E.7 ÜBERREDEN - ÜBERZEUGEN |
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1. jmdm. ins Gewissen reden
ernst und eindringlich mit jmdm. reden; jmdm. Vorhaltungen machen und versuchen, ihn zu einer Änderung seiner Einstellung, Handlungsweise, o.ä. zu bewegen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.stern.de/lifestyle/leute/:Gro%DFbritannien-Party-Prinz-Harry-21/546019.html): < Prinz Charles fehlt eine Mutter, die ernst und eindringlich mit ihm redet, meint die Biografin von Prinz Charles.> - Großbritannien. "Party-Prinz" Harry wird 21. Prinz Harry, der Sohn von Prinz Charles, wird gern als schwarzes Schaf der königlichen Familie bezeichnet. Jetzt wird das Sorgenkind 21 und reifer. (...). Prinz Harry - Lausbub und Student. Peinliche Höhepunkte. Ein Höhepunkt der Peinlichkeiten war Harrys Auftritt in einem Nazi-Kostüm auf einer Geburtstagsfeier im Januar. Das Boulevardblatt "The Sun" kaufte das Bild von einem Partygast für geschätzte 10.000 Pfund (15.000 Euro). Prinz Charles schickte ihn zu einem Besuch in das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz, aber in der Öffentlichkeit hatte Harrys Ansehen bereits einen neuen Tiefpunkt erreicht. Nur manchmal gibt es in den britischen Medien Ansätze von Verständnis für den widerspenstigen Prinzen. Er ist ein Scheidungskind, und nach dem Tod von Prinzessin Diana vor acht Jahren fehlte ihm im Alter von zwölf Jahren die Mutter. "Er hätte etwas mehr elterliche Führung gebraucht", sagt Penny Junor, die Biografin von Prinz Charles. "Die meisten Mütter würden ihrem Sohn ins Gewissen reden, wenn er mit einer Armbinde mit Hakenkreuz daherkommt, aber es ist niemand da, der ihm das sagt."-
(http://allpr.de/16776/Kirsten-Erl-neue-Jugendrichterin-bei-RTL-Dr-Ruth-Herz-nimmt-Gastprofessur-in-Oxford-an.html): < Eine neue Fernsehrichterin wird bei RTL den jugendlichen Straftätern Vorhaltungen machen und versuchen, sie zu einer Änderung ihrer Einstellungen, Handlungsweise o.ä. zu bewegen.
> - 04.08.2005, RTL Group: Kirsten Erl neue Jugendrichterin bei RTL - Dr. Ruth Herz nimmt Gastprofessur in Oxford an. Unter neuem Vorsitz tagt ab Montag, 5. September 2005, 'Das Jugendgericht'. Die Essener Richterin Kirsten Erl (38) wird in der neuen Saison bei RTL jugendlichen Straftätern ins Gewissen reden. Sie übernimmt das TV-Amt von Richterin Dr. Ruth Herz, die vier Jahre lang souverän und erfolgreich das Jugendgericht leitete. Dr. Ruth Herz folgt einem Ruf der Universität Oxford und leitet dort ein Forschungsprojekt über Medien und Justiz. Im Rahmen dieses Projekts wird Dr. Herz auch ein Buch veröffentlichen.-
(www.zeit.de/1982/11/Zt19820312_004_0013_P): < Ein Bericht aus der Zeit vor der Wende 1989. - Das Phrasem in der Überschrift des Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.>
- DIE ZEIT 1982, Aus Angst vor dem Aufstand von Stehle, Hansjakob. Die polnischen Bischöfe reden den Militärs, aber auch der verbitterten Nation ins Gewissen. Mit einer Handbewegung, die abwehrt und zugleich wehrlos wirkt, weist Bischof Bronislaw Dabrowski, der Sekretär des polnischen Episkopats, die wenigen, aber lästigen Frager zurecht, die ihn auf dem Flughafen von Rom bestürmen. Warum auch sollten die Warschauer Militärs, denen der Groll der Leute genug zu schaffen macht, schon jetzt Hindernisse für den geplanten Papstbesuch in der Heimat errichten? (...). Ob diese Risiken aber von all den patriotischen Priestern in Stadt und Land immer einkalkuliert sind? Wenn jetzt nicht wenige von der Kanzel den ohnmächtigen Nachbarn heftig ins Gewissen reden oder auch nur im verschwiegenen Beichtstuhl Gewissensentscheidungen abzusegnen oder zu verwerfen haben?-
(www.tirol.com/sport/fussball/innsbruck/71167/index.do): < Ein Trainer redet ernst und eindringlich mit seinen Spielern.> -Kraft voller Zuversicht: "Ich bin wieder in meinem Revier". Ab sofort soll der ehemalige Ried-Coach den drohenden Abstieg der Tiroler verhindern. (...). Beim FC Wacker erwartet den Rückkehrer allerdings "Schwerstarbeit". Zumal er am Anfang in Doppelfunktion auftreten muss. Als Sportdirektor hielt er gestern vor der Mannschaft seine Antrittsrede, nahm die Profis in die Pflicht, als Trainer wird er vor dem Abstiegsderby seinen Spielern unter vier Augen ins Gewissen reden.
2. jmdm. etwas in den Mund legen < Vgl. auch E.2,10
>
jmdn. dazu bringen, das zu sagen, was man selbst denkt; jmdn. auf eine bestimmte Aussage hinlenken (Duden - Redewendungen, ³2008)
(http://dic.academic.ru/dic.nsf/ger_enc/75372/Jemandem ): < Zur Etymologie und zum Gebrauch des Phrasems.> -
Jemandem etwas in den Mund legen. Die Wendung ist in mehrfacher Bedeutung gebräuchlich. Sie kann zum einen bedeuten, dass man jemanden bestimmte Worte sagen lässt: Die Aussage des Zeugen war durch Einschüchterungen beeinflusst worden, die Worte hatte man ihm in den Mund gelegt. - In einer Bedeutung von »jemanden auf eine bestimmte Aussage hinlenken« gebraucht Ernst Niekisch die Wendung in dem folgenden Zitat aus seinen Lebenserinnerungen »Gewagtes Leben«: »Sooft er mir eine Wendung in den Mund legen wollte, mit der ich nicht völlig einverstanden war, protestierte ich« (S. 297). - Darüber hinaus ist die Wendung auch im Sinne von »jemandem etwas zuschreiben, was er nicht gesagt hat« gebräuchlich: Der Angeklagte bestritt, den Polizisten beschimpft zu haben. Diese Worte seien ihm von dem Beamten nachträglich in den Mund gelegt worden. Literatur: Niekisch, Ernst: Gewagtes Leben. Köln-Berlin: Kiepenheuer und Witsch, 1958.
(www.dw-world.de/popups/popup_printcontent/0,,601482,00.html): Sprecher: Anstatt sich die Mühe zu machen, die Äußerungen im Nachhinein derart zu entstellen, kann man jemandem doch vorher gleich zu verstehen geben, was er sagen soll, oder? Was ich hier etwas ironisch ankündige, ist jemandem die Worte in den Mund zu legen. Eine junge Dame erläutert diese Wendung so: Frau: "Wenn ich jemanden dazu bringen will, eine Aussage zu machen, die ich möchte, die er macht, dann sag‘ ich ihm vorher genau, was er zu sagen hat, und dann nennt man das „jemandem die Worte in den Mund legen“. -
(www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=10767&edit=0): Obwohl ihm der Lehrer die Antwort schon fast in den Mund gelegt hatte, konnte Toni einfach nicht die richtige Lösung für die Aufgabe finden.-
(www.kandidatenwatch.de/erika_steinbach-958-358--p111.html): <Fragen und Antworten im Internet.- Zu Erika Steinbach siehe auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Erika_Steinbach.> -
15.08.2005. Frage von Peter Höckel: Werte Frau Steinbach, in der Vergangenheit haben Sie Kritiker, die Sie unter der Gürtellinie trafen, angezeigt. Halten Sie dieses Verfahren auch im größeren Maßstab, für Kritiker der Bundesregierung, sinnvoll? MfG – 26.08.2005. Antwort von Erika Steinbach: Sehr geehrter Herr Höckel, Sie irren sich. Noch nie habe ich einen Kritiker angezeigt. Verleumdungen oder falsche Tatsachenbehauptungen lasse ich aber keineswegs unbeantwortet im Raume stehen. Das geschah in zwei Fällen, in beiden haben mir die Gerichte Recht gegeben. Würden Sie sich gerne falsche Zitate in den Mund legen lassen? Mit freundlichen Grüßen, Erika Steinbach.-
(www.abendblatt.de/daten/2003/05/09/159672.html?s=3): <Zu Ronald Schill siehe auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Ronald_Schill. > -
"Ich sage, was ich denke." Innensenator Ronald Schill - als Politiker wider Willen kam er ins Amt. Heute gibt sich der Provokateur zwar zahmer, aber Fettnäpfchen lässt er nicht aus. (...) ABENDBLATT: Apropos liberal. Sind Ihnen Hamburgs Richter, die Sie früher gern beschimpft haben, immer noch zu liberal? SCHILL: Es sind ja dieselben Leute. Die Richterschaft war ja stark sozialdemokratisiert. Aber bis zu einem gewissen Grade sind Veränderungen sichtbar. Manche Richter setzen nach der Wahl andere Schwerpunkte. So gibt es Tendenzen, bei Urteilen den Opfergedanken stärker als früher zu berücksichtigen. ABENDBLATT: Aber ganz zufrieden sind Sie mit den Richtern immer noch nicht? SCHILL: Das würden Sie mir jetzt wohl gern in den Mund legen - als Schlagzeile? (erschienen am 9. Mai 2003).-
(www.dw-world.de/popups/popup_printcontent/0,,601482,00.html): < Gelenkte Kommunikation.> -
Sprecher: Anstatt sich die Mühe zu machen, die Äußerungen im Nachhinein derart zu entstellen, kann man jemandem doch vorher gleich zu verstehen geben, was er sagen soll, oder? Was ich hier etwas ironisch ankündige, ist jemandem die Worte in den Mund zu legen. Eine junge Dame erläutert diese Wendung so: Frau: "Wenn ich jemanden dazu bringen will, eine Aussage zu machen, die ich möchte, die er macht, dann sag‘ ich ihm vorher genau, was er zu sagen hat, und dann nennt man das „jemandem die Worte in den Mund legen“.
(www.aviva-berlin.de/aviva/content_Kultur_Ausgelesen.php?id=8934): < Brigitte Halbmayr recherchierte zur Zwangsprostitution in nationalsozialistischen Lagern. Sie möchte die Aussagen der betroffenen Frauen weder überinterpretieren noch will sie die Frauen auf eine bestimmte Aussage hinlenken.> - Sexualisierte Gewalt. Weibliche Erfahrungen in NS-Konzentrationslagern von Martina Weibel. Im Rahmen der Sommeruni Ravensbrück "Zwangsprostitution und Krieg im 20. und beginnenden 21. Jahrhundert" recherchierte Brigitte Halbmayr zu Sexzwangsarbeit in nationalsozialistischen Lagern. AVIVA-Berlin: Die Interviewsequenzen mit Überlebenden verdeutlichen die Verzweiflung, zu sprechen und doch nicht sagen können, was eigentlich geschehen ist. Ihre ganze Analyse musste sich ja diesem Verstummen aussetzen. Brigitte Halbmayr: Die Isolation und das Schweigen begannen schon in der Lagersituation. Zunächst wurden die Bordelle ganz nah am Lagertor gebaut, ganz schnell aber wurde das geändert und die Bordellbaracke versteckt. Auch die Sprachregelung „Sonderbauten“ für die Bordelle trug zur Verheimlichung bei. Die Frauen waren so vom Rest des Lagers völlig isoliert, da hat es keinen Austausch mit anderen Häftlingen gegeben. Sie waren zu dieser einen speziellen Funktion im Lager, und nur diesen von der SS überwachten und kontrollierten Kontakt durften sie haben. Hier beginnt das Schweigen schon, das die Frauen umhüllt. Und sie selbst waren ja sehr jung, als man sie inhaftierte. Man muss die Zeit bedenken: Über Sexualität hat man nicht gesprochen, schon gar nicht über gewaltvolle Formen von Sexualität. Sie hatten damals die Worte nicht und die Gewalt, die ihnen angetan wurde, hat ihnen jede Möglichkeit des Ausdrucks geraubt. Jahrzehntelang wurde auch gar nicht nach ihrer Geschichte gefragt und daher fühlten wir uns in der Analyse sehr gefordert, dem genauer nachzugehen, was die Frauen sagen wollten, aber nicht sagen konnten. Denn nun haben wir ja wieder Worte gesucht für ihre Erfahrungen. Das war sehr schwierig. Wir wollten den Frauen ja auch gerecht werden, wollten sie nicht überinterpretieren oder ihnen etwas in den Mund legen.