H.3 UNGEDULD - ÄRGER - EMPÖRUNG - PROTEST |
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Mit diesen, zumeist, umgangssprachlich verwendeten Phrasemen des Kapitels H.3 drücken die Benutzer - bisweilen auf sehr deftige Art und Weise - ihre Ungeduld, ihren Ärger oder ihre Empörung aus. Es versteht sich von selbst, dass der Kompilator (S.E.) dieser Beispiele sich vom Inhalt der Belege distanziert. Unter phraseologischen Gesichtspunkten sind die Zitate jedoch in zweifacher Hinsicht interessant: Sie geben Einblick in den diastratischen Gebrauch der Phraseme und durch den ungewöhnlichen Kontext ermöglichen sie in mnemotechnischer Hinsicht ein rasches Memorieren und Behalten der jeweiligen Phraseme.
1. Es ist, um auf die Bäume zu klettern (ugs.) (salopp scherzhaft) < Dieses Phrasem ist relativ selten im Internet belegt. > < Vgl. B.2.5,2
>
Es ist zum Verzweifeln (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.dic.academic.ru/dic.nsf/ger_enc/46069/Es): Es ist, um auf die Bäume zu klettern. Die umgangssprachliche Redensart steht für »es ist zum Verzweifeln«: Es ist, um auf die Bäume zu klettern; jetzt habe ich ihn wieder verpasst. 7 : 0 haben wir verloren, es ist, um auf die Bäume zu klettern! - Das sprachlich Bild spielt scherzhaft übertreibend darauf an, dass jemand vor Wut, Zorn »hochgeht«.
- Der FC Augsburg hat schon wieder verloren, es ist, um auf die Bäume zu klettern!
( http://www.blattwerk-gartengestaltung.de/lustspiel/Blattwerk_-_Lustspiel_Garten_Text.doc.
): < Auszug aus einem Informationsblatt.- Wortspielerische Verwendung des Phrasems.> - Baumklettern für Kinder. Mit Erwachsenen ist es oft, um auf die Bäume zu klettern! Deshalb lassen wir sie mal schön auf dem Boden ihrer Tatsachen und schwingen uns in die Baumkronen der Schöpfung. Entdecken die Natur, spüren die eigene als auch die Schwerkraft. Und seilen uns ab in die Höhen kindlicher Phantasie.
- Die Wendung drückt scherzhaft übertreibend aus, dass jmd. bei starker Gemütsbewegung, besonders wenn er wütend ist, »hochgeht«, vgl. die Wendungen »auf die Palme gehen«, »jmdn. auf die Palme bringen« und »die Wände hochgehen«. (Duden).
2. Das schlägt dem Fass den Boden aus! (ugs.)
jetzt ist es genug; das ist der Gipfel der Frechheit; mehr kann man sich nicht gefallen lassen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.geo.de/GEOlino/mensch/redewendungen/56020.html): < Zur Etymologie des Phrasems. Vgl. hierzu aber auch weiter unten die Angaben des Dudens. > - Als Ausruf der Empörung sagt man manchmal "Das schlägt dem Fass den Boden aus". Aber woher stammt diese Redewendung eigentlich? Die Antwort ist: aus Bayern. 1516 wurde dort das "Reinheitsgebot" verabschiedet. Das ist ein Gesetz, dass genau vorschreibt, welche Zutaten bei der Herstellung von Bier verwendet werden dürfen. Das Reinheitsgebot wurde streng überprüft. Wenn in einer Brauerei Bier entdeckt wurde, das anders zubereitet worden war, dann wurde es sofort vernichtet. Und zwar, indem dem Fass der Boden ausgeschlagen wurde. So lief das ganze Bier auf den Boden und konnte nicht mehr getrunken werden. Die Redewendung hat sich bis heute gehalten – für etwas, das große Empörung hervorruft.-
(www.wsws.org/de/2008/mar2008/zug-m20.shtml): < Mit diesem Phrasem drückt eine ältere Dame ihre Empörung aus über die Gebührenordnung der Bahn für den Zug der Erinnerung.> Zug der Erinnerung. Deutsche Bahn verweigert jegliche Unterstützung von Werner Albrecht. 20. März 2008. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn Hartmut Mehdorn hat den Geschäftsführer der Düsseldorfer jüdischen Gemeinde Michael Szentei-Heise letzte Woche wegen Beleidigung und Verleumdung angezeigt. Bei der Eröffnung der mobilen Ausstellung "Zug der Erinnerung" hatte Szentei-Heise Mehdorn laut Presseberichten unter anderem als "Führer der neuen Reichsbahn" bezeichnet. Hintergrund ist die Verbitterung der Ausstellungs-Organisatoren über die Trassengebühren, die ihnen von der Bahn für den "Zug der Erinnerung" berechnet werden. Die Ausstellung erinnert an die Deportation von rund einer Million Kinder und Jugendlichen in der NS-Zeit und beleuchtet dabei auch die Rolle der damaligen Reichsbahn. Mehdorn und die Bahn haben zuerst versucht, die Ausstellung zu verhindern. Nachdem sie dies nicht geschafft hatten, versuchen sie den Ausstellungsmachern - zahlreichen Bürgerinitiativen - die Zugfahrt zu erschweren. Was wollte und will Mehdorn der Öffentlichkeit vorenthalten? (...). Im letzten Abschnitt des Zuges werden die Rolle von Bahnchef Mehdorn und die Gebührenforderungen der Bahn beleuchtet. "Das schlägt dem Fass den Boden aus", so eine ältere Dame beim Anblick der Rechnungen der Bahn für den Zug der Erinnerung auf seiner Station in Duisburg. Der Bahnvorstand lässt sich das Gedenken an die NS-Opfer im Stundentakt bezahlen. Auf kleineren Bahnhöfen wie der in Esslingen bei Stuttgart kostet der Aufenthalt pro Stunde 22,50 Euro. Größere Bahnhöfe kosten 45 Euro pro Stunde, zuzüglich Mehrwertsteuer. Jeder gefahrene Kilometer wird mit 3,50 Euro und die Nachtabstellung der Ausstellungswagen mit den Fotos und Dokumenten der Deportierten mit weiteren 5 Euro pro Stunde berechnet. Der Trägerverein rechnet mit Kosten von rund 25.000 Euro allein für die Schienennutzung und rund 70.000 Euro für die Standgebühren auf den Bahnhöfen, insgesamt mit über 100.000 Euro. Eine ähnliche Ausstellung durchlief in der Zeit von Juni 2000 bis Dezember 2004 18 französische Bahnhöfe und wurde vom französischen Staatsunternehmen SNCF (Société Nationale des Chemins de Fer) unterstützt. Bei Eröffnungen an den jeweiligen Bahnhöfen kam es teilweise zu erschütternden Szenen beim Gedenken an die etwa 520 Kinder deutscher Emigranten, die von Frankreich nach Auschwitz verschleppt und dort sofort umgebracht worden waren. Höhepunkt des Gedenkens war die Präsentation der Kinderfotos und der letzten Briefe auf dem Pariser Gare du Nord, die auch durch eine englischsprachige Version Reisende des " Eurostar" von Paris nach London erreichte. Im Gegensatz zur SNCF verweigert die Deutsche Bahn jede Verantwortung für die Deportationen. Kritiker äußerten einmal sarkastisch, die Bahn erwecke den Eindruck, als seien zwischen 1939 und 1945 in Deutschland keine Züge gefahren. Das Unternehmen beharrt darauf, juristisch weder Nachfolgeorganisation der "Deutschen Reichsbahn" noch der Deutschen Bundesbahn zu sein. Allenfalls, so die Bahn, habe man eine "moralische Verpflichtung".-
(www.17juni1953.de/cgi-std/gaestebuch.cgi?startwith=30): < Empörung über die "Ehrenrente" für die letzten DDR-Minister. Die Verwendung des Phrasems zu Beginn des Beitrages soll das Interesse des Lesers wecken.> - (erstellt am 20-06-2008 um 10:49 Uhr). Liebe Freunde, das schlägt dem Fass den Boden aus: Nach einer Schamfrist, die wohl aufgrund der seinerzeitigen Proteste eingelegt worden war, hat man nun die "Ehrenrente" für die letzten DDR-Minister beschlossen. Ein Ehemaliger politischer Häftling bekommt bei Vorliegen einer sozialen Härte eine "Sozial-Pension", die Minister nach nur sechs Monaten Amtszeit eine Ehrenrente. Das ist mehr als eine Chuzpe! Wie lange wollen wir uns eigentlich noch als "friedliche Lämmer" vorführen lassen? Wir sollten schnellstens zusammenkommen, um über Protestmaßnahmen zu beschließen! Carl-Wolfgang Holzapfel, Vereinigung 17. Juni 1953. - Siehe hierzu: DIE WELT 20.06.2008. Einigung. Letzte DDR-Regierung bekommt neue Pension. Die Fraktionen der großen Koalition haben sich auf das neue Bundesministergesetz geeinigt. Darin wird festgeschrieben, dass die Mitglieder der letzten DDR-Regierung eine besondere Pension erhalten. Sie beträgt fünf Prozent des damaligen Amtsgehalts. Das Gesetz hat auch auf andere Politiker Auswirkungen. Ministerpräsident und Minister der letzten DDR-Regierung erhalten künftig ab dem 55. Lebensjahr eine „Ehren“-Pension in Höhe von fünf Prozent ihres ursprünglichen Amtsgehalts. Darauf haben sich laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung die Koalitionsfraktionen jetzt verständigt. Dem letzten Ministerpräsidenten der DDR, Lothar de Maizière, stünden damit rund 800 Euro monatlich zu, seinen Ministern rund 650 Euro. Mit den Änderungen kann der Bundestag das „Bundesministergesetz“ am kommenden Donnerstag nach fast einem Jahr Verzögerung verabschieden. Damit werde der „historischen Bedeutung“ der einzigen frei gewählten Regierung der Deutschen Demokratischen Republik Rechnung getragen, heißt es zur Begründung in dem Änderungsantrag zur Begründung, aus dem das Blatt zitierte. Mit dem Ministergesetz werden außerdem die Pensionsvoraussetzungen für Bundesminister verschärft. Die Mindestamtszeit für den Bezug von Ruhegehalt wird von zwei auf vier Jahre verdoppelt, allerdings nicht bei vorzeitiger Auflösung des Bundestages. Außerdem haben Minister künftig nach ihrem Ausscheiden nur noch Anspruch auf maximal zwei statt bisher drei Jahre Übergangsgeld. Bundesminister können jedoch mit einem Abschlag von 14,4 Prozent weiterhin mit 60 Jahren in Pension gehen. Betroffen von der Neuregelung sind Kabinettsmitglieder, die vor November 2005 noch keinen Bundesministerposten hatten.-
-Die Wendung nimmt darauf Bezug, dass der Fassboden leicht herausspringt, wenn der Böttcher die Reifen zu stark zur Mitte hin treibt. (Duden).
3. Da hört (sich) doch die Gemütlichkeit auf! (ugs.)
Das ist unerhört! Das kann man sich wirklich nicht bieten lassen! (Duden - Redewendungen, ³2008)
(http://www.zeno.org/Literatur/M/Tucholsky,+Kurt/Werke/1917/Die+Tr%C3%A4ume?hl=die+gemutlichkeit+auf): < Literarischer Beleg für dieses Phrasem bei Kurt Tucholsky.
> Die Träume (...). »Für Wrobeln«, sprach Herr Symander, »kann ich kaum noch etwas finden. Der Mensch hat eine geradezu ausschweifende Phantasie. Und zu allem Unglück bekommen wir jetzt nichts mehr aus Bukarest – Madame Hélène hatte sonst immer noch einige Bilder aus dem rumänischen Familienleben, das sich so in ihrem Haus abspielte. Tja – was machen wir denn da –? Anastasia«, sagte er, »geh einmal aufs Podium. Du brauchst nicht grade dabei zu sein!« – »Ich dächte, wir sind verheiratet, Adalbert«, sagte sie gekränkt. »Sind wir«, antwortete er. »Aber bei Wrobeln hört schließlich die Gemütlichkeit auf. Wenn der nicht nach Professor Freud in Wien träumt, er sei seinen Blutsverwandten in unzulässiger Weise nahegetreten, dann machts ihm keinen Spaß.« (Auf die neuen Traumdeuter war Herr Symander nicht gut zu sprechen. Er schickte ihnen nachts Figuren braver Bürgerkomödien auf den Hals, aber völlig entkleidet und freute sich königlich, wenn sie, überwältigt von der Fülle der Eindrücke, am nächsten Tage orakelten, daß es eine Lust war.) »Geh«, sagte er, »ich bitte dich!« – Sie ging. Emsig packte er ein Szenarium zusammen – sie konnte es sich nicht versagen, ein wenig über das Geländer nach unten zu gucken. Was – machte er denn – pfui! »Adalbert!« sagte sie streng. »Bitte – ich habe schon gesehen, was du da in der Schachtel hast, du brauchst gar nicht die Hand darüber zu halten! Woher weißt du denn so etwas, wie?« – Sie fragte mit seltsamer Betonung, die nichts Gutes verhieß. »Aus den Büchern, mein Kind – nur aus den Büchern!« beruhigte er. »So – nun noch eine kleine Spezialnudität – und fertig ist.« Liebevoll trat er einen Schritt zurück und kniff das rechte Auge zu. Aber sein Gesicht blieb tiefernst, denn seine Gattin beobachtete [287] ihn aufmerksam. »Adalbert«, sagte Frau Anastasia, »du bist ein – na, weiter!« -
(www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/phil_Fak_IV/Germanistik/gajek/thoma_vorlesung_ws06.pdf): < Literarischer Beleg für dieses Phrasem bei Ludwig Thoma
.> -
Für den wenig vernünftigen Plan der Regierung setzt sich der künftige Schwiegersohn des Bürgermeisters, der Amtsrichter Dr. Adolf Beringer, ein. Als Beamter hält er es „für seine Pflicht, keine Kritik zu üben.“ (253). Als Rehbein nun zurückkommt, muß er zwar zugeben, daß der Minister bei der Alternative geblieben sei: entweder die von der Regierung gewünschte Trasse oder keine Lokalbahn. Aber er, Rehbein, habe „scharfe Worte“ gebraucht. Ihm sei „das Blut siedheiß in den Kopf gestiegen. Ich denke mir, da hört sich doch die Gemütlichkeit auf... Und ... und ich trete einen Schritt zurück, und dann habe ich losgelegt. Aber gründlich! Exzellenz, sage ich, wo ist hier das Bessere? Warum, sagte ich, müssen wir uns eines Besseren besinnen? ... Das ist ein Zwang, sagte ich, ein unerhörter Zwang. Das lassen wir uns nicht bieten! Und dann redete ich mich in den Zorn hinein. Ich weiß auch nicht mehr jedes Wort, aber es war scharf.“ Der Minister sei „sichtlich betroffen“ gewesen... Das hatte er sich wohl nicht erwartet.“ Die begeisterten Glückwünsche seiner zwei Mitglieder des Gemeindekollegiums wehrt Rehbein ab: „Ich habe nur meine Pflicht getan.“ (257). Und der beamtenfeindliche pensionierte Bruder Major bewundert ihn im Militärjargon: „Du bist ja ein Hauptkerl, Fritz!“ (257).
4. Das ist (doch) der Gipfel!
Das ist unerhört! Das ist eine Unverschämtheit! (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.ag-mav.de/cweb/home/index,id,706,selid,6871,type,VAL_MEMO.html): < Die Verwendung des Phrasems zu Beginn des Beitrages soll das Interesse des Lesers wecken. Nicht selten werden Phraseme publikumswirksam in Aktionen umgesetzt, bei denen dann noch die ursprünglich konkrete Bedeutung Verwendung findet. Steht einer sich benachteiligt fühlenden Gruppe z. B. "das Wasser bis zum Hals", dann sieht man diese Gruppe (z.B. Polizisten in Uniform) im Wasser stehen, das ihnen bis zum Hals reicht. Studentische Proteste bedienen sich sehr häufig dieses Verfahrens, wie z.B bei Phrasemen "Bildung geht baden", Bildung geht den Bach hinunter usw. Finden solche Protestaktionen zudem noch im Wintersemester statt, bleiben sie nicht unbeachtet.>
( http://www.ag-mav.de/cweb/home/index,id,706,selid,6871,type,VAL_MEMO.html.
): 10. Februar 2007. „Das ist doch der Gipfel!“ Protestmarsch von Beschäftigten der Diakonie auf den Brocken. Am kommenden Sonntag, den 11. Februar, besteigen etwa 30 Beschäftigte der Diakonie den Harzer Brocken, um gegen geplante Lohnkürzungen zu demonstrieren. Der Protestmarsch der Mitarbeiter der Jugendhilfe aus der Harz-Region richtet sich gegen die Absicht der Diakonie-Arbeitgeber in Niedersachsen, das Entgelt um bis zu 16 Prozent zu kürzen. Die Beschäftigten empfinden dies als „Gipfel der Frechheit“ und wollen mit ihrer ungewöhnlichen Aktion auf die zunehmend schlechter werdenden Arbeitsbedingungen aufmerksam machen, die geprägt sind von Lohndumping, Leiharbeit und Minijobs.-
(www.mathier.ch/02de/news.asp): < Empörung in der Schweiz.> 06.11.07 - Raclette nicht für's Wallis geschützt! Das ist doch der Gipfel!: Nur weil sich Walliser und der Rest der Schweiz nicht einigen können, wird jetzt die ganze Welt "Raclette" produzieren. Jedes andere Land steht für seine Produkte ein und schützt diese. Ich kann's schlichtweg nicht begreifen... -
(http://webarchiv.bundestag.de/archive/2005/0113/bic/plenarprotokolle/plenarprotokolle/15123.html): < Das Phrasem eignet sich auch gut für Zwischenrufe bei parlamentarischen Debatten.> Maria Eichhorn (CDU/CSU): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Nach sechs Jahren rot-grüner Familienpolitik kommt die größte gesellschaftspolitische Online-Umfrage „Perspektive-Deutschland“ zu dem Ergebnis, dass nicht nur Familien mit Kindern, sondern alle Befragten mit der Situation von Familien mit Kindern in Deutschland sehr unzufrieden sind. 64 Prozent der Befragten fordern, Deutschland endlich familien- und kindgerechter zu machen. (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Was heißt das denn?). Meine Damen Vorrednerinnen, die Wahrnehmung der Bevölkerung ist also eine ganz andere als die, die Sie vorhin angeführt haben. Das ist die Wahrheit. (Beifall bei der CDU/CSU). Familienpolitik konzentriert sich bei Rot-Grün seit Monaten ausschließlich auf die Kinderbetreuung der Null- bis Dreijährigen. Die Finanzierung haben Sie aber nicht sichergestellt. Sie bauen diese auf Luftschlösser aus Hartz IV. (Bettina Hagedorn (SPD): Das ist doch der Gipfel!) und fordern die Kommunen auf, 1,5 Milliarden Euro in Betreuungsangebote für Null- bis Dreijährige zu investieren. Ob, wann und in welcher Höhe die Einsparungen, die den Kommunen versprochen wurden, tatsächlich eintreten, weiß keiner.
5. Da hört sich doch alles auf! (ugs.)
verwendet man, um seine Empörung über etwas auszudrücken; nun ist's aber genug! (Ausruf des Erstaunens, der Verärgerung) (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.wallstreet-online.de/diskussion/880099-1-10/die-preussen-wollen-uns-bayern-die-feiertage-wegnehmen-da
< Nachvollziehbarer Unmut aus Bayern, das von allen deutschen Bundesländern die größte Feiertagsdichte aufweist und dennoch wirtschaftlich - wenn auch nicht gerade sprachlich - glänzend dasteht.> (...): Die Preußen wollen uns Bayern die Feiertage wegnehmen; da hört sich doch alles auf!- (Kommentar): Was bilden sich denn die Preißn denn (!) überhaupt ein, uns Bayern, die Feiertage wegnehmen zu wollen. Bayern steht wirtschaftlich an der Spitze von Deutschand, was beweisen tut (sic), dass die Anzahl der Feiertage für den wirtschaftlichen Erfolg eines Landes keine maßgebende Rolle spielt. Erst wenn die Preißn es schaffen, die Wirtschaftskraft Bayern (!) zu erreichen, hätten sie die Berechtigung, die Klappe so weit aufzureißen! Damit das klar ist! -
(www.frauvonwelt.com/?tag=erdge-schoss): < Das mit einem Fragezeichen markierte Phrasem ist mir unbekannt, aber aus dem Kontext irgendwie verständlich. S.E.> Jetzt will er auch noch meinen Titel: Superblog der Herzen! Da möchte man ja fast mit dem Kopf gegen einen Apfelbaum hämmern (?). Da hört sich doch alles auf. Herr S., nur über meine Leiche, nie im Leben, der Titel gehört mir, unterstehen Sie sich, ihn anzufassen, weg da, Herr S., nein, Herr S., los, verschwinden Sie, nein, den kriegen Sie nicht, aua, aua, da bitte schön, und den auch, nun lassen Sie doch los, Herr S. können Sie noch was sehen, Sie elender Titeldieb, weg mit Ihnen, autsch, da, der ist für Sie, der auch, oh, der hat gesessen, Herr S., Herr S., nehmen Sie Ihre Finger da weg, meine Frisur, wie sieht das denn jetzt aus, Herr S., Herr S. ???-
(www.referate10.com/referate/Literatur/1/Arthur-Schnitzler---Lieutenant-Gustl-reon.php): < Literarischer Beleg für das Phrasem bei Schnitzler.> Es ist Mittwoch vor der Karwoche 1900 und Lt. Gustl sitzt im Musikvereinssaal in Wien und hört das Oratorium „PAULUS“ von Felix Mendelsson-Bartholdy. Die Karte hat er von einem Offizierskameraden geschenkt bekommen und wie seine Gedanken zu erkennen geben, fühlt er sich gelangweilt und hofft auf ein baldiges Ende. Er überbrückt die Zeit mit diversen Gedanken an vergangene Ereignisse, zum Beispiel ein ihm bevorstehendes Duell, Ärger mit seiner Freundin, und so weiter. Beim Verlassen des Musikvereins, vielmehr beim Abholen der Garderobe, gerät er in die übliche Drängelei und es kommt zu einer Auseinandersetzung mit dem Bäckermeister, der das Kaffeehaus beliefert in dem Gustl oft verweilt. Hierzu eine Leseprobe: Der Dicke da verstellt einem schier die ganze Garderobe...- „Bitte sehr!“...- „Geduld, Geduld!“- Was sagt der Kerl? - „Nur ein bisserl Geduld!“ - Dem muß ich doch antworten... „Machen Sie doch Platz!“ „Na, Sie werden’s auch nicht versäumen!“ - Was sagt er da? Sagt er das zu mir? Das ist doch stark! Das kann ich mir nicht gefallen lassen!“ - „Ruhig!“- „Was meinen Sie?“ - Ah so ein Ton! Da hört sich doch alles auf! - „Stoßen Sie nicht!“ - „Sie, halten Sie das Maul!“ Das hätte’ ich nicht sagen sollen, ich war zu grob... Na, jetzt ist’s schon g’scheh’n!- „Wie meinen?“ - Jetzt dreht er sich um... Den kenn’ ich ja! - Donnerwetter, das ist ja der Bäckermeister, der immer ins Kaffeehaus kommt... Was macht denn der da? Hat sicher auch eine Tochter oder so was bei der Singakademie... Ja. was ist denn das? Ja; was macht er denn? Mir scheint gar... ja, meiner Seel’, er hat den Griff von meinem Säbel in der Hand... Ja, ist der Kerl verrückt?... „Sie, Herr...“ - „Sie, Herr Leutnant, sein’ S’ jetzt ganz stad“- Was sagt er da? Um Gottes willen, es hat’s doch keiner gehört? Nein, er red’t ganz leise... Ja, warum laßt er denn meinen Säbel net aus?... Herrgott noch einmal... Ah, da heißt’s rabiat sein... ich bring’ seine Hand vom Griff nicht weg... nur keinen Skandal jetzt!... Ist nicht am End’ der Major hinter mir?... Bemerkt’s nur niemand, daß er den Griff von meinem Säbel hält? Er red’t ja zu mir! Was red’t er denn?- „Herr Leutnant, wenn Sie das geringste Aufsehen machen, so zieh ich den Säbel aus der Scheide, zerbrech’ ihn und schick’ die Stück’ an Ihr Regimentskommando. Versteh’n Sie mich, Sie dummer Bub?“- Was hat er g’sagt? Mir scheint, ich träum! Red’t er wirklich zu mir? Ich sollt’ was antworten... aber der Kerl macht ja Ernst - der zieht wirklich den Säbel heraus. Herrgott - er tut’s!... Ich spür’s, er reißt schon d’ran! Was red’t er denn?... Um Gottes willen, nur kein’ Skandal -- Was red’t er denn noch immer? - „Aber ich will Ihnen die Karriere nicht verderben... Also, schön brav sein! So, hab’n S’ keine Angst, ‘s hat niemand was gehört... es ist schon alles gut... so! Und damit keiner glaubt, daß wir uns gestritten haben, werd’ ich jetzt sehr freundlich mit Ihnen sein! Habe die Ehre, Herr Leutnant, hat mich sehr gefreut - habe die Ehre!“
6. jmd./etwas ist unter aller Kanone (ugs.) < Vgl. E.14,7
>
sehr schlecht, unter aller Kritik; jmd. etwas ist in der Leistung, Qualität sehr schlecht (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.politikforen.de/showthread.php?t=37524&page=3): < Drastischer, sehr subjektiver Bloggerkommentar zur Qualität zweier Fluglinien.> - TurkishAirlines - unsicherste Linie der Welt! Zur Ergänzung: Das Rating von Turkish Airlines ist mehr als doppelt so schlecht wie das des vorletzten (Air India). Wobei mir unklar ist, weshalb Air India soweit hinten liegt. Die hatten meines Wissens erst einen schweren Unfall nördlich von Delhi, und das war die Verantwortung von Fluglotsen und einem ich glaube usbekischen Chaospiloten. Gut, die Maschinen sehen Scheiße aus, die Inneneinrichtung stinkt penetrant nach Mottenkugeln und der Service fetter, in häßliche Saris gewickelter Saftschubsen ist unter aller Kanone.-
(www.zoover.de/tunesien/tunesien/djerba/garden_park/hotel): < Dass objektive Hotelbeurteilung schwierig ist, beweisen die beiden Bloggerkommentare zu ein- und demselben Hotel.> Hotel Garden Park*** (1. Kommentar): Schon zweimal dort gewesen, das Animationsteam ist fantastisch, unglaubliches Ambiente sowohl für jung als auch alt. Zwar ein paar Probleme mit dem Wasser, wenn jeder duscht, manchmal zu wenig Besteck oder nicht gut abgewaschen, aber für diesen Preis kann ich mich wirklich nicht beschweren. Ein Aufenthalt im Garden Park kommt für uns ein weiteres Mal in Frage, die Kinder reden noch fast täglich davon, tanzen die Musik von der Kinderdisko.... Leider wird es für 2006 nicht mehr angeboten.- (2. Kommentar): Klägliches Hotel, all inclusive-Formel ist unter aller Kanone, Essen jeden Tag Schmorfleisch in einer anderen Farbe und wenn man Glück hat, hat man auch Teller und Besteck zum Essen. Sogar Gläser, um das all inclusive zu genießen, gibt es nicht wirklich. Bar am Swimmingpool und (Strand): nur Wasser und Cola ungekühlt. Strand 10 Minuten zu Fuß und keine Toilette oder Dusche. 90% Osteuropäer.-
(www.stern.de/.../602637.html?id=602637&rendermode=comment): <Bloggerkommentar zu einem politischen Vorfall.> (15.11.2007) Thierse bedauert Kohl-Vergleich – (Kommentar): Für wie dumm hält Thierse . . . uns und Herrn Kohl eigentlich? Was für ein peinliches Herauswinden. Wenn ein falscher Eindruck dadurch entstanden ist. Was soll denn sonst für ein Eindruck entstehen? Es ist meiner Meinung das letzte, so etwas überhaupt zu sagen und dann auch noch im Stile des Nachtretens. Wenn es ein aktueller Politiker gewesen wäre, wäre es zwar genau so infam, aber dann hätte man es wenigstens unter üblichem Wahlkampfgetöse abtun können. Aber einen ehemaligen, aus der Öffentlichkeit nahezu verschwundenen, Alt-Kanzler so im Privatleben zu diffamieren, ist unter aller Kanone. Bitte Herr Thierse, verschonen Sie uns in Zukunft mit Ihrer Anwesenheit und solchen Aussagen.-
( http://www.tkkg-site.de/de/sehen/tv-serie.html
): <Fernsehkritik> Die schauspielerische Leistung der Beteiligten ist unter aller Kanone, da hat wohl keiner die Schauspielschule besucht. Mimik, Ausstrahlung und überzeugende Darstellung sucht man vergebens, nichts von alledem ist vorhanden. K. M. alias Klößchen ist wie bereits in der ersten Folge der einzige, dem man die Rolle wirklich abnimmt, die anderen Schauspieler wurden einfach fehlbesetzt.-
( http://www.tkkg-site.de/de/sehen/tv-serie.html
): <Voller Empörung warnt eine Bloggerin ihre Geschlechtsgenossinnen vor einem nicht einmal halbwegs erotischen Stripper.> Hallo Leute, noch eine kleine Warnung am Rande! Bucht auf KEINEN Fall den N.N. Der Mann ist unter aller Kanone. Er kann weder richtig strippen, noch sieht er halbwegs erotisch aus. Zumindest hat er unsere Party ziemlich vermasselt. Hier handelt es sich eher um einen kleinen Exhibitionisten, der Spaß hat, wenn er sein Gemächt in eine Damenrunde hängt, auch wenn ausdrücklich gesagt wurde, dass die Hose an bleibt. Ob das mit der verlorenen Wette stimmt, weiß ich nicht, jedenfalls nach längerem Recherchieren im Netz, steht dasselbe, was er hier geschrieben hat, in mindestens 9 unterschiedlichen Foren - sehr fragwürdig. Also, investiert lieber ein bisschen was, damit der Abend und vor allem der Strip kein peinlicher Auftritt, bzw. totaler Reinfall wird wie bei uns! Liebe Grüße XYZ.
-Die Wendung stammt aus der Schülersprache und ist eine scherzhafte Umdeutung von lateinisch sub omni canone »unter aller Richtschnur«, d. h. »so schlecht, daß ein normaler Beurteilungsmaßstab versagt« (zu lateinisch canon »Richtschnur, Regel, Vorschrift«). (Duden).
7. Das/Es ist zum Kinderkriegen < Im Internet fanden sich nur sehr wenige Belege. >
das/es ist zum Verzweifeln (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.klaus-hoffmann-online.de/index/Texte/album10.htm): < Der Text versucht den Berliner Dialekt widerzugeben, wie z.B. anlautendes g zu j (geklebt < jeklebt), ch zu sch ( nichts < nischt) oder au zu u < auf < uff). ( Man beachte auch die zahlreichen anderen Redewendungen, die kursiv gesetzt sind. Das Phrasem wird hier wortspielerisch verwendet: Die Monotonie der Ehe ist zum Kinderkriegen.>
. WENN ICH SING (1986). Doppel-Live-Album. Städter sind cool. Den Blick sehr streng nach vorn jeklebt,/ die Lippen sabbeln Selbstjebet,/ sie eilen Bauch an Backe,/ vorbei, vorbei, nur schnell vorbei,/ wat immer noch so wichtig sei,/ hier stoppt nur Hundekacke./ Ne Stadt hat immer Hauptsaison,/ hier triffst de dich durchs Telefon/ und hechelst: laß uns sehen./ Und weiter jehts im Jänsemarsch,/ im Affentempo, Arsch an Arsch, / man läßt sich nischt entgehen./ Städter sind cool./ Die Kopfnuß hemmt den Ballermann,/ wie schad, daß Paul nicht vögeln kann,/ er kann zumindest reden./ Beziehung hin, Beziehung her,/ beziehungsweise hin und her,/ und jeder jegen jeden./ Ich will zu mir, du willst zu dir,/ wir bleiben lieber weiter hier/ und werden renovieren./ Wat heißt hier Mann, wat heißt hier Frau,/ die Ehe macht uns beide grau,/ es ist zum Kinderkriegen./ Städter haben nischt zu lachen,/ Städter weinen nicht,/ Städter rennen durch det Leben/ mit verkniffenem Jesicht./ Städter hängen sich den Himmel mit Stickstoffwolken voll,/ Städter pflanzen Gummibäume,/ finden Plastiksonnen toll./ Städter sind verrückt und irre,/ Städter sind total beknackt,/ sowat brauchste hier zum Leben,/ sonst frißt sie dich, die Stadt./ Städter kannste nicht schockieren,/ Städter haust de nich vom Stuhl,/ lebenslang uff allen Vieren -/ aber cool, aber cool.
8. Das geht auf keine Kuhhaut! (ugs.)
Das ist unerhört! Das geht zu weit! Das ist unerträglich! (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.wdr.de/tv/wissen-macht-ah/archiv/kuriosah/kuhhaut.phtml): < Zur Etymologie des Phrasems.> Warum sagt man 'Das geht auf keine Kuhhaut'? Stellt Euch vor, ein Freund erzählt Euch eine unglaubliche Geschichte nach der anderen. Er redet und redet und redet. Er hört gar nicht mehr auf. Irgendwann reicht es Euch, und ihr sagt: "Hör auf! Du redest so viel, das geht ja auf keine Kuhhaut!" Das Sprichwort (sic) benutzt man also, wenn man ausdrücken will, das einem etwas zu viel geworden ist. Wenn etwas den Rahmen sprengt, dann geht es auf keine Kuhhaut. Es passt einfach nicht. Aber was hat denn nun das Ganze mit einer Kuh zu tun? Warum nicht ein Pferd oder eine Katze? Ursprünglich kommt die Redensart aus dem Mittelalter. Damals waren die Menschen davon überzeugt, dass all ihre Sünden aufgeschrieben werden, damit nur ja keine vergessen wird. Am Tag des jüngsten Gerichts sollte dann anhand der Liste mit Sünden entschieden werden, ob man in den Himmel oder in die Hölle kommt. So glaubte man es jedenfalls. Je weniger Sünden man zu Lebzeiten begangen hatte, desto besser würde man am Tag des Jüngsten Gerichts natürlich wegkommen. Derjenige, der die Sünden der Menschen aufschrieb, war niemand anderes als der Teufel höchstpersönlich. Er notieret die kleinen und großen Sünden der Beichtenden auf Pergament. Das wurde aus der Haut von Schafen, Ziegen und Kälbern hergestellt. Auch aus der Haut einer Kuh konnte man Pergament herstellen. Das Stück Pergament aus der Kuhhaut war dann im Verhältnis zu dem aus der Ziegenhaut viel größer. Und dennoch: wenn jemand schrecklich viel zu beichten hatte, passten all die Sünden eben nicht einmal auf eine Kuhhaut! Übrigens: eine ausgewachsene Kuh ist ca. 2 Meter 50 lang, 1 Meter 50 hoch und 80 cm breit. Das macht also insgesamt ungefähr 4 Quadratmeter Kuhhaut. Da musste man schon ganz schon viel gesündigt haben… -
(www.auto-treff.com/bmw/vb/showthread/t-76045.html): < Die besten Autofahrer der Welt findet man - nach Bloggermeinung - eben in dem Land mit dem Kennzeichen D.> Original geschrieben von A.: ... da wollte eine Deutschpolin auf die Autobahn auffahren, schaffte es aber nicht auf dem Beschleunigungsstreifen an einem LKW vorbei zu kommen und berührte diesen dann bei dem Versuch auf die Autobahn zu kommen. Die sagte den Polizisten dann im besten Bröckeldeutsch folgenden Satz. "Hat er Schuld, muss er doch gesehen haben, dass ich habe geblinkt" Die Polizisten stießen dann auf völliges Unverständnis als sie der guten Frau erklärten, nicht der LKW Fahrer habe Schuld, sondern sie und nahmen Ihr auch noch € 35.- Bußgeld ab, denn derjenige muss aufpassen, der die Fahrspur wechselt. Das war kein Fake. Die Tante glaubte wirklich , wenn sie nur blinkt, dann muss jeder sofort bremsen und sie reinlassen. Ist schon erschreckend was für Leute so alles auf Autobahnen unterwegs sind. MfG.......A. - (Kommentar): In diesen Länder gilt ja auch, dass der schnellere Vorfahrt hat, andere haben schließlich auch eine Bremse. Fahr' mal in die Ukraine oder "nur" nach Rumänien/Bulgarien, was Du da erlebst, das geht auf keine Kuhhaut. Es wundert einen nichts mehr, wenn einem nachts unbeleuchtete Eselkarren auf einer Europastrasse entgegenkommen oder Fahrzeuge ohne Räder 2 Wochen lang auf der Überholspur einer zweispurigen Straße stehen. Ich könnte Dir da Dinger erzählen...Gruss MM.-
(www.veganismus.de/news/2001-10-jaegerkrieg2.html): < Mit diesem Phrasem drückt ein Jäger seine Empörung aus, nachdem ihm in einer einzigen Nacht zwölf Hochsitze abgesägt und zertrümmert wurden.> Westdeutscher Jagdpächter verliert in einer Nacht zwölf Hochsitze - Tätersuche bisher erfolglos von Jeanette Bederke. Viele Jäger sind des Hasen Tod, lautet ein altes Sprichwort. In den Wäldern von Biesenthal (Barnim) braucht sich Meister Lampe da wohl keine großen Sorgen zu machen. Zwar ist hier auf mehreren tausend Hektar mehr als ein Dutzend Waidmänner aktiv, doch anstatt das Wild zu hegen und der Jagd zu frönen, machen sie sich gegenseitig das Leben schwer. Vorläufiger Höhepunkt: das Absägen und Zertrümmern von zwölf Hochsitzen im Pachtgebiet von F. Sch. Nur noch Kleinholz im einstigen Wert von 15 000 Mark liegt auf dem Waldboden. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur. "Das geht auf keine Kuhhaut mehr", schimpft Sch. Schon in den vergangenen Jahren waren ihm hölzerne Kanzeln demoliert worden. Außerdem seien seine Jagdgäste mit Waffen drangsaliert und mit Drohbriefen erschreckt worden. Für den Bauunternehmer aus Niedersachsen ist der Kleinkrieg nicht neu, der Schuldige längst gefunden. "Das waren einheimische Jäger, die mir aus Neid das Leben schwer machen und den Jagderfolg nicht gönnen." Auffällig ist, dass in der Tat nur Jagdkanzeln auf seinem Pachtgelände nahe der B 2 zerstört wurden. Gäbe es in Biesenthal eine Anti-Jagd-Bewegung, hätten militante Naturschützer überall und unabhängig vom jeweiligen Pächter Tabula rasa gemacht, ist er überzeugt. Immer wieder Ärger. Doch wer sofort an einen waidmännischen Ossi-Wessi-Krieg denkt, irrt. Zumindest nach Ansicht der Biesenthaler Jagdgenossenschaft, Eigentümer von 1850 Hektar verpachteter Flächen. "So was lassen wir uns nicht andichten", sagt deren Vorsitzender Kuno Marzok, "zu anderen Jagdpächtern aus den alten Bundesländern haben wir freundschaftliche Kontakte." Mit Sch. und seinen Gästen soll es hingegen immer wieder Ärger gegeben haben: Er benutzte auf der Fahrt zu seinem Revier angeblich nicht vereinbarte Wege, soll anderen Waidmännern dabei direkt unter dem Hochstand durchgerast sein und Wild verscheucht haben. Vorgeworfen wird Sch. zudem das unberechtigte Aufstellen von Futterautomaten. Trotzdem: Kein Jäger säge dem anderen die Kanzel ab, bekräftigt Marzok. "Wir haben keine Probleme in Biesenthal, vom Wessi-Vertreiben kann gar nicht die Rede sein", sagt auch Jagdpächter Jupp Töppen, ebenso wie Sch. aus Niedersachsen stammend. Wenn er zur Treibjagd einlade, komme der ganze Ort. "Das hat schon Volksfestcharakter." Sch. hingegen trete arrogant oder sogar "rosskotzig" (sic) auf, mache das Ansehen der ebenfalls aus dem Westen stammenden Jäger gleich mit kaputt, so Töppen, der mit dem Geschäftsmann noch ein persönliches Hühnchen wegen angeblich nichtgezahlter Honorare zu rupfen hat. "Der hat sich mit allen Pachtnachbarn verstritten - da wäre es nicht schlecht, wenn er aus Biesenthal verschwindet." Jäger Sch. beharrt hingegen darauf, dass man ihn nicht haben wolle, obwohl er sich nichts zu Schulden kommen ließ. Die Jagdgenossenschaft habe ja sogar ihre Satzung verändert, um "mich zu vertreiben", klagt der Geschäftsmann. Nur noch Einheimische. In der Tat soll das Jagdausübungsrecht künftig nur noch an Ortsansässige vergeben werden, bestätigt Marzok. Er sieht darin nichts Unrechtes, zumal diese Regelung durch das Brandenburger Jagdgesetz gedeckt sei. "Einheimische können sich viel besser um ihr Jagdrevier kümmern als Auswärtige, die nur ab und zu vor Ort sind", argumentiert er. Unterpächter sowie Inhaber so genannter Begehungsscheine seien hingegen weiterhin nicht an den Wohnsitz gebunden - man schließe also niemanden aus. Doch das ruft nun wieder die auswärtigen Jagdpächter auf den Plan. "Die Satzungsänderung ist nicht in Ordnung. Wir haben uns nichts vorzuwerfen", meint Töppen, der für einen neuen Vertrag kämpfen will. Reibereien zwischen Jägern und Bauern oder Landeigentümern sowie Grenzstreitigkeiten gehören für Olaf Neu, Chef der unteren Jagdbehörde des Kreises, zum Alltag. "Wenn man bedenkt, dass es mehr Waidmänner als Pachtflächen gibt, ist ein eigenes Revier der Traum jedes Jägers." Im Barnim mit 120 000 Hektar bejagbarer Fläche gebe es noch weitere Pächter aus Westdeutschland, ein solcher Fall von Jägerkrieg sei bisher einmalig. (Nordkurier, 06. Oktober 2001). -
(www.shortnews.de/start.cfm?id=713491): < Bloggerkommentar zur schwierigen Lage in den Krankenhäusern. Der Text enthält weitere Phraseme.> Da verzocken irgendwelche BWL-Schnösel das Geld anderer Leute und fahren "mal eben" eine Bank mit Schmackes an die Wand und was passiert? Wir als Allgemeinheit müssen dafür herhalten, dass dieser Bodensatz der Gesellschaft auch noch weiterhin die Eier schaukeln darf. Aber wenn dann mal ein Krankenhaus keine Gewinne einfährt, dann wird der große, böse Zeigefinger rausgeholt, um diesen Geldverschwendern in Weiß mal so richtig die Leviten zu lesen! Es ist inzwischen wirklich zum Kotzen. Unser Kinderarzt ist der Leiter der dem hiesigen Krankenhaus angegliederten Kinderklinik. Wenn wir zu Untersuchungen da sind, dann plaudert er immer aus dem Nähkästchen. Womit sich Krankenhauspersonal und Ärzte heute so rumplagen müssen, das geht auf keine Kuhhaut. Die müssen jeden ausgegebenen Cent aufs Genaueste begründen und wehe es wird ein Cent zuviel ausgegeben! Dann droht aber gleich die Krankenhausleitung mit Sanktionen. Ich wünsche mir, dass mal alle Politiker und Verantwortlichen, die diesen Sparwahnsinn im Gesundheitswesen vorantreiben, mal für eine Woche zu den Bedingungen eines "normalen" Kassenpatienten in ein x-beliebiges Krankenhaus gehen. Danach würden vielleicht einige einsehen, dass man Krankenhäuser nicht rein als Wirtschaftsunternehmen sehen darf. Allein mir fehlt der Glaube daran, dass unsere Volksvertreter soviel Rückgrat haben. Die sind doch alle nur auf den Erhalt ihrer Macht und Privilegien aus.
9. Das ist starker Tobak! (ugs.)
Das ist empörend! Das ist unverschämt! (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.dradio.de/dkultur/sendungen/essigsessenzen/800945/): < Zur Etymologe des Phrasems.> Das ist starker Tobak. Gar nicht so selten hört man auch die Variante "das ist harter Tobak", was allerdings falsch ist und wohl entstanden, weil man die Tabaksredensart mit der von den harten Bandagen oder mit dem "harten Brot", das jemand zu kauen hat, verknüpfte. Der Ausdruck geht wie bei den Kastanien, die man aus dem Feuer holt, auf eine nette Geschichte zurück, die man sich vom Teufel erzählt. Den fürchtete man zwar, aber vielleicht wurden gerade deshalb Schwänke und Sagen im Mittelalter beliebt, in denen der Teufel betrogen wird. Die Tobaksgeschiche geht so: Es geschah in der Zeit, da die Schießprügel noch sehr selten waren. Da ging einmal ein Räuber seines Weges, die Büchse über die Schulter gelegt. Dem begegnete plötzlich der Teufel, was einen Menschen seines Schlages wenig verwunderte und erst recht nicht ängstigte. Der neugierige Höllenfürst grüßte den Räuber freundlich und fragte: "Was trägst du da für ein seltsames Ding auf der Schulter?" "Es ist eine neuartige Tobakspfeife", antwortete der Räuber. "Wollen Eure teuflische Gnaden mal einen Zug daraus versuchen?" "Ei gewiss doch!" Da nahm der Räuber das Gewehr von der Schulter, steckte dessen Mündung dem Teufel in den Mund und drückte ab. "Teufel auch", sagte der Teufel, doch dann musste er gewaltig niesen und stöhnte: "Das ist aber ein starker Tobak!" Und seitdem sagt man ebendiese Worte, wenn einem eine Zumutung oder eine Unverfrorenheit widerfährt. Ach ja, die alte Form "Tobak" kommt über das Spanische von dem indianischen Ursprungswort "tobacco" und veränderte sich im Laufe der Zeit erst zu unserem "Tabak".-
(www.n-tv.de/909189.html): < Tarifauseinendersetzungen sind immer wieder eine günstige Gelegenheit für Arbeitnehmervertreter, um sich mit knackigen Phrasemen zu profilieren. Die Arbeitgeber verwenden dagegen eher neutrale Phraseme wie z.B. "wir sitzen doch alle in einem Boot", oder wie hier "das übliche Theater."> - Freitag, 25. Januar 2008. "Das übliche Theater". Angebot für Öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaften haben das Angebot der Arbeitgeber für den öffentlichen Dienst als nicht akzeptabel zurückgewiesen. "Auf dieser Grundlage kommen wir nicht weiter", sagte der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, in Berlin. Mit ihrem Angebot täuschten Bund und Kommunen die Öffentlichkeit und ignorierten die wirkliche Lage der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. Die Arbeitgeber, also der Bund und die kommunalen Arbeitgeberverbände, hatten am Donnerstag in Potsdam bei der zweiten Verhandlungsrunde fünf Prozent mehr Gehalt in drei Stufen bei einer Laufzeit von zwei Jahren und gleichzeitiger Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 38,5 beziehungsweise 39 Stunden auf 40 Stunden angeboten. Ein Prozent der Erhöhung soll für die Leistungsbezahlung abgehen. Ver.di und die Tarifunion des Beamtenbundes dbb fordern hingegen für die 1,3 Millionen Angestellten des Bundes und der Kommunen für dieses Jahr acht Prozent, mindestens aber 200 Euro im Monat - bei einer Laufzeit von einem Jahr. Den Mindestbetrag lehnten die Arbeitgeber rundweg ab. "Starker Tobak". Nach Rechnung der Gewerkschaften bringt das Arbeitgeberangebot umgerechnet für 2008 ein Plus von 2,5 Prozent und für 2009 einen Zuwachs von nur 0,4 Prozent. "Das ist starker Tobak", sagte Bsirske. Der Vorsitzende der dbb Tarifunion, Frank Stöhr, sprach von einem "linearen Placebo-Plus". Für einen Busfahrer bedeute dies knapp 40 Euro mehr im Monat, aber wöchentlich auch eineinhalb Stunden mehr Arbeit. Die Arbeitgeber müssten ihr Angebot bei der nächsten Verhandlungsrunde massiv verbessern. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, nannte das Angebot unverfroren, die Verhandlungsführerin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Ilse Schaad, scheinheilig. "Die Beschäftigten sollen offenbar Geld mitbringen." Ver.di und die dbb Tarifunion erwarten jetzt für die nächste Verhandlungsrunde im Februar ein deutlich besseres Angebot. "Das übliche Theater". Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte am Donnerstagabend hingegen von einem realistischen Angebot gesprochen. Man habe die haushaltspolitischen Spielräume ausgeschöpft. "Wir gehen mit dem Angebot an die Grenze dessen, was finanzpolitisch vertretbar ist." Auf die Gewerkschaftskritik entgegnete er: "Wir haben unserer Auffassung nach ein sehr hohes und solides Angebot vorgelegt. Für uns sind die Ressourcen damit ausgeschöpft, gerade vor dem Hintergrund des Jahreswirtschaftsberichts." Die Reaktionen der Gewerkschaftsseite wertete er als "das übliche Theater". Dies habe mit der realen Verhandlungssituation, "wie wir sie hinter den Kulissen erlebt haben, nicht viel zu tun". Kommunen und Bund rechnen mit Kosten in Milliardenhöhe. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums kommen auf den Bund Kosten in Höhe von 1,7 Milliarden Euro für die insgesamt 477.000 Beschäftigten zu, sollte das Arbeitgeber-Angebot von den Gewerkschaften angenommen werden. Die etwa 162.000 Tarifbeschäftigten des Bundes würden im Jahr 2008 Kosten in Höhe von 250 Millionen Euro verursachen, 2009 etwa 400 Millionen Euro, so das Ministerium gegenüber n-tv.de. Zudem werde der Tarifabschluss in der Regel auch für die 131.000 Beamten und 184.000 Soldaten übernommen, womit die Kosten die Milliardengrenze überschreiten. Auf kommunaler Ebene, so schätzt die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA), bedeutet das aktuelle Tarifangebot bei rund zwei Millionen Tarifbeschäftigten insgesamt Mehrkosten zwischen vier und fünf Milliarden Euro. Wie diese Kosten umgelegt werden, sei Sache der Kommunen, erklärte eine Sprecherin der VKA gegenüber n-tv.de. Der Präsident der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Thomas Böhle, hatte zwar auf die hohe Verschuldung der Kommunen verwiesen, zugleich aber betont, dass auch der öffentliche Dienst an der allgemeinen Lohnentwicklung beteiligt werden solle. "Mit diesem Angebot unterstreichen wir unsere Ankündigung." Nach dem Arbeitgeberangebot sollen die Steigerungen im Westen in der ersten Stufe ab Februar, im Osten ab Juni 2008 einsetzen. Im Bereich der Krankenhäuser will die VKA außerdem eine bereits gewährte Zulage von 35 Euro gegenrechnen. Ein Tarifabschluss betrifft noch weitere rund 900.000 Angestellte in kommunalen Betrieben wie Krankenhäusern, Nahverkehr- oder Versorgungsunternehmen.-
(www.handelsblatt.com/unternehmen/handelsblatt-kommentar/die-geier-kreisen;2011948): < Für den Kommentator ist der Ausfall der Dividende bei GM "starker Tobak".> 15.07.2008 | Die Geier kreisen von Martin-Werner Buchenau. Eines muss man Rick Wagoner lassen. Er lässt nichts unversucht. Sparprogramm folgt auf Sparprogramm. Jetzt scheint es aber gar keine Tabus mehr zu geben. Erstmals seit 1922 lässt er die Dividende ausfallen. Das ist starker Tobak im Ursprungsland der Massenmotorisierung. 15 Milliarden Dollar Einsparungen in 18 Monaten klingen wie ein Befreiungsschlag. Für die nüchternen Analysten in New York ist das schlicht eine Minimalforderung an GM, damit dem Konzern in dem schrumpfenden Markt nicht der Konkurs droht. Dieses Wort will Wagoner auch tunlichst vermeiden. Schließlich haben die Amerikaner ja den Optimismus erfunden. Aber ein bisschen kommt es einem wie in der sonstigen US-Gesellschaft vor: Monatelang wird tunlichst das Wort Rezession vermieden, bis sie schließlich doch da ist. Die Tricks der Massenpsychologie scheinen aber langsam nicht mehr zu funktionieren. Mit den falschen Produkten kann sich kein Unternehmen gegen die massiven Trends der Zeit stellen. Das hat GM erkannt. Aber dass der Markt mit seinen Ölpreisexplosionen Rücksicht auf den Marktführer nehmen wird, bis der endlich sparsamere Modelle auf den Markt bringt, ist angesichts der technischen Überlegenheit der Japaner fraglich. Die Geier kreisen schon über der US-Autoindustrie. Man darf gespannt sein, ob der Staat dem Ersten, den es erwischt, unter die Arme greifen wird, wie es einst bei den Fluglinien mit Chapter 11 geschah. Die Ignoranz der Big Three gegenüber Spritverbrauch rächt sich derzeit bitter. Noch ist schwer vorzustellen, dass die Amerikaner künftig mit Smarts über den Highway zuckeln. Aber zu viel Häme ist auch nicht angesagt. Auch deutsche Autos sind für die Zukunft des Individualverkehrs zu groß und zu durstig.-
10. Das/Es ist, um die Wände hochzugehen! Da kann man doch die Wände hochgehen! (ugs.) < Vgl. B.2.5,22 und B.2.10,8
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Das ist empörend, unerträglich, unglaublich! (Duden - Redewendungen, ³2008); Diese umgangssprachlichen Wendungen besagen, dass einem etwas unerträglich, in empörender Weise unglaublich erscheint
(www.eirene.org/irland-temp/news.irland.23/index.html): < Empörung einer badischen Austauschschülerin/studentin (?) über das Fehlen gemahlener Haselnüsse in Belfast.> Land, Leute, Kultur - zwei Stunden Flug verändern Welten: Die Stadt, die Landschaft, die neue Situation, all das macht dieses Auslandsjahr schon zu einem riesigen Abenteuer! Doch zu all dem kommen auch noch andere Kleinigkeiten, die mich, auf jeden Fall jetzt am Anfang, daran erinnern, dass ich eben nicht in der badischen Ortenau bin. Ob das Vollkornbrot vom Bäcker, das frische Obst und Gemüse aus Omas Garten oder das “Honnstriebel-Schlecksel” (für Un(sym)badische: Johannisbeermarmelade) für eine Linzertorte: entweder nur schwer zu finden oder ganz und gar unauffindbar! Die Essgewohnheiten habe ich in diesen ersten Wochen wirklich radikal umstellen müssen! Doch auch wenn es ungewohnt ist, musste ich noch keinen Hunger leiden, zumal südafrikanische Äpfel auch essbar sind und man ja auch eine Linzertorte mit Whiskey und Mandeln backen kann... Da wäre ich aber auch schon beim nächsten Thema: Hättet ihr vermutet, dass es in einer 300000-Einwohner Stadt wie Belfast fast unmöglich ist an gemahlene Haselnüsse ranzukommen? Unglaublich! Ich war echt kurz davor, die Wände hochzugehen bis ich dann einen (!) kleinen Laden gefunden, der sie jetzt immer auf Anfrage ordert. Aber auch ansonsten sind die Einkäufe in den großen Supermärkten wie “Tesco“, “Sainsbury’s“ oder “Dunnes Stores“ immer wieder ein Erlebnis! Die sind so merkwürdig sortiert, dass ich jedes Mal wieder etwas Neues entdecke... Irgendwann werde ich dieses System aber noch durchschauen, denn sonst müsste ich mich ja wie die Nordiren nur noch von Vitaminpillen und “Light”-Produkten ernähren. Und ehrlich gesagt möchte ich lieber nicht daran denken wie 100% fettfreie Milch schmeckt! Immer wieder aufs Neue überrascht mich auch das Wetter hier: Dass es häufiger mal regnet, damit habe ich gerechnet, dass es sich aber innerhalb weniger Augenblicke mehrmals täglich ändert, das hätte ich beim besten Willen nicht gedacht. “We call this the Vivaldi weather: Four seasons in one day” Dieses Zitat eines Iren in Dubin beschreibt haargenau wie ich mir hier manchmal vorkomme! Da gibts nur eins: Bloß den Schirm nicht vergessen!!! Denn sonst kannst du hier so richtig baden gehen...-
(www.medienhandbuch.de/news/rechtfertigungsdruck-der-oeffentlich-rechtlichen-gastkommentar-von-bernd-hoeck): < Engagierter Kommentar zugunsten einer Abschaffung der Rundfunkgebühren in Deutschland. Der Faktenstand ist (2011) nicht mehr aktuell. > Es wird Zeit ...Rechtfertigungsdruck der Öffentlich-Rechtlichen? - Gastkommentar von Bernd Höcker. 06.06.2006 10:00 Uhr. Um von vorn herein Klarheit zu schaffen: Ich selbst zahle keine Rundfunkgebühren mehr. Vor mir braucht sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk also nicht mehr zu rechtfertigen. Ich habe abgemeldet. Warum? Mich widern die astronomischen Gehälter und Honorare der Intendanten und Showmaster an. Ihre prunkvollen Villen und Schlösser werden immerhin von Menschen bezahlt, denen das Geld dafür zwangsentzogen wird, die sich diesen "Luxus" eigentlich gar nicht leisten können, die dadurch vielleicht sogar in den Ruin getrieben wurden. Ich leide außerdem unter einer "Wetten-Dass...?"-Allergie, könnte bei den geschauspielerten Gefühlsentladungen der Fußballkommentatoren die Wände hochgehen und platze vor Wut, wenn ich auf ARD und ZDF gleichzeitig mit nicht enden wollenden Adelshochzeitszeremonien drangsaliert werde. Schulfunk, Sprachkurse und Telekollegs wurden beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk schon vor Jahren abgeschafft. Wissenschaftssendungen (z.B. Bublat) werden zwar immer bunter und zappeliger, aber nicht anschaulicher. Talkshows verkommen immer mehr zu Dauerwerbesendungen, in denen Bücher oder Fernsehfilme (natürlich nur solche der Öffentlich-Rechtlichen) präsentiert werden. Gute Kulturprogramme und Bildung wären aber wichtige Rechtfertigungsgründe für die zwangsweise Eintreibung von Radio- und Fernsehgebühren. Wie wichtig wäre es beispielsweise für die Integration der ausländischen Mitbürger/innen, deutsch zu lernen (Sprachkurse); für die Schüler, Nachhilfe zu bekommen (Schulfunk) oder für Weiterbildungswillige, das eigene Wissen zu erweitern (Telekollegs)! Der Rundfunk wäre dafür eigentlich ein exzellentes Medium..., allein es fehlt der Wille. Wenn das Programm schon immer banaler wird, sind die Rundfunkgebühren dann jedenfalls sozialverträglich und gerecht? - Im Gegenteil. Ich kenne Fälle, wo bei ehemaligen Obdachlosen für viele Jahre rückwirkend Gebührennachforderungen eingetrieben wurden, nachdem sie wieder eine Wohnung gefunden hatten und auf diese Weise dingfest gemacht werden konnten. Das Gesetz besagt nämlich, dass zwar rückwirkend Gebühren eingezogen werden können, rückwirkende Abmeldung oder Befreiung jedoch nicht möglich ist. Obdachlose zahlen also die Villen und Schlösser der TV-Macher, wenn sie vor ihrer Obdachlosigkeit vergessen hatten, ihre Geräte bei der GEZ ordnungsgemäß abzumelden... Nennt man das jetzt eigentlich "Neuartiger Rundfunkgebührenfeudalismus" oder wie? Apropos "neuartig": Der Rundfunkgebührenstaatsvertrag (RfGebStV) hat noch so manch andere Dreistigkeit zu bieten: Internetfähige PCs heißen jetzt "Neuartige Rundfunkempfangsgeräte" und sind ab 1.1.07 voll gebührenpflichtig; Arbeitnehmer, die ein Rundfunkgerät (oder neuerdings auch einen Laptop!) mit zur Arbeit nehmen, müssen dafür zusätzliche Gebühren bezahlen; Selbstständige müssen ohnehin für jedes Gerät extra zahlen - auch wenn sie kurz vor der Pleite stehen; Armut als Befreiungstatbestand ist bei der letzten Änderung des RfGebStV abgeschafft worden. Wer kein Einkommen hat und auch keine staatlichen Leistungen bezieht (dafür gibt es unterschiedliche Gründe), muss die volle Gebühr bezahlen - genauso viel wie ein Multimillionär. Das ist das Antisolidaritätsprinzip der öffentlich-rechtlichen Rundfunkfinanzierung. 6,8 Milliarden Euro (zur Erinnerung: 1 Milliarde = 1.000 Millionen!) bekommen die Öffentlich-Rechtlichen jährlich zusätzlich zu Werbung und Sponsoring allein durch die Zwangsgebühr. Wie soll da ein lebendiger Markt funktionieren, der die Medienlandschaft voranbringt und nicht lähmt? Der öffentlich-rechtliche Rundfunk klammert sich krampfhaft an Steinzeit-Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts, um seine unverschämten und absurden Forderungen gegenüber den Bürgern durchzusetzen und den Wettbewerbsschiefstand zu rechtfertigen. So begründet der mdr die Rechtmäßigkeit von Rundfunkgebühren ohne Gegenleistung mit einem Bundesverfassungsgerichtsurteil aus dem Jahre 1971 (also mit einer Entscheidung, die 35 Jahre alt ist!): In seinem Urteil vom 27.7.1971... BVerfGE 31, 314 (330) hat das BVerfG klargestellt, dass die für das Bereithalten eines Empfangsgerätes zu zahlende Gebühr keine Gegenleistung für eine Leistung darstellt, sondern das von den Ländern eingeführte Mittel zur Finanzierung der Gesamtveranstaltung Rundfunk ist." (...). Es wird Zeit, dass wir in Sachen Rundfunk und Rundfunkgebühren endlich frische und genießbare Entscheidungen des höchsten deutschen Gerichtes bekommen und die Politik uns brauchbare Rundfunkgesetze beschert! Für uns als Bürger bleibt sonst nur die eine Alternative: abmelden. Bernd Höcker, Journalist und Publizist. Autor des Buches "Nie wieder Rundfunkgebühren!" Studium der Psychologie, Soziologie und Rechtswissenschaft. http://www.gez-abschaffen.de -
(www.chefkoch.de/forum/2,28,208089/Warzen-an-den-Fusssohlen.html): < Bloggerkomentar zur Warzenbehandlung an den Fusssohlen.> Hallo Sehmöve, mir geht es wie Dir; außer, daß ich an meinen Dornwarzen vor ca. 20 Jahren operiert worden bin. Die Spritzen haben nur wenig geholfen, das Herausgraben hat gerade in der Tiefe derart wehgetan, daß ich geschrien habe und die Schwester mich festhalten mußte. Die OP war am späten Vormittag, die riesigen Löcher haben noch abends geblutet und zuhause bin ich fast wahnsinnig geworden vor Schmerzen. Ich habe die Warzen immer noch und wie Du heftige Schmerzen beim Gehen, vor allem bei unebenem Boden. Mit dieser Vereisungstherapie (die eh nichts bringt) werden Deine Warzen nur noch empfindlicher, das hast Du ja selbst festgestellt. Ich würde die Behandlung abbrechen und dafür sorgen, daß sich rasch wieder Hornhaut bildet. Ich habe auch lange Zeit gedacht, daß das Hornhautentfernen hilfreich wäre, aber das stimmt nicht. Es mag bei Hühneraugen helfen (die ich leider auch habe), Fußsohlenwarzen werden dadurch beim Gehen nur schmerzempfindlicher. Probiere es mal, auch wenn die Warzen danach dick und damit auffallender werden; das Wichtigste ist doch, daß Du den Tag einigermaßen überstehst. Deine Isolationsgefühle kenne ich aus eigener Erfahrung; das Thema \"Warzen\" ist einfach nicht salonfähig und die Schmerzen nimmt einem wirklich keiner ab. Wichtig ist, daß Du Dich von Deinem Freund nicht unter Druck setzen läßt; wenn ihm was an Dir liegt, dann sollte er auch Rücksicht auf Deine Warzen nehmen. Ich kann Dir nur von einer operativen Entfernung (auch Laser) heftig abraten; die Warzen kommen in der Regel wieder und es sind Schmerzen, die Dich wirklich mehrere Tage lang die Wände hochgehen lassen. Ich hoffe, ich kann Dir ein bißchen das Gefühl vermitteln, daß Du mit diesem Problem nicht allein bist! LG, E.