Indem ich Ihnen, hochverehrter Herr Direktor, diesen Beschluß zur Kenntnis bringe, richte [403] ich das Ersuchen an Sie, die verehrten Mitglieder des Direktoriums und des Lehrkörpers davon in Kenntnis zu setzen. Genehmigen Sie –« usw. usw. – »Hofrat Winkler als Schriftführer.«

EBENWALD beugt sich über den Brief.

BERNHARDI. Bitte. Der Brief zirkuliert, Bernhardi lächelt. Meine Herren, Sie werden sich hoffentlich überzeugen, daß ich Ihnen keine Silbe dieses interessanten Schreibens unterschlagen habe. Das Kuratorium hat demissioniert, und die Tagesordnung unserer heutigen Sitzung lautet logischerweise: Stellungnahme des Direktoriums und des Plenums zu dieser Tatsache. Herr Professor Ebenwald wünscht das Wort.

 

(http://www.bundesregierung.de/nn_46850/Content/DE/Archiv16/Rede/2007/05/2007-05-04-rede-neumann-deutscher-filmpreis.html.): < Verwendung des Phrasems in einer Ansprache: Grußwort zur Verleihung des Deutschen Filmpreises von Kulturstaatsminister Bernd Neumann, Fr, 04.05.2007 > - . (...). Nun aber meine Damen und Herren, freuen wir uns auf einen aufregenden Abend. Ich bin selbst ganz gespannt, wer dieses Jahr eine Lola mit nach Hause nehmen darf und will mich und Sie nicht länger auf die Folter spannen. Herzlichen Dank also und viel Vergnügen.

(
www.dtv.de/titel/die_frau_in_weiss_20867.html):- < Kurze Inhaltsangabe des Buches "Die Frau in Weiß" von Wilkie Collins.> - Die Frau in Weiß. »Der viktorianische Riesenkrimi voll von pittoresken Schurken, Nacht und Nebel, Friedhofsgeheimnissen und Seelenfolter weckt schönere Schauer als die meisten Mordfabeln der Gegenwart.« ›Der Spiegel‹. Wilkie Collins’ Roman um die geheimnisvolle Frau in Weiß, der als der erste moderne Detektivroman der Weltliteratur gilt. Noch ermittelt kein Profi, aber der junge Zeichenlehrer Walter Hartright setzt seine scharfe Beobachtungsgabe, sein psychologisches Gespür und seine kombinatorischen Fähigkeiten ein, um die verbrecherischen Vorgänge aufklären und das Rätsel der weißen Dame lösen zu können. Mit Begeisterung haben sich seit 1860 unzählige Leser auf die Folter spannen lassen, denn durch eine raffinierte Verflechtung der Handlungsfäden lenkt der Schriftsteller Wilkie Collins den Leser immer wieder auf falsche Fährten. (Wilkie Collins, 1824 – 1889; Die Frau in Weiß).

(
http://www.bpb.de/presse/LI9SVM,0,Reden_und_Beitr%E4ge_von_Thomas_Kr%FCger.html): - < Auszug aus einer Ansprache.> - Aber nun möchte ich Sie nicht länger auf die Folter spannen. Geschenke sind ja immer eine tolle Sache: Ich präsentiere Ihnen die neu gestaltete Internet-Seite der Jugendpresse Deutschland: www.jugendpresse.de. (Begrüßungsrede von Thomas Krüger, Präsident der bpb, 2003).

- Und jetzt werde ich euch nicht länger auf die Folter spannen und den Briefumschlag mit dem Sieger öffnen.



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4.  mdm. reißt die Geduld (ugs.)

jmd. wird ungeduldig und wütend (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://www.goethe.de/z/jetzt/dejgewin/dejgew12.htm.): -< Es handelt sich bei diesem Text um den Beitrag eines Deutschlernenden. Man beachte die Fülle der Phraseme in Verbindung mit umgangssprachlichen Substantiven, wie z.B. Mordsproblem oder Klamotten.> -  Meine Situation. Ich bin Einzelkind, und bei mir haben wir fast keinen Streit. Ich stehe mit meinen Eltern auf gutem Fuß. Meine Eltern sind sehr nett und großzügig, aber sie haben auch viele Erwartungen. Das ist das einzige Mordsproblem (sic) bei mir. Wenn ich mein Zimmer nicht aufräume, werden sie sehr böse mit mir. Sie denken auch, daß ich zu oft Geld verschwende. Sie drohen mir immer, etwas zu tun, sonst werden sie mir kein Geld geben. Meine Eltern sind immer beschützend, und ich habe fast keine Freiheit. Das geht mir ein bißchen auf die Nerven. In meiner Kultur ist der Respekt für die Eltern sehr wichtig. Die Eltern sind der Meinung, daß ihre Ratschläge immer richtig sind. Ich versuche mein Bestes, um ihnen zu gehorchen, aber mir reißt die Geduld manchmal. Meine Situation ist anders als bei meinen Freunden, die mehr Freiheit haben. Sie können immer in ihrer Freizeit machen, was sie wollen. Meine Eltern sind sehr konservativ und ein bißchen altmodisch, und sie wollen die Kontrolle über mein Leben übernehmen. Das ideale Beispiel ist mein Taschengeld, das ich jeden Monat von ihnen bekomme. Meine Eltern fragen mich immer, was ich mit das (sic) Geld mache. Ich mag einkaufen gehen, und sie raten mir, welche Klamotten (sic) ich kaufen soll. Die Wahrheit ist, daß die überhaupt nicht nach meinem Geschmack sind. Ich kann mir kein Herz fassen, meinen Eltern reinen Wein einzuschenken. Das macht mir Kopfzerbrechen, zu denken, daß ich in der Zukunft sie enttäuschen werde. Meine Eltern sind wirklich gut zu mir, und ich bin sicher, dass sie den letzten Pfennig für mich ausgeben würden. Ich weiß, dass ich kein Pechvogel bin, und ich liebe auch meine Eltern mit Leib und Seele bis in alle Ewigkeit. Wir haben nur ein kleines Missverständnis, und in ihren Augen werde ich immer ein Kind bleiben. Es verschlägt mir die Sprrache, die Liebe meinen Eltern für mich zu beschreiben. Zum Schluss möchte ich ein kluges Sprichwort erwähnen: Liebe und Verstand gehen selten Hand in Hand.


(
http://www.klassika.info/Komponisten/Lortzing/Oper/LoWV_038/index.html. ): < Kurze Inhaltsangabe einer Oper.> - Albert Lortzing, Zar und Zimmermann oder Die Zwei Peter.

1. Akt. Arbeitsplatz auf der Schiffswerft in Saardam. Zar Peter I. von Russland weilt, um sich in der Schiffsbaukunst auszubilden, inkognito als Zimmergeselle in Saardam, unter dem Namen Peter Michaelow. Er hat mit einem russischen Deserteur namens Peter lwanow Freundschaft geschlossen, den ein Liebesverhältnis mit Marie, der Nichte des ebenso dummen wie eingebildeten Bürgermeisters, verbindet. In letzter Zeit sind in Saardam allerhand geheimnisvolle Nachrichten eingelaufen, und die beiden Russen fürchten, entdeckt zu werden, was für jeden aus besondern Gründen gefahrvoll wäre. In der Tat ist es ruchbar geworden, dass der russische Herrscher sich in Saardam aufhalte. Die Gesandten von England und Frankreich wollen, da beiden Mächten an einem Sonderbündnis gelegen ist, den Zaren herausfinden. Da fährt der aufgeblasene van Bett dazwischen. Peter heißen zwar mehrere Arbeiter, aber nur zwei stammen aus Russland. Das hat der Bürgermeister glücklich herausbekommen, aber natürlich. hält er in seiner Einfalt den falschen Peter für den Zaren. In denselben Irrtum verfällt der englische Gesandte, während der französische mehr Menschenkenntnis besitzt und durch eine geschickte Falle den Zaren veranlasst, sein Inkognito zu verraten.

2. Akt.  In einer Schenke. Auf einem Hochzeitsfest, an dem alle voll Fröhlichkeit teilnehmen und der Marquis Châteauneuf sogareine zärtliche Weise anstimmt ( Lebe wohl, mein flandrisch Mädchen ), verhandelt der englische Gesandte mit dem falschen Peter, der sich ganz geschickt in die Rolle des Zaren findet, während der französische Gesandte sein geplantes Abkommen mit dem richtigen Peter trifft. Während Marie ein russisches Brautlied singt ( Lieblich röten sich die Wangen ), wird das frohe Fest durch einen Trupp Soldaten gestört. Die holländische Regierung hat nämlich erfahren, dass in letzter Zeit holländische Arbeiter von Fremden zum Dienst im Auslande angeworben werden und will diesem Übelstande ein Ende machen. Deshalb sollen nun alle Fremden, die sich nicht legitimieren können, verhaftet werden. Der einfältige Bürgermeister macht sich sogleich ans Werk und will alle, sogar sich selbst, arretieren lassen, um ganz sicher zu gehen. Doch alle Fremden legitimieren sich nacheinander als Gesandte ihrer Länder, die beiden Peter bleiben übrig. Als van Bett Peter Iwanow verhaften will, flüstert man ihm zu, das sei der Zar von Russland. Dem wirklichen Zaren Michaelow, der als letzter übrigbleibt, reisst die Geduld, und vor seinem Zornesausbruch verkriecht sich der Bürgermeister in völliger Ratlosigkeit unter dem Tisch.

3.Akt. Halle im Stadthaus. Van Bett studiert mit einem Chor eine selbstverfasste Kantate ein, mit der er den Zaren begrüßen will, für den er natürlich nach wie vor Iwanow hält. Als der wirkliche Zar auftritt, fährt er ihn grob an, wie er sich unterstehen könne, sich gestern an ihm zu vergreifen. Marie klagt dem Zaren ihr Leid: man halte ihren Peter für den Zaren von Russland; tröstend verspricht er ihr, sie mit ihrem Geliebten zusammenzubringen. Gerührt vergeicht er in Gedanken sein Schicksal als Zar mit der unbeschwerten Zukunft der beiden jungen Leute. Als der Zar aber, durch den Ausbruch von Unruhen nach Russland zurückgerufen, die Heimreise antreten will, kann er aus dem gesperrten Hafen nicht hinaus. Nun wird Iwan noch zum Retter in der Not, denn er hat einen englischen Pass, den er dem Zaren gibt. Dafür erhält er von diesem ein Kuvert, das er erst nach einer Stunde öffnen darf. Der Bürgermeister naht mit seiner Sängerschar, um den Zaren feierlich zu begrüßen. Peter Iwanow wird ehrerbietig auf einen Thronsessel geleitet und lässt, ohne dies alles zu begreifen, die Ansprache über sich ergehen. Da meldet ein Ratsdiener, dass Peter Michaelow auf vollbesetztem Schiffe eben zum Hafen hinausfahre. Der Bürgermeister ruft zu den Waffen; doch Peter Iwanow verliest das Schreiben des Zaren; das ihn zum kaiserlichen Oberaufseher ernennt und die Einwilligung zu seiner Heirat mit Marie gibt. Also ist Michaelow der Zar, der auf seinem Schiffe in Uniform noch einmal sichtbar wird und die Huldigungen der Saardamer Bürger, samt Bürgermeister, entgegennimmt.



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5.  jmdm. reißt der Geduldsfaden (ugs.)

jmd. verliert die Geduld und wird ärgerlich,wütend (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://www.solidaritaet.com/neuesol/2003/6/col.htm.):- < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die Aufmerksamkeit des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.>-  Ärzten reißt der Geduldsfaden. Vor allem die niedergelassenen Ärzte wollen nicht länger zusehen, wie die Gesundheitsversorgung kaputtgespart wird. In ganz Deutschland finden Proteste und Kundgebungen statt. Möchten Sie zwei Jahre und länger auf eine notwendige Operation warten müssen? Nein? Dann wäre jetzt der Zeitpunkt gekommen, für den Erhalt unseres Gesundheitswesens zu kämpfen. In England warten bereits 17000 Patienten länger als ein Jahr auf eine notwendige Operation, denn dort werden nur noch Notfälle sofort operiert. In englischen Kliniken fehlen Fachärzten, die inzwischen bereits aus Deutschland und Österreich "importiert" werden. (Neue Solidarität, 6/2003).

(http://www.bz-berlin.de/artikel-archiv/2007-5-23.html.). -< In einer dramatischen Nachtsitzung in Brüssel verliert Merkel die Geduld und wird ärgerlich.> - 24. Juni 2007 00.00 Uhr. Die Nacht, in der Angela Merkel Europa rettete. Nach 36 Stunden Verhandlungsmarathon verkündete die Kanzlerin am Samstag um 4.50 Uhr einen Kompromiss im Streit um den neuen EU-Vertrag. Selbst Polen und Großbritannien sind zufrieden. Es war ein Hoffen und Bangen – der Kompromiss lag zeitweise so nahe wie ein Scheitern. Ursache dafür war die starre Haltung des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski, der in den letzten Tagen beim Thema der geplanten EU-Abstimmungsreform keinen Millimeter nachgab. Doch die Kanzlerin bewies Verhandlungsgeschick. Es war die Nacht, in der sie Europa rettete. B.Z. druckt das Minutenprotokoll des zähen Diplomatie-Marathons. 20.13 Uhr: Der polnische Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski lehnt den von seinem Zwillingsbruder ausgehandelten Kompromiss in Warschau vor laufender Kamera ab. 21.10 Uhr: Merkel reißt der Geduldsfaden: Sie kündigt einen Gipfelbeschluss ohne Polen an, droht Warschau mit Isolation. 22.00 Uhr: Der französische Präsident Nicolas Sarkozy und der britische Premier Tony Blair telefonieren in Abstimmung mit Merkel mit Jaroslaw Kaczynski und versuchen ihn umzustimmen; intensive Verhandlungen mit seinem Bruder Lech in Brüssel folgen. 23.47 Uhr: Das Blatt wendet sich, Polen sieht „gute Signale“ für einen neuen Kompromiss. (B.Z. Berlin , 4. 7. 2007).

(http://futurezone.orf.at/stories/1502311/?page=2.): - < EU-Parlamentarier verlieren nach 30 Monaten die Geduld und werden wütend. > - 05.02.2009|14:20Ohne Möglichkeit zur Abänderung oder Diskussion soll Anfang März über einen Bericht zur "Harmonisierung des Urheberrechts" abgestimmt werden. Der "Medina-Report" empfiehlt dem EU-Ministerrat verpflichtende "Kooperation" für Provider und enthält eine Passage, die die Filterung des Internet-Verkehrs voraussetzt. Auch die Publikation wissenschaftlicher Forschungsergebnisse soll diesem Bericht zufolge zuerst privaten Verwertern überlassen werden. Die Präsidentenkonferenz des EU-Parlaments hat am Donnerstag mit den Stimmen der beiden großen Fraktionen festgelegt, dass der umstrittene "Medina-Report" Anfäng März im Plenum zur Abstimmung gestellt wird. Der Bericht wurde von dem sozialdemokratischen spanischen EU-Abgeordneten Manuel Medina Ortega für den Rechtsausschuss des Parlaments erstellt. (...). Am Beispiel Software-Patente. Im Fall der als "Software-Patente" bekanntgewordenen Richtlinie zur Patentierung computergestützter Erfindungen hatte es insgesamt zwei Parlamentslesungen, eine Unzahl von Ministerrratssitzungen, Präsidentenkonferenzen, Trialoge mit der Kommission, Vermittlungsausschüsse usw. gebraucht. Nach 30 Monaten war den Parlamentariern der Geduldsfaden gerissen, und die Versuche der Elektronikindustrie, ihre Partikularinteressen zuungunsten von Programmierern und mittelständischen Unternehmen auszudehnen, wurden mit einem Beschluss aller vier Fraktionen abgeschmettert. (futurezone/Erich Moechel).

 

( Ein Dorf sagt NEIN - junge Welt – die linke Tageszeitung ...www.jungewelt.de/2010/02-19/020.php): - < Ein nachdenklich stimmender Beitrag zum Treiben rechtsradikaler Gruppen in dem kleinen Dorf Fuchstal.> -                                                                                                                                                                                                                       19.02.2010 / Feuilleton / Seite 12. Ein Dorf sagt NEIN. Von den Lichter- und Menschenketten gegen Neonazis und Fremdenfeindlichkeit von Jörg Schröder/Barbara Kalender. Die erste »Lichterkette gegen Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit« fand am 6. Dezember 1992 statt. Nach den Übergriffen in Rostock organisierte Giovanni di Lorenzo die Initiative »München – eine Stadt sagt NEIN«, fast eine halbe Million Menschen gingen auf die Straße. Andere Städte und Dörfer folgten, und schließlich wurde das ganze Land von der Anstandswelle erfaßt. Jeder erinnert sich ja noch an die Frage: Woran erkennt man den guten Deutschen? Am Wachs auf seinem Mantel. Wir wohnten damals am Lech in einem Dorf namens Fuchstal-Leeder, und eine Woche nachdem die Münchner ihre Kerzen angezündet hatten, sagte man auch in Leeder nein. Barbara und ich beobachteten die Aktion vom Erker unseres Hauses aus. Direkt gegenüber steht die Mariensäule, deshalb entwickelten wir uns zu Spezialisten für katholische Umzüge, kannten jedes Fest und Ritual, wann oder wo Blüten und Gras gestreut werden. Die Leederer Lichterkette war im Stil einer solchen Prozession inszeniert. Zwar wurden keine Kirchenfahnen, Baldachine und Kreuze mitgeführt, aber sonst hatte der Marsch durchaus die Anmutung einer Fronleichnamsprozession. Die Dorfdemo zog an unserem Haus vorbei, bog rechts in den Hof der Gaststätte Luitpold ein, die Teilnehmer stellten sich im Halbkreis auf. Wir öffneten das Fenster, um besser hören zu können. Der Bürgermeister begann seine Rede mit: »Liebe Dorfbewohner, liebe Ausländer, Behinderte und Andersdenkende …« Da wußten wir, wozu wir gehören, nämlich zur Gruppe der Andersdenkenden. Und gleich nach der Lichterkette ging es in dem Dorf mit dem Fremdenhaß richtig los. (In der Zwischenzeit hat sich nämlich die Einstellung der Bevölkerung offensichtlich geändert und eine Gaststätte wird zum Treffpunkt rechtsradikaler Gruppen. -S.E.) (...). Mit dem Nazikonzert wurde nun der Dorfsaal zum Treffpunkt der Rechten. Die »Junge Mannschaft« richtete alle 14 Tage eine Disco aus, die wurde augenblicklich zur »Dorf­tradition« erklärt. Und es dauerte nicht lang, da lungerten auch tagsüber die Typen vor dem Saal herum. Auf ihren Autos prangten Naziaufkleber. Sie trafen sich mit ihren Mädchen nur ein paar Meter von unserer Loggia entfernt, und aus ihren Karren dröhnte Oi-Musik. Mit der Zeit wurden sie immer dreister. Einer der jungen Männer ließ den Hit der Gruppe ›Radikahl‹ dröhnen: »Hängt dem Adolf Hitler den Nobelpreis um …« Er grölte aus Leibeskräften mit und machte, wenn ein Auto vorbeifuhr, den Hitlergruß unter Gejohle seiner Kumpanen und Anfeuerungsrufen der Mädchen. Barbara riß der Geduldsfaden, ich wollte sie zurückhalten, aber sie ging zu dem Kerl hin. Es war ein Soldat in Uniform, in der Gegend um Landsberg gibt es ja Kasernen und Exerzierplätze. Der sah sie kommen und riß wieder den rechten Arm hoch. Sie stellte ihn zur Rede: »Wie ich sehe, sind Sie bei der Bundeswehr. Sie wissen, daß der Hitlergruß verboten ist! Wenn Sie nicht sofort die Nazimusik ausmachen und verschwinden, sind Sie fällig! Ich habe Ihre Kfz-Nummer notiert.« Da sprang der Typ, ohne das Maul aufgemacht zu haben, in seinen Opel Kadett und gab Gummi. Ja, das passierte nicht in Hoyerswerda, Hünxe, Magdeburg, Rostock, Mölln oder Solingen. So sah es in Bayern aus, in einem Dorf, das gerade »NEIN« gesagt hatte.




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6. bei etwas Mäuschen sein/spielen mögen (ugs.) < Mit diesem umgangssprachlichen Phrasem drückt man den Wunsch aus, - wie ein Mäuschen unbemerkt in der Ecke oder unter dem Bett - etwas Privates, Verborgenes, nicht allgemein Zugängliches mit eigenen Augen ansehen zu können. Häufig in der ersten Person und in erotischen Kontexten verwendet: Da möchte ich Mäuschen spielen,/sein. >

bei etwas im verborgenen zuhören, zusehen mögen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(www.greys-community.de/wbb/index.php?page=Thread&threadID...): < Forumsbeitrag. der fast ein wenig an das Urteil des Paris erinnert. > - - Also mal ganz ehrlich, ich finde Kate Walsh ist eine echt hübsche Frau. Für ihr Alter sieht sie wirklich klasse aus. Wobei ich nicht Mäuschen spielen möchte, wie sie aussieht, wenn sie ungeschminkt morgens vor dem Spiegel steht Aber sie ist eine sehr attraktive Frau. Trotzdem finde ich, dass Katherine Heigl ihr durchaus das Wasser reichen kann.

- Da möchte man zu gerne mal bei der Redaktionskonferenz Mäuschen spielen, einfach nur um zu sehen, wie ihn seine Vorgesetzten behandeln.

- Bei den Proben möchte man Mäuschen spielen.

- Schade, dass ich dabei nicht Mäuschen spielen kann. Ich würde gern die Gesichter sehen, wenn ihr dieses Geschenk überreicht.

 - Ich wäre gerne Mäuschen bei der Krisensitzung gewesen.

(
http://www.dailymo.de/category/politik/page/3/. ): - < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die Aufmerksamkeit des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.>-  Schweine in Halberstadt. Wie gern wäre man Mäuschen gewesen, als die Politiker des Landkreises Halberstadt über ein Verbot des Konstantin-Wecker-Konzerts in einem Gymnasium beraten haben. Was wird am Ende ausschlaggebend gewesen sein, dass ihr vor den Rechten des Schwanz eingezogen und auf Druck der NPD das Anti-Nazi-Konzert untersagt habt? Die Angst um das Mobiliar? Die Sorge, dass die Öffentlichkeit mitbekommt, wieviel braunes Gesocks man in und um die eigenen Stadtmauern beherbergt? Die NPD kündigte aktive Teilnahme an der Veranstaltung an – na und? Vermutlich wäre halb Halberstadt auf den Beinen gewesen, um seinerseits Präsenz und Flagge zu zeigen, hättet ihr die Drohung der Rechten nur rechtzeitig publik gemacht. Und wie so oft sucht man im Internetauftritt der betroffenen Stelle unter der vollmundigen Rubrik “Aktuelles” vergeblich nach Aktuellem zum Thema. Stattdessen gibt es dort derzeit Informationen zur Einführung einer Schweinedatenbank. Sicher eine sinnvolle Maßnahme.

( Victoria von Schweden: Die Kronprinzessin wird 32! - Bilder - BUNTE. www.bunte.de/.../fs-adel-victoria-von-schweden-140709_did_4543  ): - < Leser der Zeitschrift Bunte wären gerne dabei.> - Victoria von Schweden. Die Kronprinzessin wird 32! Thronfolger unter sich. Mit ihren nordischen Kronprinzen-Kollegen versteht sich Victoria blendend. Bei ihrem Dänemark-Besuch 2007 scherzt sie mit Frederik. Wer würde da nicht gerne Mäuschen spielen?





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7. wie auf Nadeln sitzen

( im Sitzen) mit quälender Ungeduld warten (Duden - Redewendungen, ³2008); Zuweilen finden sich bei diesem Phrasem auch andere Verben im Internet belegt, wie z. B. „warten“, „stehen“, „sein“ usw.>


-
Die Prüfungskandidaten saßen wie auf Nadeln, bis endlich ihr Name aufgerufen wurde und der Prüfer sie ins Zimmer begleitete.

- So, nun ist wirklich alles gepackt! Wir sind reisefertig und sitzen die letzten 24 Stunden wie auf Nadeln. Wir können es kaum noch erwarten bis es los geht!

(
http://www.kokobike.ch/safari-salama/reports/20070508_auckland-kasane.shtml): - < Safaribericht.> - Auf der Abendfahrt kreuzen vier ausgewachsene Löwinnen gemächlich unseren Pfad und sehen sich unverhofft einer Kudugruppe gegenüber. Wie auf Nadeln sitzen wir, denn jetzt könnte es spannend werden. Auch unser Fahrer ist gespannt, hat er doch erst einmal miterlebt, wie Löwen einen Büffel gerissen haben.

(
www.schilddruesenselbsthilfe.de/forum/messages/15493.html ): - < Forumsbeitrag.> - Mein drei-jähriger Sohn nimmt, nach einem Nierenversagen, das Medikament N.N. ( Name geändert- S.E.). Seit ein paar Tagen hat sich jedoch eine starke Wesensveränderung bei ihm durchgesetzt, er ist sehr nervös, wie auf Nadeln, hat massive Hungerattacken, ist aggressiv und total ungehalten. (...). Er ähnelt einem Drogenabhängigen der auf Entzug ist.




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8. seine Nase in alle Töpfe stecken(ugs.) < Im Internet fanden sich nur sehr wenige Belege.>

sehr neugierig sein (und sich überall einmischen) (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://www.zeno.org/Literatur/M/Heine,+Heinrich/Essays+II:+%C3%9Cber+Frankreich/%C3%9Cber+die+franz%C3%B6sische+B%C3%BChne/Zehnter+Brief.): - < Literarischer Beleg für dieses Phrasem, das leicht modifitziert wird: der gern die Nase in alle Töpfe steckt, worin der liebe Gott die Zukunft kocht. > -

1837 schrieb Heinrich Heine eine bemerkenswerte Charakterstudie des damals 26jährigen Franz Liszt: "Höchst merkwürdig sind seine Geistesrichtungen, er hat große Anlagen zur Spekulation, und mehr noch als die Interessen seiner Kunst, interessieren ihn die Untersuchungen der verschiedenen Schulen, die sich mit der Lösung der großen, Himmel und Erde umfassenden Frage beschäftigen. ... Aber lobenswert bleibt immer dieses unermüdliche Lechzen nach Licht und Gottheit, es zeugt von seinem Sinn für das Heilige, für das Religiöse. Dass ein so unruhiger Kopf, der von allen Nöten und Doktrinen der Zeit in die Wirre getrieben wird, der das Bedürfnis fühlt, sich um alle Bedürfnisse der Menschheit zu bekümmern, und gern die Nase in alle Töpfe steckt, worin der liebe Gott die Zukunft kocht: dass Franz Liszt kein stiller Klavierspieler für ruhige Staatsbürger und gemütliche Schlafmützen sein kann, das versteht sich von selbst."




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9.  seine Nase in etwas (hinein)stecken/überall hineinstecken (ugs.)

sich neugierig um etwas, um alles kümmern (was einen nichts angeht) (Duden - Redewendungen, ³2008)


-
Sie soll ihre  Nase nicht in Dinge stecken, von denen sie nichts verstehst.

- Eine weitere Person, die zu erwähnen ist, ist Ms. Huber, die neugierige Nachbarin, die ihre Nase überall hineinstecken muss. (Desperate Housewives).

(
baerbelborn.de/index.php?option=com...id... ): Ich fand einen tollen Job bei einer Wochenzeitung in L. Ich habe dort 7 Jahre als freier Mitarbeiter meine Nase in alle Angelegenheiten in und um L. stecken können, einen besseren Job für Neugierige gibt es nicht! Und da ich nicht nur Unmengen schreiben, sondern auch ganz nette Fotos machen kann, durfte ich die Seiten mit meinem Unsinn füllen.

(
http://www.krimi-couch.de/krimis/leo-malet-bilder-bluten-nicht.html.): - < Kurzbesprechung eines Krimis.> - Malets Protagonist Nestor Burma ist einer von diesen Privatdetektiven, die alles besser wissen und die ihre Nase überall hineinstecken. Und die, wie es dann so üblich ist, oftmals einen über die Rübe kriegen. (Bilder bluten nicht von Leo Malet).

< Forumsbeitrag. Persönliche Meinung eines FDP-Anhängers. > - Warum bin ich dieser klassischen liberalen FDP-Meinung? Die Privatheit ist ein klassisches Eigentumsrecht in unserer westlichen Gesellschaft. Es darf nicht sein, dass andere Menschen, wer auch immer, Feinde jeder Art, Neugierige oder sonstige Personen, sich einfach so - mittels technischer Ausrüstung, Know-How und Geld - in Bereiche Zutritt verschaffen, der ihnen von anderen nicht unbedingt freiwillig gewährleistet worden wäre. Es darf nicht sein, dass diese Leute ihre Nase überall hineinstecken, herumschnüffeln und auskundschaften. Wahrscheinlich betrachten sie ihr Zielobjekt als ihren Besitz und wollen jederzeit Bescheid wissen und darüber verfügen. Hier handelt es sich um einen "Totalen Machtanspruch" auf die andere Person.

(http://www.stadtbuecherei-kleve.de/C1257568003D9B9F/0/12B2E331833E3168C12576BA003A9574?opendocument.): -            < Ankündigung einer Dichterlesung.> - Heinz van de Linde ist in dem niederrheinischen Städtchen Orsoy geboren und aufgewachsen, mit dem Geruch von Leder und Gummi in der Nase. Er schaut zurück auf seine Kindheit und die Straße, in der er lebte, in der sein Vater in seiner Werkstatt Schuhe baute und flickte. Die Zeit um 1950 wird lebendig, eine Zeit des Mangels nach dem Krieg, aber auch eine Zeit, in der Kinder ihre Nase überall hineinstecken durften. Heinz van de Linde wird aus seinem Buch "Die unendlich lange Egerstraße" vorlesen und manches frei erzählen. Ein bisschen Theater wird auch dabei sein!

(http://www.webnews.de/kommentare/288902/0/BND-versorgte-US-Militaers-mit-kriegsentscheidenden-Informationen.html): -   < Forumsbeitrag. > - Die Deutschen müssen doch immer wieder ihre Nase überall hineinstecken. Wenn sie wenigstens dabei abfallen würde, hätten wir unzählige Bürger ohne Nasen. Vieles geht uns dabei nichts an, und "Übermittler" an Dritte sind moralisch bedenklich und sollten zur Rechenschaft gezogen werden. Natürlich geben wir nichts zu, es sei, man wurde dabei gerade mal erwischt. Auch, dass wir uns im 3. Weltkrieg befinden, will niemand wahr haben. Dabei ist unser "Verteidigungs"-Haushalt der größte Haushalt in unserem Lande. Das hatten wir doch schon 2-mal! Immer mehr und längere Einsätze, weit von uns entfernt, kommen hinzu. Nur, dass wir jetzt "Fernkriege" führen als Qualitätssteigerung! Deutschland überall(es)!

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10. lange Ohren machen (ugs.) < Es finden sich relativ viele Wörterbuchbelege, aber wenige konkrete Beispiele im Internet >

neugierig lauschen (Duden - Redewendungen, ³2008)


-
Als ich bemerkte, dass man am Nebentisch lange Ohren machte, wechselte ich das Thema.

- Hat jemand von Euch zufälligerweise die Sendung (...) mitgeschnitten? Ich kenne nämlich den Hauptdarsteller von früheren Filmen. Leider konnte ich die Sendung nicht aufnehmen. Wäre nett, wenn Ihr mal lange Ohren machen würdet, ob es vielleicht jemand von Euch aufgenommen hat.

- Am liebsten treffen wir uns mit unseren Freunden im Stadtpark, wo keine Nachbarn lange Ohren machen können oder sich beschweren, dass wir zu laut sind.




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11.  kein Sitzfleisch haben (ugs.)

es nicht lange an einem Platz aushalten; nicht lange irgendwo ruhig sitzen können; nicht die nötige Ausdauer für eine sitzende Tätigkeit haben (Studieren, Lernen, o.ä.) (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
Beiträge anzeigen - chihuahua www.foodplaner.de/forum/profile/?u=25408;area=showposts;..): - < Forumsbeitrag.> - Lassen wir uns von den Schlanken nichts einreden. Beobachtet mal die Schlanken beim Einkauf. Und beobachtet die Dicken. Es gibt einen großen Unterschied. Ich glaube, wir können getrost vergessen, was sie sagen. Außerdem können die schlanken kaum eine Sekunde still sitzen. (Antwort) Stimmt! Mir ist das auch schon aufgefallen, dass sich die Dünnen ständig bewegen und absolut kein Sitzfleisch haben. Mein Ex-Freund war genauso. Ein richtiger Zappelphillip.

 - Die heutige Videoclip-Generation hat kein Sitzfleisch mehr und alles, was länger als die 20-Sekunden- Aufmerksamkeitsspanne ist, wir dals störend empfunden.

(
Bollywood: Das Mekka des Films liegt in Indien - News2 | STERN ..wap.stern.de/op/stern/de/ct/-X/detail/news2/...Das.../507041/): - < Bericht über die indische Filmindustrie in Bombay. Der typische Bollywood-Streifen dauert  etwa drei Stunden. Der Zuschauer sllte daher lange ruhig sitzen können. - Siehe auch unter Hindi-Film .>

8.Mai 2003, 13:01 Uhr. Bollywood. Das Mekka des Films liegt in Indien. Im indischen Bombay entstehen jährlich rund 300 Filme. Damit sind die dortigen Studios größter Filmproduzent der Welt - noch vor Hollywood. Jedes Jahr feiert sich Hollywood bei den Oscars als Nabel der Filmwelt. Und liegt damit klar daneben. Denn gemessen am Produktionsvolumen liegt die tatsächlich größte Filmproduktionsstätte in Indien. Um genau zu sein: In Bombay. Deshalb nennt man sie auch Bollywood. Hier entstehen jährlich zirka 300 neue Streifen, die sich allesamt auf zwei Themen stürzen: die (hochmoralische) Liebe und den Kampf zwischen Gut und Böse. Und jeder Film wird von einem Happy End gekrönt. Bisher hat es kaum einer dieser Filme ins deutsche Kino geschafft. Das liegt daran, dass das Bollywood-Kino für das westliche Auge zunächst gewöhnungsbedürftig ist. Schon die Filmplakate zu diesen Epen erinnern sehr an die traditionsreichen Drei-Groschen-Romane und vermitteln einen Vorgeschmack darauf, was den Zuschauer im Kinosaal erwartet.  Wer über kein Sitzfleisch verfügt, hat verloren. Der typische Bollywood-Streifen ist ein fast bis zur Unerträglichkeit in die Länge gezogener Unterhaltungsfilm. Im Schnitt dauern die triefenden Love-Stories etwa drei Stunden. Unverhohlen brutale Gewaltszenen lösen sich mit langen erotisierten Tanzeinlagen und zahlreichen Musical-Elementen ab, in denen die Schauspieler zum Playback "singen". Das ganze findet in höchst aufwändig gestalteten, fast märchenhaften Szenerien statt, und auch an den Kostümen wird nicht gespart.



(
der hat doch gar kein Sitzfleisch - Leser-Kommentar - FOCUS Online www.focus.de/.../der-hat-doch-gar-kein-sitzfleisch-saarland-kommen.. ): - < Leserkommentar.> - Selbst wenn Oskar Lafontaine Ministerpräsident des Saarlandes werden würde, was ich mir nicht vorstellen kann, die Wähler im Saarland kennen ihren Oskar doch am besten, wäre er sicher nicht lange Ministerpräsident. Der hat doch gar kein Sitzfleisch. Er würde sicherlich wieder einen Grund finden, vorzeitig auszusteigen. Was dem Herrn fehlt sind die Sekundärtugenden, wie Ausdauer, Fleiss und wahrscheinlich auch Pünktlichkeit. Dazu kommt sein umstrittener Charakter. Ich bewundere Menschen, die etwas geschaffen haben und der Gesellschaft dienen. Oskar Lafontaine gehört meiner Meinung nach nicht zu diesen Leistungsträgern in der Gesellschaft.

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