E.36 LOBEN - SCHMEICHELN |
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1. jmdm. Honig/(seltener:) Brei um den Bart/ums Maul schmieren/streichen (ugs.) < Die Varianten mit „Brei“ und mit dem Verb „streichen“ sind im Internet seltener belegt. >
jmdm. schmeicheln, um ihn günstig für sich zu stimmen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.unicum.de/community/uniforum/archive/index.php/t-26068.html): < Forumsanfrage bezüglich eines Vorstellungsgespräches.> - Erfolglose Vorstellungsgespräche-woran liegt's? Hallo zusammen, ich hoffe ihr könnt mir ein wenig weiterhelfen. Ich hatte dieses Jahr zwei Vorstellungsgespräche für einen Praktikumsplatz, das erste war sogar mein erstes "richtiges" Gespräch. Was natürlich bedeutet: Ich habe noch so gut wie keine Erfahrung damit. Nach der ersten Absage dachte ich noch: Okay, es war mein erstes. Vielleicht war ich ein wenig zu aufgeregt, denn einmal fehlten mir die Worte. Aber im Großen und Ganzen war ich eigentlich zufrieden. Nach dem zweiten war ich sogar noch zuversichtlicher, ich fand den "Interviewer" total nett und hatte eigentlich den Eindruck, er findet mich auch sympathisch. Das Besondere an diesem Gespräch: Bisher habe ich noch keine Antwort bekommen, d.h. weder eine Zu- noch eine Absage. Das Gespräch ist nun schon zwei Monate her, und verabredet war, dass er sich Ende Juli wegen des Praktikumsplatzes meldet. Mir kommt das schon so vor, als ob ich das als Absage auffassen solle. Aber ich möchte wenigstens eine vernünftige Absage bekommen! Selbst eine Email, womit ich nochmal nachhaken wollte, und die ich vor drei Tagen abgeschickt habe, blieb bisher unbeantwortet. Ich muss dazu sagen: Ich befinde mich zurzeit für längere Zeit im Ausland, und Email ist da die einzige Möglichkeit für mich, um Kontakt nach Deutschland herzustellen. Ich hatte auch explizit am Ende dieses Vorstellungsgespräches darauf hingewiesen, dass ich am besten per Email erreichbar wäre. Aber das ärgert mich jetzt total... Was haltet ihr denn von der Geschichte? Ich bin total ratlos. Und wenn ich das jetzt als Absage werte, frage ich mich natürlich schon, woran es gelegen hat, dass man mich nicht genommen hat. Ich meine, wonach gehen die eigentlich? Wird erwartet, dass man viel redet oder sich vornehm zurückhält? Darf man den Interviewer dezent unterbrechen und Zwischenfragen stellen, wenn er immer weiter und weiter redet? Oder wird das als respektlos empfunden? Und ist das wirklich so, dass man den Leuten Honig um den Bart schmieren muss? Das ist nämlich nicht meine Art, wobei ich natürlich schon freundlich bleibe. Und darf man heutzutage gar keine Ansprüche stellen, was die Stelle betrifft, selbst wenn es nur ein Praktikum ist? Aber Fakt ist nunmal, dass ich noch mitten im Studium stecke und nicht jederzeit "abrufbereit" bin. In beiden Gesprächen habe ich nämlich darauf hingewiesen, dass ich nur in bestimmten Zeiträumen "verfügbar" bin. Aber es kann doch nicht sein, dass die nur Leute nehmen, die sofort springen? Ach, ich weiß es einfach nicht... Wie ihr seht, entwickle ich schon die merkwürdigsten Theorien;) Das doofe ist eben wirklich, dass man ja gar kein wirkliches Feedback bekommt, woran das Gespräch für den Interviewer gescheitert ist. In meiner ersten Absage stand auch nur so eine Floskel, von wegen dass sie sich zwischen mehreren gleichwertigen Bewerbern entscheiden mussten. Punkt. Aber warum ich letztendlich aussortiert wurde - keine Ahnung. Wenn das mit Praktika schon so läuft, wie läuft das dann erst mit der "richtigen" Stellensuche? Hoffe, es können wenigstens einige meiner Fragen von euch beantwortet werden.-
(www.metaphorik.de/aufsaetze/wenzel-medialitaet.htm): < Hinweise zur Etymologie.> - Korrespondierend dazu verweist die Bienenmetapher, die im Mittelalter häufig zur Verbildlichung der klösterlichen Schriftkultur verwendet wird, auf den wichtigen Prozeß des Sammelns und Zusammentragens (‚florilegium‘ als Blütenlese), aber zugleich auf den Vorgang der Verarbeitung (‚ruminatio‘) des zusammengetragenen Werkstoffes für den Neuaufbau von Honigzellen oder -waben (‚cella‘), dem verbreiteten Bild für Bücher und für Bibliotheken. Wenn Bernhard von Clairvaux als „doctor mellifluus“ bezeichnet wird, als honigfließender Lehrer, so verweist diese Metapher auf die Honigbiene, die den sorgfältig gesammelten Nektar zu Honig verwandelt und als Nahrung für die heranwachsende Brut einsetzt. Die nach wie vor gebrauchte Formulierung, ‚Jemandem Honig um den Bart streichen‘ erinnert noch an dieses Bildfeld.-
(www.stud.uni-leipzig.de/~advokat/alt/99dez/99dez-07.htm): < Ein Verteiger kann seinem Mandanten nicht schmeicheln, sondern er muss ihm auch klarmachen, dass er mir Strafe zu rechnen hat.> - "Wie bei Schimanski". Ein Gespräch über die strafrechtliche Realität der Strafverteidigung, den Deal und die Medienberichterstattung über Strafprozesse mit dem Leipziger Fachanwalt Stephan Bonell. von Alexandra Cihlár und Karsten Gaede: (...). (Frage): Nur glauben die Mandanten, dass der Anwalt nur den Unschuldigen mit aller Kraft verteidigt.- (Antwort). Im Innenverhältnis sag ich meinem Mandanten sehr wohl, dass ich das überhaupt nicht billige, was er getan hat und dass er mit Strafe rechnen muss. Im Außenverhältnis kämpfe ich für ihn wie ein Löwe. Oft fragt mich ein Mandant, auf welcher Seite ich denn stehe. Grundsätzlich stehe ich auf Deiner Seite, ist meine Antwort, aber ich kann Dir nicht Honig um den Mund streichen. Es gehört meines Erachtens zu den Pflichten des Verteidigers, dem Mandanten zu sagen, so nicht. Wenn er sich über das angerichtete Leid bewusst ist, dann kann ich ihm auch besser helfen. So komme ich auch eher dahinter, wo die Gründe liegen, warum er das getan hat-
(http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20070529143333AA4XOmq): < Ratschläge für Bewerbungen.> - Beste Antwort - Ausgewählt vom Fragesteller. "Warum haben Sie sich gerade bei uns beworben?" - (Antwort): Da sagst du dann natürlich, dass du dich NICHT nur bei ihnen beworben hast (im Nachsatz kannst du noch dezent darauf hinweisen, dass sie ja schließlich wohl auch mehrere Bewerber einladen werden). Ist doch völlig logisch und dafür wird dir auch keiner den Kopf abreißen. Ja, es wäre ja als Berufsanfänger geradezu fahrlässig, ihnen auftischen zu wollen, dass sie das EINZIGE Unternehmen gewesen wären, bei denen man sich beworben hätte. Natürlich kann man ihnen noch ein wenig Honig um den Mund schmieren so nach dem Motto, dass man sich die Internetseiten mehrerer Discounter, Warenhäuser oder Verkaufsläden sehr genau angeschaut und sich dann dafür entschieden hat, dieses Unternehmen in die engere Wahl zu nehmen, sprich eine Bewerbung abzusenden. Du kannst ja ruhig darauf hinweisen, dass du dir viele Internetseiten sehr genau angesehen, du dich also sehr genau informiert hast, diese Firma aber eine der wenigen ist, die dir selbst vom Angebot her zugesagt hat. Aber natürlich hast du auch noch andere Eisen im Feuer..... -
(www.kerona.de/feedback.html): < Echte Konsumentenmeinung oder Fake?> - Herr Q. aus Singen schrieb am 18.10.2004: "Sehr geehrte Damen und Herren, (...) Gestatten sie mir eine Anmerkung zur Ihrem Produkt, ohne Ihnen Brei um den Mund zu schmieren. Offen gesagt: Phänomenal ihr Kerona Scheibenklar!
-Gemeint ist, dass man jemanden übermäßig verwöhnt. Man reicht ihm nicht nur einen Löffel mit Honig, sondern stopft ihm den Mund mit Honig voll. Die Wendung stammt aus einer Zeit, in der Zucker und Süßigkeiten noch nicht bekannt waren. (Duden).
2. sich bei jmdm. lieb Kind machen (ugs.) < Vgl. D.1,7
>
sich bei jmdm. Einschmeicheln (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.lehrerverband.de/tag.htm): < Diese peinliche, suboptimale Bemerkung Schröders ('Lehrer sind faule Säcke'), mit der er sich als Ministerpräsident von Niedersachesen bei einer Schülerzeitung einschmeicheln wollte, sollte ihn ein Leben lang auf verhängnisvolle Weise begleiten.- Der kleine Beitrag betont zu Recht die ambivalente Rolle des Lehrerberufs: der Lehrer bzw. die Schule soll alles richten, gleichzeitig aber hat der Lehrer nicht mehr die Achtung und Anerkennung wie früher.> - Wenn Computerspezialisten fehlen, dann haben die Schulen geschlafen und die Lehrer sich nicht genügend mit Informationstechniken vertraut gemacht. Wenn sich Kinder zu viele Videos reinziehen, dann hat die schulische Medienpädagogik versagt. Wenn Kinder an Haltungsschäden oder Übergewicht leiden, sich mit Fast Food oder Süßigkeiten ernähren, dann hat die Schule zu wenig Gesundheitserziehung betrieben. Wenn internationale Leistungstests den deutschen Schülern mittleres Niveau bestätigen, dann unterrichten die deutschen Lehrer falsch. Und wenn Kinder auf Grund veränderter Familienstrukturen zu Straßenwaisen werden, dann ist Schule schuld, weil sie sich nachmittags nicht um die Kinder kümmert. Die Lehrer müssten sich geschmeichelt vorkommen ob solchen Zutrauens in ihre scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten. Aber es ist anders, denn Lehrer merken es, sobald sie zum Feigenblatt einer sich forsch gebenden, gleichwohl ratlosen Gesellschaftspolitik werden. Und sie bekommen obendrein laufend gesagt, wie gut – angeblich zu gut – es ihnen gehe. Wenn ein Ministerpräsident und späterer Bundeskanzler sich bei Redakteuren einer Schülerzeitung lieb Kind zu machen meint, indem er Lehrer als „faule Säcke“ bezeichnet; wenn ein anderer Ministerpräsident ins bereits eingeschaltete Mikrofon schwadroniert, dass er das, was Lehrer an Wochenarbeit leisten, bereits am Dienstagmittag hinter sich habe; wenn ein Arbeitgeberfunktionär Lehrern ein Vierteljahr bezahlten Urlaubs attestiert; wenn der Lehrerberuf fortschreitend entprofessionalisiert wird, indem schulische Gremien unter dem Mäntelchen der Demokratisierung zu paritätisch besetzten Debattierclubs werden – dann braucht man sich nicht wundern, wenn junge Leute diesen Beruf meiden.-
(www.selbstmarketing.de/tipps/artikel/bib7/7_ehr.htm): < Tipps zum beruflichen Alltag.> - Sehr wichtig ist, dass Sie niemals etwas hinter vorgehaltener Hand ausplaudern ("Es ist ja noch nicht offiziell und eigentlich darf ich euch noch nichts sagen, aber..."). Ja, man macht sich damit vielleicht erstmal lieb Kind, aber recht schnell verspielt man so das Vertrauen und das Image eines ehrlichen Menschen - und zwar sowohl das der Mitarbeiter als auch das der eigenen Chefs.-
(www.roc-taiwan.de/press/20020429/2002042904.html): (2002) < Taiwan beklagt die Haltung der EU-Staaten China gegenüber.> - Es gab eine Tendenz, sich bei der VR China lieb Kind zu machen. Dies zeigt die Haltung der EU-Staaten in der UNO bei den Resolutionen, die China wegen seiner Menschenrechtsverletzungen anprangern, sowie hinsichtlich des WTO-Beitritts der VR China. Im Vergleich zu den USA war die EU hier relativ flexibel. Auch bezüglich der Probleme in der Taiwan-Straße nahm die EU stets eine unbestimmte Haltung ein, indem sie sich bemühte, Politik und Wirtschaft zu trennen.-
(www.gedenkstaetten-bw.de/gedenkstaetten/de/bisingen/Dokumentation/zeugenaussage.htm): < Kriminelle Häftlinge verprügeln ihre Mitgefangene, um sich bei der SS einzuschmeicheln und um dadurch besseres Essen zu bekommen.> - Frage: Haben sich Bisinger beschwert? - Henle: Ich weiß davon nichts. Ich war beim Bürgermeister, der hat gesagt: "Mir sind die Hände gebunden, ich bin da machtlos". Ich habe ihn öfters getroffen und auch über die Zustande mit ihm gesprochen. Frage: Wie war das Verhalten der Häftlinge untereinander? - Henle: Aus den Reihen der Häftlinge wurden Kapos (meist Kriminelle) aussortiert. Auf ca.1000 Mann kamen dabei mindestens 15 Kapos, eher mehr. Die Kapos nahmen keine Rücksicht auf die eigenen Leute, sie schlugen sie sogar mit ihrem Prügel. Sie wollten sich bei der SS lieb Kind machen und wurden dafür mit besserem Essen entlohnt. Jeder Gefangene wollte die eigene Haut retten. Den umgekommenen Häftlingen wurden z. B. sofort die Kleider vom Leib gerissen.-
(www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/882/117753/): < In diesem Zitat wird darüber geklagt, dass deutsche Wirtschaftsführer versuchen sich bei den neuen Staatsbaronen Russlands einzuschmeicheln.> - Für die Komplizenschaft deutscher Wirtschaftsführer an den Untaten des Kremls gibt es keine Entschuldigung. Die Herren Schröder, Mangold und ihre Gefolgsleute nehmen wie ihre italienischen Kollegen um die Herren Berlusconi, Prodi und Scaroni an einem Wettrennen hin zum Tiefpunkt menschlicher Werte teil. Der Verlierer dieses Rennens steht fest: das russische Volk. Andrej Illarionow war vielleicht der letzte große Reformer, der seinen Posten im Kreml freiwillig oder gezwungenermaßen verließ. Er hat wie andere Gleichgesinnte, die nun marginalisiert worden sind, unter dem Betrug gelitten, den jene Politiker und Manager im Westen begingen, die sich bei Russlands neuen Staatsbaronen so hastig lieb Kind machen wollten. Dabei zählt gerade Deutschland mit seiner freien Presse und seinen gefestigten politischen Institutionen zu den letzten Hoffnungen des russischen Volkes, dessen Stimmen durch eine Komplizenschaft westlicher Geschäftsleute mit den russischen Machthabern zum Schweigen gebracht werden.
(http://kreuzchen.frblog.de/2008/01/08/der-sprecher-der-schweiger-aktuell-ohne-mehrheit/): < Bloggerkommentar.> - H.-F. R. sagte am 10. Januar 2008 um 17:20 Uhr: Koch hat recht. Während Rot-Grün schweigt und herumeiert um das Thema, macht Koch es richtig und enttabuisiert dieses Thema, das physisch stärkere Jugendliche auf dem Weg sieht, die blonden, schmalbrüstigen, von alleinerziehenden Müttern verweichlichte Jungs in die Ecke zu drängen. Es muss aufhören mit Tabuthemen, wie Ausländerkrimininalität nicht ansprechen, weil man sich wie Rot-Grün lieb Kind machen will mit Gleichgesinnten. Die FR glorifiziert die 69iger und die kriminelle RAF, so als wären sie Heilsbringer gewesen. Das Volk hat sich nicht für sie interessiert, deswegen haben sie den Weg durch die Institutionen gewählt und heute müssen wir Fischer, Trittin und andere Steinewerfer in öffentlichen Ämtern ertragen. Kein Wunder, dass Deutschland ein Scherbenhaufen ist.-
(www.welt.de/kultur/article1056396/Ich_muss_mich_nicht_lieb_Kind_machen.html): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> -
27. Juli 2007, 11:32 Uhr Von Manuel Brug. - Jürgen Flimm: „Ich muss mich nicht lieb Kind machen". An diesem Freitag eröffnen die Salzburger Festspiele. Intendant Jürgen Flimm spricht im Interview mit WELT ONLINE über die schwierige Finanzierung der Festspiele, Star-Sängerin Annette Dasch und Pläne für einen "verführungsfreien" Ruhestand. (...). WELT ONLINE: Diese harmonische Liaison ist uns sowieso unheimlich. Was soll denn die Presse schreiben, wenn zwischen Festspielchef und -präsidentin nicht mehr die Fetzen fliegen? Flimm: Vielleicht mehr über die Kunst? Das Schöne an einem solchen befristeten Vertrag ist es übrigens auch, dass man frei planen kann. Ich muss mich nicht lieb Kind machen, will ja meinen Kontrakt gar nicht verlängern. WELT ONLINE: Sie haben aber doch sicher einen abgeschlossenen Fünf-Jahres-Plan? Flimm: I wo, da ändert sich doch immer so viel. Und auch diese begrenzte Positionszahl von Neuproduktionen ist viel zu schnell gefüllt. Meine Salzburg-Zeit ist endlich. Ich muss mich also sehr konzentrieren.-
(www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=11523): < Das Phrasem wird hier in Beziehung zur Rhetorik nationalsozialistischer Rechtspflege gebracht.> -
Krieg und Frieden. Wolfram Wette über die letzte Bastion der NS-Justiz. Tabu „Kriegsverrat" Von Hans-Detlev von Kirchbach. (...). Filbingers Enkel – oder: Wie die Alten sungen ... „Wer Kriegsverrat beging, hat oft in einer verbrecherischen Weise den eigenen Kameraden geschadet, ja, sie oft in Lebensgefahr gebracht, in der sie dann auch umgekommen sind, dies zum Beispiel dann, wenn der Verräter zu den feindlichen Linien überwechselte und, um sich dort lieb Kind zu machen, die Stellungen der eigenen Kameraden verriet, von der (sic) er geflüchtet war. Der Feind konnte sich darauf einrichten und den Standort der Truppe unter Beschuss nehmen, wobei viele ihr Leben verloren haben.“ Nein, dieses Zitat stammt nicht aus dem Jahre 1942, und es ist auch nicht einem Terrorurteil des Reichskriegsgerichts entnommen. Diesen Anklang an die Rhetorik nationalsozialistischer Rechtspflege („ ... sich beim Feind lieb Kind machen...") intonierte vielmehr am 10. Mai diesen Jahres, 2007, der CSU-Rechts-Politiker Norbert Geis. Wenigstens in diesem Augenblick wurde der Deutsche Bundestag auch mental ganz eins mit seinem Verhandlungsort, dem „Reichstag".
3. jmdn./etwas über den grünen Klee loben (ugs.)
jmdn., etwas über Gebühr, übermäßig loben (Duden - Redewendungen, ³2008)
(http://de.wikipedia.org/wiki/Über_den_grünen_Klee_loben): < Vermutungen zur Etymologie des Phrasems. > - Über den grünen Klee loben aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie. Jemanden über den grünen Klee loben ist eine häufig gebrauchte Redensart und besagt, jemanden über Gebühr zu loben. Die Herkunft der Redensart ist nicht gänzlich gesichert. Mögliche Herkunft der Redewendung könnte darin liegen, dass Gräber und Friedhöfe früher mit Klee bepflanzt waren. Ein Lob über den grünen Klee wäre damit ein Lob wie über einen Verstorbenen. Dies fällt im Allgemeinen besser aus als über einen Lebenden (vgl. den Aphorismus "de mortuis nil nisi bene" / über die Toten nur Gutes). Der Duden (11) vermutet den Ursprung in der mittelalterlichen Dichtung, als man grünen Klee (ein Rasen mit Kleeblumen) mit Frische und Frühling gleichsetzte und pries. Danach würde über den grünen Klee loben bedeuten, jemanden noch mehr loben als man den Klee lobt. In dem Buch "Über den grünen Klee der Kindheit" (1982) schreibt Alois Brandstetter über die Beschönigung der Vergangenheit in der Erinnerung. Beispiele zur unterschiedlichen Verwendung der Redewendung finden Sie hier: http://de.wiktionary.org/wiki/%C3%BCber_den_gr%C3%BCnen_Klee_loben -
(www.br-online.de/wissen-bildung/thema/redensarten/06-april.xml): < Erklärung des Phrasems.> - Redensart des Monats Jemanden über den grünen Klee loben: Ihr Chef ist ganz begeistert von dem neuen Mitarbeiter. Überall erzählt er, welch tolle Arbeit er leistet. Dabei macht der Neue doch auch nichts anderes als Sie. Übertreibt der Chef nicht ein bisschen, wenn er den Kollegen so über den grünen Klee lobt? Moment mal: Was hat die Wiesenpflanze eigentlich damit zu tun?-
(www.literaturschock.de/Bodies/news_archiv/2006_04.php): < Gute Neuerscheinungen wollen gelobt sein.> - Das besondere Buch im April 2006. Eigentlich müsste ich in diesem Monat mindestens drei Bücher über den grünen Klee loben und hier an dieser besonderen Stelle auszeichnen. Da ich sie jedoch bereits alle in meinen Rezensionen gelobt habe, wird nun an dieser Stelle nur "Das Paradies der Schwerter" stehen - ein Ausnahmeroman, der immer und immer wieder gelesen werden will. Liebe Grüße S. K.: www.literaturschock.de
4. Süßholz raspeln
Schmeicheleien sagen; jmdm. auf übertriebene Art schmeicheln (Duden - Redewendungen, ³2008)
(http://burgenland.orf.at/magazin/imland/geniessen/stories/247722/): < Hinweise zur Etymologie.> - Lakritze - süße Medizin. Wem sich die Feiertage und Festessen auf den Magen geschlagen haben, dem kann mit Lakritze, auch Süßholz genannt, geholfen werden. Die Heilpflanze Süßholz wird aber auch schon lange als Hustenmittel angewandt. "Süßholz raspeln" für den Wirkstoff. Das Süßholz ist eine mehrjährige, bis zu einen Meter hoch wachsende Staude aus der Familie der Schmetterlingsblütler. Ihre Heimat ist das südliche Europa, es gibt aber auch Arten, die in Russland und China heimisch sind. Der Wurzelstock ist holzig und um daraus die Droge zu gewinnen, muss sie geraspelt werden. Die Redewendung "Süßholz raspeln" lässt sich darauf zurückführen.-
(www.metal.de/board/viewtopic.php?p=119184&sid=4366293289668149e653d6d81a9dcd30 ): < Böser Bloggerkommentar über kinderliebe Senioren.> - Verfasst am: 31.05.2007, 15:22. Titel: Duziduziduuuuuuu.... Wieso verfallen (ausnahmslos) alle Rentner in so ein dämliches Grinsen und Süßholz raspeln, wenn sie zufällig an einem Kinderwagen samt plärrendem Inhalt vorbei gehen? Denen müsste da ja eigentlich einfallen, dass sie selber bald hopps gehen, oder? -
(www.zazzerino.info/Lehar/Operette/1905_01/index.shtml): < Kurze Inhaltsangabe zur Operette 'Die lustige Witwe' von Franz Lehár. - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Die_lustige_Witwe und unter http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Leh%C3%A1r.> -
Franz Lehár (1870-1948): Die lustige Witwe. In Paris ist das Balkan-Fürstentum Pontevedro mit einer sehr mondänen Botschaft vertreten. Doch Pontevedro ist finanziell am Ende, und so versucht Baron Mirko Zeta als Gesandter seiner Heimat durch eine sehr delikate Mission die Staatsfinanzen zu sanieren. Der Lebemann Danilo Danilowitsch soll die millionenschwere Witwe Hanna Glawari heiraten, die einst ihre pontevedrinische Heimat verlassen hatte, um in Paris ihren Vergnügungen nachzugehen. Zum Geburtstag des Landesfürsten veranstaltet Zeta deshalb eine Tanzgesellschaft und möchte nebenbei seinen Plan in die Tat umsetzen. Die Gäste tanzen und loben den Gesandten, während abseits Camille der Frau des Botschafters schöne Augen macht und sie um seine Gunst bittet. Doch Valencienne ist "eine anständige Frau" und weist ihn ab. Vielmehr möchte sie selbst Camille glücklich verheiraten sehen. Njegus berichtet unterdessen Zeta, dass Danilowitsch gleich aus dem Maxim kommen werde, wo er sich mit Damen vegnügt hat. Außerdem berichtet er, dass Camille de Rossilon in eine verheiratete Frau verliebt sei, und Zeta will durch seine Frau herausfinden, in wen. Mit der Glawari naht der Höhepunkt des Abends, und gleich als sie den Saal betritt, wird sie auch schon von zwanzig Männern umringt, die sofort "Süßholz raspeln". Sie lädt alle Anwesenden zu einem Fest am nächsten Tag in ihrem Haus ein und geht mit Zeta ab.
-Die Wendung bezieht sich darauf, dass die zuckerhaltige Süßholzwurzel früher zur Herstellung von Arzneien und Süßwaren geschabt oder geraspelt wurde. Die Bedeutung »Schmeichelei« schließt sich an »süß« im Sinne von »angenehm, liebenswürdig« an. (Duden).
5. jmdm. leicht/glatt von der Zunge gehen < Neben Lob und Schmeicheleien“ kann es sich bei den im Internet gefundenen Belegen allerdings auch um neutrale Äußerungen oder sogar um Kritik handeln. >
von jmdm. leicht, glatt ausgesprochen werden können (Duden - Redewendungen, ³2008); ohne Mühe sprechen können; etwas ohne Hemmungen aussprechen (Udem)
- Es ist immer wieder erstaunlich, wie glatt ihm seine Lobhudeleien von der Zunge gehen. (Duden). -
(www.media-translations.net/deutsch/drehbuch-tv-texte.htm): < Einblick in die Probleme der Drehbuchübersetzungen.> - Spontanes will wohl überlegt sein: Die Drehbuchübersetzung. Ich künstle so lange an meinem Stil herum, bis er natürlich wird. (Johann Wolfgang von Goethe). So verhält es sich auch bei der Übersetzung von Drehbüchern. Nicht nur gilt es, von einer Sprache in eine andere zu übersetzen, sondern auch für die seltsame Mischung aus geschriebenem und gesprochenem Wort die richtige Tonlage zu finden. Was für das Übersetzen ganz allgemein zutrifft, gilt in besonderem Maße für das Übertragen von Dialogen: nicht nur Sprachkenntnisse sind gefordert, sondern unbedingt auch eine profunde Kenntnis der anderen Kultur, ihrer Geflogenheiten, Umgangsformen, ihrer sozialen Verhältnisse und – last but not least – ihrer Art des Humors, der Trauer, ihrer Emotionalität. Kurzum: was später statt gestelzt spontan, statt gekünstelt natürlich und statt holprig glatt von der Zunge gehen soll, will vorher wohl überlegt sein.-
(www.businessetikette.de/texte/Etikette-A-Z.pdf): <Businessetikette.> - Danken. Ein „danke schön“ sollte nicht nur eine Floskel sein, sondern von Herzen kommen und selbstverständlich für jede Dienstleistung oder kleine Gefälligkeit leicht von der Zunge gehen. Dazu ist es unbedingt notwendig, den Ansprechenden möglichst lächelnd anzuschauen!