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F.12   NIEDERLAGE - LERNEN AUS FEHLERN - DURCH ERFAHRUNG KLÜGER WERDEN

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1. alle Brücken hinter sich (Dativ) abbrechen

sich von allen bisherigen Bindungen endgültig lösen; ein ganz neues Leben beginnen (Duden - Redewendungen, ³2008)


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http://forum.gofeminin.de/forum/carriere1/__f3082_carriere1-Hatte-eine-Midlife-Krise-hab-eine-Frage.html): <Bloggerkommentar. Die Beiträge in den Internetforen nähern sich oftmals stark der gesprochenen Sprache und sie enthalten sehr häufig umgangssprachliche Phraseme.> Hallo liebes Forum, Ich hatte vor circa 2 Jahren eine Midlife-Krise, habe damals alle Bruecken hinter mir abbrechen wollen, und habe meinem Mann gesagt, dass ich ihn nicht mehr liebe und dass er sich eine andere suchen solle. Das hat er dann auch getan, ueber die Zeit hinweg hat er sich in die andere verliebt und lebt mit ihr. Er hat sich die Haare wachsen lassen, hat seine Kumpels und ihre Freundinnen, die er Brüder und Schwestern nennt. Sie alle nehmen Drogen...eine so fremde Welt für mich, es ist als hätte ich einen komplett anderen Menschen aus ihm durch mein Verhalten gemacht. Im Mai letzten Jahres hab ich ihm dann gesagt, dass ich ihn noch liebe, und anfangs hat er mir auch gesagt, dass er mich liebt, doch später fand ich heraus, dass er noch mit ihr zusammen war. Kann es sein, dass ich ihn durch mein Verhalten damals in eine Midlife-Krise katapultiert habe? Das er jetzt an seinem bisherigen Leben zweifelt und jetzt so leben will, wie er will? Wir sind seit 18 Jahren verheiratet, ich habe ihm damals sein Ur-vertrauen in mir genommen. Er ist sehr nett zu mir, und wird aergerlich wenn ich sage, dass ich gehe, und ihm sein Leben lasse, ich bin so durcheinander, er will nicht, dass ich geh, sagt jedoch der anderen, dass er sie liebt, und rennt ihr staendig hinter her. Ich versteh das alles nicht, und hoffe auf Anworten. Vielen lieben Dank im Voraus. Liebe Grüsse. B. P.S. . muss noch dazu sagen...er hat sehr lange Zeit sehr wegen mir gelitten. Er hat über ein Jahr lang um mich gekaempft.-

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www.dw3d.de/dw/article/0,2144,480575,00.html): < Redewendungen mit dem Substantiv "Brücke".> Alltagsdeutsch | 10.06.2008. Binnenschiffer. Von Bremen nach Basel, von Oldenburg nach Rotterdam – Binnenschiffer sind ständig auf Europas Flüssen unterwegs. In keinem Hafen liegen sie lange, in keiner Stadt sind sie zuhause. Ihre Heimat ist das Boot. Gertrud Distel: "Der Konkurrenzkampf in der Schifffahrt ist sehr groß geworden. Es ist manchmal wirklich ein Existenzkampf. Man hofft, hoffentlich geht nicht irgend so ein Teil kaputt, dass die Maschine mitmacht, weil sonst gibt es wieder Probleme, wie kommst du an Gelder ran. Also das hat in den letzten Jahren zugenommen. Man überlegt sich dann schon, wie überbrückst du dies oder jenes, wenn dann unvorhergesehene Reparaturen kommen." - Sprecher: Auch für die Distels ist es immer schwieriger geworden, auftragsarme Zeiten oder technische Probleme finanziell zu überbrücken. Die Brücke steht im Mittelpunkt vieler Redensarten. Schon im Mittelalter entstand die Redewendung jemanden eine Brücke treten. Mit der Brücke war die Fall- oder Zugbrücke einer Burg gemeint. Diese konnte oft bereits durch einen kleinen Tritt in Bewegung gesetzt werden. Einem bedrohten Menschen verschaffte dieser Tritt Zugang zur Burg und zum Burgfrieden. Die moderne Entsprechung ist die Redensart jemandem eine Brücke bauen, also ihm in Bedrängnis zur Hilfe kommen. Auch die Redewendung alle Brücken hinter sich abbrechen ist sehr gebräuchlich. Sie bedeutet so viel wie sämtliche Verbindungen lösen. Gerda Distel benutzt das Verb überbrücken im Sinne von überstehen oder durchhalten. Inzwischen ist es dunkel geworden. Die Laboremos hat Köln erreicht. Im schwarzen Wasser des Rheins spiegeln sich die Lichter der Stadt. Das Schiff gleitet vorbei an Altstadt, Hohenzollernbrücke und den hell erleuchteten Türmen des Kölner Doms. Es sind solche Momente, in denen die Distels alle Mühsal ihres Berufes vergessen. Trotzdem – besonders Gertrud Distel denkt inzwischen immer öfter an den Ruhestand und das Leben nach der Binnenschifffahrt. Bereits vor rund 1 ½ Jahren haben sich die Distels ein kleines Haus am Stadtrand von Mannheim gekauft. Eine Wohnung an Land hatten sie vorher nie besessen. Doch so ganz wohl ist Gertrud Distel bei dem Gedanken an ein dauerhaftes Leben an Land noch immer nicht.-

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www.eu-wohnsitz.net/): < Werbung einer Kanzlei hinsichtlich der Wohnsitzverlegung ins Ausland. Der Beitrag enthält mehrere Phraseme.> Home, sweet home? Sicher, natürlich. Gründe allerdings, um Deutschland – zumindest zeitweise - den Rücken zu kehren, gibt es viele. Die einen wollen Steuervorteile nutzen. Andere reizt die Möglichkeit, ohne Auflagen wieder in den Besitz eines gültigen Führerscheines zu kommen. Fehlende bürokratische Hemmnisse, Anonymität, Schutz vor Gläubigern oder vor Ex-Ehepartnern sowie vereinfachte Entschuldung im Insolvenzfall sind weitere starke Argumente. Viel hat sich getan, seit in vorbiblischer Zeit jene phönizische Königstochter, eine gewisse Europa, vom damaligen Ratspräsidenten Zeus auf die Insel Kreta entführt wurde und dadurch zur Namenspatronin unseres Erdteil avancierte. Doch auch mehrere Tausend Jahre später ist der Lebensraum Europa allen Harmonisierungsbemühungen zum Trotz immer noch ein nahezu undurchschaubarer juristischer Flickenteppich, der mitunter an die deutsche Kleinstaaterei in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erinnert. Was aber die einen zur Verzweiflung treibt, machen sich Eingeweihte zunutze. Was in Deutschland unmöglich ist oder illegal wäre, ist oft hinter der nächsten Grenze problemlos umzusetzen und zudem gesetzeskonform. Aufatmen. Zur Ruhe kommen. Den Kopf wieder frei haben. Chancen nutzen. Neu beginnen. Dieser Freiraum steht Ihnen als Europäer offen. Nur zugreifen müssen Sie selbst. Zugeschnitten auf Ihre persönlichen Umstände bieten wir Ihnen mehrere Varianten zur Errichtung Ihres neuen Haupt-, Neben- oder einzigen Wohnsitzes unter anderem in Tschechien, Frankreich der Schweiz und Spanien - anwaltliche Begleitung und deutschsprachige Begleitung inklusive. Sie ahnen es: Hier geht es nicht um diejenigen, die alle Brücken hinter sich abbrechen wollen, um mit Sack und Pack auszuwandern. Vielmehr wenden wir uns an alle, die entweder zeitweise „Ausländer“ werden, sich die Möglichkeit der Standortverlagerung offen halten oder nur mit einem Bein hinter der Grenze stehen wollen.- Siehe hierzu auch http://www.amazon.de/Wohnsitzverlegung-ins-Ausland-Jochen-Ettinger/dp/3939338338.

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www.amazon.de/review/R1T97SHTE6M8FP): < Kochbuchbesprechung> Tim Mälzer - Neues vom Küchenbullen. (Broschiert) von Tim Mälzer (Autor). Mira Taschenbuch im Cora Verlag; Auflage: 1 (25. Oktober 2006). - (Rezension): Der Ikarus (sic) der deutschen Fernsehkochlandschaft, 21. Februar 2007 von M. M.  Kann man Leben und Werk einer Person trennen? Nein, dies ist keine Goetherezension, die am falschen Ort steht oder gar eine Diskussion über die Grundlagen des Strukturalismus. Doch ich konnte nicht umhin zu bemerken, dass Tim Mälzer, der neben Ralf Zacherl und einigen andern deutschen Jungköchen anfangs noch frischen Wind in die deutsche Koch- und besonders Fernsehkochszene brachte, in seinem Erneuerungswahn anscheinend alle Brücken hinter sich abbrechen möchte. Dabei werden nicht nur seine Rezepte immer abstruser und lenken so im negativen Sinne ihre Aufmerksamkeit auf sich, sondern Mälzer selbst auch immer arroganter und beckmesserischer und verscherzt es sich zusehends mit allen deutschen Fernsehköchen von Horst Lichter bis Alfons Schubeck. Anscheinend möchte er als großer Revolutionär der deutschen Kochszene in die Geschichte eingehen, doch er degradiert sich dabei immer mehr zur Witzfigur. Diese Hybris endet nicht, sondern setzt sich im vorliegenden Werk fort, wobei ich dem Grundtenor der übrigen Rezensionen nur zustimmen kann: größtenteils sehr experimentell und sehr alltagsuntauglich. Mälzer erinnert dabei an die schizophrene Version von Manfred und Dieter aus der Prosieben-Comedy-Factory. Erstaunlich nur, dass sich deren Rezept für "Vanillepudding mit Senf" nicht im Buch findet... aber der nächste Mälzer kommt ja bestimmt!



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2.  sich (Dativ) [bei etwas] die Finger verbrennen (ugs.)

durch Unvorsichtigkeit Schaden erleiden; eine Schlappe einstecken; bei etwas einen Misserfolg haben, besonders weil man ohne Vorsicht gehandelt oder ein Risiko unterschätzt hat (Duden - Redewendungen, ³2008)


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www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=14618): <Bloggeranfrage und Bloggerantwort zu Geldanlagen mit der in dieser Textsorte üblichen Phrasemfrequenz.> 11.11.2007, 10:34. (Frage): Hallo Zusammen, derzeit werden bei der comdirect ja für ein Währungsanlagekonto Türkische Lira 12% Zinsen geboten. Dies klingt auf den ersten Blick recht attraktiv aus meiner Sicht. Sicherlich ist die Volatilität sehr hoch, aber 12% Zinsen sind natürlich auch ein Argument. Wie würdet ihr die Anlageform derzeit einschätzen? Selbstverständlich nur als kleine Ergänzung des gesamten Anlageportfolios und unter ständiger Beobachtung des relevanten Marktes.- (Antwort): Ja, das ist durchaus richtig. Ich habe deshalb auch "theoretisch" gesagt, weil in der Währungspraxis natürlich viel mehr Faktoren die Währungskurse beeinflussen als nur die Inflationsrate. Es ist nur wichtig einzusehen, dass man hier sein Geld nicht festverzinslich anlegt, sondern auf eine Währungsentwicklung spekuliert, da ohne den Währungseffekt die Rendite geringfügig über der von Euro-Staatsanleihen wäre. Du spielst das gleiche Spiel wie es zuletzt bei Carry Trades mit Yen gespielt wurde, nur umgekehrt. Dass so etwas stark in die Hose gehen kann und das insbesondere bei einem weniger politisch stabilen Land wie der Türkei, sollte man in die Überlegungen mit einbeziehen. Ich würde es nicht tun. - (Nachfrage): Sicherlich, Boersifant, das soll ja kein Ersatz für ein Tagesgeldkonto sein. Deswegen meinte ich, dass das nur ein kleiner Bestandteil des Gesamtdepots sein kann. Dass man sich bei Währungsspekulationen leicht die Finger verbrennen kann, liegt auch auf der Hand, da sehr viele Faktoren und Psychologie den Kurs beeinflussen. Derzeit hab ich auch nur eine kleine Summe dort geparkt, mal sehen wie es sich entwickelt.-

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www.abendblatt.de/daten/2003/10/20/220031.html):<Studienanfänger in Hamburg fragen oft die Berufsberater des Arbeitsamtes, welches Studium später die besten Chancen biete. Eine schwierige Frage. Selbst Fachleute können sich hier mit ihren Prognosen irren.> - Studium - lohnt sich das noch ? Semesterstart: Heute beginnen 5300 junge Leute an der Hamburger Universität ihr Studium. Jura, Betriebswirtschaft und Medizin sind die begehrtesten Fächer. Welche Chancen haben sie mit dieser zeitaufwendigen und teuren Ausbildung? Wozu raten Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft? von Christoph Rind. Auf dem Campus ist heute Riesenbetrieb - zum Start des Wintersemesters haben sich allein an der Universität Hamburg 5300 Studierende neu eingeschrieben. Die beliebtesten Fächer: Betriebswirtschaftslehre (BWL), Jura und Medizin. Das Studium wird den Alltag der jungen Leute prägen: Vorlesungen und Seminare besuchen, Referate schreiben, Bücher lesen, sich auf Klausuren und Prüfungen vorbereiten. Fast jeder Dritte aber wird vor dem Examen aufgeben. Und noch weiß niemand: Wie sehen beim Abschluss in vier oder sechs Jahren die Aussichten auf einen Job für Akademiker aus? Lohnt sich da ein Studium überhaupt noch? "Ja", sagt Thomas Vielhauer (49), Diplom-Pädagoge und Leiter des Hochschulteams beim Arbeitsamt Hamburg. "Je höher der Bildungsabschluss, desto geringer die Gefahr der Langzeitarbeitslosigkeit." Denn die Arbeitslosenquote unter Akademikern liege mit 4,1 Prozent deutlich unter der Gesamtquote aller Beschäftigten von 9,8 Prozent. Allerdings macht die Wirtschaftsflaute auch den Studienabsolventen zu schaffen. In den vergangenen drei Jahren hat sich die Zahl der arbeitslosen Akademiker bundesweit von gut 37 000 auf 55 000 erhöht. Und die Jahresgehälter sind auch nicht mehr so üppig wie in Boomjahren. 60 Prozent der Absolventen verdienen im Jahr zwischen 31 000 und 50 000 Euro, weit weniger, als die meisten erwartet hatten. Dennoch sind sich alle Politiker einig: Deutschland braucht mehr Studenten. Nur 35 Prozent eines Jahrgangs studieren, in Finnland, Schweden oder Polen 60 Prozent. Aber welches Studium bietet später die besten Chancen? Mit dieser Frage kommen immer mehr Abiturienten zu den Berufsberatern des Arbeitsamtes, eine Frage, "bei der wir uns schnell die Finger verbrennen können", so Vielhauer. Denn Prognosen, etwa über die Arbeitsmarktchancen von Ingenieuren oder Lehrern zumal über Jahre hinaus seien kaum möglich. Arbeitsplatzsicherheit sei heute sogar unter Schülern ein Thema, "weil sie in den Familien zusehends mit Arbeitslosigkeit konfrontiert werden", so Vielhauer.

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www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,511777,00.html): < In Texten zur wirtschaftlichen Entwicklung finden sich sehr häufig bekannte Phraseme. Darüberhinaus bilden die Autoren des Wirtschaftsteils der Zeitungen immer wieder neue Phraseme, die aus anderen Bereichen, wie z.B. dem Sport entnommen werden (Rally, Spielfeld).> 16. Oktober 2007. REKORDHOCH. Ölpreis nahe 90 Dollar. Der Ölpreis notiert auf Rekordhoch und ist nur noch knapp von der 90-Dollar-Marke entfernt. Die Spannungen im Nordirak sind ein weiterer Preistreiber für eine Rally, die immer mehr von Spekulanten angetrieben wird. New York - Am Dienstagmittag kostete ein Barrel (159 Liter) Leichtöl im elektronischen Handel der New Yorker Rohstoffbörse zeitweise 87,69 Dollar, 1,56 Dollar mehr als am Montag. Damit wurde am dritten Handelstag in Folge eine Rekordhöhe erreicht. Zeitweise lag der Ölpreis sogar schon bei 87,97 Dollar. In Deutschland stiegen unterdessen die Preise für Benzin und Diesel. Ursache des Anstiegs sind weiterhin Spannungen zwischen der Türkei und Kurden im Nordirak sowie spekulative Käufe als Folge der politischen Krise. Jede Art von Unruhe oder Kriegsgefahr im Nahen Osten wirkt sich auf den Ölpreis aus, weil in der Region die wichtigsten Ölreserven der Welt lagern. Lieferunterbrechungen würden die Versorgung der Industrieländer gefährden. Zwar fließen nur kleine Mengen aus dem Irak über eine Pipeline in die Türkei, aber ein Krieg dort könnte die ganze Region erfassen. Nach Einschätzung von Ölhändlern sind außerdem kapitalstarke Fonds auf den Zug gesprungen und kaufen spekulativ Öl. Zum Teil handle es sich um automatische Käufe, die beim Erreichen bestimmter Preishöhen ausgelöst würden. Viele spekulative Investoren, die sich beim Kauf von US-Immobilienkrediten die Finger verbrannt haben, wechseln nun das Spielfeld. Außerdem treiben niedrige Lagerbestände in den USA zu Beginn der Heizperiode den Preis. Nach Befürchtungen könnte die Ölversorgung in einem harten Winter in Gefahr geraten. Weiterer Preistreiber: Öl wird in Dollar abgerechnet, ein fallender Dollar macht Öl in anderen Währungen billiger. Am Montag war der Dollarkurs weiter gefallen. Das für Europa bestimmende Nordseeöl Brent stieg ebenfalls im Preis auf den Rekordwert von zeitweise 83,96 Dollar. Der Großhandelspreis für Diesel hat als Folge der hohen Ölpreise einen neuen Rekord erreicht: Eine Tonne Diesel erreichte am zentralen europäischen Handelsplatz Rotterdam am Dienstag den neuen Höchststand von 762 Dollar, wie der Mineralölwirtschaftsverband in Hamburg mitteilte. Damit drohen den deutschen Autofahrern ebenfalls höhere Preise, denn die Großhandelspreise in Rotterdam bestimmen weitgehend das Preisniveau an den deutschen Tankstellen. Am Montagabend stiegen in Deutschland bereits Benzin- und Dieselpreise. Superbenzin stieg nach Aral-Angaben um einen Cent auf 1,34 Euro, Diesel stieg um 3 Cent auf 1,19 Euro. manager-magazin.de mit Material von ap-



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3. [bei jmdm.] [mit etwas] auf Granit beißen < Vgl. F.15,6 >

mit etwas bei jmdm. (häufig einer hierarchisch höheren Person) keinen Erfolg haben; bei jmdm. auf unüberwindbaren Widerstand stoßen (Duden - Redewendungen, ³2008)


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www.kuehnhanss.com/html/06gespraech/03Geld.html): <Mit der Frage nach dem Einkommen hat man bei Schweizern keinen Erfolg und stößt hier auf unüberwindbaren Widerstand.> - DIE PEINLICHE REDE VOM SCHNÖDEN MAMMON ... oder wieviel bin ich wert? Über die Naturhemmung der Schweizer, über Geld zu reden – auch für Deutsche und Österreicher geeignet! Fragen Sie mal einen flüchtig Bekannten, wieviel Geld er verdient. In der Schweiz werden Sie sogar bei guten Bekannten auf Granit beissen und ein geheimnisvoll-nichtssagendes Lächeln ernten. Voll ins Fettnäpfchen: Über Geld redet man nicht! Du Depp!!! Diagnose: Die Schweizer haben ein Riesenproblem, über Geld zu sprechen. Denn sie denken: Wer wenig verdient, ist ein schlechter, wer viel verdient, ist ein guter Mensch. Und weil wir Schweizer ja alle zuwenig verdienen, zumindest verglichen mit Billy, sind wir alle schlechte Menschen. Ein tiefes Gehalt preiszugeben, ist obermegapeinlich (sic). Deshalb arbeiten wir auch so viel. Das schlechte Gewissen! Ein Supergehalt zuzugeben, ist ebenfalls äusserst peinlich, denn es zeigt, wieviel besser man ist als all die andern. Deshalb lieber bedeutungsvoll lächeln und so tun, als sei man mindestens Erbe einer Bank, was in der Schweiz ja eh meistens der Fall ist. Und dann erst noch ein Gehalt zu verhandeln. Oh Gott, peinlich, peinlich, ach wie peinlich, all das.-

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www.fdp-fraktion.de/webcom/wcsearch.php?wc_search=begr%FC%DFt&page=26): <Interview mit einem liberalen Politiker, der energischen Widerstand ankündigt gegenüber den Sicherheitsgesetzen. Wer die Unschuldsvermutung relativieren will, wird bei der FDP keinen Erfolg haben.> - WESTERWELLE-Interview für die "Bild am Sonntag". Pressemitteilung vom 06.05.2007. - Frage: Welche Bedingungen stellen Sie noch? - WESTERWELLE: Beispiel Sicherheitsgesetze: Man kann die Freiheit der Menschen nicht schützen, indem man sie aufgibt. Terrorismusbekämpfung ist notwendig - aber nicht, indem man 80 Millionen Deutsche unter Generalverdacht stellt und sie quasi erkennungsdienstlich wie Straftäter behandelt. Ein Innenminister, der meint, er könne die Unschuldsvermutung relativieren, wird bei der FDP auf Granit beißen.-

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http://magazine.web.de/de/themen/lifestyle/horoskop/monat/1527028,d=1,g=2,r=2,rz=7,t=2,z=6.html): < In Horoskopen finden sich immer wieder zahlreiche Phraseme.> Monatshoroskop vom 01.06.08 bis 30.06.08. Liebe: Lassen Sie Gefühle jetzt nur nicht auf Sparflamme kochen. Der Partner könnte dann nämlich falsche Schlüsse ziehen. Außerdem sollten Sie auch nicht allzu häufig allein ausgehen, sondern den Lebensgefährten an Ihren Interessen mehr teilhaben lassen. Denn Venus schießt jetzt leider ein bisschen quer, so dass die Harmonie recht störanfällig ist. Beruf: Hoffentlich sind Ihre guten Vorsätze und Erwartungen in diesem Monat nicht zu hoch. Denn es sieht nicht so aus, als ob Sie jetzt in Riesenschritten vorankommen. Es ist sogar möglich, dass Sie mit Ihren Ideen und Konzepten bei Vorgesetzten auf Granit beißen. Verschießen Sie Ihr Pulver lieber nicht zu früh. Nächsten Monat sieht es schon besser aus. Gesundheit: Sie sollten sich in diesem Monat keinesfalls überanstrengen. Vermeiden Sie also körperliche Gewaltakte, teilen Sie Zeit und Kraft lieber betont vernünftig ein. Dann kann nicht viel schief gehen. Wenn der Kreislauf hin und wieder zu wünschen übrig lässt, sollten Sie mit Sauna und Wechselduschen gegensteuern. Und vergessen Sie die ärztlichen Vorsorgetermine nicht.-

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www.wiwo.de/finanzen/eu-will-steuerflucht-nach-asien-eindaemmen-263723/): < Journalistische Texte mit Bezug zur Wirtschaft enthalten immer zahlreiche Phraseme.> EU will Steuerflucht nach Asien eindämmen. 28.01.2008 von Daniel Schönwitz. EU-Steuerkommissar Laszlo Kovacs reist am Mittwoch nach Hongkong, um asiatische Steuerparadiese zu mehr Kooperation im Kampf gegen Steuerhinterzieher zu bewegen - eine heikle Mission. Die Finanzminister der EU-Staaten hegen einen Verdacht: Zahlreiche Anleger sollen in den vergangenen Jahren ihre Ersparnisse aus Europas Steueroasen nach Asien verlagert haben, um ihre Zinsen weiter abgabenfrei zu kassieren - trotz der 15-prozentigen Zinssteuer, die 2005 nahezu europaweit eingeführt wurde. Das illegale Schlupfloch in Fernost soll der ungarische EU-Steuerkommissar Laszlo Kovacs jetzt möglichst schnell schließen. Am Mittwoch trifft er sich deshalb zu „vorläufigen Gesprächen“ mit Vertretern Hongkongs, bestätigte Kovacs’ Sprecherin der WirtschaftsWoche. Der streitbare Ungar hat sich viel vorgenommen: Er will die Offiziellen des Steuerparadieses überzeugen, ebenfalls eine Zinssteuer für Sparer aus EU-Staaten einzuführen. Am Freitag reisen Mitglieder seiner Delegation zudem nach Singapur, um auch dort für das Vorhaben zu werben. Gerade dort dürften die EU-Emissäre allerdings auf Granit beißen – der Kleinstaat ist für ein strenges Bankgeheimnis und die sehr zögerliche Kooperation mit ausländischen Steuerfahndern bekannt. Zudem hat die EU, anders als beispielsweise im Fall der Schweiz, bei den Verhandlungen mit Hongkong und Singapur kaum Druckmittel. Schließlich sind die Offshore-Finanzzentren nicht auf Exporte angewiesen, und damit auch nicht auf den Zugang zum EU-Binnenmarkt.



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4. ins Hintertreffen kommen/geraten

in einem Wettbewerb, Vergleich o.ä. überflügelt werden, in eine ungünstige Position geraten (Duden - Redewendungen, ³2008)


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http://wirtschaft.t-online.de/c/15/23/80/02/15238002.html): < Das Phrasem im Titel eines Arikels soll das Interesse des Lesers wecken. Es enthält oftmals das Wesentliche des Beitrages.> - Russland und Polen attraktiver Standort. Deutschland gerät ins Hintertreffen. 05. Juni 2008 | dpa / T-Online. - Standtort Deutschland fällt zurück. Der Standort Deutschland verliert an Ansehen – selbst Russland und Polen gelten mittlerweile bei internationalen Managern als attraktiver. Weltweit rutschte die Bundesrepublik vom vierten auf den sechsten Platz ab, wie die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young ermittelten. Der attraktivste Standort auf dem Globus ist demnach China – gefolgt von Indien, Russland, den USA und Polen. Nur noch zehn Prozent der 834 befragten internationalen Unternehmen bezeichneten die Bundesrepublik als einen der drei Top-Standorte weltweit - im Vorjahr lag der Anteil noch bei 18 Prozent. Ein schwacher Trost: Immerhin bleibt Deutschland in Westeuropa der führende Standort für Investoren. Großbritannien und Frankreich fanden sich gar nicht mehr in der Liste wieder.-

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www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/1732060_0_2147_punkte-und-schweinsteiger-weg-deutschland-blamiert...):           < Kommentar zu einem Fußballspiel.>  Punkte und Schweinsteiger weg. Deutschland blamiert sich. 12.06.2008. Bitterer Tag für die deutsche Elf: Gegen Kroatien setzte es ein verdientes 1:2. Klagenfurt - Schock und Ernüchterung statt Viertelfinal-Ticket: Nach einem herben Rückschlag muss die deutsche Nationalmannschaft um den Einzug in die K.o.-Runde der Fußball-Europameisterschaft zittern. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw konnte am Donnerstag im zweiten Turnierspiel in Klagenfurt in keiner Phase an die Leistung zum Auftakt gegen Polen anknüpfen und wurde von starken Kroaten mit 2:1 (1:0) abgestraft. In der Nachspielzeit sah der eingewechselte Bastian Schweinsteiger wegen einer Tätlichkeit auch noch die Rote Karte. Erst elf Minuten vor dem Ende war Lukas Podolski mit seinem dritten Turnier-Tor der Anschluss gelungen. Damit benötigt das DFB-Team am kommenden Montag in Wien gegen Gastgeber Österreich unbedingt einen Sieg, um nicht wie 2000 und 2004 nach der Vorrunde nach Hause fahren zu müssen. Die Treffer für die von Trainer Slaven Bilic taktisch hervorragend eingestellten Kroaten erzielten vor 30.461 Zuschauern im Wörthersee-Stadion Darijo Srna (24.) und der Hamburger Bundesliga-Profi Ivica Olic (62.). "Wir hatten heute die Chance, vieles klar zu machen, das ist uns nicht gelungen. Aber noch ist es nicht zu spät. Das war sicherlich ein Rückschlag. Wir sind alle tief enttäuscht über dieses Spiel. Es ist schwer, jetzt Einzelkritik zu üben, alle haben unter den Möglichkeiten gespielt, die sie haben", lautete die erste Analyse des sichtlich frustrierten Löw. "Wir haben uns zu wenig bewegt und uns zu wenig Chancen herausgearbeitet. Vielleicht haben wir nach dem Polen-Spiel gedacht, wir hätten schon etwas erreicht", sagte Kapitän Michael Ballack. "Bitter ist vor allem, dass wir jetzt das letzte Spiel gewinnen müssen." Kroatiens Coach Bilic sprach von einem "verdienten Sieg". Vier Tage nach dem überzeugenden Turnierstart ließ die deutsche Mannschaft fast all jene Tugenden vermissen, die sie beim 2:0 gegen Polen ausgezeichnet hatten. Statt wie geplant auch dieses Spiel entschlossen an sich zu reißen, fand das Löw-Team gegen die tief stehenden Kroaten mit ihren zwei Vierer-Ketten überhaupt kein Rezept. Ungewöhnlich viele Ballverluste taten ein übriges, um den Spielfluss zu hemmen. Zudem hatte es Bilic verstanden, die Schwachstellen im Spiel der deutschen Mannschaft zu analysieren und sein Team darauf einzustellen. Als Problemzone erwies sich die Defensive, in der Marcell Jansen auf der linken Seite überfordert war und mit schöner Regelmäßigkeit überlaufen wurde. Da auch Christoph Metzelder im Deckungszentrum Spritzigkeit und Biss fehlten, war es allein Per Mertesacker und dem fehlerlosen Jens Lehmann zu verdanken, dass das Team nicht deutlicher ins Hintertreffen geriet. Mit der Einwechslung von David Odonkor für Jansen und einer neuen Aufgabenverteilung in der Hintermannschaft reagierte Löw in der Halbzeit auf die Schwächen seiner Defensivabteilung. Philipp Lahm übernahm die linke Abwehrseite, Clemens Fritz ging nach hinten rechts. Durch die Maßnahme wurde zwar die Abwehr etwas stabiler, doch die erhoffte Initialzündung für die gesamte Mannschaft blieb aus. Auch in der Offensive blieb der dreimalige Europameister weit hinter den Erwartungen zurück.-

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www.dglr.de/news/newsletter/display.php?id=108): <Phraseme im Wirtschaftsteil von Zeitungen und Newsletter.>  Boeing überlegt größeren 'Dreamliner'. Der neue Riese von Airbus, der A380, bringt Boeing offenbar gehörig ins Schwitzen: Erstmals gab der Erzrivale aus den USA zu, dass mehrere Kunden einen neuen Großraumjet von Boeing forderten. Konkret wünschen sie sich eine größere Version des 787 'Dreamliner'. Boeing könnte damit mit seiner Taktik, alles auf den 'Dreamliner' zu setzen, im Wettrennen mit Airbus ins Hintertreffen geraten.

-»Hintertreffen« bedeutet eigentlich »der hintere Teil eines Heeres bei der Schlachtaufstellung«. Wer aus der kämpfenden Linie in die hinteren Reihen, zur Reserve geriet, wo die geringste Gefahr bestand, verlor an Ansehen. (Duden).



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5.  sich die Hörner ablaufen/abstoßen (ugs.) < Die Variante „sich die Hörner abstoßen“ ist im Internet häufiger belegt als die Variante „sich die Hörner ablaufen“. >

durch Erfahrungen besonnener werden; sein Ungestüm in der Liebe ablegen (Duden - Redewendungen, ³2008)


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www.staff.uni-marburg.de/~nail/redensarten.htm): < Zur Etymologie des Phrasems.> Alte Akademische Redensarten. Dem Sprachwissenschaftler Reiner Hildebrandt zum 70. Geburtstag am 21. März 2003 von Norbert Nail. Zu den Professoren der Marburger Philipps-Universität, die in turbulenter Umbruchzeit das Bild ihrer Disziplin geprägt haben, gehört der Sprachwissenschaftler Reiner Hildebrandt. Als Schüler Walther Mitzkas und Ludwig Erich Schmitts und im Anschluß an die im „Forschungsinstitut für deutsche Sprache – Deutscher Sprachatlas“ in Marburg entwickelte kartographische Methode zur Erschließung regional gesprochener Sprache (Dialekte, Umgangssprachen) hat Reiner Hildebrandt sich Verdienste erworben mit Publikationen, die die räumliche Verbreitung besonders des deutschen Wortschatzes in den Blick nehmen. Aber auch Fragen zur Herkunft deutscher Wörter, zu ihrem Gebrauch, ihrer sprachlichen Bedeutung und natürlich ihrer Veränderung in den Zeitläuften beschäftigten den Germanisten Hildebrandt. Will man ein Werk Reiner Hildebrandts herausstreichen, so ist es der „Deutsche Wortatlas“, den er in Fortsetzung der Arbeit seiner Lehrer mit Band 22 im Jahre 1980 abschließen konnte. Zu erwähnen ist ferner seine textkritische Ausgabe des „Summarium Heinrici“, einer frühmittelalterlichen Quellensammlung, die einen vorzüglichen Einblick in den altdeutschen Sprachschatz bietet. Diese Vorliebe für die frühen Sprachverhältnisse des Deutschen ist bei Reiner Hildebrandt bis heute zu spüren – u. a. in seinen Forschungen zu den althochdeutschen Wörtern in den lateinischen Handschriften der Hildegard von Bingen. Das freudige Ereignis (sic) des siebzigsten Geburtstags eines verdienten Hochschullehrers und Wortforschers soll im folgenden Anlaß sein, einmal über den Sprachgebrauch im akademischen Milieu vergangener Zeiten nachzudenken. Ausschnitthaft kann dies anhand einiger bekannter Redensarten geschehen, deren Existenz ohne die anfängliche Einbettung in das studentische und das akademische Leben in den früheren Hochschulorten nicht denkbar wäre. Nehmen wir Redensarten wie: er ist ein ungehobelter Bursche bzw. ein ungeschliffener Bursche, in der Bedeutung ‚er ist ein grober, ungebildeter Mensch’, oder sich die Hörner abstoßen, sich die Hörner ablaufen, das heißt ‚durch Erfahrungen besonnener werden’. Diese Redensarten gehen auf den Brauch der akademischen Deposition zurück, über die es ausführlicher zu berichten gilt, gibt es doch im Marburger Staatsarchiv (Sig. X III A 217) ein Zeugnis aus dem 18. Jahrhundert, das an diesen alten Brauch erinnert. (...). Die Deposition, lat. depositio (cornuum) ‚Ablegen (der Hörner)’, war ein Initiations-, ein Weiheritus und symbolischer Reinigungsakt, mit dem Neuankömmlinge, lat. beani < franz. bec jaune = Gelbschnabel, auch Ba(c)chanten ‚Bacchusdiener’ genannt, in den Bursen, den spätmittelalterlichen und am Klosterleben orientierten Studiergemeinschaften (daraus Bursch = Student), dann unmittelbar auf den Hohen Schulen (Universitäten) selbst aufgenommen wurden. Der Bean wurde von seiner studentischen und akademischen Umgebung als pecus campi, als wildes Feldtier behandelt und erst durch den Akt der Deposition zu einem würdigen Studenten gemacht. In einem Zeremoniell wurde er als tierisches Monstrum verkleidet (dabei spielte ein Hut mit Hörnern ein besondere Rolle), um anschließend dann mittels überdimensionaler Werkzeuge von den Attributen der Wildheit befreit zu werden: „Nach mannigfachen Vexationen [Neckereien] wurden die Hörner abgeschlagen, abgestoßen, abgelaufen oder abgeschliffen (davon ‚depositio cornuum‘), große Zähne (‚Bacchantenzähne‘) den Beanen in den Mund gesteckt und ausgerissen, dann die Körper der Neulinge mit verschiedenen monströsen Handwerksinstrumenten von Holz unsanft bearbeitet, ferner wurde sinnbildlich eine gründliche Reinigung und Verschönerung vorgenommen. Schließlich erklärte der Decan [der Artistenfakultät, aus der später die Philosophische Fakultät hervorgegangen ist] nach einer Prüfung und Ermahnungsrede die Deponirten für Studenten, indem er ihnen Salz – sal sapientiae [Salz der Weisheit] – in den Mund gab und Wein – vinum laetitiae [Wein der Freuden] – aufs Haupt goß und sie feierlich vom Beanismus lossprach und absolvirte. Nach Erlegung einer bestimmten Gebühr für die Deposition erfolgte die eigentliche Immatriculation durch den Rector und der Aufnahmeeid.“ (W. Fabricius: Die Akademische Deposition. (Depositio cornuum.). Frankfurt a. M. 1895, S. 7). Im aufgeklärten 18. Jahrhundert wurde der Brauch der Deposition, der inzwischen längst zur Farce verkommen war, allmählich aufgegeben. Das Amt des von der Universität bestellten Depositors ging vom Artistendekan auf einen Pedellen über, der sich mit dem Herzeigen der Depositionsinstrumente und dem gebührenpflichtigen Ausstellen des Depositionsscheins begnügte; der Schein blieb allerdings eine Zeitlang noch Voraussetzung für die Eintragung in die Matrikel, das Aufnahmebuch der Universität. Der nachweislich wohl letzte Depositor in Marburg war der in Oechsen (Hessen) gebürtige Pedell Johannes Georg Schimmelpfeng (Schimmelpfennig, 1697–1785).-

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www.rita-nutz.de/verlag.htm): < Jeder muss irgendwann in der Liebe durch Erfahrungen besonnener werden.> Gerade dann, wenn die Liebe neu erblüht, beginnen wir oft zu zweifeln und haben Angst, die noch zarte Blüte zu zerstören. Jede Liebe hat ihre eigenen Spielregeln. Sie zu erforschen, neu zu entdecken, liegt nur an uns selbst. Es gibt kein Rezept für das ewige Glück. Jeder muß irgendwann einmal Federn lassen, sich die Hörner abstoßen, um zu lernen, wie geht man mit den auferlegten Lebensaufgaben und Prüfungen richtig um.-

(
www.rugby-klub.de/media/PDF/HeRZ%2008-2007%20online.pdf): < Nachwuchsspieler können in der Regional-Liga Erfahrungen sammeln und sich verbessern. Der Text enthält eine etwas gewagte Phrasemkombination: "Wir wollen im Rugby-Oberhaus nicht als Kanonenfutter dienen und uns erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt sichern,...".>TRAINERWORT. Liebe Spieler und Rugby-Freunde! Wir haben es geschafft! Der RKH ist endlich wieder erst-klassig!! Das kommt aber nicht von ungefähr. Die Entwicklung des Vereins ist in den letzten 3 Jahren in allen Bereichen stets nach oben gegangen. Ein wichtiger Schritt war, dass wir eine 2. Mannschaft an den Start gebracht haben, die auch sehr gut mit den anderen Mannschaften mithalten kann, obwohl sie stets mit einer anderen Aufstellung zurecht kommen muss. Ziel ist es, dass die Mannschaft sich weiter etabliert. Nicht nur Spieler, die nicht mehr erste Mannschaft spielen wollen oder „nur“ zum erweiterten Kreis gehören sollen dort spielen, sondern besonders unsere Nachwuchsspieler. Sie können in der Regional-Liga Erfahrung sammeln und sich die Hörner abstoßen. Die 1. Mannschaft hat sich prächtig entwickelt, körperlich als auch spielerisch. Wir sind jetzt soweit, dass wir gut vorbereitet in die 1. Liga starten können. Wir wollen im Rugby-Oberhaus nicht als Kanonenfutter dienen und uns erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt sichern, sondern mit der ein oder anderen Überraschung uns im „Mittelfeld“ halten. Das ist eine schwierige Aufgabe bei nur 8 Mannschaften, aber ich bin sehr zuversichtlich. Sehr viel wird sich im Kopf entscheiden. Wir müssen es schaffen, in jedes Spiel mit der gleichen Einstellung zu starten: WIR WOL-LEN GEWINNEN! Egal ob gegen den HRK oder die RGH. Wenn wir schon als Verlierer auf den Platz gehen, dann können wir gleich in der Kabine bleiben! Ich hoffe, dass viele Zuschauer den Weg an den Martinsee finden und die Mannschaft bei dem Projekt „Klassenerhalt“ zahlreich unterstützen! Es wäre natürlich ein Traum, wenn wir eine Überraschung vor heimischem Publikum erkämpfen könnten! Die Fans, IHR, seid ein wichtiger Faktor beim „Projekt Klassen-erhalt“, und deshalb zählen wir auf EUCH! EUER J..-

-Die Wendung bezieht sich darauf, dass Böcke ruhiger werden, nicht mehr so übermütig sind, wenn sie sich die Hörner abgestoßen haben. (Duden).



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6. den Kürzeren ziehen (ugs.)

(in einer Auseinandersetzung) benachteiligt werden, unterliegen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.nzzfolio.ch/.../showarticle/8bc62f7e-6f9f-46c2-8c74-ad5e0347722c.aspx): < Kritischer Kommentar zur 'suboptimalen' Orthographiereform des Deutschen.> Sprachlese -- Wie man drei Völker belästigt von Wolf Schneider. NEIN: MILLIARDEN, wie ihre Gegner behaupten, wird die Rechtschreibreform nicht kosten, und dass sie dem Ansehen der deutschen Sprache schade und das Dänken ärmer macht, ist ebenfalls übertrieben. Dänken? Nun ja - wir sollen ja in Zukunft aufwändig schreiben, um anschaulich zu machen, dass es von Aufwand komme, wie überschwänglich von Überschwang - warum also nicht sätzen vom Satz und dänken vom Gedanken her? Weil alle vier Schreibweisen gleichermassen Unsinn sind, die beiden vorgeschriebenen und die beiden hinzuerfundenen: aufwenden heisst das Wort, aus dem sich aufwendig ebenso wie der Aufwand ableitet, überschwingen ist die Wurzel von überschwenglich wie von Überschwang, und der Satz kommt vom Setzen und nicht umgekehrt. Dass die Reformer germanistisch auf der Höhe wären, lässt sich also nicht behaupten; auch nicht, wenn sie uns für die unveränderte Aussprache «Pakeet» die Schreibweise Packet verordnen wollen oder uns das Quäntchen aufnötigen, weil es ein kleines Quantum sei; es ist aber ein Diminutiv zu Quent, dem fünften Teil. Und solche Leute fühlen sich stark genug, 95 von 100 Millionen Menschen deutscher Muttersprache eine dreifache Belästigung zuzumuten! Allen nämlich ausser den Analphabeten und jenen Schulkindern, die gerade schreiben lernen. Belästigung 1: Ganz überwiegend sind wir Leser, nicht Schreiber, und Leser haben sich noch nie gewünscht, dass die vertrauten Wortbilder sich ändern. Ein Bordo würde uns nicht schmecken, einen Reno würden wir nicht fahren und in Co keine Ferien machen wollen, und auch Nichtrauchern ist das Schriftbild Zigarette lieber als die Zigarrette, die in Zukunft qualmen soll. Belästigung 2: Alle Benutzer von Wörterbüchern, Lexika, Katalogen und Registern werden sich tausendfach schwarz ärgern über die Umstellungen im Alphabet. Schon in einem typischen Taschenwörterbuch ist der Stengel fünf Seiten später aufgeführt als der Stängel, der uns in Zukunft daran erinnern soll, dass er eine kleine Stange ist - korrekt; aber warum dann nicht Ältern, da die Eltern sich doch eben davon herleiten? Die oft erteilte Erlaubnis zu Doppelschreibweisen macht alles noch schlimmer: Hat mein Lexikon sich für die Chaussee auf Seite 91 oder für die Schaussee auf Seite 420 entschieden? Belästigung 3: Alle ausser den Kindern der ersten Schuljahre müssen beim Schreiben umlernen. Mindestens die ältere Hälfte der Deutschsprachigen wird dies nicht mehr wollen, also sich jahrzehntelang eine unkorrekte Orthographie nachsagen lassen müssen. Wer in einem Büro seit dreissig Jahren hauptberuflich Texte in die Schreibmaschine oder den Computer tippt und sich nun umstellen soll, wird zappeln vor Ärger. Damit man die Reform trotzdem ertragen könnte, müssten den drei Belästigungen mehrere bedeutende Vorzüge gegenüberstehen. Ist die deutsche Rechtschreibung besonders reformbedürftig? Überhaupt nicht - verglichen mit der englischen und der französischen. Soll man den Kindern nicht ein paar Vereinfachungen gönnen? Vielleicht. Nur dass die Reform in der Rechtschreibung überhaupt nichts vereinfacht; sie ersetzt die alten Eigenheiten durch neue Komplikationen. Bei der Gross- und Kleinschreibung: Bisher schrieben wir Erste Hilfe und den kürzeren ziehen. Nun soll es «erste Hilfe» und «den Kürzeren ziehen» heissen. Wo ist die Vereinfachung? «Jenseits von gut und böse» soll neben «Gut und Böse unterscheiden» stehen - eine Haarspalterei so übel wie nur je eine im alten Duden.- <Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Wolf_Schneider mit weiteren Angaben zu dem Autor dieser Textstelle.>

(
www.transfair.org/produkte/zucker/wissenswertes.html): <Die Zuckerrohrbauern in Afrika, Asien und Lateinamerika werden als schwächstes Glied in der Handelskette stets benachteiligt.>  - Wie ist die Situation auf dem Zuckermarkt? Die Weltmarktpreise für Zucker unterliegen extremen Schwankungen. Stets den Kürzeren ziehen dabei die Produzentinnen und Produzenten als schwächstes Glied in der Handelskette. Für die Zuckerrohrbauern in Afrika, Asien und Lateinamerika kommt noch ein weiteres Problem hinzu: Sie müssen mit den hoch subventionierten Zuckerexporten der Industrieländer konkurrieren. Denn Europa, einst Hauptimporteur von Zucker, hat sich mit der Zuckerrübe zu einem der größten Produzenten und Exporteure entwickelt. Überproduktion, EU-Protektionismus und die Konkurrenz durch synthetische Süßstoffe taten ein Übriges. Den Preis für diese Entwicklung zahlten die Zuckerarbeiter in den "klassischen" Anbauländern wie auf den Karibikinseln und den Philippinen.-

(
www.cicero.de/97.php?item=1233&ress_id=9): <Nicht immer leicht zu verstehende wortspielerische Verwendungen von Redewendungen, die sich auf einen Bär namens Bruno beziehen, der nach Byern eingewandert war und von Ministerpräsident Stoiber als "Problembär" bezeichnet wurde.> Bruno, der Problembär von Alexander Ross. Er tauchte als Transitbär auf, war nie Asylbewerbär und wäre wohl entbärlich, hätte Bayerns Ministerpräsident ihn nicht zum "Problembären" hochstilisiert. Wie es ist, wenn alle hinter einem her sind, weiß Josef Ackermann. Vielleicht sagte er deshalb 2005 auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank: „Mit dem Wettbewerb verhält es sich bekanntlich ähnlich wie mit der Flucht vor einem Bären. Wer überleben will, muss zwar nicht unbedingt so schnell laufen können wie der Bär, aber bitte doch schneller als die Mitläufer.“ Diesmal war der Bär auf der Flucht. Alle gegen einen – fairer Wettbewerb sieht anders aus. Doch der Bär gab alles: Eine scheinbare Lachnummer richtete sich zu wahrer Größe auf und zeigte es allen. Vielleicht auch deshalb liebt das Volk den braunen Bären. Schon der Spitzname „Bruno“ machte klar, dass wir uns mit seiner offiziellen Bezeichnung nicht abfinden wollten:„JJ-1“ – das klang so dumm und seelenlos wie „Hartz IV“. Denn der Bär, das sind wir. Die beliebteste Werbefigur Deutschlands ist der Bärenmarke-Bär, ergab vor kurzem eine Umfrage des Werbemuseums in Frankfurt am Main. Und sogar Papst Benedikt führt einen Bären in seinem Wappen, wie schon zu seiner Zeit als Erzbischof in Freising. Der Bär symbolisiert auch die deutsche Psyche, zumindest in der Wirtschaft – immer lieber vorsichtig. Wir setzen lieber auf Anleihen denn auf Aktien. Und selten war Deutschland ein solch direkter Indikator für die Finanzmärkte: Kaum ist bei uns der Bär los, fallen weltweit die Kurse. Dabei begann der Problembär mit seiner Einreise nach Deutschland als einfacher Transitbär. Die Angst vor Überfremdung wäre entbärlich gewesen, denn trotz seines Migrationshintergrundes ist der Bär kein illegaler Asylbewerbär, er genießt Freizügigkeit in der Wahl des Aufenthaltsortes. Er hätte sich viel ersparen können, wenn er einfach weitergereist wäre, am besten in die Schweiz. Deren Bundesverfassung besagt: Niemand darf in einen Staat ausgeliefert werden, in dem ihm Folter oder eine andere Art grausamer und unmenschlicher Behandlung oder Bestrafung droht. Der politische Bärenzirkus bestätigt ein Wort Oscar Wildes über die Fuchsjagd: Die Unsäglichen verfolgen die Unverzehrbaren. Dabei stehen die Politiker beim Bären Bruno vor dem gleichen Problem wie beim iranischen Präsidenten. Sie können nichts dagegen machen, dass er zu uns kommt. Er wird zwar nicht gern gesehen, aber sie dulden ihn, jedenfalls solange er keinen Ärger macht und das Maul hält. Und alles wäre in Ordnung, wenn der Normalbär wie der Normalbürger wäre, der Schadbär sich wie ein Sozialbär verhalten würde: erst mal schauen, was die Futterkrippe der Staatsförsterei bereit hält. Nun ist Edmund Stoiber mittlerweile als rhetorischer Tanzbär eine feste Größe in der deutschen Politik, doch der wahre Problembär der Union heißt Friedbärt Pflüger. Der ließ anders als Theodore „Teddy“ Roosevelt auch die Chance verstreichen, die Herzen der Wähler zu gewinnen – als Schützer eines Bären, seit 1280 das Wappentier Berlins. Pflüger erwies sich selbst einen Bärendienst, und der regierende Li-La-Laune-bär Wowereit wird ihn am Nasenring durch die Manege ziehen. Immerhin, der letzte große Bayer war ein Jäger, und er starb auf der Jagd: Franz Josef Strauß. Sein Ziehsohn tappte dagegen in die Bärenfalle – so bezeichnet man den verlustreichen Widerspruch zwischen der Hoffnung auf sinkende Kurse und einem dann tatsächlich steigenden Markt. Wie bei der Wahl 2002: Da verteilte Stoiber für kurze Stunden bereits das Fell des Bären, den er dann doch nicht erlegt hatte. Dass er gegen Gerhard Schröder einfach den Kürzeren ziehen musste, hätte ihm schon vorher ein alter Jägerspruch verraten: „Wer nicht liebt Wein, Gesang und fremde Weiber, wird niemals Jäger, bleibt immer Treiber.“ - Alexander Ross ist Journalist und Buchautor. Zuletzt erschien von ihm „Der perfekte Auftritt“ (Murmann Verlag).-

-Die Wendung bezieht sich ursprünglich auf das Losen mit zwei Grashalmen, Hölzchen o. ä.: Wer den kürzeren Grashalm zieht, hat verloren. Dieses Verfahren wurde in früherer Rechtspraxis angewandt und galt als eine Art Gottesurteil.



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7. sich (Dativ) den Mund/die Zunge verbrennen

sich durch unbedachtes Reden schaden; etwas sagen, das einem Nachteile bringt (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://briefeankonrad.tripod.com/): < Informativer kurzer Bericht aus Portugal über Land und Leute.> Leben, Denken und Handeln in Portugal. Hier ein kleiner Bericht ueber die lusitanische Welt, in der ich lebe: Fatima, ein moderner und dennoch tief in der Religioesitaet verwurzelter Wallfahrtsort. An den Strassen pilgern die Glaeubigen aus ganz Portugal kommend, fuer die letzten 100 Meter ist auf dem riesigen Platz eigens eine Kriechspur aus Marmorplatten eingelassen. Es ist ein erschuetternder Anblick, der mich fassungslos macht, wenn ich die Geisselung sehe, die sich Menschen als Geluebde selbst auferlegt haben. Man huete sich, jemanden und sei er noch so aufgeschlossen und gebildet zu fragen, was denn wirklich in Fatima geschehen sei, man koennte sich die Zunge verbrennen. Das Wunder steht ausser jedem Zweifel. Es hat die Sonne gewackelt und alle haben es gesehen. So wurde die Hl. Jungfrau Schirmherrin des Landes und wird verehrt wie die leibliche Mutter aller. Die Portugiesen fuehlen sich als das von Ihr auserwaehlte Volk, mehr noch, es ist unleugbar geschichtliche Wahrheit. Der Poet Camões, aehnlich wie Homer, hat die Heldentaten des kleinen Volkes der Portugiesen ergreifend beschrieben. Jeder Portugiese hat so erfahren, dass das Salz der Weltmeere die Traenen seiner Seefahrer, unzaehliger Witwen und Braeute sind. Man wollte unter dem Zeichen des Kreuzes die christlichen Reiche in Afrika oder Indien entdecken, wohin der Hl. Thomas gezogen war. Portugal sehnt sich seither, der Welt oder zumindest Europa eine Befreiung in christlicher paradiesischer Erleuchtung, ein neues Weltreich, zu schenken. Tatsaechlich war Portugal stets von den Machtinteressen Englands abhaengig. England produzierte Textilien, die man zum Tausch im Gewuerzhandel teuer einkaufen musste, England entwickelte den Portwein, ein Verschnitt des Rotweins mit Cognac um ihn transportfaehig zu machen, England knoepfte den unerfahrenen Portugiesen das Gold Brasiliens ab. England garantierte dafuer die nationale Unabhaengigkeit. Die Logen wie das Opus Dei hatten und haben hier einen gewichtigen Einfluss. Der "Kulturkampf" in Portugal wurde blutig ausgefochten. Der Buchhalter, ein Wirtschaftsprofessor, Salazar hat zwar erstaunlich erfolgreich versucht, das Land aus einem Buergerkrieg der Religionen, aus Weltkrieg, Flower-Power und Staatsverschuldung herauszuhalten, die bankrottnahe Verschuldung an England zu beenden und in den ueberseeischen Provinzen eine Politik der Entwicklung anstelle der blossen jahrhundertelangen Besatzung einzufuehren. Aber der Kolonialkrieg, von Kennedy gefoerdert, fuehrte zu einer ausweglosen Lage. Selbst die Kirche stand nicht mehr auf Portugals Seite. Am 25. April 1974 hat eine Militaerrevolte die neue Zeit eingelaeutet. Es handelte sich um einen Staatsstreich – keine Revolution: Erst als schon alles vorbei war, lief das Volk auf die Strassen und feierte die neuen Machthaber. Dass man den Portugiesen diesen Staatsstreich als "Revolution" verkauft zeigt, zeigt wie wichtig es ist, einem Portugiesen zu schmeicheln.-

(
www.inst.at/studies/s_0701_d.htm): <Die interkulturelle Tabuforschung möchte erreichen, dass niemand sich bei interkulturellen Kontakten durch unbedachte Äußerungen schadet.> > Hartmut Schröder (Frankfurt an der Oder). Französisch. Interkulturelle Tabuforschung - Eine Herausforderung an die Kulturwissenschaften. Hintergrund und Fragenspektrum. Was man wann und wo thematisieren darf und worüber man lieber schweigen sollte, ist schon in der eigenen Kultur nicht immer einfach zu wissen. Nur allzu leicht kann man sich 'die Zunge verbrennen', wenn das angeschnittene Thema ein 'heißes Eisen' war oder etwas berührt, was die gängigen Konventionen bzw. die Gefühle der Kommunikationspartner verletzt. Erst recht auf dem internationalen Parkett, d.h. in interkulturellen Kontaktsituationen, kann man sich auf Überraschungen gefaßt machen, wenn die Beteiligten ihre eigenen Konventionen und Gefühle als selbstverständlich ansehen, und die Vorstellungen des jeweils anderen unbekannt sind. Das, was zum Thema gemacht werden darf und was nicht, hängt nicht nur von der Situation, sondern auch von den Regeln der einzelnen Kulturen ab und unterscheidet sich daher mehr oder weniger stark voneinander: Themen und auch Nicht-Themen sind kulturspezifisch. Folgende Fragen sollten daher in den Kulturwissenschaften stärker thematisiert werden: Was sind Tabus und welche Bedeutung haben sie für die Themenwahl in interkulturellen Kontaktsituationen? Welche Tabus gibt es in der eigenen und in der fremden Kultur? Wie erkennen wir Tabus in der Fremdkultur? Wie gehen wir mit eigenen und fremden Tabus in interkulturellen Kontaktsituationen um? Wann kann/darf man Tabus unter Anwendung welcher Strategien brechen? Wie kann man unbeabsichtigte Tabubrüche reparieren? -

(
www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,450200,00.html): <Bei einem Plagiatsverdacht werden dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel Aussagen verweigert, da man sich keine Nachteile einheimsen will.>- 28. November 2006. PLAGIATE. Ein Professor und sein Schreibknecht von Hermann Horstkotte. Bei wissenschaftlichen Publikationen leistet oft ein Assistent die Arbeit, der Professor erntet die Meriten. Jetzt steht ein Darmstädter Jurist unter Plagiatsverdacht - ausgerechnet bei einem Gesetzeskommentar. Die ganze Schuld schiebt er auf seinen wissenschaftlichen Wasserträger. In einem offenen Brief "an alle, die es angeht" wusch Juraprofessor A. W. seine Hände in Unschuld: "Meiner Person kann keinerlei Vorwurf wissenschaftlichen Fehlverhaltens gemacht werden." Auch habe er seine "Kontrollpflichten" nicht verletzt. Das sei in einer Überprüfung festgestellt worden. Im Übrigen, so W., habe die TU Darmstadt "auf meine Veranlassung hin eine arbeitsrechtliche Untersuchung eingeleitet" - offenbar nicht gegen ihn selbst, sondern gegen einen angestellten wissenschaftlichen Mitarbeiter. Als SPIEGEL ONLINE mehr wissen wollte, nahm die Hochschule das Outing des Professors von ihrer Webseite und schaltete auf Funkstille. (...). Mein Text, dein Text. Vorausgegangen war 1997 der größte Forschungsskandal in der deutschen Medizingeschichte um den Krebsspezialisten und Vorsitzenden der deutschen Gentherapeuten, Fr. H.. Zu Datenfälschungen in Aufsätzen mit ihm als Seniorautor erklärte der vielbeschäftigte Klinikchef damals treuherzig: "Ich überflog die Arbeiten meiner Schüler nur und setzte meinen Namen dazu, um den Eindruck zu vermeiden, ich würde mich von den Ergebnissen meiner Leute distanzieren." Die jüngere Gelehrtengeneration soll erheblich klarer zwischen Mein und Dein unterscheiden, versichert heute so gut wie jeder Professor. "Textentwürfe von anderen auf den eigenen Namen zu übernehmen, ist schlicht geistige Piraterie", betont der Urheberrechtsexperte D. L.. In sechs Jahren ist H.-H. T., bis 2005 Ombudsmann der DFG, kein einziger Fall dieser Art vorgetragen worden. Er fügt aber vorsorglich hinzu: "Die mögliche Dunkelziffer bleibt eine offene Frage." Im akademischen Betrieb bestimmt oft Sorge um das eigene Fortkommen das Verhalten. Mancher Mitarbeiter mag es als eine Art Gewohnheitsrecht oder Betriebsgeheimnis betrachten, wie der Chef und "akademische Lehrer" mit Arbeitsergebnissen seiner Schüler umgeht - und dabei möglicherweise Autorenrechte verletzt. Aber ein schlechtes Vorbild ist für keinen Untergebenen die Lizenz für eigenes Unrecht. "Wenn mir ein Assistent, der zur Dienstleistung an meinem Lehrstuhl verpflichtet ist, etwa ein Plagiat statt einer ordentlichen Arbeit abliefert, ist das grundsätzlich eine Dienstpflichtverletzung", stellt Rechtsprofessor T. klar. Tatsächlich wurde der Darmstädter Zuarbeiter D. wegen seines mutmaßlichen Versagens bei der Kommentierung erst einmal vom Dienst "freigestellt", wie der Vorgesetzte W. SPIEGEL ONLINE erklärte - kurz bevor er vor weiteren Ausplaudereien von der Hochschulleitung zurückgepfiffen wurde. D. selbst will zur Sache überhaupt nichts sagen, sich in seiner Lage nicht den Mund verbrennen. Dass er Angst um seine Stelle und die anstehende Promotion hat, versteht sich von selbst.-

(
www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/1639215): < Phrasemreicher Beitrag zum Zölibat in der katholischen Kirche.> Ein Erzbischof, der gern Vater geworden wäre. 18.02.2008. - Oberhirte Zollitsch stellt Zölibat infrage – eine Mehrheit ist nicht in Sicht. Freiburg – Kaum im Amt, da wird Robert Zollitsch schon seinem Ruf als liberaler Oberhirte gerecht. Mit seinen Äußerungen zum Zölibat hat sich der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz ein Thema vorgenommen, um das andere Oberhirten lieber einen weiten Bogen machen. Die Verbindung von Ehelosigkeit und Priestertum sei „nicht theologisch notwendig“, sagte der Freiburger Erzbischof in einem Interview. Zollitsch sprach sich gegen „Denkverbote“ beim Thema Pflichtzölibat aus. Und legte sogar nach: Er hätte für sich auch Ehe und Familie vorstellen können: „Ich wäre gern Vater geworden. Es ist schon ein Verzicht, keine eigenen Kinder zu haben.“ Doch überraschend kommen die Worte nicht. Der 69-Jährige hat weder als Freiburger Personalchef noch als Erzbischof ein Geheimnis aus seinen Ansichten zum Zölibat gemacht. Seiner Linie bleibt er auch als oberster Repräsentant des deutschen Katholizismus treu. Der Theologe, der gestern offiziell sein Amt vom Mainzer Kardinal Karl Lehmann übernahm, hat ein extrem heißes Eisen angepackt. Schätzungen zufolge sind in den vergangenen vier Jahrzehnten weltweit mehr als 100.000 Priester aus ihrem Amt ausgeschieden, weil sie das Keuschheitsgelübde gebrochen haben. In Deutschland wird nur noch jede zweite bis dritte Pfarrei von einem eigenen Seelsorger betreut. In der römischen Bischofssynode von 2005 wurde das Zölibat zwar thematisiert, aber eine Mehrheit unter den Bischöfen fand sich zur Reform nicht. Auch Papst Benedikt XVI. lässt keinen Zweifel daran, das die Kirche unter ihm nicht am Zölibat rütteln wird. Das Zölibat sei „ein wertvolles Geschenk und ein Zeichen der ungeteilten Liebe zu Gott und den Mitmenschen“. Im Apostolischen Schreiben vom 13. März 2007 bestätigte er das Zölibat der Priester – ohne Wenn und Aber. Zollitsch stehe unter den 70 Bischöfen in Deutschland nicht allein, sagt Christian Weisner von der Kirchenvolksbewegung. „Es wäre fantastisch, wenn andere Bischöfe, die genau so wie er denken, den Mut haben, zu sprechen.“ Zollitsch habe eines der drängendsten Probleme der Kirche gleich zu Beginn seiner Amtszeit angesprochen. Weisner: „ Jetzt brauchen wir die Solidarität der anderen Bischöfe.“ Zollitsch kennt die Nöte der Priester so gut wie kaum ein anderer Bischof. Von 1974 bis 1983 war er Direktor des Erzbischöflichen Theologenkonvikts, von 1983 bis 2003 Personalreferent der Erzdiözese Freiburg. „Da spricht einer aus eigener Erfahrung und Verantwortung für die Gemeinden“, betont Weisner, Sprecher der Reforminitiative, „die Not der Priester, die etwa eine geheime Beziehung haben, ist unendlich groß.“ Voraussetzung für einen Abschied vom Zölibat ist nach Ansicht des Erzbischofs die Einberufung eines Konzils. „Denn das würde sehr in das innere Leben der Katholischen Kirche eingreifen“, sagt Zollitsch und betont: „Es wäre eine Revolution, bei der ein Teil der Kirche nicht mitginge.“ Er weist aber zugleich darauf hin, dass sich das Zölibat bewährt habe. Priester müssten voll und ganz für ihre Aufgabe verfügbar sein: „Unter dieser Hinsicht ist die Ehelosigkeit ein großer geistlicher Wert.“ Der neue Repräsentant der deutschen Bischöfe kommt trotz seiner zurückhaltenden Art selbstbewusst daher. Robert Zollitsch lässt sich von niemandem den Mund verbieten und sagt offen seine Meinung. Der Freiburger Oberhirte weiß ganz genau, dass er die konservative Fraktion in der Bischofskonferenz um Kardinal Joachim Meisner (Köln), Bischof Walter Mixa (Augsburg) und Bischof Gerhard Ludwig Müller (Regensburg) mit solchen Äußerungen zur Weißglut bringt. „Zollitsch verdient einen Courage-Preis“, urteilt Weisner. Solange der Vatikan aber in der Zölibatsfrage mauert und kein Anzeichen für eine Liberalisierung erkennen lässt, werden auch liberale Bischöfe wie Franz-Josef Bode (Osnabrück), Joachim Reinelt (Dresden-Meißen) oder Joachim Wanke (Erfurt) eher schweigen als sich den Mund verbrennen. Bischof Müller hat jedenfalls gestern klargestellt, wie es in der Zölibatsfrage weitergehen wird: „Von einer Aufhebung des Zölibats braucht niemand – weder jetzt, noch in Zukunft – auszugehen.“ Markus Brauer, StN.



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8. auf die Nase fallen [mit etwas]  (ugs.)

einen Misserfolg haben (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/544268/): < Anspruchsvolle Buchbesprechung eines Titels von Klaus Modick. Der Beitrag enthält noch weitere, kursiv markierte Phraseme. Siehe hierzu auch http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Modick> 18.09.2006. Deutsche Schande als Verkaufsschlager. Modicks "Bestseller" macht sich über die Literaturbranche lustig von Eva Pfister. Klaus Modicks neues Buch "Bestseller" ist eine Satire auf den Literaturbetrieb. Seine Botschaft: Nichts ist leichter, als einen Bestseller zu produzieren. Der Autor prügelt mit großem Vergnügen auf seine Branche ein, lässt kein Klischee und keinen bissigen Kommentar aus. "Höchste Zeit, die Wahrheit zu sagen." Mit diesem Satz beginnt Klaus Modicks neuer Roman, denn der ist ein Bekenntnis: das Bekenntnis eines Fälschers. Der Literaturbetrieb ist in seinen Mechanismen so berechenbar, dass nichts leichter ist, als einen Bestseller zu produzieren. So könnte man Modicks Botschaft zusammenfassen, der mit großem Vergnügen auf seine Branche einprügelt. Der Ich-Erzähler des Romans, der Autor Lukas Domcik, befolgt einfach die Lehren seines Lektors beim Lindbrunn-Verlag, der bei einem Exposé über zwei Fragen nachdenkt: "Was würde Hollywood dazu sagen?" und "Wie lässt sich ein Produkt im Markt positionieren?" Dieser zum Produktmanager mutierte Lektor legt seinem Autor das Genre der "Dokufiktion" ans Herz, möglichst zum Thema deutsche Vergangenheit. Denn wunderbar verkäuflich seien nach wie vor alle Bücher, die mit einem gewissen authentischen Touch von Krieg, Holocaust und Nationalsozialismus handelten. Einwände lässt der Lektor nicht gelten und bringt starke Argumente vor: "Fest steht allemal, dass die Aufarbeitung der deutschen Schande zu einem kulturindustriellen Faktor ersten Ranges geworden ist, zu einer multimedialen Bonanza" und ohne die "hätten es Böll und Grass nie zum Nobelpreis gebracht". Beim Namen Grass zuckt man zusammen. Aber Klaus Modick kann beim Schreiben noch nichts von Grass' spätem und brisantem Geständnis gewusst haben, das nun - ob beabsichtigt oder nicht - zum Verkaufsmotor seines neuen Buches geworden ist. Modick studierte nur die Mechanismen des Marktes und beschreibt süffisant, wie die Medien - pawlowschen Hunden gleich - auf bestimmte Themen reagieren. Und so funktioniert die Produktion des Bestsellers: Lukas Domcik erbt von einer Großtante einen Koffer mit Manuskripten: Liebesgedichten, fanatischen Elogen auf den Nationalsozialismus, aus späterer Zeit katholische Bekennerschwulst. Aus dieser pseudoliterarischen Hinterlassenschaft macht Domcik nun das dokufiktionale Werk einer ganz anderen Person: Er lässt Tante Thea noch während des Krieges zu tieferen Einsichten kommen und sich in einen jüdischen Arzt verlieben. So wird daraus (nach dem Muster: Verblendung - Bekehrung - Happy End) "Die Odyssee einer tapferen Frau durchs tausendjährige Reich". Mit Vergnügen liest man das Exposé, in dem kein Klischee ausgelassen wird und das im Lindbrunn-Verlag begeisterte Reaktionen auslöst. Zumal Domcik auch nicht vergessen hat, eine passende Autorenfigur zu präsentieren: Er macht die junge attraktive Engländerin Rachel, eine Hilfskellnerin und Möchtegern-Schauspielerin, zur Halbjüdin und zur Großenkelin von Tante Thea. Nicht nur, weil er sich in das Mädchen verguckt hat, sondern weil er weiß, dass gut aussehende junge Frauen, die - wie er schreibt - mit der Tastatur eines Computers halbwegs zurecht kommen, die besten Karrierechancen haben. Man sieht, die Seitenhiebe dieses Domcik (oder vielleicht auch Modick?) sind nicht eben fein. Das schadet manchmal dem Buch, auch dass man den fiktionalen nicht so recht vom realen Autor trennen kann. Lukas Domcik ist sicher nicht zufällig ein Anagramm vom Namen des Autors. Aber zunächst zeichnet Modick seinen Ich-Erzähler durchaus als eigene Figur: Ein eher einfältiger, geschwätziger und eitler Schreiberling, dessen Blick auf die Welt auch von der Dackelperspektive des Zukurzgekommenen getrübt ist - und der sogar mit seinem Bestseller auf die Nase fallen wird. Mit der Zeit aber schleichen sich immer mehr geistreiche und kluge Passagen ein, denn der Autor kann einfach keinen bissigen Kommentar auslassen. Sie machen ihm offensichtlich zu viel Spaß, so wie all die persiflierenden Texte: Vom Waschzettel des Verlags bis zu den Rezensionen seines Bestsellers. Die sind übrigens nur in jenen Blättern kritisch, in denen der Verlag keine Anzeigen geschaltet hat.- Klaus Modick: Bestseller. Roman. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2006.- <Verlagsinformation: Klaus Modick, geboren 1951 in Oldenburg, hat über Lion Feuchtwanger promoviert und in vielen seiner Romane das Prekäre des schriftstellerischen Schaffens erzählerisch behandelt. Er war Stipendiat der Villa Massimo und wurde für sein umfangreiches Werk mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Bettina-von-Arnim-Preis und dem Nicolas-Born-Preis. Er lebt in Oldenburg. http://www.eichborn.de/nc/autoren/autorin-einzelansicht/autor/klaus-modick/.>


(
www.strom-spion.de/auge-auf-den-stromvertrag.html): <Tipps zum Stromvertrag, um einen wirtschaftlichen Schaden zu vermeiden.> -  Preisgarantie. Wer nicht auf die Nase fallen möchte, weil sein Preis im Laufe der Vertragzeit ansteigt, der sollte schauen, ob der Versorger eine Garantie auf den Preis geben kann. Diese gewährleistet, dass man während eines bestimmten Zeitraumes auf keinen Fall mehr bezahlen muss. In der Regel ist dies sehr gut, vor allem, wenn man einen Vertrag mit einer langen Laufzeit benspruchen möchte. In einem solchen Falle sollte man allerdings im Auge behalten, ob der Anbieter im Laufe der Zeit nicht zufällig die Preise senkt. Dies kommt bei den bereits vorhandenen Kunden nur sehr selten an, sodass diese nicht die Möglichkeit haben, einen günstigeren Preis zu zahlen. Wer sich also zwischendurch immer mal wieder erkundigt, der kann durchaus Geld sparen.-

(
http://studium.jura.uni-hamburg.de/magazin/index.php?ausgabe=200608): < Durch Schummeln im Studium kann ein Student zwar die eine oder andere Klausur bestehen, später im Abschlussexamen/Staatsexamen dürfte er einige Schwierigkeiten haben und "schwer auf die Nase fallen".> Schummeln im Studium. Wir Menschen, und seien wir noch so progressiv, halten uns bei Problemen gerne an die Lösungen, die schon früher gut funktioniert haben. In der Schule gab es da das Problem des unangekündigten Geographietests gepaart mit der Unkenntnis über den Inhalt der letzten Stunden. Lösung: Das fundierte Wissen des strebsamen Sitznachbarn, oder die Informationsfülle des Lehrbuchs unter dem Tisch. Nicht wenige Schüler verfolgen diese Strategie der 'Leistungserbringung' in regelmäßiger Anwendung gar bis zur Erlangung ihrer Hochschulreife - gibt es einen Grund im Studium diesen Kurs zu wechseln? Wir sprachen mit Prodekan Prof. Bork über die unfeine Art, Leistungen zu erbringen und die sich daraus ergebenden Konsequenzen. Da mag sich der gewiefte Jurastudent die Frage stellen: "Was denn eigentlich für Konsequenzen? In der Studienordnung steht doch gar nichts." Dort nicht, die Praxis jedoch steht fest und ist auch jedem Nicht-Schummler hinlänglich bekannt: Null Punkte und frühzeitige Freizeit. Und wer tatsächlich die Dreistigkeit besäße und dagegen dann das VG anriefe, der würde aufgrund der fehlenden Verwaltungsaktsqualität schon in der Zulässigkeit scheitern. Frech siegt halt doch nicht immer. Zudem wird die Studienordnung nach einer redaktionellen Überarbeitung gegen Ende des Jahres auch einen entsprechenden Passus über Täuschungsversuche enthalten. Nicht selten siegt die Frechheit jedoch, wie ein wissenschaftlicher Mitarbeiter klagt: "Die Sanktionierung von Täuschungsversuchen ist bei weitem zu mild - wenn man lediglich 0 Punkte bekommt, und sonst weiter nichts passiert, ist doch klar, dass viele es versuchen und damit teilweise durchkommen." Professor Bork entgegnet, dass die Universität, selbst wenn sie denn wollte, kaum eine andere Handhabe habe - der Verwaltungsaufwand für die Erfassung der Betrüger wäre zu groß. Außerdem sei dann unklar, welche Sanktionierung erfolgen könnte. Voreingenommene Korrekturen können wohl kaum eine Lösung sein, und zu Exmatrikulationen würde selbst in krassen Fällen die Kompetenz fehlen, da das Hochschulgesetz insoweit abschließende Regelungen trifft. "An sich betrügt man sich mit den Schummeleien natürlich selbst - wer nur durch sie in der Lage ist, die nötigen Scheine zu erwerben, wird spätestens im Examen schwer auf die Nase fallen", betont Professor Bork. Und den Profi-Schummlern kann er auch schon eine Herausforderung in Aussicht stellen: Das unlautere Tricksen sowohl in dem universitären, als auch dem staatlichen Prüfungsteil ist nämlich beinahe unmöglich. Die verschärften Kontrollen dort setzten ein, als sich ein Jurastudent im Examen auf der Toilette nicht nur Erleichterung, sondern auch Wissensbereicherung suchte. Mittel zum Zweck waren die damals noch neumodischen Mobiltelefone, mit der ein befreundeter Anwalt um Rat befragt werden sollte. Das hat auch alles prima funktioniert, und im Gegensatz zum Prüfling verfügte er auch über das notwendige Wissen - da ein Mitglied der Prüfungskommission aber gerade auf der anderen Toilette seine ehrlichen Geschäfte erledigte, konnte der Prüfling 'sein' Wissen natürlich nicht mehr anbringen. Dumm gelaufen also.



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9. sich (Dativ) die Pfoten verbrennen (ugs.)

(bei einem Unternehmen) Schaden erleiden; eine Abfuhr bekommen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.jova-nova.com/bewerb/jobwechsel_2.htm): < Ratschläge für Bewerbungen.> Schmerzlos wechseln. 5. Kümmern Sie sich um Bewerber-Präsentation & Logistik. Ohne Bewerbungsunterlagen kein seriöser Job. Jobwechsler erfahren oft, dass sie von begeisterten Gesprächspartnern bereits aufgefordert werden, Unterlagen einzureichen, wenn sie eigentlich noch in der Recherchephase stecken und innerlich noch gar nicht so weit sind. Darum: Lebenslauf auf dem Stand? Nachweise auffindbar? Porträt, Nachweise digitalisiert? Mail und Internet eingerichtet? Druckerpatrone auch nicht eingetrocknet? Anrufbeantworter seriös besprochen? Familienmitglied, das bevorzugt den Hörer abnimmt, erfolgreich in Notieren von Name, Firma, Telefon eingewiesen? Bewerber-Garderobe bestimmt? Fehlende Teile ergänzt? Ihr höchster Bewerbertrumpf ist, sofern in Ihrem Lebensweg nichts schief ging, Ihre derzeitige Position. Nennen Sie diese im Anschreiben an erster Stelle: Es ist Ihr stärkstes Argument. Gehen Sie dann auf Ihre Aufgaben, Zuständigkeiten und Erfolge ein. Schreiben Sie so konkret und einfach wie möglich. Legen Sie als Jobwechsler Ihr Anschreiben so an, als würden Sie einer sechzehnjährigen Person direkt, anschaulich und in einfachen Worten zusammenfassen, was Sie beruflich leisten. Vom Brieflayout und vom letzten Briefdrittel mit Ihren Rahmenbedingungen und den Ausstiegsfloskeln einmal abgesehen, taugt kaum eine Anschreibenvorlage etwas. Musteranschreiben tun formal, höflich und bleiben hübsch allgemein. Musterbewerber wollen sich nicht die Pfoten verbrennen. Sie konkurrieren somit nicht um den Job, sondern um die schönste Floskelsammlung. Machen Sie es nicht wie alle. Erfinden Sie aber auch nicht die Textsorte neu. Ein funktionierendes Anschreiben ist einfach, schnörkellos und direkt. Es kostet Sie mehr Zeit, einfach zu formulieren und die Argumente auf den Kern einzuschmelzen, als nette Sätze abzuschreiben. (Mich zumindest kostet das jedenfalls Zeit - meine einzigen Vorlagen für Klientenanschreiben sind Lebenslauf, Nachweise und die Stellenofferte. Anschreiben entwickelt man allein aus der Idee heraus, eine Erwartung und einen Anspruch in Deckung zu bringen.). Jobwechsler sind meist ziemlich aus dem Bewerben heraus. Sie finden es oft eher komisch, dass man sich heutzutage vermarktet. Früher hat man Zeitungen durchgeblättert und auf Jobofferten reagiert. Jobwechsler aufgepasst: Es bleibt Ihnen nicht erspart, sich über gängige Bewerbungswege, Vermarktungsmethoden und die Praxis der Bewerberpräsentation zu informieren. Trauen Sie sich tief ins Web. Es ist ein großes Info-Meer. Befahren Sie es zunächst kreuz und quer. Nach einer Weile haben Sie Ihre bevorzugten Fischgründe gefunden. Eine Anlaufstelle möchte ich Ihnen dabei ganz besonders ans Herz legen: Gerhard Kenks Web-Projekt Crosswater Job Guide – Jobbörsen und Gehaltsvergleiche: http://www.crosswater-systems.com/.-

(
http://quacksack-der-zauberfrosch.blogspot.com/2008/04/may-i-have-your-attention-please.html): <Bloggerkommentar.> Donnerstag, April 03, 2008. May I have your attention, please! Normalerweise hält sich Quacksack mit politischen Beiträgen zurück (gibt ja glaub noch keinen einzigen Post hier) und auch sonst greift er nur im kleineren Maßstab ins Weltgeschehen ein. Denn da kann man sich mal ganz schön fix die Pfoten verbrennen, weil man es nie allen recht machen kann. Doch was diese Woche zufällig meine Aufmerksamkeit erlangt und mich durchaus betroffen gemacht hat, das will ich noch mehr Menschen ins Bewusstsein rufen. Es handelt sich hierbei um die Wahl zur "Miss Landmine 2008" Das hört sich jetzt auf den Blick vielleicht ganz lustig (weil kurios) an und auch das Intro der Webseite lässt zunächst vermuten, dass es sich dabei um etwas nicht ernst gemeintes handelt. Fragen wie "Ist ein Mensch plötzlich nicht mehr schön, nur weil er ein Bein verliert?" tun sich auf und rütteln an der schönen heilen Welt in der wir uns zweifelsohne befinden. Eine Bilanz des Schreckens sowie umfangreiche Infos über und gegen Landminen findet man beim "Aktionsbündnis Landmine". Ich weiß, es gibt so vieles auf der Welt, was schlecht ist und dass man als Einzelner wenig ausrichten kann. Aber auch, dass Themen wie dieses geographisch (und dadurch auch gedanklich und emotional) sehr weit weg sind. Aber eben deshalb ist es wichtig auf diese Themen aufmerksam zu machen - deshalb meine Bitte: nehmt euch 10 Minuten Zeit und informiert euch.(...). Und wenn es auch nur dazu gut ist, dass ihr hinterher denkt: "Man, gehts mir gut".



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10.  sich (Dativ) den Schädel einrennen (ugs.) < Im Internet fanden sich nur sehr wenige Belege > < Vgl. F.7,23 >

mit seinem Eigensinn keinen Erfolg haben   (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&task=view&id=200&Itemid=40 ): < Theaterkritik. Es finden sich in diesem Zitat weitere kursiv markierte Phraseme, die oft der Umgangssprache entnommen sind und auf das Substantiv reduziert wurden, wie z.B. "ein Weichei sein" oder "die beleidigte Leberwurst spielen." >  Kabale und Liebe – Florian Fiedlers Schiller-Digest oder Alles nur geträumt? Die wahren Abenteuer sind im Kopf von Nikolaus Merck . Berlin, 24. Mai 2007. Luise Miller wartet schon. Wenn die Zuschauer ihre Plätze einnehmen, sitzt sie auf einem weißen Abstelltisch. Wandert auf der Bühne umher. Schaut beseelt. Ein bescheidenes Mädchen im Jeanskleid, arm, gottesfürchtig, gar nicht anspruchsvoll. Ihr Pech, dass sie sich mit Ferdinand wirklich den falschen ausgesucht hat. Der ist ein rascher, leidenschaftlicher Gesell, bloß: ein bisschen sehr in sein Verliebtsein verliebt. Und: ein Weichei. Gegen seine Mama, die Präsidentin, lehnt er sich wohl auf, aber wenn Luises Papa im Kinderzimmer erscheint, dann muss der nur schweigen und schauen, schon zieht Ferdinand mit eingezogenem Schwanz ab. Florian Fiedler, seit dieser Spielzeit als Leiter der schmidtstraße12 des Frankfurter Schauspiels Nachfolger von Armin Petras, erzählt "Kabale und Liebe" ganz und gar aus der Perspektive Luises, die als Zeugin der Anklage dauernd auf der Spielstatt präsent bleibt. Die Bühne ist ein schwarzes Seelen- und Traumloch, das von einem Baustellen-Schwingtor verschlossen wird. Alles, was dahinter geschieht, lässt sich hoch oben an der verspiegelten Decke beobachten. Die Kluft zwischen Nadelstreif und Kunstleder. Nicht, dass dort Entscheidendes vorginge, nur gelegentlich malt eine Figur eine Zwischenüberschrift mit Rasierschaum auf den Boden. Das Wesentliche geschieht im Licht und viel ist es nicht. Fiedler reduziert Schillers ausgreifenden Vorwurf auf die Liebesgeschichte. Die als Soldaten ins Ausland verkauften Untertanen sind gestrichen, die unüberwindbaren Klassenschranken zwischen Bürgern und Adel auf die Kluft zwischen billig mafiösem Nadelstreif und Kunstlederjoppe verzwergt. Übrig bleiben Generationskonflikte als Klippen, an denen sich kindliche Brauseköpfe den Schädel einrennen. Nur, was heißt hier schon Brauseköpfe? Die Gesellschaft auf der Bühne des Gorki ist erschreckend durchschnittlich. Luise, bei Hanna Eichel ein kräftiges, ein wenig tapsiges Mädchen, dessen charakteristische Handbewegungen im verlegenen Haar-hinters-Ohr-Streichen und Haarspitzen-Eindrehen bestehen, hat noch die ärgsten Probleme. Ihr Papa (Robert Kuchenbuch) ist Trinker, und er liebt sie. Mehr und handgreiflicher als es statthaft wäre. Und sie liebt ihn wieder. Dieses schwierige Thema beutet die Aufführung jedoch nur als Oberflächenreiz aus. Knatsch auch im Hause Walter, wo anders als bei Schiller eine Präsidentin (Ruth Reinecke) die Anzughosen anhat. Mama will nur das Beste für den Sprössling, zum Beispiel die Karriere fördernde Heirat mit Lady Milford, der Mätresse des regierenden Herzogs. Ferdinand (Florian Stetter) wäre dem sicherlich nicht abgeneigt, zumal die Lady nur ein bisschen auf die Tränentube drücken muss und schon nähert er sich ihr mit Leidenschaft, aber er mag Mutters Art nicht, ihm die Frauen auszusuchen und gleichsam wie gebratene Tauben in den Mund zu stopfen. Bösartig ausschlagende Leberwurst. Und so geht das hin. Man tanzt ein bisschen, deklamiert Schiller-Verse, manchmal verbinden sie sich mit den Alltagskostümen, manchmal beißt sich das, Lady Milford (Hilke Altefrohne) übt glamouröse Posen. Wenn die Leidenschaften lodern, geht ein Cassetten-Recorder zu Bruch. Dass der Regisseur gerade mal 30 Jahre alt ist, sieht man der Aufführung weiß Gott nicht an. Von jugendlichem Überschwang keine Spur. Allenfalls spaßig wird sie gelegentlich an den Rändern. Der famose Ronald Kukulies spielt Wurm, den Zweitbewerber um Luises Liebe, mit einem gefährlichen Hang zur beleidigten und dann bösartig ausschlagenden Leberwurst. Michael Klammer zeigt den peinlichen Hofmarschall Kalb komisch verwirrt und notorisch überfordert vor. Auf hundert Minuten hat Fiedler die Vorlage zusammengestrichen. Ohne große Rücksicht auf nachvollziehbaren Verlauf hüpft er von einem rhetorischen Gipfel zum nächsten. Dazwischen liegen die Spannungslöcher, in denen die Aufführung mit Mann und Maus zu versinken droht. Am Ende heißt es: Alle Spotlights und Blicke auf Luise!, die den Doppelselbstmord mit vergifteter Limonade im Alleingang vollzieht. Vielleicht hat alles nur in Luises Einbildung stattgefunden und wir waren zu Gast in einem blühende Fantasien ausbrütenden, spätpubertären Hirn- und Seelenkasterl? Die ziemlich laue Geschichte, die Fiedler und die Seinen erzählt haben, war jedenfalls danach.-

(
www.lies-mal-wieder.de/autoren/didier.html): < Kleiner Textauszug aus "König ohne Krone" von Didier.>  (...) Ob ich in'n Knast geh' und da die Jahre absitz' oder mich draußen durchs Leben quäl', ist doch Jacke wie Hose. Ich will Ihnen was sagen, Meister, das Leben in Freiheit kann auch wie'n Knast sein. Im Knast redest du immer nur davon, draußen zu sein, in Freiheit, als wär's das Paradies, aber das gibt kein Paradies, und wenn du denn draußen bist, denn guck' man zu, wie du klarkommst, da kannst du dir den Schädel einrennen. Erst mal Arbeit finden. Aber wer stellt schon 'n Knasti ein! Wer will überhaupt was mit'm Knasti zu tun ham? Und überall sind solche Wände, die du nicht einrennen kannst, und da stehst du dann. Klar, Knast ist Scheiße, aber draußen ist das auch kein Paradies. Das denkt man immer nur, wenn man drin sitzt. Man will sowieso immer genau das haben, was man gerade nicht kriegen kann, und wenn man's dann hat, dann stinkt's einem schon wieder. Und dann auf'm Dorf! Da kann man sich doch nie mehr sehen lassen. Hohenaue, das hat vielleicht tausend Einwohner. Da kennt dich jedes Schwein. Und wenn einer mal im Knast landet, ist das 'n halbes Jahr Klatschgespräch Nummer eins. (...).



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11.  auf der Strecke bleiben < Im Internet ist dieses Phrasem sehr häufig belegt. >

scheitern, unterliegen; keinen Erfolg haben (Duden - Redewendungen, ³2008); (Udo) ignoriert werden; keine Berücksichtigung finden; keine Rolle spielen; verloren gehen


(
www.hh-heute.de/index.php/2008/06/10/letzte-hauptschueler-bleiben-auf-der-strecke/): < Phraseme in der Überschrift eines Beitrages sollen die Aufmerksamkeit des Lesers wecken indem sie auf prägnante Weise das Wesentliche des Artikels zusammenfassen.>  Letzte Hauptschüler bleiben auf der Strecke. 10. Juni 2008 |. In der ersten Sitzung des Schulausschusses wurde der Antrag auf Abschaffung der Hauptschule einstimmig angenommen. DIE LINKE begrüßt das ausdrücklich. Dora Heyenn erklärte dazu: “Das war lange überfällig. Schon allein aus Respekt vor den jungen Menschen.” Lernschwache und sozial schwache Jugendliche isoliert zu unterrichten hatte die Folge, dass die Lernfortschritte gegen Null strebten. Eine Klage, die jedes Jahr wieder von den Unternehmen zu hören ist, die Abgänger wären nicht ‘ausbildungswillig’ oder ‘ausbildungsfähig’. Es gibt allerdings noch drei Jahrgänge, die in isolierten Hauptschulklassen ihren Abschluss machen werden. Dazu die bildungspolitische Sprecherin: “Besonders problematisch ist, dass die letzen Abgänger im Jahr 2010 auf den doppelten Abiturienten-Jahrgang treffen, weil die zwölfjährigen und dreizehnjährigen Abitursjahrgänge in diesem Jahr gleichzeitig abschließen. “Wenn der Senat keine flankierenden Maßnahmen ergreift, ist jetzt schon absehbar, dass diese Schüler/innen auf der Strecke bleiben werden. Es muss verhindert werden, dass Hartz IV ihre einzige Perspektive ist.”

(
www.zsz.ch/storys/storys_laufend.cfm?vID=1220): < Phraseme in der Überschrift eines Beitrages sollen die Aufmerksamkeit des Lesers wecken indem sie auf prägnante Weise das Wesentliche des Artikels zusammenfassen.> Zürichsee-Zeitung. Linth-Zeitung / Samstag, 18. Juni 2005. Schwache bleiben auf der Strecke. Linthgebiet: Noch nie waren zu Sommerbeginn so wenige freie Lehrstellen offen wie in diesem Jahr. Jugendliche, die jetzt noch eine freie Lehrstelle für den Sommer suchen, sind nicht zu beneiden. Gemäss der Berufs- und Laufbahnberatung Rapperswil ist das Angebot im Linthgebiet so knapp wie nie zuvor. Martin Steinegger. «Am gewünschten Lehrort sind zurzeit keine Lehrstellen offen! Versuche es in einer anderen Region»: Wer momentan den Lehrstellennachweis (Lena) des Kantons St. Gallen im Internet durchsucht, der stösst immer wieder auf diese Meldung. Das Linthgebiet macht keine Ausnahme. Freie Lehrstellen sind so dünn gesät wie nie zuvor in diesen Sommertagen. «Aus unserer Sicht stellt sich die Situation im Linthgebiet alles andere als rosig dar», sagt Bruno Kunz, Leiter der Berufs- und Laufbahnberatung Rapperswil. Im gesamten Linthgebiet waren bei der letzten Überprüfung Ende Mai noch 35 Lehrstellen unbesetzt. Am ehesten noch Chancen auf eine Lehrstelle hat man momentan offensichtlich im Detailhandel. Auch Berufe wie Milchtechnologe, Restaurationsfachmann, Maurer oder Coiffeur verzeichnen noch einen leichten Übersatz an offenen Lehrstellen. «Daran hat sich bis zum jetzigen Zeitpunkt wenig geändert», sagt Kunz. Statistische Vergleiche seien zwar schwierig, da seit der Einführung des kantonalen Lehrstellennachweises vor zwei Jahren anders gezählt werde als früher. Verglichen mit den vergangenen zwei Lena-Jahren wie auch im langjährigen Vergleich markiere dieser Sommer aber einen absoluten Tiefpunkt.-

(
www.bvvp.de/news03/bed_kjp_03.pdf): < Phraseme in der Überschrift eines Beitrages sollen die Aufmerksamkeit des Lesers wecken indem sie auf prägnante Weise das Wesentliche des Artikels zusammenfassen. Das Phrasem wird später noch einmal im Text wiederholt.> -Sicherstellung der ambulanten Versorgung in der Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie. Kinder und Jugendliche bleiben weiter auf der Strecke. Sehr geehrte Frau Bundesministerin, als Vertreter der Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten im Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten - bvvp - möchten wir angesichts der unverändert schwierigen Situation in der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen unsere Sorge zum Ausdruck bringen. Mit dem Inkrafttreten des Psychotherapeutengesetzes zum 1. Januar 1999 verband der Gesetzgeber die Hoffnung, dass durch die gesetzliche Anerkennung der eigenständigen heilberuflichen Kompetenz der psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichen- Psychotherapeuten eine effektivere und bedarfsgerechtere psychotherapeutische Behandlung und Versorgung - nach langen Jahren der Unterversorgung - gerade im Kinder und Jugendlichenbereich sichergestellt werden könne. Vier Jahre später müssen wir allerdings feststellen, dass diese Erwartungen nicht Realität geworden sind. Auf der Strecke bleiben vor allem nach wie vor psychisch auffällige Kinder und Jugendliche, die einer psychotherapeutischen Behandlung bedürfen, jedoch keine adäquate Behandlung erfahren. Wartezeiten bei niedergelassenen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten bis zu sechs Monaten lassen die psychischen Auffälligkeiten verfestigen und tragen somit zur Aufrechterhaltung der eklatanten Fehl- und Unterversorgung bei. Die Versorgung durch Kinder- und Jugendpsychiater ist ebenfalls in nicht ausreichendem Maße gewährleistet.-

(
www.flegel-g.de/index-eu-verfassung.html): < Kritischer Kommentar zur EU-Verfassung. " Nicht die Bürger der Union profitieren von dieser Verfassung, sondern einzig das Großkapital und die Großindustrie". Der Mittelstand und die Kleinbetriebe werden in wirtschaftlicher Hinsicht zukünftig  keine Erfolge mehr haben.> - Die EU-Verfassung. Die EU-Verfassung soll nach dem Willen der Verfasser, wenn alle beteiligten Staaten sie ratifiziert haben, am 1. November 2006 in Kraft gesetzt werden. Gelingt das, ohne eine Überarbeitung zu bewirken, sollte man sein Demokratieverständnis anpassen. Demokratie ist dann, was der Wirtschaft nutzt, gleichgültig, wie viele Menschen dafür auf der Strecke bleiben. Von Eurokraten und Euro-Juristen für Bürokraten und Juristen erstellt, das ist die EU-Verfassung. (...). Resümee. Die Verfassung in dieser Form zu ratifizieren, ist ein Schlag in das Gesicht der für wirkliche Freiheit, Gerechtigkeit und auf friedliches Miteinander bedachte Bürger in der gesamten Union. Die Erklärungen der Präambel, die Union habe zum Ziele, die Völker in Europa zu vereinen, wird mit den Bestimmungen von Teil 3 und den Protokollen konterkariert. Diese Verfassung zielt ausschließlich auf die Verwirklichung der in der Agenda 21, besser bekannt als der Lissabonner Vertrag, definierten Ziele ab. Die Völker Europas werden nicht vereint, sondern in einen gnadenlosen Wettbewerb gegeneinander getrieben. Wer die EU in der Vergangenheit bereits genauer beobachtet hat, weiß, dass die Lobbyisten vor oder in den Räumen der EU-politischen Instanzen überproportional stark vertreten sind. Die eigentliche Macht in der EU übt nicht das Parlament aus, sondern die Kommissare und die Räte (Ministerrat). Über 655 Millionen Menschen in der EU befinden dann 25 Kommissare und die nach der jeweiligen Interessenlage aufgestellten Ministerräte. Die Nominierung der Kommissare bestimmen nicht die Bürger der Union, sondern auf Empfehlung das EU-Parlament und die Räte. Erstmalig nach der letzten EU-Wahl hat sich das Parlament durchgesetzt und die Ablehnung eines Kommissars erreicht. Diese Verfassung ist nicht demokratisch und nicht geeignet, ein Zusammenwachsen der Völker Europas zu bewirken. Der absolute Wirtschaftswettbewerb wäre noch verkraftbar, wenn die EU-Staaten auf einem gleichartigen wirtschaftlichen Niveau ständen. Dass das nicht der Fall ist, weiß jeder und das muss zwangsläufig zu Auswüchsen führen, die zwar im Laufe der Zeit zu einer Nivellierung führen, aber auf einem viel niedrigeren Niveau, als möglich. Nicht die Bürger der Union profitieren von dieser Verfassung, sondern einzig das Großkapital und die Großindustrie. Der Mittelstand und Kleinbetriebe werden auf der Strecke bleiben. Die Arbeitslosigkeit ohne jegliche Absicherung wird Standard werden. Für eine immer weiter anwachsende Masse der Bürger. Der absolute Wettbewerb ohne Berücksichtigung der ständig steigenden Produktivität durch industrielle Automatisierungsmechanismen wird bestehende Spannungen zwischen den Volksgruppen nicht mindern, sondern verstärken.-

(
www.kulturrat.de/detail.php?detail=286&rubrik=2): < Phraseme in der Überschrift eines Beitrages sollen die Aufmerksamkeit des Lesers wecken, indem sie auf prägnante Weise das Wesentliche des Artikels zusammenfassen. Das Phrasem wird als Schlussatz  nochmals wiederholt. - Bei der "Bürgerversicherung" und der "Kopfpauschale" ergeben sich gravierende Nachteile für die soziale Sicherung der Künstler und sie könnten daher "auf der Strecke bleiben".> -25.06.2004. Freiberufliche Künstlerinnen und Künstler dürfen bei einer Neugestaltung der sozialen Sicherungssysteme nicht auf der Strecke bleiben! Deutscher Kulturrat besorgt über die möglichen Auswirkungen der "Bürgerversicherung" und der "Kopfpauschale" auf die soziale Sicherung der Künstler. Berlin, den 25.06.2004. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, fordert den Deutschen Bundestag und die Bundesregierung auf, bei anstehenden Änderungen der sozialen Sicherungssysteme die spezifische Situation der freiberuflichen Künstler und Publizisten zu berücksichtigen. Den Deutschen Kulturrat erfüllt mit Sorge, dass die zur Diskussion stehenden Modelle der "Bürgerversicherung" und der "Kopfpauschale" das System der sozialen Sicherung der Künstler und Publizisten gefährden könnten. Der Deutsche Kulturrat fordert daher die Bundesregierung, den Deutschen Bundestag und die Parteien auf, bei ihren Überlegungen zur Veränderung der Krankenversicherung die bisher gewollten Besonderheiten der Künstlersozialversicherung zu berücksichtigen. Der Deutsche Kulturrat sieht besonders die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags "Kultur in Deutschland" in der Verantwortung, über die aktuelle Tagespolitik hinaus in ihren Handlungsempfehlungen Modelle zu entwickeln, wie die soziale Sicherung der Künstlerinnen und Künstler verbessert werden kann. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Ohne Künstlerinnen und Künstler, Autorinnen und Autoren würden künstlerische Werke weder geschaffen noch aufgeführt werden. Eine angemessene soziale Sicherung der freiberuflichen Künstler und Publizisten liegt deshalb im Interesse der gesamten Gesellschaft, damit diese Berufsgruppe sich ihrer eigentlichen Arbeit, der Kunst, widmen kann, und bei Krankheit und Invalidität sowie im Alter abgesichert ist. Deshalb wurde vor mehr als 20 Jahren die Künstlersozialversicherung als Pflichtversicherung für alle freiberuflichen Künstler und Publizisten gegründet. Mit Sorge verfolgen wir die Diskussion über die "Bürgerversicherung" und die "Kopfpauschale". Wir befürchten das beide Modelle negative Auswirkungen auf die soziale Absicherung der Künstler haben könnten. Freiberufliche Künstlerinnen und Künstler dürfen bei einer Neugestaltung der sozialen Sicherungssysteme nicht auf der Strecke bleiben!"

-Diese Wendung stammt wohl aus dem Bereich des Sports, meint also eigentlich »bei einem (Lauf)wettbewerb nicht das Ziel erreichen«. (Duden)

 

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