B.2.13 ÜBERMUT - LEICHTSINN |
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1. jmdm./jmdn. juckt (wohl) das Fell (salopp) < veraltend-veraltet >
jmd. ist so übermütig, als wolle er Prügel haben (Duden - Redewendungen, ³2008)
- Was sagst du dazu, Günther? Eine solche Frechheit habe ich schon lange nicht mehr gehört. Dem Schnösel juckt wohl das Fell?
(Alltagsdeutschwww.dw.de/popups/popup_pdf/0,,5450456,00.pdf): - < Erläuterungen zu diesem Phrasem.> - Das Fell der Tiere wird in derber Sprache bildlich für die menschliche Haut gebraucht. So gerbt, bläut oder versohlt man jemandem das Fell, wenn man ihn verprügelt. Handelt jemand bewusst so, dass er Strafe verdient, juckt ihm das Fell, das heißt, es wollte seine Strafe haben. Hat hingegen jemand ein dickes Fell, ist er unempfindlich gegen Tadel, Beleidigung oder gar Verleumdung.(Antje Allroggen | www.dw-world.de | © Deutsche Welle.).
( Jahrhundert, 19. - Hausschatz deutscher Balladen, Lyrik, Gedichte ... www.hausschatz.de/deutsche-balladen.php?page=1&title=222): -< Literarischer Beleg. > -
Berliner Republikaner von Theodor Fontane.
Berliner Jungen scharten sich
Vor ein'ger Zeit allabendlich
Nicht weit vom Kupfergraben
Und schrieen gottserbärmiglich:
„Wir brauchen keenen Kenig nich,
Wir wollen keenen haben."
Da plötzlich packt ein Fußgendarm
Nicht eben allzu zart am Arm
Den allergrößten Jungen
Und spricht: „He, Bursch, juckt dir das Fell?
Du Tausendsappermentsrebell,
Was hast du da gesungen?"
Doch der Berliner comme-il-faut
Erwidert: „Hab' Er sich nich so,
Un laß' Er sich bejraben!
Wozu denn jleich so ängstiglich?
Wir brauchen keenen Kenig nich,
Weil wir all eenen haben."
2. jmdn. sticht (wohl) der Hafer (ugs.)
jmd. ist (zu) übermütig (weil es ihm zu gut geht); jmd. ist in einer vergnügten und leichtsinnigen Laune (Duden - Redewendungen, ³2008)
( Woher kommt die Redewendung: "Den sticht der Hafer" ? (Hafer-stechen) www.gutefrage.net/.../woher-kommt-die-redewendung-den-sticht-der. ): - < Verschiedene etymologische Erklärungen.> - 1. "Dich sticht ja der Hafer?" Wenn du diesen Satz schon öfters gehört hast, bist du wahrscheinlich ein Energiebündel. Diese Redewendung kommt nämlich vom sogenannten "Avenin": Es wirkt also aufbauend, aufputschend; und den sticht der Hafer sagt man ganz einfach, wenn jemand besonders übermütig ist." - 2. "Ihn sticht der Hafer = er wird übermütig. Bekommt ein Pferd mehr Hafer als nötig, scheidet es einen Teil des Futters unverdaut wieder aus und wird dabei (am empfindlichen Darmausgang) von den Spelzen des Hafers gestochen. Auf menschliches Verhalten übertragen seit dem 16. Jh." Nachzulesen im Lexikon der deutschen Umgangssprache.
( Webwelten - Uschis Kritzeleien: Konsumstreik webwelten.blogspot.com/2006/01/konsumstreik.html ): < Bloggerkommentar zur Servicewüste Deutschland. > - Donnerstag, 19. Januar 2006. Konsumstreik. Keine Laufgeschichte heute. Eine Geschichte über das Einkaufen in Deutschland, speziell beim Discounter, in diesem Fall bei Aldi. Da gibt es ja schon einiges, was ich da ganz gerne kaufe. Milchprodukte z.B. oder auch Obst und Gemüse.
Ich stelle meinen Einkaufswagen meist an einer Stelle ab, von der ich annehme, dass er dort kein Hindernis für andere Kunden darstellt. Nur heute habe ich ihn nicht wiedergefunden. Jedenfalls nicht auf Anhieb. Stattdessen schob dort eine der Bediensteten ihren Pappkarton rum und räumte auf, um, ein, was weiß ich denn. Sie weiß jedenfalls nichts von meinem Wagen. Und dann seh ich ihn im Mittelgang. Dort scheint ihn jemand hingeschoben zu haben, bis er merkte, dass es nicht seiner ist. Da steht er nicht gerade gut, denn dort ist es eng. Ich also hin, um mich dann an der Kasse anzustellen. Schwierig, weil kein Durchkommen ist und zwar deshalb, weil eine weitere Verkäuferin einen Riesenpappkarton daneben abgestellt hat und ebenfalls rumräumt. Und dann kommt's ganz heftig: eine dritte Aldi-Fachkraft versucht sich von hinten ihren Weg zu bahnen: "Vorsicht! Kann ich mal durch!" - "Nein, können Sie nicht, das sehen Sie doch. Das geht hier gerade nicht", erlaube ich mir zu sagen. "Das geht immer!", werde ich eines Besseren belehrt. Und ich löse mich dann mal eben mitsamt meinem Wagen in Luft auf, ja?
Schließlich gelingt es mir, mich in der Kassenschlange einzureihen. Es geht aber nichts voran. Nur 2 Kassen besetzt, ewig lange Schlangen und schräg hinter mir räumen drei Kassiererinnen in irgendwelchen Regalen rum. Und blockieren mit ihren Kartons die Wege der Kunden. Mich sticht der Hafer: "Könnten Sie vielleicht noch eine Kasse aufmachen?" rufe ich nach schräg hinten. Keine Reaktion. Geflissentlich schauen die Damen weg. Andere Kunden grummeln mit.
Und dann passiert es plötzlich: mir platzt der Kragen. Ich fische meine beiden Stofftaschen, die unter den Waren im Wagen liegen, heraus, lasse den Wagen stehen und gehe einfach aus dem Laden. Den Pfandeuro schenke ich dem Discounter. Ich bin bedient. Warum muss Einkaufen in Deutschland denn immer so ätzend sein! Ich sehne mich nach den Supermärkten in London...
( Sven Hanuschek: "Elias Canetti" - Sandammeer - Die virtuelle ... www.sandammeer.at/rezensionen/ecanetti-hanuschek.htm): - < Ausführliche Besprechung einer Biographie des Nobelpreisträgers Elias Canetti durch Klaus Prinz ( 04/2005). Es handelt sich um das Buch von Sven Hanuschek: "Elias Canetti", Hanser, 2005. 800 Seiten..> - Sven Hanuscheck, 1964 geboren, ist Publizist und lehrt am Institut für Deutsche Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Neben den Publikationen Canettis standen ihm die zum zehnten Todestag Canettis testamentarisch freigegebenen Aufzeichnungen zur Verfügung. Ein erklecklicher Teil seiner Aufzeichnungen bleibt bis 2024 unter Verschluss. In einem bulgarischen Dorf namens Rustschuk wird am 25. Juli 1905 in einem sephardischen Elternhaus Elias Canetti geboren. Bis 1911 durchlebte er eine glückliche Kindheit, und damit ist das Normale in seiner Biografie für lange Zeit erst einmal zu Ende. Erst runde 60 Jahre später kehrt so etwas wie Normalität ein. Doch der Reihe nach.1911 wandert die Familie nach Manchester aus. Im folgenden Jahr stirbt der innig geliebte Vater, und Elias Canettis Mutter zieht mit den Kindern nach Wien. Hier lernt Canetti bei seiner untalentierten, aber gestrengen Mutter innerhalb weniger Wochen Deutsch. Bereits vier Jahre später begibt sich die Familie nach Zürich. Der kleine Elias, der immer ein ausgezeichneter Schüler war, fühlt sich hier sehr wohl und gedeiht prächtig, doch die Mutter sticht der Hafer und sie ziehen nach Frankfurt um. Dort trennen sich nach dem Abitur ihre Wege, denn seine Mutter zieht mit dem Rest der Familie nach Paris und Elias Canetti kehrt nach Wien zurück. Dort beginnt er ein Chemiestudium, das er 1929 mit der Promotion abschließt, obwohl absehbar ist, dass ihm Wortketten mehr zusagen als Molekülketten.
- Ach, uns geht es viel zu gut. Uns sticht der Hafer. Wir kennen Gottes Güte nicht und glauben weder, dass Gott uns so behütet, noch dass der Teufel so böse ist. Nichts als böse Kerle wollen wir sein und doch von Gott nur Gutes haben. (Martin Luther).
3. (ganz/völlig) aus dem Häuschen sein (ugs.)
(vor Freude) aufgeregt werden, aufgeregt sein, außer sich sein; übermütig sein (Duden - Redewendungen, ³2008)
- Kathrin ist aus dem Häuschen, denn heute ist es nun endlich soweit. Kathrin und ihre Eltern machen eine Urlaubsreise nach Ägypten.
- "Ich bin komplett aus dem Häuschen". Tief gestapelt, hoch gepunktet: Michael Schumacher ist in doppelter Hinsicht der Sieger von China. Neben den wichtigen WM-Punkten hat der Routinier einmal mehr bewiesen, dass man ihn nie abschreiben sollte - auch nicht auf nasser Fahrbahn. (Spiegelonline 01. Oktober 2006).
( DAS WUNDER VON BERN >>> Endspiel ... www.das-wunder-von-bern.de/turnier_endspiel.htm ): - < Auszug aus der bekannten Radioreportage von Herbert Zimmermann. Das Spiel hatte politische Auswirkungen auf Deutschland ("Geburtsstunde der Republik") und auf Ungarn. - Siehe hierzu auch unter Das Wunder von Bern .> -
"Deutschland im Endspiel der Fußballweltmeisterschaft - das ist eine Riesen- Sensation - das ist ein echtes Fußball- Wunder.", eröffnete Reporter Herbert Zimmermann seine Radioreportage vom Endspiel. Es ist kein schöner, regnerischer Tag. Auf den Tribünen verzieren Regenschirme und Zeitungen die Häupter der Zuschauer.
Doch die deutschen Schlachtenbummler stört dies wohl kaum: "Fritz- Walter- Wetter" bedeutet der Regen. Dennoch: die Vorzeichen sprechen eine eindeutige Sprache gegen die deutschen Kicker. 3:8 in der Vorrunde gegen Ungarn, Trainer Sepp Herberger hatte vor Spielbeginn, nachdem er den Rasen im Wankdorf- Stadion besichtigte, einen kleinen Autounfall und 39 von 40 Reporter- Kollegen, die Herbert Zimmermann vor dem Spiel befragt, sagen einen Sieg der Ungarn voraus...
Der Spielverlauf weist auf alles andere als auf ein Wunder hin. Erwartungsgemäß geht die damals weltbesste Mannschaft der Ungarn, oder um mit Herbert Zimmermann zu sprechen: "die Puszta- Söhne" in Führung. Ferenc Puskas- der "Major" erzielt bereits in der sechsten Spielminute die Führung, Czibor sorgt mit dem 2:0 zwei Minuten später für deren Ausbau. "Was wir befürchtet haben, ist eingetreten", so die traurige Feststellung von Herbert Zimmermann. Für die überaus favorisierten Ungarn läuft alles nach Plan und auch der neutrale Beobachter kann sich nicht des Eindruckes erwehren, daß alles wie vorausgesehen laufen sollte.
Doch die Mannschaft um Spielführer Fritz Walter spielt unbeeindruckt weiter. Wiederum nur zwei Minuten später ist es so weit: der Nürnberger Morlock schießt zum Anschlußtreffer ein. Mit aller Kraft segelt er durch den Strafraum der Ungarn und kann so dem Ball den Weg ins rechte Eck bereiten. "Gott sei Dank! Es steht nur noch 2:1. Und das sollte uns Mut geben" der Kommentar Zimmermanns. Die deutschen Angriffsbemühungen ebben nicht ab und finden ihren Lohn in der achtzehnten Spielminute.
Fritz Walter führt einen Eckball aus, den Helmut Rahn, bei Rot-Weiß Essen unter Vertrag, nach Direktabnahme in den Maschen des ungarischen Tores versenkt.
Doch es läuft eine Angriffswelle der Ungarn nach der nächsten. Bisher aber ohne nennbaren Erfolg. Halbzeit im Wankdorf- Stadion.
In der zweiten Halbzeit das gewohnte Bild: Favorit Ungarn kommt ein ums andere Mal gefährlich vor das deutsche Tor. Doch der Düsseldorfer Fortune Anton ("Toni") Turek hat einen guten Tag. Kein Schuß erreicht das von den Ungarn gewünschte Ziel. "Teufelskerl" und "Fußballgott" werden in diesen Minuten neue Beinamen Tureks - Zimmermann ist außer Rand und Band. Doch die Angriffe der Ungarn wollen kein Ende nehmen. Sie sind drückend überlegen und die erneute Führung scheint logische Konsequenz des Spielverlaufs. Seine Hörerschaft zu Hause vor den Radioapparaten fordert Zimmermann auf, die Daumen zu drücken, "auch wenn Sie sie zerdrücken".Weiter regnet es im Wankdorf- Stadion. "Unaufhörlich prasselt der Regen hernieder." Die Ungarn haben ihre Angriffsbemühungen längst nicht eingestellt.
Sechs Minuten vor Spielende sieht Reporter Zimmermann immer wieder den rechten Läufer der Ungarn. "Bozsik, immer wieder Bozsik der rechte Läufer der Ungarn hat den Ball - verloren, diesmal an Schäfer. Schäfer nach innen geflankt. Kopfball - abgewehrt. Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen. Rahn schießt... Toooor! Toooor! Toooor! Toooor!" Die 84. Spielminute. Das Spiel hat sich unerwartet gewendet - nun führt Außenseiter Deutschland.
"Drei zu zwei führt Deutschland fünf Minuten vor dem Spielende. Halten Sie mich für verrückt, halten Sie mich für übergeschnappt. Ich glaube, auch Fußball- Laien sollten ein Herz haben und sollten sich an der Begeisterung unserer Mannschaft und an unserer eigenen Begeisterung mitfreuen und sollten jetzt Daumen halten. Viereinhalb Minuten Daumen halten in Wankdorf. Drei zu zwei führt Deutschland nach dem Linksschuß von Rahn, der flach im linken Eck einschlug [...] Drei zu zwei für Ungarn - für Deutschland - ich bin auch schon verrückt, Entschuldigung! [...]
Und die Ungarn, wie von der Tarantel gestochen, lauern die Puszta- Söhne, drehen jetzt den siebten oder zwölften Gang auf, Und Kocsis flankt - Puskas abseits - Schuß - aber nein, kein Tor! Kein Tor! Kein Tor! Puskas abseits." Fast der Ausgleich für die Ungarn. (...)
Die letzten Minuten mit Herbert Zimmermann: "Fritz Walter zu Schäfer. Schäfer in Rechtsaußenposition. Könnte nach innen flanken. Schießt! Aber er schießt an das kurze Außennetz. Es gibt Abschlag vom Tor der Ungarn. Vielleicht lässt der Schiedsrichter auch nachspielen, wegen der einen oder zwei Verletzungen, die passiert sind. Die Ungarn sind völlig aus dem Häuschen. Deutschland ist wieder im Ballbesitz. Rahn hat den Ball bekommen. Rahn spielt zu Fritz Walter. Ball verfehlt. Puskas am Ball im Mittelkreis - aber Eckel springt dazwischen - hat abgewehrt.
Die ganze deutsche Mannschaft setzt sich ein - mit letzter Kraft, mit letzter Konzentration. Ottmar Walter fällt hin. Boszik an zwei Deutschen vorbei - jetzt haben die Ungarn eine Chance - spielen ab zum rechten Flügel - Czibor - jetzt ein Schuß! Gehalten von Toni! Gehalten! [...] Die Ungarn erhalten einen Einwurf zugesprochen. Der ist ausgeführt - kommt zu Boszik - aus!
Die ganze deutsche Mannschaft setzt sich ein - mit letzter Kraft, mit letzter Konzentration. (...). Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister. Schlägt Ungarn mit drei zu zwo Toren im Finale in Bern." ( Bern WM 1954). - Anschließend war dann ganz Deutschland völlig aus dem Häuschen. ( S.E.)
4. außer Rand und Band sein/geraten (ugs.)
übermütig und ausgelassen (werden, sein) (Duden - Redewendungen, ³2008)
(Personen) a) übermütig und ausgelassen (werden, sein); vor Freude herumtoben; b) außer Kontrolle sein, geraten, unberechenbar handeln; c) (Abstrakta) außer Kontrolle geraten; nicht mehr richtig funktionieren
a) „Es gibt auch immer wieder Kinder, die überhaupt nicht auffällig sind und dann aus heiterem Himmel außer Rand und Band geraten.“-
- Februar 2004. Deutschland wird Handball-Europameister. Inmitten seiner überglücklichen Spieler der Bundestrainer. Außer Rand und Band geraten bitten sie ihn zur Rasur. Der Schnäuzer, sein Markenzeichen, kommt ab - so hatte er es selbst für den Fall des Titelgewinns angekündigt!
- So muss es zugehen, wenn Teenies bei Konzerten von Tokio Hotel außer Rand und Band geraten.
b) ( DAS WUNDER VON BERN >>> Endspiel ... www.das-wunder-von-bern.de/turnier_endspiel.htm ): - < Auszug aus der bekannten Radioreportage von Herbert Zimmermann. Das Spiel hatte politische Auswirkungen auf Deutschland ("Geburtsstunde der Republik") und auf Ungarn. - Siehe hierzu auch unter Das Wunder von Bern .> - (Bern WM 1954): In der zweiten Halbzeit das gewohnte Bild: Favorit Ungarn kommt ein ums andere Mal gefährlich vor das deutsche Tor. Doch der Düsseldorfer Fortune Anton ("Toni") Turek hat einen guten Tag. Kein Schuss erreicht das von den Ungarn gewünschte Ziel. "Teufelskerl" und "Fußballgott" werden in diesen Minuten neue Beinamen Tureks - Zimmermann ist außer Rand und Band. Doch die Angriffe der Ungarn wollen kein Ende nehmen. Sie sind drückend überlegen und die erneute Führung scheint logische Konsequenz des Spielverlaufs. Seine Hörerschaft zu Hause vor den Radioapparaten fordert Zimmermann auf, die Daumen zu drücken, "auch wenn Sie sie zerdrücken".
- So muss es zugehen, wenn Teenies bei Konzerten von Tokio Hotel außer Rand und Band geraten.
- Es ist eine Tragödie, was der Diktator Mugabe, der außer Rand und Band geraten ist, seinem Volk antut. Vollends blamabel wird die Situation aber dadurch, dass kein einziges afrikanisches Land sich auch nur verbal davon distanziert hat. So bleibt Afrika leider "der dunkle Kontinent".
- Der Bär ist "außer Rand und Band". Jetzt hat der bayerische Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) den Bären (Braunbär Bruno) zum Abschuss freigegeben. "Wir können das Risiko nicht auf uns nehmen, dass Menschen zu Schaden kommen", sagt der Politiker. "Stellen Sie sich die Situation vor, der Bauer geht in den Hühnerstall, in der Situation ist nicht mehr zu kalkulieren, wie sich das Tier verhält." Der Bär sei "ganz offensichtlich außer Rand und Band geraten". Alle Experten hätten diese Maßnahme deshalb empfohlen. ( Spiegelonline, 22.Mai 2006).
c) Wie nebenbei schildert Fallada mit dieser spannungsgeladenen Atmosphäre die Hektik jener Zeit, die außer Rand und Band geraten zu sein scheint. (Hans Fallada, Wolf unter Wölfen).
- Das zweite Themenfeld, das in diesen Artikeln berührt wird, ist die wirtschaftliche Lage der Filmindustrie. Hier scheinen die Bewertungsmaßstäbe für Erfolg oder Misserfolg, für gute oder schlechte Lage der Filmwirtschaft völlig außer Rand und Band geraten zu sein. Es gab wohl keine Ära in dieser Branche, die - wie in den letzten 15 Jahren - so flächendeckend, so omnipräsent und so erfolgreich hat sein können.
- Der Zulauf zu den Sozialisten ist nicht ganz unbegründet, der heutige Kapitalismus ist außer Rand und Band geraten, Arbeiter werden als Humankapital gesehen, das man nach Belieben verringern oder vergrößern kann. Der Staat ist nur noch den Konzernen hörig und Erpressbar geworden.
5. jmdm. sitzt der Schalk/Schelm im Nacken/hinter den Ohren; den Schalk/Schelm im Nacken/hinter den Ohren haben
jmd. ist zu Späßen aufgelegt (Duden - Redewendungen, ³2008)
(Professor Udolphs Buch der Namen): - < Auszug aus einer Buchbesprechung.> Autor Jürgen Udolph hält die weltweit einzige Professur für Namensforschung, im Fachausdruck „Onomastik“, an der Universität in Leipzig. Und dass seine Arbeit nicht nur eine Handvoll Studenten interessiert, erlebt er seit Jahren bei seinen Auftritten in Radio Eins des Rundfunks Berlin-Brandenburg. Damit auch all jene Gefallen an dem Buch finden, denen bislang die Herkunft ihres Namens ziemlich egal war, würzt Udolph sein Buch mit unzähligen Anekdoten und Geschichten über Namen von Schlagersternchen, Fußballern und anderen Promis. Bei Thomas Gottschalk tippt wohl jeder darauf, dass sein Name Programm ist: ihm sitzt der Schalk im Nacken und macht auch vor Kirchenobersten und Gott nicht halt. Stimmt aber nicht ganz, lernen wir aus Udolphs Buch: „Beim Wort „Gott“ gibt es natürlich keinen Zweifel hinsichtlich seiner Herkunft. Die Endung „-schalk“ ist das altdeutsche „scalc“ zurück zu führen, und heißt „Knecht, Diener“. Gottschalk ist also ein „Gottesdiener“.(Jürgen Udolph, Sebastian Fitzek: „Professor Udolphs Buch der Namen“, 2005, Bertelsmann.).
< Buchempfehlung.> - - Ich habe Urs Widmer kürzlich persönlich in einer Lesung gesehen. Dabei hat er aus seinem neuen Werk "Das Buch des Vaters" gelesen. Sehr beeindruckend. Von den ausgelegten Titeln habe ich mir „Im Kongo“ gekauft. Herr Widmer sagte mir, dass er dieses Buch selbst auch sehr mag. Die Geschichte ist so skurril und mit soviel Humor, wie ich es nicht erwartet habe. Dem Widmer sitzt der Schalk im Nacken! Er versteht es, einem auf hohem Niveau zum Lachen zu bringen. Ein Stern der Schweizer Literatur. Das Buch kann ich absolut empfehlen.
(Kimi Räikkönen sitzt der Schalk im Nacken - Formel 1 bei Motorsport ...admin.motorsport-total.com/.../Kimi_Raeikkoenen_sitzt_der_Schalk_.): - < Sportbericht.> - Kimi Räikkönen sitzt der Schalk im Nacken von Fabian Hust (06. August 2003). Von wegen kühler Finne! Klar ist Kimi Räikkönen nicht der gesprächigste Rennfahrer und präsentiert sich in der Regel als nuschelnder und verhältnismäßig emotionsloser Gesprächspartner, auch wenn sich der McLaren-Mercedes-Pilot in dieser Hinsicht zuletzt stark gebessert hat. Die Formel-1-Zuseher in Großbritannien durften sich anlässlich des Rennwochenendes in Hockenheim selbst ein Bild davon machen, wie lustig der 23-Jährige drauf sein kann, wenn sich nicht gerade ein Dutzend Journalisten um ihn herumdrängen. Der TV-Sender 'ITV' begleitete den "Iceman" auf seinem Rückweg zum Hotel in dessen vom Team gestellter Mercedes-Luxuslimousine, als man auf ein paar Jogger traf. Räikkönen blickte kurz zur Seite und stellte fest, dass es sich bei einem Jogger um Renault-Fahrer Fernando Alonso handelte. Es folgte ein Blick in den Rückspiegel und Kimi meinte dabei mit einem völlig coolen Gesichtsaudruck: "Renault gibt seinen Fahrern wohl kein Auto, oder?"
(Die Mainzels: Amazon.de: Titus König: Filme & TV www.amazon.de/Die-Mainzels-Titus-König/dp/.../B0000E6YNY): - < Kurzbeschreibung.> - Wenn Männer sich verändern gibt es meist drei gute Gründe dafür: Job, Kinder und Frauen. Bei den Vorzeigmännern des ZDF ist das nicht anders. Nach Jahrzehnten als Pausenfüller zwischen den Werbespots klettern die Mainzelmännchen endlich und verdientermaßen die Karriereleiter nach oben: Sie bekommen ihre eigene Serie im ZDF-Kinderprogramm. Die skurrilen sechs Mainzelmännchen, denen nach 40 Jahren noch immer der Schalk im Nacken sitzt, haben es nun mal zwei selbstbewussten und ausgelassenen "Damen" zu tun. Die Zwillingsschwestern Zara und Lea haben ihre Männer fest im Griff und sorgen für viel Aufregung. Weiteren Zuwachs gibt es auch noch durch den verfressenen Hund Guuudnberg - eine Ableitung vom Namen des wohl berühmtesten Mainzers Johann Gutenberg."
6. über die Stränge schlagen (22 400) /hauen (4 789)(ugs.) < Vgl. E.21,7 > < Die Zahlenangaben beziehen sich auf die Belege, die sich am 11. 12. 2007 im Internet für die Infinitivform fanden. >
übermütig werden; die Grenzen des Üblichen und Erlaubten auf übermütige, falsche, unbekümmerte Weise überschreiten (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/485183/): Psychopathen im Rampenlicht. Borwin Bandelow: "Celebrities. Vom schwierigen Glück, berühmt zu sein. Rowohlt Verlag, Reinbeck 2006, 256 Seiten". Rezensiert von Udo Taubitz. Der Göttinger Professor Borwin Bandelow ist ein bekannter Angstforscher. Mit seinem "Angstbuch" wurde der Psychiater vor zwei Jahren populär. Jetzt kommt schon sein nächstes Buch: "Celebrities. Vom schwierigen Glück, berühmt zu sein". Darin geht es um das etwas seltsame Verhalten Prominenter. (...). Doch warum stellen sich Leute, die depressiv und ängstlich sind, auf die Bühne? - "Ja, das ist eine gute Frage. Aber diese Ängste kann man am besten dadurch bekämpfen, dass man den Narzissmus auslebt. Meine Theorie hat auch ein bisschen was mit der Biologie des Gehirns zu tun. Menschen, die unter einem ständigen Mangel von Glückshormonen leiden, die versuchen natürlich alles daran zu setzen, diesen Spiegel zu heben. Jemand wie Robbie Williams, der empfindet das höchste Glück, wenn er vor 100.000 Zuschauern steht, und kann dadurch seine Ängste und Depressionen am besten bekämpfen." - Glückshormone - das ist wissenschaftlich gesichert - fließen auch beim Sex, beim Essen, beim Kokainschnupfen. Wegen dieser "chemischen Belohnungen", schlagen Borderline-Kranke so gern über die Stränge, deswegen streben sie auf die Bühne oder ins Fernsehen, lassen sich vom Publikum feiern, obwohl sie sich selbst oft hassen. Die Sucht nach dem Glückskick überlagert auch Wert- und Normvorstellungen. So kommt es, dass Künstler mit Persönlichkeitsstörung sämtliche Klischees von Sex, Drugs & Rock'n'Roll erfüllen - Klischees, die Borwin Bandelow in seinem Buch genüsslich mit Fallbeispielen und Fotos illustriert. (...). "Das liegt daran, dass die Stars bestimmte Instinkte in uns wecken, die wir vielleicht auch haben. Jeder hat ja so Träume. Von ordinärem Sex oder von widerlichem aggressiven Auftreten oder von Drogenexzessen träumt irgendwie jedes Gehirn, aber wir haben immer ein Bremse im Gehirn, also die so genannten normalen Menschen haben eine Bremse im Gehirn, die ihnen so etwas verbietet. Wir haben Angst uns bloßzustellen, Angst vor der Scham so was zu machen. Und dann kommt so ein Promi und lebt das vor uns vor, das macht er quasi stellvertretend für uns, und deswegen lieben wir Promis, die über die Stränge schlagen."-
(www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/485183/): < Buchbesprechung.- Ein Psychiater analysiert das Verhalten von Prominenten und erklärt uns, weshalb sie die Grenzen des Üblichen und Erlaubten auf übermütige, falsche, unbekümmerte Weise überschreiten. > - Psychopathen im Rampenlicht. Borwin Bandelow: "Celebrities. Vom schwierigen Glück, berühmt zu sein. Rowohlt Verlag, Reinbeck 2006, 256 Seiten". Rezensiert von Udo Taubitz. Der Göttinger Professor Borwin Bandelow ist ein bekannter Angstforscher. Mit seinem "Angstbuch" wurde der Psychiater vor zwei Jahren populär. Jetzt kommt schon sein nächstes Buch: "Celebrities. Vom schwierigen Glück, berühmt zu sein". Darin geht es um das etwas seltsame Verhalten Prominenter. (...). Doch warum stellen sich Leute, die depressiv und ängstlich sind, auf die Bühne? - "Ja, das ist eine gute Frage. Aber diese Ängste kann man am besten dadurch bekämpfen, dass man den Narzissmus auslebt. Meine Theorie hat auch ein bisschen was mit der Biologie des Gehirns zu tun. Menschen, die unter einem ständigen Mangel von Glückshormonen leiden, die versuchen natürlich alles daran zu setzen, diesen Spiegel zu heben. Jemand wie Robbie Williams, der empfindet das höchste Glück, wenn er vor 100.000 Zuschauern steht, und kann dadurch seine Ängste und Depressionen am besten bekämpfen." - Glückshormone - das ist wissenschaftlich gesichert - fließen auch beim Sex, beim Essen, beim Kokainschnupfen. Wegen dieser "chemischen Belohnungen", schlagen Borderline-Kranke so gern über die Stränge, deswegen streben sie auf die Bühne oder ins Fernsehen, lassen sich vom Publikum feiern, obwohl sie sich selbst oft hassen. Die Sucht nach dem Glückskick überlagert auch Wert- und Normvorstellungen. So kommt es, dass Künstler mit Persönlichkeitsstörung sämtliche Klischees von Sex, Drugs & Rock'n'Roll erfüllen - Klischees, die Borwin Bandelow in seinem Buch genüsslich mit Fallbeispielen und Fotos illustriert. (...). "Das liegt daran, dass die Stars bestimmte Instinkte in uns wecken, die wir vielleicht auch haben. Jeder hat ja so Träume. Von ordinärem Sex oder von widerlichem aggressiven Auftreten oder von Drogenexzessen träumt irgendwie jedes Gehirn, aber wir haben immer ein Bremse im Gehirn, also die so genannten normalen Menschen haben eine Bremse im Gehirn, die ihnen so etwas verbietet. Wir haben Angst uns bloßzustellen, Angst vor der Scham so was zu machen. Und dann kommt so ein Promi und lebt das vor uns vor, das macht er quasi stellvertretend für uns, und deswegen lieben wir Promis, die über die Stränge schlagen."-
(www.trainertreffen.de/index2.php?option=com_content&do_pdf=1&id=1796): < Ratschläge zu Weihnachtsfeiern, damit niemand die Grenzen des Üblichen und Erlaubten überschreite.> - Der Weihnachtsfeier-Knigge. Beigesteuert von Friederike von der Marwitz. Montag, 10. Dezember 2007. Bald ist es wieder soweit: die Weihnachtsfeiern im Kollegenkreis stehen an. Sie sind ein soziales Event, das ein positives Miteinander fördern soll und eignen sich wunderbar, um einfach mal zu prüfen, wie gut der eine oder andere Mitarbeiter die gesellschaftlichen Spielregeln beherrscht. Auf solchen Feiern lauert manch brenzlige Situation, denn sie sind bekannt dafür, dass selbst die biederen Kollegen mitunter mal so richtig über die Stränge schlagen. Kollegen, die sich hier daneben benehmen, gefährden nicht nur den eigenen guten Ruf. Sie verderben meist auch allen anderen Anwesenden die gute Stimmung. Gutes Benehmen ist, wie schon im Arbeitsalltag, Trumpf. Schließlich sind gerade auf einer solchen Veranstaltung wichtige Leute anwesend, und insbesondere Personaler haben ihre Augen und Ohren überall!-
(www.barmenia.de/produkte/847.asp): < Sollten Sprösslinge doch einmal übermütig werden und Schaden verursachen, dann hilft der Komfortschutz einer bekannten Versicherung.> - Privathaftpflichtversicherung: Aufsichtspflicht über andere Kinder. Wenn Sie auf fremde Kinder aufpassen, übernehmen Sie auch die Aufsichtspflicht über diese Kinder. Hierdurch sind Sie erheblichen Haftungsrisiken ausgesetzt. Damit Sie auf Grund Ihrer Hilfsbereitschaft keine bösen Überraschungen erleben, ist die gesetzliche Haftpflicht durch die gelegentliche Übernahme der Aufsichtspflicht über fremde minderjährige Kinder bei der Barmenia gleich mitversichert. Das Gleiche gilt übrigens auch, wenn Sie auf fremde Hunde aufpassen. Schnell ist hier etwas passiert, wenn man nur einen kleinen Augenblick nicht aufpasst und der Hund zum Beispiel auf die Straße springt und einen Verkehrsunfall verursacht. Für die entstehenden Schäden haften sowohl der Tierhalter als auch Sie als Hüter des Hundes.(...). Aufsichtspflicht über andere Kinder. Sie passen gelegentlich auf fremde Kinder auf? Doch was ist, wenn die Sprösslinge doch mal über die Stränge schlagen und einen Schaden verursachen? Der Komfortschutz der Barmenia hilft weiter.-
(www.netzmagazin.ch/142/hoeren/200.html): <" Die Geschichte handelt von zwei Kavalieren (Gallants), die durch die Strassen Dublins ziehen" und sich recht übermütig benehmen. - Das Phrasem wird hier modifiziert durch Hinzufügen eines " (...) womit man so über die Stränge hauen kann. Also mit Frauen und Alkohol." > - Two Gallants sind die neuen Vorzeigeburschen des Kultlabels Saddle Creek. Und sie sind "the two Cool". Oder anders ausgedrückt "too cool", um Fragen zu beantworten. Denn das Frage-Antwort-Spiel namens Interview ist ihnen eigentlich lästig. Der Bandname Two Gallants ist einer Kurzgeschichte von James Joyce entliehen. Die Geschichte handelt von zwei Kavalieren (Gallants), die durch die Strassen Dublins ziehen und über die Stränge hauen, womit man so über die Stränge hauen kann. Also mit Frauen und Alkohol. Und da sieht Adam Stephenson durchaus Parallelen mit sich selber: "Ich trete hie und da auch schon mal in ein Fettnäpfchen. Allerdings bin ich kein Womanizer, wie du jetzt vermuten wirst". Persönlicheres mag der Kalifornier dann aber nicht mehr beantworten. Das Einzige, was ihm noch aus der Nase zu ziehen war, ist die nervige Angewohnheit von seinem Kumpel Tyler Vogel, der am Morgen jeweils etwas gar lange das Badezimmer besetzt hält. Spannend, so ein Rockstar-Leben. Und danke Adam für dieses aufschlussreiche Gespräch. "Ja, ja, schon gut. Take care". - Zum Terminus Womanizer: http://de.wikipedia.org/wiki/Frauenheld
-Mit den »Strängen« sind in dieser Wendung die Seile des Pferdegeschirrs gemeint: Das übermütig auskeilende Pferd schlägt mit den Hinterhufen nach oben, über die »Stränge« hinaus. (Duden)
7. jmdn. reitet der Teufel (ugs.)
jmd. folgt einer schlechten Eingebung, handelt unüberlegt, leichtsinnig, gefährlich; jmd. treibt Unfug, stellt mutwillig etwas an (Duden - Redewendungen, ³2008)
- < Kurze Inhaltsangabe.> - (Fernsehserie: Die Kinder vom Alstertal, D 1998-2004). Eine Nacht voller Gespenster. Hexe glaubt, sie muss den Vorhersagen von Horoskopen ein wenig nachhelfen. Und da Timos Horoskop in Sachen Liebe stürmische Zeiten voraussagt, will sie mit Lisas Hilfe für stürmische Zeiten sorgen. Die Gelegenheit bietet sich, als Timo Lisa und Hexe um Hilfe bittet. Lisa soll einen Brief mit einer Einladung zu einer Kanufahrt an Timos heimliche Liebe Britta, eine Klassenkameradin von Lisa, überreichen. Doch Hexe und Lisa reitet der Teufel und sie schaffen es, dass Timo zum Gespött der Klasse wird, als er von Britta auf dem Schulhof eine Ohrfeige bekommt. Die Gelegenheit zur Rache bietet sich am selben Abend.
(Dritter Aufzug. - Projekt Gutenberg-DE - SPIEGEL ONLINE ...gutenberg.spiegel.de/buch/3302/4): < Literarischer Beleg.> - Vierter Auftritt.
Champagne. Dann Frau von Mirville.
Champagne (allein). Sie sind fort – Glück zu, Champagne! Der Sieg ist unser. Jetzt frisch ans Werk, daß wir die Heirath noch in dieser Nacht zu Stande bringen – Da kommt die Schwester meines Herrn; ihr kann ich alles sagen.
Fr. v. Mirville. Ah, bist du da, Champagne? Weißt du nicht, wo der Onkel ist?
Champagne. Auf dem Weg nach Straßburg.
Fr. v. Mirville. Wie? Was? Erkläre dich!
Champagne. Recht gern, Ihr Gnaden. Sie wissen vielleicht nicht, daß mein Herr und dieser Lormeuil einen heftigen Zank zusammen gehabt haben.
Fr. v. Mirville. Ganz im Gegentheil. Sie sind als die besten Freunde geschieden, das weiß ich.
Champagne. Nun, so habe ich's aber nicht gewußt. Und in der Hitze meines Eifers ging ich hin, mir bei der Polizei Hilfe zu suchen. Ich komme her mit zwei Sergeanten, davon der eine Befehl hat, dem Herrn von Lormeuil an der Seite zu bleiben, der andere, meinen Herrn nach Straßburg zurück zu bringen. – Nun reitet der Teufel diesen verwünschten Sergeanten, daß er den Onkel für den Neffen nimmt, ihn beinahe mit Gewalt in die Kutsche packt, und fort mit ihm, jagst du nicht, so gilt's nicht, nach Straßburg!
Fr. v. Mirville. Wie – Champagne! du schickst meinen Onkel anstatt meines Bruders auf die Reise? Nein, das kann nicht dein Ernst sein.
Champagne. Um Vergebung, es ist mein voller Ernst – Das Elsaß ist ein charmantes Land; der Herr Oberst haben sich noch nicht darin umgesehen, und ich verschaffe Ihnen diese kleine Ergötzlichkeit.
Fr. v. Mirville. Du kannst noch scherzen? Was macht aber der Herr von Lormeuil?
Champagne. Er führt seinen Sergeanten in der Stadt spazieren.
Fr. v. Mirville. Der arme Junge! Er verdient wohl, daß ich Antheil an ihm nehme.
Champagne. Nun, gnädige Frau! Ans Werk! Keine Zeit verloren! Wenn mein Herr seine Cousine nur erst geheirathet hat, so wollen wir den Onkel zurückholen. Ich suche meinen Herrn auf; ich bringe ihn her, und wenn nur Sie uns beistehen, so muß diese Nacht alles richtig werden. (Ab). ( Friedrich Schiller, Der Neffe als Onkel. Lustspiel in drei Aufzügen.).