D.12 NEID |
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1. jmdm. nicht die Butter auf dem Brot gönnen (ugs.) < Der Benutzer dieser Redewendung drückt aus, dass ihm diese Neider persönlich sehr unsympathisch sind >
jmdm. gegenüber äußerst missgünstig sein; jmdm. nichts Gutes gönnen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2172216,00.html): <Phrasem mit Brot. > - Nach wie vor werden die schönen Künste oft als brotlos gesehen, gelten Theater, Tanz , Musik und Malerei oder auch manche Geisteswissenschaften als wenig lukrative Bereiche, in denen sich kaum mehr erreichen lässt als manchmal ein gut klingender akademischer Titel. Und von durchsetzungsfähigen Menschen lässt sich immer noch sagen, dass sie sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Ja und wie könnte man Neid und Missgunst schöner ausdrücken als jemandem "nicht die Butter auf dem Brot zu gönnen". Und auch der Vorwurf ist als das, was man dem anderen "aufs Brot schmiert" weitaus anschaulicher.-
(http://kommentare.zeit.de/commentsection/url/online/2007/22/Kita-Betreuungsgeld ): <Bloggerkommentare> - Schachern um die Herdprämie. Die Union streitet über das Betreuungsgeld. Die CSU besteht darauf, auch die Erziehung daheim zu fördern, Familienministerin von der Leyen sucht einen Ausweg. - (Kommentare): Was ich nicht verstehe: Wieso wollen Krippengegner (für die CSU-Politiker sich ins Zeug werfen) plötzlich Geld für etwas haben, was sie bisher offenbar auch ohne diese Prämie geschafft haben? Wer sich den Luxus leisten und seine Kleinkinder 24h zu Hause betreuen kann, soll sich doch freuen! Aber plötzlich Neid auf die sowieso nur für 30% aller Kleinkinder geplanten Krippenplätze? Neid also auf die berufstätigen Mütter, die einen solchen Platz für ihre Kinder ergattern? Krippenplätze verteufeln, aber den Müttern von Krippenkindern nicht die Butter auf dem Brot gönnen? Und wieso eigentlich sollen Eltern dafür entschädigt werden, dass sie den Staat "entlasten", wenn sie keinen Krippenplatz in Anspruch nehmen? Was ist mit all den Steuern und Abgaben, die berufstätige Mütter im Gegensatz. zu "Nur"-Hausfrauen zahlen? Zählen die nicht als Argument beim fröhlichen Schachern?-
(www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&bid=19&tid=1140628):< Bloggerkommentar> - Generation "Kein Bock"/Sozialschmarotzer. (Forum). Es ist NICHT Phänomen unserer Zeit, dass immer mehr Menschen faul seien, weil ja am Ende des Monats eh und je Geld aufs Konto komme; solche Äußerungen sind einfach nur - mit Verlaub - dumm und zudem recht freche Unterstellungen, gerade auch gern von jüngeren genommen, die sich erdreisten, über oft einiges ältere Menschen zu urteilen, die keiner mehr will. Oder die nicht mehr malochen können, weil der Rücken kaputt ist, die aber bei rückenschonenden Stellen keine Chance haben, weil sie nicht ausreichend qualifiziert sind. Allzu gern unters Volk gebracht wird die Nahrung für solche Äußerungen von Sendern, die in erster Linie fürs Mentalprekariat senden. Welches ja auch augenscheinlich zu gern drauf anspringt - wie man an deinem Post sieht. Es ist aber Phänomen unserer Zeit, dass viele, die besser gestellt sind als ALG II-Empfänger (gerade, wenn sie nur ein bisschen besser gestellt sind), allzu gern auf diese herabblicken und ihnen nicht die Butter auf dem Brot gönnen. Das ist schlicht Ausdruck der eigenen "Nichtbildung", der Gleichgültigkeit, des sinn- und denkbefreiten Medienkonsums und - daraus resultierend - des sinn- und denkbefreiten Nachplapperns von Stammtischweisheiten. Dann kommt man noch zu glorreichen Sätzen wie dem oben zitierten, die jeder Grundlage entbehren und denkt noch wunder was man da für eine Schlussfolgerung gezogen und welch politisches Statement man da abgegeben hätte...aber: dat war wohl nix - sechs, setzen!-
(www.hwk-duesseldorf.de/ablage/presse/presse99/press46a.htm): <Phrasemreiche Pressemitteilung.> - Steuerpolitik der Bundesregierung schwächt handwerklichen Mittelstand systematisch. Untersuchung der Handwerkskammer Düsseldorf: Hauptverlierer sind kleine und mittlere Unternehmen. „Ausgerechnet dort, wo die Masse der Unternehmen der Schuh drückt, ist keinerlei Besserung in Sicht", zog der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, Hansheinz Hauser, am Dienstag vor Journalisten in Düsseldorf kritisch Bilanz.(...). „Hier ist eine Zangenbewegung mit dem Ziel erkennbar, den Leistungsträgern im selbständigen Mittelstand nach Jahrzehnten hoher Belastung und Verantwortung – gerade auch für andere – nicht mehr die Butter auf dem Brot zu gönnen", schloß Hauser
2. vor Neid grün werden/erblassen < Zahlenmäßig überwiegen die Belege mit „erblassen“>
(plötzlich) starken Neid verspüren (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.faz.net/.../Doc~E7A67F4AF373740DCAE32444C028960C3~ATpl~Ecommon~Scontent.html): <Bericht über die indische Filmindustrie. Selbst Madonna würde sich ärgern, wenn sie die "
farbenprächtigen folkloristischen Pluderhosenkostüme" sehen würde.
> Bollywood-Revue. Tanzen, bis der Prinz kommt von Sabine Löhr. Dieser weitgesteckte Rahmen bietet natürlich reichlich Gelegenheit, gleichermaßen die Geschichte des indischen Films und einen indischen Film selbst zu erzählen. Besonders aber nutzt es diese Produktion aus, für Kostüme, Musik und Tanzstile aus den vollsten Schatzkammern des Märchenlandes Indien schöpfen zu können, die achtundzwanzig Tänzer mal in farbenprächtige folkloristische Pluderhosenkostüme zu stecken oder als stilisierte spiegelbestickte Elefanten oder Pferde auftreten zu lassen, mal aber auch silberne Glitterpompons zu leuchtenden Chiffonblüschen und goldstrahlende Hot pants zu zeigen, die selbst Madonna vor Neid grün werden ließen. 1200 Kostümteile und viertausend Schmuckstücke sollen in rasendem Wechsel gezeigt werden, mitzählen ist zwar unmöglich, aber man darf sicher sein, auf keiner Bühne zuvor ein derart betörend glitzerndes derwischgleich wirbelndes Dauergefunkel in Regenbogenfarben gesehen zu haben. Jemals wieder Beige zu tragen erscheint einem da unmöglich.-
(http://bodyandseoul.blogspot.com/2007/04/saturday-night-fever.html): <Reisebericht> Schlussendlich haben wir das Hotel dann doch noch erreicht. Der Concierge zeigte uns die Räume. Boah, da könnte man vor Neid grün werden. Die haben eine BADEWANNE! Und einen Kühlschrank! Eine Minibar, Fön, Aftershave, Zahnpasta, Duschbad, alles da. Einen Computer mit Internetanschluss und einen riesigen Fernseher mit bestimmt 110 cm Bildschirmdiagonale.-
(www.welt.de/motor/article1321458/Warum_Deutschland_freie_Autobahnen_braucht.html?page=23): <Eigenwilliger Kommentar zur Geschwindigkeitsbegrenzung auf deutschen Autobahnen. "
Freie Fahrt für Fleißige, Schnellere, Bessere, Eliten".
> - Warum Deutschland freie Autobahnen braucht. Die Begrenzung der Geschwindigkeit auf der Autobahn wäre ein Fehler und ginge gegen die Natur des Menschen. Ihm wird Schnelligkeit geradezu abverlangt. Unser Autor leitet bei WELT ONLINE das Motor-Ressort und sagt, warum ein Tempolimit katastrophal wäre. - (Kommentar): In unserer schnarchnasigen Gesellschaft von Mittelmäßigen, wo Gleichsein als Volksbefriedigung gilt, haben wir Tempo 130 verdient. Wer gerne Kerner und Beckmann sieht, fährt automatisch 110 auf der linken Spur und fürchtet sich vor der Geschwindigkeit des Alltags. Warum lieben 99% aller Deutschen Ampeln, beschrankte Bahnübergänge? Weil wir ein Volk von Schnarchnasen sind, die die Schnellen und Besseren ausbremsen müssen, damit die eigene Mittelmäßigkeit nicht zu gravierend vorsticht. Für die spritfressenden CO2-ausstoßenden Ungetüme, derentwegen 97% aller Deutschen vor Neid grün werden, muss auch mehr als 35 Stunden pro Woche gearbeitet werden, um sich ein solches Auto leisten zu können: Stich gegen die mittelmäßge Schläfrigkeit des Mittelmaßes in Deutschland. Freie Fahrt für Fleißige, Schnellere, Bessere, Eliten. Lasst der Mittelmäßigkeit des Normalbürgers mit Doppelhaushälfte und Reihenendhaus mit Wintergarten und dem Elektro-Rapsölauto die rechte und mittlere Spur. Links für die restlichen 1 bis 3% der Macher.-
(www.karriere.at/karriere-center-trends/news/2537/): < Porschefahren lässt immer noch Neidgefühle aufkommen.> - Alexander Hamersky hatte seinen Fuß in einer dieser Traum-Firmen. Zwei Jahre lang war er für Porsche im Verkauf tätig und fuhr ein Firmenauto, das andere vor Neid grün werden ließ. Dieser Job hinderte ihn aber nicht daran, in einen 16-köpfigen Familienbetrieb zu wechseln - zur Wiener Kaffeerösterei Naber. Denn Hamersky sehnte sich nicht zuletzt nach mehr Abwechslung: "Ich kann hier in jedem Bereich mitarbeiten, ob im Einkauf, im Verkauf, im Rechnungswesen oder in der Produktion. In einem Konzern oder Großbetrieb geht das nicht," erklärt der gelernte Hotelkaufmann. Auch, dass die Kommunikationswege in kleinen Firmen kürzer sind, weiß er zu schätzen. "Umso schneller können Entscheidungen fallen. Das freut auch den Kunden."-
(http://diegesellschafter.de/diskussion/forum/thread.php?fid=12&nid=83642): <Bloggerkommentar zum Neid in der Gesellschaft> Neid, die destruktive Gesellschaftsgeißel. 27.09.07. Liebe A., ganz richtig, der Neid ist eine der furchtbarsten Geißeln der Menschheit. Vieles was bei uns heute aus dem Ruder läuft, wäre ohne Neid und Missgunst gar nicht möglich. Offensichtlich sind die alltäglichen primitiven Neidattacken, schlimmer sind die Motivationen, die Neid im Denken hervorrufen. Da werden Kids im Kleinkindalter schon zu allen möglichen Höchstleistungen getrieben, nur weil man es nicht ertragen könnte, wenn Nachbars Balg möglicherweise irgendwas besser kann als meine Brut. Die ganz unten stehen in der Gesellschaft, leisten sich wenigstens das neueste Handy mit allem Schnick-Schnack, um die Kumpels vor Neid erblassen zu lassen … wenigstens bis zur nächsten Runde. Die Ursachen sind sicher mangelnde Kreativität und innere Stärke, die selbstsicherer machen und das primitive Schielen auf die »Errungenschaften« der Anderen immer überflüssiger macht.
(www.stern.de/sport-motor/sportwelt/509934.html): < Aus Neid geschah nicht nur der erste Mord in der Menschheitsgeschichte...! Zur Entstehungsgeschichte der "Tour de France" siehe auch unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Tour_de_France.>
-Tour de France. Von der Schnapsidee zum Mythos. Die Idee zur Tour de France reifte in der Kneipe und diente ausschließlich dem Zweck, einen konkurrierenden Zeitungsverleger vor Neid erblassen zu lassen. Das war der Beginn einer Tradition von Weltruhm. Zwei konkurrierende französische Verleger, ein junger Sportjournalist und eine kleine Brasserie in Paris: In dieser bescheidenen Kulisse wurde am 20. November 1902 die Idee für das bedeutendste Radrennen der Welt geboren. Weil der ehemalige Stunden-Weltrekordler Henri Desgranges die Auflage seines Blattes steigern und seinen Rivalen Pierre Giffard ausstechen wollte, bat er seinen Redakteur Géo Lefèvre um Ideen. Der 25-jährige Lefèvre hatte beim Mittagessen in der Taverne Zimmer schließlich einen Einfall. "Ein bisschen zögerlich und ohne große Überzeugung schlug ich vor: 'Warum nicht eine Tour de France auf dem Fahrrad? Ein paar Etappen, unterbrochen von Ruhetagen.' Desgranges schreckte auf und fragte mich, ob ich verrückt geworden sei", schilderte Lefèvre die Szene in seinen Memoiren. Doch der Chef ließ sich überzeugen, stellte sich gleich vor, wie Rivale Giffard "grün vor Eifersucht" werden würde und verkündete am 19. Januar 1903 in seiner Zeitung "L'Auto" die Austragung einer Frankreich-Rundfahrt: "Die größte Rad-Prüfung der Welt, ein einmonatiges Rennen, 20.000 Francs Preisgeld."
3. jmdm. nicht das Schwarze unter dem (Finger)nagel gönnen (ugs.) < Beide Varianten der Redewendung sind im Internet recht selten belegt. >
gegenüber jmdm. sehr missgünstig sein; äußerst geizig, neidisch sein; jmdm. nichts zugestehen, gönnen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.graue-feder.de/.../ins_schwarze&genre=Prosa): < Ratschläge fürs Leben.> Vorsicht ist auch angebracht vor Menschen, die "einem nicht das Schwarze unter dem Nagel gönnen". Es handelt sich hier um ausgesprochene Geizhälse, die uns nicht die kleinste Kleinigkeit zugestehen wollen.-
(www.welt.de/politik/deutschland/article1035914/Linkspolitikerin_nennt_Hartz_IV__Liebestoeter.html?): <Bloggerkommentare>
18. Juli 2007. Arbeitslosengeld II. Linkspolitikerin nennt Hartz IV "Liebestöter". Wer Hartz IV erhält, kann sich keine Kondome mehr leisten. Davon ist die sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Katja Kipping, überzeugt. Sie fordert, Verhütungsmittel als Mehrbedarf anzuerkennen. - (Kommentar): Wer kommt eigentlich für die Kosten der Unterbrechung einer ungewollten Schwangerschaft bei Mittellosigkeit auf, hm? Hier kommt der Staat mit Prävention sicherlich günstiger weg. Leute, die den Hartz 4-Empfängern nicht das Schwarze unter dem Nagel gönnen, können auch keine glücklichen Menschen sein. Wolles Idee ist gut, darüber freut sich sicherlich nicht nur ein Hartz´ler.-
(http://193.194.144.22/extApps/Community/forums/post/590.aspx ): <Bloggerkommentar> - Handelsblatt.com - Forum: Man kann es langsam nicht mehr hören, wie sich die Politik, mehr aus Wahltaktik, in Vorschlägen überbietet. In diesem Land wird vielfach so getan, als gebe es nur AUSSCHLIESSLICH noch: Kaputte Familien, zerrüttete Ehen, korrupte, unfähige Politiker, alleinerziehende Hartz4-Geschädigte mit 4 Kindern, übergewichtige pädophile Alkoholiker, raffgierige Unternehmer, die ihren Mitarbeiter/Innen nicht das Schwarze unter dem Fingernagel gönnen und arme ausgebeutete Mitarbeiter, die sich keinen Urlaub mehr leisten können. Die Realität sieht doch zum Glück etwas anders aus. Denkt auch mal jemand (sowohl in der Politik als auch in den Medien) an ganz NORMALE Menschen? Auch DIE dürfen nämlich regelmäßig ihre Stimme abgeben...und man möchte langsam fragen "wozu eigentlich noch?"-
(www.gruene-bundestag.de/cms/bundestagsreden/dok/181/181238.htm): < Auszug aus einer Parlamentsrede.> Brigitte Pothmer, Mindestlöhne. 27. April 2007. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte der Wahrheit ist leider, dass sich die Koalitionspartner in dieser Koalition gegenseitig nicht das Schwarze unter dem Fingernagel gönnen. Liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD, euer Koalitionspartner, die CDU/CSU, hat nur das Ziel, dass die Sozialdemokraten am 1. Mai mit leeren Händen dastehen. Das Drama ist, dass die Union dieses Ziel leider erreicht hat.