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H.8   ZWEIFEL oder BETEUERUNG

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1.  ich fresse einen Besen, wenn...(ugs.)

Formel, um etwas zu beteuern oder in Zweifel zu ziehen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.podcastdirectory.com/podshows/215103): < Erklärung der Redewendung mit einigen konstruierten Beispielen> Einen Besen fressen- Das ist eine Redewendung, wenn man etwas nicht glaubt: Wenn das wahr ist, fresse ich einen Besen! Manfred sagt, dass er im Lotto 1 Million EUR gewonnen hat. Der Angeber! Ich fresse einen Besen, wenn das wahr ist! - Ich wette mit dir, dass du es nicht schaffst, diese 12 Pfannkuchen alle aufzuessen!- Klar schaffe ich das - darauf kannst du einen Besen fressen! - Fritzchen kommt in ein Haushaltswarengeschaeft.-Ich möchte einen Besen. Aber einen leicht verdaulichen, bitte! -Leicht verdaulich? Wieso denn das? - Ich habe eine Wette verloren!-

(
www.beepworld.de/members49/meike_s/aufdenzweitenblick.htm): < Literarischer Beleg. Es handelt sich um eine Erzählung über den Gefängnisalltag> Teil 16. Sascha und Kerstin hatten die Zeit in der Bibliothek vollkommen vergessen und waren sehr erschrocken gewesen als Kerstin plötzlich feststellte, dass es Zeit für das Abendessen war. Mit einem letzten Kuss verabschiedeten sie sich. Kerstin blieb in der Bibliothek, Sascha ging hinaus, zwei Bücher unterm Arm und steuerte auf ihre Zelle zu. (...). Sie öffnete die Tür zu ihrer Zelle. Im Inneren bot sich ihr das komplette Gegenteil von dem friedlichen Bild draußen. Walter hatte Monique an die Wand gequetscht und bedrohte sie. Mel, die Sascha zuerst gar nicht gesehen hatte, schob sie von hinten in die Zelle. „Wir haben sie beim Schnüffeln erwischt“, erklärte Walter und drückte Monique den Arm ein wenig weiter auf den Rücken. „In deinen Sachen. Willst du uns nicht sagen was du gesucht hast?“ „Nicht, ich…“ „Halt uns nicht für blöd“ Mel zog Monique am Haar um so ihren Kopf zu drehen. Monique wimmerte vor Schmerzen. „Was hast du an Saschas Sachen verloren?“ „Ich wollte nur…“ „Was?“ „Ich wollte nur gucken ob sie ein Buch hat, was ich lesen wollte.“ „Mal auf die Idee gekommen zu fragen?“, raunzte Walter „Mal ganz davon angesehen, dass dir das keine glaubt. Du schnüffelst für den Jansen. Er will, dass du Beweise findest, dass Sascha etwas mit dem Hauptmann hat.“ Monique sagte nichts, was Mel und Walter als Zustimmung ansahen. „Pass mal gut auf, Puppe“ Mel baute sich vor Monique auf „Es wird Zeit, dass du ein paar Knastregeln lernst. Erstens wird hier keine von uns ausspioniert, zweitens ist die Zusammenarbeit mit den Schlusen verboten und drittens: wenn wir dich noch einmal an Sachen erwischen, die dich nichts angehen, egal wem sie gehören, dann wirst du nie wieder singen. Du glaubst gar nicht wie man hier ausrutschen kann. Und mach dass du Land gewinnst. Ist sie sauber?“ „Alle Taschen leer. Ich habe allerdings einen Zettel gefunden, auf dem eine Telefonnummer notiert ist. Ich fresse einen Besen, wenn das nicht die Nummer vom Jansen ist“, sagte Walter. „Na, dann werden wir ihn mal anrufen“ Mel sah Sascha an. „Komm, wir beide gehen telefonieren, Walter kümmert sich ein wenig um dieses Dreckstück.“ Sascha sah Walter an. Zu der ganzen Zeremonie hatte sie bisher kein Wort gesagt. Mel ergriff ihren Arm und zog sie aus der Zelle zum Telefon. Dort stand Simone, die telefonierte. Mel nahm ihr den Hörer aus der Hand. „Hier ist Mel. Simone ruft in zwei Minuten noch mal an. Ist jetzt leider dringend“ Schwups legte sie auf. Simone wollte protestieren. „Das war mein Sohn. Was fällt dir ein?“ Sie wollte Mel den Hörer abnehmen. „Sorry, ist wirklich dringend. Sascha?“ Mel sah Sascha auffordernd an während sie die Nummer wählte. „Walter und Mel haben Monique beim Spionieren in meinen Sachen erwischt und eine Telefonnummer bei ihr gefunden. Jetzt guckt Mel, ob es die vom Jansen ist. „So ein Drecksstück“, meinte Simone. „Und? Hat sie…“ „Ja, hallo“ Mel strahlte „Herr Jansen? Schön Sie zu hören. Ihr Spitzel hat leider ihre Nummer verloren und ich wollte Ihnen nur sagen, dass sie ihren Job leider nicht erledigt hat. Eine schönen Abend noch.“ Grinsend legte sie auf, „Und?“, fragten Sascha und Simone gleichzeitig. „Hendrik Jansen. Leider habe ihn nicht zu Wort kommen lassen, aber er weiß nun was los ist. Hat einer Lust das Spiel weiterzuspielen? (...).

(
http://www.dic.academic.ru/dic.nsf/ger_enc/70492/Ich): Ich fresse einen Besen[stiel]. Mit der saloppen Redensart drückt man seine Überzeugung aus, dass das Gesagte nicht stimmt, zutrifft: Ich will einen Besen fressen, wenn das stimmt! Ich fresse einen Besen(stiel), wenn ich von ihr einen Korb kriege. - Die Redewendung ist auch in scherzhaft erweiterten Formen gebräuchlich, wie z. B. »ich fresse einen Besen samt Putzfrau; ich fresse einen Besen, aber weich gekocht«.

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