E.38 BESTRAFEN |
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1. jmdm. einen Denkzettel verpassen/geben
jmdn. so bestrafen, dass er aus der Strafe lernt oder noch lange an sie denkt (Duden - Redewendungen, ³2008); Vergeltung üben; sich rächen; mit jmdm. abrechnen; sich revanchieren (Udem)
(http://forum.gofeminin.de/forum/carriere1/__f1725_carriere1-Denkzettel-verpassen-aber-wie.html): < Forumsanfrage.> - Ursprünglicher Diskussionsbeitrag: "Denkzettel verpassen aber wie?" Gesendet von S. am 14 Oktober um 14:44. Vielleicht kann mir hier jemand helfen. Ich kenne jemanden, der meiner Meinung nach einmal einen Denkzettel verpasst bekommen müsste. Diese Person lügt, betrügt, ist hinterfotzig, nimmt sich in letzter Zeit wirklich alles heraus. Nicht nur ich habe durch diese Person gelitten oder leide noch immer. Zur Zeit hat sie den Höhenflug perfekt, eigentlich dachten wir uns vor einer Zeit, schlimmer kann es gar nicht werden. Doch sie hat es geschafft, noch eines drauf zu setzen. Das große Problem ist, dieser Person kann man nicht den Rücken kehren und sagen das war es für mich und ab heute hab ich nichts mehr mit ihr zu tun, da ich (und ein paar der Betroffenen) die selbe Dienststelle haben, teilweise die selben Bekannten haben usw. Und was nun? Am liebsten würde ich ihr eine knallen oder ihr ihre Haare abschneiden (das weiß ich würde sie treffen), doch brauche ich wegen so einer blöden Person echt keine Schwierigkeiten, wie z.B eine Anzeige oder dergleichen. Wie könnte man ihr einen Denkzettel verpassen ohne sie körperlich zu verletzen?-
(www.hagalil.com/archiv/98/06/rechts.htm): < Die Rechtsradikalen-Wähler in Sachsen-Anhalt sind Protestwähler, die die herrschenden Parteien bestrafen möchten.
> - Die Rechtsradikalen-Wähler in Sachsen-Anhalt sind keine Gesinnungstäter. Bei den Wahlen, dem "Rummelplatz des kleinen Mannes" (Tucholsky), konnten sie hingegen endlich einmal ihrem aufgestauten Unmut Ausdruck verleihen. Ihr Rechtsruck ist ein Zeichen der Unzufriedenheit mit den herrschenden Zuständen. Wohin auch sollten sie rücken, wenn sie den etablierten Parteien, die PDS im Osten ebenfalls schon längst dazugehörig, einen Denkzettel verpassen wollten? Ihr legales Verhalten ist mehr als nur eine politische Provokation. Es ist der unüberhörbare soziale Protest infolge einer lang anhaltenden Krisensituation. Regional ist die Arbeitslosigkeit auf 25-30 Prozent gestiegen. "Arbeitsmarktentlastende" Maßnahmen können nichts daran ändern, daß fast schon die Hälfte der ehedem Erwerbstätigen nicht mehr regelmäßig in Lohn und Brot ist. Ganze Landstriche veröden. Die Zahl der Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, steigt enorm. Das Ausbildungsrisiko ist trotz sozialstaatlicher Gegensteuerung ebenfalls dramatisch angewachsen. Und von den Ausgebildeten wird einem immer größer werdenden Teil von Jugendlichen der Eintritt in den Arbeitsmarkt verwehrt. Kein Wunder, daß sich bei vielen Menschen in den neuen Bundesländern, besonders unter der Jugend, Hoffnungslosigkeit und eine kollektive Proteststimmung breitmachen.-
(www.motor-talk.de/news/draengler-wandert-in-den-knast-t1128302.html): < Ein rowdyhafter
"Erziehungsversuch" eines Autofahrers wurde vom BGH geahndet.> - Urteil. BGH wertet rowdyhaftes Verhalten als versuchten Totschlag. Dass extremes Drängeln mit konkreter Gefährdung des Vorausfahrenden kein Kavaliersdelikt ist, bekam jetzt ein Autofahrer zu spüren. Der Bundesgerichtshof (BGH) wertete sein rowdyhaftes Verhalten als versuchten Totschlag und verurteilte ihn zu drei Jahren und sechs Monaten Haft (Beschluss vom 28.7.2005, veröffentlicht in DAR 2006, Seite 284). Außerdem wurden dem Täter die Fahrerlaubnis entzogen und der Pkw beschlagnahmt. Der verurteilte Autofahrer hatte sich über einen Motorradfahrer geärgert und wollte ihm offenbar einen Denkzettel verpassen. Auf einer dreispurigen Bundesstraße schloss der Autofahrer auf der linken Spur bis auf etwa 1,7 Meter zu dem Motorradfahrer auf, der auf der Mittelspur mit 78 km/h fuhr. In diesem Augenblick wechselte er plötzlich auf die Mittelspur, wobei er mit der Stoßstange das Hinterrad des Motorradfahrers touchierte. Dieser stürzte und verletzte sich dabei erheblich. Nach Ansicht des BGH war der Sturz des Motorradfahrers aufgrund des Verhaltens des Autofahrers nahe liegend und vorhersehbar. Die Geschwindigkeit beim Sturz wäre geeignet gewesen, den Tod des Motorradfahrers herbeizuführen. Das Gericht wertete deshalb das Verhalten des Autofahrers nicht nur als gefährliche Körperverletzung und vorsätzlichen Eingriff in den Straßenverkehr, sondern als versuchten Totschlag. Der ADAC sieht in dieser Entscheidung seine Ansicht bestätigt, dass die geltenden gesetzlichen Regelungen ausreichen, um rowdyhaftes und lebensgefährdendes Verhalten im Straßenverkehr mit der erforderlichen Härte zu ahnden. Gleichzeitig appelliert der ADAC an die Verkehrsteilnehmer auf „Erziehungsversuche“ jeder Art zu verzichten und stattdessen Gelassenheit und Rücksichtnahme zwischen den Verkehrspartnern zu fördern.-
(www.ovb-online.de/news/landkreis_rosenheim/art4107,1117559): < Bei Kommunalwahlen in Bayern wurden mehrere Bürgermeister von den Wählern abgestraft. > - 04.03.2008. Rosenheim/Landkreis. CSU verliert absolute Mehrheit. CSU und SPD sind die Verlierer, Freie Wähler und Grüne die Gewinner der Kommunalwahl. Das gilt auch im Raum Rosenheim. Neben mehreren Pleiten bei den Bürgermeisterwahlen musste die CSU bei der Kreistagswahl eine weitere bittere Pille schlucken. (...) Sechs Amtsinhaber müssen in Stichwahl. Die Wahlbeteiligung lag im Landkreis Rosenheim bei 63 Prozent. Zum Vergleich: 2002 waren es 64, 1996 mit 67,7 und 1990 mit 75,5 Prozent sogar noch mehr gewesen. Die meisten Wahlmuffel gab es 2008 in Rosenheim und Kolbermoor. Dort machten nur 45,2 beziehungsweise 51,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Kreuzerl. Am höchsten war die Wahlbeteiligung in Gstadt mit 80,9 Prozent. In den einzelnen Gemeinden bekamen mehrere Bürgermeister einen Denkzettel verpasst - ganz im Gegensatz zu 2002. Damals hatten 28 von 29 Rathaus-Chefs, die sich einer Wiederwahl stellten, ihren Amtsbonus ausgespielt und auf Anhieb über 50 Prozent geschafft. Nun muss ein Bürgermeister-Sextett um seine Posten zittern: Felix Schwaller in Bad Aibling, Rudolf Zehentner in Stephanskirchen, Christian Fichtl in Prien, Hans Hofstetter in Bad Endorf, Stefan Beer in Eggstätt (alle CSU) sowie Barbara Reithmeier (UW) in Ramerberg.
2. [an jmdm./mit etwas] ein Exempel statuieren
durch drastisches Vorgehen in einem Einzelfall ein abschreckendes Beispiel geben; eine besonders harte Strafe über jmdn. verhängen, um so andere abzuschrecken (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.moviemaster.de/archiv/darsteller/schauspieler_Moritz+Bleibtreu.htm): < Filmbesprechung. Durch drastisches Vorgehen in einem Einzelfall soll ein abschreckendes Beispiel gegeben werden. - Sie hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Furtw%C3%A4ngler.
> - Taking Sides - Der Fall Furtwängler" - Film-Inhalt und Kritik: Deutschland, nicht lange nach Ende des Zweiten Weltkriegs: Der amerikanische Major Steve Arnold (Harvey Keitel) hat einen ebenso einfachen wie brisanten Auftrag: Im Rahmen der Entnazifizierung soll er sich den momentan mit einem Berufsverbot belegten Star-Dirigenten Wilhelm Furtwängler (Stellan Skarsgard) vornehmen. Und er hat von Anfang an ein erklärtes Ziel: Er will an Furtwängler ein Exempel statuieren. Ihm zur Seite stehen der britische Lieutenant David Wills (Moritz Bleibtreu) und als "Sekretärin" Emmi Straube (Birgit Minichmayr) - beide glühende Verehrer des Dirigenten. Zunächst verhört Arnold Mitglieder aus Furtwänglers Orchester, den Berliner Philharmonikern. Allerdings laufen alle Verhöre nahezu identisch ab: Niemand kann auch nur irgendetwas Schlechtes über den Maestro sagen. Alle bezeichnen ihn als Menschenfreund und großen Künstler. Schließlich nimmt Arnold Furtwängler selbst ins Gebet. Dieser erklärt ihm, dass er Kunst und Politik streng voneinander getrennt habe, nie Mitglied "der Partei" gewesen zu sein und lässt schließlich sogar durchblicken, Juden das Leben gerettet zu haben. Arnold steigert sich aber immer weiter in die Idee, dass Furtwängler Kumpanei mit den Nazi-Obersten betrieben habe und nun mit Schutzbehauptungen versuche, seine Haut und sein Ansehen zu retten. "Taking Sides" beruht auf einem Bühnenstück von Ronald Harwood, einem Novum für Regisseur Szabo, der es eigentlich gewohnt ist, eigene Bücher zu verfilmen. Seine Herkunft vom Theater merkt man dem Stoff auch ab (!): Dialoglastig spielen sich 90 % der Handlung in ein- und demselben Raum ab, meist als Dialog zwischen Harvey Keitel und einem ausgezeichnet und wohl dosiert agierenden Stellan Skarsgard. Die Dialoge sind aber an keiner Stelle langatmig – Spannung bezieht der Film vielleicht auch dadurch, dass den meisten Zuschauern vielleicht nicht bewusst ist, wie das Verhör und die Entnazifizierung Furtwänglers schließlich endete.-
(www.zelluloid.de/filme/kritik.php3?id=241&tid=492): < Filmbesprechung. - Durch drastisches Vorgehen in einem Einzelfall soll ein abschreckendes Beispiel gegeben werden.
> - "Braveheart". Kinostart Deutschland: 05.10.1995. USA 1995, ca. 171 min. Kritik von Denis Hoffmann. Für Filme wie diesen wurde das Breitwandformat erfunden. Mel Gibson inszeniert hier ein historisches Epos, wie es in solch monumentalen Ausmaßen heutzutage nur noch selten das Licht der Leinwand erblickt. Er erzählt uns von William Wallace, einem einfachen schottischen Bauern, der vom Schicksal arg gebeutelt und so unfreiwillig ein Nationalheld der besonderen Art wurde. In jungen Jahren muß er miterleben, wie sein Vater und seine Brüder von Schergen des englischen Königs Longshanks in einen Hinterhalt gelockt und getötet werden. Bei der Beerdigung begegnet er zum ersten mal dem Mädchen Murron, wird aber von seinem Onkel in dessen Obhut genommen. Bei ihm lernt er die Tradition der Schotten und den Umgang mit Kopf und Schwert kennen. Als Mann herangewachsen kehrt er in sein Heimatdorf zurück, wo er von alten Freunden herzlich empfangen wird. Er trifft auch Murron wieder und die beiden verlieben sich ineinander. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer. Murron wird von englischen Soldaten belästigt, die in dem Dorf als Besatzungstruppen stationiert sind. Wallace eilt zu Hilfe und kann einige töten, aber Murron wird gefangengenommen. Der Kommandant will an ihr ein Exempel statuieren und schneidet ihr in aller Öffentlichkeit die Kehle durch. Daß er damit eine Revolution ins Rollen brachte, war ihm wahrscheinlich nicht ganz klar... "Braveheart" hat zwar Überlänge, aber trotzdem vergeht die Zeit wie im Fluge. Gibson schafft es mit einer Leichtigkeit, die ihres Gleichen sucht, die Höhen und Tiefen im Leben dieses sagenumwobenen Mannes wiederzugeben. Dabei werden die Kinobesucher nicht gerade schonend behandelt, denn er zeigt die Schrecken der Bauernaufstände in all vielen blutigen Einzelbildern. Selbst bei Szenen, die manchmal auf die Tränendrüse drücken, rutscht er nie in billige, schnulzige Klischees ab, sondern läßt den Zuschauer mit Hingabe mitschmachten.-
(www.palm-stiftung.de/cms/front_content.php?idcat=146&lang=1): < Durch drastisches Vorgehen in einem Einzelfall soll ein abschreckendes Beispiel gegeben werden.
Es geht hier um die Schrift Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung. Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Philipp_Palm.
> - Es entbehrt nicht einer makabren Ironie, dass der erste Nachdruck der Schrift, die Palm das Leben gekostet hatte, nur mit einer Art Selbstzensur erschien, da Palm der fehlenden Pressefreiheit zum Opfer gefallen war. Denn die Flugschrift war der Polizei in Augsburg aufgefallen. Die verhörten Buchhändler erklärten, die Broschüre von der Steinschen Buchhandlung in Nürnberg bekommen zu haben. Die Meldung ging an den bayerischen Minister Montgelas, der den französischen Gesandten in München informierte. Über den französischen Kriegsminister Berthier gelangte die Nachricht an Napoleon, der offensichtlich ein Exempel statuieren wollte. Im Journal de Paris erschien ein Artikel, in dem die Steinsche Buchhandlung in Nürnberg als Verleger und Verbreiter der „Schandschrift“ bezeichnet wurde und Konsequenzen angekündigt wurden. Eine Denunziation, wie Hitler geschrieben hatte, gab es also nicht. Am 5. August 1806 befahl Napoleon seinem Kriegsminister, die Buchhändler in Augsburg und Nürnberg zu verhaften. „Es ist mein Wille, dass sie vor ein Kriegsgericht gezogen und in 24 Stunden erschossen werden. Es ist kein gewöhnliches Verbrechen, wenn man in den Orten, wo sich die französischen Armeen befinden, Schmähschriften verbreitet, um die Einwohner gegen sie aufzuhetzen; es ist Hochverrat ... Sie werden das Urteil in ganz Deutschland verbreiten lassen.“ Obwohl Palm bei einem Messebesuch Ende Juli in München von den Behörden gewarnt worden war, „mehr Vorsicht und Zurückhaltung in seinem Benehmen zu beobachten, wenn er sich nicht den grössten Gefahren aussetzen wolle“, tauchte er nur kurzfristig unter, um dann nach Nürnberg zurückzukehren. Dort wurde er mit Hilfe eines Spitzels am 14. August verhaftet und über Ansbach nach Braunau gebracht, das damals noch von den Franzosen besetzt war. In den Vernehmungen bestritt er, mit der Flugschrift verlegerisch etwas zu tun zu haben und den Autor zu kennen. Er habe die Pakete von einem unbekannten Absender erhalten und diese an die beigelegten Adressen weitergeleitet. Dies war durchaus üblich, stimmte aber im konkreten Fall nicht. Palm kannte den Autor und war wohl der Verleger der Schrift. Bei dem Militärgerichtsverfahren vor sieben französischen Obristen am 24. und 25. August in Braunau konnte Palm nichts nachgewiesen werden als die Verbreitung der Schrift. Palm, der keinen Verteidiger hatte, rechnete deshalb fest mit einem Freispruch und plante schon, seine Rückreise mit geschäftlichen Terminen zu verbinden. Am 26. August erfuhr er um 11 Uhr, dass er in drei Stunden hingerichtet werden würde. Unter großen Sicherheitsvorkehrungen, die Franzosen befürchteten Ausschreitungen der Bevölkerung, fand die Erschießung Palms statt.
( Söder: An Griechenland ein Exempel statuieren - Münchner Merkur www.merkur-online.de › Politik ): < Etymologisch bedingt wird dieses Phrasem bevorzugt verwendet in Gruppen mit klarer Hierarchie. Ein strenger Vorgesetzter bestraft z. B. drakonisch einen Untergebenen (Soldat, (Internats)schüler usw.) um dadurch alle anderen einzuschüchtern. Der Gebrauch des Phrasems bei der gegenwärtigen Euro-Krise durch einen bayerischen Politiker Griechenland gegenüber kann daher nur als missglückt bezeichnet werden.> - 24.07.12. Söder: An Griechenland ein Exempel statuieren. München - Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) hat Überlegungen Frankreichs, die Euro-Rettungsschirme zu vergrößern, scharf zurückgewiesen. "Frankreich ist auf einem absoluten Irrweg", sagte Söder dem Münchner Merkur (Mittwoch). "Dieses sozialistische Konzept Hollande – das ein Konzept Gabriel ist – wird am Ende dazu führen, dass Frankreich wirtschaftlich enorm zurückfällt. Wir sollten eher aufpassen, dass es am Ende nicht einen Rettungsschirm für Frankreich braucht." Söder verlangte von den Geldgebern zudem, keine weiteren Hilfen für Griechenland zu gewähren. "Am Ende wird es bei Griechenland ein Exempel geben müssen. Es hilft nichts, die Märkte mit immer mehr Geld zu betäuben, wenn nicht in den Staaten Reformen erfolgen." Söder sagte: "Es gibt den alten Grundsatz bei der Bergwacht: Wenn Du jemanden retten willst, aber der Bergwacht-Hubschrauber gerät selbst in Gefahr, muss man am Ende besser das Seil kappen." Die Abstufung des deutschen Rating-Ausblicks bei Moody's sei "ein echtes Alarmsignal. Das erste Mal wird klar gemacht, dass die Hilfen für Griechenland die deutsche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen." Söder sagte der Zeitung, er sei sich "sicher, dass in der Bundesregierung die Sorge deutlich gewachsen ist. Man sieht das an den Aussagen von Wolfgang Schäuble."
( Griechenland und die Eurozone: Söder will Exempel statuieren - taz ... www.taz.de): - < Etymologisch bedingt wird dieses Phrasem bevorzugt verwendet in Gruppen mit klarer Hierarchie. Ein strenger Vorgesetzter bestraft z. B. drakonisch einen Untergebenen (Soldat, (Internats)schüler usw.) um dadurch alle anderen einzuschüchtern. Der Gebrauch des Phrasems bei der gegenwärtigen Euro-Krise durch einen bayerischen Politiker Griechenland gegenüber kann daher nur als missglückt bezeichnet werden.> - Griechenland und die Eurozone. Söder will Exempel statuieren. Griechenland soll bis Ende des Jahres aus der Eurozone ausscheiden, fordert der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU). „Irgendwann muss jeder bei Mama ausziehen“, sagte er. BERLIN afp | Der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) hat gefordert, an Griechenland ein Exempel zu statuieren. „Nach meiner Prognose sollte Griechenland bis Jahresende ausscheiden. Jede neue Hilfsmaßnahme, jede Lockerung der Auflagen wäre der falsche Weg. An Athen muss ein Exempel statuiert werden, dass diese Eurozone auch Zähne zeigen kann", sagte Söder der Bild am Sonntag. Weitere Hilfen seien, „wie Wasser in der Wüste vergießen. Schuld an den Problemen in Griechenland sind die Griechen und sonst keiner." Söder rechnet bei einem Verbleib Griechenlands in der Eurozone mit einem erheblichen wirtschaftlichen Schaden für Deutschland. „Der wirtschaftliche Schaden für Deutschland ist auf Dauer viel größer, wenn Griechenland im Euro bleibt. Hier gilt eine alte Regel vom Bergsteigen: Wenn jemand an deinem Seil hängt und dabei ist, dich mit in den Abgrund zu reißen, mußt du das Seil kappen." Sollte Deutschland nicht rechtzeitig das Rettungsseil kappen, an dem Griechenland hängt, könnte es selbst in Gefahr geraten. Wenn ein Land auf Dauer seine Schulden nicht zurückzahlen könne, müsse es die Eurozone verlassen, sagte Söder. Seiner Ansicht nach hätte ein Ausscheiden Griechenlands eine positive Signalwirkung für andere Krisenstaaten wie Spanien und Italien. „Wenn die Griechen mit ihrer Taktik durchkommen, Reformen und Schuldentilgung zu verschleppen, dann bricht das gesamte System zusammen", warnte der bayerische Finanzminister. Dies führe zu einer Transferunion. „Irgendwann muss jeder bei Mama ausziehen, und die Griechen sind jetzt soweit." Dagegen sprach sich die Vize-Vorsitzende der Linken, Sahra Wagenknecht, gegen einen Austritt Griechenlands aus. Da es in diesem Fall seine Schulden nicht mehr bezahlen könnte, würde Deutschland 80 Milliarden Euro verlieren. Vor zwei Jahren hätten im Fall eines Bankrotts nur Banken und Hedgefonds geblutet. "Jetzt blutet der Steuerzahler", sagte Wagenknecht. Die Sparauflagen für das Land hätten die Wirtschaftskrise "dramatisch verschlimmert". Statt Renten und Löhne zu kürzen, sollten lieber große Vermögen stärker besteuert werden, forderte Wagenknecht.
(Analyse: Deutschland statuiert an Athen ein Exempel | Meinung ... www.fr-online.de/.../analyse-deutschland-statuiert-an-athen-ein-exem.): -< Etymologisch bedingt wird dieses Phrasem bevorzugt verwendet in Gruppen mit klarer Hierarchie. Ein strenger Vorgesetzter bestraft z. B. drakonisch einen Untergebenen (Soldat, (Internats)schüler usw.) um dadurch alle anderen einzuschüchtern.- Der Autor des Beitrags vertritt die Meinung, dass hier von deutscher Seite Griechenland hart bestraft werden soll, um andere Krisenländer einzuschüchtern.> - 28. Juni 2011. Analyse. Deutschland statuiert an Athen ein Exempel von Stephan Kaufmann. Griechenland hat eigentlich schon mehr gespart, als der Wirtschaft guttut. Und doch zwingt die EU das Land zu weiteren Einschnitten. Das ist ein riskantes Spiel. Alle Ökonomen sind sich ausnahmsweise einmal einig: Damit Griechenland wieder auf die Beine kommt, braucht es Wirtschaftswachstum. Weitere Sparanstrengungen machen die Misere nur schlimmer. Eigentlich wurde bereits zu viel gespart. Im vergangenen Jahr hat Griechenland sein Haushaltsdefizit um gut fünf Prozent gemessen am Brutto-Inlandsprodukt gesenkt. So viel hat noch nie ein Industrieland in einem Jahr erreicht. (...). Viele Experten fordern daher eine Art Aufbau-Plan für Griechenland, ähnlich wie in Ostdeutschland nach dem Fall der Mauer. Die EU-Staaten und der IWF jedoch bestehen auf weiteren Ausgabensenkungen und riskieren damit den Kollaps des Landes. Denn Griechenland ist kein Aufbau-Projekt wie Ostdeutschland. Vielmehr wird an dem Land ein Exempel statuiert. Das griechische Parlament hat in den nächsten zwei Tagen die Gelegenheit, sein vornehmstes Recht wahrzunehmen: das Budgetrecht. Dabei wird das Parlament autonom und souverän die Entscheidung treffen, die die EU und der IWF von ihm erwarten: die Zustimmung zu weiteren Sparmaßnahmen im Volumen von 78 Milliarden Euro. Denn es gilt, das Vertrauen der EU, des IWF und vor allem der internationalen Finanzmärkte zu gewinnen. Und dieses Vertrauen gibt es nicht geschenkt. (...). "Kein glückliches Händchen". Insbesondere die Bundesregierung forciert diese Sparprogramme. Es ist ein Experiment: Bislang musste noch nie ein Industriestaat in so kurzer Zeit so viele Schulden abbauen. Niemand weiß, ob es klappt. Dennoch bleibt Deutschland hart und untergräbt gleichzeitig periodisch das Vertrauen der Finanzmärkte in Griechenland, indem mal Hilfe verweigert, dann die Beteiligung privater Gläubiger verlangt oder eine Pleite Athens öffentlich nicht ausgeschlossen wird. Berlin zeige „kein glückliches Händchen im Umgang mit den Märkten“, heißt es bei den Investmentbanken. Es stellt sich die Frage: Warum handelt die Bundesregierung so? Der offizielle Grund lautet: Die Bundesregierung nimmt Rücksicht auf die Wähler, den deutschen Steuerzahlern sei Hilfe für Athen kaum zu vermitteln. Das mag stimmen. Aber folgt die Regierung wirklich sklavisch dem Willen der Wähler? Wenn dem so wäre (und die Umfragen stimmten), dann gäbe es in Deutschland wohl einen flächendeckenden Mindestlohn, die Bundeswehr wäre raus aus Afghanistan, Stuttgart 21 würde nicht gebaut, es hätte weder je Hilfen für Griechenland gegeben noch überhaupt je den Euro, mit dem sich die Mehrheit der Deutschen nie so recht anfreunden konnte. Tatsächlich scheint es eher so, als würde an Griechenland ein Exempel statuiert. Mit diesem Exempel will die Bundesregierung demonstrieren, dass sie erstens den Willen und zweitens die Macht hat, Euro-Staaten auf Biegen und Brechen dem Zwang zur „Stabilität“ zu unterwerfen. Diesen Zwang setzt sie gegen die griechische Regierung durch und die ihrerseits gegen die eigene Bevölkerung: Es gilt zu zeigen, dass Athen trotz aller Massendemonstrationen auf „Stabilität“ verpflichtet werden kann. (...)
3. jmdm. das Fell/(etwas seltener auch:) die Haut gerben (ugs.)
jmdn. verprügeln (Duden - Redewendungen, ³2008)
(http://131.159.72.43/kmg/abntrlit/primlit/reprints/retcliffe/villafranca/band3/villa3.pdf ): < Literarischer Beleg für dieses Phrasem.> - Villafranca oder Die Kabinette und die Revolutionen. Historisch-politischer Roman aus der Gegenwart von Sir John Retcliffe. Die Faust des Banditen drückte rasch die Hand des Mönchs auf den Stein. »Cospetto – ich hab’s Euch im Voraus gesagt, der Halunke hat uns wieder betrogen, der rothe Daus muß in seinem Aermel sein!« Das dicke Gesicht des ehrwürdigen Bruders wurde ganz roth vor Aerger, mehr über den drohenden Verlust, als über die Entdeckung, und seine Faust aus den Händen des Banditen reißend, wobei freilich das Corpus delicti aus dem Aermel fiel, versetzte er ihm mit seinem Knotenstock einen Schlag, der einen Ochsen zu Boden geworfen haben würde, wenn er richtig getroffen hätte. »Heiliger Franciscus! Ich will Dich Respekt lehren vor der heiligen Kirche, Du Beutelschneider und Straßeneinnehmer! Uf! seh mir Einer den Kerl – zu sagen, daß meiner Mutter Sohn ihn um seine lumpigen Bajocchi betrogen hätte, blos weil zufällig beim Abheben eine Karte herunterfällt. O, Du braunhäutiger, ölfressender Schuft, ich will Dir das Fell gerben, daß es morgen aussteht, wie ein übel gebackener Pfannkuchen, Du Hurensohn!»-
(www.linke-buecher.net/texte/romane-etc-teil2/lask-leuna-berta--1921.pdf): < Auszug aus einem Theaterstück "Leuna 1921".> - (Die Arbeiter gehen weiter. Ingenieur Brettl kommt.) Arbeiterwache: Wohin, Kollege? Ihr Ausweis. Ingenieur Brettl: Sie kennen mich doch, Mann. Ich bin doch der Ingenieur Brettl. Ich muss zu den Gaskompressoren. Arbeiterwache: Ich kenne nur Leute mit oder ohne Ausweis. Weiter gibt's hier keine. Ingenieur Brettl: Ich habe mich zur Verfügung gestellt, damit kein Unglück geschieht, und nun macht ihr solche Schwierigkeiten. Arbeiterwache: Ich verlange nur Ihren Ausweis. Ingenieur Brettl: Ich bin von der Direktion geschickt und nicht von eurem Aktionsausschuss. Arbeiterwache: Aber den Ausweis müssen Sie vom Aktionsausschuss oder vom Angestelltenrat haben. Sonst kommen Sie nicht ins Werk. Ingenieur Brettl: Zum Teufel, das ist mir zuviel. Erst haben mich zwei freche Lausejungens mit Schießknüppeln kontrolliert, und jetzt geht's noch mal los. Macht euern Dreck allein! Ich komme nicht wieder. (Brettl macht kehrt und geht fort. Man hört lautes, erregtes Sprechen. Viele Arbeiter kommen, dann Freimann.) Arbeiter Bertram: Wir haben unsere Löhnung. Jetzt haun wir ab. Die Suppe haben wir nicht eingebrockt. Die wollen wir nicht auslöffeln. (Die Arbeiter wollen eilig weiter) 3. Arbeiter: Das endet mit Dresche und weiter nichts. Kommt, kommt! Den Schreiern sollen sie das Fell gerben, uns nicht. Arbeiter Bertram: Ich muss meinen Acker bestellen. Ich kann nicht hier bleiben. Freimann: Kameraden, wo wollt ihr hin? Wollt ihr die rote Front verlassen?-
(http://home.media-n.de/10706/hp-schule1/maerchen/klaus.htm ): < Auszug aus einem Märchen. - Zu dem Ausdruck 'Scheffel" siehe auch das Phrasem "sein Licht nicht unter den Scheffel stellen" unter E.23,2
. > - "Häute! Häute! Wer will Häute kaufen?" rief er durch die Straßen. Alle Schuhmacher und Gerber kamen gelaufen und fragten, was er dafür haben wolle. "Einen Scheffel Geld für jede", sagte der große Klaus. "Bist du toll?" riefen alle. "Glaubst du, wir haben das Geld scheffelweise?" "Häute! Häute! Wer will Häute kaufen?" rief er wieder, aber allen denen, die ihn fragten, was die Häute kosten sollten erwiderte er: "Einen Scheffel Geld." "Er will uns foppen", sagten alle, und da nahmen die Schuhmacher ihre Spannriemen und die Gerber ihre Schurzfelle und fingen an, auf den großen Klaus loszuprügeln. "Häute! Häute!" riefen sie ihm nach; "ja, wir wollen dir die Haut gerben! Hinaus aus der Stadt mit ihm!" riefen sie, und der große Klaus mußte laufen, was er nur konnte. So war er noch nie durchgeprügelt worden.
- Die Wendung nimmt Bezug auf die Bearbeitung der Felle, besonders auf das Geschmeidigmachen der Häute durch Kneten, Klopfen und Walken.
4. sein Fett abkriegen/abbekommen (ugs.) < Vgl . E.37,8
>
(mit Recht) ausgescholten, bestraft werden (Duden - Redewendungen, ³2008)
(http://de.wiktionary.org/wiki/Wiktionary:Meinungsbild_Redewendung): < Probleme bei der alphabetischen Anordnung der Nennform von Phrasemen in der Wikipedia. > - Die Varianz (wie Harald Burger das nennt) ist bei vielen Phraseologismen sehr hoch. Ich weiß nicht, ob irgendjemand tatsächlich "sein Fett bekommen" als Suchbegriff eintippen wird. Soll heißen: Meiner Meinung nach können wir uns von Fall zu Fall hoffentlich auf eine Nennform einigen (z.B. sein Fett abbekommen), bringen im Redewendungsartikel die verbreiteten Varianten unter ("auch: sein Fett bekommen/ kriegen/ wegkriegen") (wobei hier natürlich schon ein Problem entsteht), und verweisen im übrigen unter Fett und abbekommen/ wegkriegen /... (aber nicht unter sein) im Abschnitt Redewendungen auf den entsprechenden Eintrag. Auch hier sollten die Varianten aufgeführt werden - sein Fett weghaben hat schließlich eine leicht andere Bedeutung als sein Fett abbekommen oder "sein Fett wegkriegen". ) -
(www.kerssenbrock.org/verena/weiber/lustig_inhalt.html): < Inhaltsangabe einer Komödie bzw. einer Oper. Falstaff bekommt Prügel ab. - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Die_lustigen_Weiber_von_Windsor_(Oper) und http://de.wikipedia.org/wiki/Die_lustigen_Weiber_von_Windsor_(Schauspiel). > - Wenn sich Falstaff von seinem erneuten Treffen mit Frau Fluth eine heiße Nacht erwartet hat, so wird er wieder enttäuscht. Zur Überraschung aller Beteiligten erscheint der wutschäumende Herr Fluth und durchsucht natürlich als erstes den Wäschekorb. Doch die Weiber sind schneller: Sie stecken Falstaffs dicke Jammergestalt in Frauenkleider. Unglücklicherweise hat die Besitzerin dieser Kleider Hausverbot und Herr Fluth treibt die vermeintliche Verwandte mit Prügeln aus dem Haus. Falstaff hat erneut sein Fett abbekommen; und auch Herr Fluth hat sich blamiert, denn die Suche nach dem Liebhaber seiner Frau ist wieder ergebnislos geblieben. Die Frauen triumphieren: Die Schwächen der Männer arbeiten ihnen in die Hand!-
(www.extradienst.at/jaos/page/main_archiv_content.tmpl?ausgabe_id=38&article_id=7707 ): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.- Bei einer großen Mitarbeiterbefragung wurde fast jeder Chef eines Verlagshauses kritisiert und getadelt.> - Köpferollen im Ruß-Land. (05.09.2002). Der ‚VN'-Chefredakteur wird nach Wien versetzt, fünf Führungspositionen im Vorarlberger Medienhaus wurden neu besetzt, Outsourcing wird überlegt, weitere Mitarbeiter-Fragebögen kursieren. Kein Stein bleibt auf dem anderen im Vorarlberger Medienreich des Eugen Ruß. Der unbestrittene Platzhirsch zwischen Bodensee und Arlberg hat in diesen Tagen bei seinen Blättern die Chefetagen umgebaut, will weiter in Osteuropa expandieren und überlegt zu Hause Restrukturierungen. Ruß: "Über Ausgliederungen einzelner Bereiche wird nachgedacht." Konkret heißt das: Grafik, Anzeigenabteilung oder Vertrieb könnten in eigene Gesellschaften outgesourced werden - zwecks Ausschaltung der üblichen Kollektivverträge. "Das ist in der Branche so üblich", erklärt der Chef des Voralberger Medienhauses, "ich hoffe, dass wir mit dem Betriebsrat andere Möglichkeiten finden.". Im sonst so gläsern-transparenten Verlagshaus wird freilich schon seit dem Frühjahr getuschelt. Da gab es eine große Mitarbeiterbefragung. Thema: wie zufrieden man denn mit den jeweiligen Vorgesetzten sei. "Fast jeder Chef hat sein Fett abbekommen", bestätigt ein Mitarbeiter. Eher unzufrieden war man offenbar mit ‚VN'-Chefredakteur Kurt Horwitz. Der war, so erzählen Augenzeugen, eines Mittags plötzlich nicht mehr alleiniger Chef, nachdem er am Morgen noch die Redaktionssitzung geleitet hatte. Dazwischen lag ein offenbar klärendes Gespräch des Herausgebers mit der Chefredaktion. Horwitz ist zwar weiter formal Chefredakteur, sitzt aber im fernen Wien, als Polit- und Wirtschaftsredakteur. Herausgeber und Mit-Chefredakteur Eugen Ruß sieht den Vorgang nicht so drastisch: "Es gab schon vorher längere Gespräche mit Horwitz."
5. sein Fett weghaben (ugs.)
die verdiente Strafe bekommen haben (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.dw-world.de/dw/article/0,2144,597045,00.html): < Angaben zur Etymologie und zum Gebrauch des Phrasems.> - Sprecherin: Zootierarzt Dr. Behlert hat einen Ruf weg. Die Wendung etwas weghaben stammt aus der Soldatensprache des 17. Jahrhunderts. "Einen Rest" oder "einen Zacken weghaben" bedeutete damals, schwer betrunken zu sein. Heutzutage ist die Wendung ein umgangssprachlicher Ausdruck dafür, etwas zugefügt oder zugeteilt zu bekommen. So hat jemand, der gestraft oder getadelt worden ist, gemäß einer populären Redensart sein Fett weg. Sprecher: Hinter der Redensart sein Fett weghaben steckt das Bild von einer Schlachtung. Derjenige, der nichts vom Fleisch des geschlachteten Tieres abbekommt, sondern sich mit dem Fett zufrieden geben muss, ist stark benachteiligt.-
(www.meet-teens.de/archiv/12777-beste-freundin.html): < Forumsbeitrag.> - Unwahrscheinlich, dass die Beweise noch reichen, also wird das wahrscheinlich nichts. Aber es hat mit Sicherheit den Erfolg, dem Typen einen Denkzettel zu verpassen, der sollte dann erstmal sein Fett weg haben und aufpassen, was er macht.
6. hinter schwedischen Gardinen sitzen (ugs.)
im Gefängnis sitzen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.prosieben.de/wissen/galileo/galilexikon/s/): < Zur Etymologie des Phrasems.> - "Hinter schwedischen Gardinen sitzen" ist eine im Deutschen geläufige Umschreibung für "im Gefängnis sitzen". Die Erklärung ist einfach: Schwedischer Stahl galt früher als besonders haltbar und wurde deshalb bei der Herstellung von Gefängnisgittern besonders gerne eingesetzt. "Schwedische Gardinen" ist also einfach ein beschönigender Audruck für besonders sichere Gefängnisgitter.-
(www.cafebabel.com/de/article.asp?T=A&Id=2758): < Phraseologische Überlegungen zu diesem Phrasem, das mit ähnlichen Phrasemen verschiedener Sprachen verglichen wird.> - Letzte Woche war ich bei Freunden zu Besuch. Obwohl ich das erste Mal dort war, kam mir alles irgendwie bekannt vor: Schrank, Bett, Wohnzimmertisch. Dann fiel es mir ein: der letzte IKEA-Katalog! Doch auch wenn sie nett anzusehen sind: Schwedische Wohnungseinrichtungen sind in der deutschen Sprachtradition gar nicht so beliebt. Denn wer umgangssprachlich hinter schwedischen Gardinen sitzt, der sitzt im Gefängnis und nicht in seiner IKEA-Wohnstube. Oder doch? Ein anderes deutsches Wort für Gefängnis, das Kittchen (nicht zu verwechseln mit dem englischen kitchen), bedeutet nichts anderes als "kleines Haus". Und auch im Französischen ist jemand, der "im Häuschen ist" (être en cabane) im etymologischen Sinne eingesperrt. Verbrecher, denen das zu 'häuslich' ist können im Deutschen und Französischen auch "ins Loch gehen" (aller au trou). Aber Vorsicht: In Großbritannien wird man dort gern vergessen (in the oubliette). Italienische Schurken haben es da besser: Ihnen steht im obskuren Dunkel des Gefängnis’ (gatta buia) eine Katze bei. Aber auch nur fälschlicherweise: Das griechische katà ("unten") hat sich über die Jahre zur italienischen gatta ("Katze") entwickelt. Die schwedischen Gardinen haben natürlich nichts mit dem Möbelhaus zu tun: Früher wurden in Deutschland Gitterfenster aus schwedischem Stahl gemacht. Ob der besonders ausbruchsicher ist? Das können wohl nur die Schweden selbst beantworten. Denn wenn sie ins Gefängnis müssen, dann "schütteln sie die Gitter" (skakar galler). -
(www.stauffenburg.de/asp/books.asp?id=1061): < Auszug aus einer Buchwerbung. - www.stauffenburg.de
> - Christine Palm-Meister, Hinter schwedischen Gardinen. Schwedisch-deutsches Idiomwörterbuch. 2007, 230 Seiten, EUR 48,00, ISBN 978-3-87276-150-7. - Die vorliegende Sammlung repräsentativer, im heutigen Schwedischen gebräuchlicher Idiome greift dem Studenten, dem Übersetzer und allen, die mit dem Schwedischen vor allem kontrastiv zum Deutschen befasst sind, unter die Arme, wenn es gilt, die Bedeutungen – manchmal sind es mehrere – von phraseologischem Material richtig zu verstehen und zu verwenden. Das jeweilige Idiom ist in seiner Grundform angeführt, ins Deutsche übersetzt und durch ein repräsentatives Anwendungsbeispiel illustriert worden.-
(www.german-stars.de/News_2472.html?sessionid=aqruq4vj034pn7rler307mufc4): < Wegen Verkehrsvergehen könnte eine amerikanische Schauspielerin aus Sicht der Staatsanwaltschaft eingesperrt werden.
> - Paris Hilton ins Gefängnis? Paris Hilton steht ein Auftritt bevor, der ihr bestimmt nicht schmecken wird: Die amerikanische Hotelerbin muss nach einem Verkehrsvergehen per richterlicher Anordnung persönlich vor Gericht erscheinen, berichtet die dpa. Wie der Internetdienst "TMZ" berichtet, wird das Party-Girl am 4. Mai im Superior Court von Los Angeles erwartet. Ende Februar war Hilton in ihrem Wagen mit hoher Geschwindigkeit und ohne Licht in Hollywood von der Polizei angehalten worden. Die Beamten stellten fest, dass Hiltons Führerschein nach einem früheren Vergehen entzogen worden war. Erst im Januar hatte sie wegen Trunkenheit am Steuer eine Bewährungsstrafe von 36 Monaten erhalten. Der 26-jährigen Schauspielerin droht jetzt eine Gefängnisstrafe. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft hat Hilton gegen Bewährungsauflagen verstoßen und könnte deshalb bis zu 90 Tage hinter schwedischen Gardinen einsitzen.-
(www.korneuburg.spoe.at/navi_presse/2005/Berichte/blikujust.htm): < Bei einem "Tag der offenen Tür" konnten sich die Exkursionsteilnehmer einen Eindruck machen über
das Leben in einer Justizanstalt. > - Blick hinter die Kulissen der Justizanstalt Korneuburg. Die Justizanstalt Korneuburg - defacto im selben Gebäude wie das Landesgericht am Hauptplatz untergebracht - war kürzlich das Ziel einer weiteren Exkursion im Rahmen der Aktion Blick hinter die Kulissen. "Eigentlich ist es dieses Mal ja ein Blick hinter die Mauern eines Gefängnisses", wie Major Wolfgang Turner bei seiner Begrüßung feststellte. Als Leiter der Justizanstalt nahm er sich gerne Zeit, um den mehr als 40 Korneuburgern - darunter auch Bürgermeister Wolfgang Peterl und Initiatorin Susanne Meindl - Aufgaben, Organisation und auch Probleme der Justizanstalt darzustellen. So ist wohl nur wenigen Außenstehenden bekannt, dass sich die Justizanstalt über insgesamt sechs Stockwerke erstreckt und neben Korneuburg auch für die Bezirke Hollabrunn, Mistelbach, Gänserndorf, Bruck/ Leitha und Wien-Umgebung zuständig ist. Einschließlich der Außenstellen in Stockerau und Maria Gugging gibt es insgesamt 233 Haftplätze für 278 Insassen - in Korneuburg selbst sind es 183. Knapp zwei Drittel aller Insassen sind Untersuchungshäftlinge. "Der in unserem Einzugsgebiet liegende Flughafen Wien-Schwechat, die Grenznähe und der zunehmende Kriminaltourismus sorgen unter anderem dafür, dass 69% aller Inhaftierten Ausländer sind, spricht Turner die aus insgesamt 31 verschiedenen Staaten stammende Herkunft der Insassen als schwierige Aufgabe an. Sprachliche Barrieren, religiöse und ethnische Unterschiede einigermaßen konfliktfrei auszugleichen, stellt für die 76 Justizwachebeamten eine große Herausforderung dar. "Mit weniger Personal als vergleichsweise andere Justizanstalten und einer phasenweise drückenden Raumnot gelingt es dennoch mit großem Engagement, Eskalationen verschiedenster Form weitestgehend zu vermeiden", ist Turner sichtlich stolz auf sein Team. Bei einer Führung durch den Zellentrakt, den Gefängnishof und Besucherbereich, die Tischlerei und Schlosserei, den zentralen Überwachungsraum sowie last but not least die Anstaltsküche konnten sich die Exkursionsteilnehmer einen Eindruck über das Leben hinter schwedischen Gardinen machen. Major Wolfgang Turner betonte abschließend die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Korneuburg, bedankte sich für das große Interesse und zeigte sich überzeugt davon, dass die Justizanstalt auch weiterhin ihre Aufgabe im Auftrag der Allgemeinheit ebenso effizient wie unauffällig für den Großteil der Bevölkerung erledigen wird. Bürgermeister Wolfgang Peterl sprach seinerseits die Anerkennung der Stadt für die gute Bewältigung der schwierigen Aufgabe aus und bedankte sich für die Einsatzbereitschaft der Bediensteten der Justizanstalt Korneuburg.
7. jmdn. an die Kandare nehmen; jmdm. die Kandare anlegen < Im Internet ist die Variante „die Kandare anlegen“ selten belegt. >
jmdn. streng behandeln; jmds. Freiheit einschränken und sein Tun stärker kontrollieren (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.marxists.org/deutsch/archiv/radek/1911/imper/kap08.htm): < Verwendung des Phrasems in einem anspruchsvollen politischen Text, der noch weitere, kursiv markierte Phraseme enthält.> - Karl Radek, Der deutsche Imperialismus und die Arbeiterklasse. Der Kampf gegen den Imperialismus. Wie die Wundermittel der bürgerlichen Friedensfreunde – die Verständigung des Kapitals, die Internationalen Schiedsgerichte – keinen Damm gegen die wachsende imperialistische Gefahr bilden können, so räumt der Imperialismus auch mit allen anderen Hindernissen auf, die ihm auf dem Boden des Kapitalismus in den Weg gestellt werden können. Die parlamentarische Opposition macht er, wie wir gesehen, ohnmächtig, indem er unter der Zustimmung der Bourgeoisie dem Parlamentarismus jede Widerstandskraft raubt. Stellt sich ihm die Presse in den Weg, so knebelt er sie, wie er das in Deutschland nach dem Hunnenfeldzug tat, als die sozialdemokratische Presse die Barbaren der deutschen Zivilisation in China zu geißeln begann. Es tritt immer deutlicher zutage, dass in der Rüstkammer der bürgerlichen Gesellschaft kein Mittel vorhanden ist, das dem tobenden Imperialismus die Kandare anlegen könnte. Mit der wachsenden imperialistischen Gefahr wächst aber der Grimm der Arbeiterklasse gegen sie. Jede neue Aktion, die die Kriegsgefahr heraufbeschwört, entfacht eine heftige Protestaktion des Proletariats der kapitalistisch entwickelten Länder. Kein Appell an die „nationalen“ Instinkte hilft nunmehr gegen die mächtig anschwellende antiimperialistische Gesinnung der Volksmassen; denn unter dem nationalistischen Mäntelchen guckt immer deutlicher das kapitalistische Profitinteresse als Triebkraft der imperialistischen Aktionen hervor. Ist nun die zunehmende Protestaktion des Proletariats das Mittel, die Abkehr des Kapitalismus von der imperialistischen Politik zu erzwingen?-
(http://kommentare.zeit.de/commentsection/url/online/2008/06/banker)(http://www.zeit.de/online/2008/06/banker) : < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> -
Erzkapitalisten im feinen Anzug. Uwe Jean Heuser streitet mit seinem Alter Ego: Sollte man die Banken stärker an die Kandare nehmen?
(www.welt.de/politik/article862466/Der_Anti-Fett-Plan_ist_kein_richtig_dickes_Ding.html): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages. - In dem Beitrag wird gefordert, dass ein Politiker die Nahrungsmittelhersteller stärker kontrollieren solle.> -
9. Mai 2007 Von Matthias Kamann. Bundesregierung. Der Anti-Fett-Plan ist kein richtig dickes Ding. Mit einem "nationalen Aktionsplan" will die Regierung Fettleibigkeit in Deutschland bekämpfen. Doch über vage Absichtserklärungen kommt sie dabei selten hinaus. Auch die statistische Grundlage der geplanten Maßnahmen steht auf wackligen Füßen. Mindestens drei Schulstunden Sport in der Woche. Etwas genauer wird es im Bundestagsantrag, wenn die beiden Fraktionen fordern „zu prüfen, ob und wie eine ausgewogene Ernährung von Kindern in Übermittagsbetreuung zu einem attraktiven Preis realisiert werden kann“, und dazu auf Möglichkeiten der Umsatzsteuerbefreiung verweisen. Auch, so die Abgeordneten, sollte der Sportunterricht „einen Mindestumfang von drei Schulstunden pro Woche umfassen“. Ansonsten auch hier: vernetzte Projekte, Aufklärungsappelle. Solche Vagheiten zu kritisieren fällt der Opposition nicht schwer. Der ernährungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Hans-Michael Goldmann vermisst „eine klare Ansage“, die ehemalige Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) fordert einen harten Kampf gegen die „Dickmacher“ der Lebensmittelindustrie und Verbraucherschützer verlangen, Seehofer solle die Nahrungsmittelhersteller „schärfer an die Kandare“ nehmen.
( http://www.zeit.de//2013/48/hochschulgesetz-nordrhein-westfalen ): < Das Phrasem wurde von der Autorin des Textes als Zitat mit Anführungszeichen versehen. Der Text enthält noch weitere kursiv markierte Phraseme in sprachrealistischer Verteilung, die zuweilen ironisch umgeformt werden, wie z.B. "einen großen Schritt nach vorn(e) machen" zu "einen großen Schritt in zurück in die Vergangenheit tun".> . - Neues Hochschulgesetz. Rückkehr zur Planwirtschaft. Ein neues Hochschulgesetz bedroht die Freiheit der Unis in NRW Nordrhein-Westfalen hat bislang ein Hochschulgesetz, das die "Freiheit" im Namen trägt. Unis dürfen über ihren Haushalt, ihr Studienangebot und Personal selbstverantwortlich entscheiden. Sie tun das bislang recht erfolgreich: Die Hochschulen haben viele neue Studienplätze geschaffen, sie sind attraktiv für Studenten mit unterschiedlicher Herkunft, sie reüssieren in der Forschung. In der Exzellenzinitiative etwa hat NRW neben Baden-Württemberg die meisten Mittel eingeworben. Um das Hochschulfreiheitsgesetz, das 2006 von dem damaligen FDP-Minister Andreas Pinkwart eingeführt wurde, werden die Hochschulleiter in NRW von ihren Kollegen in anderen Bundesländern beneidet. Jetzt möchte das rot-grüne Kabinett in Düsseldorf jedoch, dass die Unis lieber an die "Zukunft" denken. Weniger an ihre eigene, mehr an die des Landes. In der vergangenen Woche hat die Landesregierung einen Entwurf für ein Hochschulzukunftsgesetz verabschiedet – und damit einen großen Schritt zurück in die Vergangenheit getan. Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) hat auf 355 Seiten in Paragrafen gefasst, was sie zu Anfang ihrer Amtszeit bereits angekündigt hatte: die Hochschulen "stärker an die Kandare" nehmen zu wollen. Die Unis sind ihr zu frei, sie möchte als Ministerin wieder mehr zu sagen haben. So will sie künftig darüber entscheiden, welche Studiengänge wo angeboten werden. Ihr Ministerium behält sich das Recht vor, einzelnen Fachbereichen das Promotionsrecht zu entziehen. Die Hochschulen sollen einen jährlichen Rechenschaftsbericht abliefern, sie sollen alle Drittmittelprojekte offenlegen und Stiftungsprofessuren nach Düsseldorf melden. Für die Führungsgremien gilt eine 40-prozentige Frauenquote. Kurz: Das Land will mehr vorschreiben, mehr bestimmen, mehr planen – alles zum Wohle der Gesellschaft, wie Schulze betont. Zum Wohle der Unis eher weniger. Sie sollen wieder zu nachgeordneten Behörden werden. Das Paragrafenwerk trägt stark paternalistische Züge und ist geprägt von einem tiefen Misstrauen gegenüber den Hochschulen: Der Entwurf suggeriert, sie könnten mit ihrer Freiheit nicht umgehen, der Staat müsse regulierend eingreifen. Ein Beweis dafür fehlt. Die Tendenz dazu gibt es auch in anderen Bundesländern. In Baden-Württemberg hat das grün-rote Kabinett ebenfalls ein neues Hochschulgesetz vorgelegt, das dem Land mehr Mitbestimmung sichert. Doch Ministerin Theresia Bauer (Grüne) war immerhin so klug, das vorher mit den Hochschulen so abzustimmen, dass die sich nun nicht alle vor den Kopf gestoßen fühlen. In NRW wurde über zwei Jahre lang über ein neues Hochschulgesetz diskutiert, zeitweise wurden Hochschulleiter im Wochenrhythmus nach Düsseldorf ins Ministerium zitiert. Und jetzt lesen sie einen Entwurf, in dem sich praktisch nichts von dem wiederfindet, was sie gesagt haben. Kein Wunder, dass die Unis an Rhein und Ruhr empört sind. Sie ärgern sich nicht allein über den Inhalt, den Tenor, die Vorschriften, sondern auch über das Verfahren und den Zeitpunkt der Veröffentlichung. Gerade erst haben sie den Ansturm des doppelten Abiturjahrgangs gut bewältigt, da setzt ihnen Ministerin Schulze einen solchen Entwurf vor. "Unangebracht" nennen das die Uni-Rektoren in einer gemeinsamen Erklärung. Das ist noch vorsichtig formuliert.
8. jmdn. an der Kandare haben/halten
jmdn. in strenger Zucht halten; jmdm. keine Freiheit lassen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.oeaz.at/zeitung/3aktuell/2002/06/info/info06_2002drsi.html): < Ratschläge für Diabetiker. Eiserne Disziplin ist für einen Diabetiker absolut notwendig und er muss ständig seine eigenes Tun kontrollieren.> - Lebensgenuss und Diabetes? Dr. Bergmann: "Dann entdeckte ich die NIS-Methode (flexibles Abstimmen der Insulinmengen auf die Nahrungsaufnahme). Sie bedeutete für mich die Wiederentdeckung des Lebens in Sachen Genuss und Lebenslust. Ich spritze mir einen »Morgengupf« und substituiere zu den Mahlzeiten. Allerdings muss ich ständig, 7 bis 8 Mal pro Tag, den Blutzucker kontrollieren, was rund 15 Stiche am Tag bedeutet. Mit den neuen Mess-Geräten kann man aber die Fingerkuppen schonen. Innerhalb dieser Freiheit ist eiserne Disziplin aber nach wie vor unumgänglich." Der Diabetiker muss sich immer an der Kandare haben. Hat er aber gelernt, mit dem Diabetes umzugehen, kann er voll leben und voll im Beruf stehen.-
(www.fischerverlage.de/sixcms/media.php/308/LP_3-10-048922-5.275575.pdf): < Der Titel des Buches verwendet ein Phrasem in wortspielerischer Funktion. - Für Länder ohne demokratische Kultur seien Verfassungen notwendig, um das Volk besser in strenger Zucht zu halten, meint eine englisch Adelige. - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Matussek.
> - Matthias Matussek, Wir Deutschen. Warum die anderen uns gern haben können. Preis € 17, 90, Preis SFR 31, 70, 496 Seiten, Taschenbuch. ISBN: 3-10-048922-5. S. Fischer Verlag.- Nichts stimuliert die Liebe zum eigenen Land so sehr, als wenn man es ständig gegen Klischees und Herabsetzungen zu verteidigen hat. Insofern konnte es nichts Anregenderes geben für einen eher unzuverlässigen Patrioten wie mich, als eine Zeit in England zu verbringen. Tretereien gegen Deutsche sind hier durchaus nicht auf die Unterschicht-Hooligans beschränkt, die die Boulevard-Presse so gerne mobilisiert. Ich war kaum zwei Wochen auf der Insel, da saß ich in einer sehr erlauchten Dinner-Gesellschaft neben der geadelten Roman-Autorin Antonia Byatt. Es gab Lamm unter Fürstenporträts aus dem 18. Jahrhundert, ich war vergnügt und leichtsinnig, und ich toastete ihr zu, obwohl sie sich sehr verschlossen und griesgrämig gab. Plötzlich fragte sie mich, was ich von der europäischen Verfassung hielte. Ich verschluckte mich fast. Ich hatte mich weiß Gott nicht mit Giscards 1000-seitigem Papier-Paket beschäftigt, und ich kannte keinen, der noch alle Tassen im Schrank hatte, der es getan hätte. Also antwortete ich vage, dass es wohl in Ordnung sei, wenn sich die europäische Staatengemeinschaft auf ein paar grundlegende Prinzipien einige, was man eben so sagt, wenn man sich durchblufft. Was sie selber davon hielte? Damit wollte ich erst mal Zeit schinden und den Ball in ihr Feld schlagen. Sie sah ebenfalls nicht so aus, als habe sie sich damit beschäftigt. Ihre schwer beringte und erstaunlich plumpe Hand blieb eine Weile über dem Teller schweben, und dann sagte sie: »Wissen Sie, wir Briten brauchen keine Verfassungen – wir sind die älteste Demokratie der Erde«. Und dann setzte sie hinzu: »Für junge Nationen wie euch Deutsche mögen Verfassungen durchaus ihren Nutzen haben«. Man kann den Tonfall, in dem das vorgebracht wurde, nicht näselnd und abschätzig genug schildern. Im Prinzip sagte sie: Ihr seid Barbaren, ihr habt gerade die Keule aus der Hand gelegt, ihr habt keine demokratische Kultur, ihr braucht die Kandare. Das Dinner fand übrigens zu Ehren einer deutschen Kulturstiftung statt, die Lady Byatt im Jahr zuvor einen üppig dotierten Preis zuerkannt hatte. Sie war der Ehrengast. Ich hörte mich sagen: »Bei uns, Gnädigste, wurde das Frauenwahlrecht wesentlich früher eingeführt als bei Ihnen, was dann allerdings auch verständlich ist, wenn ich mir Sie so ansehe.« Ich nahm einen Schluck Wasser. »Und was Verfassungen angeht: ein paar Regeln täten ihrer kleinen verregneten Insel mit den verdreckten Krankenhäusern und den entgleisenden Zügen ganz gut.« Das sagte ich natürlich nicht. Das alles fiel mir erst viel später ein.-
(www.konservativ.de/drogen/koch.htm): < Spanische Eroberer benutzten in Südamerika hemmungslos die Cocablätter, um die einheimischen Arbeitskräfte besser in strenger Zucht zu halten und kontrollieren zu können.> - Schweizer Ärzte gegen Drogen - Zürich 1997. Herausgeber: Schweizer Ärzte gegen Drogen, Postfach 2170, 8033 Zürich. (...) In den Anden etwa waren es die Cocablätter, die von Priestern und Medizinmännern zu Ritualen verwendet wurden. Allmählich lockerte sich die Kontrolle, dann gab es bald kein Halten mehr. Die Spanier brachen alle Traditionen und benutzten die Cocablätter hemmungslos, um die billigen Arbeitskräfte eroberter Reiche an der Kandare zu halten. In Mexiko waren es Pilze, aus denen sich Halluzinogene (Psilocybin) extrahieren liessen, oder Kakteen wie der Peyotl-Kaktus, aus denen man Meskalin gewann. Von diesen alten lateinamerikanischen Drogentraditionen führt ein folgerichtiger, wenn auch langer Weg zu den heutigen Drogenkartellen von Cali und Medellin. In der Hand der Priester dienten diese Rauschmittel in religiösen Zeremonien zu Bluff, Ekstase und Priesterbetrug, in der Hand des Volkes führten sie (gar nicht selten unter südamerikanischen Dschungelindianern) zum Gruppenmissbrauch, zu blutigen Kämpfen und Exzessen, zu Verelendung, Verfall und Krankheit. Weltweit ist das Bild bei den verschiedensten Rauschdrogen dasselbe: Der Mensch verliert im Rausch die Kontrolle über sein Handeln, wird schutzlos, desorientiert und ziellos und gerät in die Hand seiner Medizinmänner und Scharlatane. Tanzende Derwische, sibirische Schamanen und keltische Druiden hatten, wie etwa auch die von Haschisch agitierten «Hassassinen» (eigentlich hashishshiyun, die «Kiffer», eine orientalische Mördersekte, deren Name noch bewahrt ist in dem französischen Wort assassin für Mörder und assassinat für Mord), ihre Erfahrungen in der Herstellung solcher neurotoxischen Cocktails. Die Eingeborenen tropischer Länder wieder kauten die Bethelnuss und sassen nur noch apathisch herum - wie heute ein grosser Teil der Einwohner des Jemen, die sabbernd und glanzäugig auf den Sitzkissen im obersten Stockwerk ihrer Häuser (dem sogenannten Muffraj) ihr Qat kauen, bis die anschliessende Lethargie einsetzt. Das Suchtpotential dieser bei uns wenig bekannten Droge ist erheblich: Bis zu 60 % der Männer kauen regelmässig Qat und auch 35 % der Frauen. Dazu kommt noch ein erheblicher gelegentlicher Qatkonsum. Auch in Somalia hat das Qatkauen bis zu 90 % der männlichen Landbevölkerung erfasst. Zeichen der Zeit mit ihrer hohen Mobilität: Heute fragen sich Polizisten in Hamburg oder Stockholm verblüfft, was die zombieartig umherwankenden Asylanten aus Somalia ständig für eine «komische braune Kugel» im Mund umherschieben. Als scheinbar harmloser orientalischer Salat wird es inzwischen in grösseren Mengen nach Skandinavien importiert, wo es jedoch seit einigen Jahren als Narkotikum erkannt und verboten ist. Die allmähliche Verblödung und Inaktivierung seiner Benutzer zu hoffnungslosen Sozialfällen wird sich erst in den nächsten Jahrzehnten voll manifestieren.
9. Knast schieben (salopp) < Man findet im Internet auch Belege mit „jmdn. in den Knast schieben“. >
eine Freiheitsstrafe verbüßen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.stern.de/lifestyle/leute/:Paris-Hilton-Hungerstreik-Knast/590864.html): < Wenn Prominente eine Freiheitsstrafe verbüßen, ergeben sich einige Probleme.> - Paris Hilton. Hungerstreik im Knast. Rein, raus, rein, raus: Erst wurde sie entlassen, jetzt ist Hotelerbin Paris Hilton wieder im Knast. Sie leidet. An Klaustrophobie. Und wird mit Psychopharmaka behandelt. Sie weigert sich, zu essen. Doch das ist noch längst nicht alles: Fräulein (sic) Hilton plagen noch weitere Sorgen. "Sie kann kaum atmen, ihr Herz rast und ihr ist schwindelig", erzählt ein Freund der Hotelerbin. Angeblich leide die 26-Jährige unter Klaustrophobie und werde mit Psychopharmaka behandelt. Aus Angst, dass sich Paris etwas antun könnte, wurde sie in eine spezielle Zelle für Selbstmordgefährdete gesteckt. Ein Wächter ist rund um die Uhr vor ihrer Tür postiert. Wenn Promis Knast schieben. Die britische Zeitung "The Sun" berichtet unterdessen, dass Paris seit ihrer Rückkehr nach Lynwood das Essen und Trinken verweigert habe. Aus einem ziemlich banalen Grund: Paris hat Angst, dass ein Foto von ihr auf der Gefängnistoilette gemacht werden könnte. "Sie ist absolut besessen von dem Gedanken, dass ein Aufseher sie mit der Handykamera fotografiert und die Bilder dann im Netz kursieren", wird ein Gefängnismitarbeiter in der "Daily News" zitiert. Beistand erhielt die Hotelerbin von ihrer Schwester Nicky und ihrem On-Off-Geliebten Stavros Niarchos, die Paris gestern für 30 Minuten im Gefängnis besuchten. "Meine Schwester ist stark", erklärte Nicky gegenüber "people.com". Nicky und Stavros waren die ersten Familienmitglieder, die Paris im Knast besuchten. Bisher bekam sie dort nur ihren Anwalt Richard A. Hutton und ihren Psychiater Charles Sophy zu sehen. Für morgen ist der Besuch ihrer Eltern geplant.-
- »Knast« stammt aus der Gaunersprache, vgl. das jiddische »knas« (= Geldstrafe). Auch das Verb »schieben« steht in dieser Verwendungsweise (vgl. »Kohldampf schieben, Wache schieben«) unter dem Einfluß der Gaunersprache; vgl. das rotwelsche »schefften« (= machen, tun).
10. jmdm. eins/ein paar hinter die Löffel/Ohren geben (ugs.)
jmdn. ohrfeigen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.zeit.de/2006/51/index): < Ironischer Beitrag zum Jahresende, der sich mit Fragen der Kindererziehung in den USA und in Deutschland befasst.> -Das Letzte von Finis | © DIE ZEIT, 14.12.2006, Nr. 51. Kinder haben ein Recht auf Disziplin. Sonst gibt's eins hinter die Löffel. Kinder haben ein Recht auf Disziplin! Wie oft haben wir Sie, liebe Leser, auf Knien angefleht, unsere Jugend mit strenger Liebe zu erziehen, anstatt sie in schnöder Achtlosigkeit wehrlos ihren dunklen Trieben zu überlassen. Jahrelang stießen wir bei Ihnen auf taube Ohren. »Kinder haben ein Recht auf Lego, Duplo und Smarties«, beschieden Sie waschkörbeweise unsere Mahnungen. Nun schöpfen wir wieder Hoffnung. In den Vereinigten Staaten von Amerika mehren sich die Anzeichen, dass Behörden und Eltern erneut Verantwortung für ihre Schützlinge übernehmen und sie vorbildlich dem Leben zuführen. In Walco/Texas wurde der vierjährige Jonathan zärtlich aus der Vorschule entfernt, weil er eine Lehrerin stürmisch umarmt und dabei unsittlich deren Brüste berührt hatte. Anstatt gleichgültig wegzuschauen, stellte die besorgte Lehrperson Strafanzeige wegen sexueller Belästigung und sicherte dem Dreikäsehoch das Grundrecht auf Disziplin. Mustergültig verhielten sich auch zwei Kindergärtnerinnen im sonnigen Florida. Sie ließen ein fünfjähriges Mädchen von der Polizei in kindgerechten Handschellen abführen, weil es beim Rechnen mit Gummibärchen eine Porzellanschale zerschmettert hatte. Ohne Grund, aus blinder Disziplinlosigkeit! Bekanntlich wusste schon Goethe, dass unser Leben zwischen Versäumnis und Übereilung hin- und herpendelt. Übereilt handelte der achtjährige David E. im US-Bundesstaat South Carolina. Zwei Wochen vor Heiligabend wagte er es, sich seines Weihnachtsgeschenks, eines Polizeiautos, zu bemächtigen und voreilig damit zu spielen. Von tiefer Sorge erfüllt, versäumte es seine Mutter nicht, ihren ungezogenen Sohn verhaften zu lassen. Deutschen Eltern stellt sich in der Vorweihnachtszeit nun die Frage, wann für sie persönlich der Zeitpunkt zur artgerechten Erziehung gekommen ist. Bewährt hat sich folgende Faustregel: Öffnet Ihr Kind übereilt ein Kalenderkläppchen oder versäumt es das Auspusten einer Kerze, lassen Sie Gnade vor Recht ergehen. Hält es jedoch den heiligen Joseph für einen Esel, dem Maria Hörner aufsetzt, dann verschaffen Sie Ihrem Kind ein Recht auf Disziplin. Wählen Sie liebevoll 110, denn die Polizei in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf (der Anruf ist gebührenfrei). Und nun, Kinder: Marsch ins Bett. Sonst gibts eins hinter die Löffel. -
(www.ken-von-barbie.de/heimleben.html): < Berichte eines Hiemkindes.> - Das Heim wurde geführt von einem alten und kranken Mann, der nur noch in seiner abgetrennten kleinen Wohnung lebte. Immer dann, wenn ich mich bei ihm melden musste, sah ich ihn auf dem Sofa liegen. Zudem war dort eine Erzieherin, die sichtlich übergewichtig und zuckerkrank war. Was mir eines Tages auch zum Verhängnis wurde. Ich holte einige Spritzen aus Neugier aus dem Mülleimer, wollte damit spielen. Als das die Erzieherin sah, bekam ich wieder einmal ein paar hinter die Löffel. Sie war mächtig sauer. -
(http://falkrichter.com/logic/article.php?cat=201&id=2052): < Verwendung des Phrasems in einem literarischen Text. - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Pawlowitsch_Tschechow.
> - Tschechow-Trilogie komplett mit Falk Richters Neuinszenierung von »Der Kirschgarten«. LOPACHIN: Sie sagt, du bist sehr alt geworden!- FIRS: Ich lebe ja auch schon lange. Als ich hier anfing, zu arbeiten, da war Ihr Vater noch nicht einmal geboren (lacht) da war alles noch sehr übersichtlich, wir machten unsere Arbeit und keiner hat stundenlang diskutiert, da wurde einfach gearbeitet und die Klappe gehalten, sonst gabs ein paar hinter die Ohren und dann war Ruhe.- LOPACHIN: Genau! Früher war alles besser. Da konnte man den Bauern einfach ein paar in die Fresse hauen und dann waren sie still. - FIRS: Da wurde aber nicht so viel gequatscht. Da waren die einfach still und haben gearbeitet. Das ganze Gequatsche hält doch kein Mensch aus, alle quatschen und quatschen und quatschen und quatschen und alle quatschen was anderes und keiner kapiert mehr was und warum da unentwegt gequatscht wird, alle quatschen, aber keiner weiß, worüber, die quatschen einfach, quatschen und quatschen und quatschen und quatschen, alle quatschen, unentwegt wird gequatscht und gequatscht und gequatscht, anstatt einfach mal die Klappe zu halten und zu arbeiten, die sollen einfach arbeiten die Leute und die Klappe halten.-
(http://math.sun.ac.za/~prodinger/ganghofer_bio.pdf): < Väterliche Ratschläge.- Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Ganghofer.
> - Ludwig Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten. (...) Am Abend nach dem Essen gab’s immer eine lange Lehrstunde für mein Verhalten in der Fremde. Was der Vater predigte, läßt sich in zwanzig Worte zusammenfassen: Was Tüchtiges lernen, fleißig sein, aufrichtig und ehrlich, sich ordentlich waschen, nie eine Lüge sagen und lieber eins hinter die Ohren kriegen, als sich von einer Strafe losschwindeln durch ein erlogenes Wort! Auch mußte ich immer hören, welch eine kostbare und rare Sache das Geld wäre. Der Vater legte mir ein ›Ausgabenheftle‹ an, mit einem sauber geschriebenen Lehrbeispiel, wie man das bescheidene Taschengeld als Einnahme zu registrieren und dann alle Ausgaben bis auf den Kreuzer zu buchen hätte. Während des ersten Monats in der Fremde machte ich die Sache auch ganz genau so, wie mir’s der Vater gewiesen hatte, im zweiten Monat rundete ich ab, und im dritten Monat hatte das ›Ausgabenheftle‹ seine ungestörte Ruhe. In meinem späteren Leben hab’ ich noch mehrmals den Versuch gemacht, mich an regelrechte Buchführung zu gewöhnen. Es ist mir nie gelungen.
11. gesiebte Luft einatmen (ugs.; scherzh.)
eine Gefängnisstrafe verbüßen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(http://forum.jurathek.de/archive/index.php/t-1069.html): < Beitrag aus einem Jurstenforum.> - Ins Gefängnis bei nicht gezahlten Kindesunterhalt?- (Antwort): Der Tatbestand lautet "Verletzung der Unterhaltspflicht" und kann mit Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren oder mit Geldstrafe geahndet werden (siehe § 170 StGB). In der BRD sind es wohl mehrere Millionen Männer, die sich vor ihrer gesetzlichen Unterhaltspflicht drücken. Besonders schwere und uneinsichtige Fälle werden hin und wieder festgenommen und dürfen eine Zeit lang "gesiebte" Luft einatmen. Aber wem nützt das? MfG R..-
(www.gelsenkirchener-geschichten.de/viewtopic.php?t=3764&postdays=0&postorder=asc&start=15...): < Forumsbeitrag. Der Beitrag enthält zwei Synonyme für das stliistisch neutrale "im Gefängnis sitzen", wie z.B. "gesiebte Luft atmen" und "jmdn. einbuchten". > - Es ist schon seltsam. Es geht um die eventuelle Konkursverschleppung von W. und fast alle fallen hämisch über seine Kunden her. Während W. wohl schon seine Schäfchen im Trockenen hat, sind seine Kunden jetzt die Gelackmeierten. Völlig egal, ob sie ihren Wagen voll bezahlt haben oder auch nur angezahlt - zu bedauern sind sie. Während ich hoffe, dass W. bei Bestätigung des Verdachts der Konkursverschleppung ein wenig gesiebte Luft atmen darf. - (Kommentar): Im Falle W. wundert mich nur, daß der noch nicht eingebuchtet wurde. Es kann doch nicht sein, daß er verschwunden ist und über seinen Anwalt verlauten läßt, er würde sich nächste Woche melden. Hier ist doch wohl eindeutig Fluchtgefahr gegeben. Ob der später einmal gesiebte Luft atmen wird, bezweifle ich; mit einem guten Anwalt kommt er möglicherweise mit Bewährung aus der Nummer raus.
- Die Wendung spielt auf die vergitterten Fenster des Gefängnisses an; die Luft kommt durch das Gitter wie durch ein Sieb. (Duden).
12. jmdn. dingfest machen
jmdn. verhaften, festnehmen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.ramasuri.de/(aeafmq45lqeszfipgenhxnjx)/category.aspx?cat_id=17&f_k_=1320084): < Aus einem Polizeibericht.> - Waidhaus: Polizei nimmt Zigarettenschmuggler fest. Fahnder der Polizeiinspektion Waidhaus konnten am Morgen einen 49-jährigen Zigarettenschmuggler dingfest machen. Der Mann aus Kempten versuchte 18.400 Zigaretten aus Polen nach Deutschland zu schmuggeln. Bei der Durchsuchung seines Wagens in Waidhaus fanden die Beamten 92 Stangen Zigaretten versteckt in zwei Taschen und einem Karton. Der Schmuggler muss nun mit einer empfindlichen Geldstrafe rechnen. 11.04.2008.
(www.ka-news.de/karlsruhe/): < Aus einem Polizeibericht.> -
Metalldiebe gefasst. Rund eine Tonne Kupferkabel sichergestellt. Meldung vom Dienstag, 15. April 2008 . Ettlingen - Dank der Aufmerksamkeit eines Mitarbeiters einer Firma Am Fernring in Ettlingen konnte die Polizei in der Nacht zum Montag beziehungsweise in den folgenden Morgenstunden zwei 29 und 26 Jahre alte Buntmetalldiebe dingfest machen. Der Angestellte hatte die beiden Männer kurz vor 2 Uhr dabei beobachtet, wie sie auf dem Firmengelände herumkletterten und an sogenannten Wechselbrücken hantierten. Die von ihm alarmierten Polizeibeamten des Ettlinger Reviers konnten dann zunächst den hinter einer großen Kabeltrommel versteckten 29-Jährigen festnehmen. Außerdem stellten sie den rückwärts an den aufgeschnittenen Firmenzaun gestellten Lkw des jüngeren Verdächtigen sicher. Auf der Ladefläche hatten die Diebe bereits rund eine Tonne zugeschnittenes Kupferkabel verstaut. Am Morgen gelang der Kriminalpolizei dann in Karlsruhe die Festnahme des zunächst geflüchteten Mittäters. Beide Männer schweigen sich zu den ihnen gegenüber erhobenen Vorwürfen aus. Die Ermittlungen der Kriminalaußenstelle Ettlingen dauern derzeit noch an.-
(www.goch-life.de/?p=67): < Aus einem Polizeibericht.> -
Graffitischmierereien aufgeklärt. Nach langwierigen und umfangreichen Ermittlungen konnte die Klever Kripo jetzt drei Jungs im Alter zwischen 14 und 16 Jahre aus Kleve als Tatverdächtige einer Graffitischmiererei dingfest machen. Ende September hatte das Trio mehrere Gebäude der Johanna-Sebus-Grundschule an der Hohe Straße mit großflächigen Graffitis besprüht und dadurch einen erheblichen Schaden verursacht. In ihren Vernehmungen räumten die drei das Geschehen ein. (Quelle: Pressemitteilung der Kreispolizeibehörde Kleve).
13. jmdm. den Ranzen voll hauen/jmdm. eins auf den Ranzen geben (ugs.) < Beide Varianten sind äußerst selten im Internet belegt. > < Das Phrasem „jmdm. den Ranzen voll hauen“ darf nicht mit dem Phrasem „sich den Ranzen vollhauen“ (= viel essen. - B.1.4,1
) verwechselt werden. >
jmdn. verprügeln (Duden - Redewendungen, ³2008)
(http://worldweb4.rtl.de/forum/html/archiv/fid191/tid21716.html): < Engagierter Forumsbeitrag eines Arbeitgebers. > - Dann lies das ganze Statement durch. Sie will nicht und beschwert sich auch noch darüber, dass sie selber aktiv werden soll. Ihrer Meinung nach muss ja das Arbeitsamt dies für sie tun. Und es ist ihr auch zuviel, 8 Bewerbungen im MONAT zu schreiben. Und der Satz "den Ranzen voll hauen" (vorhergehender Kommentar: Mehr sage ich dazu nicht, außer dass ich ihr den Ranzen voll hauen würde, wenn sie meine Tochter wäre. Sie ist zu faul!) ist sinnbildlich gemeint! Also regt Euch mal wieder ab. Die Kleine ist 22 Jahre, wenn sie eine richtige Rückenerkrankung hat, dann muss sie sich erkundigen, welche Arbeiten sie ausführen kann. Ich hab einen Tischler beschäftigt, der früher mal von einem Auto überrollt wurde und sein rechter Arm versteift langsam. Momentan bin ich mit seinem Arzt in Gesprächen, was gesundheitlich für ihn die beste Variante ist, weil er den Arm komplett versteifen will. Und ich kündige meinen Mitarbeiter deshalb nicht. Ich weiß, dass er öfters mal ausfällt, durch das bestehende Gesetz zahlt aber nach 6 Wochen Krankheit im Jahr (auch bei mehreren Kurzerkrankungen mit der selben Krankheit) die Krankenkasse den Lohn. Irgendwann wird er sich umorientieren müssen, aber bis dahin bleibt er mein Angestellter. Du siehst also, es gibt durchaus sogar Arbeitgeber, die gehen menschlich mit ihren Angestellten um. Das Mädel soll sich was suchen!-
(http:planet-movies.com/pv:news-August-2006?nav=news&action=show&month=08.2006&archive_sort=month...): < Forumsbeitrag.> - Leider sind solche Zeiten vorbei, heutzutage will jeder der beste sein, in die ESL Pro Series aufsteigen und den anderen Profi-Rabauken ordentlich eins auf den Ranzen geben, dicke Kohle scheffeln, um sie in immer mehr Selbstbräunungscreme zu investieren, der Star der Neuzeit, des Medien-Zeitalters... ach, wäre man doch nur in Korea geboren, da wird den neuen Profisportlern die Ehre zuteil, die ihnen angemessen ist.
14. jmdn. am/beim Schlafittchen nehmen/kriegen/packen (ugs.) < Vgl. E.37,22
> < Von der Frequenz her überwiegen die Belege mit „packen“, während Varianten mit „kriegen“ nur recht selten belegt sind. >
jmdn. (beim Versuch davonzulaufen) fassen und (für ein geringes Vergehen) zur Rechenschaft ziehen (Duden - Redewendungen, ³2008); jmdn. erwischen , packen, unsanft zurechtweisen; sich jmdn. vorknöpfen; jmdn. zur Rede stellen (Udem)
(www.tierpark-fauna.de/Aus%20den%20Tagebuechern%20der%20Tierpfleger.html): < Zwei Kinder, die in einem Tierpark dumme Sachen angestellt hatten, werden beim Versuch davonzulaufen erwischt.> - Das Wochenende vom 11. - 13. Juli 2003 werden wir so schnell nicht vergessen. Ungebetene Besucher machten sich drei Nächte lang das Vergnügen, Stalltüren zu öffnen, Volieren zu beschädigen und in Gehege einzudringen. Die Kängurus hatten Ausgang im Park, Landschildkröten krochen auf der Entenwiese statt in ihrem Gehege, Sittiche und Lachender Hans besahen sich den Tierpark aus der Vogelperspektive. Am späten Sonntagnachmittag hatte die Bande die Dreistigkeit, mit einem Wasserschlauch die Luchse nass zu spritzen. Ein Kollege konnte zwei der Kameraden am Schlafittchen packen. Beim Verhör der beiden stellte sich heraus, dass die Chaoten Kinder im Alter zwischen 7 - 11 Jahren aus einer Wohnsiedlung im benachbarten Wuppertal waren. Für diesen Abend glaubten wir, dem Spuk ein Ende gemacht zu haben. Aber gegen 22:00 Uhr ging die Meldung ein, dass die Kängurus wieder im Tierpark herum liefen. Es war nicht sehr prickelnd, nachts um 23:30 Uhr zu zweit mit der Taschenlampe Kängurus zu suchen! Unsere Anzeige bei der Polizei und deren Nachfrage bei den Eltern hatte aber den Erfolg, dass diese Serie ein Ende hatte. Die Kängurus hüpften wieder im Gehege, die Schlösser waren gesichert.-
(http://reisen.ciao.de/Luise_Berlin__192568): < Bericht aus Berlin. In einem gut besuchten Biergarten muss man die Initiative ergreifen und "die Bedienung am Schlafittchen packen." - Siehe hierzu auch unter http://www.luise-dahlem.de/.
> - Pünktlich zum Beginn des neuen Semesters zeigt sich die Berliner Sonne von ihrer sympathischsten Seite. Genau die richtige Zeit, um das Studium Studium sein zu lassen und in die Luise zu gehen. Die Luise liegt an der Königin-Luise-Straße in Dahlem (U Dahlem-Dorf), also sehr nah an der FU. Der wunderschöne Biergarten ist natürlich - zumindest verglichen mit den Riesenbiergärten in München und Umgebung - recht klein geraten und meist dementsprechend überfüllt, dennoch lohnt sich der Besuch allemal, so z.B. nach einem anstrengenden Seminar oder einem öden Praktikum. Die Getränkepreise sind korrekt, vielleicht ein bisserl zu hoch, aber man bezahlt ja auch für Lage und Atmosphäre. Die Bedienung ist meist freundlich und immer überfordert. Man muß daher oft die Initiative ergreifen und die Bedienung am Schlafittchen packen, um seine Bestellungen loszuwerden. Essen kann man auch was (legendär sind die ziemlich großen Luise-Baguettes), wer wirklich Hunger hat, der läßt aber auch einiges an Geld da. Viele gehen aber zwischendurch einfach mal zur naheliegenden 'Döner Station', um sich mit Kalbformfleisch in Pide o.ä. zu versorgen. Ein Sommer ohne Luise ist kein richtiger Sommer, daher: hingehen! -
(http://users.informatik.uni-halle.de/~hirn/BuchRezis/bulytschow.html): < Buchbesprechung.> - KIR BULYTSCHOW: "ÜBERLEBENDE" (Heyne 06/5371). Der zweite Teil ist deutlich breiter angelegt, nicht so dicht wie der erste. Gerade die Zeit bis zum Ballonbau oder auch die Fahrt damit selbst bietet nichts unbedingt Neues. Dann jedoch wird der Roman regelrecht beklemmend. Man möchte richtiggehend die Leute beim Schlafittchen nehmen und sie schütteln, mit den Köpfen zusammenstoßen. Soviel Unvernunft, Geltungssucht, Angst vor eigenen Gefühlen, Entscheidungen.-
- Das Wort »Schlafittchen« hat sich aus »Schlagfittich« entwickelt. Es bedeutete zunächst »Schwungfeder des Vogels«, dann »Rockschoß, Rockzipfel«. Man packt also einen Menschen am Rockzipfel wie etwa eine Gans an den Flügeln, wenn man sie fängt. (Duden).