D.1 ZUNEIGUNG - LIEBE - SYMPATHIE |
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1. an jmdm./an etwas einen Affen gefressen haben (ugs.). Siehe auch "
an jmdm./etwas einen Narren gefressen haben" (ugs.) D.1,9 < Dieses Phrasem findet sich im Internet zumeist in ein- oder zweisprachigen Wörterbuchbelegen. Authentische Textbelege sind dagegen eher selten. >
Mit diesem umgangssprachlich verwendeten Phrasem, das immer in der Perfektform vorkommt, drückt man eine übertriebene, rational nicht immer begründete Liebe zu jemandem oder zu etwas aus.
(www.weltexpress.info/index.php?artikel_id=55401&lan=de&rubrik=22): < Redewendungen mit dem Lexem "Affe" und den entsprechenden Erläuterungen.> Na und wer einen Affen sitzen hat, ist schlicht betrunken. In völlig andere, nämlich positive Richtungen geht dann die Redewendung, an jemandem einen Affen gefressen haben: Da hat man jemanden so lieb, hat ihn übermäßig gerne, eben so wie die Affenmutter ihre Äffchen vor Zärtlichkeit fast erdrückt, aber nie auffrisst. Darum auch die Affenliebe als übertriebene Zuwendung! Wiederum in andere Richtung verweist der Biss vom wilden Affen. Wer den abbekam, der ist völlig von Sinnen, überdreht, nicht mehr von dieser Welt und latent verrückt. Derjenige aber, der laut ausruft: „Ich lass mich doch von Euch nicht zum Affen halten“, hat erst einmal den Unsinn geglaubt, der ihm serviert wurde, ist also angeschmiert worden und genarrt.-
(http://de.wikipedia.org/wiki/Affenliebe): < Man beachte die neue Bedeutungdes Phrasems im Bereich der Drogenszene.> Affenliebe ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für eine "übertriebene Liebe", häufig von Eltern zu ihren Kindern. Teilweise wird Affenliebe auch mit der Wendung an jemandem einen Affen gefressen haben umschrieben, oder in der Drogenszenerie genannt, wenn von Heroin Entzugserscheinungen auftreten, dass wird aber abgeleitet von "einen Affen schieben", es gibt ein Buch mit dem Namen "Affenliebe", geschrieben von Silvana Klein, einer ehemaligen Fixerin. Das Wort und die Redewendung wurden zumindest schon im 18. Jahrhundert verwendet, um eine übertrieben zärtliche und liebevolle Erziehung zu kennzeichnen, die in der damals vorherrschenden Meinung als "unvernünftig" galt. Die angeblich unangemessen zärtliche Haltung von Affenmüttern ihren Jungen gegenüber, die diese nahezu erdrücken und ablecken, wurde zum Sinnbild dieser Erziehungsweise.-
(www.mysnip.de/forum-archiv/thema/13738/336665): < Bloggerkommentar > Wenn Du Rune ohne H geschrieben hättest, wäre das sogar prinzipiell richtig. Das besagte Hakenkreuz (ohne ck) war, so weit ich weiß, sogar ein Sonnenzeichen. Ich hab es übrigens sogar in China gefunden! Und die hatten bestimmt nix mit Adolf dem Überflüssigen und seiner Weltanschauung am Hut. Da die Nazis aber eh einen Affen gefressen hatten an altgermanischen Kulten, passt auch die Verwendung dieses Symbols. Geschickt waren sie damals schon mit ihrer Masche, die Gefühle und unterschwelligen Gedanken der Menschen aufzugreifen...wie alle Rattenfänger das eben tun und das, obwohl Adolf ziemlich unterbelichtet war.-
(www.diepresse.com/home/politik/aussenpolitik): < Bloggerkommentar> Putin in Wien, Polizei in Aufregung; 22.05.2007. Die Russen müssen an den Österreichern, oder pauschal an den Deutschsprachigen einen "Affen gefressen" haben. Wenn man nur daran denkt, nach jahrzehntelangen vergeblichen Verdrängungsversuchen, es kommt immer wieder hoch, woran wir mitgewirkt haben, ihnen anzutun. Dass sie dann zurückgeschlagen haben, das konnten wir nicht verkraften. Wobei sie noch moderat waren. Im Gegensatz zu den angelsächsischen Killern. Österreich ist negativ gegen Russland? Na, ich würde eher sagen, man versucht es, der Bevölkerung einzureden. < Auszug aus einer Biographie.
Mit seiner unternehmerischen Leistung und dem daraus erwachsenen Vermögen erreichte er Besitz und Titel, wie sie im Deutschen Reich der Kaiserzeit nach der Staatsgründung 1871 möglich und erstrebt waren. Wie sein Neffe Robert Friedlaender-Prechtl sah er sich als Jude assimiliert. Er trat 1896 aus der Jüdischen Gemeinde aus und wurde evangelisch. 1906 erhielt er den preußischen Adelstitel, war Kgl. Geh. Kommerzienrat und Mitglied des preußischen Herrenhauses; in Schlesien besaß er mehrere Güter.
Fritz Friedlaender um 1900
Fritz Friedlaender gilt als einer der Begründer der oberschlesischen Bergwerk-Industrie in Oberschlesien. Er begann in der Kohlegroßhandlung seines Vaters Emanuel und stieg in die industrielle Produktion von Koks und Kohle-Nebenprodukten ein. Er war Vorstand und Vorsitzender im Aufsichtsrat der Oberschlesischen Kokswerke und Chemische Fabriken AG (Kokswerke bzw. Oberkoks); zahlreiche Firmenbeteiligungen wuchsen, wie in der rheinischen Bergwerksindustrie im Westen Deutschlands, zur Montanindustrie zusammen, in deren Aufsichtsräten er Mitglied war. Ende der 1880er Jahre verlegte Fritz Friedlaender die Firmenzentrale nach Berlin mit Sitz Unter den Linden 8 und wohnte nach seiner Heirat in der Voßstraße 33. 1894 pachtete er das nahe Gut Lanke bei Bernau in Brandenburg aus dem Besitz des Grafen Redern und im Jahr darauf erwarb er am Pariser Platz das Grundstück Nr. 6 und teilte es. Nach dem Abriss einer Hälfte des vorhandenen Gebäudes von Friedrich August Stüler liess er sich 1895-1896 ein Stadtpalais durch den Berliner Geheimen Hofarchitekten Ernst von Ihne errichten, wo die Familie Nachbar der Französischen Botschaft wurde.
Palais Friedlaender, Pariser Platz 5a, |
Gut Lanke bei Bernau, |
Jagdschloss in Groß-Gorschuetz, |
Wappen |
Nach einer Aufstellung von 1913 besaß Fritz von Friedlaender-Fuld unter den Berlinern das – nach dem Kaiser – größte Vermögen: 46 Millionen Mark. Er wurde zu den "Kaiser-Juden" gezählt, die vor allem die kriegerischen Unternehmungen des Reiches finanzieren halfen, allerdings nicht vor dem herrschenden Antisemitismus geschützt waren. So verbreitete die Baronin Spitzemberg, der neue Adels-Kollege hätte seinen Titel für 1 Million gekauft, was allerdings für einen Titelerwerb nicht unüblich war. Süffisant bemerkte sie in dieser Zeit: “An Hollmann hat S.M. bekanntlich einen Affen gefressen, und deshalb tun ihm Leute wie Ballin, Rathenau, Fürstenberg, Friedländer und ähnliche ‘neue Männer’ nach allen Richtungen schöne.” 1916 wurde das Geschäftshaus Unter den Linden 8 durch Otto Bartning umgebaut, der auch für Robert Friedlaender-Prechtl tätig war. 1911 war Fritz von Friedlaender-Fuld als Vorsitzender des Aufsichtsrates und aus der Firmentätigkeit ausgeschieden, nachdem er sich mit Carl Fürstenberg, dem Chef der Berliner Handelsbank und Mehrheitsaktionär der Oberschlesischen Kokswerke und Chemische Fabriken AG überworfen hatte. Am 16. Juli 1917 starb er auf Gut Lanke, im Alter von nur 59 Jahren an einer Krebserkrankung.
2. bei jmdm. gut angeschrieben sein (ugs.)
bei jmdm. in gutem Ansehen stehen und dadurch leicht etwas erreichen können (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.amazon.de/Versager-Syndrom-Chefs-Mitarbeiter-ausbremsen-besser/dp): <Buchbesprechung.> Wer bei seinem Chef gut angeschrieben ist, kriegt immer anspruchsvollere Aufgaben übertragen, und das gibt ihm natürlich Auftrieb. Wer dagegen einmal einen Fehler gemacht hat, wird oft in die Versager-Schublade gesteckt und kommt da nicht mehr raus. Das kennt, glaube ich, jeder. Aber das Buch (Das Versager-Syndrom. Wie Chefs ihre Mitarbeiter ausbremsen und wie es besser geht von Jean-Francois Manzoni und Jean-Louis Barsoux) zeigt eben auch, wie man aus dem Teufelskreis wieder herauskommt, und das gefällt mir so gut. Und was mich auch überzeugt: Die Autoren zeigen, dass dazu wirklich beide Seiten aufeinander zugehen müssen.-
(http://steiermark.orf.at/stories): < Aus der österreichischen Landespolitik.> - Grüne: Sorgsamer Umgang mit Steuermitteln. Für die Grünen zeigte sich, dass man mit Steuergeldern, sprich Förderung, künftig sorgsamer umgehen muss. Abgeordneter Peter Hagenauer: "Dass man nicht im Sinne von mittelalterlichen Feudalverwaltung demjenigen, der da bei Hofe, das heißt bei der Landesregierung, gut angeschrieben ist ein Geld gibt, und den nächsten heimschickt und sagt, es tut uns leid, für dich haben wir keines".-
(www.maigret.de/doc.php?uid=166&highlight=testament%20donadieu): <Buchbeschreibung> - Georges Simenon, Das Testament Donadieu. Man kann den Nebel durch die Straßen wabbern sehen. Es ist düster, regnet höchstwahrscheinlich und die engen Gassen der Stadt sind irgendwie unheimlich. Kein ruhiges Städtchen, eine Hafenstadt, in der sich allerlei Gesindel herumtreibt. Aber keiner kam auf die Idee, dass sich Pack an Oscar Donadieu sen. vergriffen haben könnte. Martine hatte umgehend ihren Geliebten, der bei ihrem Vater nicht gut angeschrieben war, in Verdacht. Die Familie war mehr als irritiert, als der Vater von seinem Klubbesuch nicht zurückkehrte – er pflegte nicht, außer Haus zu übernachten, wenn er Abenteuern nachgegangen sein sollte (wenn man Simenon liest, könnte man fast glauben, dass diese Neigung den französischen Männern mit dem Y-Chromosom mitgegeben wird), so muss er dies mit einer geschickten Unauffälligkeit getan haben. Die Wahrheit kam sechs Tage später heraus. Man fand Oscar Donadieu senior im Hafenbecken von La Rochelle - tot, versteht sich. Dieser Tod stellte sich schon wenige Wochen später als Bruch in der Familiengeschichte heraus. Die Familie brach auseinander, obwohl es zuerst so aussieht, als würde sie der Tod des Vater zusammenschweißen.-
(www.falter.at/print): < Aus der österreichischen Landespolitik.> -
Ursula Haubner, die als geschäftsführende Parteiobfrau die Kommunikation ankurbeln soll, hat da etwas bessere Karten. Die Schwester Jörg Haiders ist bei der Basis gut angeschrieben, steht auf Konsens und vergreift sich im Gegensatz zu ihrem Bruder nie im Ton. Alleingänge sind ihr jedoch kaum zuzutrauen. Vor wenigen Wochen versicherte sie im Falter-Interview, dass sie der Telefonterror aus Kärnten ganz und gar nicht störe: "Das Miteinanderreden ist mir sehr, sehr wichtig, weil man in einem Gespräch viel abklären kann." Am Montag präsentierte sie sich im Zigarrenclub der Werbeagentur Publico vor Journalisten erstmals ein wenig kämpferischer: "Ich bin die ältere Schwester", versicherte sie dort, "wenn jemand Druck ausübt von uns zwei, mach das lieber ich." Das Publikum dankte es ihr mit Applaus. "Sie wirkt auf Haider eindeutig mäßigend", glaubt einer aus der ÖVP-Riege.-
-Die Wendung stammt aus dem kaufmännischen Bereich und bezieht sich auf das Anschreiben von Schulden und Guthaben. (Duden).
3. ein Auge auf jmdn./etwas werfen (ugs.) < Im Internet sind die Belege mit der Bedeutung „jemanden/etwas kritisch beobachten, betrachten, prüfen“ wesentlich zahlreicher als mit der Bedeutung „Gefallen an jmdm., an etwas finden“.>
a) Gefallen an jmdm., an etwas finden (Duden - Redewendungen, ³2008). b) jemanden/etwas kritisch beobachten, betrachten, prüfen“>
a) (www.guenter-peter.de/VIDEOS/PN000122.HTML): <Filmbeschreibung> Eine ungewöhnliche Dreiecksbeziehung: Das alternde schwule Pärchen Zobel und Karl reist mit Zobels Tochter Lizzi über die Lande und verdient sich den Unterhalt mit Taschendiebstählen. Nach Karls tödlichem Unfall findet sich in dem jungen Rudolf Ersatz. Doch Vater und Tochter kommen sich ins Gehege, als sie beide ein Auge auf Rudolf werfen.-
(www.zweiundvierziger.de/_rubric/detail.php?nr=160&rubric=02%2F2007&PHPSESSID=f01846dd829b02dd8d0f...): "Musst du heute noch fahren?", fragte sie. Fabian nickte. "Sie wohnt etwas außerhalb." "Aha", machte seine Tante und nahm nur einen Schwenker aus dem Schrank. Ihre Gesichtsmuskeln zuckten. Fabian versuchte ihre Mimik zu interpretieren. Ohne Erfolg. "Wie alt ist sie denn?", erkundigte sich seine Tante bemüht neutral. "Achtunddreißig." "Och!" MaLu fühlte ein weiteres Mal den Puls ihres Neffens, lehnte sich zurück, nahm ihren Cognac und schwenkte ihn nachdenklich im Glas, ohne davon zu trinken. "Das ist natürlich selten", räumte sie ein. "Was? Dass Menschen achtunddreißig sind?", fragte Fabian und zwinkerte belustigt. "Nein, dass Männer in deinem Alter ein Auge auf eine Achtunddreißigjährige werfen. Normalerweise sind es mehr die jungen Dinger, die euch den Kopf verdrehen." "Du meinst von wegen Midlifecrisis und so?" MaLu nickte, sie musste es wissen, ihr Geschiedener war dreiundvierzig gewesen, als er sich nach einer wesentlich Jüngeren umgetan hatte.-
b) (www.wiesbadener-kurier.de/sport/em2004/objekt.php; < Reisebericht aus Lissabon. Es geht um die "Einweiser", die Autos vor Diebstahl schützen, indem sie "ein Auge darauf werfen".> 03.07.2004): Keine Cents, viel Ärger. Parkplatzwächter sind Marktwirtschaftler. Mein Herz raste, mir stockte der Atem. Schock! Und damit meine ich nicht die Begegnung mit "Weißbier-Waldemar" Hartmann auf dem Praça dos Restauradores im Herzen von Lissabon. Plötzlich stand er vor mir, erschien wie aus dem Nichts. In der Hand hielt Herr Hartmann, falsch, kein Weißbierglas, sondern einen Stapel deutscher Zeitungen. Die üblichen prominenten Blätter, die sich auch 2000 Kilometer von der Heimat entfernt problemlos organisieren lassen. Ich glaube, der Kurier war auch dabei. So schnell er erschienen war, war er wieder weg, der ARD-Waldi. Ohne tschüss zu sagen. Ich war ein bisschen verärgert. Hat denn hier niemand mehr nur einen Funken Anstand? Aber eigentlich sorgte ich mich um eine andere Sache. Sie war gelb-rot und klammerte sich um den linken Hinterreifen meines Autos. Jedenfalls dachte ich anfangs, dass es mein Auto ist, dem die städtischen Wächter von Recht und Ordnung eine Parkkralle verpasst hatten. Ich hatte ja schon in den vergangenen Tagen das eine oder andere Knöllchen kassieren müssen, weil mein Parkticket mal eine, mal drei Minuten abgelaufen war. Und es hätte ja gut sein können, dass die Politessen hier nach der alten Bolzplatzregel verfahren: "Drei Ecken, ein Elfer." Sprich: "Drei Knöllchen, eine Kralle." Nur so als Denkzettel. Seit wenigen Tagen habe ich einen Parkwächter engagiert, der ein Auge auf mein Auto werfen soll. Für den oben geschilderten Fall zum Beispiel. Eigentlich ist er Einwinker. Er macht das hauptberuflich, weil er sonst nichts mit seiner Zeit anzufangen weiß. Und er scheint auf der Straße vor unserem Hotel der Platzhirsch zu sein. Kein anderer Parkplatzeinwinker würde es wagen, an dieser Stelle den Autofahrern beim Ein- und Ausparken behilflich zu sein. Sonst gibt’s Riesenärger. Der Service unseres Einwinkers ist natürlich nicht umsonst. Und er ist ziemlich sauer, wenn man mal kein Kleingeld dabei hat. Er murmelt dann irgendwelche Dinge in seinen Bart. Ich vermute, er droht auf portugiesisch, dass er mir bei Gelegenheit die Reifen aufschlitzt, den Kofferraum ausraubt, die Radioantenne umknickt. Ich vertröste ihn aufs nächste Mal. Gibt man ihm ein paar Cent für seine Dienste, ist er mitunter der glücklichste Mensch auf Erden. Er zeigt dann mit dem Zeigefinger auf mein Auto und sogleich auf sein linkes Auge, als habe er sich selbst gerade zum persönlichen Aufpasser erklärt. Gut möglich, dass es ihm zu verdanken war, dass ich heute Morgen keine Kralle verpasst bekommen habe. Mein Parkticket war schon wieder abgelaufen. Nur zwei Minuten.-
(www.fcdelius.de/buecher/adenauerplatz.html): <Buchbesprechung> "Es schlug neun, als Felipe Gerlach verkleidet war" - so beginnt die aufregende Geschichte eines modernen Nachtwächters: Ein deutschstämmiger Lateinamerikaner, der im Exil in der Bundesrepublik lebt, Agrarwissenschaftler ohne Anstellung, hat einen Job als Hilfswachmann bei der Wach- und Schließgesellschaft "Secura" angenommen. Unerschrocken läuft er rund um den Adenauerplatz, das trostlos leere Zentrum einer bundesdeutschen Großstadt, prüft verschlossene Türen der Geschäfte und soll ein Auge auf verdächtige Personen werfen. Während er mit Funksprechgerät und Gummiknüppel durch die Straßen streift, holen seine Gedanken immer wieder die so genannte Dritte Welt in die Schaufensterwelt der Ersten hinein - eine "große Kontinentalverschiebung" im Kopf des Felipe Gerlach.
4. mit jmdm. auf freundschaflichem/gutem/vertrautem/... Fuß stehen
mit jmdm. ein freundschaftliches, gutes, vertrautes o. ä. Verhältnis haben (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.tagesschau.de/inland/meldung16804.html): < Aus der Zeit als Wolfgang Schäuble Innenminister war und das Internet überwachen wollte. Daher die ironisch gemeinte Aktion: "Blogger helfen Schäuble". Siehe hierzu auch unter http://en.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Sch%C3%A4uble.
> Gartenarbeit sicherheitshalber anmelden. Befürworter der Überwachungspläne finden sich im Netz kaum. Zumindest nicht solche, die es ernst meinen. So ist von den Veranstaltern der Aktion "Informiert Wolfgang!" kaum anzunehmen, dass sie tatsächlich mit dem Innenminister auf so freundschaftlichem Fuß stehen, wie der Gebrauch des Vornamens suggeriert. Die selbsternannten Partner des Innenministeriums fordern andere Internetnutzer dazu auf, die Sicherheitsbehörden vorsorglich über alle ihre geplanten Aktivitäten zu informieren: "Die nächsten Stunden werde ich mich der Gartenarbeit widmen. Obwohl ich währenddessen mit explosiven Stoffen (Benzin-Öl-Gemisch für den Rasenmäher) und diversen Schnitt- und Stichwerkzeugen hantieren werde, kann ich Ihnen versichern, dass dieses einzig der Landschaftsgestaltung dient", schreibt ein Nutzer dem Minister. Die Aktion "Blogger helfen Schäuble" geht noch einen Schritt weiter. Sie ruft auf, präventiv gleich alle privaten und beruflichen E-Mails in Kopie an die elektronischen Postadressen von Schäuble und dessen Kollegin Brigitte Zypries zu schicken.-
(http://gluecksarchiv.de/inhalt/lebensregeln_stpaul.htm): <Empfehlungen für ein glückliches Leben.> - Lebensregeln von Max Ehrmann – Desiderata. Gehe ruhig und gelassen durch Lärm und Hast dieser Zeit und denke daran, dass wahrer Friede nur in der Stille zu suchen und zu finden ist. Versuche, soweit es dir möglich ist, ohne dich selbst aufzugeben, mit allen Menschen auf gutem Fuß zu stehen, das heißt: auszukommen.-
(http://zh.pro-senectute.ch/de/ueberuns/archiv1/themen/albertbruehlmann-bericht3.htm): <Bericht über einen Schweizer, der mit seinen Nachbarn ein sehr gutes Verhältnis hat. - Der Text enthält zwei Helvetismen: 'Guetzli'
(= Plätzchen) und 'verteilete'( = die von ihm gebackenen Plätzchen werden an Freunde und verwandte verteilt.>
-Backen und Kochen für alle. Mit den Nachbarn scheint er auf gutem Fuss zu stehen. «Man greift sich unter die Arme, auch unaufgefordert», sagt Albert Brühlmann dazu. Er wohnt gerne hier. Seine große Küche ist ihm wichtig. «Die anderen Wohnungen haben das größere Wohnzimmer, ich eine große Küche», sagt er. Den Korpus in der Küchenmitte, der viel Ablagefläche bietet, hat er beim Einzug vor rund neunzehn Jahren selbst eingebaut. Ideal, um in großen Mengen Guetzli herzustellen. Das tut der ehemalige Konditor jeweils in der Adventszeit, versorgt die ganze Familie mit Kind und Kegel damit. Am ersten Advent ist 'verteilete', dann trudeln alle ein und erhalten ihren Teil. «Ich backe gern. Ich kann anderen so eine Freude machen», meint er. Und das wiederum macht ihm Freude. Wenn Albert Brühlmann heute bäckt, achtet er darauf, dass die Zubereitung Ruhepausen zulässt. Die Küche nutze er natürlich auch zum Kochen, das mache er auch gerne. Seit drei Wochen hat er seine Tochter mittags zu Gast. Sie arbeite seit Kurzem in der Nähe, jetzt könne er für sie beide kochen. «Wissen Sie, das ist mir eine große Freude, diese Besuche», strahlt er.-
(www.netzwerk-nachbarschaft.de/m5_e5_studien.php):<) Ergebnisse einer Umfrage zur Nachbarschaft. Emnid-Umfrage im Auftrag der BHW Bausparkasse: Frauen sind die besseren Nachbarn! Bei Frauen klappt es besser mit den Nachbarn als bei Männern. 46 Prozent bezeichnen ihr Verhältnis zur Nachbarschaft als „sehr gut“ (Männer: 38 Prozent), so das Ergebnis einer repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag des Finanzpartners BHW. Erfreulich: Hilfsbereitschaft von Haus zu Haus scheint auf dem Vormarsch. Laut den Ergebnissen der BHW-Umfrage engagieren sich Frauen mehr für ihr unmittelbares privates Umfeld als Männer. So gehen 66 Prozent für erkrankte Nachbarn einkaufen (Männer 56 %) und 37 Prozent betreuen ihre Kinder (27 %). Doch es gibt auch männliche Domänen: 55 Prozent der Männer stehen ihren Nachbarn bei Bau- oder Renovierungsarbeiten tatkräftig zur Seite (Frauen 43 %). Auf gute Nachbarschaft! Mit den Nachbarn auf gutem Fuß zu stehen liegt deutlich im Trend: In der Urlaubszeit passen rund 80 Prozent auf das Nachbarhaus auf, gießen die Blumen oder leeren den Briefkasten. Während laut einer BHW-Umfrage vor vier Jahren noch 20 Prozent Nachbarschaftshilfe ablehnten, sind es heute nur elf Prozent. Zwölf Prozent mehr Bundesbürger als 1997 haben ein „sehr gutes“ Verhältnis zu den Anwohnern (42 zu 30 %). BHW-Sprecher Rüdiger Grimmert betont denn auch, dass gute Nachbarschaft ganz entscheidend für die Wohn- und Lebensqualität ist. Deswegen empfiehlt er vor allem jungen Familien, die über den Erwerb eigener vier Wände nachdenken, großen Wert auf ein intaktes Umfeld zu legen. Ein Reihenhaus eigne sich seiner Ansicht nach besonders gut für den Start ins Wohneigentum. „Nicht nur weil man meist hilfsbereite Nachbarn gleich dazu bekommt, sondern auch aus Kostengründen.-
-Die Wendung knüpft an die früher übliche Verwendung von »Fuß« im Sinne von »Stand, Zustand; Grundlage; Maß« an, an die sich auch Zusammensetzungen wie »Kriegsfuß, Duzfuß, Zinsfuß« anschließen. Für diese Verwendungsweise ist vom Verblassen der konkreten Bedeutung »Fuß« in Verbindung mit bestimmten Verben auszugehen. (Duden).
5. sein Herz [an jmdn./an etwas] verlieren (geh.)
sich (in jmdn./in etwas) verlieben (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.did.de/deutschkurse/index.php5?id=271): <Werbebroschüre für Deutschkurse in Heidelberg.> <In dem bekannten Studentenlied heißt es immer "Ich hab mein Herz in (!) Heidelberg verloren". Siehe hierzu http://www.leonensia.de/lieder.php?id=16. Es gibt aber im Internet auch zahlreiche Ggegenbeispiele.
> Heidelberg. Romantik ohne Ende... „Es war an einem Abend, als ich kaum 20 Jahr‘. Da küsst‘ ich rote Lippen, und gold‘nes, blondes Haar. Die Nacht war blau und selig, der Neckar silberklar, da wusste ich, da wusste ich, woran ich war: Ich hab‘ mein Herz in (!) Heidelberg verloren…“ Was Friedrich Vesely 1925 in seinem berühmten Vers zu Papier bringt, das gilt noch immer. Denn nicht nur für Verliebte ist Heidelberg eine Stadt mit geradezu magischer Anziehungskraft. Die verwinkelten Gassen der Altstadt und die romantische Schlossruine sind ein Magnet für Touristen aus aller Welt. Wer mit uns in Heidelberg studiert, der lernt nicht nur die deutsche Sprache, sondern auch das Leben in Deutschland zu genießen – sein Herz an (!) Heidelberg zu verlieren inklusive! Die Schlossruine, die vielen Palais, Kirchen und Bürgerhäuser… überall in der Stadt begegnet man den Zeugnissen einer glanzvollen, einer prächtigen Vergangenheit. Doch trotz seiner langen Geschichte ist Heidelberg auch heute eine junge und weltoffene Stadt – mit jährlich fast 4 Millionen Besuchern aus aller Welt muss sie dies auch sein! Doch seine Jugendlichkeit verdankt Heidelberg nicht den Touristen… Es sind die über 30.000 Studierenden, die das Leben in dieser Stadt so modern und dynamisch machen. Überall werden Ihnen die Studenten der berühmten Universität begegnen. Doch erst wenn Ihnen einer stolz von der 600-jährigen Tradition seiner Hochschule erzählt, wissen Sie, wie lebendig Geschichte hier wirklich ist.-
(http://forum.gofeminin.de/forum/f196/__f207_f196-Skorpion-Manner-und-Ignoranz.html):<Bloggerkommentar zum Sternzeichen "Skorpion".> "Laß lieber die Finger davon!" Also nach all meinen negativen Erfahrungen mit Skorpionen würde ich Dir eher raten, vergiss ihn! Du würdest nur wieder ein paar schöne Stunden mit ihm verbringen und er würde wieder gehen und nix von sich hören lassen und in Deinem Herzen wären Trauer und Verzweiflung. Skorpione hinterlassen Spuren, man kann sie nicht vergessen, aber man sollte nicht sein Herz an sie verlieren, denn sie können einem verdammt weh tun. Ich war Jahre lang mit einem zusammen, er betrog und belog mich nur. Als Freund sind sie ok aber als Partner, gefährlich.-
(www.unterhaltung-themenguide.de/.../petra_reski_der_italiener_an_meiner_seite_buchkritik.html): <Buchkritik.- Auch in diesem Zitat werden die beiden Präpositionen (in und an) mit dem Phrasem gebraucht.> Petra Reski: Der Italiener an meiner Seite, München: Droemer, 2006 von unserer Redakteurin Roksana Leonetti. „L’amore“ – die Liebe – wo sie uns auch begegnet, man ist ihr verfallen, denn sie zieht uns in einen Bann voller Gefühle. Auch Petra Reski wird von der Liebe gepackt und verliert ihr Herz an einen liebevollen Italiener – einen Venezianer. Das macht das Ganze interessant, denn wo ist es schöner sein Herz zu verlieren, als in der Stadt der Liebe. Das Buch ist eine hinreißende Liebeserklärung an Italien und ganz besonders Venedig. Es erzählt davon, wie die Autorin vor siebzehn Jahren einem Venezianer in die Arme gelaufen ist und ihn nie wieder losgelassen hat. Eine tiefsinnige Liebe hat sie in diesen Jahren zu Venedig und dem Venezianer aufgebaut und darüber erzählt sie in ihrem Buch „Der Italiener an meiner Seite“. Augenzwinkernd, frech und neckisch bekommt man Einblicke über ihr Leben an der Seite eines Italieners. Welche Hürden sie meistern muss als Deutsche in einem Land, was so viel anders ist und dessen Kultur geprägt ist von Geschichte, Kirche und den Menschen, die darin leben. Man verfällt diesem Buch und Petra Reski versteht es ihre Leidenschaft auf den Leser zu übertragen. Mit viel Liebe zum Detail erfährt man eine Menge über das Leben in Venedig. Diese Lektüre ist ideal, um sich auf den Venedigurlaub einzustimmen und davon zu Träumen, auch sein Herz an einen Venezianer zu verlieren. Petra Reski wurde im Ruhrgebiet geboren. Nach ihrem Studium besuchte sie die Henri-Nannen-Schule und arbeitete als Redakteurin beim Stern, bevor sie in Venedig ihr Herz verlor. Seit 1991 schreibt sie von dort aus.-
(www.sachsenverlag.de/news.asp?folder_id=1584&mainfolder_id=1584&news_id=22355 ): <Reisebericht aus Dresden.> 800 Jahre Dresden – wandeln Sie noch einmal im barocken Dresden. Der Berliner Architekt und Künstler Yadegar Asisi präsentiert ab dem 9. Dezember sein 360-Grad-Panoramegemälde „1756 Dresden“ im Gasometer in Dresden. Der Gasometer im Stadtteil Reick gehört den Dresdner Stadtwerken (DREWAG) und wird zu einem Panometer umfunktioniert. Yadegar Asisi malte für diesen eine Stadtansicht Dresdens um die Mitte des 18. Jahrhunderts, der Blütezeit des Barock. In dieser Zeit zwischen der Regierungszeit August des Starken und dem Siebenjährigen Krieg entwickelte sich Dresden von einer eher unbedeutenden Residenzstadt zu einer europäischen Kunstmetropole. Ein Mythos entsteht, der über die Zerstörung der Stadt im Jahre 1945 hinaus bis in die Gegenwart reicht. Das 360-Grad-Panoramagemälde „1756 Dresden“ lädt die Besucher zu einer Zeitreise in das barocke Dresden ein. Über die Genauigkeit aus geschichtlicher Sicht wacht der Dresdner Architekturhistoriker Dr. Stefan Hertzig. Er achtet auf die exakte Wiedergabe der barocken Stadtstrukturen und Besonderheiten des weniger üppigen, als vielmehr harmonischen Charakters des Dresdener Barock. Dessen klare, geschlossene Gesamtform und sein lediglich punktuell gesetztes Dekor waren es auch, die den 39 Jahre alten Architekturhistoriker sein Herz an Dresden verlieren ließen. Die Mitarbeit beim Panoramaprojekt „1756 Dresden“ ist für Dr. Stefan Hertzig deshalb mehr als ein Job. „Mir liegt die Stadt am Herzen“, bekennt der Wahldresdner, der als freiberuflicher Berater am Landesamt für Denkmalpflege Sachsen für den Wiederaufbau des Neumarkts tätig ist. „ Bei dem Projekt geht es um eine Legende, die wieder aufersteht. Das barocke Zeitalter ist der Kern des Dresden-Mythos.“
6. jmdm. den Hof machen < Aller Gleichberechtigung zum Trotz wird diese Redewendung in den Internetbelegen auch heute noch fast ausschließlich mit männlichen Subjekten und weiblichen Objekten gebraucht. >
sich um die Gunst einer Frau bemühen, eine Frau umwerben (Duden - Redewendungen, ³2008); sich um jemandes Gunst bemühen
(http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20070222023528AAnvznx):< Zur Etymologie des Phrasems.> - Einer Frau den Hof machen heißt diese umwerben, um sie als Partnerin (nicht zwingend als Ehefrau) zu gewinnen. Mit umgekehrter Geschlechterrolle lässt sich diese Redewendung eigentlich nicht verwenden. Ferner wird darunter eher ein manierliches, galantes (eben "höfliches") Umwerben über mehr oder weniger lange Zeit verstanden (im Unterschied zu anmachen, anbaggern, flirten usw.). Die Wendung stammt aus früheren Zeiten, als Mitglieder von Königshäusern von Menschen umgeben waren, die um sie herum schwirrten, ihnen auf Schritt und Tritt folgten, eben den (Königs-)Hof machten. Der Mann erhebt also die Auserwählte gewissermaßen zu seiner Prinzessin und macht ihr entsprechend den Hof.-
(www.amazon.de/Zar-Zimmermann-Willy-Kleinau/dp/B00004RWOH ): <Operbeschreibung> - Zar und Zimmermann. VHS mit Willy A. Kleinau. Lortzings Oper führt ins holländische Saardam, wo sich Peter I. inkognito aufhält, um die Kunst des Schiffbaus zu erlernen. Auf der Werft allerdings arbeiten zwei Russen namens Peter, und die den Zaren suchenden Abgesandten aus England und Frankreich haben Mühe, den richtigen zu finden. Auch Marie, der beide den Hof machen, kennt ihn nicht. Der Zar, der auf Anraten seines Vertrauten Lefort die Heimreise vorbereitet, verbündet sich mit seinem Namensvetter. So regelt er geschickt die politischen wie die persönlichen Angelegenheiten. Zar Peter verabschiedet sich, und der Zimmermann Peter bekommt seine Marie. Zurück bleibt Saardams aufgeplusterter Bürgermeister van Bett, der extra für den Zaren einen Choral verfaßt hatte.-
(http://de.wikipedia.org/wiki/Monsieur_Ibrahim_und_die_Blumen_des_Koran_(Film)): <Filmbeschreibung> - Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran ist ein französischer Film von François Dupeyron aus dem Jahr 2003. Der Film spielt in den 1960er-Jahren in Paris und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Eric-Emmanuel Schmitt. (...) Auch mit Monsieur Ibrahim, dem Lebensmittelhändler, der sein Geschäft von früh bis spät, ja sogar am Sonntag, geöffnet hat, freundet Moses sich an. Der klärt ihn als erstes darüber auf, dass er - obwohl es jeder in der Nachbarschaft behauptet - beileibe kein "Araber" ist, sondern aus der Türkei stammt. Und dass man sich und anderen das Leben immens erleichtert, wenn man häufiger lächelt. Moses, der sich schnell daran gewöhnt, von Monsieur Ibrahim Momo genannt zu werden, befolgt diese Lektion - und stellt fest, dass sein stoppelbärtiger Freund in der grauen Kittelschürze Recht hat: Lächeln macht tatsächlich glücklich. Plötzlich ist die Lehrerin in der Schule nur noch halb so garstig, wenn er mal wieder eine Mathematikaufgabe nicht begreift, und selbst die pferdeschwänzige Concierge-Tochter, die ihn sonst immer so abweisend behandelte, lässt sich auf einmal von ihm den Hof machen. -
(www.zeit.de/1997/02/Was_fuer_ein_netter_Mann): < In dieser Buchkritik sind es zwei Männer, die sich um die Gunst des Bundeskanzlers Helmut Kohl bemühen, ihn umwerben, d.h. phraseologisch ausgedrückt, ihm "den Hof machen". Aus der Beschreibung des Buchinhalts geht hervor, dass die beiden Autoren kein sehr kritisches Bild von Helmut Kohl geben wollten , sondern sich liebevoll um ihn bemühten. Das Phrasem bekommt hier eine sehr ironische Konnotation.> Was für ein netter Mann von Manfred Sack. Anmerkungen zum allerliebsten Bonner Bilderbuch des Jahres. Es ist ja wirklich nicht so, dass wir endlich erführen, wer Helmut Kohl ist, wie er aussieht und wie er sich gibt. Kaum ein Tag ohne den gedruckten, gesendeten Bundeskanzler, vor allem als Hände schüttelnden Staatsmann, diese Erfindung verschlafener Photoreporter, die sich das lächerlich gewordene Symbol auf Zuruf wiederholen lassen und es oft und oft auch wiederholt kriegen. Nichts davon in diesem großen, schön gesetzten, sorgfältig gedruckten, in graubraunes Leinen geschlagenen Buch, in welchem Helmut Kohl "Auf der Höhe der Zeit" dargestellt wird: von Christian Müller, dem Korrespondenten der Neuen Zürcher Zeitung in Bonn, und dem Photographen und Kanzlerspezialisten Konrad R. Müller. Der Schweizer präsentiert uns seinen Helden in einem historisch kundigen, überaus freundlichen Essay, der in einer leider etwas geknäuelten Hausgebrauchssprache geschrieben ist. Der aus Berlin stammende Photograph wiederum hat es darauf angelegt, den Staatsmann in wohlgestalteten, überaus freundlichen Bildern zu verschönern. Wir sehen Kohl mit Gorbatschow, mit Mitterrand und Chirac, Kohl mit Clinton, auch mit Arafat sowie, aber ja doch, mit Ernst Jünger im Hause Jüngers. Es sind nicht Bilder eines gehetzten, sich im Gedränge von Reportermeuten mühsam behauptenden Photographen, sondern Aufnahmen eines Privilegierten, der merklich die Sympathie seines Objektes genießt. Er musste sich nicht wie seinesgleichen in den zwanziger Jahren heimlich den Zutritt zu den geschlossenen Zirkeln der Politik verschaffen, er war beim Kanzler auch nicht nur geduldet, im Gegenteil: Offensichtlich war er sehr erwünscht, auch bei Privatissima. Dafür hat sich Konrad Müller revanchiert: auf jede - geschweige denn kritische - Distanz verzichtend mit schönen, oft aufdringlich verschönernden Bildern. So begegnen wir einem lieben, unheimlich netten, oft lächelnden, auch lachenden, bisweilen ernst, aber niemals zornig blickenden Mann, der hier und da dem Zuruf "Bitte mal in die Kamera schauen! Und lächeln!" gehorcht hat. Wir sehen Helmut Kohl von allen Seiten, auch von hinten, mal allein, mal unter anderen, stets malerisch ins Bild gesetzt. Ausgeschlossen aber, den Kanzler authentisch sprechen zu hören, ihn linkisch an Schlips und Jackenknopf fingern, verärgert umherblicken oder Leuten unwirsch über den Mund fahren zu sehen. Daran hatte den beiden Schönwetter-Autoren, wie es scheint, auch gar nicht gelegen sie wollten ihrem Helden den Hof machen, ihn nicht "in Wirklichkeit" vor Augen führen. Und so sehnt man sich am Ende mächtig nach einer gezeichneten Karikatur, um der Wahrheit nahe zu kommen. (Christian Müller, Konrad R. Müller: "Helmut Kohl - Auf der Höhe der Zeit" Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 1996, 120 S., 88,- DM).
7. sich bei jmdm. lieb Kind machen (ugs.) < Vgl. E.36,2
>
sich bei jmdm. einschmeicheln; sich bei jmdm. ein gutes Ansehen verschaffen und dadurch Vorteile bekommen. (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.lehrerverband.de/tag.htm): < Diese peinliche, suboptimale Bemerkung Schröders ('Lehrer sind faule Säcke'), mit der er sich als Ministerpräsident von Niedersachesen bei einer Schülerzeitung einschmeicheln wollte, sollte ihn ein Leben lang auf verhängnisvolle Weise begleiten.- Der kleine Beitrag betont zu Recht die ambivalente Rolle des Lehrerberufs: der Lehrer bzw. die Schule soll alles richten, gleichzeitig aber hat der Lehrer nicht mehr die Achtung und Anerkennung wie früher.> - Wenn Computerspezialisten fehlen, dann haben die Schulen geschlafen und die Lehrer sich nicht genügend mit Informationstechniken vertraut gemacht. Wenn sich Kinder zu viele Videos reinziehen, dann hat die schulische Medienpädagogik versagt. Wenn Kinder an Haltungsschäden oder Übergewicht leiden, sich mit Fast Food oder Süßigkeiten ernähren, dann hat die Schule zu wenig Gesundheitserziehung betrieben. Wenn internationale Leistungstests den deutschen Schülern mittleres Niveau bestätigen, dann unterrichten die deutschen Lehrer falsch. Und wenn Kinder auf Grund veränderter Familienstrukturen zu Straßenwaisen werden, dann ist Schule schuld, weil sie sich nachmittags nicht um die Kinder kümmert. Die Lehrer müssten sich geschmeichelt vorkommen ob solchen Zutrauens in ihre scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten. Aber es ist anders, denn Lehrer merken es, sobald sie zum Feigenblatt einer sich forsch gebenden, gleichwohl ratlosen Gesellschaftspolitik werden. Und sie bekommen obendrein laufend gesagt, wie gut – angeblich zu gut – es ihnen gehe. Wenn ein Ministerpräsident und späterer Bundeskanzler sich bei Redakteuren einer Schülerzeitung lieb Kind zu machen meint, indem er Lehrer als „faule Säcke“ bezeichnet; wenn ein anderer Ministerpräsident ins bereits eingeschaltete Mikrofon schwadroniert, dass er das, was Lehrer an Wochenarbeit leisten, bereits am Dienstagmittag hinter sich habe; wenn ein Arbeitgeberfunktionär Lehrern ein Vierteljahr bezahlten Urlaubs attestiert; wenn der Lehrerberuf fortschreitend entprofessionalisiert wird, indem schulische Gremien unter dem Mäntelchen der Demokratisierung zu paritätisch besetzten Debattierclubs werden – dann braucht man sich nicht wundern, wenn junge Leute diesen Beruf meiden.-
(www.selbstmarketing.de/tipps/artikel/bib7/7_ehr.htm): < Tipps zum beruflichen Alltag.> - Sehr wichtig ist, dass Sie niemals etwas hinter vorgehaltener Hand ausplaudern ("Es ist ja noch nicht offiziell und eigentlich darf ich euch noch nichts sagen, aber..."). Ja, man macht sich damit vielleicht erstmal lieb Kind, aber recht schnell verspielt man so das Vertrauen und das Image eines ehrlichen Menschen - und zwar sowohl das der Mitarbeiter als auch das der eigenen Chefs.-
(www.roc-taiwan.de/press/20020429/2002042904.html): (2002) < Taiwan beklagt die Haltung der EU-Staaten China gegenüber.> - Es gab eine Tendenz, sich bei der VR China lieb Kind zu machen. Dies zeigt die Haltung der EU-Staaten in der UNO bei den Resolutionen, die China wegen seiner Menschenrechtsverletzungen anprangern, sowie hinsichtlich des WTO-Beitritts der VR China. Im Vergleich zu den USA war die EU hier relativ flexibel. Auch bezüglich der Probleme in der Taiwan-Straße nahm die EU stets eine unbestimmte Haltung ein, indem sie sich bemühte, Politik und Wirtschaft zu trennen.-
(www.gedenkstaetten-bw.de/gedenkstaetten/de/bisingen/Dokumentation/zeugenaussage.htm): < Kriminelle Häftlinge verprügeln ihre Mitgefangene, um sich bei der SS einzuschmeicheln und um dadurch besseres Essen zu bekommen.> - Frage: Haben sich Bisinger beschwert? - Henle: Ich weiß davon nichts. Ich war beim Bürgermeister, der hat gesagt: "Mir sind die Hände gebunden, ich bin da machtlos". Ich habe ihn öfters getroffen und auch über die Zustande mit ihm gesprochen. Frage Wie war das Verhalten der Häftlinge untereinander? - Henle: Aus den Reihen der Häftlinge wurden Kapos (meist Kriminelle) aussortiert. Auf ca.1000 Mann kamen dabei mindestens 15 Kapos, eher mehr. Die Kapos nahmen keine Rücksicht auf die eigenen Leute, sie schlugen sie sogar mit ihrem Prügel. Sie wollten sich bei der SS lieb Kind machen und wurden dafür mit besserem Essen entlohnt. Jeder Gefangene wollte die eigene Haut retten. Den umgekommenen Häftlingen wurden z. B. sofort die Kleider vom Leib gerissen.-
(www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/882/117753/): < In diesem Zitat wird darüber geklagt, dass deutsche Wirtschaftsführer
versuchen, sich
bei den neuen Staatsbaronen Russlands einzuschmeicheln.> - Für die Komplizenschaft deutscher Wirtschaftsführer an den Untaten des Kremls gibt es keine Entschuldigung. Die Herren Schröder, Mangold und ihre Gefolgsleute nehmen wie ihre italienischen Kollegen um die Herren Berlusconi, Prodi und Scaroni an einem Wettrennen hin zum Tiefpunkt menschlicher Werte teil. Der Verlierer dieses Rennens steht fest: das russische Volk. Andrej Illarionow war vielleicht der letzte große Reformer, der seinen Posten im Kreml freiwillig oder gezwungenermaßen verließ. Er hat wie andere Gleichgesinnte, die nun marginalisiert worden sind, unter dem Betrug gelitten, den jene Politiker und Manager im Westen begingen, die sich bei Russlands neuen Staatsbaronen so hastig lieb Kind machen wollten. Dabei zählt gerade Deutschland mit seiner freien Presse und seinen gefestigten politischen Institutionen zu den letzten Hoffnungen des russischen Volkes, dessen Stimmen durch eine Komplizenschaft westlicher Geschäftsleute mit den russischen Machthabern zum Schweigen gebracht werden.
(http://kreuzchen.frblog.de/2008/01/08/der-sprecher-der-schweiger-aktuell-ohne-mehrheit/): < Bloggerkommentar.> - H.-F. R. sagte am 10. Januar 2008 um 17:20 Uhr: Koch hat recht. Während Rot-Grün schweigt und herumeiert um das Thema, macht Koch es richtig und enttabuisiert dieses Thema, das physisch stärkere Jugendliche auf dem Weg sieht, die blonden, schmalbrüstigen, von alleinerziehenden Müttern verweichlichte Jungs in die Ecke zu drängen. Es muss aufhören mit Tabuthemen, wie Ausländerkrimininalität nicht ansprechen, weil man sich wie Rot-Grün lieb Kind machen will mit Gleichgesinnten. Die FR glorifiziert die 69iger und die kriminelle RAF, so als wären sie Heilsbringer gewesen. Das Volk hat sich nicht für sie interessiert, deswegen haben sie den Weg durch die Institutionen gewählt und heute müssen wir Fischer, Trittin und andere Steinewerfer in öffentlichen Ämtern ertragen. Kein Wunder, dass Deutschland ein Scherbenhaufen ist.-
(www.welt.de/kultur/article1056396/Ich_muss_mich_nicht_lieb_Kind_machen.html): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> - 27. Juli 2007, 11:32 Uhr Von Manuel Brug. Jürgen Flimm: „Ich muss mich nicht lieb Kind machen".An diesem Freitag eröffnen die Salzburger Festspiele. Intendant Jürgen Flimm spricht im Interview mit WELT ONLINE über die schwierige Finanzierung der Festspiele, Star-Sängerin Annette Dasch und Pläne für einen "verführungsfreien" Ruhestand. (...). WELT ONLINE: Diese harmonische Liaison ist uns sowieso unheimlich. Was soll denn die Presse schreiben, wenn zwischen Festspielchef und -präsidentin nicht mehr die Fetzen fliegen? Flimm: Vielleicht mehr über die Kunst? Das Schöne an einem solchen befristeten Vertrag ist es übrigens auch, dass man frei planen kann. Ich muss mich nicht lieb Kind machen, will ja meinen Kontrakt gar nicht verlängern. WELT ONLINE: Sie haben aber doch sicher einen abgeschlossenen Fünf-Jahres-Plan? Flimm: I wo, da ändert sich doch immer so viel. Und auch diese begrenzte Positionszahl von Neuproduktionen ist viel zu schnell gefüllt. Meine Salzburg-Zeit ist endlich. Ich muss mich also sehr konzentrieren.-
(www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=11523): < Das Phrasem wird hier in Beziehung zur Rhetorik nationalsozialistischer Rechtspflege gebracht.> - Krieg und Frieden. Wolfram Wette über die letzte Bastion der NS-Justiz. Tabu „Kriegsverrat" Von Hans-Detlev von Kirchbach. (...). Filbingers Enkel – oder: Wie die Alten sungen ... „Wer Kriegsverrat beging, hat oft in einer verbrecherischen Weise den eigenen Kameraden geschadet, ja, sie oft in Lebensgefahr gebracht, in der sie dann auch umgekommen sind, dies zum Beispiel dann, wenn der Verräter zu den feindlichen Linien überwechselte und, um sich dort lieb Kind zu machen, die Stellungen der eigenen Kameraden verriet, von der (sic) er geflüchtet war. Der Feind konnte sich darauf einrichten und den Standort der Truppe unter Beschuss nehmen, wobei viele ihr Leben verloren haben.“ Nein, dieses Zitat stammt nicht aus dem Jahre 1942, und es ist auch nicht einem Terrorurteil des Reichskriegsgerichts entnommen. Diesen Anklang an die Rhetorik nationalsozialistischer Rechtspflege („ ... sich beim Feind lieb Kind machen...") intonierte vielmehr am 10. Mai diesen Jahres, 2007, der CSU-Rechts-Politiker Norbert Geis. Wenigstens in diesem Augenblick wurde der Deutsche Bundestag auch mental ganz eins mit seinem Verhandlungsort, dem „Reichstag".
8. bei jmdm. lieb Kind sein (ugs.)
in jmds. Gunst stehen; bei jmdm. in gutem Ansehen stehen und dadurch Vorteile haben (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.karl-leisner-jugend.de/Predigt/Predigt_B_JS_21.htm): < In der Textsorte 'religiöse Predigt' kommen Phraseme - hier kursiv markiert - oft in großer Zahl vor.> Predigtvorschlag. Liebe Schwestern und Brüder, es ist so ziemlich jedem Menschen eigen, dass er ungern in der Ecke steht oder ungern von allen verspottet wird. Wir Menschen haben eine nahezu unstillbaren Drang nach Anerkennung und Liebe. Nun folgt daraus ein durchaus gesunder Drang, sich beliebt zu machen. Aber das hat auch seine Grenzen. Einmal können wir es nicht allen gleichzeitig recht machen. Zum anderen erreicht derjenige, der immer nur darauf aus, bei allen "lieb-Kind" zu sein, oft das Gegenteil. "Schleimer" nennt man solche Leute, "Rückgratlos" oder "anbiedernd". Sympathien dadurch zu gewinnen, indem man sein Fähnchen in den gerade herrschenden Wind hängt, bringt vielleicht kurzfristig Erfolge; auf lange Sicht aber verliert man nicht nur die Achtung der anderen, sondern auch die eigene Selbstachtung. In dieser Gefahr haben auch schon immer die Christen gestanden, zu allen Zeiten der Geschichte, aber auch jetzt, in der heutigen Zeit. Wir Christen können nicht mehr die Lieblinge aller Menschen sein.-
(www.vgt-ch.org/news2007/070707-sterbehilfe.htm): < Es geht inhaltlich in diesem kleinen Zitat um das heikle und bislang noch nicht gelöste Problem der Sterbehilfe. (...). Oft wurde mir in sehr bewegenden und bewegten Briefen geschrieben, wie fest an meine Integrität geglaubt wird, auch von Menschen, von denen ich es nicht erwartet hätte. Und oft wurde ich gefragt, wie man mir die Solidarität zeigen, mich unterstützen könne. Das hat der Schreiber ja mit seinem Brief schon getan. Die nächste Form ist der Beitritt zum Verein Suizid Hilfe, an meine Adresse oder per Mail (...). Und die dritte ist Geld in jeder Menge. Die Vereinsgründung hat mich 50 000 Franken gekostet, die Anwaltskosten bisher 20 000, und sie laufen weiter. Kommt es nicht zu einem glatten Freispruch – wir nehmen das zwar fest an, aber ich habe doch schon einige blaue Wunder erlebt – dann werden Untersuchungs- und Gerichtskosten dazukommen, die mein dafür gedachtes Budget gewaltig überschreiten. – Uebrigens: ich habe EXIT schon im letzten Jahr beantragt, das zu übernehmen, weil es ja von meinen Aktivitäten laufend stark profitiert. Das wurde aber abgelehnt. Der Vorstand von Exit ist lieber bei den Behörden lieb Kind im Windschatten des kleinen bösen Bruders und malt sich aus, durch die weitere Liberalisierung, die unsere Oeffentlichkeitsarbeit bringt, über Gesetzesänderungen freien Zugang zum tödlichen Barbiturat zu bekommen. Zweifellos ein frommer Wunsch. (...).
9. an jmdm./etwas einen Narren gefressen haben (ugs.)
jmdn., etwas sehr gern haben; sich in jmdn., in etwas vernarrt haben (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.seite-4.com/page.php?modul=Article&op=read&nid=369&rub=23): <Kurze Buchbesprechung.> - Kinder, so Rebel, seien von 3-D-Aufnahmen wilder Tiere mehr beeindruckt als von jedem anderen Medium. Einen Versuch, die Tiere Afrikas in 3-D mit dem Nachwuchs anzusehen, ist das Buch also mit Sicherheit wert. Erwachsene, die an dem Band einen Narren gefressen haben, sollten allerdings vorsichtig sein: Die Kinder werden ihn nicht mehr aus der Hand geben wollen! Benny Rebel, Die Tiere Afrikas in 3-D. Deutsch/Englisch, terra magica, 80 Seiten, 19,90 EUR D / 20,50 EUR A / 34,90 CHF, mit 3-D-Brille.-
(www.beobachter.ch/dossier_inhalt.asp?category_id=112&DossierID=17): < Wenn Teenager einen Star sehr gerne haben, sind sie nicht mehr zu stoppen.>
Idole. Kreisch! Kreisch! Kreisch! Tokio Hotel lässt grüssen: Wenn Teenager mal an einem Star einen Narren gefressen haben, sind sie kaum mehr zu stoppen. Die Verehrung kann hysterische und zum Teil fast religiöse Züge annehmen. Doch das gehört zur normalen Entwicklung eines Kindes.
(www.tagesspiegel.de/kultur/ bzw. http://www.tagesspiegel.de/kultur/schwaechezustaende-eines-genies/678786.html. - Der Beitrag ist nachlesbar, wenn man das Stichwort ' Eine freundliche Schmährede von Eckhard Henscheid' in die Suchmaske des Tagesspiegels eingibt.>
: < In diesem sprachlich sehr anspruchsvollen Beitrag wird Kritik an Mozart geübt und an den Menschen, die in ihn vernarrt sind. Der Beitrag ist ansonsten phrasemarm.> - Schwächezustände eines Genies. Kritik an Mozart schadet nichts. Auch nicht 2006. Eine freundliche Schmährede von Eckhard Henscheid. ( Der Autor, Jahrgang 1941, lebt als Schriftsteller in Frankfurt a.M. und Amberg.
) - (...). Beispielsweise Kritik an Richard Wagner war schon immer erlaubt. Ähnlich liegen die Verhältnisse bei Richard Strauss, Pfitzner, Mahler, Bruckner, sogar Beethoven. Von Kritik verschont wird außer Bach – so gut wie exklusiv – Wolfgang Amadeus Mozart. Dabei ist es immerhin der Mozartforscher A. Hyatt King, der ein wesentliches Moment für fruchtbares Weiterleben vermisst: „Kritik an Mozart und seinem Werk“ – Kritik im Sinn von Unterscheidung. Stattdessen beinahe ausschließlich Elogen und Etüden. Höchstens enttäuscht Mozart mal die Geigerin Julia Fischer, der vor allem die Geigensonaten eher „langweilig“ vorkommen. Interessanter wären vergleichsweise platte Überlegungen der Art, ob es gut war, dass ein 13-jähriger Lausbub eine Messe schreibt eines Niveaus, das von dem des Requiem nur bei genauerem Hinhören zu unterscheiden ist. War Mozart zu wenig Kind, zu viel Musikautomat? Wobei man Cohens Worte, Mozart habe die Gefühle geliefert, die das Herz nicht mehr fabrizierte, vom Phylogenetischen ins Ontogenetische verlängern darf: Gefühle, die das Herz noch nicht hatte, der Kopf und die Feder aber bereits produzierten. Was den Blick einnal mehr auf den Vater richtet. 2006 wäre die Zeit, zum Wortkünstler Mozart auf Distanz zu gehen. Es muss ja nicht wieder das Schweigen (sic) des Mantels über die Freude am Fäkalisieren – aber allzu viel Preis des Schweinigels scheint mir ebenso wenig angezeigt wie die Sehnsucht, aus Mozart einen Revoluzzer zu machen. Nein, genuin war Mozart mindestens genauso sehr ein Konservativer. Kritik fast jeder Art schadete mitnichten, am wenigsten dem Genie selber. Die Leute aber – wollen einen Narren gefressen haben. Sie wollen, wenn sie nicht gerade mit Gott und der Welt verkracht sind, um jeden Preis lieben – oder zumindest jubeln. Warum das so ist, ob es sich da um einen Evolutionsplan, eine weltgeistliche Strategie oder einen evolutionären Defekt handelt, um Stellvertreter-Projektionen pro domo, um eine Affirmationsschaukelwaage zwischen linker und rechter Hemisphäre oder was Nächtliches auch immer – im Fall der Kunst, im Fall Mozarts speziell, führt der Jubel nicht immer weiter.(...) -
(www.wirtschaftsblatt.at/hermes/he/heinz_grasser/): < Der Autor wundert sich, dass die Österreicher sich ausgerechnet in ihren Finanzmister vernarrt haben.> Das Phänomen, dass die Österreicher ausgerechnet an ihren Finanzministern einen Narren gefressen haben, ist nicht erst seit Hannes Androsch unergründlich. Schon einer seiner Vorgänger, Josef Klaus, war als Finanzminister so populär, dass er es später zum Bundeskanzler schaffte - dem bisher einzigen der ÖVP, der je eine absolute Mandatsmehrheit errang.
10. (s)ein Steckenpferd reiten
seinem, einem Hobby nachgehen (Duden - Redewendungen, ³2008); seinen Lieblingsneigungen folgen
(www.stiftungen.org/index.php): <Ein kleiner Beitrag zur Etymologie des Phrasems.> Meine Damen und Herren! Das Steckenpferd hat für unsere so freundliche Gastgeberstadt Osnabrück eine ganz besondere Bedeutung. Das jährliche Steckenpferdreiten erinnert an das Jahr 1648, als kurz vor dem Westfälischen Friedensschluss Osnabrücks Jungen auf Steckenpferden zum Rathaus ritten (einen Steinwurf weit von uns entfernt), um dem kaiserlichen Friedensunterhändler Piccolomini ihr Vivat zu entbieten. Ein Steckenpferd reiten: das hat auch noch eine andere Bedeutung. Es bedeutet Liebhaberei, neudeutsch Hobby - etwas, was man mit Liebe und Ausdauer betreibt, ohne damit Geld zu verdienen.
(www.patrick-doering.de/meldung.php): < Der Autor äußert in diesem Zitat Bedenken, dass manche ihren persönlichen, politischen Interessen in diesem Beirat
zu sehr nachgehen könnten.> Aber Beirat für Nachhaltigkeit. Nach seiner konstituierenden Sitzung Mitte Mai hat sich der Parlamentarische Beirat für nachhaltige Entwicklung in dieser Woche zu einer ersten inhaltlichen Beratung zusammen gefunden. Es war allgemeiner Konsens, dass der Beirat an die Arbeit der letzten Legislaturperiode anknüpfen und sich vor allem den Themen „Generationengerechtigkeit“ sowie „Demografie und Infrastruktur“ widmen wird. Im weiteren Verlauf der Debatte wurde aber auch deutlich, dass der eine oder andere in diesem Beirat vor allem sein Steckenpferd reiten möchte. Da wurde versucht, den Beirat gegen die Luftfahrtindustrie in Stellung zu bringen. Von Links kam die Forderung, dass das Thema soziale Gerechtigkeit ganz oben auf die Agenda gehöre. So wichtig aber der soziale Zusammenhalt unserer Gesellschaft auch ist – Nachhaltigkeit bedeutet mehr als soziale Wohlfühlthemen. Ich habe es mir in diesem Gremium zum Ziel gesetzt, eine möglichst breite Diskussion anzuregen, den Aspekt der Generationenbilanz in Gesetzgebungsverfahren zu verankern.-
11. bei jmdm. einen Stein im Brett haben (ugs.)
bei jmdm. (große) Sympathien genießen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.wiesbadener-kurier.de/feuilleton/objekt.php): 06.10.2007. <Filmkritik mit mehreren Phrasemen.>. Mord in der Medienszene. Die Kölner "Tatort"-Kommissare Ballauf und Schenk feiern Zehnjähriges. Von Cornelia Wystrichowski. Die Haare sind vielleicht ein bisschen spärlicher und die Falten ein wenig tiefer als früher - doch ansonsten sind Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) nach wie vor ganz die Alten: bodenständige Kumpeltypen, die das Herz auf dem rechten Fleck und beim Publikum einen Stein im Brett haben. Seit zehn Jahren sind die beiden Kölner "Tatort"-Kommissare im Dienst, am 7. Oktober lösen sie in der Folge "Nachtgeflüster", einem in der Medienszene angesiedelten Krimi, ihren Jubiläumsfall.-
(www.janhenrikholst.de/indey3.htm): < Die Abschaffung der Rechtschreibereform genießt - nach Meinung des Autors - große Sympathien beim Wähler.> Henning Scherf (Bremen) sagte zum Beschluss der Ministerpräsidenten für die Rechtschreibreform, man wolle sich nicht blamieren; deswegen beschließe man so. Im Amtseid steht jedoch, dass die Politiker sich um das Wohl des Volkes zu kümmern haben. Davon, dass sie sich um das Ausbleiben einer Blamage ihrer eigenen Person sorgen sollen, ist nicht die Rede. Man muss auch in der Lage sein, einen Fehler einzugestehen. Es gibt heutzutage talentierte Ghostwriter, die auch solch ein Eingeständnis noch als Erfolg verkaufen können. Die Rechtschreibreform könnte entscheidend für die Bundestagswahl 2006 werden, wenn die Politiker es nur wollen. In Ermangelung anderer reißender Themen wird sofort diejenige Partei, die sich die Abschaffung vornimmt, bei den Bürgern einen Stein im Brett haben. Viel mehr als das: Es würde endlich der vielbeschworene "Ruck" durch das Land gehen. Dass Politiker etwas Vernünftiges tun, wäre für die Bürger eine völlig neue, und motivierende, Erfahrung. Wir brauchen nicht die Befürchtung zu haben, dass Österreich und die Schweiz nicht mitziehen: Dort bröckelt die Reform sogar eher noch stärker als hierzulande. Die Rechtschreibreform hat keine Zukunft. Sie muss verschwinden, und sie wird auch verschwinden. Hier gibt es aber eine große Variationsbreite zwischen einem jahrelangen, schmerzhaften Tod und einem schnellen. Es gilt, das Verschwinden der neuen Rechtschreibung so zügig, pragmatisch und unbürokratisch wie möglich hinter sich zu bringen. Auch zu so etwas sind die Deutschen in der Lage, wenn sie es nur anpacken.-
(http://ma-projekt5.hdm-stuttgart.de/ss06/stud/21/?p=39): < Der Autor vertritt die Meinung, dass vor allem ehemalige Studenten der Filmhochschule bei den 'Fördertypen' große Sympathien genießen und deshalb die Chance bekämen, Filme zu drehen.> Englischsprachig ist ein Muss? - Ja.- Wenn man Hong Kong Filme sieht, so ist das mittlerweile ein eigenes Genre. Was könnte es denn da in Deutschland geben?- Das ist schwer zu sagen. Ich sehe mich in dem Sinne nicht als deutscher Filmer. Ich sehe mich als Deutscher, der Filme macht. Film muss man eher global sehen. Bei unsern Filmen sieht man eigentlich nicht, dass er von Deutschen gemacht ist. Die Amis nehmen die Filme auch als amerikanische Filme irgendwie wahr. Da habe ich kein Rezept. Das kommt wirklich auf die Filmemacher auch an. Aber man muss eben auch gucken, wer in Deutschland denn überhaupt die Chance bekommt, Filme zu drehen. Das sind eben auch die Leute, die auf der Filmhochschule waren und die dann eben dementsprechend eher in die TV-Redaktionen und bei den Fördertypen einen Stein im Brett haben.-
(www.iphpbb.com/foren-archiv/29/1827200/1826360/tageshoroskop-76067525-50939-281.html : <Horoskope enthalten üblicherweise immer viele Phraseme.> Krebs 22.06.-22.07. Machen Sie heute Nägel mit Köpfen. Speziell im Job können Sie wichtige Pluspunkte sammeln, weil Sie bei Vorgesetzten einen Stein im Brett haben. Allerdings müssen Ihre Vorstellungen, Konzepte und Argumente auch hieb- und stichfest sein. Und wenn Sie mal wieder eine sportliche Trainingsstunde einlegen wollen, ist das in Ordnung, denn Mars macht Sie jetzt ziemlich mobil.