G.6 BEWEGUNGUnter phraseodidaktischen Gesichtspunkten ist es bei den Belegen dieses Kapitels besonders wichtig, der Frage nachzugehen, wer oder was üblicherweise das Subjekt des jeweiligen Phrasems ist. |
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1. Anker werfen/vor Anker gehen (ugs.)
(irgendwo) Rast machen; sich niederlassen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.ankerwerfen.de/): < In diesem Beleg wird mit dem maritimen Phrasem "vor Anker gehen" Werbung für einen Ferienort an der Nordseeküste gemacht.> Lieben Sie den Charme vergangener Zeiten? Dann sollten Sie in Ihrem Urlaub in Greetsiel mit seinem historisch gewachsenen Ortskern, der auf eine ganz besonders liebevolle Art erhalten und ständig restauriert wird, und seinem malerischen Fischereihafen vor Anker gehen. Das maritime Flair unseres kleinen Ortes wird Sie in seinen Bann ziehen. Wir bieten Ihnen Ferienunterkünfte in besonders gepflegten Häusern sowohl als Ferienhaus als auch als Ferienwohnung. Weiterhin können Sie über uns auch Fahrräder mieten, so dass Sie in Ihrem Urlaub auf diese gesunde und umweltfreundliche Art mobil sind. Sollten Sie in Greetsiel und Umgebung ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung besitzen und hierfür noch einen Betreuer suchen, der sich sowohl um eine professionelle Vermietung als auch um die weitere Abwicklung kümmert, so sind Sie bei uns ebenfalls an der richtigen Adresse. Sie alle, egal ob zukünftiger Gast oder aber Vermieter, sollten sich auf unserer Website umsehen und in aller Ruhe informieren. Ich würde mich freuen, Sie vielleicht schon bald im schönen Greetsiel als Gast begrüßen zu dürfen, bzw. auch Ihr Haus betreuen zu dürfen! Ihre A. E. -
(www.todesanzeigensammlung.de/Anzeigen_mit_Taetigkeitsbezug.htm): < Phraseme in Todesanzeigen stellen ein interessantes Sammelgebiet dar. Schwierig zu beantworten bleibt jedoch die Frage, ob solche Bilder nicht zuweilen pietätlos wirken.> „Die letzte Partie hat er verloren...“ – Anzeigen mit Tätigkeitsbezug. Ein immer wieder interessantes Sammelobjekt sind Anzeigen, in deren Text die Hinterbliebenen auf den Beruf oder ein prägendes Hobby des Verstorbenen eingehen, also Spediteure „ihre letzte Reise antreten“ oder Seeleute „Anker werfen“ etc.-
(www.vorankerbreiholz.de/html/startseite.htm): < Werbung für ein Pflege- und Genesungsheim in Küstennähe mit dem maritimen Phrasem "vor Anker gehen".> Mitten im Seefahrerdorf Breiholz, zwischen Eider und Nord- Ostseekanal, liegt das Pflege- und Genesungsheim 'Vor Anker'. In unserem privat errichteten und geführten Haus können 66 pflegebedürftige Personen in familiärer Atmosphäre vorübergehend oder auf Dauer vor Anker gehen. Es gibt Einzel- und Zweibettzimmer, die alle zu ebener Erde liegen, mit einem Duschbad und WC, Telefon- und Fernsehanschluß, sowie einer Schwesternrufanlage ausgestattet sind. Der zentral gelegene Aufenthaltsraum bietet einen wunderschönen Ausblick auf die Parkanlage mit Teich und Tiergarten. Für Familienzusammenkünfte stehen verschiedene Räumlichkeiten zur Verfügung. Alle Bewohner können an Beschäftigungsangeboten, wie z. B. Morgengymnastik, Singen, Basteln oder Ausflugsfahrten teilnehmen. Friseur, Fußpfleger und Krankengymnast, sowie ein Arzt freier Wahl kommen regelmäßig ins Haus, um das Wohlbefinden und somit die Genesung zu fördern. Gute Hausmanns- und Diätkost wird bis zu sechsmal täglich in hauseigener Küche zubereitet. Zusammen mit unserem Pflegepersonal gewährleisten wir eine seniorengerechte Betreuung. Besucher sind uns jederzeit willkommen. (...). -
(www.predigten.de/predigt.php3?predigt=1547): < Das Phrasem wird hier in einem religiösen Kontext verwendet.> Wo ist mein Lebensschiff verankert? Ohne Verankerung werde ich haltlos. Woran halte ich mich, woran mache ich mich fest? - Glauben war z.B. für Abraham ein "Sich-fest-machen" in Gott. Es gibt einen festen Grund, auf dem mein Lebensschiff vor Anker gehen, Verbindung aufnehmen und Kraft holen kann. Singen wir jetzt einander die 4. Strophe zu! "Zu Bethlehem geboren im Stall ein Kindelein..." - Dort ist der feste Grund, auf dem unser Lebensschiff - und sei es noch so oft von Stürmen bedroht - immer wieder vor Anker gehen, Rast machen darf. Der Liederdichter führt uns an den Ort neuen, werdenden Lebens. Gott kommt - wehrlos, schutz- und liebebedürftig in einem Kind. Viele von uns kennen die Erfahrung, wie Kinder unser Leben verändern, ihm Sinn und Richtung geben können. Und sind wir uns bewusst, dass auch wir Kinder sind, Kinder Gottes? Ist das nicht ein wunderbares Bild für die Verbindung Gottes zu uns?
2. (längst) über alle Berge sein (ugs.)
(meist nach einem Verbrechen) schon sehr weit weg sein; (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.sonntagsblatt-bayern.de/news/aktuell/2008_32_18_01.htm): < Das Phraserm wird hier in der 'klassischen' Bedeutung verwendet: Nach einem Verbrechen flüchten bzw. auf und davon sein.> . Aktuelle Ausgabe: 32 vom 10.08.2008. Die brutalsten Morde der Bibel. Sonntagsblatt-Serie: Das Beste aus der Bibel. »Du sollst nicht töten«, verlangt Gott. Aus gutem Grund: Er wusste, was für grausame Morde die Menschen ersinnen und vollbringen können. Sogar in seinem Namen. (...). Ehud erdolcht König Eglon - Richter 3, 14-26. Mutig, mutig, dieser Benjaminiter Ehud: Bittet einfach um eine Audienz bei dem feindlichen Herrscher Ehud und kündigt ihm eine geheime Botschaft Gottes an. Der König steht auf - und Ehud sticht gnadenlos zu. Als die Leibgarde den Mord bemerkt, ist Ehud schon über alle Berge. Sein Volk dankt es ihm, denn er beendete die 18-jährige Besatzung Israels. (Richter 3, 14-26). Zitat: »Ehud aber nahm den Dolch von seiner rechten Hüfte und stieß ihm den in den Bauch, dass nach der Schneide noch der Griff hineinfuhr und das Fett die Schneide umschloss; denn er zog den Dolch nicht aus seinem Bauch.«-
(http://moritz.nzzcampus.ch/beruf-familie/index.html/&page=1): < Das Phrasem wird hier mit der Bedeutung "schon sehr weit weg sein" verwendet, ohne dass eine verbrechersche Tat vorausgeht.> Einfach der falsche Moment. Stellen Sie sich vor, Sie sind gerade im Begriff, Ihr Büro zu verlassen, um das verlängerte Wochenende endlich wieder einmal voll und ganz Ihrer Familie zu widmen. Just in diesem Moment klingelt das Telefon. "Naja, die Direktlinie", denken Sie sich, "sicherlich der Kollege vom zweiten Stock, das ist schnell erledigt". Aber nein: "Wir sind ein Executive Search Unternehmen und haben gerade ein interessantes Suchmandat, haben Sie einen Moment Zeit?" "Ääh nein, eigentlich nicht! Worum geht es?" Der Anrufer reagiert blitzschnell, und beschreibt sec, aber freundlich, um was für eine Suche es sich handelt. Natürlich fühlen Sie sich von diesem Abwerbungsversuch komplett überrumpelt. Schliesslich haben Sie gerade ihren Computer heruntergefahren und sollten eigentlich schon längst über alle Berge sein. Jetzt gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren, am Besten lassen Sie sich einfach zu einem späteren Zeitpunkt zurückrufen. Dies empfiehlt sich auch dann, wenn Sie sich nicht unmittelbar für die Position erwärmen können. Vielleicht ändert sich das nämlich wenn Sie das Anforderungsprofil studieren, oder aber Sie erfahren interessante Informationen über den Markt oder gar die Konkurrenz. Möglicherweise haben Sie auch einen alten Studienkollegen, der gerade auf dieses Angebot ansprechen würde, und - wer weiss - vielleicht nützt Ihnen der Kontakt mit dem Headhunter auch für später einmal. Nur tun Sie um Himmels willen eines ganz sicher nicht: Lassen Sie Ihre Familie nicht warten! Von Moritz in Karriereplanung: 17. August 2006.-
(www.wdr.de/radio/wdr2/westzeit/383716.phtml): <Mit Hilfe der Handy-Ortung kann man theoretisch den Standort eines gestohlenen Gerätes ermitteln. Allerdings ist die Ortung bislang noch nicht ganz zuverlässig.- Der Zusatz " im wahrsten Sinne des Wortes" bei diesem Phrasem nimmt Beziug auf das ursprüngliche Bild.> Mobiltelefone orten. Autor: Jörg Brunsmann. Verlorene oder gestohlene Handys ganz schnell per Internet wieder finden? Das bieten zahlreiche Dienste an, die per elektronischer Handy-Ortung weiterhelfen wollen. Oft allerdings versprechen die Anbieter mehr, als die Technik halten kann. (...). Vom Prinzip her ist die Handy-Ortung verblüffend einfach: Jedes Mobiltelefon steht permanent in Kontakt mit einem Funkmasten in der Nähe. Für die Betreiber der Netze ist es ein Leichtes, herauszufinden, an welchem Funkmast das Handy gerade angemeldet ist. Und da natürlich auch der Standort des Mastes bekannt ist, lässt sich ungefähr ermitteln, wo das gesuchte Handy gerade ist. Allerdings lässt sich der Standort auf diese Weise nur ungefähr bestimmen: In der Stadt, wo die Funkmasten dichter beieinander stehen, liegt die Genauigkeit bei etwa 100 bis 300 Metern, auf dem Land können es auch schon mal einige Kilometer sein - wirklich genau ist die Handy-Ortung damit nicht. Erst GPS würde mehr Genauigkeit bringen. Eine genauere Ortung ist auch mit heutiger Technik durchaus machbar, dazu muss das Mobiltelefon aber mit einem GPS-Empfänger ausgerüstet sein. Mit diesen Geräten, wie sie auch in Navigationssysteme eingebaut werden, lässt sich der Standort bis auf wenige Meter genau ermitteln. Nur die wenigsten Handys können allerdings bisher mit einem GPS-Empfänger aufwarten. Diebstahl, Ehebruch, Schusseligkeit - Handy-Ortung für alle Fälle? Trotz der Ungenauigkeit einer Handy-Ortung gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Anbietern, die eine Ortung für verschiedene Zwecke anbieten: Eltern sollen ermitteln können, wo sich ihre Kinder gerade befinden, untreue Partner sollen sich per Handy-Ortung überführen lassen und gestohlene oder verlorene Mobiltelefone sollen sich im Handumdrehen wieder finden lassen. Am ehesten klappt das noch bei verlorenem Handy: Wer ungefähr weiß, wo er sein Telefon liegen gelassen hat, dem kann die Angabe eines ungefähren Standortes sehr weiterhelfen. Gegen geschickte Diebe dagegen lässt sich mit den Diensten wenig ausrichten: Bewegt sich das Handy, weil der Dieb es zum Beispiel im Auto transportiert, ist die Handy-Ortung nicht nur zu ungenau, sondern auch zu langsam: Etwa eine Minute muss man rechnen, ehe der Standort des Gerätes ermittelt wird - bis man dann dort ankommt, können Dieb und Handy schon im wahrsten Sinne des Wortes über alle Berge sein. (...). Seinem Partner per Handy-Ortung einen Seitensprung nachzuweisen, ist gleich doppelt problematisch: Zum einen kommt auch hier die Ungenauigkeit ins Spiel - ob sich Handy und Besitzer in einem Gebäude oder auf der Straße davor befinden, lässt sich nicht sicher sagen. Zudem, so Rechtsexperten, darf eine Ortung nur mit Einverständnis des Handy-Besitzers geschehen. Alle seriösen Anbieter schicken nach der Anmeldung daher eine Kurzmitteilung an das zu überwachende Handy. Diese muss vom Besitzer bestätigt werden. Wer seinen Partner unbemerkt überwachen will, wird aber wohl eher einen unbeobachteten Moment nutzen und die Bestätigung am Handy selbst übernehmen. Wer ohne Einverständnis eine Ortung vornimmt, macht sich jedoch strafbar. (...). Sinn macht die Handy-Ortung dagegen als Unterstützung für Nothelfer. Wer einen Unfall hat, weiß oft nicht genau, wo er sich befindet. Können Polizei oder Feuerwehr den Standort des Handys ermitteln, kann die Hilfe auf diese Weise viel schneller vor Ort sein. Wer den Helfern Zugriff auf Handy-Ortung geben will, sollte sein Mobiltelefon allerdings vorab dafür registrieren.-
(www.golem.de/0504/37364-2.html): <Das Phrasem wird hier in der allgemein akzeptierten lexikographischen Bedeutung verwendetd.h. sich nach einem Verbrechen- im vorliegenden Fall ein Betrug - absetzen bzw. fliehen.> 07.04.2005 / 15:34. Berliner PC-Händler S. prellt Kunden. Berliner PC-Händler S. prellt Kunden. Tagesspiegel: Geschäftsleitung flüchtet mit 750.000 Euro. Ende März 2005 sorgte das noch junge Berliner Unternehmen S. mit Kampfpreisen für Aufruhr unter etablierten Berliner PC-Händlern - und verlangte von Kunden Anzahlung für die bestellte Ware. Nachdem S. plötzlich über Nacht seine drei Filialen dicht machte und eine vierte erst gar nicht eröffnete, berichtet nun der Berliner Tagesspiegel von einer mit der Firmenkasse geflüchteten Geschäftsführung. (...). Seine Hardware bot der Händler nicht nur in den Geschäften, sondern auch online an. Auf der mittlerweile blanken S.-Website hieß es am 23. März noch, dass in 14 Tagen insgesamt schon 3000 LCDs verkauft worden seien, man aber am 2. April 2005 - anlässlich der geplatzten Neueröffnung einer vierten Filiale in den Spandauer Arkaden - 4000 weitere Geräte anbieten können würde. Wer ein Gerät wollte, musste reservieren und eine Anzahlung von 100,- Euro oder mehr leisten - und dies haben dem Tagesspiegel-Bericht zu Folge schätzungsweise 850 bis 900 Kunden getan, die ihre Ware nie bekommen haben. Das Geld werden sie - und vermutlich auch die Lieferanten - wohl nicht wiedersehen: Am 4. April 2005 soll laut eines Tagesspiegel-Berichts vom 7. April 2005 ein Anwalt die S. GmbH zur Insolvenz angemeldet haben, was allerdings bisher nicht in den entsprechenden Datenbanken zu finden ist. Die Geschäftsführung soll mit der Firmenkasse über alle Berge sein. Nun ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft wegen Betrugsverdachtes gegen den Geschäftsführer und dessen zum 18. März 2005 laut Handelsregister ausgestiegenen Partner. Die beiden 25 und 27 Jahre alten Männer gelten als verschwunden. Der 27-Jährige soll seinen Kompagnon geprellt und mit 750.000 Euro aus der der Firmenkasse in Richtung Naher Osten durchgebrannt sein, der Kompagnon sei gefolgt, um ihn zurück zu holen. Der 27-Jährige ist aber laut Tagesspiegel-Informationen mittlerweile weitergereist, vermutlich nach Kanada, während der 25-Jährige in Israel weilen soll.-
-Die Wendung nimmt darauf Bezug, dass es bei den schlechten Wegverhältnissen, wie sie früher einmal bestanden, sinnlos war, einen Flüchtenden - zumal im bergigen Gelände - zu verfolgen.
3. sich in Bewegung setzen
sich (in eine Richtung) zu bewegen beginnen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Europa/DeutschlandInEuropa/BilateraleBeziehungen/Polen/DPJahr/Kulturbus.html): < Das Phrasem wird hier im Zusammenhang mit dem Kulturbus wortspielerisch verwendet: „Wer Freundschaft will, "muss sich in Bewegung setzen".> Mit dem Kulturbus "Unterwegs zur Begegnung". Im Jahre 1961 wurde die Berliner Mauer gebaut. Im selben Jahr erblickte in einer britischen Fabrik ein Doppeldeckerbus das Licht der Welt. Während die Mauer, die nach dem Willen ihrer Erbauer mindestens 100 Jahre halten sollte, auf dem Schrottplatz der Geschichte gelandet ist, fährt dieser Doppeldeckerbus noch immer durch die Lande, nun sogar jenseits des ehemaligen Eisernen Vorhangs: Im Deutsch-Polnischen Jahr wurde der britische Doppeldecker- ganz im europäischen Geiste - zum deutschen Kulturbus umgebaut. Als rollender Botschafter rollte er sechs Wochen lang tausende Kilometer durch das Nachbarland, von Stettin über Posen und Lodz nach Lublin, zurück nach Westen über Rzeszów und Krakau nach Görlitz/Zgorzelec und dann wieder ostwärts über Breslau und Kattowitz nach Warschau. Eine Schulstunde in Lublin. Unterwegs zur Begegnung“ – unter diesem Motto besuchte die kleine deutsch-polnische Mann- und Frauschaft (sic) an Bord des Busses Dutzende von polnischen Schulen. Der Bus wurde frei nach Erich Kästner zum „rollenden Klassenzimmer“, das von der in Deutschland lebenden Polin Anna Wala koordiniert wurde. Erwachsene können im oberen Stockwerk nicht aufrecht stehen, für Kinder aber ist dieser zur Kuschelhöhle umfunktionierte Raum ideal, vor allem wenn im Bordkino „Emil und die Detektive“ oder „Das fliegende Klassenzimmer“ auf polnisch gezeigt werden. Doch die Schüler ließen sich nicht nur berieseln, der Kulturbus forderte zu Spielen, Singen und Malen geradezu heraus. Und so mancher Knirps schnappte hier seine erste deutsche Vokabel auf. Nicht selten wurde das Kulturbus-Team auch mit einstudierten Darbietungen überrascht. Da versuchte sich ein Blockflötenensemble, wurde feierlich die Europahymne gesungen oder ein schwarz-rot-goldener Reigen getanzt. Die Abende gehörten dann der höheren Kultur: An jeder Haltestelle der Kulturbustournee wartete ein kulturelles Ereignis auf die Einheimischen. In Stettin und Posen wurden Ausstellungen mit deutschen und polnischen Karikaturen eröffnet. In Lodz startete ein dreitägiges Filmfestival mit Nachwuchsregisseuren aus beiden Ländern. In Kattowitz lasen junge deutsche und polnische Autoren, und in Krakau und Warschau wurde die „Yellow Lounge“ eingerichtet, ein Musikereignis der außergewöhnlichen Art. Besonders stimmungsvoll fiel es in Krakau aus. Auf dem zentralen Marktplatz, dem berühmten Rynek, legte DJ Canisius klassische Musik auf, die von den Videokünstlern der „Pfadfinderei“ aus Berlin mit Bildern untermalt und auf den Rathausturm projiziert wurden. „Zu den Klängen von Tschaikowskis Nussknacker schweben Federn und bunte Farbstriche über die Turmmauer. Die Zuschauer blicken andächtig nach oben auf die ineinander übergehenden Farben und Bilder“, notierte Anna Spiegel, die zusammen mit Solveig Wright für das Webtagebuch zur Bustour verantwortlich war. Schon optisch verbreitete der Bus gute Laune, wo immer er vorbeikam. Dafür sorgte allein schon sein Äußeres. Fotografen der Berliner Agentur Ostkreuz porträtierten einige Beteiligte des Projektes und ließen sie großformatig aus dem Bus nach draußen blicken. Diese Deutschen also schauten sich Polen an, und Polen winkte zurück und meinte es gut mit den Kulturreisenden. Dass es der Bus trotz seines hohen Alters pünktlich bis Warschau schafft, ist polnischem Fleiß und Improvisationskunst zu verdanken. Wenn der Busfahrer sich einmal verfährt, ist flugs ein freundlicher Pole zur Stelle, der mit seinem Auto voraus fährt und den Bus so sicher an sein Etappenziel geleitet. In Krakau geht ein Reifen kaputt, doch Rettung naht bald in Form eines Mechanikers des staatlichen Busunternehmens PKP. In Kattowitz verliert der Bus schließlich Kühlwasser. Auf dem Wartungshof des Unternehmens Polbus lässt ein Mechanikerteam die übrige Arbeit sofort stehen und liegen und findet einen Defekt am Temperaturmesser. Am Ende ist es der Chef persönlich, der das Gerät wieder zusammenflickt. So erreicht der Bus am 14. Mai glücklich sein Ziel Warschau. Hier werden dem Kulturbus höchste Weihen zuteil: Zum Abschluss des Deutsch-Polnischen Jahres besteigen die beiden Präsidenten Lech Kaczyński und Horst Köhler gemeinsam das wackere Gefährt. In Warschau zählt zum Programm des Kulturbusses eine Designausstellung, in der Arbeiten von Warschauer und Berliner Kunststudenten gezeigt werden. Wechselseitig besuchten sie sich im Nachbarland und entwickelten aus diesen Beobachtungen ihre Arbeiten. Mit der polnischen Uraufführung des in Deutschland sehr erfolgreichen Dokumentarfilms „Rhythm is it!“ unter freiem Himmel endet die Reise des Kulturbusses. „Wer Freundschaft will, muss sich in Bewegung setzen“, hatte Projektentwicklerin Dr. Gabriele Minz beim Start in Berlin dem Kulturbus auf die Reise mitgegeben. Gesagt – getan.
4. von der Bildfläche verschwinden (ugs.)
sich plötzlich entfernen, verschwinden; schnell weggehen, um nicht gesehen oder erkannt zu werden; in Vergessenheit geraten (Duden - Redewendungen, ³2008)
(http://derstandard.at/PDA/?id=1216918714905): < In einem undurchsichtigen Krimininalfall wird jemand von zwei Männern aufgefordert "er solle „von der Bildfläche" verschwinden."> 06.08.2008 19:37. Chef der Anonymen Spieler festgenommen. Salzburg - Es ist ein undurchsichtiger Kriminalfall, der am Mittwoch eine neue Wendung genommen hat: Der 45-jährige G. G., der 47.500 Euro vom Vereinskonto der "Anonymen Spieler Salzburg" abgehoben haben soll und im Ausland untergetaucht war, wurde nach zwei Monaten Flucht festgenommen. Er behauptet, man habe seine Familie bedroht. (...). Die letzten Tage verbrachte G. offenbar bei einem Bekannten in Berlin, der sich mehrmals bei Salzburger Medien gemeldet haben soll, um Interviews gegen Bezahlung zu vermitteln, wie der ORF berichtet. In einer Aussendung von dessen Firma S. M. berichtete G. am Mittwoch von zwei Männern, die ihn am Morgen des 2. Juni in seinem Büro aufgesucht haben sollen. Sie hätten ihm Handyfotos von seiner Frau und seiner Tochter gezeigt und ihm zu verstehen gegeben, er solle „von der Bildfläche" verschwinden. (...) Eine Lösung könne "nur in der Zerstörung meiner Reputation liegen", sollen die beiden Männer laut G. klargemacht haben. Um seine Familie zu schützen, habe er eingewilligt und drei Tage später mit den Vereinsgeldern das Land verlassen. Noch am Bahnhof habe er einem der beiden Männer 40.000 Euro ausgehändigt, behauptete er. Am Mittwochvormittag wollte er in einem Hotel am Salzburger Hauptbahnhof die Beweggründe für seine Rückkehr schildern. Dazu kam es aber nicht mehr: G. wurde vor dem Eingang zum Hotel festgenommen. Ihm werden Veruntreuung und schwerer Betrug vorgeworfen. (...). G. G. hatte den Selbsthilfeverein der Anonymen Spieler vor fünf Jahren selbst gegründet und war auch bis zuletzt dessen Präsident, bis er nach seinem Verschwinden vom Vereinsvorstand seiner Funktion enthoben wurde. Er trat in der Öffentlichkeit immer wieder als Gegner des illegalen Automatenglücksspiels in Salzburg auf und kritisierte die seiner Meinung nach zu laschen Kontrollen der Polizei. Die Hintermänner seiner angeblichen Bedroher vermutet G. in der Glücksspielszene. (...). Die Anonymen Spieler Salzburg sind durch das Verschwinden ihres Gründers in finanzielle Turbulenzen geraten. Man habe die Geschäfte nur weiterführen können, weil einige Sponsoren sich bereit erklärt hätten, ihre Zahlungen vorzuziehen, sagt Vereinssprecher K. Sch. Zu den Sponsoren gehören Automatenhersteller, Kasinobetreiber und Online-Wettanbieter. (Markus Peherstorfer/ DER STANDARD Printausgabe 7.8.2008).-
(www.lettre.de/archiv/79_Hammer.html): < In diesem Beleg wird das Phrasem in einer von der lexikographisch üblichen Bedeutung abweichenden Form verwendet, mämlich 'ein Politiker tritt ab' oder 'ein Politiker wird (gewaltsam ?) aus seinem Amt entfernt.' Der Text enthält weitere, kursiv markierte Phraseme.> Joshua Hammer, DER PAKISTANISCHE FREUND. (Auszug / LI 79). Was mit Musharraf, der Präsidentschaft und dem Parlament auch immer geschieht, es dürfte feststehen, daß das Militär der beherrschende Akteur in Pakistan bleibt, solange es das will. Während der elfjährigen Demokratie, die auf Zia ul-Haqs Tod folgte, hatten die zivilen Premierminister Bhutto und Scharif immer weniger Einfluß auf die Außenpolitik Pakistans und sein Nuklearprogramm; Benazir Bhutto nannte den vom Militär dominierten Geheimdienst Inter Services Intelligence, ISI, einen „Staat im Staat“ und beschuldigte ihn, ihr Telefon abzuhören. 1990 betrieb die Armee unter dem Vorwurf der Korruption ihre Ablösung durch einen Präsidentenerlaß. Neun Jahre später wurde Scharif hinausgeworfen, praktisch mit vorgehaltener Waffe. Ein hoher Diplomat in Islamabad meinte: „Sollte Musharraf morgen von der Bildfläche verschwinden, gäbe es ein Treffen hoher Militärs und einen neuen Armeestabschef, und das wäre, ob vor oder hinter den Kulissen, die neue Regierung.“ Während der anhaltenden Krise haben sich die Generäle nie in die Karten schauen lassen. Der pensionierte Generalleutnant Hamid Gul, ehemals Chef des ISI, erlebte den Übergang von der militärischen zur Zivilherrschaft nach dem Tod Zia ul-Haqs 1988; seiner Meinung nach ist das Militär nach acht Jahren der Machtausübung bereit, wieder in den Hintergrund zu treten. „Es wird in die Kasernen zurückkehren und kein Problem damit haben, weil es die Regierung nach wie vor beeinflussen wird. Das Militär wirft lange Schatten, und sie wären geschützt.“ -
(www.uiuiuiuiuiuiui.de/?p=1164): < Private Fernsehkritik> Neue Deutsche Nazis. Ich habe gestern Nacht etwas auf Viva gesehen, was – man kann es kaum glauben - noch schlechter ist, als die andauernde Klingeltonwerbung oder Lukas Hilbert, der Daniel Küblböck für Arme. Was ist aus Lukas eigentlich geworden? Der ist ja noch schneller von der Bildfläche verschwunden, als Gracia von der Bildfläche verschwinden wird. Ach so, vom Erdboden verschluckt, Rumpelstilzchen halt. Was eigentlich noch viel erschreckender ist, als das von dem ich gleich erzähle, ist, dass Viva sich nicht zu schade ist, so einen Mist zu bringen. Und es gehört wirklich nicht viel dazu, sich für so was zu schade zu sein, denn Gerichtssendungen oder Karnevalssitzungen oder Snuff-Videos sind Hochkultur dagegen. Was ich gesehen habe, war das Video von dem zurzeit unglaublich populären Nazipopper „Fler“, ein Synonym für „Igittigitt“. „Flair“ kann er ja nicht meinen, obwohl die Rechtschreibschwäche sehr gut auf ihn passen würde, aber Ausstrahlung hat er ja nicht. Fler heißt mit vollständigem Namen Horst Fler, Sohn von Adolf und Eva Fler. Er hat noch einen kleineren Bruder, der wurde „Fresse Arschloch“ getauft. Aber was mich an dem Abfallprodukt des Untergangs der Musikindustrie stört, ist nicht nur die Nazi-Symbolik, sondern sein Reimverhalten. Ich dachte gestern Abend, ich hätte mich verhört, also habe ich mal bei Google recherchiert und nach dem Text gesucht, ich hatte nämlich den Eindruck, ihm fällt das Reimen dermaßen schwer, dass er als Reim nur Worte findet, die sich nicht wirklich reimen, oder er das zu reimende Wort schlicht selbst wiederholt. Mehr ist nicht drin.-
-Die Wendung knüpft an »Bildfläche« als alten technischen Ausdruck der Fotografie an und meinte ursprünglich das Erscheinen des Bildes beim Entwickeln der Platte. (Duden).
5. auf der Bildfläche erscheinen (ugs.)
plötzlich herbeikommen, auftreten, erscheinen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(http://freenet-homepage.de/braunsberg/krieger.htm): <Kriegserinnerungen: gegnerischen Panzer "erscheinen auf der Bildfläche". Bei dem Phrasem "die Hosen voll haben" wird durch den Zusatz "im wahrsten Sinne des Wortes" der Bezug zu dem nichtmetaphorischen Ausdruck hergestellt.> Mit der rheinischen Braut im Januar 1945 eine Spritztour in die Heimat. Eigentlich tut es mir leid, wenn ich auf die Bildband-Bestellungen, die so reinkommen, so einfach das Buch abschicke, Adresse auf den Umschlag, Buch und vorgedrucktes Anschreiben und Zahlschein rein, Briefmarken drauf und ab zum Postkasten... Und das, wo sich doch manche Besteller offensichtlich bei ihrer Bestellung sehr viel Mühe geben, mal eine Weihnachtspostkarte, mal ein paar Erinnerungen an die Heimat... Doch was soll ich machen? Und bei den Bestellungen per E-Mail ist es ähnlich, wenn ich auch hier manchmal noch eine Antwortmail dazu schreibe. Interessanter sind da schon die telefonischen Bestellungen, ach ja, wie kommen Sie dazu, woher wissen Sie von dem Bildband, bekommen Sie auch die Heimatbriefe, sind Sie in unserer Kartei? Oder gar, wenn ein Besteller in der Nähe wohnt: Wie ist es, soll ich das Buch vorbeibringen, vielleicht passt es ja, oder holen Sie es selbst ab? Na ja, und ein solcher Besteller war der Herr H. K. aus Frechen, also ganz in der Nähe, nein, ich soll das Buch nicht bringen, er kommt selbst mit seiner Frau und holt es sich! Und es kam zu einem tollen Gespräch! Herr K., nennen wir ihn hier einfach H.t, ist also echter Braunsberger, und war im Krieg junger Panzersoldat oder genauer Panzerfahrer. Ach ja, so erfuhr ich, das ist so ein richtiges Team in einem Panzer, der Fahrer, der Richtschütze und der Funker und Ladeschütze in einem, der die Munition in das Rohr schiebt. Alles einfache Soldaten und Unteroffiziere. Und der Panzerkommandant ist hin und wieder ein Leutnant oder höher, und die Leutnants wechseln nun einmal öfter, passen also zunächst nicht so recht ins Team. Ein frischer Leutnant hätte sich so einmal erkundigt, wie das denn mit der Feindberührung sei, und da hätten sie ihn darauf hingewiesen, dass es gleich losgehe, aber er solle sich nicht in das Team einmischen, er solle lieber still in der Ecke sitzen, wenn es losballerte, und die Butterbrote schmieren. Und dabei hatte er dann auch die Hosen im wahrsten Sinn des Wortes voll, doch dafür war er dann der, der nach den Abschüssen die meisten Orden bekam... Einfach ist so ein Kampfgeschehen ja nicht, schließlich darf man ja nicht zu schnell anfangen zu schießen und damit zeigen, wo man in der Deckung ist, denn dann schießt der nächste Feindpanzer natürlich auch gleich los, und man ist erledigt. Also in der Deckung warten, bis alle gegnerischen Panzer auf der Bildfläche erscheinen, und dann Schlag auf Schlag – und eben schneller sein als die anderen, die ja erst einmal anhalten und zielen müssen, und man hat ja eine technisch erstklassige Waffe, damit klappt das dann auch - meistens! Ein grausiges Geschäft, aber den Krieg haben ja andere angefangen, jetzt geht’s nur noch ums eigene Überleben... -
(www.sagmal.de/hillmann.htm): < In diesem Beleg sind junge Absolventen und Autodidakten die Subjekte bei diesem Phrasem.> Die grosse Euphorie der Gründerzeit ist vorbei. Was macht einen guten Start-up heute aus?- (Antwort) Ron Hillmann: Ich bin kein Prophet, aber auch viele Stimmen aus der Marktforschung bewerten die Zukunft da anders. Unsere Gesellschaft hat sich verändert. Paradigmenwechsel. Alte Strukturen werden weiter aufgebrochen. Die richtige Gründerwelle steht noch bevor. Es verändern sich die richtigen Dinge. Aber echte Entrepreneurs werden weiterhin erfolgreich sein. Wie es schon immer war. Die eigentlichen Macher sind die Vermarkter der innovativen Idee. Auch die Branchenkenntnis im globalen Netz ist weiterhin unausweichlich, um Märkte zu erobern oder Nischen zu entwickeln. Intelligentes Networking wird mittlerweile zunehmend wichtiger, um die richtigen Mitarbeiter und Partner zu finden. In Deutschland entwickelt sich eine Wissensgesellschaft. High Technology und Wissensprodukte sind die Zukunft. In diesem Markt schlummern die grössten Wachstumspotenziale der Wirtschaft. Und so werden weiterhin junge Absolventen und Autodidakten auf der Bildfläche erscheinen. Vermarktungsfähigen Geschäftsideen werden detaillierte Geschäftskonzepte aufgesetzt. Innovative Geschäftsideen gewinnen den Wettbewerb gegen die traditionelle Industriegesellschaft und schaffen Shareholder Value. Es geht weiter! Investoren, die derzeit "antizyklisch" (Stand Juli 2001) in den Markt investieren, treffen jetzt die richtige Entscheidung.-
(www.leben-lieben-lachen.de/osho-weltreise.html): <Bei der Ankunft eines unerwünschten Reisenden "erscheinen" Polizei und der Chef der Einwanderungsbehörde "auf der Bildfläche".> 6. März 1986. Bhagwans Ankunft in Genf, Schweiz, wo ihm ein 7-Tage-Visum ausgestellt wird. Fünf Minuten später – er hatte noch nicht das Flugzeug verlassen – erscheinen mit Gewehren bewaffnete Polizisten und geben den Befehl, dass jedermann an Bord zu bleiben habe. Bhagwans Visum wird mit einem großen Stempel für ungültig erklärt. An die Piloten ergeht der Befehl, unverzüglich zu starten. Das Flugzeug geht in Richtung Schweden, wo die Reisegruppe die mündliche Zusicherung bekommt, dass die indischen Mitreisenden 14 Tage im Land bleiben könnten. Dennoch sind – kurz nach Verlassen des Flugzeugs – die Türen zu der „Lounge“, wo Bhagwan die Ankunft seines Gepäcks erwartet, abgeschlossen. Auf der Bildfläche erscheinen bewaffnete Polizei und der Chef des Einwanderungsbüros, der Bhagwan auffordert, das Land unverzüglich zu verlassen. Das Flugzeug hebt ab in Richtung London und erreicht Heathrow um 20.00 Uhr. Nach dem Gesetz müssen die Piloten eine achtstündige Pause einlegen. Bhagwan verlässt das Flugzeug, um die Nacht in der Ersten Klasse „Transit Lounge“ zu verbringen. Aber sofort erscheinen uniformierte Beamte und fordern Bhagwan auf, ihnen in das Büro der Einwanderungsbehörde zu folgen. Dort wird er in einem winzigen, völlig verdreckten Raum, zusammen mit betrunkenen Ausländern untergebracht. Bhagwan und seine Begleiter werden mehrere Stunden lang vernommen. Man macht ihnen deutlich, dass aufgrund einiger „nebengesetzlicher Bestimmungen“ sie sich nicht über Nacht im Transit aufhalten dürfen, obgleich sie Tickets für die Weiterreise vorweisen können, sowie einen wartenden Jet abseits der Piste. Um Mitternacht schließlich eröffnet man Bhagwan, dass er England, selbst um nur die Nacht in einem Hotel zu verbringen, nicht betreten dürfe. Er wird, so heißt es, die Nacht unter Bewachung verbringen müssen. Am nächsten Morgen müsse er das Land sofort verlassen. Die Naht der Abschiebehaft verbrachte er in einer Art überfüllten und entsetzlich verdreckten Gefängnis, das er mit Flüchtlingen aus armen Ländern teilt, denen – wie ihm – die Einreise nach England verweigert wurde. Die offizielle Begründung lautet, dass seine Anwesenheit „dem Allgemeinwohl nicht dienlich sei“. Wie Bhagwan später sagt: „Warum haben sie nur soviel Angst davor, was ein einzelner Mann in einer Nacht alles tun könnte?“
-Die Wendung knüpft an »Bildfläche« als alten technischen Ausdruck der Fotografie an und meinte ursprünglich das Erscheinen des Bildes beim Entwickeln der Platte. (Duden).
6. sein Bündel schnüren (ugs.) < Vgl. G.1,6 >
aufbrechen, weggehen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.boersenblatt.net/97226/): < Wortspielerische Verwendung von Phrasemen, die sich auf wandern, auswandern, Füsse usw. beziehen. Es handelt sich um einen recht anspruchsvollen Beitrag.> 22.10.2005. Presseschau. Lesekultur, Buchmarkt, Literaturagenten. (...). Gutes Schuhwerk sei wichtiger als Statistik, meint Eckhard Fuhr in der "Welt". Auf der Buchmesse erfahre man viel über unser Land. "Der Superstar ist abgestiegen. Die deutsche Einheit hat sich als Supergau erwiesen. Und 'ein Volk' sind die Deutschen mitnichten. Am besten wandert man aus, irgendwohin, wo es keinen übertriebenen Sozialstaat und überhaupt dieses ganze Geschichtsgedöns und Identitätsgefasel nicht gibt. Wer partout nicht von Deutschland lassen will, der muß sich eben in der Kunst des stilvollen Verarmens üben. So etwa hörte sich bis dato das Marktgeschrei auf dem Buchmarkt an. Das deutsche Lesepublikum hat bislang die Katastrophenberichte über das eigene Land und die dazu gereichten Überlebenshilfen goutiert. Die Verlagsprogramme der vergangenen Jahre, die Bestsellerlisten zeugen davon. Die Leute wollten Fakten, Fakten, Fakten. Und die scheinen eine klare Sprache zu sprechen: Das Land muss völlig umgekrempelt werden, wenn es nicht untergehen soll. Es gehe um Sein oder Nichtsein, sagte der Bundespräsident, als er den Bundestag auflöste. Jedenfalls klang es so ähnlich. Reform oder Untergang. Ruck oder Tod. Deregulierung oder Dritte Welt. Und das alles natürlich subito. Die Bundestagswahl 2005 wurde zur Schicksalswahl ausgerufen. Doch es scheint, als sei das den Deutschen der Dramatisierung zu viel. Sie blieben mit den Füßen auf dem Boden. Deshalb gibt es eine Große Koalition. Mit den Füßen auf dem Boden bleiben in diesem Buch-Herbst auch die Dichter und Denker. Beim Wandern über die Frankfurter Buchmesse begegnet man manchem literarischen Wanderer. Wer das eigene Land kennen lernen will, muß der schreienden Reform-Reklame eines platten ökonomischen Empirismus den Rücken kehren, sein Bündel schnüren und der schieren Gegenwart fröhlich davonlaufen. Zu Fuß findet er ein seltsames, schönes Land, in dem sich die romantischen Nachtgespenster noch nicht ganz zur Ruhe gesetzt haben."-
(www.urlaubsspass.de/fuer_sie_entdeckt/limesradwandern2/limesradwandern2.htm): < Das Phrasem wird hier mit traditioneller Fortbewegung in Verbindung gebracht: "auf Schusters Rappen".> (Vgl. G.6,19 ).> Wenn das die alten Römer wüssten. Mit dem Fahrrad längs des Limes - Der Deutsche Limes Radwanderweg: Von Rheinbrohl bis Aschaffenburg. Toll trieben es die alten Römer, soviel ist bekannt. Die meisten zu Fuß, wenige auf dem Rücken edler Pferde und noch weniger konnten eine Sänfte oder gar einen von Pferden gezogenen Wagen ihr eigen nennen. Die Rede ist hier selbstverständlich von der örtlichen Fortbewegung im römischen Reich. Komfort gab es nur für die Begüterten, während das Gros der Bevölkerung eher bescheiden lebte. Gottlob hat sich da im Laufe der Jahrtausende einiges geändert. Heute muss niemand mehr sein Bündel schnüren, um auf Schusters Rappen (Vgl. Nr. 19) von A nach B zu kommen. Gleichwohl besinnen sich immer mehr Menschen auf die klassische Art der Überwindung von Distanzen. Und das ist gut so, denn wer den Limes, den antiken Grenzwall der Römer in Deutschland aus nächster Nähe erkunden will, der muss entweder wandern oder – auf dem Sattel eines Fahrrades den Limes Radwanderweg abradeln. Das ist seit dem April 2002 möglich, denn da wurde das letzte Teilstück des Deutschen Limes-Radwanderweges eröffnet. Von Rheinbrohl bei Bad Hönningen bis Aschaffenburg. Dieser Abschnitt wird auch der Obergermanische Limes genannt. Wir hatten das Vergnügen, bei der Eröffnungsfahrt dabei zu sein.-
(www.readers-edition.de/2006/10/09/100-jahre-hauptmann-von-koepenick-teil-i/): < Zum 100. Geburtstag der Köpenickiade. Bei Wilhelm Voigt dürfte das Phrasem noch im 'wahrsten Sinne des Wortes' verwendet worden sein. Die wenigen Habseligkeiten des Schuhmachers fanden sicherlich in einem Bündel Platz. Der Beleg enthälte weitere, kursiv gekennzeichnete Phraseme.> 100 Jahre “Hauptmann von Köpenick” . Montag, den 9. Oktober 2006 von Wilhelm Ruprecht Frieling. Vor genau hundert Jahren, am 16. Oktober 1906, erstürmte der als „Hauptmann von Köpenick“ bekannt gewordene Schustermeister Wilhelm Voigt das Rathaus des Berliner Bezirks Köpenick und verhaftete die fassungslose Obrigkeit. Mit seiner dreisten Tat machte der falsche Hauptmann den deutschen Untertanengeist in der ganzen Welt lächerlich. Zum 100. Geburtstag der Köpenickiade stieg Wilhelm Ruprecht Frieling in die staubigen Tiefen des Berliner Landesarchivs und recherchierte anhand der Originalakten das wahre Leben des Hochstaplers mit der Pickelhaube. (...). Wilhelm Voigt lernt dies erstaunt kennen, hat aber dennoch Hoffnung, sein Leben auf menschenwürdige Weise in Freiheit fortsetzen zu können. Anstaltspfarrer Brenner hilft ihm, nach der Haftentlassung Arbeit zu finden. Dies gelingt beim Schuhmachermeister Hilbrecht in Wismar. Der will dem fleißigen Manne gern helfen, schaut nicht auf seine Vorstrafen, achtet ihn als gleichberechtigt und vollwertig. Vom 23. Februar bis zum 21. Mai 1906 ist Voigt in Wismar tätig, dann versetzt ihm die Obrigkeit einen neuen Messerstich ins Herz. Denn über den Vorbestraften ist noch die berüchtigte preußische Polizeiaufsicht verhängt, eine Maßnahme, die ursprünglich der Kontrolle der aus der Haft Entlassenen dienen sollte, im Laufe der Jahre aber immer mehr zu einem brutalen Unterdrückungsinstrument gemacht wurde. Der Schuhmacher wird also in Wismar auf die Polizei geladen und wegen der Polizeiaufsicht „als eine für die öffentliche Sicherheit und Moralität gefährliche Person“ aus Mecklenburg ausgewiesen. Voigt muss erneut sein Bündel packen und wieder in die weite Welt hinausziehen. Die Grenzen des preußischen Staates allerdings darf er nicht überqueren, denn ein Antrag auf Aushändigung eines Passes wird Voigt verweigert. Er durchwandert also die deutschen Lande und erleidet in nicht weniger als 30 weiteren Orten das gleiche Schicksal der Ausweisung durch die Polizei, die sich um die Wiedereingliederung des Gestrauchelten in das gesellschaftliche Leben einen Dreck schert. Der Wanderer kehrt nach Berlin zurück, wird vor die Tür gesetzt, zieht nach Rixdorf, darf auch dort nicht bleiben. Er meldet sich nach Hamburg ab, bleibt jedoch heimlich in Berlin. All sein Sinnen und Trachten ist nun endgültig darauf ausgerichtet, der Ministerialbürokratie eins auszuwischen; den Staat in all seiner menschenfeindlichen Lächerlichkeit zu entlarven, der Untertanenfabrik des zweiten Wilhelm eine Narrenkrone aufzusetzen, die sie so schnell nicht wieder los wird. Der Plan des Hauptmanns von Köpenick ist geboren.-
-Mit »Bündel« waren ursprünglich die (in einem Tuch verpackten) Habseligkeiten der Handwerksburschen gemeint, wenn sie auf Wanderschaft waren. (Duden).
7. sich (seitwärts) in die Büsche schlagen (ugs.)
heimlich verschwinden (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.altearmee.de/telegraphen.htm): <Aus der deutschen Kolonialgeschichte.> An dieser Stelle eine interessante Übersicht von Johannes Bruns, kaiserlicher Postrat, aus dem Jahre 1907 über den Stand der Kommunikationseinrichtungen in den deutschen Schutzgebieten. Dieses Kapitel ist dem Buch von J. Bruns „Die Telegraphie in ihrer Entwicklung und Bedeutung", Druck & Verlag Teubner/Leipzig 1907, entnommen. Telegraphen- und Fernsprecheinrichtungen in den deutschen Schutzgebieten. J. Bruns. Cöln im Juni 1907. (...). Nachdem die Linie ausgekundet worden, d.h. soweit als möglich die Richtung des Weges für den Bau festgelegt ist und die Materialien- Stangen, Draht, Arbeitsgeräte, Vorratsmaterial, Apparate und Apparatteile- beschafft worden sind, beginnt die Herstellung. Da heißt es zunächst die erforderlichen Kräfte,Träger und Arbeiter, beschaffen. Es geschieht mit Hilfe der Regierung. Zum Tragen der 30-31 kg schweren Stange gehören zwei Mann. Ein einzelner Mann würde sich mit der langen Stange auf den schmalen, verwachsenen Negerpfaden (sic), die auf 6 m oft schon 3 bis 4 Krümmungen machen, nicht fortbewegen können. Je nach der Gegend müssen alle Nahrungsmittel und auch das Wasser mitgeschleppt werden. Die Beschaffung eines ausreichenden Personals macht oft die größten Schwierigkeiten. Ist es glücklich zusammen, so werden die besten und intelligentesten ausgesucht, um in den einfachen Arbeiten und Verrichtungen notdürftig unterrichtet zu werden. Die Löhnung beträgt in Ostafrika bei siebenstündiger Arbeit monatlich 13 Rupien, dazu täglich 2½-3 englische Pfund Reis, 2 Löffel Fett, alle 1-2 Tage eine Zwiebel, außerdem jeden Monat je nach der Zahl ein Rind. Es kommt vor, daß die Arbeiter nach empfangenem Monatslohn sich seitwärts in die Büsche schlagen und dann auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Alle Mühseligkeiten beginnen von neuem.-
(www.weltexpress.info/index.php?artikel_id=57315&lan=de&rubrik=22): <Der Beitrag behandelt die Etymologie verschiedener Phraseme mit Busch. Eine solche mnemotechnisch nützliche Sammlung von Phrasemen kann durchaus auch phraseodidaktisch wertvoll sein. Hinsichtlich einer aktiven Verwendung der Phraseme sind jedoch bedeutungsverschiedene Redewendungen, die um ein Schlüsselwort angeordnete sind, wenig ergiebig. Zu ergänzen wäre hier noch das wahrscheinlich von Theodor Fontane gebildete Phrasem "wie Ziethen aus dem Busch".> Auf den Busch klopfen. Serie: Bildliche Redensarten, hinter denen Tiere und Pflanzen stecken (Teil 7/10). Frankfurt am Main (Weltexpress) - Nein, wir können nicht noch mehr bildliche Redensarten von Tieren bringen und bedanken uns für alle Vorschläge von Lesern. Auch die Pflanzen haben es in sich und oft wissen wir gar nicht, wie sie oder die deutsche Sprache dazu kommen. Allein das Wort „Busch“, welche Assoziationen weckt es! Bei Gläubigen kommt sofort der Dornbusch aus dem Alten Testament, wie in Frankfurt sogar ein ganzer Stadtteil heißt, aber wir bleiben ganz auf der Erde und müssen dazu raus aus der Stadt, aufs Land, wo der Busch, das Gebüsch, das Buschwerk und der Strauch und seine vielfältigen Bedeutungen herkommen. Auf den Busch klopfen, kommt nämlich aus der Jägersprache und ist ganz und gar kein Jägerlatein. Es bedeutet bei der Treibjagd in den Wäldern heftig auf das niedere Gestrüpp und Strauchiges mit dem Stock zu schlagen, um die Tiere, die sich hier versteckt halten, aufzuschrecken, damit sie weiterlaufen und sich als Abschußziel zu erkennen geben. Wer also auf den Busch haut, hofft, daß sich das darin Verborgene am Lichte zeigt, man also weiß, um was es geht. Weil aber das im Busch Versteckte, wirklich ohne äußere Einwirkungen nicht herausholbar ist, denn ein solcher Busch ist undurchsichtig und in ihn kann man nicht eindringen, darum ist es so wichtig, durch geschicktes Verhalten, durch gezielte Fragen oder Fangfragen bei anderen auf den Busch zu klopfen, um herauszubekommen, was Sache ist. Also ist aus dem rüden körperlichen Jägerverhalten des Schlagens und Klopfens ein vorsichtiges sprachlich-psychologisches Agieren geworden. Neu war für uns die Interpretation von Krüger-Lorenzen: „Auch die Insektenforscher (Entomologen) klopfen auf den Busch. Sie halten nachts bei Taschenlampenbeleuchtung einen aufgespannten Schirm unter den Busch und klopfen die Insekten heraus“. Wer also auf den Busch klopft, will „etwas herauskriegen“. Einmal das Wild, das aufgeschreckt flieht, um besser abgeschossen werden zu können, einmal die Insekten, die gefunden, dann wohl aufgespießt werden. Keine schöne Ableitung für eine sprachliche Wendung und bildliche Redensart, die sanft und vorsichtig daherkommt. „Hinter dem Busch halten“ dagegen sagt ganz offen, daß etwas verschwiegen wird. Gerade, weil der Busch und Buschwerk undurchdringlich ist, kann das, was hinter dem Busch gehalten wird, lange geheim bleiben. In derselben Bedeutung benutzen wir auch “hinter dem Berg halten“, auch da wird durch die Natur etwas geschützt, verborgen gehalten. Der Mensch allerdings, der etwas hinter dem Berg und dem Busch hält, der zeigt seine Meinung nicht offen, handelt heimlich und versteckt. Aber vielleicht hat er ja seine Gründe, weil er offenen Wortes sofort abgeknallt würde, wie das Tier? Oft „liegt etwas im Busch“. Ja, wie das? Das hatten wir doch gerade. Die Tiere liegen im Busch, die Insekten leben auf dem Gestrüpp. Aber, wenn draufgehauen, dann kommt alles heraus. Der Busch ist also ein Synonym dafür, wie schnell sich etwas an der Situation ändern kann. Kaum geschlagen, springt schon ein Tier heraus. Wenn etwas im Busch liegt, dann liegt etwas in der Luft, wie ein Gewitter, es zieht sich etwas zusammen und wird sich entladen. Aber anders als beim Gewitter wissen wir noch nicht genau, was sich im Busch zusammenbraut, es liegt darin, wir merken es, beunruhigen uns, es ist ein Zeichen dafür, daß sich etwas entlarven wird. Nur was? Das! Das war mit ‚hinter dem Busch halten’, wie oben gezeigt, etwas anderes. Denn das ist ein absichtsvolles Verhalten eines Menschen, der seiner Umwelt nicht offen zeigen will, worum es geht sondern es im Gebüsch verborgen hält. Und diejenigen, die merken, daß da jemand etwas hinter dem Busch hält, die fühlen auch, daß etwas im Busch liegt, wenn derjenige, der es hinter dem Busch hält, dann doch ausspricht oder zeigt. Auch hier ist der Berg nicht weit vom Busch. Denn man kann auch gut etwas hinter dem Berg halten. Grundsätzlich sind alle diese Busch- und Bergausdrücke aus dem militärischen Sprachgebrauch. Denn das Land, Wald und Flur waren in Zeiten, wo Mann gegen Mann kämpfte, das Areal, auf dem man sich bekriegte, wo man sich versteckte, aus dem Hinterhalt, eben aus dem Gebüsch hervorbreschte und somit, wenn man vorher versteckt war, durch den Überraschungsangriff eher den Sieg davon trug. Erst, wenn man aus dem Gebüsch herausrückte, trat die Wahrheit ans Licht. Unser Ausdruck des ‚Herausrückens’ kommt tatsächlich aus dieser militärischen Konstellation. Was passieren kann, wenn einer das Gebüsch verläßt, hinter dem er sich verbarg, deuten uns auch Ausdrücke wie „Strauchdieb“ an, wo ein Wegelagerer im Busch versteckt, nun den arglosen Spaziergänger überfällt. Es sei denn, ihm gelingt das, was bei der Jagd nach dem Auf-den-Busch-klopfen, auch den Wildschweinen gelang, nämlich „sich seitwärts in die Büsche zu schlagen“, also nicht den direkten Weg zu wählen und abgeschossen oder ausgeraubt zu werden, sondern einen unvorhergesehen Fluchtweg zu finden. Wir betonen heute das Heimliche am Verschwinden. Denn, sich seitwärts in die Büsche schlagen, bedeutet nicht mehr so sehr, sich zu retten, sondern vielmehr einer Sache aus dem Wege zu gehen und abzutauchen oder sich auf französisch zu empfehlen, sich wegzuschleichen, heimlich zu verschwinden und auf einmal inexistent zu sein.-
(german.cri.cn/401/2007/12/10/1@86029.htm): < Ein Marathonläufer muss wegen Magenprobleme den Lauf unterbrechen und "sich in die Büsche schlagen".> Mehr Patzer bei den Spielen - Radio China International. (...). Lasse Viren hatte nach seinem Malheur sicherlich keine Alpträume. Der erfolgreiche finnische Langstreckenläufer war vermutlich auch gänzlich unschuldig an seinem Pech. Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal hatte Viren sowohl über 5.000 als auch über 10.000 Meter Gold geholt. 1980 in Moskau wollte er dann noch eins draufsetzen. Er wollte in der Königsdisziplin siegreich sein, im Marathon. Allerdings bekam er während des Laufes Magenprobleme, schließlich musste er die Strecke verlassen und sich in die Büsche schlagen, um einem natürlichen Bedürfnis abzuhelfen. Er war von Durchfall heimgesucht worden, versuchte aber, den Lauf fortzusetzen. Allerdings war er so entkräftet, dass er wenige Kilometer nach seinem Ausflug ins Gebüsch aufgeben musste.-
(www.phraseo.de/phrase/sich+in+die+büsche+schlagen.html):< Synonyme Phraseme> Sich in die Büsche schlagen. Verschwinden, untertauchen (umgangssprachlich): "Um eine Konfrontation mit uns zu vermeiden, schlugen sie sich in die Büsche." Alternativen: Das Weite suchen; Sich aus dem Staub machen; Sich vom Acker machen; Die Biege machen; Die Kurve kratzen; Leine ziehen.-
(www.textlog.de/32069.html): < Anspruchsvoller literarischer Beleg zu diesem Phrasem.> Franz Kafka, Erzählungen veröffentlicht zu Lebzeiten.(1904-1904). Ein Bericht für eine Akademie. Hohe Herren von der Akademie! Sie erweisen mir die Ehre, mich aufzufordern, der Akademie einen Bericht über mein äffisches Vorleben einzureichen. (...). Als ich in Hamburg dem ersten Dresseur übergeben wurde, erkannte ich bald die zwei Möglichkeiten, die mir offenstanden: Zoologischer Garten oder Varieté. Ich zögerte nicht. Ich sagte mir: setze alle Kraft an, um ins Varieté zu kommen; das ist der Ausweg; Zoologischer Garten ist nur ein neuer Gitterkäfig; kommst du in ihn, bist du verloren. Und ich lernte, meine Herren. Ach, man lernt, wenn man muß; man lernt, wenn man einen Ausweg will; man lernt rücksichtslos. Man beaufsichtigt sich selbst mit der Peitsche; man zerfleischt sich beim geringsten Widerstand. Die Affennatur raste, sich überkugelnd, aus mir hinaus und weg, so daß mein erster Lehrer selbst davon fast äffisch wurde, bald den Unterricht aufgeben und in eine Heilanstalt gebracht werden mußte. Glücklicherweise kam er bald wieder hervor. Aber ich verbrauchte viele Lehrer, ja sogar einige Lehrer gleichzeitig. Als ich meiner Fähigkeiten schon sicherer geworden war, die Öffentlichkeit meinen Fortschritten folgte, meine Zukunft zu leuchten begann, nahm ich selbst Lehrer auf, ließ sie in fünf aufeinanderfolgenden Zimmern niedersetzen und lernte bei allen zugleich, indem ich ununterbrochen aus einem Zimmer ins andere sprang. Diese Fortschritte! Dieses Eindringen der Wissensstrahlen von allen Seiten ins erwachende Hirn! Ich leugne nicht: es beglückte mich. Ich gestehe aber auch ein: ich überschätzte es nicht, schon damals nicht, wieviel weniger heute. Durch eine Anstrengung, die sich bisher auf der Erde nicht wiederholt hat, habe ich die Durchschnittsbildung eines Europäers erreicht. Das wäre an sich vielleicht gar nichts, ist aber insofern doch etwas, als es mir aus dem Käfig half und mir diesen besonderen Ausweg, diesen Menschenausweg verschaffte. Es gibt eine ausgezeichnete deutsche Redensart: sich in die Büsche schlagen; das habe ich getan, ich habe mich in die Büsche geschlagen. Ich hatte keinen anderen Weg, immer vorausgesetzt, daß nicht die Freiheit zu wählen war. Überblicke ich meine Entwicklung und ihr bisheriges Ziel, so klage ich weder, noch bin ich zufrieden. Die Hände in den Hosentaschen, die Weinflasche auf dem Tisch, liege ich halb, halb sitze ich im Schaukelstuhl und schaue aus dem Fenster. Kommt Besuch, empfange ich ihn, wie es sich gebührt. Mein Impresario sitzt im Vorzimmer; läute ich, kommt er und hört, was ich zu sagen habe. Am Abend ist fast immer Vorstellung, und ich habe wohl kaum mehr zu steigernde Erfolge. Komme ich spät nachts von Banketten, aus wissenschaftlichen Gesellschaften, aus gemütlichem Beisammensein nach Hause, erwartet mich eine kleine halbdressierte Schimpansin und ich lasse es mir nach Affenart bei ihr wohlgehen. Bei Tag will ich sie nicht sehen; sie hat nämlich den Irrsinn des verwirrten dressierten Tieres im Blick; das erkenne nur ich, und ich kann es nicht ertragen.-
(http://dict.uni-leipzig.de/cgi-bin/wort_www.exe?site=2&Wort_id=94067899 ): < Synonyme Phraseme.> Dornseiff-Bedeutungsgruppen: Sich entfernen: Abschied nehmen, das Feld räumen, den Heimweg antreten, den Rücken kehren, die Flucht ergreifen, durch die Lappen gehen, in der Versenkung verschwinden, Leine ziehen, mit einem blauen Auge davonkommen, Reißaus nehmen, seine Koffer packen, sich auf den Weg machen, sich aus dem Staub machen, sich in die Büsche schlagen, sich in Sicherheit bringen. Beispiel(e): Dass die Koalition auseinander läuft, die SPD abdankt, auf alte Positionen zurückfällt, und die Grünen sich in die Büsche schlagen, zieht den Anspruch dieser Koalition im Nachhinein in Zweifel. (Quelle: archiv.tagesspiegel.de vom 02.07.2005). © 1998-2006 Deutscher Wortschatz. Alle Rechte vorbehalten.
8. wie auf Eiern gehen (ugs.)
behutsam, die Füße vorsichtig aufsetzend gehen; unsicher gehen (Duden - Redewendungen, ³2008) < Für diese Phrasembedeutung fanden sich wenige Belege im Internet.> < Vgl. aber auch (Vorsicht) D.9 und E.45 >
(forum.harrypotter-xperts.de/search.php?searchid...sid... ): (Zoo-Besuch mit Kindern):- Besonders Nathalie bewies mit ihren Veloursstiefeln zwar Geschmack und Stil, obgleich jeder Sinn fürs Praktische fehlte, denn genau wie Nicole entledigte sie sich aufgrund zunehmender Unpässlichkeit bereits vor dem Elefantengehege, also nach nicht einmal einem Viertel des Weges, ihrer Fußbekleidung. Beide Mädels sollten ihre Schuhe bis kurz vor Ende des Zoobesuchs nicht wieder anziehen und infolge dessen die ganze Zeit wie auf Eiern gehen. Typische Wendungen waren “Heiiß!”, “Aua!” und “Lauft nicht so schnell, ich habe keine Schuhe an!”.
9. jmdm. auf den Fersen bleiben/sein
hinter jmdm. hersein, jmdn. verfolgen; nicht aufhören, jmdn. zu verfolgen, jmdm. zu folgen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.welt.de/kultur/kino/article1160151/Sockenqualmen_beim_Pilgern__la_Kerkeling.html): < Besprechung einer französische Filmkomödie. Das Phrasem " auf den/einen fahrenden Zug aufspringen" wird hier wortspielerisch geschickt zum "Pilgerzug" ergänzt.> 7. September 2007, 12:04 Uhr Von Matthias Heine. Der Jakobsweg im Kino. Sockenqualmen beim Pilgern à la Kerkeling. Wundersame Charakterwandlung beim Wandern: In Coline Serreaus neuem Film „Saint Jacques" pilgern sich drei Geschwister auf dem Jakobsweg zum persönlichen Reifeprozess. Das müffelt nach Hape Kerkeling und nervt – wegen der naiven Botschaft. Wenn die Regisseurin Coline Serreau wüsste, wer Hape Kerkeling ist, könnte sie sich bei ihm bedanken. Der Bestseller-Erfolg von Kerkelings Jakobsweg-Memoiren „Ich bin dann mal weg“ hat viel dazu beigetragen, dass diese zwei Jahre alte französische Komödie doch noch ihren Weg in die deutschen Kinos gefunden hat. Nicht nur ProSieben, das gerade eine Gruppe von C-Promis (?) auf den Spuren Hape Kerkelings pilgern lässt, versucht auf den fahrenden Pilgerzug aufzuspringen. Nur der Muslim wandert wegen des Seelenheils. Die Story von „Saint Jacques. Pilgern auf Französisch“ ist ein typisches Produkt aus der Fabelstrickmaschine der Regisseurin und Drehbuchautorin Serreau: Die drei ungleichen Geschwister Pierre (ein reicher Arbeitsüchtiger, gespielt von Artus de Penguern), Claude (Jean-Pierre Daroussin als alkoholsüchtiger Fürsorgeempfänger) und Clara (Muriel Robin als linke Lehrerin) erleben eine böse Überraschung, als das Testament ihrer Mutter eröffnet wird: Sie erben nur dann Millionen, wenn sie zwei Monate lang gemeinsam auf dem Jakobsweg bis zum vermeintlichen Grab des Heiligen Jakobus im spanischen Santiago de Compostela pilgern. Natürlich lehnen alle erst mal ab, und natürlich wandern sie dann doch alle los. Ihre Gruppe besteht aus neun Leuten, von denen eigentlich keiner ein wahrhaft religiöses Motiv für diesen Marsch hat. Bis auf einen jungen etwas zurückgebliebenen arabischstämmigen Franzosen, dem sein Bruder eingeredet hat, sie würden nach Mekka pilgern – nur damit er seiner großen Liebe auf den Fersen bleiben kann. Wenn die Wanderer abends ermattet vom dauernden Streiten in ihre Schlafsäcke sinken, versprechen ihnen süße Träume Erlösung. Doch Gott kann sich leider nicht um alles kümmern – das meinen zumindest die Nonnen, die aus den niedergeschriebenen Fürbitten der Pilger alle Wünsche streichen, für die man ihrer Meinung nach auf gar keinen Fall beten darf. Der fiese Kapitalist wird geläutert. Die fast 60jährige Coline Serreau macht schon ihr ganzes Leben lang Filme über solche merkwürdigen „Familien“ (im weitesten Sinne), die unter dem Druck äußerer Ereignisse harmonisch zusammenfinden. Der bekannteste „Drei Männer und ein Baby“ war 1985 so erfolgreich, dass ihn Hollywood gleich noch mal mit amerikanischen Schauspielern (darunter Tom Selleck) gedreht hat. Der schönste war 1978 „Pourquoi pas – Warum nicht?“, eine Utopie vom Zusammenleben in einer kleinen Außenseiterkommune, der zu einem Kultfilm der Späthippies wurde. Unfassbar erfolgreich war auch ihr Theaterstück „Hase, Hase“, dessen Aufführung im Berliner Schiller-Theater 1992 Serreaus Mann Benno Besson inszenierte – mit seiner Tochter Katharina Thalbach in der Hauptrolle. Vom gleichen erbaulichen Glauben an das Gute im Menschen ist auch „Saint Jacques“ getragen. Der fiese Kapitalist wird durch ein paar anstrengende Tagesmärsche und die Begegnung mit dem wirklichen Leben von seinen Neurosen geheilt und ein besserer Mensch. Die Lehrerin fraternisiert mit den Maghrebinern gegen die Reichen. Und sogar der Zurückgebliebene lernt lesen. Optmismus oder Naivität? Nur der Alkoholiker bleibt von der spirituellen Macht des Pilgerns völlig unberührt. Er tut weiter, was er sein ganzes Leben getan hat: Niemals arbeiten, Frauen bequatschen und andere dazu bringen, dass sie ihm seine Drinks bezahlen. Man kann das naiv finden, wie die Mehrzahl der französische Kritiker. Und man kann sich an soviel mit Humor garniertem Optimismus weiden, wie es rund eine Million französische Zuschauer getan haben.-
(www.faz.net/.../Doc~E134A615E1C3947AABC441A1810EFD0E7~ATpl~Ecommon~Sspezial.html): <Bericht aus der Bundesliga.> 14. Bundesliga-Spieltag. Der Fußball-Norden jagt die Bayern. 26. November 2007 Nach drei Spielen ohne Sieg hat der FC Bayern München seine „Luxus-Krise“ in der Fußball-Bundesliga beendet und die Angriffe der Konkurrenz abgewehrt. Dank eines überragenden Franck Ribery verdarb der Rekordmeister zudem dem ehemaligen Coach Felix Magath beim 2:1-Erfolg gegen den VfL Wolfsburg die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. „Ich hoffe, dass nach der kleinen Krise bei uns wieder die Ruhe einkehrt, die zu Saisonbeginn herrschte“, sagte Trainer Ottmar Hitzfeld. Dicht auf den Fersen bleiben den Bayern vor allem der SV Werder Bremen, der sich über den 2:0-Sieg bei Energie Cottbus und das Comeback von Ivan Klasnic freuen konnte, sowie der Hamburger SV. Die Hanseaten festigten am Sonntag durch die Tore von Rafael van der Vaart (19.) und Ivica Olic (61.) zum 2:0 (1:0)-Erfolg im Nordderby gegen Hansa Rostock ihren dritten Tabellenplatz. Zeitgleich gelang dem 1. FC Nürnberg dank der Treffer von Tomas Galasek (10.) und Angelos Charisteas (90.) ein hart umkämpfter 2:0-Sieg gegen Borussia Dortmund und ein kleiner Schritt aus der Krise. Der BVB steckt trotz des Comebacks von Sebastian Kehl nun seinerseits im Abstiegskampf.-
(www.novumverlag.at/backlist/8/?product_id=241&detail=1): < Buchbesprechung. Diese Textsorte enthält ähnlich wie Filmbesprechungen in der Regel sehr viele Phraseme.> Christian Klinger, Die Spur im Morgenrot. Preis: € 17,90. Format: 13,5 x 21,5 cm. Seiten: 288. ISBN: 3-900693-10-2. Veröffentlichung: 03/2005. Neue Rechtschreibung. Nach mehr als acht Jahren Knast soll Bruno Eisensteiner wegen guter Führung vorzeitig entlassen werden. Auf sein Konto geht ein millionenschwerer Bankraub mit schwerer Körperverletzung. Er weiß, dass ihm die Polizei ab dem Zeitpunkt seiner Entlassung auf den Fersen sein wird, denn das geraubte Geld konnte bis heute nicht gefunden werden. Doch in acht langen Jahren hat er sich gewappnet. Er geht Chefinspektor Seidenbast, seinem Verfolger, eiskalt durch die Lappen und setzt sich ins osteuropäische Ausland ab. In Rumänien und später in Ungarn hat Eisensteiner es nicht leicht. Man versucht allerorten, ihn über den Tisch zu ziehen und an seine Reisekasse zu gelangen, und die Polizei kommt ihm mehrmals fast auf die Schliche. Dabei wartet der Vollblut-Ganove nur darauf, dass ein wenig Gras über sein Verschwinden gewachsen ist, damit er unbehelligt nach Österreich zurückkehren kann, um endlich die Beute abzuholen, auf die er so lange Jahre gewartet hat. Doch dann gelangt er – wenn auch nur über eine Leiche – tatsächlich zurück in sein Heimatland. Dort gräbt er wochenlang vergeblich eine Kleingartensiedlung nach der anderen um, denn nach all den Jahren kann er sich doch nicht mehr so genau erinnern, wo er einst den Geldsack versteckt hat. Natürlich macht sich die Polizei allmählich auf die Spur des „Maulwurfes“, der die Kleingärtner in Aufruhr versetzt. Erneut wittert Seidenbast seine große Chance.
10. sich an jmds. Fersen/sich jmdm. an die Fersen heften
jmdm. hartnäckig folgen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.leichtathletik.de/index.php?NavID=1&SiteID=28&NewsID=18854): < Bericht von den Leichtathletikmeisterschaften.> 19.08.2008 | Olympia | Anja Herrlitz. Rashid Ramzi spurtet zu Olympia-Gold. Wie bereits im Vorlauf und auch im Halbfinale war Rashid Ramzi auch im olympischen 1.500-Meter-Finale am Dienstagabend nicht zu halten. Nachdem sich der Bahrainer lange Zeit in der Mitte des Feldes versteckt hatte, zog er 200 Meter vor dem Ziel einen Endspurt an, den kein anderer Finalteilnehmer kontern konnte. Lediglich der großgewachsene Kenianer Asbel Kipruto Kiprop, der auf der ersten Hälfte des Rennens für das Tempo gesorgt hatte, konnte sich an seine Fersen heften, den Sieg des gebürtigen Marokkaners aber zu keiner Zeit gefährden. Es war das erste Olympia-Gold für Bahrain. In 3:32,94 Minuten gewann Rashid Ramzi, der vor drei Jahren 800-Meter-Weltmeister gewesen war und vor den Olympischen Spielen kein Freiluftrennen über 1.500 Meter bestritten hatte, das Rennen vor Asbel Kipruto Kiprop (3:33,11 min). In einem packenden Endspurt erkämpfte sich der Neuseeländer Nicholas Willis (3:34,16 min) Bronze. Nachdem er bereits im Halbfinale auf den letzten Metern Weltmeister Bernard Lagat (USA) aus dem Wettbewerb geschmissen hatte, hatte diesmal der französische Europameister Mehdi Baala (3:34,21 min) das Nachsehen.-
(www.stethosglobe.de/inland/krpfl/ger-paed-gyn_b_03-2006_sm.php): < Nützliche Empfehlungen an junge Medizinstudenten der Gynäkologie. Das Phrasem wird hier an zentraler Stelle verwendet. Der fachsprachliche Text enthält keine weiteren Phraseme.> (...). Die Gynäkologie unterscheidet sich auch noch mal komplett von den anderen Stationen. Hier sind eher die Koordination und das Planen im Vordergrund. Für Medizinstudenten ist diese Station perfekt geeignet, da hier auch wieder viel Zeit für die Visiten und das Kennen lernen des ärztlichen Berufs auf einer gynäkologischen Station vorhanden ist. Im Vordergrund stehen die gynäkologischen Operationen, deren Aufklärungsgespräche, die psychische Betreuung und die prä- und postoperative Pflege. Hier richtet sich der Stationsablauf meistens nach den bevorstehenden Operationen. Um 7.00 Uhr werden meistens schon die ersten Frauen prämediziert .Nachdem sie dann versorgt sind, beginnt die eigentliche Pflegerunde; hier aber nur das Hinstellen von Waschutensilien, da die Frauen meistens sehr selbständig und mobil sind. Das Austeilen des Frühstücks um 8.30 Uhr ist die nächste Tätigkeit, die dann folgt. Meistens essen die Schwestern dann zeitgleich mit den Patienten, denn danach beginnt auch schon der OP- Plan und das ständige Hin- und Her zum OP- Saal und zurück. Ich, zunächst als Außenstehende, hätte nie gedacht, wie viele Operationen an einem Tag auf einer gynäkologischen Station geplant und durchgeführt werden. Parallel laufen immer noch viele andere Untersuchungen und Patientenaufnahmen. Als Praktikantin fühlt man sich da öfters überflüssig, da alles durchgeplant und zugeordnet ist. Das Einzige, was man machen kann, ist das sich an die Fersen heften einer Stationsärztin und das ganze Tagesprogramm zu durchleben. Oder man heftet sich an die Fersen einer Schwester und durchläuft das Schwesternprogramm. Ich empfehle zu Beginn das „Schwesternprogramm“, man lebt sich sehr schnell in den Stationsablauf ein. Die Schwestern auf dieser Station bemühen sich sehr, den Praktikanten möglichst viel zu vermitteln, was ich persönlich sehr dankend angenommen habe, da man für die Zukunft als Ärztin/ Arzt sehr viel heraus tragen kann. Nach zwei Wochen dann, habe ich mich den ärztlichen Tätigkeiten gewidmet. Untersuchungen, wie Sonographien, Mammographien und Punktionen stehen an der Tagesordnung. Als Höhepunkte meiner Arbeit auf der Station empfand ich dann das Zuschauen bei den Operationen. Mehr als einmal durfte ich in den OP, was für mich persönlich das Interessanteste und Spannendste war. Was man hier als Praktikant beachten muss, ist eigentlich nur die rechtzeitige Absprache mit der Stationsleitung, da man während der Zeit immer noch Pflegepraktikantin ist.-
(www.macwelt.de/index.cfm?pid=257&kw=5): < Hier wird das Phrasem in der Bedeutung verwendet 'jmdn. verfolgen und versuchen, ihn wirtschaftlich einzuholen'. Es handelt sich um eine Suchmaschine (Ask Jeeves), die Google in Deutschland Konkurrenz machen will. DFas Phrasem im Titel soll das Interesse des Lesers wecken.> Ask Jeeves kommt nach Deutschland. Google-Konkurrent tritt an. Der Suchmaschinenanbieter Ask Jeeves startet die deutsche Beta-Version Ask Deutschland und will sich damit Google an die Fersen heften. Von Christian Remse (30.01.2006). Die in Amerika beliebte Suchmaschine setzt dabei auf erweiterte Funktionen wie beispielsweise "Binoculars". Der "Fernglas"-Dienst ermöglicht eine Webseiten-Vorschau und erstellt dabei einen Screenshot der hinter dem Link gelegenen Internetseite. Der Nutzer kann diese Option aktivieren, indem er den Mauspfeil über das Fernglassymbol bewegt. Ein weiterer Dienst ist "Mein Ask". Dabei handelt es sich um ein personalisiertes System, über das der Anwender seine Suchergebnisse speichern, verwalten und per E-Mail versenden kann. Um die Funktion zu verwenden, muss sich der Nutzer jedoch vorab – kostenlos – registrieren. Die Funktionen "Bildersuche" und "Diese-Seite-übersetzen" sind schon von Google bekannt. (...). Worin sich die beiden Suchmaschinen jedoch unterscheiden, ist der Suchalgorithmus. Während bei Google die Anzahl und die Aktualität der Verlinkung ausschlaggebend sind, bewerten die Betreiber von Ask Jeeves Links zusätzlich nach Inhalt. Links von vertrauenswürdigen Seiten stehen somit höher in der Gunst der Macher. „Damit erzielen wir in vielen Bereichen bessere Ergebnisse als Google,“ verspricht Malte Krüger, Geschäftsentwicklungsdirektor von Ask Deutschland. Derzeit besitzt laut Ask Jeeves Google in Deutschland einen Marktanteil von über 80 Prozent. Da jedoch nahezu 75 Prozent aller Nutzer zwei bis drei Suchmaschinen gleichzeitig verwenden, so das Unternehmen weiter, ist Ask Jeeves zuversichtlich, mit der finalen Version über kurz oder lang Nummer 2 unter den deutschen Suchmaschinenanbietern zu werden. Der Startschuss für die finale Version soll voraussichtlich Mitte Mai fallen. Info: http://de.ask.com/#subject:ask|pg:1
11. Fersengeld geben (ugs.)
davonlaufen, fliehen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.christian-morgenstern.de/dcma/index.php?title=Lebens-Lauf ): < Von Dichtern und Schriftstellern werden häufig Phraseme auch noch in ihrer ursprünglichen konkreten, nichtfigürlichen Bedeutung verwendet, um dadurch besondere stilistische Wirkungen zu erzielen. In dem folgenden Gedichtzitat verwendet Christian Morgenstern "Fersengeld" zunächst als eine besondere Form des Geldes und nicht als Phraseologismus. Später jedoch wird "Fersengeld geben" wieder als Phrasem (=/ und jener weiter flieht voll Reue/...) interpretiert.>. Lebens-Lauf. Ein Mann verfolgte einen andern /(aus Deutz). (Er selber war aus Flandern). / Der Deutzer, just kein großer Held,/ gibt unverzüglich Fersengeld. / Der Flame sagt sich: Ei, nun gut!/ und sammelt es in seinen Hut. / Und sammelt bis zur finstern Nacht,/ und morgens, als der Hahn erwacht, / und jener weiter flieht, voll Reue,/ da füllt er seinen Hut aufs neue. / Durch ganz Europa geht es so./ Sie sind bereits am Flusse Po. / Sie sind in Algier ungefähr,/ da ist der eine Millionär. / Wie - Millionär? Oh Allahs Güte!/ Sein Schatz misst hunderttausend Hüte. / Nein: Legionär - dies ist das Wort!/ Und jener sagt's ihm auch sofort. / Und beide teilen sich das Geld/ und kaufen sich dafür die Welt. / Tief in Marokko steht ein Kreuz,/ da ruhn die aus Brabant und Deutz,/ die beiden fremden Legionäre./ O Mensch, "das Geld ist nur Chimäre"./-
(www.wispor.de/wp-red-f.htm ): < Etymologische Erläuterungen zu diesem Phrasem.> Damals wie heute: "Die Flucht ergreifen."Bei den Germanen war das Fersengeld ein Strafgeld (Bargeld), das ein Deserteur zu zahlen hatte. Der Begriff (Fersengeld) ist schon seit dem 13. Jh. in der sogenannten Rechtssprache verankert. Bei den Wenden (ein Volksstamm; Sammelbez. für die in Mittel-, Ost-Deutschland und Ostalpenländern ansässigen Slawen) durften Ehefrauen ihre Ehemänner jederzeit verstoßen, dazu mussten sie nur ihrem Herrn 3 Schilling (oder etwas mehr, "je nach Landesgewohnheit ...") "Fersengeld" geben. Ob es auch umgekehrt ging (dass sich auch die Männer loskaufen konnten), ist hier (bei www.wispor.de ) nicht klar. Schon im Sachsenspiegel (dem ältesten dt. Rechtsbuch von ca. 1220) ist von dem "versen phennige" oder "versnegelt" die Rede.-
(www.finanztip.de/recht/verkehr/unflverh.htm): < Juristische Ratschläge im Falle eines Autounfalls. In einer solchen Situation "Fersengeld geben" ist strafbar.> Unfallflucht - Wie verhalte ich mich nach einem Unfall? Wenn Sie mit einem anderen Verkehrsteilnehmer kollidieren, dann gibt es drei Möglichkeiten: Der andere ist vor Ort anwesend und bei Bewußtsein. Dann ist Abhauen sowieso zwecklos. Man hat Ihre Personenbeschreibung und Ihre Autonummer. Wenn Sie jetzt Fersengeld geben, machen Sie sich strafbar und müssen mit einer Geldstrafe in erheblicher Höhe oder gar mit einer Freiheitsstrafe rechnen. Außerdem ist Ihr Schein weg. Bleiben Sie aber da, kommen Sie ganz häufig mit einer vergleichsweise geringen Geldbuße davon. Der andere ist vor Ort anwesend, aber wegen des Unfalls nicht mehr bei Bewußtsein. Dann könnte man ja theoretisch... Schon mal was von unterlassener Hilfeleistung gehört? Und außerdem: Wir leben hier nicht in der Wildnis. Mit einiger Wahrscheinlichkeit schaut irgendeiner zu oder wird durch das Unfallgeräusch aufmerksam: "Da ist was passiert, das muss ich sehen!" Und viele davon sind so fix und schreiben Ihre Autonummer auf (weil sie unter Umständen selber schon mal reingefallen sind). Auf Ihr Glück sollten Sie sich nicht verlassen. Es wäre das Unglück des Verletzten - und wenn Sie erwischt werden, ist eine Freiheitsstrafe aber wirklich fällig! Also: Dableiben, helfen, und sobald möglich Polizei und Rettung alarmieren. Der Geschädigte ist nicht am Unfallort, weil Sie z.B. einen geparkten Wagen touchieren. Es gilt das gleiche wie oben: Wegfahrer werden häufig aufgrund von Zeugen dingfest gemacht und müssen dann heftig bluten und lange zu Fuß gehen. Dableiber zahlen fast nichts und dürfen weiterfahren!-
(www.gea.de/detail/1054195): < Flucht vor angreifenden Schwänen. Ob die Enkelkinder wirklich dieses relativ seltene Phrasem benutzt haben?> Schwanennachwuchs - Der Pfullinger Klostersee ist zur Attraktion für Tierfreunde geworden. Noch keine Namen für die vier Jungtiere gefunden. »Fritz« und »Gerda« im Glück VON MAREN EITEL. PFULLINGEN. Das Schwanenpaar, das vor rund acht Wochen Nachwuchs bekommen hat, genießt das Familienglück auf dem Klostersee. Den Eltern sowie den vier jungen Schwänen geht es prächtig und so staunen auch die Besucher nicht schlecht, wie groß »die Kleinen« mittlerweile geworden sind. »Schwanensee«: Zu nahe sollte man der jungen Familie jedoch nicht kommen, wissen Maximilian, Laura und ihre Oma zu berichten, die öfter mal nach den Tieren schauen: »Die Schwäne haben uns schon mal verfolgt. Der Fritz ist auf uns los, da konnten wir nur noch Fersengeld geben.« Noch weiß man nicht, ob der Schwanen-Nachwuchs männlich oder weiblich ist, denn laut Petra Zipp vom Tierschutzzentrum Bmt in Pfullingen ist es äußerst schwierig, das Geschlecht solcher Jungschwäne zu bestimmen.-
-Die Wendung wurde schon im Mittelalter als »Bezahlung mit der Ferse« - d. h. also Zuwenden der Ferse statt Begleichung einer Schuld - beim heimlichen Verlassen einer Herberge aufgefasst. Ursprünglich kann »Fersengeld« allerdings auch ein Bußgeld, eine Strafe für Flucht (Zeigen der Fersen = Fliehen) gewesen sein. (Duden).
12. sich (auf) französisch empfehlen/verabschieden (ugs.) < Zu diesem Phrasem finden sich fast nur metasprachliche Belege im Internet.>
heimlich aus einer Gesellschaft weggehen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.ra-kassing.de/verkehr/strafre/unflucht/unflucht.htm): < Juristische Probleme zum Thema Unfallflucht. Siehe weiter oben unter Fersengeld. > Verkehrsrecht – Online. Strafrecht. Unfallflucht – Übersicht. Wie viele von uns waren schon mal in dieser Situation: Das Auto vor einiger Zeit geparkt; man kommt zurück, und in der Tür ist eine große Beule. Der Verursacher ist verschwunden, ein Zeuge ist auf die Schnelle scheinbar nicht aufzutreiben, man bleibt zähneknirschend auf einem Schaden in vierstelliger Höhe sitzen und denkt nur: Wenn ich den je erwische...Wie froh ist man aber, wenn man hinter dem Scheibenwischer einen Zettel findet, auf dem steht, Herr Alfred Maier habe die Beule mit seinem PKW M-XX 6677 verursacht und man möge ihn bitte unter der Nummer 4433776655 anrufen. Und wie sauer wird man dann anschließend, wenn sich unter der angegebenen Nummer die Firma Pronto-Pizza meldet, die einen Maier überhaupt nicht kennt. Anschließend ermittelt man über die Kfz.-Zulassungstelle den Halter des PKW M-XX 6677. Es handelt sich um Frau Lies'chen Müller, die von einem Herrn Maier natürlich auch nichts weiß und mit ihrem Wagen mit dem angegebenen Kennzeichen zum Unfallzeitpunkt gerade ganz woanders war... Durch derartige Vorfälle entstehen Jahr für Jahr tausenden Unschuldigen Schäden in Millionenhöhe - zugleich ein erheblicher Schaden für die Volkswirtschaft. Und das macht uns alle ziemlich ärgerlich. Und deshalb reagieren Polizisten, Staatsanwälte und Gerichte empfindlich auf Leute, die sich französisch empfehlen und irgendwelche Zettel schreiben... Was Sie beachten müssen, wenn Sie selbst einmal in der Situation sind, einen Unfall verursacht zu haben, erfahren Sie unter den nachfolgenden Stichpunkten: Wie verhalte ich mich nach einem Unfall? Wie lange muß ich warten? Wann darf ich wegfahren? Reicht ein Zettel hinter dem Scheibenwischer? Ich habe etwas getrunken. Soll ich trotzdem dableiben? Welche Strafe habe ich zu erwarten? Ist mein Führerschein in Gefahr? Unfallflucht - Wieviel zahlt mein Rechtsschutz? Unfallflucht - Wieviel zahlt meine Haftpflicht? Anwalt - Ja oder nein? -
(www.arte.tv/de/wissen-entdeckung/karambolage/Sendung-vom-12--September-2004/569026,CmC=569018.html ): < Phraseme mit Nationalitätenbezeichnungen sind auf Grund ihrer Entstehungsgeschichte nicht immer politisch korrekt. Der kleine Beitrag behandelt diese Redewendung in einigen europäischen Sprachen. Der semantische Unterschied zwischen einem französischen "filer à l'anglaise" und einem englischen "to take a French leave" wird hier allerdings nicht beachtet.> Das Wort. Hinrich Schmidt-Henkel, unser Berliner Übersetzer, nimmt uns heute auf eine kleine Reise durch Europa mit. Jeder kennt dieses praktische Werkzeug, eine Kombizange, mit beweglichen Backen, wie es im Lexikon heißt. Auf Deutsch, wie auch auf Französisch heißt sie la clé anglaise, der Engländer. Der englische Schraubschlüssel im Französischen. Keine Ahnung wie es zu dieser Bezeichnung kommt. (...). Ob die Engländer nun so gute Handwerker sind oder besonders begabte Bastler, wer weiß. Die Wörterbücher geben darüber keine Auskunft. Kurios ist in den Gegenden Deutschlands, die an Frankreich grenzen und auch in der Schweiz heißt dieses sympathische Gerät nicht mehr Engländer, sondern der " Franzos ". Früher sagte man ja auch " sich auf englisch verabschieden ". Eine Redewendung, die man heute kaum mehr hört oder liest. Im Französischen ist sie noch vollig geläufig " filer à l'anglaise " und übrigens auch auf Italienisch " filarsela all'inglese ". Sich einfach so ohne Abschied zu verdrücken das ist unhöflich, gar keine Frage. Die Engländer haben den Spieß sprachlich umgedreht, sie sagen " to take a french leave ", etwa einen französischen Abgang machen. Und wie heißt es auf deutsch heute ? Ja, " sich auf französisch verabschieden " ausgerechnet dabei gilt Frankreich bei uns doch als die Heimat der Höflichkeit. Und es gibt da eine noch unfreundlichere Wendung: " auf englisch einkaufen ". Etwas mitnehmen, ohne es zu bezahlen. Manche nennen diese Art der Selbstbedienung " französisch einkaufen ". Wie man sieht, es gibt auch sprachlich zwischen Nachbarn Freundliches und weniger Freundliches. Aber getröstet fühlen dürfen die Franzosen sich doch, schließlich nennen wir auf deutsch eine besonders lustvolle Variante des Liebesspiels "französisch" und das macht doch alles wieder wett, oder?-
(http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/404960/index.do): < In diesem amüsanten Text von Eva Male aus dem Jahre 2008, der den Besuch einer europäischen Journalistengruppe in Paris beschreibt, finden sich zahlreiche Phraseme, die wir kursiv markiert haben. Zuweilen ist die Redewendung nur aus dem Kontext zu erschließen, wie z. B. "ein Waschlappen sein" in den beiden Sätzen: "In welchen Ländern verwendet man Bidets oder Waschlappen? Wo verhalten sich die Männer wie Letztere?"> Frankreich: Heimweh nach Europa. 08.08.2008 | 18:44 | EVA MALE (Die Presse). 26 Journalisten zu Besuch beim Vorsitzland Frankreich. Wie soll die EU funktionieren, wenn es schon im Kleinen so schwierig ist? Paris/Wien. Großbritannien ist also ausgetreten. Einfach verschwunden, ohne Good-bye zu sagen. Möchte dem Verband der 27 nicht mehr angehören. Keiner weiß so recht, warum, aber das EU-Vorsitzland Frankreich klärt uns auf: London hatte erwartet, Extrawürste gebraten und einen roten Teppich ausgerollt zu bekommen. Zwischen Paris und London waren wegen der Causa die Telefone heiß gelaufen. Aber leider. Die Engländerin, die zwei Tage lang mit ihrem großen Ascot-Hut mitgetrippelt war, hat sich daher auf Französisch verabschiedet. Was ja wieder ganz gut zu Paris passt, wohin das EU-Vorsitzland Frankreich anlässlich der Präsidentschaft Journalisten aus allen anderen 26 Mitgliedsländern geladen hat. In manchen Sprachen, etwa im Französischen und Polnischen, verschwindet man übrigens „auf Englisch“. Was wiederum gut zur Engländerin passt... Da waren's also nur noch 25 Besucher, die sich – gemeinsam mit dem französischen Gastgeber – auf die Suche nach der europäischen Identität begaben. Oft ist es auch nur ganz simpel die Suche nach einem Kompromiss. Die Interessen sind unterschiedlich gewichtet, die Mentalitäten nicht leicht unter einen Hut (Ascot?) zu bringen. Italien zum Beispiel ist meistens zu spät dran – dafür aus dem Ei gepellt, Slowenien häufig unzufrieden mit der französischen Organisation; Tschechien wagt es, kurzfristig aus der Gruppe auszuscheren – sehr zum Ärger des Vorsitzlandes. Rumänien hat ein Auge auf Belgien geworfen. EU-cetera. Herdentiere und Einzelgänger. Die Europäische Union im Kleinen. Quasi in a nutshell, wie es die Britin wohl formuliert hätte – wenn sie noch da wäre. Die Gruppe ist repräsentativ: junge Mitglieder und ältere, stärkere und schwächere, ambitioniertere und weniger umtriebige. Herdentiere und Einzelgänger, Raucher und Nichtraucher. Irgendwer fehlt immer, hat Änderungsvorschläge oder Extrawünsche. Europa der zwei Geschwindigkeiten? Mindestens! „Eine Gemeinschaft mit 27 kann nicht funktionieren wie eine mit zwölf“, erklärt denn auch der Generalsekretär der französischen Präsidentschaft, Claude Blanchemaison, und räsoniert: „Vielleicht ist es gar nicht möglich, 27 zu managen.“ „Vorsicht, rutschiges Parkett“. Auf die Schwierigkeit der Aufgabe für das jeweilige Vorsitzland weist – im übertragenen Sinn – auch die Tafel vor dem pompösen Außenamtssaal hin, in dem Blanchemaison Hof hält: „Vorsicht, rutschiges Parkett.“ Und prompt fällt Malta – beziehungsweise die schlanke, große Vertreterin der kleinen Insel – auf die Nase. Wie soll die EU funktionieren, wenn es schon im Kleinen so schwierig ist? Die Luft flirrt von verschiedensten Sprachen. Vorwiegend natürlich Englisch und Französisch – wie in der EU. Und viel Deutsch. Die dritte Amtssprache ist schließlich die meistgesprochene in der Union. Aber wenn der Deutsche und die Österreicherin allzu oft unter einer Decke stecken (sprachlich, wohlgemerkt!), raunen die anderen: Davon könne nichts Gutes kommen, wie die Geschichte zeige! Manchmal gibt es Verständigungsprobleme. Während die meisten beispielsweise Kiss romantisch interpretieren, bedeutet das Wort für die Schwedin schlicht Pipi. Und wenn die Bulgarin den Kopf – horizontal – schüttelt, will sie eigentlich das ausdrücken, was der Rest der Truppe mit einem – vertikalen – Nicken tun würde: ein Ja. Nach dem Wunsch des Gastgebers Frankreich sollten wir über die Herausforderungen für die Union diskutieren, über politische, wirtschaftliche und kulturelle Fragen. Aber der Austausch ist oft viel banaler: Wie heißt Kikeriki in den anderen Sprachen? In welchen Ländern verwendet man Bidets oder Waschlappen? Wo verhalten sich die Männer wie Letztere? Und irgendwann kommt auf der Reise der Gruppenkoller. Alle haben vorläufig genug von der EU! Wie es die Slowakin so hübsch formuliert: „Ich bin Heimweh!“ ("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.08.2008).-
-Die Unhöflichkeit des heimlichen Weggangs schiebt man den Fremden zu, redet man den Nachbarvölkern nach; vgl. in Frankreich »filer à l'anglaise« und in England »take French leave«. (Duden). - Zum englischen Phrasem siehe auch http://en.wiktionary.org/wiki/take_French_leave.
13. das Hasenpanier ergreifen (ugs.)
fliehen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(http://diepresse.com/home/panorama/welt/375427/index.do): <Der sachlich gehaltene Zeitungstext enthält lediglich ein Phrasem (" kein Blut fließen") im Gegensatz zu dem hier zitierten kurzen Leserbrief, der drei Phraseme enthält.>. Jacht-Entführung: Frankreich will UN-Überwachung vor Somalia. 09.04.2008 | 14:48 | (DiePresse.com): Mehr als 200 Schiffe wurden in den Gewässern vor Somalia vergangenes Jahr von Piraten angegriffen. Die vergangene Woche entführte französische Jacht dürfte in den Händen der mächtigen Piraten-Gruppe "Somali Marines" sein. Wegen der Bedrohung durch Piraten will Frankreich bei den Vereinten Nationen "eine regelmäßige internationale Überwachung" der Gewässer vor Somalia beantragen. Seeräuber hätten vor der Küste des ostafrikanischen Landes im vergangenen Jahr über 200 Schiffe angegriffen, sagte Außenminister Bernard Kouchner am Dienstagabend in Paris. Schiffe des Welternährungsprogrammes (WFP), die Lebensmittel für die notleidende Bevölkerung an Bord hätten, würden bereits bewacht. Was die vor knapp einer Woche gekaperte französische Segeljacht "Le Ponant" angehe, werde hoffentlich "kein Blut fließen", fügte Kouchner hinzu. (...). Die am Horn von Afrika entführte französische Luxusjacht ist nach Einschätzung von Fachleuten in den Händen der "Somali Marines", der mächtigsten Piratengruppe der Region. Dies lasse sich daran ablesen, dass die Jacht vor der abtrünnigen Region Puntland ankere, sagte der Leiter eines in Kenia ansässigen Schutzprogrammes für Seeleute, Andrew Mwangura. Die Angreifer haben sich offenbar unter den Schutz der "Somali Marines" gestellt, "weil sie Angst hatten, von der französischen Marine angegriffen zu werden". Die "Somali Marines" sind die am besten organisierte Seeräubergruppe der Region und haben "viele Waffen und viele Boote", sagte der Fachmann. (...). Den somalischen Seeräubern geht es nach Einschätzung einer ehemaligen Piraten-Geisel um nichts anderes als Lösegeld. Die "Somali Marines" hätten ihn bei einer Geiselnahme im Dezember "sehr anständig" behandelt, sagte der Journalist Gwen Le Gouil am Mittwoch im französischen Radio. Am Anfang der einwöchigen Geiselnahme hätten sie ihn zwar "ein wenig herumgeschubst", um ihn einzuschüchtern. Aber sie hätten ihn nie geschlagen, sagte der Franzose. Die Küste vor Somalia gehört neben Indonesien zu den gefährlichsten Schifffahrtsregionen weltweit. Das in Kuala Lumpur ansässige Piratenmeldezentrum (PRC) empfiehlt, mindestens 200 Seemeilen (rund 370 Kilometer) Abstand zur somalischen Küste zu wahren. (APA) – (Leserbrief): Gast am 10.04.2008 um 10:58 . Teufel und Belzebub. Wird wohl das Beste sein, dort den Teufel mal kurz mit dem Belzebuben auszutreiben. Ein paar schicke Jachten vor der Küste Somalias kreuzen lassen. So eine rechte Einladung für Piraten zum Entern. Ein paar Frachter vielleicht auch noch zu "Drüberstreuen". Allerdings: An Bord geschultes Personal mit geeigneter Bewaffnung. Nachdem die ersten paar Dutzend Piraten zu Fischfutter verarbeitet worden sein werden, wird der Rest wohl das Hasenpanier ergreifen und sich um weniger gefährliche Beschäftigungen umschauen. So eine Aktion kann mit relativ geringem Aufwand und recht unauffällig abgewickelt werden. Um ein paar liquidierte Strauchdiebe wird kein Hahn krähen.-
(www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1994/1115/berlinerbezirke/0006/index.html): < Die Ängste einer Zeitungsausträgerin in Berlin. Waffen zur Selbstverteidigung könnten zur Eskalation führen. Deshalb "lieber das Hasenpanier ergreifen" als Leben oder Gesundheit riskieren", sagt Michael Reinhardt von der Agentur "Breitkreuz". .> Archiv » 1994 » 15. November » Berliner Bezirke. Herzklopfen an der Kreuzbergstraße. Montag morgens unterwegs mit der Zeitungszustellerin C. P. / Nächtliche Überfälle KREUZBERG von Mechthild Henneke. Morgens um zwei gehört die Stadt ihnen: Sie kennen jedes Haus. haben zu Dutzenden Türen die Schlüssel. Doch die Arbeit als Zeitungsausträger birgt auch Gefahren. C. P. hat sie erlebt. Feiner Nieselregen fällt, als sie um halb zwei Uhr nachts aus Ihrem Haus in der Wartenburgstraße tritt. Gelb leuchtet das Licht der Laternen in der Nacht. "Kalt heute", sagt C. P. kurz und geht los. Wieso Schirm, wieso Magen? Arbeiten. Schlüssel am Bauch. Seit rund sechs Jahren trägt sie Zeitungen aus, früher regionale und überregionale, seit Juli nur die Berliner Zeitung. 90 Exemplare liegen in ihrem Handkarren und ein Ringbuch, in dem jeder Abonnent, jede Lieferungsart notiert ist: "ABK, I-IBK oder RK gibt es", sagt sie -- Außenbriefkästen, Hausbriefkästen oder Briefschlltze an der Wohnung. Die ersten Kunden wohnen in der Homstraße. C. P. zupft ein dickes Schlüsselbund aus der Bauchtasche. Vier große Ringe mit über 50 Schlüsseln trägt sie bei sich. Mit Hilfe eines kleinen Etiketts hat die Austrägerln den richtigen schnell in der Hand und öffnet die Tür. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend verschwindet sie in den dritten Stock und ist gleich wieder unten. Möckernstraße, Yorckstraße, Riemers Hofgarten. Kaum ein Mensch ist auf der Straße. "Montags haben sie was zu tun." Wo die "Läuferin" aufschließt, eröffnen sich stuckverzierte Eingänge, steile Treppen mit blauem Teppich oder karge Hinterhöfe. Bevor sie ins Haus geht, legt sie die Zeitung sorgfältig über ihren Oberschenkel, drückt sie ein und faltet Ecke auf Ecke. "Sonnabends brauche ich länger, denn dann ist die Zeitung sehr dick und es dauert, sie durch die Briefschlitze zu stecken", sagt sie. An der Großbeerenstraße 36 gibt es einen neuen Abonnenten. "Hier habe ich noch keinen Schlüssel. Deshalb kommt die Zeitung vor die Tür." C. P. weiß genau, welcher Mieter die Berliner kriegt. Sie kennt ihre Route im Schlaf, in Gedanken verfolgt sie deshalb die ihres Mannes "der Kleine mit dem Rad", der auch Zeitungen austrägt. (...).. Die Hälfte ist geschafft, doch jetzt, so gegen halb vier, kommt der schwerste Teil der Tour. Noch immer kriegt sie Herzklopfen, wenn sie in die Kreuzbergstraße einbiegt. Ende Oktober lauerten ihr dort drei Männer auf mit Gas- und Schreckschuß-Pistole sowie einem Messer. "Ich kam grad aus der Hausnummer 22, da standen die plötzlich hinter mir. Geld wollten sie, aber ich habe ihnen gesagt, daß wir nie welches dabei haben." Trotzdem feuerten die Männer einen Schuß ab und schlugen die Frau. Seitdem muß sie die Zähne zusammenbeißen, wenn sie losgeht. Ihre Zusteller-Kollegen passen auch mehr auf als früher, zumal es nicht der einzige Überfall war. Waffen zur Selbstverteidigung sind dennoch nicht üblich. "Das könnte zur Eskalation führen. Lieber das Hasenpanier ergreifen, als Leben oder Gesundheit riskieren", sagt Michael Reinhardt von der Agentur "Breitkreuz". C. P. will ihren Job auf jeden Fall behalten. "Jetzt, wo es so ruhig ist und ich ganz vorsichtig mache, werde ich es wohl auch weiterhin packen", sagt sie, als sie an diesem Montag, die Kreuzbergstraße 22 hinter sich gebracht hat. Gegenüber, im Garten der Villa Kreuzberg, kräht der erste Hahn. Kein leichter Job: Zeitungsausträgerin C. P. muß zupacken und in den Morgenstunden die Einsamkeit ertragen.-
(www.maerchen-musicals.de/brummi.htm): < Das Phrasem wird hier wie andere Phraseme auch wortspielerisch verwendet: Hasen + Hasenpanier.>. Brummi Tatzel kam aus der Bärenschule, hatte sich die Tatzen wund geschrieben und dem Gebrumm der Großen zugehört. "Ich beherrsche jetzt die Bärenschrift, habe das Brummen erlernt und eigentlich weiß und kann ich schon alles." Er griff in den großen Honigtopf, den er immer bei sich trug und schleckte sich genüßlich die Pfoten. "Was soll ich noch lernen," brummte er vor sich. "Der Winter wird bald kommen, ich bin nicht gerne alleine, ich will mir eine Frau suchen, die fröhlich ist und mir ein Lied pfeift, zu dem ich brummen kann. Brummi Tatzel sprang auf seine vier Pfoten und machte sich sogleich auf die Suche. Zottel, zottel, zottel, er stapfte über den weichen Moosteppich, bis er zu einer Lichtung kam, auf der sich eine Hasenfamilie zum Abendreigen versammelt hatte. Plötzlich vernahm Tatzel einen hohen Flötenton, der sein Herz höher schlagen ließ. "Das gefällt mir, hier will ich bleiben," dachte er. Doch bevor er sich am Rande der Lichtung niederlassen konnte, hatte Familie Mümmelmann das Hasenpanier ergriffen und war in der Abenddämmerung verschwunden. "Hasenfüße", dachte Brummi Tatzel, legte sich mit lautem Gebrüll auf sein Bärenfell und lauschte dem Flötenspiel. Es klang ganz dicht an seinem Ohr und verzauberte seine Bärenseele. "Wenn ich schon nichts sehen kann, dann werde ich rufen", dachte er bei sich. "Ich bin Brummi Tatzel", brummte er so laut, dass auch der letzte Grashalm ihn hören konnte. "Ich will wissen, wer da so schön flöten kann", rief er weiter. Rischel, raschel, ruschel. Das Flötenspiel verstummte und durch die hohen Grashalme spähte Mausi Häseken, "Ich bin Mausi Häseken", piepste sie mit hoher Stimme. Brummi Tatzel schaute sie verwundert an. Eine kleine Maus, die so laut und schön flöten konnte - das hätte er nie gedacht. "Mach mir die Freude und flöte mir ins Ohr", bat Brummi die kleine Maus. Mausi Häseken ließ es sich nicht zweimal sagen, hüpfte mit einem großen Satz auf die breite Bärenbrust und flötete so süß in seine Ohren, dass er gar nicht genug bekommen konnte und die braunen Bärenaugen hin und her rollten. Als Mausi Häseken ihr Spiel beendet hatte, war Brummi Tatzel so glücklich, dass er beschloss, um ihre Pfote anzuhalten. Er öffnete seinen Honigtopf und lud sie ein, davon zu kosten. Mausi Häseken piepste ein fröhliches "Nein, danke" und griff zu der Ähre, die sie immer mit sich herum trug, schälte sich ein Korn heraus und knabberte genüßlich darauf herum. "Iß Honig", brummte der Tatzelbär und hielt den Honigtopf direkt unter ihre Nase. "Alles was gut ist, muss süß sein und kleben." Vielleicht für Bären", erwiderte die kleine Maus, "doch wir Waldmäuse essen Körner und mögen keinen Honig." "Was süß ist und klebt, ist für alle gut", entgegnete der Bär und hielt ihr den Topf noch dichter unter die Nase. Mit was Süßem im Bauch kannst du bestimmt noch höher flöten." "Nein, nein", piepste die Maus, "der Honig würde mir mein Maul zukleben und ich könnte nicht mehr pfeifen." "Dumme kleine Maus", brummte Tatzel, der sich sehr sicher war, dass er schon alles konnte und um die Geheimnisse der großen weiten Welt wusste. "Ich habe alles gelernt und weiß genau, was gut für dich ist." Dann gab er ihr einen dicken großen Honigkuss, um ihr zu zeigen, wie lieb er sie hatte. Er legte seine Pranke so fest um ihren Hals, dass sie beinahe keine Luft mehr bekam, brummte "Gute Nacht, Mausi Häseken" und fiel in einen tiefen, tiefen Bärenschlaf.-
-Mit »Hasenpanier« ist in dieser Wendung der Schwanz des Hasen gemeint. Wenn der Hase flieht, ist sein weißer Schwanz, der bei der Flucht wie ein Panier in die Höhe steht, weithin sichtbar (früher sagte man auch »das Hasenpanier aufwerfen oder aufstecken«). »Panier« ist eine heute veraltete Nebenform von »Banner«.
14. jmd./etwas löst sich in Luft auf (ugs.)
jmd., etwas verschwindet spurlos, wird unauffindbar (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.tagesspiegel.de/keyword/?keyword=Air): < Die Verwendung des Phrasems in der Überschrift eines Beitrags soll das Interesse des Lesers wecken. Es handelt sich hier um eine Fluggesellschaft, die von einer anderen übernommen wurde und die dadurch ihren alten Namen verlor.> Markenname. Dba löst sich in Luft auf. Rund ein halbes Jahr nach der Übernahme durch Air Berlin wird der Markenname der Fluggesellschaft dba verschwinden. Vom 1. April an werden alle bisherigen dba-Strecken unter der Marke Air Berlin geflogen. 19.3.2007 13:37 Uhr. Berlin - Unterschiedliche Regelungen im Hinblick auf Tarife, Gepäck, Ermäßigung und Service seien jetzt auf einen Nenner gebracht worden. "Wir haben die Businessqualität von dba aufgegriffen und mit dem vielfach ausgezeichneten Air-Berlin-Service kombiniert", sagte der Vorstandsvorsitzende der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft, Joachim Hunold. Das Ergebnis sei eine "gemeinsame Businessklasse für alle". Die bisherigen dba-Tarife sollen künftig über alle AirBerlin-Vertriebskanäle buchbar sein. Vor allem die innerdeutschen Ziele der dba seien mit den europaweiten Destinationen von Air Berlin ideal verknüpft, teilte das Unternehmen weiter mit. Die Passagiere könnten nun zwischen mehr als 600 Verbindungen täglich wählen. Auch die Farben auf den Flugzeugen sowie die Ticket- und Check-in-Schalter an den Flughäfen würden angepasst. Anfang Februar war ein monatelanger Tarifstreit bei dba beigelegt worden. Unter anderem erhielten die 320 Flugbegleiter des Billigfliegers eine dreijährige Beschäftigungsgarantie. Das vereinbarte Gesamtpaket regelt darüber hinaus ein neues Vergütungssystem und neue Arbeitsbedingungen. Außerdem sei die betriebliche Mitbestimmung unbefristet verankert worden. (tso/dpa).-
(www.dglr.de/news/newsletter/display.php?id=127): < Die Verwendung des Phrasems in der Überschrift eines Beitrags soll das Interesse des Lesers wecken.> Vorwurf gegen Airbus löst sich in Luft auf. Ermittlungen der Aufsichtsbehörden und Polizei gegen Airbus wegen angeblicher Qualitätsmängel am Riesenairbus A380 haben zu keinem belastenden Ergebnis geführt. Bei den Prüfungen ergaben sich keine hinreichenden Verdachtsmomente, so ein Sprecher der Hamburger Luftaufsichtsbehörde gegenüber der FTD. Die Hamburger Behörde für Wirtschaft und Arbeit gehe daher von einer Einstellung des Verfahrens aus. Den Angaben zufolge ging bei der Polizei in Niedersachsen ein anonymer Hinweis über angebliche technische Mängel an einem Riesenairbus A380 ein.-
(http://de.lifestyle.yahoo.com/sterne/partnerhoroskop-skorpion-wassermann.html): < Phraseme finden sich besonders häufig in Horoskopen.> Ein guter Rat vorweg: versuchen Sie nicht, den Wassermann vor den Traualtar zu schleppen. Nageln Sie ihn nicht zu fest. Dann kommt er sich, vor allem in jungen Jahren, vor wie ein Verschleppter und kann es lange nicht glauben, dass er nun jemanden auf ewig durchs Leben begleiten soll. Der Wassermann braucht in einer Beziehung einfach viel persönlichen Freiraum. Und das setzt Toleranz voraus, die der Skorpion nur schwer aufbringen kann. Aber es hilft nichts: entweder der Skorpion macht Zugeständnisse oder der Wassermann löst sich in Luft auf.-
(www.vfb-ginsheim.de/vfb-news/Kicker_2006_03.pdf): < Humorvoller Beitrag eines 'Materialwarts' zum Verschwinden und Wiederauftauchen von Materialien bei einem Sportverein.> Von Heringen, Hallenschlüsseln, Slalomstangen und Fußbällen. Anderswo muss man dafür viel Eintrittsgeld bezahlen. Bei David Copperfield zum Beispiel – immer wieder versetzt der Magier seine Zuschauer in Faszination, wenn er vor ihren Augen feste Materie verschwinden lässt. Autos, Elefanten – sogar ein ganzer Eisenbahnzug verschwand bei Copperfield einfach so im Nichts. Beim VfB ist diese Vorstellung weniger spektakulär aber nicht minder magisch. Nehmen wir z. B. das Zauberkunststück mit den Heringen: Heringe sind nicht etwa lebendige Fische, die im Abwasserkanal davon schwimmen könnten, Heringe sind Metallnägel die zum Befestigen der kleinen Hilfstore verwendet werden, die besonders im unteren Jugendbereich gerne beim Training Verwendung finden. Die ersten Exemplare wurden von R. F. handgebogen. Den zweiten Satz sponsorte ein größeres Unternehmen der Doppelgemeinde. Über 50 Heringe kamen dabei zusammen. Dies ist erst 4 Jahre her – heute zappeln gerade mal noch 5 (Fünf!!!) Stück im Aufbewahrungseimer, der Rest wurde weggezaubert. Fußbälle schweben ohne Gasfüllung davon: Zum Fußballsport benutzt man Fußbälle. Um sie gekonnt ins Tor zu bugsieren werden sie mit Luft gefüllt – 1,1 bar, damit der Kunstschütze seine ganze Technik entfalten kann. Obwohl die Fußbälle nicht mit Gas gefüllt sind, schwebt immer wieder mal einer davon – nur durch Zauberkraft zu erklären. Ein Hallenschlüssel löst sich in Luft auf: Dieses Zauberkunststück hat selbst Herr Copperfield noch nicht fertig gebracht – ok, das Verschwinden aus der Kutscherstube hätte er sicher noch hingebracht. Viel schwerer ist das Herbeizaubern, das noch in keiner Show von Copperfield zu sehen war – aber beim VfB. Drei Wochen hat es der Magier fertig gebracht den Schlüssel samt Kette und Aufwahrungskasten unsichtbar zu halten. Das Meisterstück gelang, als alle Utensilien gleichzeitig wieder am Ort des Verschwindens auftauchten. Ob dieser Zauberleistung stockte den Zuschauern der Atem, besonders an den Tagen, an denen sie in Ermangelung des Hallenschlüssels bei ihrem Jugendtraining vor verschlossenen Hallentüren standen. Alles nur Magie? MS.-
15. jmd./etwas tritt auf den Plan
erscheinen, auftreten (und in Aktion treten) (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.allgemeine-zeitung.de/region/objekt.php3?artikel_id=1930189): < Amüsante phrasemreiche Lokalposse. Sogar die Polizei muss einschreiten und "tritt auf den Plan". - Ein eigenwilliger Schwimmbadbenutzer wird für den Rest der Freibadsaison von der Benutzung des Wartbergbades ausgeschlossen.> .Auf den Kopfsprung folgt das Hausverbot. Schwimmbadbesucher sieht sich als Mobbingopfer. "Ich springe nicht, ich gleite ins Becken". 11.06.2005 von Armin Burkart. "Ich werde vom Dank des Vaterlandes verfolgt", formuliert A. G.. Eine Kette von Auseinandersetzungen mit dem Bürgermeister und "seinen Gehilfen", wie der 69-Jährige schildert, verdrießen ihm den Badespaß. Dank könne er wohl von seiner Heimatstadt erwarten, nachdem er viele Jahre seines Lebens dem Stadtrat geopfert habe, als Beigeordneter eine wichtige Rolle im Stadtvorstand innehatte und auch in der Kirche aktiv gewesen sei. Vergangen, vergessen, vorüber: "Stattdessen hat man mir Schwimmbadverbot erteilt, mich bei einer Bürgerreise nach Josselin wie einen Aussätzigen stehen lassen, und von den Hilfspolizisten werde ich auf Schritt und Tritt verfolgt." Dagegen führt man in der Stadtverwaltung an, dass das "Sündenregister", bezogen auf die schwimmerischen Aktivitäten von G., lang und nicht mehr zu dulden sei. Alles scheint damit einen unabwendbaren Lauf zu nehmen, dass G. seine täglichen Schwimmaktivitäten im Winter im Lehrschwimmbecken der Albert-Schweitzer-Schule mit einem beherzten Kopfsprung einleitet. Das missfällt wohl Mitbenutzerinnen, auch Mitbenutzern, die ihn zunächst zur Rede stellen. Erfolglos abgewimmelt, wenden sie sich an den Schwimmmeister. Der stellt G. zur Rede, redet aber gegen eine Wand, so dokumentieren es die städtischen Akten. Es bleibt bei G. Kopfsprung. Wir leben in Deutschland, Ordnung muss sein, die Beschwerden des Schwimmmeisters füllen bei der Stadtverwaltung Seiten und Ordner. Die Kopfsprünge zerren an den Nerven des Bademeisters, der droht mit Hausverbot, G. springt weiter: Der Bademeister erteilt Hausverbot. G. wäre nicht G., wenn die Geschichte hier enden würde. Tags darauf gibt der Stellvertreter des Bademeisters zu Protokoll: G. springt über die Absperrung, kreuzt die Bahn der Badegäste, rempelt sie an, will sich Platz verschaffen. "Nur weil mittlerweile die Hallenbadsaison endet, sehe ich zunächst von einem förmlichen Hausverbot für die Lehrschwimmhalle ab", lässt Bürgermeister Benkert G. per Boten in einem Brief wissen, legt vorsorglich die Badeordnung für das Wartbergbad bei, verweist auf "aktenkundige Zusammenstöße mit Badegästen" und droht bei Folgeverstößen im Freibad Hausverbot an. Die lassen nicht auf sich warten. G. schildert: "Ein Morgen im Mai, ich bin wie immer in das leere (!) Nichtschwimmerbecken gesprungen, habe genüsslich meine Runden gedreht. Danach der Bademeister: "Springen verboten, Hausverbot." G. sieht das nicht so eng, erscheint Stunden später erneut im Freibad, taucht ab in die Fluten, mit Kopfsprung. Die Polizei tritt auf den Plan, stellt G. zu Rede, allerdings am Ausgang, er will ohnehin gehen. Am 30. Mai gibt es Benkert dem Kopfspringer auf zwei Din A 4-Seiten schriftlich: "...werden Sie für den Rest der Freibadsaison von der Benutzung des Wartbergbades ausgeschlossen." G. sieht an sich schreiendes Unrecht vollzogen: "Ich springe nicht ins Wasser, ich übersteige die Absperrung und lasse mich in das Becken gleiten." Sein Widerspruch zum Hausverbot ist formuliert, an den Kreisrechtsausschuss und an das Verwaltungsgericht geschickt. "Die wollen mich zum Querulanten stempeln", findet er." "Das brauchen wir nicht!", sagt der Bürgermeister. Gemobbt fühlt sich der Schwimmer, nachdem man ihm (und keinem anderen) in der Albert-Schweitzer-Schule einen Strafzettel am Auto verpasste, weil er den Lehrerparkplatz benutzt. Außerdem bekommt er kurzfristige eine Ausladung von der Busfahrt nach Josselin, obwohl er sich ordnungsgemäß angemeldet hatte. "Geht man so mit verdienten Bürgern um?", fragt G..-
(www.berlinkriminell.de/2/gericht_akt226.htm): <Bei einer Auseinandersetzung in einem Biergarten wird die Polizei gerufen.> Zwei Bier, Kanake! von Barbara Keller . 19. März 2008. Amtsgericht Tiergarten. Abteilung 239. Am 9. September 2006 kommt es gegen 1:15 vor dem Imbiss des türkischen Betreibers Ö. R. (39) in der Weitlingstraße (Lichtenberg) zu bösen Beleidigungen und Tätlichkeiten. R. S. (33), arbeitsloser Maler und Lackierer und M. E. (34), geringfügig beschäftigter Tischler, erscheinen im bereits geschlossenen Biergarten des Imbisses, stellen beiseite geräumte Möbel unsanft wieder auf, setzen sich und bestellen in rüdem Ton zwei Bier. Die Situation eskaliert, die Polizei tritt auf den Plan. Vor Gericht sagt Ö. R., man habe ihn systematisch vertrieben. Die Kundschaft des 30 Meter entfernt gelegenen Lokals "Bierkiste" hätte ihn anhaltend bedroht und belästigt. Wenn es einen solchen Plan je gab, scheint er gelungen.-
(www.wir-sind-kirche.de/eichstaett/aufgespiesst.html): < Ein Gedicht zur Hochschulsituation in Eichstätt. Der Beleg enthält weitere kursiv markierte Phraseme.> Aufgespießt. Eine Moritat von der geballten Kirchenmacht. / Durch das Diktat des Vatikans/ verliert die Uni Eichstätt Glanz/ Es staunt das stolze Volk der Bayern:/ Gibt's 'nen Jahrhundertstreich zu feiern?/ Dass Eichstätt, eine reizend' Stadt,/ jetzt 'ne Bananen-Uni hat,/ ist Kirchenfürsten zu verdanken./ Und niemand weist sie in die Schranken?/ Wer kommt da nicht auf bös' Gedanken?/ Im Januar wählt kongruent/ der Hochschulrat zum Präsident/ Herrn Hemel, weil der kompetent./ Bischof Hanke hat nichts dagegen,/ wünscht dem Gewählten Gottes Segen./ Erst spät im Mai tritt auf den Plan/ geballte Macht des Vatikan./ Zustimmung man nicht geben kann,/ denn ungeeignet sei der Mann,/ heißt es in dürren Worten dann./ Wobei scheinbar nicht int'ressiert,/ wie schwer man den Senat brüskiert./ Hauptsach', Ernennung ist blockiert!/ Selbst Bischof Hanke wirkt blamiert./ Weshalb er vorsichtig laviert./ Sagt, er wurd' falsch interpretiert./ Das Volk stellt angewidert fest:/ die Macht der Kirche ist die Pest./ Sie nimmt der Wissenschaft den Rest/ von Würde, Freiheit. Drum Protest!!! von Peter Sutor.
-In dieser Wendung hat das Wort »Plan« die ursprüngliche Bedeutung »Ebene, Kampffeld«. Wer dorthin gerufen wird, ist bereit, zu kämpfen, zu handeln. (Duden).
16. etwas ruft jmdn. auf den Plan
etwas bewirkt, dass jmd. aktiv wird; jmds. Erscheinen, Handeln herausfordern
(www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,338737,00.html): < Die Verwendung des Phrasems in der Überschrift eines Beitrags soll das Interesse des Lesers wecken.> 26. Januar 2005. SACHSEN. NPD-Skandal ruft Staatsanwalt auf den Plan. Der Eklat im sächsischen Landtag, als NPD-Redner den Bombenangriff auf Dresden mit dem Holocaust verglichen haben, hat ein juristisches Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft prüft nun, ob "der Tatbestand der verleumderischen Beleidigung erfüllt sein könnte". Der Prüfvorgang sei eingeleitet worden, nachdem ein Rechtsanwalt Strafanzeige wegen der Vorgänge im Landtag am vergangenen Freitag erstattet habe, sagte Oberstaatsanwalt Andreas Feron heute der Nachrichtenagentur Reuters in Dresden. In der Sitzung hatten NPD-Redner die Verbrechen des Holocaust mit der Zerstörung Dresdens durch die Alliierten im Februar 1945 gleichgesetzt. Sie sprachen von einem "Bomben-Holocaust" der Alliierten und bezeichneten diese als "Massenmörder". Zudem verweigerten sie sich einer Schweigeminute für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft. Der Eklat hatte eine Debatte um ein neues Verbotsverfahren gegen die NPD ausgelöst. Feron sagte, es werde nun geprüft, ob ein Anfangsverdacht bestehe. In einem solchen Fall würde beantragt werden, die Immunität der betreffenden Abgeordneten aufzuheben. In Justizkreisen hieß es, dass es zu einem förmlichen Ermittlungsverfahren komme, sei unwahrscheinlich. Die NPD-Redner hätten sich bei ihren Äußerungen "wohl an der Grenze des gerade noch nicht Strafbaren" bewegt. Die NPD erklärte heute, die Zahl ihrer Mitglieder in Sachsen sei nach dem Einzug in den Landtag im September auf über 1000 gestiegen. Vor der Landtagswahl waren nach NPD-Angaben rund 780 Mitglieder registriert. Geplant ist nach den Angaben in Kürze die Gründung eines Landesverbandes der NPD-Nachwuchsorganisation "Junge Nationaldemokraten", der in den Schulen auf Stimmenfang gehen soll. Die NPD war im September mit 9,2 Prozent der Stimmen gewählt worden und verfügt im sächsischen Parlament über 12 der 124 Sitze.-
(www.all-in.de/nachrichten/allgaeu/immenstadt/Immenstadt-lok-118-garagenbrand;art2763,374101): < Die Verwendung des Phrasems in der Überschrift eines Beitrags soll das Interesse des Lesers wecken.> 11.08.2008. Garagenbrand ruft Feuerwehr auf den Plan. Haus abgeschirmt -Auto nicht zu retten. Immenstadt | pts | Zum Brand einer Garage ist die Feuerwehr Immenstadt in der Nacht zum Sonntag gerufen worden. Dabei entstand nach Polizeiangaben ein Schaden zwischen 15000 und 20000 Euro. Ein dort untergestelltes Auto brannte völlig aus. Die Garage ist einsturzgefährdet. Über die Ursache des Brands war gestern noch nichts bekannt. Zuerst zum falschem Ort geschickt. Die Feuerwehr, die mit 20 Mann und vier Fahrzeugen ausgerückt war, ging aufgrund der Alarmierung zunächst von einem Pkw-Brand aus. Irrigerweise wurden die Brandschützer laut Kommandant Matthias Burgdorf zunächst zweimal zu einem falschen Ort geschickt, bis klar war, dass es im Hochraineweg brannte. Obwohl die Helfer auch Löschschaum einsetzten, war das Fahrzeug nicht mehr zu retten. Wenigstens konnten die Flammen, die bereits auf den Dachstuhl der Doppelgarage übergriffen hatten, vom angrenzenden Wohnhaus ferngehalten werden. Verletzt wurde daher niemand.-
(http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/364125/index.do): < Die Verwendung des Phrasems in der Überschrift eines Beitrags soll das Interesse des Lesers wecken. Der sachlich gehaltene Text enthält dagegen keine weiteren Phrasem. Das rätselhafte Bienensterben bewirkt, dass große Lebensmittelkonzerne in den Vereinigten Staaten aktiv werden, d.h. "auf den den Plan treten".> USA: Bienensterben ruft Konzerne auf den Plan. 19.02.2008 | 18:08 | (Die Presse). Jede vierte Biene in den USA ist im Vorjahr gestorben. Der Grund ist unbekannt. Ein Drittel der Lebensmittel benötigt jedoch Bestäubung durch Bienen. New York/WIEN (go). Mandeln in der Schokolade, Brombeeren im Frühstücksjoghurt, Äpfel im Saft und Sonnenblumen im Vollkornbrot haben eines gemeinsam: Die Pflanzen, von denen sie stammen, können sich ohne Hilfe der Bienen nicht vermehren. Rund ein Drittel der gesamten Lebensmittelproduktion in Industriestaaten wie den USA oder Österreich ist von der Bestäubung durch die sprichwörtlich fleißigen Insekten abhängig. Das erklärt die wachsende Unruhe der US-Lebensmittelindustrie. Denn seit Ende 2006 hat sich die Zahl der Honigbienen in den USA um ein Viertel verringert. Grund dafür ist ein Phänomen namens „Colony Collapse Disorder“, also den Umstand, dass erwachsene Bienen plötzlich ihre Stöcke verlassen, bevor der Nachwuchs lebensfähig ist. Wieso das passiert, ist bisher unerklärlich. Befall durch Viren oder Pilze ist ein Erklärungsversuch. Als Gründe werden auch gentechnisch veränderte Pflanzen, der Klimawandel oder die elektromagnetische Strahlung von Handymasten genannt. 250.000 Dollar für Forscher. Nun ergreift die Lebensmittelindustrie die Initiative, um herauszufinden, warum die Honigbienen sterben. Der Luxus-Speiseeishersteller Häagen-Dazs (eine Tochter der Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestlé) stellt zu diesem Zweck zwei Forschungsteams an Universitäten in Kalifornien und Pennsylvania 250.000 Dollar (170.000 Euro) zur Verfügung, berichtete die „Financial Times“ am Dienstag. „Speiseeis ist nur ein kleiner Teil des Problems. Das größere Thema ist die Lebensmittelversorgung des gesamten Landes“, sagte eine Sprecherin von Häagen-Dazs. Auch der sechstgrößte Nahrungshersteller der Welt, General Mills, ist alarmiert. „Wir arbeiten mit anderen Vertretern der Industrie daran, besser zu verstehen, was passiert.“ Ein Sprecher von Kraft Foods sagte, der rätselhafte Bienentod sei „eine wachsende Sorge“ für die Lebensmittelhersteller. „Keine Probleme in Österreich“. 25 Prozent weniger Honigbienen binnen eines Jahres: Dieses Szenario ist heimischen Lebensmittelverarbeitern erspart geblieben. „In Österreich gab es im Vorjahr keine Probleme, die Winterverluste hielten sich mit zehn bis 13 Prozent im normalen Rahmen“, sagte ein Sprecher des Imkerei-Dachverbandes „Biene Österreich“ auf Anfrage zur „Presse“. Heuer könnte es etwas höhere Verluste in den österreichischen Bienenvölkern geben. Grund dafür sei der milde Winter 2006/2007. Der bewirkte nämlich, dass sich die Bienen auch im Winter vermehrten. Und damit vermehrten sich auch Parasiten, die mit Zeitverzögerung ein Jahr später zu einer Verminderung der Bienenbestände führen. „Ein warmer Winter ist für die Bienen nicht gut“, sagte der Sprecher des Imkerei-Dachverbandes. Österreich ist Honig-Importeur. Generell lässt sich sagen, dass die Bienenzucht in den USA mit der in Österreich nicht zu vergleichen ist. Rund 1500 bis 2000 US-Großimker mit durchschnittlich 2000 bis 3000 Bienenstöcken vermieten ganze Bienenvölker und fahren dem Obstanbau nach – beginnend mit der Mandelblüte in Kalifornien im Februar. Kritiker meinen, diese Form der Imkerei setze die Bienen zu großem Stress aus und sei der Grund für das Bienensterben. In Österreich betreuen rund 23.000 Imker rund 311.000 Bienenvölker. Die Saison beginnt mit der Weidenblüte. Die erste Ernte ist üblicherweise möglich, wenn der Raps blüht. 4500 bis 7000 Tonnen Honig produzieren Österreichs Honigbienen jährlich – doch wird hierzulande doppelt so viel verbraucht, sagte der Konfitüren- und Honigunternehmer Klaus Darbo zur „Presse“. „Wir importieren darum aus Argentinien, Mexiko und vor allem Osteuropa.“
-In dieser Wendung hat das Wort »Plan« die ursprüngliche Bedeutung »Ebene, Kampffeld«. Wer dorthin gerufen wird, ist bereit, zu kämpfen, zu handeln. (Duden).
17. Reißaus nehmen [vor jmdm./etwas]
(aus Angst) schnell davonlaufen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.kathbuchs.ch/predigten/archiv/predig04/pdf/2004.12.25_Guntli.pdf ): < Verwendung des Phrasems in einer Predigt. Diese Textsorte enthält ziemlich oft zahlreiche Phraseme.> Heilige Familie. Erich Guntli, 25.12.2004. LESUNG: Sir 3,2-6.12-14 EVANGELIUM: Mt 2,13-15.19-23. PREDIGT. (...). Ein Umdenken wäre dringend nötig, ein Umdenken wieder hin in Richtung Familie, in Richtung Familienförderung. Man redet dauernd von der Überbevölkerung dieser Erde und übersieht dabei, dass in weiten Gebieten Europas die Geburtenrate auf einem längerfristig tödlich tiefen Niveau liegt. Damit die Sozialwerke weiterhin funktionieren, wären 2 – 3 Kinder pro Familie nötig. Die Geburtenrate in der Schweiz liegt bei 1,3 Kindern. Familienförderung bedeutet, zunächst den Sinn für die Familie wieder wecken. Gewiss – Familienleben ist nicht immer nur eitel Freude. Den Ausgleich finden zwischen Nähe und Distanz, das muss immer wieder errungen werden. Zwischen Geborgenheit in der Familie und Familienknatsch – das ist eine Gratwanderung. Doch die Familie ist immer noch der erste, geeignetste und wichtigste Ort, wo gelernt werden kann, aufeinander Rücksicht zu nehmen und sich mit Achtung und Respekt zu begegnen. Hier kann gelernt werden füreinander zu sorgen und nicht nur für sich selbst. Zwischen Fürsorge und Für-sich-selbst sorgen ist ein Unterschied. In unserer Selbstverwirklichungskultur, die man auch als kollektiven Egoismus bezeichnen könnte, da sorgt jeder zunächst für sich selbst. Fürsorge jedoch, die nimmt auch den andern in den Blick. Hätte Josef sich selbst verwirklichen wollen, dann hätte er gleich Reissaus nehmen können, spätestens aber vor der Flucht nach Ägypten. Doch er nahm nicht Reissaus. Er hörte auf die Stimme des Engels, hörte auf sein Herz und nicht auf den Verstand. Und so trug er dazu bei, dass der Weg Jesu geebnet wurde für seine Aufgabe – die Menschen in der einen Familie des himmlischen Vaters zu vereinen.-
(www.fernweh.de/suedindien.html): < Reiseinformation zu Südindien. Das Phrasem wird hier geschickt verwendet, da es den Aspekt der Angst impliziert.> Südindien - Wo Sie Natur hautnah erleben können. Indisches Dschungelabenteuer. Wie Tarzan in den Baumkronen leben: In Südindien laden Baumhäuser zu einem besonderen Urlaubserlebnis ein. Daneben bietet Kerala ein abwechslungsreiches touristisches Angebot. Der 575 Kilometer langgestreckte Küstenstaat Kerala ist ein üppig grünes tropisches Paradies. Das Meer an dieser berühmten „Malabar-Küste“ ist ebenso wie die vielen Flüsse und Kanäle sehr fischreich.(...). Reißaus vor wilden Elefanten. Naturliebhaber können von der Veranda der Baumhäuser zahlreiche Vogelarten und exotische Schmetterlinge beobachten. Mit Glück sieht man ein Riesenflughörnchen oder einen Hanuman-Affen die Baumwipfel durchstreifen. Auf Wanderungen durch den Dschungel kann man grellfarbige Frösche, seltene Schlangen und riesige Schnecken entdecken. Wildschweine, Axis-Hirsche und gelegentlich auch wilde Elefantenherden durchziehen das weitläufige Gelände. Wildhunde, Füchse, Bären und Leoparden sind ebenfalls schon gesichtet worden. Eine Begegnung mit diesen scheuen Waldbewohnern ist jedoch eher selten. Die Erkundungstouren durch das Gelände sind anstrengend und nur für Reisende mit sehr guter Kondition geeignet. Die Gäste im Baumhaus-Resort werden dabei von deutschsprechenden Führern begleitet, die sich im Wald und in der Tier- und Pflanzenwelt auskennen und per Walkie-Talkie Kontakt halten. Dabei erfährt man auch manches wichtige Detail über das richtige Verhalten im Dschungel. So erläutern die Führer lachend, daß man von wilden Elefanten nichts zu befürchten hat. Eine Ausnahme gäbe es: Wenn der Elefantenbulle die Ohren nach vorne legte, solle man sofort Reißaus nehmen. Solch gefährliche Situationen seien im Projektgebiet jedoch noch nie vorgekommen, bestätigen die Einheimischen.-
(www.sagen.at/texte/sagen/schweiz/aargau/stiefelreiter.html): < Märchenerzählung. Auch in dieser Textsorte sind (oftmals veraltete) Phraseme häufig anzutreffen. Das Phrasem wird hier geschickt verwendet, da es den Aspekt der Angst ('erschrocken') impliziert.> Der Stiefelreiter. Wenn die Novemberstürme abends durchs Reusstal heulen und es sich beim Kreuzwirt im Städtchen Bremgarten erst recht gemütlich hinter dem Weinglas sitzt, heisst es oft auf einmal: "Hört doch, der Stiefelreiter!" Sogleich ist alles still und lauscht nach der Reussbrücke hinüber, die eben unter dem Hufschlag eines galoppierenden Rosses erdröhnt. Dann hört man draussen auf der Strasse nach der alten Klosterschaffnerei Pferdewiehern und das Lachen einer widerlich kreischenden Stimme vorübersausen. Und nun weiss mancher von einer unliebsamen Begegnung mit dem Stiefeli zu erzählen, und niemand geht an solchen Abenden gern mehr über Feld und Berg. Einst aber war ein Metzgerknecht aus Hägglingen bis spät im Wirtshaus sitzen geblieben und wollte mit Anbruch der Nacht allem Abraten zum Trotz seinen Weg noch über den Wagenrain nehmen. Oben im Gehölz traf er auf einen Reiter, der ihm den Weg versperrte. Ein ausgemergeltes Männchen hockte da auf einem mächtigen Schimmel nicht anders als ein vereinzelter Schornstein auf dem Dach eines stattlichen Hauses. Das Auffälligste an ihm aber waren die ungeheuerlichen Stulpenstiefel, in denen seine kurzen Beine steckten. Der Metzgerbursche schwang schliesslich seinen Stock, um sich damit den Durchgang zu erzwingen. Da wuchsen Zwerg und Pferd vor ihm zusehends empor, und des Mannes Augen fingen unter der hängenden Hutkrempe hervor wie glühende Kohlen zu leuchten an. Jetzt ergriff der Knecht die Flucht und rannte durch dick und dünn (sic), von dem Sporengeklirr des gespenstischen Reiters immerfort waldein gehetzt. Erst nach Mitternacht fand er oberhalb Bremgartens wieder aus dem Gehölz, die Kleider zerfetzt und an Kopf und Händen zerkratzt. Und dort vernahm er mit Grausen, wie es hinter ihm in die Luft emporrauschte, als ob wilde Wasser über Felsenschwellen dahinstürzten, und dann raste es mit lautem "Hohopp !" das Reusstal hinauf. Als der Geselle in aller Frühe seine müden Füsse wieder unter den Tisch des Kreuzwirtes streckte und sein nächtliches Abenteuer erzählte, mischte sich von der Bankecke her eine alte Hausiererin ins Gespräch, um das wunderliche Reiterlein in Schutz zu nehmen. Sie war abends zuvor vom Dorfe Muri nach dem Reusstal hinuntergegangen und hatte ihren Tragkorb am Waldrand noch für einen Augenblick abgestellt. Da war einer zu Ross aus dem Dickicht gebrochen, ein kleiner, zaundürrer Alter in hellgrünem Frack und blauen Hosen, die aus den Schäften gewaltiger Stiefel hervorzündeten (sic). Sie wollte erschrocken Reissaus nehmen, doch das Männchen rief ihr ganz freundlich zu: "He, Frau, da habt Ihr ja Euren Korb stehen lassen!" Und wie sie zögernd zurückkehrte, hob er selber ihr den Korb auf den Rücken. Dann war mit einmal die Dunkelheit eingefallen, und sie machte sich eilig davon. Denn es wollte ihr doch unheimlich vorkommen, als die Peitsche des Reiters mit weisser Glut zu brennen anfing. Nach einer Weile wandte sie sich schnell einmal um und sah ihn nun hoch über den Wald dahinjagen, während der Atem aus seinem keuchend geöffneten Mund feurig hinter ihm herflog. Droben auf der Anhöhe setzte er mit seinem Schimmel über die Ringmauer des Klosters und verschwand. (...). Email-Zusendung von Christoph Zumbach, vom 7. Mai 2004, die auch auf http://www.educanet.ch/home/zumbach/sagen/ zu lesen ist.
18. in See stechen
aufs Meer hinausfahren (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.heute.de/ZDFheute/inhalt/21/0,3672,7125685,00.html): < Die Verwendung des Phrasems in der Überschrift eines Beitrags soll das Interesse des Lesers wecken.> Japanische Walfänger stechen in See. Greenpeace setzt sich mit eigenem Boot an ihre Fersen. Ungeachtet scharfer internationaler Proteste ist eine japanische Walfangflotte am Sonntag wieder in die Antarktis gestartet. Presseberichten zufolge sollen bis Mitte April etwa 850 Zwergwale sowie jeweils 50 Finn- und Buckelwale "zu Forschungszwecken" getötet werden. Die Flotte besteht aus dem 8044-Tonnen-Mutterschiff Nisshin Maru und fünf Begleitschiffen. Gefährdete Art im Visier. Sie sollen unter anderem Daten zum Mageninhalt der Meeressäuger und zu ihrem Alter sammeln. Nach der Rückkehr der Fangflotte Mitte September wird das Fleisch auf Fischmärkten verkauft - nach Angaben Japans, um damit künftige Fangflotten zu finanzieren. Buckelwale leben in Küstennähe, was die Jagd auf die riesigen, bis zu 40 Tonnen schweren Meeressäuger erleichtert. Bis zum Beginn der internationalen Schutzmaßnahmen 1963 war ihr Bestand auf 1200 Tiere verkleinert worden. Mittlerweile soll es weltweit wieder 30.000 bis 40.000 Buckelwale geben. Die Art wird von der Artenschutzorganisation World Conservation Union als gefährdet bezeichnet. Die Walfangflotte soll bis zu 50 Buckelwale (Megaptera novaeangliae), bis zu 50 Finnwale (Balaenoptera physalus) und bis zu 935 Südliche Zwergwale (Balaenoptera bonaerensis) töten. Das ist das größte Jagdprogramm seit Beginn der Schutzmaßnahmen der Internationalen Walfangkommission (IWC). Greenpeace spricht von Schwindel. Ungeachtet eines 1986 verhängten Stopps für den kommerziellen Walfang umgeht Japan nach Ansicht von Experten dieses Moratorium trotz internationaler Proteste unter dem Deckmantel des "wissenschaftlichen" Fangs. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kündigte an, ihr Schiff "Esperanza" werde der Walfangflotte folgen. "Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um ihren Fang zu verringern", sagte Greenpeace-Expeditionsleiterin Karli Thomas. "Das japanische Forschungsprogramm ist ein Schwindel."(...). "Obwohl wir es mit bösartigen Blockade-Taktiken von Umweltschutzgruppen zu tun haben, müssen wir dies auch in Zukunft fortsetzen", wurde hingegen der Leiter der jüngsten Walfangflotte bei einer Zeremonie für das Auslaufen der Schiffe in der alten Walfangstadt Shimonoseki zitiert. Der für den Walfang zuständige Abteilungsleiter bei der japanischen Fischereibehörde, Hideki Moronuki, sagte: "Bei einer Population von mehreren zehntausend Buckelwalen 50 herauszunehmen, wird keinerlei bedeutende Auswirkung haben." Ursprünglich sollte die Flotte bereits am Freitag in See stechen. Doch war die Abfahrt nach Angaben von Greenpeace verschoben worden, um den japanischen Ministerpräsidenten Yasuo Fukuda nicht in Verlegenheit zu bringen, da er sich an dem Tag mit US-Präsident George W. Bush traf.-
(www.mallorca-blog.de/mit-aida-ab-mallorca-in-see-stechen-10367.html): < Die Verwendung des Phrasems in der Überschrift eines Beitrags soll das Interesse des Lesers wecken.> Mit AIDA ab Mallorca in See stechen. Dienstag, 4. September 2007 | Das Mittelmeer ist im Sommer sowie im Winter das Zielgebiet von AIDA. Und die Baleareninsel Mallorca ist der Ausgangspunkt für vier der insgesamt sechs Routen rund ums Mittelmeer. Auf fast 100 Ausflügen jede Woche kann man sehr bequem Land und Leute näher kennen lernen. Ob nach Tunis, Malta, Palermo auf Sizilien oder der Ätna - das sind nur einige der Ziele. Oder wie wäre es mit Barcelona? Hier bleibt AIDA sogar über Nacht. In der Adria und im östlichen Mittelmeer fährt hauptsächlich das Schiff AIDA Aura. Hier kann man Olympia, die Insel Kreta und Knossos oder die Hauptstadt Athen besichtigen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Rundfahrt ab Mallorca nach Rom, dann weiter nach Livorno, über Cannes dann weiter nach Barcelona und wieder zurück nach Palma de Mallorca. 7 Tage Tour. Und das zu wirklich erschwinglichen Preisen. Und anschließend noch eine Woche Mallorca - das wäre dann perfekt, oder? Wer möchte, kann sich ja mal auf den Seiten von AIDA umschauen - die obige Reise habe ich dort für 799,00 Euro gesehen. Dazu kommt noch ein Flug nach Palma de Mallorca. Diesen kann man entweder direkt online bei AIDA mit buchen - oder aber preisgünstig selbst buchen, z.B. über Air Berlin oder Condor. -
(www.radiobremen.de/nordwestradio/unterwegs/00003764.php): < Fahrten nach Helgoland sind durch neue EU-Richtlinien gefährdet. > Bremerhaven: Helgolandfahrten vor dem Aus? EU fordert mehr Sicherheit auf Seebäderschiffen. Mehr Rettungsboote, moderne Feuerlöschanlagen und kleine stabile Bullaugen statt großer Panoramafenster – die Auflagen der Europäischen Union für die Helgolandschiffe sind hoch, aber nicht neu. Bereits 1998 hatte die EU nach den verheerenden Schiffsunfällen das Sicherheitspaket beschlossen. Zehn Jahre gab sie den Reedereien Zeit, die Vorgaben umzusetzen. Passiert ist jedoch nichts. Mit der Folge, dass die meisten der Helgolandschiffe nicht mehr in See stechen dürfen, wenn am 1. Juli 2008 die neue Sicherheitsrichtlinie in Kraft tritt. Helgoland fürchtet, abgehängt zu werden. Ideen für die Zukunft. Denn die 1400 Helgoländer leben fast ausschließlich vom Tourismus. Mehr als 400.000 Gäste kommen jedes Jahr per Schiff oder Flugzeug auf die Insel. Wie die Insel besser erreichbar wird, dafür gibt es viele Ideen. Von neun Landungsbrücken bis hin zum täglichen Pendelverkehr.
19. auf Schusters Rappen (ugs.; scherzh.)
zu Fuß (Duden - Redewendungen, ³2008) < Das Phrasem findet sich oft - ohne scherzhafte Konnotationen - bei touristischen Wanderangeboten. Vgl auch die in den Texten verwendeten Phraseme "die Wanderstiefel schnüren" oder "sich per pedes fortbewegen".>
(www.derwesten.de/nachrichten/staedte/dortmund/sued/2008/7/7/news-60845502/detail.html): < Die Verwendung des Phrasems in der Überschrift eines Beitrags soll das Interesse des Lesers wecken. Das Phrasem wird hier offensichtlich ohne scherzhafte Konnotationen verwendet.> Auf Schusters Rappen in sechs Etappen rund um Dortmund. Dortmund Süd, 07.07.2008, Von Marcel Schreiber. Aus den Stadtteilen. Er ist über 100 Kilometer lang und eine Herausforderung für jeden Wanderer: Der Wanderweg "Rund um Dortmund".Vor einem Vierteljahrhundert fassten SGV-Wanderer den Plan, eine solchen "Mammutstrecke" auch in der Westfalenmetropole anzulegen und zu zeichnen. Unsere Zeitung wird in den Sommerferien in einer Serie diesen Weg, der durch ein "D" im Kreis gekennzeichnet ist, in sechs Etappen vorstellen: Horst-Dieter Czembor wird die Wanderstiefel schnüren und darüber berichten. Um die Geschichte dieser Langstrecke wieder aufzuarbeiten, unterhielt sich unsere Zeitung mit dem SGV-Mann Walter Müller, der die Kartenstelle des SGV-Bezirks Dortmund-Ardey leitet. "Es war Gerd Plitt, damals Wegewart im Bezirk und später engagierter 1. Vorsitzender, der mit einigen Getreuen Farbeimer, Schablone und Pinsel in die umliegenden Wälder trug, um die Wanderstrecke zu markieren", erinnert sich Walter Müller. Zwei Jahre später, 1976, wurde der Weg eingeweiht und hat seine Streckenführung bis heute kaum verändert. Aber: Es gibt schon längst keine Flugblätter mehr, die die Wanderstrecke vor der Haustür den Interessierte nahe bringt. Und viele Wanderfreunde schreckt die Länge des Weges, der aber sinnvoll teilbar ist. Walter Müller erinnert sich aber auch an Schwierigkeiten bei der Festlegung der Strecke: Ein Teilstück sollte über eine Kohlenhalde gehen. Der SGV lehnte jedoch das Angebot der Bergbaugesellschaft, das Grundstück für eine symbolische Mark zu kaufen, Später, als die Halde begrünt war und Wege angelegt waren, wurde erneut angefragt: Die Erlaubnis kam postwendend, von Kauf war keine Rede mehr und heute weist das "D" im Kreis mit herrlicher Aussicht über die Halde. Eine ursprüngliche Wegführung zwischen Castrop-Rauxel und Derne ist mehrfach geändert worden: Eine Zeit lang lief sie - fast auf Schleichwegen - über Lüner Terrain, heute ist sie rückverlegt und ohne Umwege wieder begehbar. Der Rundweg ist so anglegt, dass er nicht nur im Uhrzeigersinn begangen werden kann, sondern in beiden Richtungen. Neben Castrop-Rauxel und Lünen werden auch Nachbargemeinden Schwerte, Bochum, Witten und Holzwickede berührt. An vielen Stellen finden sich zudem Bus- und Bahnhaltestellen.-
(www.lr-online.de/regionen/seenland/Weisswasser;art13826,2148582): < Das Phrasem wird hier offensichtlich ohne scherzhafte Konnotationen verwendet.> 25.08.2008. «Niederlausitzer Wandergurken» kommen zur Tour entlang des Grenzflusses. Vorschau Erkundung auf Schusters Rappen im Neißetal. Region. In Vorbereitung auf den Tag des Geoparks und längerfristig haben «Die Niederlausitzer Wandergurken» sich entschlossen, ihr Programm für das kommende Wochenende kurzfristig zu ändern. So wird es statt der bisherigen Planung am Sonnabend, dem 30. August 2008, eine Erkundungstour auf Schusters Rappen ins Neißetal geben. Diese Tour führt entlang der Neißeterrasse von Zelz bis zur Örtlichkeit Kleine Mühle am Föhrenfließ bei Bad Muskau-Köbeln und ist Teil eines mehrteiligen Wanderprojektes 2009 „Als Grenzgänger von Forst beiderseits der Neiße per pedes unterwegs bis nach Bad Muskau und ans Ende der Welt“. Dabei möchten die «Niederlausitzer Wandergurken» ausdrücklich betonen, dass sie bei der Wanderung am 30. August nichts unternehmen werden, was zu diesem Zeitpunkt noch nicht erlaubt ist, z. B. über die neue Neißebrücke gehen, die erst am 5. September eröffnet wird. «Ansonsten stimmt aber alles, was das Motto unseres Wanderprojektes 2009 betrifft. Wer neugierig ist, was man darunter zu verstehen hat, der möge uns begleiten...» , meinen sie. Die Strecke wird ca. 16 Kilometer lang sein. Erkundungstour heißt dabei, dass die Gruppe die Strecke nur von der Kartenlage her kennt.-
(www.luft-zum-leben.de/.../sport/themenarchiv_sport/auf_schusters_rappen_durch_suedtirol/index_ger.html): < Die Verwendung des Phrasems in der Überschrift eines Beitrags soll das Interesse des Lesers wecken. Das Phrasem wird hier offensichtlich ohne scherzhafte Konnotationen verwendet.> -Sport. Auf Schusters Rappen durch Südtirol. Kenner wissen längst: Wandern in Südtirol ist ein Genuss. Zu jeder Jahreszeit entfaltet die Landschaft anderen Zauber. Wiederkommen lohnt sich daher auf jeden Fall. Gerade Asthmatiker sollten öfter ihre Wanderschuhe schnüren. Für sie ist die Bewegung an der frischen Luft sehr empfehlenswert. Wandern stärkt Atem und Widerstandkraft. Beim Wandern lassen sich Tour und Tempo individuell anpassen. Das ist ideal für Menschen mit Asthma, vor allem wenn sie bislang eher Bewegungsmuffel waren. Gut mit Medikamenten eingestellt, brauchen Patienten wirklich nicht zu fürchten, beim Wandern außer Atem zu geraten, und können ihre Aufmerksamkeit ganz der Südtiroler Kultur und Natur widmen. Wer die Landschaft zu Fuß erkundet, wird schnell merken, dass Alltagssorgen und Stress auf der Strecke bleiben. Wichtige Aspekte für Asthmatiker. Immerhin können Belastungen die Erkrankung negativ beeinflussen; schon bei gesunden Menschen verflacht die Atmung unter Stress. Wandern hingegen fördert gleichmäßiges Atmen und stärkt die Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen. So lässt sich einer Verschlimmerung der Asthma-Symptome, z.B. durch eine Erkältung, vorbeugen.-
-Mit »Rappen« sind hier scherzhaft die vom Schuster hergestellten schwarzen Schuhe gemeint. (Duden).
20. sich auf die Socken machen (ugs.) < Durch eine Bedeutungserweiterung drückt das Phrasem inzwischen auch den Beginn einer energischen, schwungvollen Tätigkeit aus. >
a) aufbrechen; fortgehen oder fortfahren (Duden - Redewendungen, ³2008); b) aktiv werden; die Initiative ergreifen
(www.rzuser.uni-heidelberg.de/~cg3/sprkr-wdj/sprachauskunft-wort.html): < Interessante Angaben zur Etymologie des Phrasems.> Fragen zu Wörtern, Namen, Redewendungen beantwortet von Jochen A. Bär. - Frage: Woher kommt die Redewendung sich auf die Socken machen? Man macht sich doch nicht strümpfig auf den Weg? - Antwort: Das Wort Socke kommt vom lateinischen soccus, dieses wiederum vom griechischen sykchos. Der Sykchos war im Gegensatz zum Kothurn (einem Schuh mit hoher Sohle – heute würden wir sagen: einem Plateauschuh –, den die Schauspieler der altgriechischen Tragödie auf der Bühne trugen) ein flacher Schlupfschuh insbesondere für Komödienschauspieler. Daher kann Socke auch einen flachen, weichen Schuh, z. B einen Filzschuh, bezeichnen, so dass der Aufbruch nicht notwendigerweise in Strümpfen erfolgen muss. In der Jägersprache steht das Wort darüber hinaus für den unteren Teil der Hasenpfote. Die Wendung sich auf die Socken machen kann daher auch bedeuten: ›eilig weggehen, wie ein Hase flüchten‹.
(www.stadtfeuerwehrverband-gelsenkirchen.de/Aktuelles2007-Dateien/Aktuelles2007.htm ): < Das Phrasem wird hier mit der Bedeutung a) verwendet: aufbrechen.>; April 2007. Löschen für ein Dankeschön. Fehlender Nachwuchs führt mehr und mehr zu Schwierigkeiten in Notfallsituationen. Viele Unternehmen wollen ihre Mitarbeiter nicht freistellen. Kleinbetriebe können es oft auch nicht. EHRENAMT FREIWILLIGE FEUERWEHR! Wenn es piept, ist höchste Eile geboten. Dann lassen sie alles stehen und liegen, den Lieblingsfilm Lieblingsfilm sein, den Tanzabend Tanzabend sein. Der Freund, die Freundin hat das Nachsehen. Wenn sich der Pieper meldet oder die Sirene heult, müssen sie sich auf die Socken machen - zu "ihrer" Feuerwache. Aufmachen zum freiwilligen Dienst. Sie tun es gern. Und: Sie kriegen für den Einsatz nicht einmal einen Cent. Allenfalls ein Dankeschön. "Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr arbeiten ehrenamtlich", sagt Branddirektor Michael Axinger, stellvertretender Chef der Berufsfeuerwehr Gelsenkirchen. Nur: Es finden sich immer weniger junge Männer - auch junge Frauen sind gefragt - für dieses Ehrenamt. "Wir haben ganz große Schwierigkeiten, den Personalbestand zu halten", klagt Axinger. Die Gründe dafür seien ebenso vielfältig wie verständlich. Das sagt Martin Colling, Mitglied und Sprecher der heimischen Freiwilligen Feuerwehr, ein Mann, der Ehrenamt und Beruf unter einen Hut bringt, bringen kann. Seit Jahren schon. Colling verdient seine Brötchen in der Abteilung für Arbeitssicherheit bei Eon. Ein Glück für die Bevölkerung Gelsenkirchens, ein Glück für die Feuerwehr. Michael Axinger wird deutlich: "Er steht im Notfall immer zur Verfügung, Eon macht ihm keine Probleme, wenn wir ihn wieder ´mal mitten aus dem Dienst herausreißen." Das war bei der Fußball-WM im vorigen Jahr so, das war jüngst bei Kyrill so, das war schon so bei nächtlichen Löscheinsätzen. Das war auch schon so bei "ganz großen Lagen", wenn die gesamte Berufsfeuerwehr draußen war und die Kameraden der Freiwilligen die verwaisten Wachen besetzen mussten. Auch der Bauingenieur Heiko Füller bescheinigt seinem Vorgesetzten viel Verständnis für sein Ehrenamt. "Der hat mir noch nie einen Stein in den Weg gelegt", betont der Zugführer des Löschzuges Horst der Freiwilligen Feuerwehr. Gleichwohl macht auch Füller Arbeitgebern keinen Vorwurf, die nicht so locker mit einem Sturm- oder Brandeinsatz eines Mitarbeiters umgehen (können). In kleinen Betrieben sei es tatsächlich oftmals ein großes Problem, einen Mann plötzlich ziehen zu lassen. Füller versteht: "Auch der Handwerksmeister ist an Termine und Verträge gebunden, ist deshalb auf die volle Kraft jedes Einzelnen angewiesen." Axinger will es aber nicht verschweigen: "Wir wissen von Unternehmern, die es rundweg ablehnen, unseren Mann im Notfall gehen zu lassen, obwohl die Firmen per Gesetz dazu verpflichtet sind und auch die Ausfallzeiten ihrer Leute bezahlt kriegen." Und: "Viele unserer Leute haben in diesen Zeiten hoher Arbeitslosigkeit nicht den Mut, sich dagegen aufzulehnen." Freilich wollen die Feuerwehrleute nicht allein den Arbeitgebern den Schwarzen Peter zuschieben und nehmen auch Jugendliche nicht aus der Kritik heraus. Axinger: "Wenn es an die Arbeit geht, machen viele ´nen Rückzieher." Feuerwehr sei aber nicht nur die Fahrt mit dem roten Auto." WAZ, 07.04.2007.
(www.tagesspiegel.de/politik/;art771,1943657): < Die Verwendung des Phrasems in der Überschrift eines Beitrags soll das Interesse des Lesers wecken. Das Phrasem wird hier in der Bedeutung b) aktiv werden; die Initiative ergreifen verwendet.> „Die Pastoren müssen sich auf die Socken machen“. Der scheidende Ratsvorsitzende Manfred Kock fordert einen neuen Anlauf für ein konfessionsübergreifendes Sozialwort. 4.11.2003, 0:00 Uhr. An diesem Dienstag wird Ihr Nachfolger als Ratspräsident gewählt. Was war für Sie das schönste Erlebnis Ihrer Amtszeit?- Der Ökumenische Kirchentag in Berlin war sicher ein Höhepunkt. Aber es gehört zu den schönsten Erfahrungen meiner gesamten Amtszeit, dass wir trotz mancher Irritationen bei einem ökumenischen Miteinander geblieben sind. - Eine Umfrage hat gezeigt, dass sich nur noch ein ganz kleiner Teil der Kirchenmitglieder aktiv am Gemeindeleben beteiligt. Ist Kirche nur noch Sache einer Minderheit?- Rund 16 Prozent fühlen sich mit ihrer Kirche noch eng verbunden. Das sind über vier Millionen Menschen. Wo gibt es schon einen Verein, der so viele aktive Mitglieder hat? Aber ich will das Problem nicht verhehlen: Wir haben immer mehr darum zu kämpfen, dass sich die Menschen mit der Kirche identifizieren, auch durch eine aktive Mitarbeit. - Muss die Kirche stärker für sich werben?- Auf jeden Fall. In den Gemeinden muss man noch aktiver auf die Menschen zugehen. Die Pastoren müssen sich auf die Socken machen. Wenn ich so etwas sage, kriege ich immer kritische Briefe, als wollte ich unterstellen, dass die Leute nicht richtig arbeiten. Das meine ich nicht. Aber wir müssen deutlicher überlegen, wie wir nach außen wirken können. Wir dürfen uns nicht auf die beschränken, die immer schon dazugehören. - Sie haben sich klar gegen den Irak-Krieg ausgesprochen. Wie politisch darf Kirche sein?- Eine Kirche, die aufhört, sich um die Dinge zu kümmern, die den Menschen Sorge, Leid oder auch Freude bereiten, ist nicht mehr Kirche, sondern ein introvertierter, religiöser Club. Allerdings darf sie keine parteipolitischen Optionen haben. Sie braucht den Respekt vor der ganzen Spannbreite politischer Überzeugungen. Das Wichtigste, was die Kirche im politischen Umfeld tun kann: Sie kann ihre Mitglieder motivieren, sich selbst politisch zu engagieren – in den Parteien. - Warum meldet sich die Kirche nicht auch bei anderen Themen deutlicher zu Wort?- Es gibt eine Reihe von Themen, in denen wir deutlich sind. Aber in manchen Bereichen sind wir mit der Diskussion noch nicht fertig. Hier muss die Kirche nicht unbedingt Position beziehen, sondern einen Dialog ermöglichen. Sie stellt sicher, dass einzelne Positionen nicht einfach untergebügelt werden. In der Debatte um Sozialreformen müssen wir dafür sorgen, dass die kritischen Stimmen genauso gehört werden wie diejenigen, die die derzeitige Politik stützen. - Sie haben Mut zu Reformen gefordert, aber auch den Schutz der Schwachen angemahnt. Ist der Reformprozess nun auf dem richtigen Weg?- Wichtig ist, dass überhaupt etwas in Gang gekommen ist. (...). Das Gespräch führte Claudia von Salzen.-
(http://lichtstrahl-magazin.de/Artikel/Bewusstsein/Feng%20Shui%2018.html): <Das Phrasem wird hier mit der Bedeutung b) aktiv werden; die Initiative ergreifen verwendet.> Feng Shui gegen das Gerümpel. Das Buch „Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags“ von Karen Kingston ist noch immer aktuell. Es motiviert zum Aufräumen. Doch das dies nicht ganz so einfach ist, möchte ich heute anhand zweier Beispiele aus dem Feng Shui-Beratungsalltag zeigen. 1. Der Keller ist voll. Es sammelt sich immer mehr darin, was eigentlich gar nicht mehr oder nicht dringend benötigt wird. Das ist fast überall so, doch nun kommt Folgendes dazu: Es geht Ihnen nicht so gut, Sie fühlen sich im Alltag gefangen, unfrei und unflexibel. Nun lesen Sie das Buch „Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags“ und Sie kommen darauf: Mensch, ich müsste mal den Keller entrümpeln. Deshalb geht es mir so schlecht, es zieht mich in den Keller, dort führt also meine Energie, mein Elan hin. Nun gut, wenn Sie sich auf die Socken machen und unten mal so richtig hinauswerfen, was unnötig ist, und Ordnung schaffen – super, dann geht es Ihnen bestimmt besser. Doch nicht gerade nur deshalb, weil unten jetzt Ordnung herrscht, sondern weil Sie aktiv etwas gegen den Frust getan haben, und zwar etwas außer der Reihe. Neue Handlungen erzeugen neue Gefühle – oder andersherum: Altes Verhalten und Benehmen bringt keine neuen Gefühle hervor, sondern eben alte. Zudem hat das Buch, bzw. Karen Kingston, Sie motiviert, aus Ihrer Lethargie gerissen – mitgerissen, etwas anderes zu tun. Nutzen Sie diese Kraft, um auch die Gründe für den ursprünglichen Frust zu beseitigen. Dann hat sich wirklich etwas bewegt! Wenn Sie nur darauf warten, dass sich nun die Gründe für den Frust in Luft auflösen werden, können Sie lange warten! Dann gibt es da noch die Leute, die erst gar nicht anfangen, sie gehen nicht in den Keller und entrümpeln nichts. Entweder a) wissen sie, dass das Gerümpel nicht die Ursache für ihren Frust ist, oder b) sie konsultieren nun einen Feng Shui-Berater und fragen ihn unter anderem, ob sie nicht den Keller entrümpeln sollten, um endlich all die schönen Dinge im Leben tun zu können, oder ob die Ursache dafür woanders liegt. Mal ehrlich, der unaufgeräumte Keller ist in den meisten Fällen nur eine Ausrede, ein vorgeschobener Grund, um das Leben nicht anpacken zu müssen. Irgendetwas, irgendwer ist schuld an ... Es kann lange dauern, bis all dies aus dem Weg geräumt ist. Viel Arbeit wartet auf Sie, kein Wunder, dass Sie keine Lust dazu haben. Nutzen Sie diese Zeit doch einfach für die schönen Dinge des Lebens. Tun Sie das, woran Sie sich gehindert fühlen, oder ist es Ihr Sinn im Leben, Keller zu entrümpeln? Warum also lange warten? Am meisten Glück haben diejenigen, die die Entrümplungsenergie nutzen, um mehr Spaß im Leben zu haben, und natürlich diejenigen, die einen kompetenten Feng Shui-Berater buchen. Denn dabei bekommen wir heraus, was die wirkliche Ursache für den Frust ist.-
(http://mein.salzburg.com/mt-cp.cgi?__mode=view&id=2173): <Das Phrasem wird hier mit der Bedeutung b) aktiv werden; die Initiative ergreifen verwendet.> Gusenbauers Tage gezählt? Kommentiert. Also dieses Problem sollte raschest (!) geklärt werden, denn eines glaube ich nicht, dass die Gabi Burgstaller solchen Problemen aus dem Wege geht. Bitte die zuständigen Politiker sollten schleunigst sich auf die Socken machen und diese Umstände einstellen.-
(www.stern.de/unterhaltung/musik/598148.html?id=598148&rendermode=comment): <Das Phrasem wird hier mit der Bedeutung b) aktiv werden; die Initiative ergreifen verwendet.> Musikmesse Popkomm. "Die Marktlage ist dramatisch"- (Kommentar): R.Z. (19.9.2007, 13:57 Uhr). Mit der Politik im Bett. Dass Musik ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, zeigt sich bei vielen Aktionen der Musikindustrie. Zum einen gehört dazu die Kriminalisierung der Schulhöfe, aber auch die Freigabe für die Erhöhung von GEZ-Gebühren. Die Lobby dieser Industrie ist so stark, dass sie auch die Politik erdrückt. Dabei wissen die meisten nicht einmal worüber sie reden, wie z.B. Minister Glos, der die Probleme in den illegalen Aufnahmen begründet sieht. Privatkopie ist erlaubt. Dafür wird viel Geld an die GEMA gezahlt. Aber wenn ich keine Ahnung habe, sollte ich einfach mal... Wenn ein Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert, sollte man Alternativen bieten und sich auf die Socken machen, diese auch um zu setzen. Das ständige Jammern hilft auch nicht weiter.
21. sich aus dem Staub machen (ugs.)
sich rasch (und heimlich) entfernen
(www.dradio.de/dkultur/sendungen/essigsessenzen/776006/): < Etymologische und linguistische Betrachtungen zu diesem Phrasem. Derartige Erläuterungen finden sich häufig in den Wochenendausgaben der Zeitungen und werden dann später als kleine Sammlungen von Redewendungen herausgegeben.> ESSIGS ESSENZEN 25.04.2008. Sich aus dem Staub machen. Staub ist ein ganz besonderer Dreck, zu dem wir irgendwann mal alle werden: "Erde zu Erde, Staub zu Staub". Um unsere endgültige Pulverisierung geht es hier allerdings noch nicht, wenngleich man vorwurfsvoll schon manchem Toten vorgeworfen hat, er habe sich aus dem Staub gemacht. Auch der Straßenstaub, den jemandes Weggang aufwirbelt, reicht als Erklärung nicht aus, vielmehr muss man weit zurückgehen in die Zeit der hellen Heerhaufen, die auf dem Schlachtfeld mit ihrem Getümmel viel Staub aufwirbelten. Im Schutze dieser Wolken fand manch ein Hasenfuß die Gelegenheit zur raschen Flucht und machte sich aus dem Staub. Das überlebenskluge Desertieren galt freilich militärfrommen Zeiten als ehrenrührig, weshalb ein negativer Beiklang die Redensart lange begleitete, der heute nicht unbedingt mitschwingen muss.-
(www.freitag.de/2008/10/08100101.php): < Der anspruchsvolle Beitrag wurde ausführlich zitiert, da er - neben dem hier zu besprechenden Phrasem "sich aus dem Staub machen" - mehrere Phraseme enthält, die literarisch gelungen modifiziert wurden, wie z.B. "etwas mit der Muttermilch einsaugen" wird hier zu "Frauen, die nur noch wenig ideologische Ostmilch abbekommen hätten". Anspielung auf Slogans der 68er Revolution in Paris: "dem unterm Pflaster liegenden Sand gesät worden sind".- Inhaltlich befasst sich der Beitrag mit einem akuten traurigen Ereignis. (Kindstötung). Gleichzeitig wird die frühkindliche Erziehung in Ost- und Westdeutschland kritisch abgehandelt. > Freitag 10. 07.03.2008. Ulrike Baureithel, Rote Schlampen. Kindstötungen. Was ein rhetorischer Ausrutscher über Einheit und Emanzipation erzählt. Wer hätte gedacht, wie viel sie gemeinsam haben, die vor der Geschichte blamierten Achtundsechziger und die historisch delegitimierte DDR! Ein anhaltinischer Ministerpräsident musste uns mit der Nase darauf stoßen, als er die angeblich ausufernden Fälle von Kindstötungen in Ostdeutschland zum Anlass nahm, über den bedenklichen Wertehorizont der Ost-Frauen zu sinnieren, die - um ihre hedonistischen Urlaubswünsche zu erfüllen - früher in der gynäkologischen Klinik aufgetaucht seien, um sich von ungewolltem Ballast zu befreien. Ihr "leichtfertiges Verhältnis zum Leben" rühre von einer bis heute nachwirkenden Abtreibungspraxis, die als "Mittel der Familienplanung" in der DDR anerkannt gewesen sei. Natürlich hat nach dem aufbrausenden "Sturm der Empörung" Wolfgang Böhmer pflichtschuldig Abbitte geleistet. Doch rhetorische "Ausrutscher" wirken - mehr als die gezielte Provokation - läuternd auf der politischen Bühne: Da spricht einer aus, was man doch selbst schon vermutet hatte und sich nicht zu sagen traute. Die schüchterne, willige Braut, Sie erinnern sich, die man da ´89/90 "heimgeführt" hat, ist eine Schlampe, die ihre Kinder in Krippen verwahrlosen lässt oder, schlimmer noch, gleich auf dem heimischen Balkon entsorgt. Ein Narr wäre, der annähme, dieser "Ausrutscher" sei nur der Fauxpas eines ungeschickten Politikers. Dass er Böhmer just in dem Moment entschlüpfte, als sich die Linke anschickte, auf Freiersfüßen im Westen der Republik "anzukommen", ist wahrlich kein Zufall. Wo die "rote Socke" nicht mehr passt, kommt die "rote Schlampe" zum Zuge. Mit dem Linksimport aus dem Osten, so der Subtext, bricht in den wertebewussten, ökologisch geschleuderten und von Ethikpolizisten bewachten Westen die Barbarei ein. Von der, so der wertkonservative Stoßseufzer, setzen sich Gott sei Dank und mit bühnenreifem mea culpa nun auch diejenigen ab, die vor 40 Jahren mit Steinen warfen oder mangels naheliegenderer Möglichkeiten zur Abtreibung nach Holland fuhren. Wie zur Bestätigung, dass gute christliche Erziehung am Ende doch zu späten Einsichten verhilft! Stumpf bleiben in einer solchen Gemengelage Argumente: Dass Schwangerschaftsabbruch und Kindstötungen tatsächlich nichts miteinander zu tun oder die heute überforderten Frauen nur noch wenig ideologische Ostmilch abbekommen hätten. Dass das statistische Material nicht aussagefähig sei und überhaupt das Ganze ein Problem der verfehlten Einheitspolitik. Wen interessiert das schon? Dagegen gibt es mediale Bilder und Reden, die sich über den "Schlampen"-Diskurs legen. Anne Will beispielsweise, die sich, in bester Christiansen-Nachfolge, nur dann eine Frauenrunde ins Studio holt, wenn über Kinderkriegen, Kinderbetreuung, Kindergeld und was es an K´s noch mehr gibt, verhandelt wird. Dort ist es, unter dem Vorzeichen "seriöser" Bindungsforschung, dann wieder möglich, ernsthaft darüber zu diskutieren, welch fürchterliche Auswirkungen die Krippe auf die Kleinsten hat und wie sehr sie gerade die Zuwendung ihrer erwerbstätigen Mütter (respektive Väter, so weit sind wir immerhin schon) missen. Erfahrungslose wie Claudia Roth müssen dann daran erinnern, dass auch Nicht-Mütter ein Lebensrecht haben. Eine neue Sehnsucht nach der Form, der Einfassung, bricht sich Bahn. Der allenthalben aufblühende Wertekonservativismus geht Hand in Hand mit einer einzigartigen kollektiven Anstrengung, Vergangenheit zu erledigen und damit alle gesellschaftlichen Alternativen, egal, ob sie auf harter sozialistischer Erde oder dem unterm Pflaster liegenden Sand gesät worden sind. Doch nicht ein Irrtum blamiert das Experiment, sondern es blamieren sich die, denen der Mut zum neuen Versuch fehlt. Die DDR-Kinderkrippe und die Kinderladenbewegung, um bei den K-Angelegenheiten zu bleiben, mögen nichts gemeinsam gehabt haben, außer dass sie den Druck von den Familien nehmen wollten. Das mag in beiden Fällen nicht immer besonders gut gelungen sein. Aber verheerender ist der Erfolgsdruck, der heute auf Familien lastet. Die Mütter (vor allem die) müssen perfekter sein als früher, um genau die perfekten Kinder in die Welt schicken zu können, die man dort erwartet. Und es soll dabei nichts vergeudet werden an Ressourcen - obwohl doch das ganze System eine gigantische Vergeudungsmaschine ist, vorab an Menschen. Auch deshalb das Tremolo über überforderte, leichtfertige oder wertblinde Frauen - und auch hier kein Zufall, dass von den Vätern, die sich aus dem Staub machen, ihre Kinder prügeln oder Schlimmeres, nicht die Rede ist. Schon die einstige DDR hatte der Westen paternalistisch "in Obhut" genommen und ihr dann den kapitalistischen Prügel gezeigt; nun also gilt es, den dort "verwahrlosenden" Nachwuchs zu retten.-
(www.presseportal.de/polizeipresse/pm/43561/1177667/polizeipraesidium_suedosthessen_offenbach): 23.04.2008 | 12:34 Uhr. POL-OF: Pressebericht des Polizeipräsidiums Südosthessen vom 23.04.2008. Offenbach (ots) - Bereich Offenbach. Justizvollzugsanstalt statt Amerika - Neu-Isenburg. Ein 20-jähriger Amerikaner befindet sich seit Dienstag in einer Justizvollzugsanstalt. Ein Haftrichter hatte Fluchtgefahr erkannt und einen Untersuchungshaftbefehl gegen den jungen Mann erlassen. Bereits am Freitag hatten Beamte der Dreieicher Ermittlungsgruppe West die Wohnung des 20-Jährigen aufgesucht. Sie hatten Hinweise, dass er in seinem Zeppelinheimer Domizil gestohlene Motorroller horte. Tatsächlich fanden die Schutzleute mehrere Teile von Rollern und Kennzeichen, die zum Teil schon Diebstählen in Dreieich und Mörfelden zugeordnet werden konnten. Da er die Taten zugab und keine Anzeichen vorlagen, dass er sich aus dem Staub machen wolle, wurde der Amerikaner wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittler aus Dreieich blieben aber an der Sache dran und bemerkten, dass er beim US-Konsulat seinen amerikanischen Reisepass verlängern wollte - offensichtlich, um einer drohenden Freiheitsstrafe zu entgehen. Die Staatsanwaltschaft stellte nach Bekanntwerden dieser Umstände sofort einen Antrag auf Haftbefehl, dem der Richter folgte; war doch zudem noch eine Bewährungsstrafe gegen den Zeppelinheimer offen. Er wurde am Dienstag erneut festgenommen und noch am gleichen Tag in die Justizvollzugsanstalt nach Wiesbaden gebracht. Während er dort auf seine Verhandlung wartet, ermittelt die Dreieicher Polizei, ob noch weitere Diebstähle von Motorrollern auf das Konto des Festgenommenen gehen.-
(www.taz.de/dx/2002/08/02/a0090.1/text ): < In diesem Beitrag wird das Phrasem "sich aus dem Staub machen" für einen politischen Rücktritt gebraucht. Die ursprüngliche Bedeutung "sich heimlich und rasch entfernen (oftmals nach einem Verbrechen)" bekommt dadurch eine etwas andere Nuance.- Der Beitrag enthält weitere, durch Kursivdruck markierte Phrasem, wie sie in journalistischen Texten häufig vorkommen.> Der sentimentale Sozialist. Als Politiker ist Gregor Gysi immer von dem Wunsch gejagt worden, ein ganz anderer zu sein. Vielleicht hat er sich dies mit seinem Rücktritt erfüllt von JENS KÖNIG. Das erste Mal wollte Gregor Gysi sich aus dem Staub machen, als er gerade mal vier Wochen Parteivorsitzender war. Am 21. Januar 1990 trat Wolfgang Berghofer als Gysis Stellvertreter zurück und gleich auch noch aus der SED-PDS aus. Gysi schrieb in der Nacht darauf einen wehleidigen Brief an seine Genossen und verlas ihn am nächsten Morgen im Parteipräsidium. Er wollte Schluss machen. Lothar Bisky meldete sich in der Sitzung als Erster zu Wort. Er machte drei Vorschläge. Erstens: Der Brief darf dieses Haus auf keinen Haus verlassen. Zweitens: Gysi wird nach Hause geschickt und soll sich 48 Stunden ausschlafen. Drittens: Die anderen Präsidiumsmitglieder fangen endlich an, richtig zu arbeiten. In den wirren Wendezeiten nannten sie das Politik. Gysi blieb Parteichef. Und hatte in Bisky einen neuen Freund. Diese Nummer hätten die Genossen am Mittwoch gern noch mal gegeben. Gysi vom Rücktritt abgehalten wegen dieser läppischen Bonusmeilen-Geschichte und ihn zum Schlafen nach Hause geschickt. Aber Gysis Entscheidung stand fest. Er hat sie allein getroffen. Ohne die Partei, an der er emotional hängt, aber von der er sich so sehr entfremdet hat. Das erste Mal zurückgetreten ist Gregor Gysi im Januar 1993. Ermüdet von den innerparteilichen Kämpfen, zermürbt von dem eisigen Klima in Bonn, genervt von den Stasi-Verdächtigungen legte er sein Amt als PDS-Vorsitzender nieder. "Ich will nicht von der Politik abhängig werden", sagte er damals. Gysi hat seitdem noch oft über Rücktritte gesprochen - kokett, eitel, drohend, moralisierend, aber nie grundlos. Gysi ist harmoniesüchtig. Er hat es immer gemocht, der zu sein, der er war, und es schmeichelte ihm, dafür auch noch geliebt zu werden. Aber als Politiker ist Gysi auch immer von dem Wunsch gejagt worden, ein ganz anderer zu sein. Im Westen übersetzt man diesen Wesenszug gern mit Larmoyanz. Da ist sogar etwas dran, vielen Ostdeutschen fehlt es an einer gewissen Härte. Aber in Bezug auf Gysi wird dabei vergessen, dass ihn nicht der Wunsch nach Karriere, sondern eine historische Ausnahmesituation in die Politik gespült hat. Gysi, der clevere Anwalt, wollte nie ein "normaler" Politiker sein. Vor zwei Jahre bekannte er sogar einmal, in seinem Innern gar kein Politiker zu sein. Ihm fehlt die Ausdauer, die Demut vor dem Amt, die Mittelmäßigkeit. Gysi ist intelligent. Er langweilt sich schnell. Er braucht den Widerstand. Er will den großen Auftritt. In der DDR hat er nicht irgendwen, sondern Havemann und Bahro verteidigt, die größten Gegner des SED-Regimes. Für seine Partei war Gysi ein Glücksfall. Er hat erst ihr Vermögen und dann sie selbst gerettet. Gysi war zwölf Jahre der führende Kopf der PDS und die Ikone aller Ostdeutschen. Er hat in diesen zwölf Jahren aber auch an der Politik gelitten. Sie hat ihn aufgefressen und oft einsam werden lassen. "In der Politik gibst du die Souveränität über dich auf", sagt Gysi, "du verfügst nicht mehr über dich; nicht über dein öffentliches Bild, nicht über dein Image, nicht über deine Zeit." Gysi hat über die Zumutungen der Poltik geklagt und darüber nicht gemerkt, dass er längst das Opfer seiner selbst geworden war. Gysi redete und redete und redete, weil er Angst hatte, mit dem Reden aufzuhören. Vor zwei Jahren verabschiedete er sich ganz aus der Politik und nannte es eine Lebensentscheidung. Er wollte wieder als Anwalt arbeiten. Schon ein Jahr später nahm er seine Entscheidung zurück und wollte Regierender Bürgermeister von Berlin werden. Gysi war getrieben von seiner Eitelkeit und der Vorstellung, er, Gregor Gysi, könnte endlich regieren. In der deutschen Hauptstadt. Aber vor allem war er getrieben von der Angst, ohne Politik, ohne Öffentlichkeit in ein tiefes Loch zu fallen. Gysi wurde Wirtschaftssenator und bekämpfte die Durchschnittlichkeit dieses Jobs mit viel Geschick und einem 16-Stunden-Arbeitstag. Er ist nicht an diesem Amt gescheitert, auch wenn er natürlich sah, dass der rot-rote Senat der Hauptstadt nicht den versprochenen Aufbruch bescherte. Er war höchstens im Stillen verzweifelt - über sich selbst. Und dieser Verzweiflung hat er freien Lauf gelassen, als die Geschichte mit den Bonusmeilen aufflog. Sie muss ihn ernsthaft geschockt haben. Er nimmt Privilegien in Anspruch, ohne es zu merken. "Ich habe mich von meinen Wählerinnen und Wählern entfernt", schreibt er fassungslos in seiner Rücktrittserklärung. "Ich fürchte mich vor meinen eigenen Persönlichkeitsveränderungen." Das sind vielleicht eitle, egoistische, moralisch überladene Sätze. Aber es sind auch ehrliche Sätze. Gysi meint sie genauso, wie sie da stehen. Gysi hat ein sentimentales Verhältnis zum Sozialismus, was auch immer er darunter versteht. Seine ganze Familiengeschichte ist damit verbunden. Seine Großmutter Erna, eine Jüdin, trat 1920 in die KPD ein. Sein Vater, seine Mutter, Verwandte - alles Kommunisten, viele von ihnen Juden, von den Nazis verfolgt oder ermordet, viele später in der DDR politisch verstrickt. Als Gregor Gysi SED-Chef wurde, tat er das auch, weil er die Linken endlich mit der Vernunft versöhnen wollte. Am Tag seiner Wahl am 9. Dezember 1989 bekam Gregor Gysi einen riesigen Besen geschenkt. Er sollte damit den ganzen Saustall ausmisten. Dabei ging es in jenem Herbst zuallererst um den Amtsmissbrauch der SED-Funktionäre. Was sich hinter den Mauern von Wandlitz abspielte, hatte die Öffentlichkeit gerade erst erfahren. Vielleicht hat Gysi in den letzten Tagen an diesen Besen gedacht. Vielleicht hat er sich deswegen so über sich selbst erschrocken. In dieser Verzweiflung interessierte ihn dann nichts mehr - nur noch er selbst.-
(www.daserste.de/kultur/sendung.asp?datum=10.08.2003): < Die Verwendung des Phrasems in der Überschrift eines Beitrags soll das Interesse des Lesers wecken.> Alte, wollt ihr ewig leben. Die Schweiz läutet die nächste Runde in der Sterbehilfedebatte ein. Sollen die Alten sich aus dem Staub machen, weil sie unbezahlbar geworden sind? So jedenfalls interpretiert die Philosophin und Ethikerin Petra Gehring die neuen Richtlinien der "Schweizer Akademie für Medizinische Wissenschaften" (SAMW). Ihr Inhalt: Beihilfe zum Selbstmord, den damit neuerdings auch die Schweizer Ärzte befürworten und nicht etwa aus moralischen, sondern aus Kostengründen. Straffrei ist die Beihilfe zum Suizid in der Schweiz schon lange - höchst umstrittene Vereine verabreichen den Sterbewilligen den Todestrank. Bisher hat sich die Schweizer Ärzteschaft von solchen Praktiken distanziert. Jetzt mischt sie mit und bricht damit mit ihrem Berufsethos. Die Schweiz setzt sich durch diesen Schritt an die Spitze einer europaweiten Entwicklung: jetzt wird die Debatte um die Sterbehilfe vor dem Hintergrund der Kostenexplosion im Gesundheitswesen geführt. Ökonomie contra Moral? ttt fragt nach den ethisch- moralischen Konsequenzen.
22. die Tapete(n) wechseln (ugs.) < Die Variante mit der Pluralform „die Tapeten wechseln“ ist im Internet wesentlich häufiger vertreten> < Vgl. G.1,12 >
umziehen; sich am Arbeitsplatz, im Beruf verändern (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.brigittereimann.de/zitatanzeige.php?Nummer=25): < Literarischer Beleg für dieses Phrasem mit der traditionellen Bedeutung 'umziehen'.> Zitate - Brigitte Reimann über den bevorstehenden Umzug von Hoyerswerda nach Neubrandenburg. 17.02.66. "(...) Übrigens tragen wir uns mit vagen Umzugsplänen. Beim Verlag hat ein Schriftsteller aus Neubrandenburg mit mir gesprochen, um uns abzuwerben. Sein Bezirk rührt mächtig die Trommel... Wir hätten schon Lust, mal wieder die Tapeten zu wechseln, auf die Dauer ist Hoyerswerda auch eine Geißel Gottes." (S. 227). - 04.01.66. "Es war doch ein merkwürdiges Gefühl, als wir um zwölf Uhr aus dem Fenster sahen und uns sagten, daß das nun die letzte Silvesterfeier in der alten Heimat ist. Von Spremberg aus kann man das Kombinat sehen und hören, und die Kraftwerke begrüßten das neue Jahr, indem sie zwölfmal hintereinander Dampfstöße ausströmen ließen – das ist ein durchdringendes Geräusch, das irgendwie an Meeresbrandung erinnert. Komisch, was man so alles vermissen wird, wenn man hier erst einmal weg ist!" (S. 237). - 09.08.68. "Ich denke jetzt oft an früher, an die Zeit vor fünf und vor zehn Jahren, als wir hierherkamen. Alles schmeckt nach Abschied... Merkwürdig, wie man sein Herz an diese öde Landschaft gehängt hat, an diese unmögliche Stadt, an die Leute – Gott weiß was. Wenn ich denke, daß nur ein paar Blöcke in einer Sandwüste standen, als wir hierherkamen, und jetzt ist es eine Stadt von fast sechzigtausend Einwohnern, und das Kombinat ist ein riesiger Komplex geworden." (S. 255).- Elten-Krause, Elisabeth/Lewerenz, Walter: Brigitte Reimann in ihren Briefen und Tagebüchern.- 31.03.66. "(...). Wir sind unten durch, wie man sagt. Mir kann man finanziell nichts anhaben, kann keine Aufträge entziehen. Dafür fängt das Theater wegen der Wohnung an. ('Die Bevölkerung fordert') Macht nichts. Wir ziehen sowieso nach Neubrandenburg. Sprach in Berlin mit Wohlgemuth. Wir sind willkommen, denke jetzt also endlich an Umzug." (S. 187). - 11.09.68. "Am Montag sind wir aus Neubrandenburg zurückgekommen. Die Wohnung ist endlich erkämpft, umgebaut, hergerichtet, wenn auch noch in chaotischem Zustand. Am 23. wollen wir umziehen, der Möbelwagen war bestellt." (S. 215). - 18.11.68. "Der letzte Tag in Hoy. 6 Uhr früh; gleich kommt der Möbelwagen. Die allmorgendlichen Geräusche, Schritte auf der Treppe, M.s überlautes Radio, B.s Husten (deutlich zu hören durch den Luftschacht), der Lärm der Baumann-Kinder. Ilse hat geweint. Gestern abend, mitten im Chaos, noch einmal Schmidts zu Besuch." (S. 219). Reimann, Brigitte: Alles schmeckt nach Abschied. Tagebücher 1964-1970.-
(http://www2.tonbandmuseum.info/grundig-biografie05e.0.html): < Eine erfolgreiche deutsche Nachkriegsbiographie. - Das Phrasem wird hier verwendet, um auszudrücken, dass man seine gewohnte Umgebung verlassen möchte. > Und Max Grundig baut die deutsche Erfindung, das Tonbandgerät, jetzt für alle. Vor diesen Ereignissen trat eine weitere Neuerscheinung der Grundig-Werke zur selben Zeit in den Hintergrund: Die ersten Heim-Tonbandgeräte wurden fabriziert und, unter anderem, zunächst in die Musikschränke eingebaut. Als 1952 Max Grundig mit seinem Werk die 100 Millionen-Umsatzgrenze übersprang (exakt 105.937.209 DM, davon 10,6 Millionen Auslandsumsatz), 6.287 Beschäftigte zählte, 33 Prozent Marktanteil erobert hatte, sein 1.000.000stes Radiogerät vom Band lief, täglich weitere 2.500 Stück hinzukamen, die noch immer nicht ausreichten, die Nachfrage zu decken, als er mit dem „Reporter 300 L“ für 998.- DM den ersten Tonbandkoffer unter 1.000 Mark auf den Markt brachte und in der Kurgartenstraße eine Werkshalle für die Fernsehfertigung aufgestellt hatte, als alle Welt den Millionär Max Grundig kannte, da entschloß er sich endlich, seine kleine, bescheidene Dreizimmer- Mietwohnung in der Fürther Moststraße 17 aufzugeben und in eine Villa in der Nürnberger Virchowstraße am Stadtpark zu ziehen. Das war am 7. Mai 1952. Ein Blick in Max Grundig‘s Privatleben. Aber auch das geschah nur aus Zufall. Der Geschäftsführer der Handelskammer hatte ihn angerufen: „Herr Grundig, bei mir sitzt der Herr Vollrath, der will seine Villa verkaufen. Für 60.000 Mark Die braucht er zur Abwicklung seiner Wiedergutmachung. Er möchte die Geschichte schnell hinter sich bringen und wieder zurück in die Schweiz.“ Vollrath war ein Nürnberger Spirituosen-, Wein- und Getränkehändler, 1933 ausgewandert und enteignet. Max Grundig traf sich mit Vollrath, drei Tage später hatten sie den Verkauf notariell beglaubigen lassen. Noch ein Haus fand er in diesem Jahr, eigentlich mehr ein eigenes Ländchen. Max Grundig hatte schon eine ganze Weile ein altes Bauernhaus gesucht, damit er ab und zu mal die Tapeten wechseln und abschalten konnte. Er rief den Direktor Samstag von der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank in München an: „Ich suche was Ruhiges, als Wochenendhaus, ich komm ja doch nie in Urlaub. Wenn Sie mal was hören, sagen Sie es mir.“ Ein paar Wochen später war Direktor Samstag am Telefon: „Herr Grundig, ich hab da eine feine Sache für Sie.“ „Und wo ist das?“ - „Hinter Lenggries bei Tölz.“ – „Gut, ich komm hin und schau es mir an.“ Die beiden Herren fahren gemeinsam von München nach Lenggries, steigen aus, gehen ein Stück, stehen plötzlich vor einem nicht gerade kleinen Schloß, dahinter ein mächtiger Gutshof. Max Grundig will weitergehen, weil er sein „Bauernhäusle“ sucht. Direktor Samstag hält ihn fest: „Wo wollen Sie denn hin? Das ist es!“ - „Das ist was?“ Max Grundig schaut erst das riesenhafte Gebäude an, dann seinen Begleiter. „Ja, sind Sie verrückt? Ich will doch bloß ein kleines Bauernhaus, so für 30.000, 40.000 Mark. Was soll ich denn mit diesem Palast?“ „Jetzt hören Sie sich die Geschichte doch erst mal an. Der Besitz heißt Hohenburg, gehörte dem Großherzog von Luxemburg, hat 2 Millionen Quadratmeter und kostet nur 300.000 Mark, mit allem Drum und Dran. Eine ganze Landschaft für diesen Betrag. Ist denn das nichts?“ Nun, da hatte der Direktor Samstag wohl recht, und Max Grundig wäre kein Geschäftsmann, hätte er sich diese Gelegenheit entgehen lassen. Also kaufte er den großherzoglichen Besitz, schenkte den Schwestern vom Orden der Ursulinerinnen das Schloß mit über 300 Zimmern, einem Sportverein etliche 1000 qm Boden, baute den Gutshof aus, züchtete später darauf Bullen, Schweine und anderes Getier, um 1973 das ganze Hohenburg seiner Tochter Inge und ihrem Mann Wilhelm Scheller zu übergeben. Die beiden hatten übrigens am 8, September 1952 in der Nürnberger Lorenzkirche geheiratet, nur ein paar Wochen, nachdem Max Grundig das Gut Hohenburg gekauft hatte.-
(www.nzzfolio.ch/.../showarticle/1c5cbbdd-3927-40c7-8b38-b304021dee12.aspx): < Hier wird das Phrasem verwendet, um einen Raumwechsel in einem einzigen Haus zu bezeichnen.> NZZ Folio 09/97.Menschen & Räume -- Glücks Glück von Lilli Binzegger. (...). Als die Kinder kleiner waren, war nicht dieser Raum, sondern die grosse Wohnküche das Zentrum des Hauses. Dort spielte sich alles ab, dort haben die Kinder die Hausaufgaben gemacht, sich gestritten und was eben so alles dazugehört. Jetzt ist hier der Ort, an den meine Frau und ich uns zurückziehen von all dem, was um uns herum passiert. Eine Art Refreshing Room (sic). Wenn ich ein paar Stunden lang oben in meinem Arbeitszimmer gezeichnet habe, muss ich irgendwie die Tapete wechseln. In die Stadt gehe ich nicht sehr gern. So ziehe ich dann einfach eine Etage tiefer hierher, um Luft zu holen. Dann geniesse ich den Blick nach draussen in den Garten. Im Sommer ist, wenn immer das Wetter es zulässt, die Tür offen, so dass der Garten mit in den Raum einbezogen wird und umgekehrt. Früher wurde der schöne Garten mit seinen alten Bäumen bestenfalls zum Wäscheaufhängen benutzt. Es gab auch keinen direkten Ausgang dazu. Im Bewusstsein der Urbewohner war die Schokoladenseite eben dort, wo man die ersten Autos herumfahren sah, zur Strasse hin.