E.46 EILE - ÜBEREILE - ÜBERSTÜRZUNG |
Zurück |
1. die Beine unter den Arm (316) /in die Hand nehmen(10 600) (ugs.) < Die Zahlen beziehen sich auf die Internetbelege, die für die Infinitivform dieses Phrasems am 28. 4. 2008 im Internet mit Hilfe der Suchmaschine Google gefunden wurden. Sie geben einen ersten, groben Überblick über die Frequenz.>
sich beeilen; schnell weglaufen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,401288,00.html): < Der menschliche Angstreflex spiegelt sich in zahlreichen Phrasemen des Deutschen wider, wie z.B. "einen roten Kopf bekommen", "ein kalter Schauer läuft den Rücken hinunter", "die Knie werden weich" bzw. "fangen an zu zittern" oder "kalter Angstschweiß steht auf der Stirn".> - 1000 FRAGEN. Warum schwitzt man vor Angst? Feuchte Hände, roter Kopf, Schweißausbrüche: In Paniksituationen reagiert der Körper mit allerhand lästigen Symptomen. Das kann peinlich sein - zum Beispiel in der Fahrstunde. Lassen sich die Anzeichen von Angstattacken irgendwie verhindern? Man erinnere sich an die erste Fahrstunde. In der Theorie ging alles noch ganz einfach: rechts vor links, beim Abbiegen den Schulterblick nicht vergessen. Aber dann sitzt man zum ersten Mal am Steuer und fühlt sich verloren. Die ganzen Verkehrsregeln und Schilder sind wie weggeblasen aus dem Kopf. Und auf der Rückbank sitzt der andere Fahrschüler und grinst übers ganze Gesicht. Jetzt nur nichts falsch machen! Doch was passiert? Die Knie werden zittrig, die Bewegungen panisch. Man vergisst Innen- wie Außenspiegel, die Füße treten immer wieder neben die Kupplung, die verschwitzte Hand rutscht vom Schaltknüppel. Nach 45 Minuten klebt das T-Shirt am Rücken, und kalter Schweiß steht auf der Stirn. Schuld daran ist der Angstreflex - eine Veranlagung, die schon die Steinzeitmenschen hatten, als sie noch mit Säbelzahntigern um ihr Leben kämpfen mussten. Für die war der Angstreflex nämlich überlebenswichtig. Wenn der gewaltige Tiger plötzlich vor ihnen die Zähne fletschte, mussten unsere Vorfahren entweder schnellstmöglich die Beine in die Hand nehmen oder genügend Energie für einen Kampf haben. Der Angstreflex sorgte dafür, dass der Körper innerhalb von Sekunden alle Energiereserven mobilisieren konnte. Diese automatische Reaktion hat der menschliche Körper bis heute nicht abgestellt. Das ist manchmal ziemlich lästig, denn die Angstreaktion kann kaum beeinflusst werden. Die Paniksymptome treten also nicht nur beim Anblick eines Tigers oder bei der Führerscheinprüfung auf, sondern sorgen auch für einen roten Kopf beim ersten Date und Schweißflecken wegen Lampenfiebers. Trotzdem kann diese Funktion wichtig sein. So kann etwa bei Unfällen auch der Schwächste über sich hinaus wachsen, wenn er sich oder andere retten will. Wer Angst hat, wird blass. Was passiert da eigentlich im Körper? Wenn das Gehirn eine aufregende Situation registriert, übernimmt das Nervensystem die Kontrolle über Teile des Körpers, die Körperchemie ändert sich. Der Körper schüttet Cortison aus, der Blutzuckerspiegel steigt, und ein Adrenalinschub lässt das Herz schneller schlagen und mehr Blut durch die Adern pumpen. Dadurch wird der Atem schneller. Der sogenannte "kalte" Angstschweiß steht auf der Stirn - ein besonderes Phänomen in Paniksituationen. Wegen des erhöhten Adrenalingehaltes im Blut wird die Haut schlechter durchblutet, sie wird bleich und fühlt sich kalt an. Schweißtropfen können auf der kühlen Haut schlechter verdunsten. Am ganzen Körper rinnen nun kleine Schweißperlen hinab - man spürt einen "kalten Schauer" den Rücken herunter laufen. Mit diesem Energieschock fangen auch die Knie des Fahrschülers an zu zittern und werden "weich". Das Zittern entsteht, wenn Muskeln mehr Energie zur Verfügung haben. Wird diese Kraft nicht genutzt, wie es in den meisten Fällen ist, beginnen die Muskeln zu zittern, um die überschüssige Kraft abzubauen. Und jetzt die schlechte Nachricht: Ein Allheilmittel gegen Angstsymptome gibt es nicht. Wer unter Prüfungsangst leidet oder schnell einen roten Kopf bekommt, muss sich damit abfinden. Besser noch als Beruhigungstee vor den Prüfungen hilft wohl nur eine gute Vorbereitung. Und der tröstliche Gedanke, dass bisher noch jede Panikattacke vorbei gegangen ist. Von Jasmin Rapprich.-
(www.finn-land.net/finnland-b/baer.htm): < Überlebenswichtige Ratschläge für einsame Wanderer in finnischen Wäldern. Hoffentlich hat Meister Petz im hohen Norden auch diesen Beitrag im Finnland-Lexikon gelesen und verhält sich dementsprechend.> - Braunbären in Finnland. Der Braunbär ist Finnlands Nationaltier. Er ist tief im Bewußtsein des Volkes verwurzelt. Davon zeugt, dass er in vielen Märchen eine wichtige Rolle spielt. Immer die des Guten und Weisen. Z.B. in „Der Bär als Richter“ und „Der Bauer und der Bär“. (...) Die Braunbären stehen in Finnland unter Naturschutz. Verhaltenstips bei der Begegnung mit Bären. Weil es nichts so Unmögliches ist, in Finnland in freier Natur auf einen Bären zu treffen, sollten Sie unbedingt folgende Hinweise berücksichtigen, denn ganz ungefährlich sind solche Begegnungen nicht: 1. Summen oder singen Sie hin und wieder, wenn Sie im Wald spazieren gehen. Bären meiden in der Regel die Nähe des Menschen und werden so auf Sie aufmerksam. 2. Im Ernstfall, also wenn Ihnen plötzlich ein Bär gegenübersteht oder wenn Sie einen sehen, sollten Sie in keinem Fall einfach die Beine in die Hand nehmen und davon rennen, sondern sich ohne dem Bären den Rücken zu kehren, bedächtigen Schrittes aus seiner Nähe entfernen.-
(www.rp-online.de/.../wirtschaft___soziales/miteinander/von_mensch_zu_mensch): < Dramatische Rettungsaktion am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Um den Notknopf der Rolltreppe zu drücken, mussten die Helfer sich sehr beeilen und sprinteten zur Rolltreppe am Ende des Bahnsteigs.> - Menschen | 19.01.08 | 17:31 Uhr. Es ist doch nur ein Penner von M. | Duesseldorf | 254 mal gelesen. Angeregt durch den Artikel „Sozialverhalten“ von L. L. hier bei Opinio, möchte ich eine wahre Begebenheit schildern, die mich heute noch aufregt. Es war ein ganz normaler Werktag, abends gegen 19 Uhr. Ein Freund und ich standen in der U-Bahn am Düsseldorfer HBF und warteten auf unsere Straßenbahn. Der Bahnsteig war recht voll, wir waren bis zur Mitte vorgelaufen, falls es ein Kurzzug würde, hätten wir nicht so einen weiten Weg, die Bahn zu erreichen. Während wir warteten und unseren Tag Revue passieren ließen, vernahmen wir ein Poltern aus Richtung Rolltreppe. Es klang als würde etwas oder jemand hinunter gestürzt sein. Aber es war nichts zu sehen. Deshalb nicht, weil die Rolltreppe recht lang ist und es im oberen Bereich passiert sein mußte, der von unserer Stelle nicht einsehbar war. Nur unwesentlich später, fast als wir uns wieder unserem Gespräch zuwenden wollten erblickte ich einen Mann, der kopfüber auf den Stufen lag und dringend Hilfe benötigte. Nicht auszudenken, wenn er sich am Ende der Rolltreppe mit den Haaren verfangen würde. Wir konnten es nicht fassen, sämtliche umstehenden Menschen, alt und jung, schauten gebannt, was da nun mit dem armen Mann passiert. Warum eilte niemand zu Hilfe, warum drückte nicht mal jemand den Notknopf der Rolltreppe, um sie zum Stehen zu bringen, warum? Wir nahmen unsere Beine in die Hand und sprinteten zur Rolltreppe am Ende des Bahnsteigs, wer sich da auskennt weiß, es war ein Wettlauf mit der Rolltreppe, der aber uns als Sieger hatte. Wir drängelten sämtliche Glotzer beiseite, stoppten gerade noch rechtzeitig. Wer es war interessierte uns nicht, es mußte geholfen werden und wir sahen es als unsere Pflicht an, dies zu tun. Es war ein Obdachloser, der weinseelig den Halt nicht nur im Leben verloren hatte, sondern auch auf der Rolltreppe. Er war zwar schwer betrunken, aber er drückte uns seinen herzlichsten Dank aus. Wir fragten uns, warum hat keiner geholfen der viel näher am Geschehen war wie wir, warum drückte niemand den Notknopf? Warum fragte uns niemand, ob vielleicht noch mehr Hilfe gebraucht würde? Für uns war es eine Selbstverständlichkeit, egal was der- oder diejenige für einen Status in unserer Gesellschaft hat. Wie würden wir uns denn in einer eigenen Notlage fühlen, wenn niemand hilft? Wir fragten, und was bekamen wir als Antwort? Es ist doch nur ein Penner.....
(www.magazin.institut1.de/674_Sprache_Der_Stilberater_Redensarten_und_Redewendungen.html): < Beispielsätze zu diesem Phrasem.> - Redensarten und Redewendungen. Der Stilberater: Redensarten und Redewendungen von Hartmut Dresia: Wenn wir den Anschlusszug noch erreichen wollen, müssen wir die Beine in die Hand nehmen. Wenn wir das Flugzeug noch erreichen wollen, müssen wir die die Beine unter den Arm nehmen.-
2. (etwas geschieht) an allen Ecken und Enden(ugs.) < Vgl. „auf Schritt und Tritt“ G.5,4 > < Mit diesem Phrasem wird zumeist ausgedrückt, dass etwas Negatives überall vorkommt oder sich ereignet. >
überall (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.tagesspiegel.de/politik/international/afghanistan/Afghanistan-Bundeswehr;art15872,2416178): < Versorgungsmängel der Bundeswehr.> - Bundeswehr in Afghanistan. Es fehlt an "allen Ecken und Enden". Die Bundeswehr in Afghanistan leidet unter gravierenden Versorgungsmängeln. Es fehlt an Ersatzteilen, Ausrüstung und sogar Munition. Das ist nicht nur ärgerlich für die Soldaten, sondern könnte mit der Winteroffensive der Taliban richtig gefährlich werden.-
(www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&sv%5Bid%5D=4421579): < In Frankfurt am Main wird gleichzeitig überall an den Straßen gebaut.> - Frankfurter Neue Presse .Printausgabe vom 28.03.2008. An allen Ecken und Enden wird gebaut. Frankfurt. An allen Ecken und Enden der Mainmetropole wird derzeit an den Straßen gebaut – und eine Besserung für die Autofahrer ist kaum in Sicht. 27 Baustellen der Stadt können heute gezählt werden, einige stören nur an diesem Wochenende, andere bleiben länger. Dabei geben sich die Verkehrsplaner alle Mühe, die Staus in Grenzen zu halten. „Für jede Baustelle muss eine individuelle Lösung gefunden werden“, sagt Thomas Reinecker vom Straßenverkehrsamt. Wer hofft, dass mit Großprojekten erst einmal Schluss sei, der täuscht sich. Auch in den kommenden Jahren stehen einige an. „Unser Ziel ist dabei: Lieber heftige Auswirkungen in Kauf zu nehmen, dafür aber schnell fertig zu werden“, sagt Reinecker und verweist auf die Sperrung des Theatertunnels.-
(www.frsw.de/littenweiler/schule-mit-zukunft.htm): < Eine parteipolitisch unabhängige Initiative „Schule Zukunft" wurde im August 2007 von Eltern, Schülern und Lehrern in Freiburg gegründet, um auf die unbefriedigende Situation an den Schulen in Württemberg aufmerksam zu machen.> - BZ: Ihre Initiative hat sich erst im Sommer gegründet und stößt bereits landesweit auf große Resonanz. Wie haben Sie das geschafft?- Weiß: Bei unserer Auftaktdemonstration haben wir viele Kontakte geknüpft, und Eltern in anderen Städten sind auf uns aufmerksam geworden. Es gärt an allen Ecken und Enden im Land. Viele sind unzufrieden und bereit, etwas zu verändern. Deshalb schließen sie sich uns an, und es ist schon ein richtiges Netzwerk entstanden. Viele kleine Einzelaktionen werden nicht gehört, aber je mehr sie zu einer breiten Bewegung werden, desto größer wird die Wirkung in der Öffentlichkeit. - BZ: Hat der Kultusminister denn schon darauf reagiert?- Weiß: Natürlich nicht. Erst muss deutlich werden, wie viele Menschen hinter unsrer Vorstellung von einer "Schule mit Zukunft" stehen. Ich bin sicher, dass die Verantwortlichen sich dann dem Gespräch stellen werden. Bei unseren Aktionen sammeln wir landesweit Unterschriften, die wir im Frühjahr alle nach Stuttgart tragen werden. 12.12.2007, BZ.-
(www.dooyoo.de/auto/peugeot-407-sw-hdi-fap-110-1-6l/): < Wegen schlechter Verarbeitungsqualität klappert und knirscht es überall bei einem französischen Wagen.> - Auto mit typischen französischen Macken (Peugeot 407 SW HDi FAP 110 1.6l): Ich bin Vertreter und fahre meinen 407 SW 110 seit 2 Jahren, in dieser Zeit habe ich 140.000 km zurückgelegt. Leider ist die Verarbeitungsqualität schlecht, es klappert und knirscht an allen Ecken und Enden. Das einzig Positive ist der Motor, zwar mit 110 PS etwas schwach, aber sehr leise, mit gleichmäßiger Kraftentfaltung und sparsam 6,5 Liter auf 100 km bei nicht immer moderater Fahrweise. Sehr störend empfand ich die durch die schlechte Qualität bedingten sehr viele kleinen Reparaturen, die mich immer außerplanmäßig in die Werkstatt schickten. Hier eine Liste der Reparaturen: 2 Traggelenke an der Vorderachse, Schaltung defekt, Motorlager defekt, Sonnenrollo defekt, Rost an der Heckklappe, Heckscheibe öffnet sich ständig, Türgummi lösen sich, Türschließhacken rosten, Partikelfilter verstopft, Elektronik stürzt immer wieder ab. Privat würde ich keinen Franzosen kaufen - leider muss ich einen fahren, weil ich für eine französische Firma arbeite.-
(www.spd.landtag-bw.de/index.php?docid=3322): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages. - Der Textauszug enthält auch noch das modifizierte Phrasem: "die Ohren auf Durchfahrt/Durchzug stellen".> - Unmut an den Schulen: Rau muss endlich reagieren. MdL Dr. Frank Mentrup: „In den Schulen brodelt es an allen Ecken und Enden, doch anstatt Konsequenzen zu ziehen, schaltet der Kultusminister auf Durchzug und ignoriert die vielen Mängel“ Mit Blick auf den immer größer werdenden Unmut von Eltern, Schülern und Lehrern hat die SPD-Landtagsfraktion Kultusminister Rau Uneinsichtigkeit in aktuellen bildungspolitischen Fragen vorgeworfen. Seien es die unerträglichen Belastungen im achtjährigen Gymnasium (G8), sei es der viel zu hohe Unterrichtsausfall oder der Ärger mit der Grundschulempfehlung, Rau lasse die Betroffenen mit ihren Problemen alleine. „In den Schulen brodelt es an allen Ecken und Enden, doch anstatt Konsequenzen zu ziehen, schaltet der Kultusminister auf Durchzug und ignoriert die vielen Mängel“, kritisierte der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dr. Frank Mentrup. Die uneinsichtige Haltung des Kultusministers werde beim G8 besonders deutlich. „Rau schiebt den Schulen den Schwarzen Peter zu und lenkt so davon ab, dass das G8 überhastet und ohne Konzept eingeführt wurde“, so Dr. Mentrup. Die Landesregierung müsse endlich begreifen, dass das G8 nur mit einem echten Ganztagsschulkonzept erfolgreich umgesetzt werden könne. Hierfür seien aber zusätzliche Ressourcen nötig.
3. nicht viel/lange Federlesen(s) machen mit jmdm./etwas <Die Variante mit „Federlesens“ ist geläufiger. > < Vgl. C.24,2 >
keine Umstände machen; nicht zaudern; jmdn. in einer bestimmten Situation ohne große Rücksicht behandeln; etwas schnell und ohne viel Nachdenken abhandeln (Duden - Redewendungen, ³2008)
(http://gowsp.com/rw_federlesens_machen.htm): < Hinweise zur Etymologie des Phrasems.> - Federlesens machen. Viel Umstände machen. Eine Erklärung ist: a) Man klaubte höher gestellten Persönlichkeiten die Federn vom Gewand um sich einzuschmeicheln. Früher hieß es man mache viel Federlesens, kümmerte sich um Förmlichkeiten. Heute benutzt man die Redewendung mit negativen Vorzeichen. Man macht nicht viel Federlesen. b) Eine weitere Erklärung geht auf das Rupfen von Enten und Gänsen zurück bei dem die Federn nach ihrer Güte und Qualität verlesen wurden. Eine mühselige Angelegenheit, denn auf diese Sorgfalt zu verzichten hieße nicht viel Federlesens zu machen. Aber auch ein Raubvogel verzehrt seine Beute ohne vorher die Federn zu rupfen.-
(www.marienbad.org/spielplan/teufel.html): < Kurze Inhaltsangabe eines Theaterstückes. - Zum Autor dieses Stückes siehe auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/F._K._Waechter.> - Der Teufel mit den drei goldenen Haaren. von Friedrich. K. Waechter“. Es war einmal... ein Bauernknecht, der war so frisch und mutig wie der Teufel selbst. Wer nichts zu verlieren hat als ein Leben voller Plackerei und Angst, der wird mutig wie der Teufel selbst und fürchtet keinen Teufel, keinen Tod.” Mit diesen Worten schenkt Teufels Großmutter dem jungen Bauernknecht und Helden ein zweites und - wie sich zeigt - gefahrenvolles Leben. Dieser gerät ahnungslos in die Hände von Soldaten, die nicht viel Federlesens mit ihm machen, stolpert weiter in ein Räuberhaus, wo es ihm an den Kragen gehen soll, um sich schließlich auf seiner eigenen Hochzeit mit der Tochter des Königs wiederzufinden. Happy End. Happy End?... Knecht und Königstochter, mittlerweile in Liebe zueinander entbrannt, haben ihre Rechnung ohne den König gemacht, denn dieser schickt den Bräutigam im wahrsten Sinne des Wortes zur Hölle, wo weitere Gefahren und ein Teufel mit einer feinen Nase auf ihn warten.-
(http://shoa.marcschnabel.de/kuns.html): < Der Bildhauer, Grafiker und Schriftsteller Ernst Barlach ist sich schon 1929 bewusst, dass die Nazis keine Rücksicht auf ihn nehmen werden. - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Barlach und unter http://de.wikipedia.org/wiki/Entartete_Kunst_(Ausstellung).> - Als die Ausstellung "Entartete Kunst" am 19. Juli 1937 in München eröffnet wird, so ist dies der Abschluss einer Politik, die die Ausmerzung nicht system-konformer Künstler und deren Werke zum Ziel hat. Dabei fiel die Auswahl durch ihre Subjektivität auf. Allgemein werden (insbesondere moderne) Kunstrichtungen wie der Impressionismus oder der Expressionismus für entartet erklärt, gleichzeitig aber auch Künstler willkürlich mit einem Berufsverbot verhängt, die Kritik an dem Nationalsozialismus geübt haben oder einfach nicht in die verödete politische Landschaft passen. Zu diesen Künstlern gehört der 1870 in Hamburg geborene Bildhauer, Grafiker und Schriftsteller Ernst Barlach. Ernst Barlach beginnt schon früh zu schreiben und zu zeichnen. An eine künstlerische Laufbahn denkt er jedoch vorerst nicht und seine Wahl, sich als Zeichenlehrer ausbilden zu lassen, erscheint ihm nur das bessere von zwei Übeln. Barlach wechselt nach seiner Ausbildung in Hamburg an die Königliche Akademie in Dresden und studiert dort Bildhauerei. Als er 1902 für die Hamburger Amerika-Linie eine Neptungruppe gestaltet, kommentiert er sie später als "zurechtgehadertes Ding." Barlach zieht nach Berlin, gerät aber wenig später in eine tiefe Lebenskrise. 1906 begleitet er seinen Bruder auf eine Reise nach Südrussland, was ihn nachdenklich macht, aber auch zu neuen Werken anregt. Nach seiner Rückkehr beginnt er, für die Satirezeitschrift Simplicissimus zu zeichnen und Holz für seine Skulpturen einzusetzen. Nach einem neunmonatigen Italienaufenthalt und seinem Engagement in der Berliner Secession bricht 1914 der erste Weltkrieg herein. Barlach wird zum Landsturmsoldat ausgebildet, allerdings auf Drängen seiner Freunde 1916 entlassen. In der Folge schreibt er eine Reihe von Dramen, die ihn Mitte der zwanziger Jahre schlagartig berühmt werden lassen. Seit 1919 ordentliches Mitglied der preußischen Akademie der Künste, erhält er 1924 den Kleistpreis und wird 1925 Ehrenmitglied der bildenden Künste in München. Ab 1927 wird Barlach mit der Erschaffung mehrerer Kriegsdenkmäler beauftragt. Still und mahnend wirken sie polarisierend in der jungen Republik, die von der NSDAP und Stahlhelm auf einen heroischen und glorifizierten Krieg eingeschworen wird. Trotz überschwenglicher Kritiken aus der Kunstszene ist Barlach sich jedoch schon 1929 bewusst, dass "alle diese Leute [...] gegebenenfalls nicht viel Federlesens" mit ihm machen würden.-
(http://beatlesmagazin.be.funpic.de/ok/1965/01): < Auf Grund einer Anzeige wegen Brandstiftung kommen die Beatles in Hamburg ins Gefängnis. - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/The_Beatles.> - Dann kam die Nacht, die allen Träumen vom großen Aufstieg ein Ende setzte. Auf eine Anzeige hin erschien eine ganze Peterwagenbesatzung abends im Kaiserkeller und verhaftete die Beatles. Was war geschehen? Niemand weiß es genau. Jedenfalls brannte der Vorhang im Bambi – Kino. Der Besitzer war äußerst erbost. Verständlich! Deshalb gab es eine Anzeige wegen Brandstiftung. Die fünf wurden nacheinander verhaftet und wie Straffällige zur Davidswache abtransportiert. Man machte eben nicht viel Federlesens mit den langhaarigen, ungepflegten Ausländern. Man sperrte sie zur Sicherheit erst mal ein. Jeden in eine Zelle. Die ganze Anzeige war fadenscheinig. Es kann sich auch anders abgespielt haben. Das aber wussten die Polizisten von der Davidswache nicht. Sie wussten auch nicht, dass sie die "größten Brandstifter aller Zeiten" hinter Schloss und Riegel gesetzt hatten. Dass das Feuer dieser Jungs eine ganze Generation zum Brennen bringen sollte. Stuart und John wurden sehr bald entlassen. Ihnen ließ sich überhaupt nichts nachweisen. Auch den drei anderen geschah nicht viel. Nur dass man sie aus Deutschland auswies. Man schob sie wie lästige Verbrecher ab. Ohne Rückfahrkarte wurden drei der fünf Beatles nach England in Marsch gesetzt. Dass man damit gleichzeitig die Existenz der Band vernichtete, interessierte niemanden. Höchstens die Jungens selbst. Stuart blieb bei seiner Verlobten in Hamburg und ging auf die Kunsthochschule am Lerchenfeld. John Lennon versuchte, sich auf eigene Faust in Hamburg durchzuschlagen. Aber er gab dann schließlich auf und machte sich vor Weihnachten 1960 ebenfalls auf die Rückreise. Die Beatles waren gesprengt. Ein Traum war ausgeträumt.-
(www.abendblatt.de/daten/2003/10/13/217704.html): < Sportbericht.> - Schützenfest in Unterzahl. Verbandsliga SH: TSV Bargteheide - TSV Bordesholm 7:0. Wie um Himmels willen hatte der TSV Bordesholm in seinen fünf bisherigen Auswärtsspielen nur elf Punkte holen können? Diese Frage war nach dem Gastauftritt des Tabellensechsten beim TSV Bargteheide nicht ganz unberechtigt, denn die Stormarner machten mit dem Gegner nicht viel Federlesens, siegten locker mit 7:0 (3:0). Trainer Carsten Holst bemühte sich nach dem Schützenfest aber, die Euphorie zu dämpfen: "Das ist kein Gradmesser. Beim Gegner haben sich in der letzten halben Stunde Auflösungserscheinungen gezeigt."
(http://juttas-schreibtipps.blogspot.com/2006/11/metaphern-in-der-alltagssprache.html): < Lesenswerte Überlegungen zu Metaphern und zu den Phrasemen einer Sprache. > - Dienstag, 7. November 2006. Metaphern in der Alltagssprache. Für Jean PAUL ist die Sprache ein »Wörterbuch verblasster Metaphern«. Verblasste Metaphern, die Katachresen (von gr. katáchresis: Missbrauch) werden nicht mehr als solche empfunden. Sie sind zu einem neuen, wörtlichen Begriff geworden wie Strom, Schalter, Tischbein. Der Fluss schläft nicht in seinem Bett und im Kindergarten werden keine Kinder angepflanzt. Die Orange ist der Begriff für eine Südfrucht, zugleich ist sie eine Katachrese, die sich auf die Farbe der Frucht bezieht. Die Katachrese bezeichnet aber auch notwendige Metaphern, die als Ersatz für einen in der Sprache nicht vorhandenen Ausdruck benutzt werden wie zum Beispiel bei neuen Gegenständen in der Technik. Mit einem Fuchsschwanz kann man nicht sägen, mit einer Maus keinen Cursor bewegen und beim Elchtest beurteilen Gourmets keine nordischen Wildspezialitäten. SHAKESPEARE prägte Kanonenfutter, Wunsch als der Vater des Gedankens, Winter unseres Missvergnügens und den Zahn der Zeit, und für Hamlet gerät die Zeit aus den Fugen. Und mit welchen Metaphern werden wir Schriftsteller bezeichnet? Hoffen wir, dass wir keine Bierdeckelpoeten, Buchstabenhengste, Federfuchser, Gebrauchsdichter, Literaturfabrikanten oder Phrasenschmiede sind, sondern Pegasus’ Töchter, Goethes Erben oder Frauen der Feder. Und nun will ich nicht viel Federlesens um diese Metaphern machen (was bedeutete, dass man vornehmen Herrschaften angeflogene Federn vom Gewand las, um sich dadurch beliebt zu machen) und Ihnen nicht auf den Wecker fallen (von Wecker als Sinnbild des Alarmrufes für die höchste Alarmbereitschaft der Nerven).-
(www.zeit.de/1969/26/Kreuzzug-gegen-die-Rebellen): < Der Beitrag aus dem Jahre 1969 geht auf die Studentenunruhen in Amerika ein. Amerikas Bürger wollen starke Männer, solche, die die Ordnung wieder herstellen und die mit den Ruhestörern nicht zögerlich umgehen.- Der Text enthält noch weitere kursiv markierte Phraseme.> - Kreuzzug gegen die Rebellen. Auf dem Campus: Die jungen, aufrührerischen Intellektuellen sind zum Abschuß freigegeben | © DIE ZEIT, 27.06.1969. Nr. 26. Rechtsruck in Amerika: Die Gesellschaft setzt sich zur Wehr. In Amerika formieren sich die konservativen Kolonnen. Sie treten zu einem Kreuzzug im eigenen Lande an — zu einem Kampf gegen die Kräfte der Unruhe. Und auf ihren Standarten steht der Wappenspruch: „Good old America." Man kann das auch ganz nüchtern ausdrücken: Amerika rückt nach rechts, und jetzt geht es den Rebellen an den Kragen — jenen Rebellen, die sich erdreistet haben, die Fackel des Aufruhrs zu entzünden, die kühn genug waren, eine selbstgewisse Lebensform, geprägt in Generationen, radikal in Frage zu stellen. (...) Der Gouverneur verteidigte die Schüsse der Polizisten, er verteidigte den Einsatz eines Hubschraubers der Nationalgarde, der ein neues Tränengas — erprobt in Vietnam — über das Universitätsgelände sprühte, und er verteidigte jene Hüter der Ordnung, die brutal und wahllos auf Studenten und Studentinnen eindroschen. Und Reagan wußte, warum. Sein nächster Wahlsieg ist ihm sicher. Amerikas Bürger wollen starke Männer, solche, die die Ordnung wieder herstellen und mit den Ruhestörern nicht viel Federlesens machen. Starke Männer dieser Art haben sich in den Universitäten selber bisher nur wenige gefunden. Eine Ausnahme ist der amtierende Präsident des San Francisco State College, der als energischer Ruhestifter (sic) im ganzen Land einen schon fast legendären Ruf genießt. Professor Hayakawa ist japanischer Abstammung, er lehrt Sprachwissenschaft. Niemand würde dem kleinen, eher zerbrechlich wirkenden Mann zutrauen, daß er bei den schlimmsten Tumulten mitten in die Menge gesprungen ist und den Wortführern die Kabel aus den Megaphonen gerissen hat.-
(www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/primlit/jugend/silbers/kptl_1.htm): < Rabiate Trinkeinladung. - Siehe zum Autor unter http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_May. > - Der Schatz im Silbersee – 1. Der Indianer rührte kein Glied und antwortete in gebrochenem Englisch: "Not to drink - nicht trinken."- "Was, du willst nicht?" brauste der Besitzer des roten Kehlbartes auf. "Es ist ein Drink, verstanden, ein Drink! Diesen zurückgewiesen zu sehen, ist für jeden veritablen Gentleman, wie ich einer bin, eine blutige Beleidigung, welche mit dem Messer vergolten wird. Doch, vorher muß ich wissen, wer du bist. Wie heißest du?" -"Nintropan-hauey," antwortete der Gefragte ruhig und bescheiden.- "Zu welchem Stamme gehörst du?"- "Tonkawa."- "Also zu den zahmen Roten, welche sich vor jeder Katze fürchten, verstanden, vor jeder Katze, und wenn es auch nur das kleinste Kätzchen wäre. Mit dir werde ich kein Federlesens machen. Also, willst du trinken?"- "Ich nicht trinken Feuerwasser." -
(www.zeit.de/1993/28/Gerupfter-Kontinent): < In einem Film wird gezeigt, dass in Afrika die Macht bei denen liegt, die keine Rücksicht auf die politische Opposition nehmen. - Wortspiel mit "Federlesen" und "rupfen von Federn.> - Gerupfter Kontinent von Claus Spahn | © DIE ZEIT, 09.07.1993, Nr. 28 . Nachrichten aus Afrika haben es so schwer wie die Flüchtlinge aus diesem Kontinent: Sie werden abgefangen, durchsucht und zurückgeschickt. Was ungestraft die Grenzen überschreitet, sind schlechte Nachrichten vom Hunger, von Aids und anderen Katastrophen. Afrika produziert aber nicht nur Bürgerkriege und Kakao für Schweizer Schokolade. Es bringt eine Kultur hervor, die es an Reichtum und Ressourcen mit der europäischen aufnehmen könnte. Wenn Europa sich bequemte, nicht nur afrikanische Musiker einzuladen. Die Gelegenheit, eine Vielzahl schwarzafrikanischer Filme in 3sat zu sehen, ist einmalig. Eine Vielstimmigkeit der Formen und Genres wird geboten, in der ein Kontinent sein eigenes Gesicht zeigt; und nicht nur das, was Europäer, im Exotismus befangen, als Bilder vom „dunklen Kontinent" ausgaben. (...). Vom Kleinen Fernsehspiel (ZDF) produziert wurde der Film „Die Macht der Wörter" (1991) des Kameruners Jean-Marie Teno (23. Juli). Bilder explodierender Gewalt in den Straßen wechseln mit Reflexionen über Literatur. Wer erreicht wen? Die Macht liegt bei denen, die mit der politischen Opposition kein Federlesen machen. Studenten, Schriftsteller und Dissidenten gegen das autoritäre Regime des Präsidenten Paul Biya erfahren nur die Ohnmacht ihrer Worte. Ihre Gesten, die hier eingefangen werden, sind so rebellisch, wie der Originaltitel des Films ahnen läßt: „Afrika, ich werde dich rupfen". Der Regisseur Teno mischt die Genres: Dokumente eines Studentenaufstandes, die Reportage über die Grenzen einer freien Presse, Wochenschauen der Kolonialzeit werden montiert mit den Flanerien der Kamera über Märkte und Ränder der Hauptstadt Yaounde So ist Tenos Film auch das Portrait einer Stadt - poetisch besungen und politisch verflucht.
4. Hals über Kopf (ugs.)
überstürzt, kopflos; sehr eilig und ohne vorherige Planung (Duden - Redewendungen, ³2008)
(http://de.wikipedia.org/wiki/Hals_über_Kopf_(Fernsehserie)): < Bericht über eine Fernsehserie. - Phraseme, die z.B. in Titeln von Fernsehserien, Filmen oder Songs verwendet werden, verfälschen die Frequenzangaben.> - Hals über Kopf war eine deutsche Fernsehserie für Kinder und Jugendliche, die das ZDF ab 1986 in insgesamt 34 Folgen à 30 Minuten produzierte. Erstausstrahlung durch das ZDF war im Dezember 1987. Die Serie spielte in West-Berlin. Die Folgen hatten meist das Verschwinden eines Kindes zum Inhalt, das dann unter chaotischen und amüsanten Umständen wiedergefunden wird. Das entsprechende Titellied „Oh Schreck, Oh Schreck, das Kind ist weg“ wurde von Isabel Varell gesungen.-
(www.psychologe.de/beratung/psychologe.php?seid=18): < Ratschläge zur Partnerwahl.> - Partnerwahl. Neben der Berufswahl ist die Partnerwahl die wichtigste Entscheidung des Lebens, die leider nur der Glücksgöttin Fortuna überlassen wird. Warum gerate ich immer wieder an den Falschen, die Falsche, heißt es dann hinterher. Was sind die bewußten und unbewußten Motive meiner Partnerwahl? Wie kann ich frühzeitig erkennen, was den Partner auszeichnet, möglichst bevor ich mich Hals über Kopf verliebe? Wie kann ich mich vor unglücklichem Verlieben schützen?-
(www.clades-variana.com/der_vermutliche_ablauf_der_varus.htm): < In der Varusschlacht flüchteten die Römer überstürzt und kopflos. - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Varusschlacht.> - Im späteren Verlauf der Schlacht zielten die germanischen Angriffe auf die Versorgungseinheiten oder schlechter geschützten Teile der römischen Armee, in der Mitte der Marschtruppe. Dadurch wurde die Marschformation aufgesprengt und auseinander gerissen. Bevor sich die römischen Legionäre für einen geordneten Abwehrkampf formieren konnten zogen sich die Germanen wieder in den Sumpf zurück, um dann an einer anderen Stelle der Kolonne zuzuschlagen. Hals über Kopf flüchtende Römer brachten auf der schmalen Trasse die Wehrbereiten in Unordnung, so dass es für die römischen Befehlshaber unmöglich wurde, eine koordinierte Gegenwehr zu organisieren.-
(www.wunderlin-online.de/film/gone%20with%20the%20wind%20(1939)_main.htm): < Inhaltsangabe eines sehr bekannten Filmes. Aus Trotz heiratet die Protagonistin überstürzt und kopflos einen Mann. - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Vom_Winde_verweht_(Film) sowie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Vom_Winde_verweht.> - Vom Winde verweht- Gone with the wind: 186l. Scarlett, die attraktive Tochter des in Georgia zu Wohlstand gekommenen irischen Einwanderers Gerald O'Hara wird auf »Tara«, der Plantage ihrer Familie, von jungen Herren aus der Umgebung heftig umworben. Doch ist sie dem sanften und farblosen Ashley Wilkes zugetan. Als sie auf »Zwölf Eichen«, der Plantage der Familie Wilkes, an einem Gartenfest teilnimmt, gesteht sie ihm ihre Liebe. Da ist es natürlich ein schwerer Schlag, als sie hört, daß er bald seine herzensgut-naive Cousine Melanie heiraten will. Ashley kann Scarlett zwar gut leiden, doch ist sie ihm irgendwie nicht geheuer, da sie nach ihrem Vater geschlagen ist und einen auf materiellen Erwerb ausgerichteten Charakter hat. Als Ashley geht, tritt der Abenteurer Rhett Butler in Scarletts Leben: Er hat das Gespräch zufällig mitgehört, und das verübelt sie ihm. Sie kriegen sich sofort in die Haare. Während des Gartenfests bricht der Bürgerkrieg aus: Die anwesenden Gentlemen sind kriegsbegeistert und eilen spontan zu den Waffen. Rhett Butler teilt ihren Enthusiasmus nicht, er sagt aufgrund des größeren Wirtschaftspotentials und des höheren Bevölkerungsanteils des Nordens langfristig den Sieg der Yankees voraus. Ashley wird Soldat, wie seine Freunde. Aus Trotz heiratet Scarlett Hals über Kopf Melanies Bruder Charles Hamilton - und ist im Nu Witwe, da ihr Gatte an einer Lungenentzündung stirbt. Da sie glaubt, auf dem Land zu versauern, zieht sie nach Atlanta, wo sie bei ihrer Schwägerin Melanie und deren Tante wohnt - in der Hoffnung, Ashley zu begegnen, wenn er Urlaub bekommt. Auf einem Wohltätigkeitsball begegnet sie erneut Rhett Butler, der inzwischen als Blockadebrecher tätig ist und am Krieg viel Geld verdient. Butler rät ihr, das Leben zu genießen, und macht ihr klar, daß er damit rechnet, daß sie ihm eines Tages ihre Liebe gesteht: Seiner Ansicht nach sind sie sich ähnlich. Als Atlanta von General Shermans Truppen überrollt wird, läuft Scarlett widerwillig zur Heldin auf und bringt aus Liebe zu Ashley Melanies Kind zur Welt. Als die Stadt in Flammen steht, ist Rhett Butler mit Pferd und Wagen zur Stelle und bringt Scarlett, Melanie, das Kind und die Sklavin Prissy aufs Land. Anschließend geht er zum Militär. Scarlett und ihr Trüppchen kehren in die Heimat zurück, doch »Zwölf Eichen« ist eine ausgebrannte Ruine und »Tara« sieht nicht viel besser aus: Scarletts Mutter ist an Typhus gestorben. ihre Schwestern sind krank, Vater Gerald hat den Verstand verloren, die Sklaven sind bis auf zwei entlaufen, das Herrenhaus ist geplündert, die Baumwollernte verbrannt. Die Nordstaaten siegen. Im Süden herrschen Hunger und Elend. Scarlett und ihre Schwestern ackern auf dem Feld, töten einen Plünderer. Die Geschlagenen kehren zurück. Auch Ashley gehört dazu. Scarlett nimmt ihn auf. Schieber aus dem Norden wollen »Tara« mit hohen Steuern belasten, die sie nicht bezahlen kann; ihr Vater kommt ums Leben. Rhett Butler, der mit den Offizieren der Sieger pokert, soll ihr aus der Not helfen, doch sein Vermögen liegt in Liverpool fest. Scarlett heiratet in aller Eile den biederen Kaufmann Frank Kennedy, der eigentlich ihre Schwester Sue Ellen ehelichen wollte. Sein Geld rettet die Plantage. Scarlett krempelt die Ärmel hoch und bringt es zu erneutem Wohlstand für die ganzer Familie. Sie kauft ein Sägewerk, profitiert vom Wiederaufbau und stellt skrupellos Sträflinge als billige Arbeitskräfte ein. Sie ist von dem Gedanken beherrscht, so reich zu werden, daß ihr niemand »Tara« wegnehmen kann. Sie zwingt Ashley, ihr Geschäftspartner zu werden. Nach dem gewaltsamen Tod Frank Kennedys läßt sie sich von Rhett Butler zu einer neuen Ehe überreden. Obwohl Rhett sie anzieht und sein Vermögen sie reizt, kommt sie nicht von Ashley los. Diese Besessenheit versetzt ihrer Ehe den Todesstoß. Rhett, der anfangs von sich sagt, er sei kein Mann zum Heiraten, erweist sich als so liebevoll. wie sich eine Frau einen Mann nur wünschen kann. Eine Weile leben die beiden in einer Idylle, doch nach der Geburt ihrer Tochter Bonnie wird Scarlett, die ihre Figur erhalten möchte, zunehmend zickiger und rät Rhett, sich sein Vergnügen anderswo zu suchen. Was er auch tut. Die Probleme zwischen den Ehepartnern häufen sich. Als Bonnie bei einem Reitunfall ums Leben kommt und die gütige Melanie stirbt, kommt Scarlett zur Besinnung: Ihr wird endlich klar, daß sie sich nur aus kindlichem Starrsinn an Ashley geklammert hat. Sie erkennt, daß sie Rhett liebt. Doch es ist zu spät. Als Rhett das Haus verläßt, erfüllt sich seine zwölf Jahre zuvor geäußerte Prophezeiung: Scarlett gesteht ihm ihre Liebe. »Wenn du fortgehst«, sagt sie, »was soll ich dann anfangen?« Rhett: »Offen gesagt ist mir das gleichgültig.« Scarlett hat den irischen Dickschädel ihres Vaters. Sie sagt sich, daß morgen auch noch ein Tag sei, an dem sie über dieses Problem nachdenken kann.
-»Hals über Kopf« ist eine jüngere Nebenform von »über Hals und Kopf« und bedeutet eigentlich »mit Hals und Kopf zuerst, sich überschlagend, überstürzt«.
5. Katzenwäsche machen (ugs.)
sich nur flüchtig waschen; sich sehr schnell, nicht gründlich und ohne viel Wasser waschen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/natur/lebewesen/tierische_redensarten/index.html): < Zur Etymologie des Phrasems.> - Katzenwäsche machen: Gemeint ist mit dieser Wendung eine eher flüchtige Form des Waschens. Zu Unrecht bezieht sie sich auf Katzen. Denn sie verbringen mehr als drei Stunden täglich mit ihrer Körperpflege. Sie gelten als sehr saubere Tiere, die sich hingebungsvoll der eigenen Hygiene widmen.-
(www.stern.de/wissenschaft/medizin/613891.html): < Um den Schmuck nicht mit chemischem Reiniger zu strapazieren, legen bisweilen manche Krankenschwestern bei der Arbeit ihre Ringe nicht ab und waschen sich auch nur sehr flüchtig die Hände.> - Krankenhaushygiene. Videos gegen Schmuddelhände. Von Claudia Wüstenhagen. Manchmal lauert die Gefahr gerade da, wo man Hilfe sucht: Hunderttausende erkranken jährlich im Krankenhaus an Infektionen - wegen mangelnder Hygiene. Eine neue Initiative soll das ändern. Sie setzt auf lustige Videos, die zeigen, dass Händedesinfektion sexy ist und Ärzte am Krankenbett besser nicht rülpsen (...). Wie sie ihre Hände und Untersuchungsgeräte richtig desinfizieren und wann Handschuhe zu tragen sind, das sollten Ärzte und Schwestern eigentlich wissen. Eigentlich. "Wenn ich frage, wann haben Sie das letzte Mal Ihr Stethoskop desinfiziert, dann bekommen viele Ärzte einen roten Kopf", sagt Hygienefacharzt Zastrow. Jörg-Andreas Rüggeberg hat beobachtet, dass manche Schwestern, die nicht selbst bei einer OP Hand anlegen, bei der Arbeit ihre Ringe nicht ablegen und eine Katzenwäsche machen, um den Schmuck nicht mit chemischem Reiniger zu strapazieren. Der Vizepräsident des Bundesverbands Deutscher Chirurgen (BDC) weiß: "Das Bewusstsein für strenge Hygiene geht in der täglichen Routine häufig verloren." -
(www.umdiewelt.de/Europa/Osteuropa/Albanien/Reisebericht-456/Kapitel-1.html): < Da in Tirana nahezu täglich für mehrere Stunden das Wasser und der elektrische Strom der öffentlichen Versorgung ausfallen, empfiehlt es sich, mehrere Plastikflaschen mit Frischwasser in den Bädern zu deponieren, um sich wenigstens notdürftig waschen zu können.> - Reisebericht : ALBANIEN - Unbekanntes Land zwischen Shkodra und Saranda. Wie sehr wir den kleinen Hotel-Swimmingpool noch schätzen lernten, zeigte sich erst im Juni, Juli und August, als bereits morgens um 7.00 Uhr Temperaturen von 20 Grad völlig normal und tagsüber auch +35 bis +40 Grad keine Seltenheit waren. Neben dem internationalen Hotel "Rogers" in der Innenstadt, handelte es sich bei unserem Hotel "Mak Alban" um eines der wenigen Unterkünfte, die in Tirana k a u m Probleme mit der Stromversorgung, der Frischwasseraufbereitung und mit der "Entsorgung" hatten. Tatsächlich war es im Jahr 2000/2001 so, dass in Tirana nahezu täglich für mehrere Stunden das Wasser und der elektrische Strom der öffentlichen Versorgung ausfallen konnten. Nicht wenige Kollegen deponierten deshalb mehrere Plastikflaschen mit Frischwasser in ihren Bädern, damit sie notfalls wenigstens Zähne putzen und eine Katzenwäsche machen konnten.-
(www.d-ekop.de/goeta4.html): < Auch bei Segeltörns ist das Badevergnügen etwas eingeschränkt.> - STOCKHOLM-GÖTAKANAL- TROLLHÄTTAN-GÖTEBORG-FEHMARN im Juli/August 2007 NYNESHAMN - Arkösund Hamn. Nachdem wir gestern einen "faulen" Tag hatten, sind heute morgen um 5:15 Uhr die Leinen los. Waschen und frühstücken kommt später dran. Die Entscheidung war richtig. Nach einer halben Stunde Motor werden die Segel gesetzt und erst nach 54 SM wieder eingeholt. Nach der morgendlichen Katzenwäsche machen wir gegen 6:00 Uhr Frühstück. Wen wundert's, dass wir um zehn schon wieder Bauernfrühstück haben. Wir sind schließlich schon 5 Stunden unterwegs. 12 Stunden bis ARKÖ-Sund, ein sehr schöner, großer Yachthafen. Für die Touristen führt ein langer Steg am felsigen Ufer rund um den Hafen. Am Ende gelangt man direkt in die Stadt und steht vor dem schönen gepflegten, außer Betrieb genommenen Bahnhof. Supermarkt gleich um die Ecke. Das Städtchen wimmelt von Touristen die mit Autos und Fahrrädern unterwegs sind.-
(www.mjfriendship.de/de/index.php?id=153&option=com_content&task=view): < Völlige Unabhängigkeit beim Strandurlaub hat auch ihren Preis.> - Zum Glück weiß ich, wo der besagte Strand ist. Am Vortag war ich schon am frühen Morgen dort unten gewesen und hatte mich mutig in die eiskalten Fluten des Mittelmeers gestürzt. Aber genauso schnell wie ich drinnen war, bin ich auch wieder draußen gewesen und hatte Michael plötzlich sehr um seine warme Dusche im Hotel beneidet. Er muß schließlich nicht im Auto schlafen, und am Strand Katzenwäsche machen! Aber dafür kann er nicht ungestraft aus dem Hotel, seinem goldenen Käfig, herauskommen.
6. etwas übers Knie brechen (ugs.)
etwas übereilt erledigen, tun; etwas (aus Ungeduld) zu schnell entscheiden oder machen, ohne es richtig zu überlegen und zu planen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20080314093352AAtCdgy&show=7): < Forumsbeitrag zur Sozialphobie.> - (Frage): Sozialphobie. Wie wird man die Unsicherheit in der Kommunikation mit anderen Menschen los? Auch wenn man sich selbst ständig mit Angstsituationen konfrontiert, bleibt die Scheu. Weiß jemand Rat? - (Antwort): Hallo, meiner Meinung nach ist alles, was mit Menschen zu tun hat, eine erlernbare Sache. Dazu gehört auch die Kommunikation. Klar fällt es einigen Menschen leichter, anderen wiederum schwer. Meistens reicht es aus, wenn man oft genug in dieser Situation versucht, den ersten Schritt zu machen. Ich weiß, dass das schwer ist, aber man kann das lernen. Am besten ist es, mit guten Freunden, die um deine Scheu wissen, anderen Menschen zu begegnen, mit ihnen in Kontakt zu treten. Wie so oft im Leben heißt es da: üben, üben, üben. Übers Knie brechen solltest du nichts, aber wovor brauchst du denn wirklich Angst zu haben? Denke immer daran: Mensch sein ist eine Kunst (wusste schon Goethe) und jeder bleibt eines: ein Mensch! Viel Glück und Erfolg wünsche ich dir!-
(www.hagen-kluck.de/stadtrat.html): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.- Hier geht es um die Ansiedlung eines Einkaufszentrums.> - Hagen Kluck zur ECE-Ansiedlung: Nichts übers Knie brechen. Die beiden FDP-Stadträte Hagen Kluck und Dr. Knut Hochleitner sind sich einig, dass bei der Entscheidung für oder gegen ein ECE-Einkaufszentrum in Reutlingen nichts übers Knie gebrochen werden kann. Man müsse die Auswirkungen von zusätzlichen 20 000 Quadratmetern Verkaufsfläche auf die Innenstadt sehr sorgfältig prüfen. "Dabei werden wir die Chancen genau so abwägen wie die Risiken", stellte Ortsvorsitzender Hochleitner fest. Reutlingen habe seine große Bedeutung als Einkaufsstadt für die gesamte Region nicht nur zu bewahren, sondern auch auszubauen. Nach Auffassung des Kreisvorsitzenden Kluck darf man dabei das Post-Gelände nicht isoliert betrachten. Es müsse im Zusammenhang mit der gesamten nördlichen Kernstadt entwickelt werden.-
(www.reichstag.eu/dasparlament/2005/30-31/thema/020.html): < Zur Bildungspolitik in Mecklenburg-Vorpommern. - Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> - Das Parlament. Nr. 30 - 31 / 25.07.2005. Jürgen Fux, Nur nichts übers Knie brechen. Mecklenburg-Vorpommern. Man darf nichts übers Knie brechen, aber Zeit haben wir einfach nicht mehr", so beschreibt der parteilose Bildungsminister der SPD/PDS-Koalition in Mecklenburg-Vorpommern, Hans Robert Metelmann, die Situation, vor der das Land in der Bildungspolitik steht. Auf 9.000 ist die Zahl der Einschulungen gesunken, 1992 wurden noch 27.000 Kinder eingeschult. Deshalb ist die Bildungsdebatte in Mecklenburg-Vorpommern seit Jahren auch und vor allem eine Standortdebatte. Beim Ringen um Schulstandorte rücken die schlechten PISA-Ergebnisse ebenso in den Hintergrund wie die Auswirkungen eines 1996 vereinbarten Lehrerpersonalkonzeptes. Die Masse der Lehrer ist heute in Teilzeit angestellt. Ihre Motivation ist schlecht. Bei PISA blieb das Land Meckelnburg-Vorpommern zurück. Zwar gehen 38,8 Prozent der Schüler nach der Grundschule zum Gymnasium. Mit 28 Prozent ist jedoch nirgendwo in Deutschland der Anteil der Abiturienten so gering, die anschließend direkt ein Studium beginnen. Dabei hat das Land in den vergangenen 15 Jahren alles erlebt, was die deutsche Bildungslandschaft bereithält: Grund-, Haupt- und Realschulen, Gymnasien, Gesamtschulen, Regionale Schulen sowie das zwölf- und 13-jährige Abitur, jahrgangsübergreifenden Unterricht und zwei- und dreigliedrige Systeme mit ein-, zwei- oder dreizügigen Schulen. Nach 15 Jahren wird nun die neunte Änderung des Schulgesetzes diskutiert. So sollen die Schüler länger gemeinsam Unterricht haben. Die Klassen sollen nach der Grundschule geschlossen an die Regionale Schule wechseln. Hier soll eine zweijährige Orientierungsstufe - in der von Förderschüler bis Gymnasiast alle zusammen bleiben - eingerichtet werden. Die PDS möchte sogar eine vierjährige Orientierungsphase. Erst danach entscheidet sich, wer auf der Regionalen Schule bleibt oder auf das Gymnasium wechselt. Das Hin und Her der vergangenen 15 Jahre hat die Attraktivität der Privatschulen erhöht. 50 Schulen in freier Trägerschaft gibt es bereits. Weitere 30 Anträge auf Zulassung liegen beim Kultusministerium in Schwerin. Der Autor ist freier Journalist, Schwerin.-
(www.abendblatt.de/daten/2004/04/28/288948.html): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> - Hartz-Reform nicht übers Knie brechen. Kommentar von Andreas Thewalt. Im Jahre 1999 gab Rot-Grün nach einer Serie von Pleiten, Pech und Pannen die Parole aus, Gründlichkeit solle fortan vor Schnelligkeit rangieren. Gehalten hat sich die Koalition an diesen Grundsatz selten. Erkennbar war häufiger ein anderes Muster: Je weniger Plan die Regierenden von einer Sache hatten, desto energischer drückten sie aufs Tempo. So machten sie es beim Dosenpfand und auch bei der Lkw-Maut. Die Ergebnisse spotten bekanntlich jeder Beschreibung. Doch die Lkw-Maut, sagen Fachleute, sei im Vergleich zur Arbeitsmarktreform Hartz IV vermutlich eher ein Kinderspiel. Ausgerechnet aber auf diese Reform steuert Wirtschaftsminister Wolfgang Clement jetzt in halsbrecherischem Tempo zu. Dabei warnen immer mehr Fachleute, den Fuß vom Gas zu nehmen, den Starttermin zu verschieben, bis die Beherrschbarkeit der vielfältigen Probleme auf dem Weg zu diesem Mammutprojekt gesichert erscheint. Natürlich darf eine sinnvolle Reform nicht unnötig verschleppt werden. Aber die beste Idee ist nichts wert, wenn es bei der Umsetzung so hapert wie bei der Maut. Diese Blamage sollte Clement wenigstens zu denken geben. (Erschienen am 28. April 2004).
-Die Wendung bezieht sich auf das Zerkleinern des Holzes. Holz (Äste, Latten o. ä.), das man über das (angezogene) Knie bricht, ist natürlich nicht so ordentlich zerkleinert, als wenn man die Axt oder Säge benutzt. (Duden).
7. etwas brennt jmdm. auf (781) /unter (20 300) den Nägeln(ugs.) < Die Zahlenangaben beziehen sich auf die Belege im Internet am 29. 4. 2008, wobei „etwas“ und „jmdm.“ durch ein * ersetzt wurden. Sie geben einen ersten, groben Überblick über die Frequenz.>
für jmdn. sehr dringlich sein und jmdn. in unangenehmer Weise zum Handeln, zur Eile veranlassen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(http://de.wikipedia.org/wiki/Unter_den_Nägeln_brennen): < Zur Etymologie und zur Bedeutung des Phrasems.> - Unter den Nägeln brennen (oder: auf den Nägeln brennen, ältere Formen: auf den Nagel brennen, in die Nägel brennen) ist eine deutsche Redensart zur Umschreibung einer inneren Notlage oder Situation der Ungeduld, wenn man eine drängende Angelegenheit hinter sich bringen oder eine Frage loswerden will („Die Sache brennt mir unter den Nägeln“). Die Redewendung ist im Deutschen seit dem 17. Jahrhundert belegt (Gerlingius) und kommt in ähnlicher Form auch im Ungarischen und Russischen vor. Zur Herkunftserklärung im Deutschen existieren im wesentlichen zwei Deutungsansätze: Gemäß den ältesten Belegen (Gerlingius 1649, Celander 1718), die vom Herabbrennen einer Kerze oder eines Lichts "auf den Nagel" sprechen, wird diese Redewendung aus der Alltagserfahrung abgeleitet, dass die Hitze eines mit den Fingern gehaltenen brennenden Gegenstandes die Fingerspitzen erreicht. Diese Erklärungsweise wird zuweilen auch mit der Vorstellung verknüpft, dass es eine Gewohnheit von Mönchen gewesen sei, "bei der Frühmette zum Lesen im Dunkeln kleine Wachskerzen auf die Daumennägel" zu kleben. Alternativ soll die Folterpraxis, glühende Kohlestückchen auf die Fingerspitzen zu legen, den Anlass zur Entstehung der Redensart gegeben haben.-
(www.spox.com/de/sport/fussball/bundesliga/0801/Artikel/Wechselboerse-Bundesliga-21-01): < Forumsbeitrag zu Trainerwechsel in der Bundesliga.> - Jensen: Zeichen stehen auf Trennung. Der nächste auf der Liste könnte Daniel Jensen sein. "Es gibt großes Interesse auch aus interessanten Ligen", meinte Jensens Berater Lars Mikkelsen im "Kicker". So sollen neben Olympiakos Piräus auch Klubs aus England und Spanien ihre Fühler nach dem 28-jährigen Dänen ausgestreckt haben. Zwar bestätigte Mikkelsen, dass es ein "positives Gespräch" mit Werder gab, aber die Zeichen stehen eher auf Trennung. Wie auch im Falle von Pierre Wome, der den Verein am Saisonende wohl verlassen wird. Dagegen würde Petri Pasanen gerne im Norden bleiben. Aber bislang wartet der Finne vergeblich auf ein neues Angebot. Das liegt Jurica Vranjes bereits vor. Der 27-Jährige wird in dieser Woche seine Unterschrift darunter setzen."Geplant ist nichts". Selbst auf dem Winter-Transfermarkt aktiv werden, will Bremen anscheinend nicht. "Ich schließe es fast aus. Geplant ist nichts, es müsste schon außergewöhnliche Entwicklungen geben", betonte Sportdirektor Klaus Allofs. Stattdessen wird in dieser Woche über seine Zukunft im Verein gesprochen. "Wir wollen uns zügig mit ihm einigen", sagte Aufsichtsratsvorsitzender Willi Lemke. Dagegen scheint Allofs keine Eile zu haben: "Wir reden, dann sehen wir weiter. Mir brennt das Thema nicht unter den Nägeln." Die Aussage lässt die dunklen Wolken nicht gerade wegziehen. -
(www.mds-ev.org/veranstaltungen/abstracts/13112001/Lebenssituation.pdf): < Eine Verbesserung der Lebens- und Versorgungssituation der Demenzkranken und ihrer Angehörigen ist in unserer rasch alternden Gesellschaft ein dringliches Problem, das rasch gelöst werden muss.> - Die Lebenssituation von Demenzkranken und ihre Versorgungsbedürfnisse. Kein finanzielles, sondern ein Problem des Umganges in unserer Gesellschaft miteinander ist das mangelnde Verständnis für die von der Alzheimer Krankheit betroffenen Familien mit ihren Erkrankten. Dies brennt jedoch unter den Nägeln. Eine Verbesserung der Lebens- und Versorgungssituation der Demenzkranken und ihrer Angehörigen ist nicht nur eine Frage des Geldes.-
(www.dradio.de/dkultur/sendungen/essigsessenzen/752150/): < Zur Etymologie und zur Bedeutung des Phrasems.> - ESSIGS ESSENZEN. 08.02.2008. Etwas brennt mir auf / unter den Nägeln. Die Bedeutung "etwas drängt mich zu größter Eile, ist mir extrem wichtig zu erledigen" ist unstrittig, die Herkunft dagegen ist nicht zu hundert Prozent gesichert. Weniger wahrscheinlich ist die Erklärung, Foltermethoden lägen dem Ausdruck zu Grunde. Glühende Kohlenstückchen auf den Nägeln sollten zur Aussage zwingen. Wahrscheinlicher ist die Herkunft vom Brauch der Mönche bei der Frühmesse, bei der es ja meist noch dunkel war, Kerzlein auf die Daumennägel zu stecken, um im Brevier oder im Messbuch lesen zu können. Je länger die Andacht dauerte, umso dringlicher wurde es, ein Ende zu machen, weil den Mönchen es auf den Nägeln brannte.-
(www.borkenerzeitung.de/.../kreis_steinfurt/rheine/Thema_Rheine_R_brennt_Naturschuetzern_auf_den_Naegeln.html): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> - Thema „Rheine-R“ brennt Naturschützern auf den Nägeln. Rheine. Engagement für Umwelt- und Artenschutz. Das hat sich der Kreisverband Steinfurt des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) am Freitagabend in der Kleingartenanlage am Waldhügel auch für die Zukunft auf die Fahnen geschrieben. Neben den obligatorischen Neuwahlen gestaltete vor allem der ansprechend illustrierte Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden Edmund Bischoff die Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes. Von den derzeit 1316 Mitglieder verfolgten 32 die Kreisversammlung. Eines der brennendsten Themen: „Rheine-R“. Seit der Stillegung des Rangierbahnhofes hat sich dort eine außergewöhnlich vielfältige Flora entwickelt. Seltene Orchideen ziehen laut Edmund Bischoff sogar Blumenliebhaber von weit her auf die ausgedienten Bahntrassen. Bereits im vergangenen Jahr startete daher der Nabu auf der Nepomuk-Brücke eine Unterschriftenaktion gegen den geplanten Bau eines Regenrückhaltebeckens auf dem alten Bahngelände.-
(www.gesundheitberlin.de/index.php4?request=info&show_all=1): < Auch für türkische Frauen ist das Problem der gesunden Ernährung ein wichtiges Thema, das ein rasches Handeln erfordert.> - Berlin, 26. Januar 2005. Gesundes Essen - Informationsbedarf türkischer Frauen groß. Positive Resonanz auf deutsch-türkische Ernährungshotline. Das Thema gesunde Ernährung brennt türkischen Frauen unter den Nägeln. Das zeigt die große Resonanz auf die deutsch-türkische Ernährungshotline von Gesundheit Berlin e. V., die seit 24. Januar begleitend zur gesunden Kochreihe vom türkischen Fernsehsender TD1 geschaltet ist. An den ersten beiden Tagen der Kampagne erreichten die Hotline täglich bis zu 80 Anfragen. Die Anruferinnen wollten das kostenlose deutsch-türkische „Kiezkochbuch“ mit Ernährungstipps bestellen und hatten Fragen zu den Themen Diät, Kinderernährung oder Diabetes.
8. immer auf dem Sprung sein (ugs.)
immer in Eile sein, voller Unrast sein (Duden - Redewendungen, ³2008); gerade gehen wollen; in Eile sein (Udem); immer bereit sein, etwas Neues zu unternehmen
(www.presse-service.de/data.cfm/static/661360.html): < Feuerwehrleute müssen ständig bereit sein für einen Einsatz.> Jahreshauptversammlung der Feuerwehr. Rückblick auf 2006 und Ehrungen. Bocholt . „Wenn andere in einer Katastrophensituation fliehen, weil sie Angst haben, zeigen Sie Mut und Entschlossenheit zu handeln. Sie müssen immer auf dem Sprung sein, bei Tag und Nacht, egal ob bei Sonne, Regen oder Sturm“, erklärte Peter Nebelo in seinem Grußwort zur Jahreshauptversammlung der Feuerwehr und sprach den Feuerwehrleuten seinen Dank für ihre Arbeit aus. In der diesjährigen Hauptversammlung der Feuerwehr ließ der stellvertretende Leiter der Feuerwehr, Karl-Heinz Dekker, das vergangene Jahr Revue passieren. -
(www.abraxas.ch/Dokumente/uberuns/abx_Geschaeftsbericht2002.pdf ): < Auszug aus einer Werbeschrift.> - Immer auf dem Sprung sein. Niemals einen Stillstand dulden. Dafür noch Unbekanntes antizipieren und neues Denken wagen. Wer grosse Ideen rechtzeitig erkennt und sofort umsetzt, wird auch in Zukunft für viel Bewegung sorgen. Bei sich selbst und bei seinen Kunden.-
(http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/docpage.cfm?docpage_id=1748&language=german): < Ein Bericht aus einer weit zurückliegenden Zeit. Die DDR-Bürger mussten immer bereit sein, bei 'Sonderverkäufen' schnell zu reagieren.> - Die Mangelwirtschaft in Ostdeutschland erschwert die Weihnachtseinkäufe (21. Dezember 1980). Warten auf den „Sonderverkauf“. Praktisch müssen die DDR-Bürger immer auf dem Sprung sein, wenn sie an besondere oder gerade knappe Waren herankommen wollen, und auch das nutzt nicht immer etwas, wie ein anderes Beispiel aus dem „Eulenspiegel“ zeigt: Im Erfurter Centrum-Warenhaus bildete sich ohne erkennbaren Grund eine Menschenschlange vor einem leeren Stand, an dem es wiederholt Geschirr gab. Die Schlange wurde immer länger, obwohl niemand wußte, ob und was verkauft wird, denn das Personal gab keine Auskunft. Als endlich Kartons herangetragen wurden und der „Sonderverkauf“ begann, erfuhren die Wartenden, warum sie überhaupt angestanden hatten: In den Packungen war ein großer Glasteller mit sechs kleinen Kuchentellern – Import aus Ungarn. Wer keine Kuchenteller gebrauchen konnte, hatte umsonst angestanden. DDR-Bürger können über Dutzende solcher Einkaufserlebnisse berichten, die natürlich böses Blut schaffen. Insbesondere die Berufstätigen beschweren sich darüber, daß sie beim Einkaufen benachteiligt sind und „Sonderverkäufe“ häufig während der Arbeitszeit stattfinden und danach „nichts Vernünftiges“ zu bekommen ist. In verschiedenen Großbetrieben soll es deshalb wiederholt zu Protesten gekommen sein. Nach Berichten aus Rostock sollen sich dort Ende November Hafenarbeiter sogar geweigert haben, Lebensmittel nach Polen zu verladen. Offenbar um die Arbeiter zu beruhigen, sind in den letzten Wochen über die Betriebsverkaufsstellen im großen Umfang „Sonderverkäufe“ zum Weihnachtsfest abgewickelt worden.-
(www.diecouch.net/index.php?sub=kursangebot&id=3): < Werbung für Autogenes Training. Der Beitrag enthält noch weitere, kursiv markierte Phraseme, die innere Unruhe ausdrücken.> - „Wieder runterkommen“ mit Autogenem Training. Viele Situationen im Alltag lassen uns „hochgehen wie eine Rakete“ . Nie zur Ruhe kommen, immer auf dem Sprung sein, ständig unter Strom stehen, sind unsere ständigen emotionalen Begleiter. Das Burn-out-Syndrom, depressive Verstimmungen, innere Unruhe sind die typischen Folgen dieser permanenten psychischen Überlastung. Von den körperlichen Symptomen ganz zu schweigen. In diesem Kurs erfahren die Teilnehmer, was es heißt, wieder „runter zu kommen“. Durch Erlernen des Autogenen Trainings nach Schultz werden Körper und Psyche in eine tiefe Entspannung geführt, die dazu dient, sich zu erholen vom Alltagsgeschehen, Stress und Angst abzubauen, den Blutdruck zu senken und ein besseres Körperempfinden zu entwickeln. Außerdem lernen die Teilnehmer durch spezielle Übungen, sich aus belastenden Momenten einfach „auszuklinken“ und ihre neu gewonnene Entspannung in den Alltag zu integrieren. Dieser Kurs ist für jeden Stressgeplagten geeignet. Kosten: 50.00 €. Kursleitung: Ellen Borgmann-Schäper. Mitzubringen sind: Decke, evt. kleines Kopfkissen, bequeme Keidung.-
(www.zeit.de/1985/47/Angetippt): < Ein unfreiwilliger Demonstrationsteilnehmer.> - Angetippt. © DIE ZEIT, 15.11.1985 Nr. 47. Warum Herr M. plötzlich in eine Demonstration geraten war? Weil auf der anderen Straßenseite ein Kunde stand. M. muß aus beruflichen Gründen immer auf dem Sprung sein. Und er versuchte, sich zwischen zwei Blöcken hindurchzuschlängeln. Fast wäre er gestolpert, griff nach rechts, schwenkte in eine Lücke und hatte die Lenkstange eines Kinderwagens in der Hand. Die Mutter des Kindes sah das kommen. Sie stürmte nach vorn, um ein Transparent zu entrollen und überließ ihm solange den Platz. M. schob den Kinderwagen weiter. Als er jedoch seine Mappe dem Kind vor die Füße legte, ging das Gejammer los, und er tröstete es mit den gleichen Worten, die auch seine Kinder stets beruhigt hatten. Mit Hut wäre er aufgefallen, aber bei trockenem Wetter trägt er keinen, und seinem Regenmantel sah man nicht an, was er gekostet hatte. M. fand auch keine Zeit sich zu fragen, wem er das nachher alles erzählen könnte. Und das Kind, er hielt es für einen Jungen, starrte ihn ununterbrochen an. Zur Ablenkung stimmte M. in die Parolen ein, die gerade wieder im Chor hervorgebracht wurden. Das war der Junge wohl gewohnt. Polizeisirenen mischten sich ein und trieben die Mutter an ihren Platz zurück. Sie schob M. beiseite, der nun versuchte, sich endlich auf die andere Straßenseite zu schlängeln. In diesem Augenblick rückte die erste Reihe des letzten Zuges auf. M. wäre fast nochmal gestolpert und hob die Hände, als wolle er sich ergeben. Man ließ ihn laufen. M., der aus beruflichen Gründen ja immer auf dem Sprung sein muß, fragt sich, ob er sich in Zukunft nicht noch deutlicher der Wirklichkeit stellen soll, indem er sich auf alle erdenklichen Zufälle vorbereitet, auch bei Regen keinen Hut trägt, statt der Aktenmappe einen Plastikbeutel mitnimmt und sämtliche neuen Parolen auswendig lernt, um in Zukunft aus jedem Gedränge wieder glatt herauszukommen.
9. aus dem Stegreif < Häufig in Verbindung mit den Verba dicendi (reden, sprechen, formulieren, vortragen, einen Vortrag/eine Rede halten, dichten, antworten, singen, übersetzen usw.. >
spontan und ohne Vorbereitung, ohne (Text)vorlage (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.focus.de/schule/lernen/notenturbo/redewendungen_aid_25664.html): < Zur Etymologie des Phrasems.> - Redewendungen: Sprüche beim Wort nehmen - Notenturbo - FOCUS Online: Etwas aus dem Stegreif machen. Stegreif ist eine alte Bezeichnung für Steigbügel. Ein Reif zum Besteigen des Pferdes. Eilige Reiter erledigten manches oder aßen etwas aus dem Stegreif – ohne Abzusteigen. Wer etwas aus dem Stegreif tut, macht etwas spontan, ohne Vorbereitung. Gleichsam noch während des Reitens-
(http://de.wikipedia.org/wiki/Stegreifkomödie): < Erläuterungen zu einer besonderen Theaterform. Die Schauspieler lernen keine Texte auswendig, sondern sie improvisieren spontan und ohne Vorbereitung.> - Das Stegreiftheater ist eine Form des Theaters, bei dem die Schauspieler „aus dem Stegreif“ improvisieren. Es hat sich aus der Commedia dell'Arte entwickelt und stellt eine Vorform des modernen Improvisationstheaters dar. Häufig nimmt es die Form der Komödie an, man spricht dann von einer Stegreifkomödie. Entwicklung und Verbreitung. Als Schauspieler aus dem Stegreif zu sprechen oder zu agieren, war beispielsweise in England zur Zeit Shakespeares und den barocken Volkstheatern üblich. In der Commedia dell'Arte entwickelte sich die Improvisation zu einer festen Kunstform und beeinflusste unter anderem die Alt-Wiener Volkskomödie und die „Haupt- und Staatsaktionen“ der deutschen Wanderbühnen. In Mitteleuropa hat sich die Tradition des Stegreiftheaters in Form von Volksstücken, Moritaten, Ritterspielen usw. bis heute erhalten, speziell im süddeutschen Raum und in Österreich. Verwandte Kunstformen. Die Jugendbewegungen ab der Mitte des 20. Jahrhunderts brachten weitere Formen des Laienspiels hervor, die ebenfalls teilweise aus dem Stegreif arbeiten. Nicht zuletzt muss das Kabarett erwähnt werden, das teilweise ebenfalls vom Humor "aus dem Stand" oder vom Extempore in Richtung Publikum lebt.-
(www.seniorweb.ch/index.php?option=com_content&task=view&id=2275&Itemid=204): < Der Textauszug enthält typische Diminutive des Schweizerdeutschen (Knechtli, Festli) sowie einen Helvetismus (Juitzen). - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Ruedi_Rymann.> - Vom Stallknecht zum Hitparadenstürmer. Autor: Gallus Keel. Donnerstag, 6. März 2008. Ruedi Rymanns melancholisches Lied vom Schacherseppli ging den Menschen seit je ans Herz und wurde im letzten Dezember zum Schweizer Hit des Jahres gewählt. Am 31. Januar wurde der Obwaldner 75-jährig. Ein Rückblick auf eine ungewöhnliche Karriere. (...). Auch Riodi, wie Ruedi Rymann hier heisst, hat einmal erwogen auszuwandern. Zwei Goldene Schallplatten glänzen an der Wand hinter seinem Rücken, als er sich erinnert. «Mit 20, 21 Jahren konnte ich nichts lernen, ich war ein Knechtli. Wir hörten, dass es drüben in Kanada fünf Franken die Stunde für einen Melker gab – fünfmal mehr als hier. Das hat einen schon gelockt.» Auch Grenzwächter in Basel zu werden, war nach der Rekrutenschule eine Idee. Mit ziemlich düsteren Bildern riet ihm ein Freund davon ab: Rymann in der Grossstadt mitten in einer Chemiewolke drin, das durfte nicht sein... Ruedi wurde Älpler. Und auf der Fluonalp geschah es. Er entdeckte seine Stimme, das Jodeln und Juitzen. Das älteste und wundervollste Musikinstrument sei der menschliche Kehlkopf, heisst es. Rymann hat nie ein anderes gespielt. Das Jodeln und Juitzen sei aus Zurufen weit auseinander lebender Menschen in den Bergen entstanden, heisst es. Mit einem Älplerkollegen jodelte Rymann um die Wette. «Auf beiden Seiten standen im Stall 15 Kühe, jeder melkte eine Reihe, und wir schauten, dass wir immer auf der gleichen Höhe waren und miteinander singen konnten», erinnert er sich. «Am Wochenende besuchten uns Freunde, auch junge Frauen, und es gab ab und zu ein Festli, an dem wir auftraten. Dann kamen die ersten Schallplatten von Jakob Ummel auf den Markt. Seine Stücke versuchten wir aus dem Stegreif nachzusingen.» -
(www.friedhelmgoetz.de/Lyrik/Franz/Franz-zum-70.pdf): < Ein spontanes Geburtstagsgedicht.> - Franz zum Siebzigsten. Ein Mensch, der, wie man weiß, gern dichtet/ und lyrisch dies und das berichtet,/ wird drum ab und zu gebeten,/ bei Festen lyrisch aufzutreten,/ z.B. bei Geburtstagsfeiern/ ein paar Verse beizusteuern./ Doch heut muss man mich nicht verpflichten,/ da kann ich aus dem Stegreif dichten./ Denn unser heut’ger Jubilar/ ist ein besondres Exemplar:/ Ein Mann, den ich seit Kindheit kenne/ und meinen „schwarzen Bruder“ nenne,/ der umgekehrt mich ungeniert/ als „roten Bruder“ tituliert./ Der Grund für dieses Farbenspiel –/ wir politisierten immer viel/ Franz für die Schwarzen, ich die Roten/ da war bei uns stets was geboten./ Denn jeder ist ein Hörnertier –/ ich ein Widder, Franz ein Stier./-
(www.stalys.de/data/aq2.htm): < Fragen an den Herausgeber eines Immobilien-Wörterbuches.> - Haben Sie alle gelisteten Begriffe im Kopf?- (Antwort): Drollige Frage. - Zwei oder drei vergessen wir doch alle. Im Ernst: Rund 50 % könnte ich nicht aus dem Stegreif übersetzen.
10. zwischen Tür und Angel
eilig, nur flüchtig zusammentreffend; kurz und in Eile; im Weggehen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.akademie-suedwest.de/Fortbildung/2007/2007Ichwolltenurmalwasfragen.htm): < In einem Fortbildungsseminar sollen die Teilnehmer lernen, Kurzgespräche zwischen Tür und Angel als effektive Pflegemomente zu gestalten.> - „Ich wollte nur mal was fragen…“ - Gespräche zwischen Tür und Angel. Im pflegerischen Alltag sind Pflegekräfte oft „in Beschlag genommen“; meist haben Patienten oder Angehörige ein Anliegen oder eine Frage, die den Einstieg in ein Kurzgespräch ermöglichen. Manchmal kann sich aus einem scheinbar banalen Anlass eine tiefere Einsicht ergeben, aus einem kurzen Moment im Gespräch ergeben sich neue Informationen und verändern die Situation. Zeit und Zeitdruck sind fördernde und hemmende Faktoren dieser Beziehungsgestaltung zwischen Tür und Angel. Das Seminar will beitragen, diese Kurzgespräche als effektive Pflegemomente wahrzunehmen und auszugestalten.-
(www.mieterverein-muenchen.de/verbraucherthemen/haustuergeschaefte.htm): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> - Geschäfte zwischen Tür und Angel. Widerruf innerhalb von 14 Tagen. Die übliche Mitleidstour. Montag Vormittag. Es klingelt. Ein junger Mann steht vor Tür, nicht modern, aber gepflegt gekleidet, berichtet von einer Jugend-Studie des XY-Instituts und bittet höflich, einige kurze Fragen zum Thema Jugendliche stellen zu dürfen. „Wirklich kurz?", frage ich. Denn eigentlich ist der Zeitpunkt sehr unpassend, weil ich gleich weg muss. Und vorsichtshalber: „Ich kaufe nichts!". Ja, wirklich kurz, nur einige Minuten, beteuert der junge Mann freundlich und selbstverständlich habe er nicht geringste Absicht, mir irgendetwas zu verkaufen! (leicht empörter Gesichtsausdruck) Im Wohnzimmer angelangt, werde ich – nun doch viel ausführlicher, als versprochen – über junge Menschen befragt und wegen meiner „toleranten Einstellung" gelobt. Fleißig macht sich der junge Mann Notizen und ich unterdrücke meine Ungeduld, denn eigentlich habe ich nun wirklich keine Zeit mehr. Ob ich denn auch dafür wäre, einmal straffällig gewordenen Jugendlichen eine zweite Chance zu geben, fragt er schließlich. Na klar, sage ich, in der Hoffnung, dass die „kurze" Befragung nun endlich ein Ende haben würde. Prima, freut sich der junge Mann, dann sei ich sicherlich auch bereit, einige Zeitschriften zu abonnieren, denn die daraus resultierenden Provisionen kämen nämlich unmittelbar einem Rehabilitations-Projekt für jugendliche Straftäter zugute. Auch er selbst sei leider einmal auf die schiefe Bahn geraten, aber dank solcher Hilfe wieder ein ordentlicher Mensch geworden. Sagt es und zieht eine abgegriffene Klarsichthülle mit diversen Zeitschriften-Angeboten samt Vertragsformularen aus der Tasche. Verärgert darüber, wider besseren Wissens offensichtlich doch einem der berühmten „Drücker" auf den Leim gegangen zu sein und meine kostbare Zeit verschwendet zu haben, bitte ich den Mann, unverzüglich zu gehen, worauf er sein freundliches Gehabe ebenso unverzüglich ablegt und beginnt, mich zu beschimpfen, weil ICH IHM seine Zeit gestohlen hätte! Wenn mir schon die Probleme junger Menschen gleichgültig seien und ich nun mein wahres Gesicht gezeigt hätte, sei ich es ihm aus diesem Grunde einfach „schuldig", zu unterschreiben. Als jedoch auch die Einschüchterungsversuche nicht fruchten, zieht er schließlich wütend und unverrichteter Dinge von dannen. Seine Notizen für die „Jugendstudie" finde ich später zerknüllt im Treppenhaus.-
(www.ovag-energie.de/.../c/Unternehmen,Presseinformation?open&P1=3210636727C40467C12574180045AC80): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> - Presseinformation. Keine Verträge zwischen Tür und Angel. Meldung vom 03/26/2008. Kunden der ovag Energie AG werden mit nebulösen Gewinnspielen belästigt – ovag Energie AG macht die aktuelle Preiserhöhungswelle nicht mit. Wiederholt erreichten die ovag Energie AG jüngst Anrufe von verunsicherten Kunden, die zweifelhafte Angebote rund um den Stromverkauf beklagen. So berichtete etwa eine Kundin über „Hausbesuche“ bei verschiedenen Bewohnerinnen und Bewohnern ihres Ortsteils, bei denen Vertreter „massiv“ drängten, Stromlieferungsverträge bei ihnen abzuschließen. „Wir mahnen unbedingt zur Vorsicht und großer Sorgfalt, wenn Stromverträge zwischen Tür und Angel unterschrieben werden sollen“, sagt Dr. Hans-Peter Frank, Leiter der Energieversorgung bei der kommunalen ovag Energie AG. „Dafür gibt es mittlerweile viel zu viele Tarife, die einer eingehenden Prüfung bedürfen. Insbesondere gilt es ein Augenmerk darauf zu werfen, wie lange die Verträge im Einzelfall tatsächlich laufen, wie die Grundpreis- und Arbeitspreisanteile verteilt sind und ob Möglichkeiten der Preisanpassung geregelt sind.“.-
(www.geocities.com/Wellesley/Garden/6745/Brecht60.html): < Literarischer Beleg für dieses Phrasem in einem Gedicht von Brecht.> - Bert Brecht, Entdeckung an einer jungen Frau. Des Morgens nüchterner Abschied, eine Frau/ Kühl zwischen Tür und Angel, kühl besehn/ Da sah ich: eine Strähn in ihrem Haar war grau/ Ich konnt mich nicht entschließen mehr zu gehn/ Stumm nahm ich ihre Brust, und als sie fragte/ Warum ich, Nachtgast, nach Verlauf der Nacht/ Nicht gehen wolle, denn so war’s gedacht/ Sah ich sie unumwunden an und sagte/ Ist’s nur noch eine Nacht, will ich noch bleiben/ Doch nütze deine Zeit, das ist das Schlimme/ Daß du so zwischen Tür und Angel stehst/ Und laß uns die Gespräche rascher treiben/ Denn wir vergaßen ganz, daß du vergehst/ Und es verschlug Begierde mir die Stimme.
11. mit der Tür ins Haus fallen (ugs.) < Das Phrasem wird recht häufig in einer negierten imperativischen Form verwendet, d.h. im Imperativ, mit den Modalverben „müssen“ oder „sollen“ bzw. nach Konstruktionen, wie z. B. „Es ist nicht ratsam, dass man ...“ usw.). >
ein Anliegen unvermittelt vorbringen; sich mit einem Problem, meist mit einer Bitte sehr direkt an jmdn. Wenden (Duden - Redewendungen, ³2008); ohne Vorrede sagen, was man zu sagen hat; jmdn. überrumpeln; auf ungeschickte Weise sofort zur Sache kommen (Udem)
(www.selbstmanagen.de/Selbstmanagement/Networking/AufbauN/body_aufbaun.html): < Ratschläge für den Aufbau eines Netzwerkes. Man sollte hierbei nicht zu direkt vorgehen.> - Unverbindliche Kontaktaufnahme. Die Arbeit an der Erweiterung eines Netzwerkes beginnt stets mit einer unverbindlichen Kontaktaufnahme. Hier ist vor allem Kreativität gefragt. Wer auf tolle Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme wartet, verschwendet seine Zeit. Man sollte grundsätzlich jede sich bietende Möglichkeit nutzen, Kontakte zu knüpfen. Es sind dennoch bestimmte Regeln einzuhalten. Selbst wenn man bei der Kontaktaufnahme ein bestimmtes Ziel vor Augen hat, sollte man nie gleich mit der Tür ins Haus fallen. Zunächst gilt es ein Gespür für andere Personen zu entwickeln und auf diese einzugehen. Man selber steht erst an zweiter Stelle und auf Monologe über sich sollte verzichtet werden. Vor und während des Gesprächs sollte man sich in den Partner versetzen und die Situation aus seinem Blickwinkel sehen, z.B. Wie fühlt sich der Partner gerade? Störe ich vielleicht gerade und sollte lieber zu einem anderen Zeitpunkt die Initiative ergreifen? Was ist sein augenblickliches Interesse? Über was möchte er sich unterhalten? Der erste Eindruck beim Gegenüber zählt, und daher sollte man den nie vermasseln. Eine optimistische und offene Art und Weise, auf den anderen zuzugehen, kann dazu beitragen. Nicht zielorientiert erscheinen, das würde nur eine abwehrende Haltung wecken. Man sollte immer aus Interesse am Anderen Kontakte aufnehmen. Fachliche Kompetenz beim Gegenüber ist dabei nicht zwingend nötig. Vielmehr gilt es Gemeinsamkeiten herauszufinden, auf denen eine zukünftige Partnerschaft gestellt werden kann. Deshalb können Hobbys und Interessen für Kontaktaufnahmen ebenso wichtig sein und geben als Thema erinnerungswürdige Gespräche ab. Um selber auf ein Hobby angesprochen zu werden, muß man nur dafür sorgen, daß dieses bekannt wird. Gelegenheiten gibt es ab jetzt genug! Für eine erste Kontaktaufnahme sollten immer eigene Visitenkarten mit Adresse, Telefonnummer und Emailadresse vorliegen. Aber auch hier gilt, nicht mit der Tür ins Haus fallen und diese erst nach einer interessanten Unterhaltung überreichen - natürlich ganz unverbindlich und nicht aufdringlich. Die Bereitschaft diese mit einer interessanten Unterhaltung zu verbinden ist so vielfach größer. Eines sollte man nicht vergessen: Ein Übereifer beim Sammeln von langfristigen Kontakten führt alleine nicht zum Ziel. Das eigene Zeitbudget für die Pflege dieser Verbindungen ist nun einmal endlich und begrenzt und sollte nur gut geplant eingesetzt werden.-
(www.stern.de/wirtschaft/arbeit-karriere/:Bewerbungsanschreiben-Auf-Einleitungsfloskeln/535823.html): < Ratschläge für Bewerber. Das Magazin „karriere“ in seiner aktuellen Ausgabe empfiehlt auf überflüssige Einleitungsfloskeln zu verzichten.> - Bewerbungsanschreiben. Auf Einleitungsfloskeln verzichten. Langatmige Einleitungen im Anschreiben sollten sich Jobsuchende bei ihrer Bewerbung sparen. Besser: Im Vermarkter-Talk mit der Tür ins Haus fallen. Bewerber sollten sich im Anschreiben langatmige Einleitungen sparen und lieber mit der Tür ins Haus fallen. Das empfiehlt das Magazin „karriere“ in seiner aktuellen Ausgabe. Briefanfänge wie "... ich schicke Ihnen meine Bewerbungsunterlagen, weil die ausgeschriebene Position voll meinen Vorstellungen entspricht..." kosten Personaler zu viel Zeit und bringen keine brauchbare Information über den Bewerber.-
(www.engelsdorfer-verlag.de/db/leseprobe/32.pdf): < Auszug aus einem Roman.> - Nach vier Monaten klingelte es abends an meiner Wohnungstür. Vor mir stand Bettina mit ihrem Sohn Hakan. „Kommt rein“, begrüßte ich sie. Wir setzten uns auf die Couch. „Jens, ich muss gleich mit der Tür ins Haus fallen“, begann sie das Gespräch. „Können wir für ein paar Tage bei dir wohnen, bis wir wieder eine eigene Bleibe gefunden haben“, fragte Bettina schüchtern. „Das ist doch gar keine Frage. Ihr könnt bei mir einziehen. Meine Wohnung ist zwar ziemlich klein, aber wir werden es schon miteinander aushalten“, antwortete ich. Beide waren sehr erschöpft, so dass sie sich gleich hinlegen wollten. Hakan und Bettina schliefen in meinem breiten französischen Bett, ich übernachtete auf der Couch. Am anderen Morgen bereitete ich das Frühstück zu. Wir aßen gemeinsam und Bettina fühlte sich sichtlich erleichtert.-
-Gemeint ist, dass jmd. so ungestüm und plump in ein Haus drängt, dass er dabei die Tür aus den Angeln reißt und samt der Tür ins Haus stürzt. (Duden).