E.21 ÜBERTREIBEN - HOCHSPIELEN |
Zurück |
1. es zu bunt treiben(ugs.)
über das erträgliche Maß hinausgehen; sich nicht an bestimmte (gesellschaftliche) Normen halten (Duden - Redewendungen, ³2008); das Maß überschreiten; Dinge tun, die nicht mehr tolerierbar sind (Udem)
(www.familienhandbuch.de/forum/viewtopic.php?p=9436&sid=cfd5976d877e8640b4b4166c512e325f): < Forumsbeitrag.> - Hallo. Ich bin 17 und habe einen 14 jährigen Bruder,der meint er ist der größte. Letztens habe ich ihm gesagt das er sich beim Essen BITTE eine Hose anziehen soll, da es unangenehm ist. Er kam mit seinen üblichen Sprüchen wie "öööhhhh laber mich nicht voll" "was willst du man?" usw. Dann bin ich halt lauter geworden und darauf klatscht der mir mit der Faust eine ins Gesicht. Meine Mutter tritt und schubst er auch schon. Sachen die mir gehören klaut er, macht sie kaputt etc. Was kriegt er dafür? Er darf mal einen Tag nicht raus. Das ist, seitdem er auf der Hauptschule seine "Freunde" hat. Die allerdings der total falsche Umgang sind, ich bin auch dort und schon etwas länger und weiß wies da so ist. Klar ich war damals auch kein Unschuldslamm, aber geschlagen oder sonst was hätte ich nie gewagt. Was kann man dagegen tun? Ich habe langsam auch keine Lust mehr mit dem zusammen zu wohnen, mir reichts. - (Kommentar): Provokation ist sicherlich das Letzte um die Situation zu entschärfen! Am besten ist es wohl, dem Bruder aus dem Weg zu gehen. Sprich mit Deiner Mutter über die Möglichkeit, Dein Zimmer oder zumindest einen Schrank in Deinem Zimmer versperrbar zu machen. Dort hebst Du dann alle Dinge auf, die wertvoll sind. Wenn Du ihn eine Weile schneidest, nicht mit spitzen Aussagen für Aufregung sorgst und ihn eben einfach ignorierst, wird sich die Situation sicher bald entspannen. Sollte er es zu bunt treiben und auch Deine Mutter attackieren, wäre es mehr als ratsam, das Jugendamt und/oder eine/n SozialabrbeiterIn einzuschalten. Notfalls ist auch eine Wegweisung aus der Wohnung nicht auszuschließen. Liebe Grüße D.-
(http://freie-meinung.org/2007/10/12/alkohol-an-minderjaehrige-verkaufen/): < Bloggerkomentar mit weiteren, kursiv markierten Phrasemen> - Oktober 12, 2007. Politiker wollen Kinder missbrauchen. Eine neue Ermittlungstechnik soll in Mode kommen. Händler, insbesondere Lebensmittelgeschäfte, welche Tabak und Alkohol verkaufen, werden wohl in Zukunft etwas genauer unter die Lupe genommen. Die Politik will Kinder als Testkäufer in die Läden schicken, um korrupte Händler aus dem Verkehr zu ziehen, welche illegal Alkohol und Tabak an Minderjährige verkaufen. Auch unsorgsame Händler werden in Mitleidenschaft gezogen. Wer also nicht immer nach dem Ausweis fragt, darf in Zukunft bis zu 50.000 € Strafe zahlen und wahrscheinlich seinen Laden schließen. Achtung liebe Mitbürger - auch Sie dürfen in Zukunft Strafe zahlen, wenn Sie Mittäter werden und im Auftrag Ihrer kleineren Geschwister schwer bekömmlichen Alkohol einkaufen und diesen dann an sie abgeben. Meine Meinung dazu ist, dass man ganz klar die Händler am Kragen packen sollte, die es zu bunt treiben. Wenn ich allerdings 15-jährige vor der Kasse sehe, welche total verschwitzt vor der Kasse stehen und schon zittern, weil Sie Angst haben, den peinlichen Abgang vor der Freundin zu machen, wenn Sie kein Alkohol bekommen, dann drücke ich doch mal ein Auge zu und dann übernehme ich den Kauf manchmal - aber nur wenn Sie mir sympathisch sind. Bin ich jetzt schuld an der zukünftigen Erhöhung der Krankenkassenbeiträge, weil die Kinder mit 20 Schwerst-Alkoholiker sind und in Therapie müssen? -
(www.arte.tv/forum/archive/index.php/t-6446.html): < Forumsbeitrag.> - 17/10/2007. Per Definition haben wir keine Demokratie, sonder eine Mischung aus Oligarchie und Plutokratie. Die Vorgänge, Hintergründe und Auswirkungen der Entscheidungen von Regierung und Parlament sind so komplex und vernetzt, dass der Wähler gar nicht alles wissen kann, was notwendig wäre, um diese mitzutragen. Interessenverbände schaffen es immer wieder, Maßnahmen gegen den gesunden Menschenverstand und die Mehrheitsmeinung des Volkes durchzusetzen und andere, notwendige Maßnahmen, die deren Interessen gefährden könnten, systematisch und mit allen Mitteln bis hin zur psychologischen Kriegsführung zu unterbinden. Sobald diese Interessensgruppen und ihre Politikermarionetten es "zu bunt" treiben, gibt es eine Revolution, eine Zeit lang ist dann tolle Verbrüderungsstimmung, bis die neue herrschende Klasse wieder zur obigen Tagesordnung übergeht. Es geht ja für die Politik auch gar nicht mehr darum, herauszufinden, was das Volk (das ja eigentlich regiert) will, sondern darum, das, was man selbst will oder wollen muss, bestmöglich an das Volk zu verkaufen. Ich denke diese Mechanik ist der Demokratie immanent und halte es deshalb trotz allem mit Churchill, außer ich darf der Diktator sein.
2. etwas an (4 300) /bei (19) den Haaren herbeiziehen (ugs.) < Die Zahlenangaben beziehen sich auf die Internetbelege der Infinitvformen, die am 11. 12. 2007 mit der Suchmaschine Google gefunden wurden. >
etwas anführen, was nicht oder nur entfernt zur Sache gehört (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.dw-world.de/dw/article/0,2144,569211,00.html): < Wortspielerische Verwendung verschiedener Phraseme mit dem Lexem "Haar".> - Peter Krah: "Oder in die Haare kriegen. Ja, das heißt halt auch, dass man sehr wütend aufeinander ist. Ja, und das ist, glaube ich, ein sehr femininer Ausdruck, sich mit jemandem in die Haare kriegen. Das ist eigentlich, glaube ich, mehr auf Frauen bezogen, weil Frauen, wenn die aufeinander losgehen, sich gerne an den Haaren ziehen." Sprecherin: Na, das ist doch zum Haare raufen, was manche Männer zum Teil so von sich geben. Mir erscheint diese Erklärung jedenfalls ein bisschen an den Haaren herbeigezogen zu sein. Ich hätte Herrn Krah, bei allem Respekt, sagen sollen: Diese Erklärung können sie sich getrost in die Haare schmieren. Sprecher: Nun wird's aber wirklich haarig. Wenn sich zwei Leute, ob Männer oder Frauen, in die Haare kriegen, dann stellt man sich natürlich vor, dass sie einander an den Haaren ziehen. Etwas anderes meint etwas an den Haaren herbeiziehen. Eine Erklärung oder eine Entschuldigung, die man an den Haaren herbeizieht, passt nicht wirklich und ist ziemlich weit hergeholt. Sie wird gewissermaßen gewaltsam herbeigeschafft, so wie man einen Menschen gegen seinen Willen an den Haaren herbeizieht. Jemand, der verzweifelt ist, wird sich unter Umständen die Haare raufen, also an seinen eigenen Haaren herumziehen. Und ganz offensichtlich kann man sich neben Shampoo, Gel und Haarwachs noch ganz andere Sachen in die Haare schmieren. Wenn jemand Ihnen mit einer dummen Entschuldigung kommt oder Ihnen etwas anbietet, was völlig wertlos ist, dann könnten Sie sagen: "Das kannst du dir in die Haare schmieren!" Darauf lege ich keinen Wert.-
(http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20061126231831AAEvYWB): < Bloggerfrage und phrasemreiche Antwort hierzu.> - Gelöste Frage. Kann ich etwas an den Haaren herbeiziehen, wenn ich eine Glatze habe?- (Beste Antwort) Ja, denn Du ziehst ja etwas "herbei" und nicht an Dir selbst hoch oder runter. Die Frage bleibt, ob man an Dir eventuell kein gutes Haar gelassen hat, Du Dich mit jemanden in die Haare bekommen kannst (?) oder ob Dir wegen dieser Frage graue Haare gewachsen sind. Und ob Haare auf den Zähnen etwas zu weit hergezogen sind. Auf keinen Fall kann Dir deshalb jemand die Haare vom Kopf fressen. Man kann Dir auch kein Haar krümmen. Und die Haare können Dir ob meiner Antwort auch nicht zu Berge stehen. -
(www.fuer-vie.de/index2.php?option=com_content&do_pdf=1&id=148): < Informativer Beitrag zur Entstehung der Hundesteuer in Europa und insbesondere in Deutschland, in dem für die Abschaffung derselben "eine Lanze gebrochen wird". Um die Hundesteuer zu erhalten bringen Politiker Ausreden, die nicht oder nur entfernt zur Sache gehören. - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Hundesteuer
.> - FürVIE - Aktuelles – 02.02.2007. Hundeunsinnssteuer. Die Hundesteuer ist eine der unsinnigsten Steuern, die wir haben und Stadtkämmerer und Kommunalpolitiker kleben daran. FürVIE sagt: Schafft endlich diesen Quatsch ab. Im Münsterland gibt es bereits eine Stadt ohne Hundesteuer. Also geht es! Und siehe, die schönen Argumente der Verwaltungen, mit der Hundesteuer die Flut der Hunde einzudämmen, sind dahin. Denn in dieser Stadt gibt es im Verhältnis zur Einwohnerzahl nicht mehr und nicht weniger Hunde als in jeder anderen Stadt, die an der Hundesteuer klebt. In Europa gehören wir zu den wenigen Staaten, die noch an der Hundesteuer festhalten. Unsere Nachbarn waren zum Teil wieder mal schlauer und schneller als wir. Wen es interessiert, der sollte sich einmal die Beiträge unter www.ig-hund.de anschauen. Dort kann man unter anderem nachlesen, wie klein die Lobby der Hundehalter ist und wie einig sich die Politiker, gleich welcher Fraktion, sind, wenn sie Ausreden für die Erhaltung der Hundesteuer an den Haaren herbeiziehen. Hier ein wenig Information über die Entstehung der Hundesteuer und die Vorgehensweise zum Beispiel in anderen europäischen Ländern: Wie hat sich die Steuer entwickelt? In ost- und mitteldeutschen Quellen taucht um 1500 erstmals ein „Hundekorn“ auf, das teilweise unter der Steuerbezeichnung „Bede“ in Form von Kornabgaben (Roggen, Gerste, Hafer) erhoben wurde. Es diente der Ablösung der Hundegestellungspflicht der Bauern im Rahmen von Jagdfrondiensten. Zu Hundefutter verbacken und später auch „Hundebrot“ genannt, wurde diese Abgabe zum Beispiel nach den Hildesheimer Stadtrechnungen von 1658/59 „zur Erhaltung gemeiner Stadtjagdgerechtigkeiten“ verwendet. Im 19. Jahrhundert sind in den deutschen Einzelstaaten moderne Hundeabgaben hauptsächlich aus polizeilichen Gründen eingeführt und teils als Luxussteuer (so in Preußen 1810 bis 1814, 1824 und folgende Jahre), teils als Nutzungsgebühr (so in Bayern 1876) ausgestattet worden. Im Allgemeinen haben von Anfang an die Gemeinden das Besteuerungs- und Ertragsrecht erhalten, doch wurde von einigen Ländern (zum Beispiel Baden und Hessen) noch lange ein staatlicher Anteil abverlangt. Aufgrund der landesrechtlichen Hundesteuer- und Gemeindeabgabengesetze der Weimarer Zeit zu den „örtlichen Abgaben“ gezählt, fiel die Hundesteuer nach dem Bonner Grundgesetz von 1949 in die Kategorie der „Steuern mit örtlich bedingtem Wirkungskreis“ (seit der Finanzreform 1969 „örtliche Verbrauch- und Aufwandsteuern“) und wurde als reine Gemeindesteuer geregelt. Das Aufkommen betrug 2003 rund 217,8 Millionen Euro und wird zur Zeit auf mindestens 250 oder sogar 300 Millionen Euro geschätzt. In Deutschland gibt es die Hundesteuer nunmehr seit knapp 200 Jahren. Die Hundesteuer, ursprünglich aus England stammend, wurde im Oktober 1810 erstmals in Preußen als „Luxussteuer" eingeführt. Damals zahlte man auch für das Halten von Katzen, Pferden, Enten und Stubenvögel, für den Besitz eines Klaviers oder Pferdeschlittens, sowie für das Halten von Dienstboten solche Luxussteuern. Von diesen Steuerarten aus der Kuriositätenkiste vergangener Tage konnte sich als einzige die Hundesteuer bis heute erhalten. Nur in wenigen europäischen Ländern (darunter Deutschland) gibt es noch die Hundesteuer als alte übernommene Luxussteuer. Heute existiert sie unter der Bezeichnung „Aufwandsteuer", weil der Begriff Luxussteuer (wie auch die Hundesteuer) nicht mehr zeitgemäß ist. Viele europäische Länder haben den Sinn und die Notwendigkeit des Hundesteuerwegfalles klar erkannt und dementsprechend auch gehandelt, indem sie die Hundesteuer wegen ethisch, moralischer und verfassungsrechtlicher Bedenken sinnvoller Weise abgeschafft haben. Die meisten europäischen Länder haben keine Hundesteuer mehr. Frankreich mit dreimal mehr Hunden als Deutschland hat sie 1979 abgeschafft. England, die Hundehochburg Europas, mit viermal mehr Hunden, im Frühjahr 1990. In Dänemark 1972 und in Schweden wurde sie 1995 abgeschafft. Dazu zählen noch Belgien, Spanien, Italien, Griechenland, Ungarn und Kroatien. Im Gegenzug hält man in Deutschland jedoch an einer solch grob sittenwidrigen Tierhaltesteuer nicht nur stur und beharrlich fest mit der Absicht der „Einnahmeerzielung", sondern erhöht sie ständig in Zeitabständen. FürVIE ist der Meinung, wenn die Verwaltung und die Kommunalpolitiker sich schon nicht mit der Aufhebung der Hundesteuer befassen wollen, dann sollten sie zumindest bereit sein, einen Teil der Hundesteuer auch zweckgebunden, zum Beispiel für den Tierschutz, einzusetzen.-
(www.consiglio-bz.org/downloads/085-06.pdf ): < Auszug aus einer Debatte im Südtiroler Landtag.> - KURY (Grüne Fraktion – Gruppo Verde – Grupa Vërda): Ein Wort zur Bemerkung von Landesrat Saurer. Sie haben gesagt, dass in Südtirol zwei Drittel von Berufen mehr als eine dreijährige Lehrzeit benötigen, während sich diese Berufe im benachbarten Ausland auf ein Drittel beschränken. (...). Wenn sich das Leben ändert, müssen sich sowohl die Schule als auch die Gesetze dazu ändern. Das trifft für die Staatsschulen genauso wie für die Landesschulen zu. Wenn man jetzt wirklich bei den Haaren herbeiziehen muss, dass man diesem Änderungsantrag der Grünen nicht zustimmen könne, und zwar für ein Defizit, das Sie selbst eingestanden haben, dann finde ich das ganz einfach ein Armutszeugnis für diesen Landtag. Inhaltlich wurde von allen Seiten betont, dass es sich um ein Defizit bzw. um einen Fehler handle. Aber weil dieser Änderungsantrag von den Grünen stammt, stimmt man erst einmal dagegen und fügt dann anlässlich der Haushaltsdebatte einen Änderungsantrag ins Finanzgesetz ein. Das finde ich kleinkrämerisch. Lieber Landesrat Saurer, ich hätte Ihnen mehr Weitsicht zugetraut!
3. das Kind mit dem Bade ausschütten < Das Phrasem wird häufig (von Politikern) als Warnung oder als Ratschlag in verneinter Form verwendet: „man soll/darf nicht das Kind mit dem Bade ausschütten“. >
zu radikal vorgehen, mit dem Schlechten zugleich auch das Gute verwerfen; etwas Schlechtes beseitigen wollen und dabei auch etwas Gutes zerstören (weil man zu eifrig ist) (Duden - Redewendungen, ³2008) ; übertreiben; übereifrig sein; über das Ziel hinausschießen; mehr tun, als richtig ist (Udem); etwas voreilig komplett ablehnen, ohne die möglichen negativen Konsequenzen oder Vorteile genügend zu bedenken (Wikipedia)
(www.freitag.de/2000/26/00261401.htm): < Im Zusammenhang mit der Pornographie-Diskussion soll eine allzu radikale Vorgehensweise vermieden werden.> -
23.06.2000. Im Gespräch. Lust am Verbotenen. FRAUEN IM FILM. Heide Schlüpmann und Karola Gramann über die Zeitschrift "Frauen und Film", die in diesem Jahr ihr 25jähriges Bestehen feiert. (...). Die Zeitschrift hat auch die Konflikte der Frauenbewegung erlebt, zum Beispiel die Pornographie-Diskussion. SCHLÜPMANN: In der Pornographiediskussion sind wir in der Tat in Streit mit einem Teil der Frauenbewegung geraten. Statt für "PorNo" waren wir in "Frauen und Film" für "Sex am Arbeitsplatz", und das hat uns Ärger eingetragen. GRAMANN: Das war aber die zweite Welle. Am Anfang zog auch "Frauen und Film" heftig gegen Pornographie zu Felde anlässlich des Films „Die Geschichte der O.“ Damals wurde eine verkürzte Kritik an der Pornographie propagiert. 1981, als wir eine Ausgabe über Pornographie gemacht haben, war klar, dass wir uns als Frauen auch für Pornographie interessieren und sie als ernstzunehmendes Genre diskutieren. Lesen wir keine Pornographie? Haben wir keine Lust an diesen Bildern? Ähnlich war es mit den Hollywood-Filmen. Wir haben zugegeben, dass wir am "Verbotenen" Lust haben. SCHLÜPMANN: Nur weil das Kino von der Männersexualität dominiert ist, wollen wir nicht das Kind mit dem Bade ausschütten und dagegen ein Kino setzen, das nichts mit Lust zu tun hat, sondern lieber ein Kino, das mit unseren Lüsten und Begierden verbunden ist. Frauen gehen gern ins Kino. Will man uns das austreiben?-
(www.spd-kreis-neuwied.de/): < Eine allzu radikale Vorgehensweise soll bei der Schaffung einer Antiterror-Datei vermieden werden.
> - Hauptredner aber war Justizminister Heinz Georg Bamberger. Er wandte sich strikt sowohl gegen eine Privatisierung des Strafvollzuges wie gegen die des Gerichtsvollzieherwesens. Zudem sprach er sich gegen eine Verkürzung der Instanzen im Zivilrecht aus, wie sie die "Große Justizreform" vorsieht. Hingegen unterstützte er die Schaffung einer Antiterror-Datei, die "leider notwendig" sei. "Aber man darf nicht das Kind mit dem Bade ausschütten", so Bamberger. Datenschutz und Privatheit müssten gewährleistet bleiben. "Mehr Überwachung bedeutet nicht immer mehr Sicherheit, wohl aber immer weniger Freiheit."-
(http://kaernten.orf.at/stories/227482/): < Eine allzu radikale Vorgehensweise soll bei einem Asylfall vermieden werden.
> - SPÖ für Erwerbsrecht für Asylsuchende. Die Kärntner SPÖ-Vorsitzende Gaby Schaunig hat sich am Dienstag für ein Erwerbsrecht für Asylsuchende ausgesprochen. Man könnte dafür die Saisonnier-Kontingente heranziehen, schlug sie in einer Pressekonferenz vor. "Nicht das Kind mit dem Bade ausschütten..." Nichts abgewinnen kann die stellvertretende Landeshauptfrau dem Vorschlag ihres Parteikollegen Josef Ackerl, aus Anlass des Falles der Familie Zogaj allen Familien, die derzeit auf einen Asylbescheid oder auf Abschiebung warten, ein humanitäres Aufenthaltsrecht zu gewähren. "Man soll nicht das Kind mit dem Bade ausschütten", meinte Schaunig zum Vorschlag des oberösterreichischen Soziallandesrates vor dem Hintergrund des Falles Zogaj. -
(http://forum.dnn-online.de/showthread.php?t=51&page=2): < Ein Forumsbeitrag, der weitere, kursiv gekennzeichnete Phraseme enthält: Technokraten gehen oft zu radikal vor.> - Zitat von Walter Schleiff. ...Das Kind muss also erst in den Brunnen fallen bevor es gerettet werden darf? ...Ob die geplanten und beschlossenen Antiterrormaßnahmen in ihrem Umfang tatsächlich sinnvoll sind, ist damit noch nicht gesagt. Die Gefahr, dass Technokraten das Kind mit dem Bade ausschütten, ist nicht von der Hand zu weisen. Das ist nun einmal systemimmanent. Gäbe es aber einen terroristischen Anschlag, so würden die Medien und die große Mehrheit der Bürger dieses sofort fordern. Der Dumme wäre dann der Technokrat, der es vorher nicht gewagt hat.-
(www.innovations-report.de/html/berichte/veranstaltungen/bericht-62048.html):< Im Bereich der medizinischen Methoden ist man sehr oft gneigt mit dem Schlechten zugleich auch das Gute zu verwerfen. > -
Alternative Methoden aber generell als Scharlatanerie abzutun, wäre das Kind mit dem Bade ausschütten. Das entspräche weder der modernen Schulmedizin in ihrem Bestreben nach ganzheitlicher Behandlung, noch dem zunehmenden Bedürfnis vieler Patienten nach einer Ergänzung der Hightech-Medizin durch bewährte Methoden der Naturmedizin.-
(www.bunkahle.com/Aktuelles/Astrologie/Sektenbeauftragter_glaubt_an_Enneagramm.html): < Der Sektenbeauftragte der evangelischen Kirche warnt davor, alle esoterischen Disziplinen pauschal abzulehnen. - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Enneagramm.
> - Sektenbeauftragter der evangelischen Kirche will esoterische Disziplinen eingehend prüfen lassen. 1.4.2003. Der Sektenbeauftragte der evangelischen Kirche O. Kult will esoterische Disziplinen eingehend auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen lassen. In einem Interview mit der Zeitschrift esotera sagte er, daß man nicht das Kind mit dem Bade ausschütten sollte und die Esoterik in Bausch und Bogen verdammen sollte. Gerade der Zulauf zu esoterischen Dienstleistungsanbietern und die vermehrten Kirchenaustritte machen ein gründliche Revision des eigenen Weltbilds erforderlich. Sicher gäbe es etliche schwarze Schafe und Scharlatane, aber insbesondere Richtungen wie die Astrologie/Enneagramm und therapeutische und naturheilkundliche Ansätze verdienten eine eingehende, aber auch kritische Prüfung, so daß die Allgemeinheit nach einer Bestandsaufnahme dieser Disziplinen auch davon profitieren könne. Er selber sei z.B. sehr von dem System des Enneagramms überzeugt und wende dies regelmäßig privat wie auch beruflich zur Beurteilung von im Esoterikbereich Tätigen zur Menschenerkenntnis an. -
(www.bild.t-online.de/BTO/news/2007/02/24/stromverbrauch/gabriel-interview.html): < Ein zu radikales Vorgehen soll auch bei der Einführung der Energiesparlampen vermieden werden.> - BILD: Australien verbietet demnächst herkömmliche Glühbirnen. Wird es so ein Verbot irgendwann auch bei uns geben?- Gabriel: Wir dürfen nicht das Kind mit dem Bade ausschütten und jetzt in Panik verfallen. Aber langfristig wird es in Europa für alle elektrischen Geräte Obergrenzen für den Stromverbrauch geben. Dann wird die Glühbirne ohnehin von den Energiespar-Birnen verdrängt.
4. die Schraube überdrehen (ugs.) < Das Phrasem findet sich häufig in Berichten zur Wirtschaft oder zur Politik.>
(mit einer Forderung o. ä.) zu weit gehen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.geldanlage-brief.de/aktien-und-geldanlage/0432-china-fonds): < Phrasemreicher Beitrag für China-Investoren. Sollten die Währungshüter in China zu weitgehen, könnte die Wirtschaft "hart" landen.- Der Beitrag wurde allerdings schon im Jahre 2004 verfasst!> - 03.12.2004. Wachstum pur im Reich der Mitte? China-Investoren stehen derzeit vor der Gretchenfrage: Ist das Riesenreich nun noch attraktiver, nach dem die Wirtschaft in den ersten neun Monaten um überschäumende 9,5 Prozent wuchs? Oder sollte man es mit Kostolany nehmen und die Party verlassen, bevor sie die Währungswächter vermiesen? An China scheiden sich gegenwärtig die Geister. Die einen verweisen auf das nun schon seit zwanzig Jahren währende Wachstum von gut acht Prozent pro Jahr, auf die Austragung der Olympischen Spiele in 2008 mit geschätzten Mammut-Investitionen von 34 Mrd. US-Dollar sowie auf anhaltend hohe Auslandsinvestitionen (erwartet in 2004: gut 60 Mrd. US-Dollar). Oder auch: auf den weltweit größten Mobiltelefonmarkt, den weltweit größten Rohstoffimporteur und die Verdopplung der PKW-Zulassungen in den letzten fünf Jahren. Skeptische Anleger dagegen nehmen es dieser Wochen mit Kostolany. "Verlasse die Party, wenn sie am schönsten ist." Ihre Argumente sind auch nicht ohne: Trotzdem die chinesische Zentralbank Ende Oktober erstmals nach neun Jahren den Leitzins anhob, ist der Preisauftrieb ungebrochen. Aktuell galoppiert er mit einer Jahresrate von gut 5,2 Prozent. Das lässt weitere Zinsschritte befürchten. Mögliche Folge, wenn Währungshüter Zhou Xiaochuan die Schraube überdrehen sollte: Die chinesische Wirtschaft könnte "hart landen".-
(www.vdi-nachrichten.com/.../aktuelle_ausgabe/akt_ausg_detail.asp?source=rubrik&cat=1&id=35695): < Bei der Absenkung der Einspeisevergütung
für Solarstrom sollte die Politik mit ihren Forderungen nicht zu weit gehen, sonst könnte der Standort Deutschland rasch seinen Vorsprung in diesem Bereich einbüßen
.> - VDI Nachrichten, Berlin, 2. 11. 07. Energie: Zu starke Degression droht deutschen Solarboom zu bremsen - Branche gebeutelt durch Dollarkurs, Energie- und Siliziumpreise. Topposition bei Solarzellen gefährdet. (...). Zusammen mit dem schwachen Dollarkurs und den steigenden Silizium- und Energiepreisen sei das mehr, als die Branche vertrage. "Nur wenn die Absenkung der Einspeisevergütung noch für zwei, drei Jahre moderat erfolgt, kann in Deutschland der Boom anhalten. Und damit auch das Wachstumstempo der Solarindustrie." Danach seien sogar höhere Kürzungen möglich und für die Industrie verkraftbar. Werde jedoch jetzt schon die Schraube überdreht, könnte der Standort Deutschland rasch seinen Vorsprung einbüßen, befürchtet Milner.-
(www.faz.net/.../Doc~E5D8F9CF62116457C9E4F64DE2A4862E2~ATpl~Ecommon~Scontent.html): < Zu weitgehende Forderungen gefährden Arbeitsplätze. - Der Beitrag enthält außerdem ein relativ neues (Im Duden 2008 noch nicht verzeichnetes) Phrasem, das in der Politikersprache aber inzwischen häufig verwendet wird: "die rote Linie überschreiten".> - Interview. „Der Mindestlohn passt auf keinen Bierdeckel“. 05. Dezember 2007. Von welcher Höhe an kostet ein Mindestlohn Arbeitsplätze? Am ostdeutschen Bau ist die rote Linie überschritten, sagt Joachim Möller, der neue Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Für den Postsektor arbeitet er an einer Methode, mit der man dieses Niveau berechnen kann. (Frage): Sie haben die Folgen des Mindestlohnes am Bau untersucht. Welche Beschäftigungseffekte ließen sich dort feststellen?- (Antwort): Wenn der Mindestlohn auf moderatem Niveau festgesetzt wird, können sich sogar Beschäftigungsgewinne ergeben. Wenn die Schraube überdreht wird, werden Arbeitsplätze gefährdet. In Westdeutschland lag der Mindestlohn in der Baubranche im Jahr 1997 bei etwa 62 Prozent des Medianlohns (halbiert eine Stichprobe, d. Red.), im Osten viel höher, nämlich bei 83 Prozent. Im Osten war damit die rote Linie überschritten.-
(www.zeit.de/online/2007/20/pakistan-krise): < Musharrafs soll mit seiner Politik zu weit gegangen sein.
> - ZEIT online 15.5.2007. Musharrafs schwerste Krise von Britta Petersen. In Pakistan nimmt die Gewalt gegen Präsident Pervez Musharraf nicht ab. Seine Macht bröckelt - dies kann sich auf die gesamte Region auswirken. Vieles spricht dafür, dass Musharraf, der in den vergangenen Jahren unter der Hand die Islamisten gefördert hatte, um sich selbst als starken Mann gegenüber der Opposition zu profilieren, die Schraube überdreht hat. „Niemand glaubt, dass die Regierung hilflos ist und nichts gegen die Islamisten machen kann“, sagt Najam Sethi. „General Musharraf versucht krampfhaft, am Status quo festzuhalten, und das ist langfristig ein Rezept für einen islamistischen Aufstand.“
5. das Spiel zu weit treiben
es mit einer Sache übertreiben; die Grenze des Zulässigen überschreiten (Duden - Redewendungen, ³2008)
(http://www.magistrix.de/lyrics/Mike%20Bauhaus/Jetzt-Bist-Du-Raus-Aus-Meinem-Leben-133724.html): < Auszug aus einem Songtext. - Liedermacher verwenden häufig Phraseme in ihren Texten.- Siehe hierzu auch unter http://www.mikebauhaus.info/.
> - Mike Bauhaus - Jetzt Bist Du Raus Aus Meinem Leben: Strophe: Du hast das Spiel zu weit getrieben/ In dieser einen Nacht/ Hast nicht nur uns’re Liebe/ Sondern auch mich kaputt gemacht/ Ich war immer schon für Fairness/ Doch ich war vor Liebe blind /Dann bist Du zu weit gegangen/ Und ich war völlig durch’n Wind/ Doch bild’ Dir bloß nicht ein/ Du wirst der Sieger sein/ Dieses Spiel gewinnst Du nicht/ Der Triumph ist mein/ Pack’ Deine Sachen ein/ Denn nur Gewinner steh’n im Licht/ Refrain: Jetzt bist Du raus aus meinem Leben/ Du hast die letzte Chance vertan/ Und ein zurück wird es nicht geben/ Ich fang noch mal von vorne an/ Denn Du bist raus aus meinem Leben/ Das Spiel ist aus, es ist vorbei/ Ich glaube nicht, dass Du kapierst/ Die Liebe ist nur was für zwei/ Da bleib ich lieber allein/ Strophe: Nun wurdest Du von ihm belogen/ Er hat’s wie Du gemacht/ Hat Dich benutzt und auch betrogen/ Dich am Ende ausgelacht/ Ich fiel fast aus allen Wolken/ Du standst vor meiner Tür/ Mit Tränen in den Augen/ Doch die ziehen nicht bei mir/ Du kannst Dir sicher sein/ Ich bin jetzt stark allein/ Komme ohne Dich gut klar/ Ich habe Dich durchschaut/ Dir kein Wort geglaubt/ Denn es wird nie mehr wie es war/ Refrain.
(www.staatspolitik.org/?p=181): < Forumsbeitrag. - Es geht um Eva Herman, einer deutschen Autorin und Fernsehmoderatorin
. Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Eva_Herman.> -
Solidarität mit Eva Herman, 11 Oktober 2007. Da war einer ganz fix und hat für Eva Herman eine Solidaritäts-Seite eingerichtet: professionell, sachlich, vorzeigbar: www.opponent.de 42 Kommentare für 'Solidarität mit Eva Herman'. - (Kommentar von A. O. vom 11, 2007): Mit Verlaub: Nicht jeder, der in der Öffentlichkeit Unsinn redet und dafür abgestraft wird, verdient es, gleich zum Märtyrer der konservativen Sache hochstilisiert zu werden. Frau Herman hat einige Erfahrung mit den Medien und hätte es in jeder Hinsicht besser wissen sollen. Die Causa Herman ist kein neuer Historikerstreit, nicht einmal eine Walser- oder Bocksgesang-Debatte. Frau Herman ist süchtig nach Publizität und hat das Spiel zu weit getrieben. Man sollte sich die konservativen Aushängeschilder mit mehr Bedacht aussuchen: Henry Nitzsches Spruch von den “Multikulti-Schwuchteln” ist ebenfalls nicht konservativ, sondern ein weiterer Beitrag zur Verrohung des öffentlichen Diskurses. Daran kann niemandem gelegen sein.-
(www.ciao.de/Minna_von_Barnhelm_Lessing_Gotthold_Ephraim__Test_2723312): < Auszug aus einem Kommentar zu dem Werk 'Minna von Barnhelm
' von Gotthold Ephraim Lessing.
Das Spiel mit Larven, Masken, Verkleidungen soll nicht übertrieben werden.
- Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Gotthold_Ephraim_Lessing.> -
Minna von Barnhelm: Minna gibt sich als fröhlicher und impulsiver Mensch. Als sie ihren Major findet und sich dieser als unnahbar zeigt, wandelt sich ihr Charakter gegenüber dem Major von Tellheim von gutmütig zu abweisend. Sie lässt nicht locker ihr gestecktes Ziel zu erreichen. Doch als sie schließlich dieses Ziel fast erreicht, kann sie sich doch eingestehen, beinahe einen Fehler begangen zu haben – nämlich „das Spiel“ zu weit getrieben zu haben. (...). Auf einer gewissen Weise kann man dieses Werk auch so deuten: Will man jemandem einen Denkzettel verpassen und das zugehörige Spiel wird zu weit getrieben, kann es durchaus vorkommen, dass nicht das erwünschte Ziel erreicht wird, sondern „der Pfeil“ einen selbst trifft. Wie man eben so schön sagt: „Wer Anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.“
-
(www.luebeck.de/aktuelles/presse/pressedienstarchiv/dpssuche/2002/020431R.html): < Auszug aus einer Laudatio von Prof. Dr. Helmut Koopmann. - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Hanns-Josef_Ortheil. > -
Agenten und Schwerenöter, Deserteure und Flaneure 020431R 2002-06-10. Laudatio von Prof. Dr. Helmut Koopmann auf den Thomas-Mann-Preisträger 2002, Hanns-Josef Ortheil. (...). Von diesem Don Giovanni wird man sich noch in zweihundert Jahren erzählen”, meint Casanova. Aber einige Dezennien doch auch wohl von Ortheils Roman über die Nacht des Don Juan. Was nicht das schlechteste ist: man kann diesen Roman auch als Kriminalroman lesen oder als einen außerordentlich gut komponierten Theaterroman - Szene auf Szene, genau fünfzig. Es ist in etwa der Umfang des Doktor Faustus, mit der Nachschrift sind es dort 48 Kapitel. Um die Spitzfindigkeit auf die Spitze zu treiben: Das Kapitel XXXIV des Doktor Faustus besteht eigentlich aus drei Kapiteln, und nimmt man die Nachschrift wieder aus der Rechnung heraus, sind es im Doktor Faustus ebenfalls genau fünfzig Kapitel. In der Mitte, Kapitel XXV, das Teufelsgespräch, die wechselnden Masken des Bösen. Übrigens liest Leverkühn, bevor der Teufel kommt, “Kierkegard über Mozarts Don Juan”. Bei Ortheil im fünfundzwanzigsten Kapitel: ein Spiel mit Larven, Masken, Verkleidungen. Mundus vult decipi. Doch wir wollen das Spiel nicht zu weit treiben - es mag allenfalls Zutat sein. Mit solchen Rechnereien beschäftigen sich aber manchmal die Germanisten und nennen das Geisteswissenschaft. Oder auch Zahlensymbolik - Arbeiten zum Doktor Faustus darüber sind nicht gerade selten. Kein Wunder, daß diese Gelehrtenspezies der Scharlatanerie verdächtigt wird. (Prof. Dr. Helmut Koopmann, Jurymitglied, ist Literaturwissenschaftler an der Universität Augsburg: http://www.philhist.uni-augsburg.de/lehrstuehle/germanistik/literaturwissenschaft/mayer/mitarbeiter/koopmann/.
).
6. etwas auf die Spitze treiben
etwas zum Äußersten treiben; etwas so lange tun, bis es zu einer negativen Reaktion kommt (Duden - Redewendungen, ³2008)
; bis zum Äußersten gehen; übertreiben (Udem)
(www.visionen.com/rubriken/gesundheit/wenn_die_umwelt_krank_macht): < Interview zu Ernährungsfragen. Die Autorin wird gefragt, ob sie nicht in ihrem Buch zu weit gegangen sei und übertrieben habe. > - Ingrid Kraaz von Rohr, Wenn die Umwelt krank macht, ISBN: 3-426-87253-6, Knaur; 255 S., 7,95€. - Wenn die Umwelt krank macht. Lärm, Feinstaub, Elektrosmog oder Belastung von Lebensmitteln mit Pestiziden: Umweltgifte lauern überall. Ingrid Kraaz von Rohr hat Tipps und Vorschläge gesammelt, wie man feststellt, ob der Organismus langsam die weiße Fahne hisst, weil er die Umweltbelastungen kaum noch verarbeiten kann, und wie man dem entgegenwirken kann. Dies und mehr verrät die Heilpraktikerin im folgenden Interview. (...). "Regelmäßig im Bioladen einkaufen kann teuer werden". -
Man muss Prioritäten setzen, ganz klar. Viele Supermärkte bieten inzwischen Naturkost an. Ich kaufe das, was mir die Discounter in dem Segment bieten, dort ein. Beispielsweise Kräuter, nur tief gefrorene Kräuter oder Äpfel besorge ich immer im Bioladen. Ich bin seit 25 Jahren Vegetarierin, und ich habe festgestellt, dass ich für meinen Haushalt weniger Geld verbrauche. Das Teuerste war immer der Metzger. (lacht) Um es auf einen Nenner zu bringen: Entweder habe ich kapiert, worauf es ankommt, dann richte ich mich danach, oder ich lass es sein.“ Ehrlicherweise müssen Sie zugeben, dass Sie es in Ihrem Buch auf die Spitze treiben, denn sich bewusst mit Umweltgiften auseinander zu setzen, bedeutet nicht nur die Ernährung umzustellen, sondern auch Kosmetika, Kleidung usw.. „Das muss aber nicht ins Geld gehen. Zum Beispiel Kosmetik: Ich nehme seit 30 Jahren nur Aloe Vera Gel und darüber Jojoba-Öl fürs Gesicht. Billiger geht’s nicht. Antiallergische Make-up-Utensilien gibt es inzwischen im Drogeriemarkt. Die Leute müssen sich von ihrer Gewohnheit und Bequemlichkeit verabschieden. Das ist schwer.“ (...). - Das Gespräch führte Claudia Hötzendorfer.
(www.be.schule.de/bics/son/verkehr/presse/1998_2/v1482_22.htm): < Beim Bau von Containerschiffen besteht die Gefahr, dass Schiffsingenieure ihre technischen Möglichkeiten übertreiben. - In diesem Textauszug findet sich lediglich dieses eine Phrasem.
> - Riesenfrachter für die Asien-Route. Ingenieure planen, die Ladekapazität von Containerschiffen zu verdoppeln. Nur das Entladen ist noch ein Problem. Berliner Zeitung 01.07.1998, S. II von Frank Grotelüschen: Von Kaffee über Fernsehgeräte bis hin zum Automobil: In Containern wird heute so ziemlich alles transportiert, was über die Weltmeere muss - von flüssigen und schüttbaren Gütern wie Getreide und Kohle einmal abgesehen. Der große Vorteil der Metallboxen: Die Schiffe können in Windeseile be- und entladen werden; Liegezeiten und Hafengebühren werden auf ein Minimum reduziert. Jetzt wollen Schiffsingenieure das Erfolgsprinzip auf die Spitze treiben. Sie planen den Bau von "Jumbos", die fast doppelt so viele Container an Bord nehmen können wie die heutigen Meeresriesen. Die ersten Containerschiffe befuhren die Meere in den sechziger Jahren und konnten knapp 1000 Standardbehälter tragen. Die Größe eines Containerschiffs messen Experten in TEU (Twenty feet Equivalent Unit für "20-Fuß-Äquivalent-Einheit"). Ein 20-Fuß-Container ist gut sechs Meter lang und fasst bis zu fünfzehn Tonnen Fracht. Heute gibt es auch Container von der doppelten Länge. Die größten Schiffe nehmen derzeit bis zu 5000 Standardcontainer an Bord. Diese Frachter sind rund 280 Meter lang und passen mit einer Breite von 32 Metern gerade noch durch den Panamakanal. In einigen Jahren könnte eine neue Generation von Containerriesen die Ozeane befahren - Schiffe der "8000-TEU"-Klasse. Sie sollen mehr als 8000 Standardcontainer transportieren. Nach den derzeitigen Plänen wären die Meeres-Jumbos bis zu 340 Meter lang. Zulegen würden sie vor allem in der Breite: von heute 32 auf etwa 46 Meter. Hingegen würde sich der Tiefgang im Vergleich zu den heutigen Frachtern kaum ändern. "Mit dem bisher üblichen Tiefgang von 14 Metern können die meisten Häfen noch angelaufen werden", sagt Rolf Lehmhus, Projektleiter beim Germanischen Loyd. Es sei jedoch in den meisten Fällen zu kostspielig, die Hafenbecken auf 16 bis 18 Meter zu vertiefen. Ein "Achttausender" könnte im Vergleich zu den heutigen Schiffen rund zehn Prozent an Treibstoff und Personalkosten einsparen. Zu diesem Ergebnis kommt das vom Bundesforschungsministerium (BMBF) geförderte Projekt "Container-Transportsysteme für die Zukunft", das kürzlich von einem Firmenkonsortium unter der Federführung der Howaldtswerke-Deutsche Werft AG abgeschlossen wurde. Unter anderem hatten die Experten untersucht, auf welchen Routen sich ein Einsatz der Riesen lohnen würde. Das Resultat: Wirtschaftlich wären die Container-Giganten fast ausschließlich auf den Strecken von Westeuropa nach Ostasien sowie von Nordwestamerika nach Ostasien. "Für diese Routen mit relativ langen Fahrzeiten und großen Gütermengen lohnt sich der Bau größerer Schiffe", so Lehmhus. -
(www.jewish-singles.de/jforum/showtopic.php?threadid=6794): < Kleiner Forumsbeitrag zur großen Politik.> - 25.09.2007.t.: Die jeglichen Regeln zivilisierter Gesellschaften trotzende Weise, wie Ahmadinedjad (den ich NICHT mag, wohlgemerkt, aber er war Gast und man hätte ihn auf anständigere Art ins Kreuzverhör nehmen sollen) in New York behandelt wurde, wird in weiten Teilen der Welt zu vermehrtem Hass auf die "Supermacht" führen. Die USA wollen dies wahrscheinlich: Die Lage noch weiter verschlimmern, die Konflikte auf die Spitze treiben, um ungestört bzw. mit noch mehr Kraft ihre Hegemonialansprüche verwirklichen zu können.
7. über die Stränge schlagen (22 400) /hauen (4 789) (ugs.) < Vgl. B.2.13,6
> < Die Zahlenangaben beziehen sich auf die Belege, die sich am 11. 12. 2007 im Internet für die Infinitivform fanden. >
übermütig werden; die Grenzen des Üblichen und Erlaubten auf übermütige, falsche, unbekümmerte Weise überschreiten (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/485183/): < Buchbesprechung.- Ein Psychiater analysiert das Verhalten von Prominenten und erklärt uns, weshalb sie die Grenzen des Üblichen und Erlaubten auf übermütige, falsche, unbekümmerte Weise überschreiten. > - Psychopathen im Rampenlicht. Borwin Bandelow: "Celebrities. Vom schwierigen Glück, berühmt zu sein. Rowohlt Verlag, Reinbeck 2006, 256 Seiten". Rezensiert von Udo Taubitz. Der Göttinger Professor Borwin Bandelow ist ein bekannter Angstforscher. Mit seinem "Angstbuch" wurde der Psychiater vor zwei Jahren populär. Jetzt kommt schon sein nächstes Buch: "Celebrities. Vom schwierigen Glück, berühmt zu sein". Darin geht es um das etwas seltsame Verhalten Prominenter. (...). Doch warum stellen sich Leute, die depressiv und ängstlich sind, auf die Bühne? - "Ja, das ist eine gute Frage. Aber diese Ängste kann man am besten dadurch bekämpfen, dass man den Narzissmus auslebt. Meine Theorie hat auch ein bisschen was mit der Biologie des Gehirns zu tun. Menschen, die unter einem ständigen Mangel von Glückshormonen leiden, die versuchen natürlich alles daran zu setzen, diesen Spiegel zu heben. Jemand wie Robbie Williams, der empfindet das höchste Glück, wenn er vor 100.000 Zuschauern steht, und kann dadurch seine Ängste und Depressionen am besten bekämpfen." - Glückshormone - das ist wissenschaftlich gesichert - fließen auch beim Sex, beim Essen, beim Kokainschnupfen. Wegen dieser "chemischen Belohnungen", schlagen Borderline-Kranke so gern über die Stränge, deswegen streben sie auf die Bühne oder ins Fernsehen, lassen sich vom Publikum feiern, obwohl sie sich selbst oft hassen. Die Sucht nach dem Glückskick überlagert auch Wert- und Normvorstellungen. So kommt es, dass Künstler mit Persönlichkeitsstörung sämtliche Klischees von Sex, Drugs & Rock'n'Roll erfüllen - Klischees, die Borwin Bandelow in seinem Buch genüsslich mit Fallbeispielen und Fotos illustriert. (...). "Das liegt daran, dass die Stars bestimmte Instinkte in uns wecken, die wir vielleicht auch haben. Jeder hat ja so Träume. Von ordinärem Sex oder von widerlichem aggressiven Auftreten oder von Drogenexzessen träumt irgendwie jedes Gehirn, aber wir haben immer ein Bremse im Gehirn, also die so genannten normalen Menschen haben eine Bremse im Gehirn, die ihnen so etwas verbietet. Wir haben Angst uns bloßzustellen, Angst vor der Scham so was zu machen. Und dann kommt so ein Promi und lebt das vor uns vor, das macht er quasi stellvertretend für uns, und deswegen lieben wir Promis, die über die Stränge schlagen."-
(www.trainertreffen.de/index2.php?option=com_content&do_pdf=1&id=1796): < Ratschläge zu Weihnachtsfeiern, damit niemand die Grenzen des Üblichen und Erlaubten überschreite.> - Der Weihnachtsfeier-Knigge. Beigesteuert von Friederike von der Marwitz. Montag, 10. Dezember 2007. Bald ist es wieder soweit: die Weihnachtsfeiern im Kollegenkreis stehen an. Sie sind ein soziales Event, das ein positives Miteinander fördern soll und eignen sich wunderbar, um einfach mal zu prüfen, wie gut der eine oder andere Mitarbeiter die gesellschaftlichen Spielregeln beherrscht. Auf solchen Feiern lauert manch brenzlige Situation, denn sie sind bekannt dafür, dass selbst die biederen Kollegen mitunter mal so richtig über die Stränge schlagen. Kollegen, die sich hier daneben benehmen, gefährden nicht nur den eigenen guten Ruf. Sie verderben meist auch allen anderen Anwesenden die gute Stimmung. Gutes Benehmen ist, wie schon im Arbeitsalltag, Trumpf. Schließlich sind gerade auf einer solchen Veranstaltung wichtige Leute anwesend, und insbesondere Personaler haben ihre Augen und Ohren überall!-
(www.barmenia.de/produkte/847.asp): < Sollten Sprösslinge doch einmal übermütig werden und Schaden verursachen, dann hilft der Komfortschutz einer bekannten Versicherung.> - Privathaftpflichtversicherung: Aufsichtspflicht über andere Kinder. Wenn Sie auf fremde Kinder aufpassen, übernehmen Sie auch die Aufsichtspflicht über diese Kinder. Hierdurch sind Sie erheblichen Haftungsrisiken ausgesetzt. Damit Sie auf Grund Ihrer Hilfsbereitschaft keine bösen Überraschungen erleben, ist die gesetzliche Haftpflicht durch die gelegentliche Übernahme der Aufsichtspflicht über fremde minderjährige Kinder bei der Barmenia gleich mitversichert. Das Gleiche gilt übrigens auch, wenn Sie auf fremde Hunde aufpassen. Schnell ist hier etwas passiert, wenn man nur einen kleinen Augenblick nicht aufpasst und der Hund zum Beispiel auf die Straße springt und einen Verkehrsunfall verursacht. Für die entstehenden Schäden haften sowohl der Tierhalter als auch Sie als Hüter des Hundes.(...). Aufsichtspflicht über andere Kinder. Sie passen gelegentlich auf fremde Kinder auf? Doch was ist, wenn die Sprösslinge doch mal über die Stränge schlagen und einen Schaden verursachen? Der Komfortschutz der Barmenia hilft weiter.-
(www.netzmagazin.ch/142/hoeren/200.html): <" Die Geschichte handelt von zwei Kavalieren (Gallants), die durch die Strassen Dublins ziehen" und sich recht übermütig benehmen.
- Das Phrasem wird hier modifiziert durch Hinzufügen eines " (...) womit man so über die Stränge hauen kann. Also mit Frauen und Alkohol."
> - Two Gallants sind die neuen Vorzeigeburschen des Kultlabels Saddle Creek. Und sie sind "the two Cool". Oder anders ausgedrückt "too cool", um Fragen zu beantworten. Denn das Frage-Antwort-Spiel namens Interview ist ihnen eigentlich lästig. Der Bandname Two Gallants ist einer Kurzgeschichte von James Joyce entliehen. Die Geschichte handelt von zwei Kavalieren (Gallants), die durch die Strassen Dublins ziehen und über die Stränge hauen, womit man so über die Stränge hauen kann. Also mit Frauen und Alkohol. Und da sieht Adam Stephenson durchaus Parallelen mit sich selber: "Ich trete hie und da auch schon mal in ein Fettnäpfchen. Allerdings bin ich kein Womanizer, wie du jetzt vermuten wirst". Persönlicheres mag der Kalifornier dann aber nicht mehr beantworten. Das Einzige, was ihm noch aus der Nase zu ziehen war, ist die nervige Angewohnheit von seinem Kumpel Tyler Vogel, der am Morgen jeweils etwas gar lange das Badezimmer besetzt hält. Spannend, so ein Rockstar-Leben. Und danke Adam für dieses aufschlussreiche Gespräch. "Ja, ja, schon gut. Take care". - Zum Terminus Womanizer: http://de.wikipedia.org/wiki/Frauenheld
-Mit den »Strängen« sind in dieser Wendung die Seile des Pferdegeschirrs gemeint: Das übermütig auskeilende Pferd schlägt mit den Hinterhufen nach oben, über die »Stränge« hinaus. (Duden).