E.20 BEZWEIFELN - IN FRAGE STELLEN |
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1. etwas in Abrede stellen
etwas abstreiten, bestreiten; etwas heftig leugnen (Duden - Redewendungen, ³2008)
( http://www.wissenswerkstatt.net/2007/11/19/duemmer-auf-englisch-die-marginalisierung-der-deutschen-sprache-in-der-wissenschaft-werkstattnotiz-xxxvi/): < Bloggerkomentar zu dem aktuellen Problem: Deutsch als Wissenschaftssprache. Es lässt sich nicht bestreiten, dass heute nur noch ein verschwindend geringer Teil aller wissenschaftlichen Publikationen auf Deutsch verfasst wird
. Der Beitrag enthält weiterführende Links. - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Iwan_Petrowitsch_Pawlow.
> - 19. November 2007. Dümmer auf Englisch? » Die Marginalisierung der deutschen Sprache in der Wissenschaft | Werkstattnotiz XXXVI. Die Wissenschaft ist ein internationales Geschäft und sie kommuniziert auf Englisch. Es wäre naiv, in Abrede stellen zu wollen, daß heute nur noch ein verschwindend geringer Teil aller wissenschaftlichen Publikationen auf Deutsch verfaßt wird und daß man (wenn man sich in den internationalen Diskurs einklinken will) besser daran tut, ebenfalls auch auf Englisch zu publizieren. Dennoch darf man daran erinnern, daß es Zeiten gab, in denen in vielen wissenschaftlichen Disziplinen die deutsche Sprache selbstverständlich die "lingua franca" war. Und so schrieb etwa Iwan Pawlow, der russische Nobelpreisträger und berühmtester Physiologe seiner Tage, seine Texte auf Deutsch. Daß sich das Rad der Zeit nicht mehr zurückdrehen läßt, steht außer Frage - inzwischen wird aber die deutsche Sprache selbst in der innerdeutschen akademischen Landschaft immer mehr an den Rand gedrängt. Um am internationalen Fachdiskurs teilzunehmen sind englische Publikationen unabdingbar. Aber weshalb ist es auch notwendig, in allen Bereichen von Forschung und Lehre auf die englische Sprache umzustellen? Und hier sei Einspruch erlaubt. Denn daß es häufig unabdingbar ist, seine wissenschaftlichen Forschungsergebnisse in international zugänglichen Journals zu plazieren, steht außer Frage. Es geht also keineswegs darum, einer wissenschaftlichen Kleinstaaterei das Wort zu reden. Allerdings erscheint es mir doch mehr als fragwürdig, daß bspw. neuerdings wissenschaftliche Konferenzen in Deutschland vermehrt auf Englisch abgehalten werden, obwohl keine oder nur ganz wenige ausländische Gäste anwesend sind. Und was man sich davon verspricht, wenn man an Universitäten nicht nur einzelne Vorlesungen oder Seminare in englischer Sprache anbietet, sondern gleich auch noch die Prüfungen in der Fremdsprache abnimmt, muß man mir bitteschön erklären. Einer Wissenschaft, die sich ihrer Exzellenz nur dadurch vergewissert, daß sie auf Englisch publiziert, kann man nicht oft genug ins Gewissen reden, die Leistungsfähigkeit der Wissenschaftssprache Deutsch nicht zu vergessen. Dabei geht es nicht um einen Boykott des Englischen, sondern darum, darauf zu insistieren, daß wissenschaftliche Ergebnisse - vor allem, wenn sie in ihren Zusammenhängen und Auswirkungen dargestellt werden sollen - auch auf Deutsch veröffentlicht werden sollten.-
(www.welt.de/politik/article915553/Mykonos-Attentaeter_koennte_bald_freikommen.html): < Leserkommentar> - 2. Juni 2007. Iran. "Mykonos"-Attentäter kommt Anfang 2008 frei von Hans H. Nibbrig. Rund 15 Jahre nach dem „Mykonos"-Attentat in Berlin will die Bundesanwaltschaft den Drahtzieher Kazem Darabi vorzeitig aus der Haft entlassen. Damit setzt sich Karlsruhe über das Berliner Kammergericht hinweg, das eine Mindesthaft von 24 Jahren festgelegt hatte.- (Kommentare): D. A. meint: (03.06.2007, 09:28 Uhr). Ich will zwar nicht die Unabhängigkeit unserer Justiz in Abrede stellen, aber der Zeitpunkt für die Bekanntgabe der vorzeitigen Haftentlassung ist schon merkwürdig. Da winken schließlich "Talers" aus Teheran (Transrapid für Pilgerstrecke in Teheran). Die Hermesbürgschaften für Exportgeschäfte mit dem Iran gibt es auch immer noch. Vielleicht haben die Politiker und auch die Diplomaten in Berlin einfach die Schnauze voll davon, dass regelmäßig Deutsche in iranische Gefängnisse gesteckt werden und als Verhandlungsmasse mißbraucht werden, um Herrn Darabi frei zu pressen.-
(http://blogdoch.net/index.php?m=06&y=07&entry=entry070606-100337): < Bloggerkommentar> - Hilfestellung. Mittwoch, Juni 6, 2007. Spiegel Online tickerte: [16:49] Unmittelbar vor Beginn des G-8-Gipfels haben die USA im Klimastreit versöhnlichere Töne angeschlagen. […] Sicherheitsberater Stephen Hadley […] erklärte, der Vorschlag sei keine Alternative zu anderen Plänen: "Es ist ein Versuch, einen Weg nach vorn zu finden und, offen gesagt, eine Möglichkeit für Angela Merkel, einen sehr erfolgreichen G-8-Gipfel zu führen." - Kyoto-Protokoll ablehnen, Klimawandel in Abrede stellen. Warten. Nichts tun. Und als die Belege ziemlich klar auf dem Tisch liegen – zu klar, um sie weiterhin wegzudiskutieren –, dann plötzlich einen eigenen Vorschlag unterbreiten — der zum Ziel hat, vor 2008 erstmal nichts zu tun. Ich hoffe inständig, daß unter den Voraussetzungen Angela Merkel kein Interesse an einem »sehr erfolgreichen« Gipfel hat.
2. etwas in Frage stellen
etwas anzweifeln (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.focus.de/jobs/diverses/vaeter_aid_117553.html): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.>
- 17.10.06. „Männliche Präsenzrituale in Frage stellen“. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen fordert mehr Emanzipation für Männer: Sie sollen ihre Rolle als Ernährer hin zu der eines aktiven Vaters erweitern. Job und Familie – auch für Männer machbar. In der Diskussion um die niedrigen Geburtenraten in Deutschland und die Aufgabenverteilung von Männern und Frauen regte die CDU-Politikerin eine stärkere öffentliche Debatte über die Rolle der Männer an. „Wir haben Nachholbedarf bei der Emanzipation“, sagte von der Leyen der „Süddeutschen Zeitung“ am Dienstag. „Wir haben dabei immer sehr auf die Frauen geschaut und den Männern nicht genug Raum gelassen, ihre traditionelle Rolle als Ernährer hin zu der eines aktiven Vaters zu erweitern.“ Sie verstehe Emanzipation als „Rollenerweiterung – also alle Fähigkeiten ausschöpfen, die ein Mensch hat“, fügte von der Leyen hinzu. Dänemark macht vor, wie es geht. „In Dänemark etwa gehört es zum Status eines erfolgreichen Mannes, sich Zeit für die Familie zu nehmen“, sagte die Ministerin. Männer müssten erkennen, dass Zeit für die Familie durchaus mit Erfolg im Job vereinbar sei. „In der Öffentlichkeit und damit auch in den Arbeitsstrukturen hat keine Diskussion darüber stattgefunden, wie es eigentlich um das Problem der Männer bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf steht.“ Von der Leyen regte an, „männliche Präsenzrituale“ wie „das Meeting nach 17 Uhr oder das Geschäftsessen am Abend“ in Frage zu stellen.-
(www.sachsen.de/de/bf/reden_und_interviews/reden04/milbradt-2204.html): <Auszug aus einer Regierungserklärung.> - Sachsens Zukunft in der Mitte des vereinten Europas. Regierungserklärung des Sächsischen Ministerpräsidenten, Prof. Dr. Georg Milbradt, am 22. April 2004 im Sächsischen Landtag. Wichtig für den europäischen Wettbewerb sind faire Ausgangsbedingungen. Und dazu gehört auch eine Fortführung der Strukturförderung für Ostdeutschland nach 2006. Im Vergleich mit den osteuropäischen Beitrittsländern ist Ostdeutschland besser entwickelt und es droht ein abruptes Ende der bestehenden Fördermöglichkeiten als „Ziel 1 Gebiet“. Rein statistisch betrachtet scheint das sogar seine Richtigkeit zu haben. Ich halte es aber für sehr bedenklich, die notwendige Entwicklung der Beitrittsländer auf Kosten derer zu fördern, die auch noch Entwicklungsbedarf haben. Die wirtschaftliche Situation in Sachsen verbessert sich durch den Beitritt eben nur statistisch und nicht tatsächlich. Ein Verlust der Förderung aber könnte unsere bisherige Aufbauarbeit in Frage stellen. Es ist ein großer Erfolg unserer Politik, dass diese Problematik in Brüssel erkannt und verstanden worden ist. Der 3. Kohäsionsbericht trägt unseren Forderungen Rechnung und empfiehlt eine spezielle Fortführung der Förderung für Ostdeutschland als sogenanntes Gebiet "Ziel 1a". Dank gebührt an dieser Stelle namentlich Kommissar Michel Barnier, der sich immer für unsere Anliegen eingesetzt hat. Mit seiner Benennung zum französischen Außenminister haben wir einen Freund in Brüssel verloren und einen neuen in Paris gewonnen. Es ist symptomatisch für die so genannte "Chefsache Ost", dass in dieser Frage, Brüssel näher an Sachsen zu liegen scheint als Berlin. -
(www.rp-online.de/public/article/aktuelles/wissen/umwelt/500067): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> -
(zuletzt aktualisiert: 13.11.2007). Forscher entdeckten ausgestorbene Menschenaffenart. Fund stellt Evolutionstheorie in Frage. Die entdeckte Art steht sehr nahe an dem gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Affe. Die Überreste einer bislang unbekannten Menschenaffenart haben japanische und kenianische Archäologen in Kenia entdeckt. Der Fund könnte nun eine der Evolutionstheorien in Frage stellen. Die ausgestorbene Spezies stehe dem letzten gemeinsamen Vorfahr von Menschen, Gorillas und Schimpansen sehr nahe, schreiben die Forscher in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften. Das knapp zehn Millionen Jahre alte Fossil mitsamt elf Zähnen war 2005 in Kenias Nakali-Region entdeckt worden. Die bisher unbekannte Art wurde nach dem Fundort Nakalipithecus nakayamai getauft. Sie lasse den Schluss zu, dass sich dieser letzte gemeinsame Vorfahr von Mensch und Affen in Afrika entwickelt hatte, schreiben die Autoren der Studie. Anhand von genetischen Studien gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die unterschiedliche Entwicklung von Menschen und Menschenaffen vor rund acht Millionen Jahren einsetzte. Einige von ihnen glauben aber, dass die Vorfahren der afrikanischen Affen völlig ausstarben und erst über Europa und Asien auf dem schwarzen Kontinent zurückkehrten. Diese Theorie ist laut den Autoren der Studie spätestens seit dem letzten Fund nicht mehr zu halten. Dieser beweise, dass es während des Miozäns mehr Menschenaffenarten in Afrika gegeben habe als bisher angenommen.
3. Lug und Trug sein (geh.) < Vgl. E.15,9
>
List, Täuschung sein (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.tagesspiegel.de/medien-news/Medien-Tour-de-France;art290,2334674): < Täuschungen bei der Tour de France durch zahlreiche Dopingsünder. - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Tour_de_France. > -
6.7.2007. Tour de France. „Der Bekehrte. Früher der Hurra-Reporter, heute der Antidoping-Missionar: Hajo Seppelt kennt nur das Extrem„ von Frank Bachner. Die Wasserträger, sagt Hajo Seppelt, die sind für ihn nicht entscheidend. Leute, die Alberto Ongarato, Enrico Poitschke oder Allessandro Cortinovis heißen, Namen, die sich kaum einer länger als ein paar Minuten merken wird. Wenn die als Doper auffliegen, dann könnten ARD und ZDF ruhig weiter über die Tour de France berichten, damit hätte Seppelt keine Probleme. Aber wenn die ganzen Anti-Doping-Bekenntnisse von Profis und Teammanagern, die flammenden Appelle an einen sauberen Sport, wenn das „alles Lug und Trug sein sollte“, weil halt doch wieder serienweise Dopingsünder auffliegen, dann „könnte ich verstehen, wenn ARD und ZDF sofort ihre Übertragung abbrechen würden“. Aber vorher würde er noch über den Lug und Trug berichten. Hajo Seppelt ist einer der Dopingexperten der ARD bei der Tour.-
(www.freitag.de/2001/25/01251702.php): < In seinen Plastiken lässt Giacometti alles Überflüssige als List und Täuschung weg . - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Alberto_Giacometti. > -
Giacometti wurde vor 100 Jahren im schweizerischen Stampa geboren, er lebte vorwiegend in Paris, bis 1966. In seinen Plastiken schuf er Symbolfiguren, in denen er das Bild vom Menschen hundert Jahre später, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einfing und zugleich prägte. Die Figur des Menschen ist der Kulminationspunkt in seinem Werk. Nach seiner surrealen Schaffensphase formte er die immer mehr und mehr reduzierten menschlichen Figuren, die ihn berühmt machten. Er sucht den Kern des Menschen zu finden - seine Methode ist absolute Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit, alles was Lug und Trug sein könnte, lässt er weg. Seine Figuren sind nackt und hilflos, sicher und ehrlich zugleich.-
(www.completealbumlyrics.com/lyric/46122/Reinhard+Mey+-+ICH+DENK,+ES+WAR+EIN+GUTES+JAHR.html) < Auszug aus einem Lied des Liedermachers Reinhard Mey zum Jahreswechsel. Wortspiel mit dem Sprichwort "aus Schaden wird man klug." - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Reinhard_Mey. > -
Reinhard Mey - ICH DENK, ES WAR EIN GUTES JAHR: Der Raureif legt sich vor mein Fenster,/ Kandiert die letzten Blätter weiß./ Der Wind von Norden jagt Gespenster aus Nebelschwaden über's Eis,/ Die in den Büschen hängenbleiben an Zweigen wie Kristall so klar./ Ich hauche Blumen auf die Scheiben und denk', es war ein gutes Jahr!/ Sind ein paar Hoffnungen zerronnen? War dies und jenes Lug und Trug?/Hab' nichts verloren, nichts gewonnen, so macht mich auch kein Schaden klug./ So bleib ich Narr unter den Toren, hab' ein paar Illusionen mehr,/ Hab' nichts gewonnen, nichts verloren, und meine Taschen bleiben leer./Nichts bleibt von Bildern, die zerrinnen. Nur eines seh' ich noch vor mir,/ Als läg' ein Schnee auf meinen Sinnen, mit tiefen Fußstapfen von dir!/ Mir bleibt noch im Kamin ein Feuer und ein paar Flaschen junger Wein./ Mehr Reichtum wär mir nicht geheuer und brächte Sorgen obendrein./ Du kommst den Arm um mich zu legen,/ Streichst mit den Fingern durch mein Haar:/ "Denk dran ein Holzscheit nachzulegen . . ./ Ich glaub', es war ein gutes Jahr!"/ -
(www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=31122): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> -
Rombach, Reinhold, Aktienmarkt: Alles Lug und Trug? Deutsches Ärzteblatt 99, Ausgabe 14 vom 05.04.2002, Seite A-961 / B-812 / C-768. Sowohl Banken als auch die Chefs der Börsen-AGs vertreten nicht die Interessen der Kleinaktionäre, glauben immer mehr von Kursverlusten genervte Anleger. Börsebius untersucht Licht und Schatten einer Glitzerwelt, der Hunderttausende verfallen. Der Mann lächelt seit Jahren in die Fernsehkameras der Welt. Verspricht das Blaue vom Himmel. Ließ sich von TV-Stars wie Tatortkommissar Manfred Krug (dem die Leute eh alles glauben) helfen, Aktien für teures Geld unter die Leute zu bringen. Alles ungestraft, bisher wenigstens. Daueroptimist Ron Sommer, Chef der Deutschen Telekom AG, hat seit dem Börsengang des ehemaligen Staatsmonopolisten unzähligen Anlegern schlaflose Nächte, angefressene Nerven und wohl auch etliche Wutanfälle beschert. Kursfiasko . Die T-Aktie entwickelt sich zu einem T-Saster sondergleichen. Auf über 100 Euro in der Spitze hochgejubelt, legte der Telekomwert einen beispiellosen Niedergang bis derzeit rund 17 Euro hin. Eine sagenhafte Geldvernichtung für einen deutschen Blue Chip, vor allem vor dem Hintergrund der glühenden Bekenntnisse des Vormannes Sommer, welch tolles Unternehmen der Aktionär da gekauft habe. Jeder Fernsehauftritt des „Münchhausen zu Sommer“ müsse ihm „eigentlich um die Ohren gehauen werden“, bekannte mir gestern erst ein entsetzter Anrufer. Ob das ein probates Mittel wäre, den Konzernchef vorsichtiger auftreten zu lassen, vermag ich nicht zu beurteilen, verstehen kann ich den leidgeprüften Kleinsparer schon.
4. jmdn./etwas Lügen strafen
nachweisen, dass jmd. lügt, dass etwas nicht wahr ist; widerlegen (Duden - Redewendungen, ³2008); etwas / jemanden widerlegen; die Unwahrheit nachweisen (Udem)
(http://ww2.heidelberg.de/stadtblatt-alt/stbl3000/themadwo.htm): < Interessantes Projekt aus Heidelberg. Das Senioren-Handbuch widerlegt den Vorwurf, Deutschland sei eine Dienstleistungswüste.> - Senioren Stadtbuch. Ein Lesebuch über Heidelberg - vorwiegend von älteren Menschen für ältere Menschen geschrieben - das ist das Senioren Stadtbuch. Es beschreibt die einzelnen Stadtteile in Geschichten und Anekdoten, informiert über wichtige Einrichtungen und über Angebote, die vor allem für Senioren von Interesse sind. Herausgeber dieses Lesebuches und Nachschlagewerks ist die Stadt Heidelberg, Amt für soziale Angelegenheiten und Altenarbeit. (...). Zum Senioren Stadtbuch gibt es ein Begleitheft "Service Angebote in Ihrer Nähe - quartiersnahe Alltagshilfen". Darin hat die Akademie für Ältere - Projektbüro "Selbstbestimmt Wohnen im Alter" - stadtteilweise Geschäfte und Dienstleister aufgeführt, die bereit sind, Waren nach Hause zu liefern oder Dienstleistungen im häuslichen Bereich ihrer Kunden durchzuführen. Es sind erstaunlich viele Adressen zusammen gekommen, die den Vorwurf, Deutschland sei eine "Dienstleistungswüste", Lügen strafen. Das Senioren Stadtbuch samt des Begleithefts mit den Service Angeboten ist in allen Seniorenzentren zu erhalten und selbstverständlich auch in der Geschäftstelle der Akademie für Ältere.-
(enzensberger.germlit.rwth-aachen.de/lascasas.html): <Untersuchungen zu Hans Magnus Enzensberger als Buchautor. Ein Projekt der RWTH. - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Magnus_Enzensberger.
> - Bartolomé de Las Casas: Kurzgefaßter Bericht von der Verwüstung der Westindischen Länder. Herausgegeben von Hans Magnus Enzensberger. Deutsch von D. W. Andreä [zuerst Berlin 1790]. 1. - 7. Tsd. Frankfurt am Main: Insel 1966 (= sammlung insel 23). 164 Seiten. (...). Enzensberger zieht sodann viele Vergleiche zwischen seiner eigenen Situation und der von Las Casas. So beschleicht den Leser der Eindruck, als wolle der Autor Vergleiche zwischen den Spaniern des 15. Jahrhunderts und den Deutschen des Nationalsozialismus ziehen. Obwohl Las Casas kurzgefasster Bericht rein thematisch kaum etwas mit unserer Zeit zu tun hat, bezeichnet Enzensberger das Buch als "monströs", es rieche durchdringend nach "gleichzeitig". Geschichte wiederhole sich immer wieder, und Enzensberger kritisiert, dass Geschichte oft zu einer "Anhäufung nichtsagender Fakten" werde, wodurch der Mensch dem Trug zum Opfer falle, so wie es sei, sei es immer gewesen, woraus folge, so werde es auch immer bleiben. Als konkrete Beispiele nennt Enzensberger das Verhalten der deutschen Faschisten und die Widersacher de Las Casas. Die einen wollen Las Casas Lügen strafen, indem sie betonen, man habe statt zwanzig Millionen Indianern höchstens acht oder fünf oder drei umgebracht, die anderen suchen Schutz hinter der Behauptung, es seine doch gar nicht sechs Millionen Juden gewesen, höchstens fünf. (Judith Lange 2006).-
(www.hagalil.com/antisemitismus/deutschland/seehaus.htm): < Kritische, sprachlich anspruchsvolle Buchbesprechung von Walsers Roman 'Tod eines Kritikers'. Die Originalorthographie mit Großbuchstaben wurde beibehalten. - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Walser sowie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Marcel_Reich-Ranicki.
> - Ist die Literatur ein Männerschlachtfeld? von Gertrud Seehaus. An einem Wochenende mit wunderbarem Wetter bin ich nicht, wie geplant, ins Grüne gefahren. Ich las den kursierenden Ausdruck des Walser-Manuskripts TOD EINES KRITIKERS. Hoffnung, daß mich die Lektüre für den Verzicht auf den Ausflug entschädigen könne, hatte ich nicht, aber doch wenigstens die, daß es etwas in dem Text gebe, das die bereits veröffentlichten Passagen Lügen strafenund mein Erschrecken über sie mildern möge. Das war leider nicht der Fall. Was habe ich gelesen? Ein ROMAN genanntes Werk mit der Widmung FÜR DIE, DIE MEINE KOLLEGEN SIND. Der Roman ging mich also eh nichts an, da ich kein schreibender Mann bin, aber auch deshalb nicht, weil ich, wie die Widmung signalisiert, ein Bekenntnis zum Meister abzulegen hätte - oder wie ist diese Merkwürdigkeit einer Widmung gemeint? Obwohl Frau und kein Fan von Walser, erlitt ich die 134 Seiten mit zunehmendem Widerwillen, gemischt mit einem Mitleid, das man als Frau Männern gegenüber gelegentlich empfindet, wenn man sich noch gegen die schiere Wut wehrt. Ich habe einen Roman gelesen, der keiner ist. Von einem Roman erwarte ich, daß die darin agierenden Menschen (mögen sie auch von meinen Haltungen weit entfernt sein - oder gerade dann!) mir verständlich gemacht werden (Raskolnikoff, Madame Bovary, Rabbit u.v.m.). Aber diese Walser-Personen? Der Kritiker André Ehrl-König (erkennbar als Marcel Reich-Ranicki), über den sich der Schriftsteller Hans Lach nach einer erwarteten positiven und tatsächlich erfolgten negativen Besprechung so erzürnt, daß er ihn am liebsten ermorden will (und sich auch, nachdem Ehrl-König unauffindbar verschwunden ist, so verhält, als habe er ihn ermordet), dieser Ehrl-König, ist eine Schießbudenfigur ohne jede Tiefenschärfe. Es gibt - außer der Bezeichnung geschmeidig – (und auch die ist hier abwertend gemeint) nichts, was für diesen Menschen spräche. Er ist ein Intrigant mit Macht, die er häufig zum Schaden der von ihm kritisierten Autoren mißbraucht. Er ist geil, vernascht Frauen, die bei ihm als Mädchen, Mädels oder Mädelchen vorkommen oder – dies seine erotische Präferenz - als Schwangere im Anfangsstadium. Ehrl-Königs Art zu essen nennt Walser Fressen, sein Lächeln Grinsen, seine Aussprache wird lächerlich gemacht. Der Mann ist Jude, wovon Walser keinen weiteren Gebrauch macht, als die Langlebigkeit seiner Mutter zu betonen. Der Mann liebt seine Frau, die als Zigarren rauchende gealterte Salondame, genannt MADAME, vorgestellt wird. Diese Liebe mag anrührend sein. Der Eindruck wird aber, bevor er sich festsetzen kann, dadurch widerrufen, daß gesagt wird, Madame selbst habe Gründe gehabt, ihren Mann ins Jenseits zu befördern. Kurzum - Ehrl-König eine Pappfigur für Schießübungen, die aus nichts als plakativer Oberfläche besteht und den einen einzigen Zweck hat, daß man an ihr übt, wie gut man trifft, am besten natürlich: mitten ins Herz. Das, auch wenn das kein literarisches Kriterium ist, ist Walser offenbar gelungen.
-In dieser Wendung bewahrt das Wort »strafen« die ältere Bedeutung »schelten«. (Duden).