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C.24   ENTSCHLOSSENHEIT - TATKRAFT

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1.  Ernst machen mit etwas < Es handelt sich bei dem „Angekündigten“, „Geplanten“ zumeist um ein unangenehmes, schwieriges Unterfangen.>      < Man beachte bei den Belegen die Unsicherheit in der Orthographie (Ernst machen vs. ernst machen), die sich vermutlich durch die Orthographiereform ergeben haben.>

etwas Angekündigtes, Geplantes verwirklichen, in die Tat umsetzen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.fdp-gross-umstadt.de/presse/fdp-will-ernst-machen-gegen-die-regelungswut-der-behorden): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> -  FDP will Ernst machen gegen (!) die Regelungswut der Behörden. Der FDP-Abgeordnete Tilman Brauneck hat in dieser Woche den Antrag eingereicht, die Stadt Groß-Umstadt zu einem Modellversuch in Hessen für eine verkehrszeichenfreie Stadt zu machen. Die FDP will Ernst machen mit dem Rückbau von Verkehrszeichen jeglicher Art bis hin zu deren vollständigen Verschwinden. Jeder Bürger kennt überflüssige Verkehrszeichen und überflüssige Ampeln. Viele schimpfen und ärgern sich, es geschieht aber nichts. Da will die FDP nicht mehr länger untätig zusehen, zumal an anderen Orten in Europa damit gute Erfahrungen gemacht worden sind. Sinkende Unfallzahlen wegen weniger oder gänzlich abgeräumter Verkehrsschilder sind ein unwiderlegbarer Beweis. Die so für Verkehrsteilnehmer gewonnene Freiheit zwingt vor allem zur Rücksichtnahme. Für Groß-Umstadt wäre dieses auch ein großer Schritt in Richtung einer seniorengerechten Stadt. -

(
www.einblick.dgb.de/hintergrund/): < Gewerkschaftsforderungen.> - Wir wollen endlich ernst machen mit der Gleichstellung von Frauen und Männern in der Arbeitswelt. Das ist die dritte Säule des Sozialkontraktes. Gute Arbeit soll gerecht zwischen den Geschlechtern verteilt werden. Frauen brauchen den gleichen Zugang in die Arbeitswelt, sie haben einen Anspruch auf gleiche Bezahlung. Gender mainstreaming muss zur Selbstverständlichkeit in unserer Gesellschaft werden. Wir fordern ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft, denn unverbindliche Selbstverpflichtungen bringen uns nicht weiter.-

(
www.germanwatch.org/pubpress/p020830a.htm): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages. Die Orthographie des Beitrags wurde beibehalten.> - Verhandlungen zum Abbau von Subventionen in Johannesburg festgefahren. GERMANWATCH fordert Regierungen auf, ernst zu machen mit dem Versprechen aus Doha, der Entwicklung Priorität einzuräumen. Die Verhandlungen des Johannesburg-Gipfels sind festgefahren. Es wird heiß gestritten um Formulierungen im Bereich der Agrarsubventionen. Dies wurde von Susan Marham, Vertreterin der Vereinten Nationen, am Donnerstag gegenüber der Presse bestätigt. Die USA und die Europäische Union verweisen auf schon vereinbarte Formulierungen in der Ministererklärung von Doha. Demnach sollen „substantielle Verbesserungen“ im Bereich Marktzugang und "substantielle Reduktionen" von handelsverzerrenden Subventionen vorgenommen werden, jegliche Art von Exportsubventionen inbegriffen. Entwicklungsländer hingegen verweisen auf die massive Unterstützung des landwirtschaftlichen Sektors in den USA und in der EU. Protektionistische Handelsbarrieren verhinderten den Export der Entwicklungsländer. "In Johannesburg zeigt sich, dass das Proklamieren der ‘Entwicklungsrunde‘ in Doha seitens der Industrieländer nichts als leere Worthülsen sind", sagt Marita Wiggerthale, GERMANWATCH-Referentin für Agrarhandelsfragen. Die Regierungen der reichen Länder müssen ernst machen mit ihrem Versprechen, Interessen der Entwicklungsländer Priorität einzuräumen.-

(
www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,471983,00.html): < Kurzer, lesenswerter Rückblick auf die Entstehung der EU.- Die Originalorthographie des Spiegel-Artikels wurde beibehalten.> - 15. März 2007 50 Jahre Römische Verträge. Die EU hat Europa verändert. Am Anfang stand das Trauma: Als am 25. März 1957 in Rom feierlich gegründet wurde, was jetzt Europäische Union (EU) heißt, trug Europa noch die Narben des Krieges. 50 Friedensjahre später ist die EU mit vielen offenen Grenzen, offenen Märkten und mehr Freiheiten denn je eine Selbstverständlichkeit. Adenauer sah darin die Chance, Deutschland in die Gemeinschaft der zivilisierten Staaten zurückzuführen. Die Montanunion war 1952 der erste Schritt; nachdem 1954 eine Verteidigungsgemeinschaft am französischen "Non" scheiterte, folgten mit EWG und Euratom 1957 die beiden anderen. Im Laufe der Jahrzehnte ist die EU nicht nur größer geworden. Zunächst war sie auf die Agrarpolitik gerichtet, wo Subventionen zu Milchseen und Butterbergen führten. Erst Mitte der achtziger Jahre machte EU-Kommissionspräsident Jacques Delors ernst mit dem schon 1957 grundsätzlich beschlossenen "Binnenmarkt". Nach den Zöllen sollten auch die anderen Handelshemmnisse fallen. Dies wiederum setzte einheitliche Vorschriften für Beschaffenheit von Produkten und für den Wettbewerb voraus: Die Zeit der "Harmonisierung" begann, der größte Binnenmarkt der Welt entstand. Delors war es auch, der gemeinsam mit Helmut Schmidt und Valéry Giscard d'Estaing die gemeinsame Währung vorantrieb. Seit 2002 gibt es den Euro, mittlerweile in 13 EU-Staaten.



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2.  nicht viel/lange Federlesen(s) machen mit etwas/jmdm. <Die Variante mit „Federlesens“ ist geläufiger. > < Vgl.  E.46,3 >

keine Umstände machen; nicht zaudern; keine Rücksicht auf etwas, jmdn. nehmen; energisch verfahren, ohne große Rücksicht zu nehmen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(http://gowsp.com/rw_federlesens_machen.htm): < Hinweise zur Etymologie des Phrasems.> - Federlesens machen. Viel Umstände machen. Eine Erklärung ist: a) Man klaubte höher gestellten Persönlichkeiten die Federn vom Gewand um sich einzuschmeicheln. Früher hieß es man mache viel Federlesens, kümmerte sich um Förmlichkeiten. Heute benutzt man die Redewendung mit negativen Vorzeichen. Man macht nicht viel Federlesen. b) Eine weitere Erklärung geht auf das Rupfen von Enten und Gänsen zurück bei dem die Federn nach ihrer Güte und Qualität verlesen wurden. Eine mühselige Angelegenheit, denn auf diese Sorgfalt zu verzichten hieße nicht viel Federlesens zu machen. Aber auch ein Raubvogel verzehrt seine Beute ohne vorher die Federn zu rupfen.-

(www.marienbad.org/spielplan/teufel.html): < Kurze Inhaltsangabe eines Theaterstückes. - Zum Autor dieses Stückes siehe auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/F._K._Waechter.> - Der Teufel mit den drei goldenen Haaren. von Friedrich. K. Waechter“. Es war einmal... ein Bauernknecht, der war so frisch und mutig wie der Teufel selbst. Wer nichts zu verlieren hat als ein Leben voller Plackerei und Angst, der wird mutig wie der Teufel selbst und fürchtet keinen Teufel, keinen Tod.” Mit diesen Worten schenkt Teufels Großmutter dem jungen Bauernknecht und Helden ein zweites und - wie sich zeigt - gefahrenvolles Leben. Dieser gerät ahnungslos in die Hände von Soldaten, die nicht viel Federlesens mit ihm machen, stolpert weiter in ein Räuberhaus, wo es ihm an den Kragen gehen soll, um sich schließlich auf seiner eigenen Hochzeit mit der Tochter des Königs wiederzufinden. Happy End. Happy End?... Knecht und Königstochter, mittlerweile in Liebe zueinander entbrannt, haben ihre Rechnung ohne den König gemacht, denn dieser schickt den Bräutigam im wahrsten Sinne des Wortes zur Hölle, wo weitere Gefahren und ein Teufel mit einer feinen Nase auf ihn warten.-

(
http://shoa.marcschnabel.de/kuns.html):  < Der Bildhauer, Grafiker und Schriftsteller Ernst Barlach ist sich  schon 1929 bewusst, dass die Nazis keine Rücksicht auf ihn nehmen werden. - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Barlach und unter http://de.wikipedia.org/wiki/Entartete_Kunst_(Ausstellung).> - Als die Ausstellung "Entartete Kunst" am 19. Juli 1937 in München eröffnet wird, so ist dies der Abschluss einer Politik, die die Ausmerzung nicht system-konformer Künstler und deren Werke zum Ziel hat. Dabei fiel die Auswahl durch ihre Subjektivität auf. Allgemein werden (insbesondere moderne) Kunstrichtungen wie der Impressionismus oder der Expressionismus für entartet erklärt, gleichzeitig aber auch Künstler willkürlich mit einem Berufsverbot verhängt, die Kritik an dem Nationalsozialismus geübt haben oder einfach nicht in die verödete politische Landschaft passen. Zu diesen Künstlern gehört der 1870 in Hamburg geborene Bildhauer, Grafiker und Schriftsteller Ernst Barlach. Ernst Barlach beginnt schon früh zu schreiben und zu zeichnen. An eine künstlerische Laufbahn denkt er jedoch vorerst nicht und seine Wahl, sich als Zeichenlehrer ausbilden zu lassen, erscheint ihm nur das bessere von zwei Übeln. Barlach wechselt nach seiner Ausbildung in Hamburg an die Königliche Akademie in Dresden und studiert dort Bildhauerei. Als er 1902 für die Hamburger Amerika-Linie eine Neptungruppe gestaltet, kommentiert er sie später als "zurechtgehadertes Ding." Barlach zieht nach Berlin, gerät aber wenig später in eine tiefe Lebenskrise. 1906 begleitet er seinen Bruder auf eine Reise nach Südrussland, was ihn nachdenklich macht, aber auch zu neuen Werken anregt. Nach seiner Rückkehr beginnt er, für die Satirezeitschrift Simplicissimus zu zeichnen und Holz für seine Skulpturen einzusetzen. Nach einem neunmonatigen Italienaufenthalt und seinem Engagement in der Berliner Secession bricht 1914 der erste Weltkrieg herein. Barlach wird zum Landsturmsoldat ausgebildet, allerdings auf Drängen seiner Freunde 1916 entlassen. In der Folge schreibt er eine Reihe von Dramen, die ihn Mitte der zwanziger Jahre schlagartig berühmt werden lassen. Seit 1919 ordentliches Mitglied der preußischen Akademie der Künste, erhält er 1924 den Kleistpreis und wird 1925 Ehrenmitglied der bildenden Künste in München. Ab 1927 wird Barlach mit der Erschaffung mehrerer Kriegsdenkmäler beauftragt. Still und mahnend wirken sie polarisierend in der jungen Republik, die von der NSDAP und Stahlhelm auf einen heroischen und glorifizierten Krieg eingeschworen wird. Trotz überschwenglicher Kritiken aus der Kunstszene ist Barlach sich jedoch schon 1929 bewusst, dass "alle diese Leute [...] gegebenenfalls nicht viel Federlesens" mit ihm machen würden.-

(
http://beatlesmagazin.be.funpic.de/ok/1965/01): < Auf Grund einer Anzeige wegen Brandstiftung kommen die Beatles in Hamburg ins Gefänfnis. - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/The_Beatles.> - Dann kam die Nacht, die allen Träumen vom großen Aufstieg ein Ende setzte. Auf eine Anzeige hin erschien eine ganze Peterwagenbesatzung abends im Kaiserkeller und verhaftete die Beatles. Was war geschehen? Niemand weiß es genau. Jedenfalls brannte der Vorhang im Bambi – Kino. Der Besitzer war äußerst erbost. Verständlich! Deshalb gab es eine Anzeige wegen Brandstiftung. Die fünf wurden nacheinander verhaftet und wie Straffällige zur Davidswache abtransportiert. Man machte eben nicht viel Federlesens mit den langhaarigen, ungepflegten Ausländern. Man sperrte sie zur Sicherheit erst mal ein. Jeden in eine Zelle. Die ganze Anzeige war fadenscheinig. Es kann sich auch anders abgespielt haben. Das aber wussten die Polizisten von der Davidswache nicht. Sie wussten auch nicht, dass sie die "größten Brandstifter aller Zeiten" hinter Schloss und Riegel gesetzt hatten. Dass das Feuer dieser Jungs eine ganze Generation zum Brennen bringen sollte. Stuart und John wurden sehr bald entlassen. Ihnen ließ sich überhaupt nichts nachweisen. Auch den drei anderen geschah nicht viel. Nur dass man sie aus Deutschland auswies. Man schob sie wie lästige Verbrecher ab. Ohne Rückfahrkarte wurden drei der fünf Beatles nach England in Marsch gesetzt. Dass man damit gleichzeitig die Existenz der Band vernichtete, interessierte niemanden. Höchstens die Jungens selbst. Stuart blieb bei seiner Verlobten in Hamburg und ging auf die Kunsthochschule am Lerchenfeld. John Lennon versuchte, sich auf eigene Faust in Hamburg durchzuschlagen. Aber er gab dann schließlich auf und machte sich vor Weihnachten 1960 ebenfalls auf die Rückreise. Die Beatles waren gesprengt. Ein Traum war ausgeträumt.-

(
www.abendblatt.de/daten/2003/10/13/217704.html): <Sportbericht.> - Schützenfest in Unterzahl. Verbandsliga SH: TSV Bargteheide - TSV Bordesholm 7:0. Wie um Himmels willen hatte der TSV Bordesholm in seinen fünf bisherigen Auswärtsspielen nur elf Punkte holen können? Diese Frage war nach dem Gastauftritt des Tabellensechsten beim TSV Bargteheide nicht ganz unberechtigt, denn die Stormarner machten mit dem Gegner nicht viel Federlesens, siegten locker mit 7:0 (3:0). Trainer Carsten Holst bemühte sich nach dem Schützenfest aber, die Euphorie zu dämpfen: "Das ist kein Gradmesser. Beim Gegner haben sich in der letzten halben Stunde Auflösungserscheinungen gezeigt."

(http://juttas-schreibtipps.blogspot.com/2006/11/metaphern-in-der-alltagssprache.html): < Lesenswerte Überlegungen zu Metaphern und zu den Phrasemen einer Sprache.> - Dienstag, 7. November 2006. Metaphern in der Alltagssprache. Für Jean PAUL ist die Sprache ein »Wörterbuch verblasster Metaphern«. Verblasste Metaphern, die Katachresen (von gr. katáchresis: Missbrauch) werden nicht mehr als solche empfunden. Sie sind zu einem neuen, wörtlichen Begriff geworden wie Strom, Schalter, Tischbein. Der Fluss schläft nicht in seinem Bett und im Kindergarten werden keine Kinder angepflanzt. Die Orange ist der Begriff für eine Südfrucht, zugleich ist sie eine Katachrese, die sich auf die Farbe der Frucht bezieht. Die Katachrese bezeichnet aber auch notwendige Metaphern, die als Ersatz für einen in der Sprache nicht vorhandenen Ausdruck benutzt werden wie zum Beispiel bei neuen Gegenständen in der Technik. Mit einem Fuchsschwanz kann man nicht sägen, mit einer Maus keinen Cursor bewegen und beim Elchtest beurteilen Gourmets keine nordischen Wildspezialitäten. SHAKESPEARE prägte Kanonenfutter, Wunsch als der Vater des Gedankens, Winter unseres Missvergnügens und den Zahn der Zeit, und für Hamlet gerät die Zeit aus den Fugen. Und mit welchen Metaphern werden wir Schriftsteller bezeichnet? Hoffen wir, dass wir keine Bierdeckelpoeten, Buchstabenhengste, Federfuchser, Gebrauchsdichter, Literaturfabrikanten oder Phrasenschmiede sind, sondern Pegasus’ Töchter, Goethes Erben oder Frauen der Feder. Und nun will ich nicht viel Federlesens um diese Metaphern machen (was bedeutete, dass man vornehmen Herrschaften angeflogene Federn vom Gewand las, um sich dadurch beliebt zu machen) und Ihnen nicht auf den Wecker fallen (von Wecker als Sinnbild des Alarmrufes für die höchste Alarmbereitschaft der Nerven).-

(
www.zeit.de/1969/26/Kreuzzug-gegen-die-Rebellen): < Der Beitrag aus dem Jahre 1969 geht auf die Studentenunruhen in Amerika ein. Amerikas Bürger wollen starke Männer, solche, die die Ordnung wieder herstellen und die mit den Ruhestörern nicht zögerlich umgehen. - Der Text enthält noch weitere kursiv markierte Phraseme.> - Kreuzzug gegen die Rebellen. Auf dem Campus: Die jungen, aufrührerischen Intellektuellen sind zum Abschuß freigegeben | © DIE ZEIT, 27.06.1969. Nr. 26. Rechtsruck in Amerika: Die Gesellschaft setzt sich zur Wehr. In Amerika formieren sich die konservativen Kolonnen. Sie treten zu einem Kreuzzug im eigenen Lande an — zu einem Kampf gegen die Kräfte der Unruhe. Und auf ihren Standarten steht der Wappenspruch: „Good old America." Man kann das auch ganz nüchtern ausdrücken: Amerika rückt nach rechts, und jetzt geht es den Rebellen an den Kragen — jenen Rebellen, die sich erdreistet haben, die Fackel des Aufruhrs zu entzünden, die kühn genug waren, eine selbstgewisse Lebensform, geprägt in Generationen, radikal in Frage zu stellen. (...) Der Gouverneur verteidigte die Schüsse der Polizisten, er verteidigte den Einsatz eines Hubschraubers der Nationalgarde, der ein neues Tränengas — erprobt in Vietnam — über das Universitätsgelände sprühte, und er verteidigte jene Hüter der Ordnung, die brutal und wahllos auf Studenten und Studentinnen eindroschen. Und Reagan wußte, warum. Sein nächster Wahlsieg ist ihm sicher. Amerikas Bürger wollen starke Männer, solche, die die Ordnung wieder herstellen und mit den Ruhestörern nicht viel Federlesens machen. Starke Männer dieser Art haben sich in den Universitäten selber bisher nur wenige gefunden. Eine Ausnahme ist der amtierende Präsident des San Francisco State College, der als energischer Ruhestifter (sic) im ganzen Land einen schon fast legendären Ruf genießt. Professor Hayakawa ist japanischer Abstammung, er lehrt Sprachwissenschaft. Niemand würde dem kleinen, eher zerbrechlich wirkenden Mann zutrauen, daß er bei den schlimmsten Tumulten mitten in die Menge gesprungen ist und den Wortführern die Kabel aus den Megaphonen gerissen hat.-

(
www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/primlit/jugend/silbers/kptl_1.htm): < Rabiate Trinkeinladung. - Siehe zum Autor unter http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_May. > - Der Schatz im Silbersee – 1. Der Indianer rührte kein Glied und antwortete in gebrochenem Englisch: "Not to drink - nicht trinken."- "Was, du willst nicht?" brauste der Besitzer des roten Kehlbartes auf. "Es ist ein Drink, verstanden, ein Drink! Diesen zurückgewiesen zu sehen, ist für jeden veritablen Gentleman, wie ich einer bin, eine blutige Beleidigung, welche mit dem Messer vergolten wird. Doch, vorher muß ich wissen, wer du bist. Wie heißest du?" -"Nintropan-hauey," antwortete der Gefragte ruhig und bescheiden.- "Zu welchem Stamme gehörst du?"- "Tonkawa."- "Also zu den zahmen Roten, welche sich vor jeder Katze fürchten, verstanden, vor jeder Katze, und wenn es auch nur das kleinste Kätzchen wäre. Mit dir werde ich kein Federlesens machen. Also, willst du trinken?"- "Ich nicht trinken Feuerwasser." -

(
www.zeit.de/1993/28/Gerupfter-Kontinent): < In einem Film wird gezeigt, dass in Afrika die Macht bei denen liegt, die keine Rücksicht auf die politische Opposition nehmen. - Wortspiel mit "Federlesen" und  "rupfen von Federn.> - Gerupfter Kontinent von Claus Spahn | © DIE ZEIT, 09.07.1993, Nr. 28 . Nachrichten aus Afrika haben es so schwer wie die Flüchtlinge aus diesem Kontinent: Sie werden abgefangen, durchsucht und zurückgeschickt. Was ungestraft die Grenzen überschreitet, sind schlechte Nachrichten vom Hunger, von Aids und anderen Katastrophen. Afrika produziert aber nicht nur Bürgerkriege und Kakao für Schweizer Schokolade. Es bringt eine Kultur hervor, die es an Reichtum und Ressourcen mit der europäischen aufnehmen könnte. Wenn Europa sich bequemte, nicht nur afrikanische Musiker einzuladen. Die Gelegenheit, eine Vielzahl schwarzafrikanischer Filme in 3sat zu sehen, ist einmalig. Eine Vielstimmigkeit der Formen und Genres wird geboten, in der ein Kontinent sein eigenes Gesicht zeigt; und nicht nur das, was Europäer, im Exotismus befangen, als Bilder vom „dunklen Kontinent" ausgaben. (...). Vom Kleinen Fernsehspiel (ZDF) produziert wurde der Film „Die Macht der Wörter" (1991) des Kameruners Jean-Marie Teno (23. Juli). Bilder explodierender Gewalt in den Straßen wechseln mit Reflexionen über Literatur. Wer erreicht wen? Die Macht liegt bei denen, die mit der politischen Opposition kein Federlesen machen. Studenten, Schriftsteller und Dissidenten gegen das autoritäre Regime des Präsidenten Paul Biya erfahren nur die Ohnmacht ihrer Worte. Ihre Gesten, die hier eingefangen werden, sind so rebellisch, wie der Originaltitel des Films ahnen läßt: „Afrika, ich werde dich rupfen". Der Regisseur Teno mischt die Genres: Dokumente eines Studentenaufstandes, die Reportage über die Grenzen einer freien Presse, Wochenschauen der Kolonialzeit werden montiert mit den Flanerien der Kamera über Märkte und Ränder der Hauptstadt Yaounde So ist Tenos Film auch das Portrait einer Stadt - poetisch besungen und politisch verflucht.
 

-Die Wendung meint eigentlich das beflissene Wegklauben angeflogener Federn von der Kleidung höhergestellter Personen. (Duden).

 

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3. die Gelegenheit beim Schopf(e) fassen/nehmen/packen < Die Variante „Schopf“ ist bei den Internetbelegen geläufiger.>
 < Vgl.
F.6,3 >

eine Gelegenheit entschlossen nützen; einen einmaligen, günstigen Augenblick schnell entschlossen ausnutzen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.blueprints.de/wortschatz): -  < Zur Etymologie des Phrasems.>
Der Gott des günstigen Augenblicks, Kairos, gilt als jüngster Sohn des Zeus und wurde in Olympia kultisch verehrt. Er wird in der griechischen Kunst mit einem kahlen Hinterkopf und einem längeren Haarschopf vorn an der Stirn dargestellt. An jenem Haarschopf konnte man also den Gott Kairos bzw. "den günstigen Augenblick" gut fassen, worauf unsere Redewendung „Die Gelegenheit beim Schopf packen“ zurückgeht. Mit dieser Redewendung drücken wir heute aus: Einen einmaligen, günstigen Augenblick schnell und entschlossen nutzen.-

(
www.uni-giessen.de/auslandsamt/hessenwisconsin):- < Ein Musikstudent nützt eine einmalige, günstige Gelegenheit, um an einem Austauschprogramm teilzunehmen.>
Erfahrungsbericht Hessen-Wisconsin-Austauschprogramm. Als zum ersten Mal in unserer Musikhochschulzeitung etwas über einen Austausch in die USA stand, habe ich die Gelegenheit beim Schopf ergriffen, im WS 04 in Eau Claire, Wisconsin zu studieren. Schon immer trug ich den Gedanken in mir, mein Zweitfach Jazz einmal im Land seiner Herkunft zu lernen. Als erster hessischer Musikstudent, der an diesem Programm teilnahm, betrat ich genau wie die Hochschule gewissermaßen Neuland mit diesem Austausch. -

(
www.kinoweb.de/film99/SuedseeEigeneInsel/film05.html): -  < Eine Schauspielerin nutzt eine günstige Gelegenheit aus, um in einem Kinofilm eine Hauptrolle zu spielen.>
Für den Film „Südseee, eigene Insel“ konnten die Filmemacher
Andrea Sawatzki als Ehefrau gewinnen, die sich mit ihren prägnanten Nebenrollen in den Senator-Filmen "Die Apothekerin" und "Das Leben ist eine Baustelle" für eine Hauptrolle empfohlen hatte. Andrea Sawatzki ergriff die Gelegenheit beim Schopf, ihre erste Hauptrolle zu spielen: "Ich freue mich natürlich ganz wahnsinnig. Es ist wohl der Wunsch jedes Schauspielers, einmal eine Hauptrolle in einem Kinofilm zu spielen. Beim Kino ist die Arbeit entspannter als beim Fernsehen, man hat viel mehr Zeit, viel mehr Vorbereitung. Und ganz besonders schön ist es, dass wir in München gedreht haben." Wichtig war es für Andrea Sawatzki, den richtigen Ton für ihre Rolle zu finden. Sie sagt: "Obwohl es eine Komödie ist, gebe ich mir Mühe, nicht sehr komödiantisch zu spielen. Ich versuche vielmehr, meinen Part so ernst wie möglich anzulegen. Die Geschichte allein ist schon so skurril, dass ich gar nicht versuche, was Komisches draufzulegen. Damit würde man die Balance nur kaputtmachen."-

(
www.taz.de/pt/2006/07/22/): - < Eine Guerrillaaktion der Palästinenser bietet Israel die günstige Gelegenheit, einen seit langem vorbereiteten Plan auszuführen.>
Von Gaza nach Beirut. Die Hisbollah hat Israel den perfekten Vorwand geliefert, den Libanon anzugreifen. Doch auch dieser Krieg wird nur zu einem weiteren fragilen Waffenstillstand führen. Was hat sich Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah nur dabei gedacht, als er entschied, seine Miliz die Grenze zu Israel überqueren und eine Guerillaaktion durchführen zu lassen, die zum aktuellen Hexensabbat im Libanon geführt hat? Warum hat er es getan? Und warum zu diesem Zeitpunkt? Möglicherweise war er vom Iran und von Syrien, die ihn mit Raketen ausstatten, aufgefordert worden, etwas zu tun, um den amerikanischen Druck von ihnen abzulenken. Und tatsächlich hat die plötzliche Krise die Aufmerksamkeit von den iranischen Bemühungen im Nuklearbereich abgelenkt. Es scheint sogar, als habe sich Bushs Haltung gegenüber Syrien verändert. (...) Vor zwei Wochen hat die israelische Armee einen Krieg gegen die Bevölkerung des Gaza-Streifens begonnen. Auch dort bot eine Guerillaaktion, in der ein israelischer Soldat gefangen genommen wurde, den Vorwand. Die israelische Regierung packte die Gelegenheit beim Schopf und führte einen seit langem vorbereiteten Plan aus: den Widerstandswillen der Palästinenser zu brechen und die neu gewählte palästinensische Regierung zu zerstören, die von der Hamas dominiert wird. Und natürlich auch, um die Kassam-Raketen von dort zu stoppen.-

(
http://www2.tu-berlin.de/presse/tui/98apr/praxis.htm): - < Die günstige Gelegenheit, eine eigene Firma für innovative Solargeräte zu gründen, wird schnell entschlossen genutzt.>
Iris Sommer ist Mitbegründerin der Firma "Solarc- innovative Solarprodukte" mit Sitz im ehemaligen AEG-Gelände, in der Gustav-Meyer-Allee. Das Produkt, und damit kommen wir zurück zu Milch und Kaffee: ein solarbetriebener Milchaufschäumer, der SoLait. Mit 10000 Umdrehungen pro Minute und einem Spritzschutz am Wirbelrad sorgt der elektronische Schaumschläger dafür, dass Luft in die Milch kommt und der Benutzer sauber bleibt. (...) Nach dem Grundstudium der BWL in Regensburg wechselte sie zur TU nach Berlin. Ausschlaggebend für die Wahl der TU war - schon damals - eine in der Zeitung veröffentlichte Rankingliste. Im Anschluss an das Studium folgt eine Stelle bei der Treuhand, wo sie u. a. den Verkauf von ehemaligen Ferieneinrichtungen von der Ausschreibung bis hin zum Vertrag begleitete. Anschließend ging Iris Sommer für ein halbes Jahr nach Afrika. Ihren ursprünglichen Plan, sich dort endgültig niederzulassen setzte sie nicht in die Tat um. Statt dessen kam sie zurück nach Berlin , sagte in letzter Minute ein Angebot in München ab und bleib hier, um bei ntv den Bereich Teletext und Online-Medien mit aufzubauen. Als sich im August vergangenen Jahres die Möglichkeit ergab, bei der Gründung einer eigenen Firma dabei zu sein, packte Iris Sommer die Gelegenheit beim Schopf. "Ich hatte schon immer den Traum, selbständig zu sein". Mit Oliver Lang und seinen innovativen Solargeräten war nun auch das richtige Produkt gefunden. Iris Sommer betrachtet die Unternehmensgründung als Herausforderung. "Man kann das machen, was man gelernt hat und ist in der Lage, selbst steuern zu können".

                                                                               

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4.   seinem Herzen einen Stoß geben < Das Phrasem wird häufig in Aufforderungen verwendet mit dem Modalverben „sollen“ oder auch im Imperativ. > < Vgl. E.43,5 >

nach längerem Zögern seinen inneren Widerstand überwinden und sich rasch zu etwas entschließen (Duden - Redewendungen, ³2008); die Zurückhaltung, Ängstlichkeit durch raschen Entschluss überwinden (DWDS)


(http://www.2nite.at/flirtguidecontent.php):  < Ratschläge zum Flirtverhalten.> - Vom Anbaggern zum Flirten. Dipl. Psych. J. Dieker-Müting. Studentenwerk Karlsruhe ©. Stand:1.4.97. (...). Blicksucht: Es gibt etliche Menschen, deren Flirtverhalten sich in Blicken erschöpft. Sie können Tage damit zubringen und es reicht ihnen. Alles darüber hinaus wäre ihnen zu viel. Mit niemanden kann man das Flirten mit den Augen so gut lernen, wie mit ihnen. Manchmal geht das sehr gut mit Kindern. Auch Teenys sind darin oft ziemliche Spezialisten. Manche kommen über das Blicken nicht hinaus, würden es aber gerne tun. Wenn sich zwar Blickflirts ergeben, aber nie mehr, dann irrt sich der Flirter: Er sendet sehr wahrscheinlich ein Signal aus der Art: Wartet noch, ich komme, don’t call me, I call You. In diesem Fall sollte er seinem Herzen einen Stoß geben, und mehr riskieren - oder versuchen andere Botschaften zu senden: Z.B. jemanden anzuschauen, sich zuzuwenden und innerlich zum anderen zu sprechen: Es würde mich ja so freuen, wenn Du herkommen und mich ansprechen würdest ... usw. Blicke können Flirts erleichtern oder erschweren oder sich darin erschöpfen. Es wäre auf jeden Fall falsch zu glauben, aus Blicken könnte man zuverlässige Schlüsse ziehen. Es ist auf Dauer besser, man geht noch auf andere Weisen in einen Kontakt und überprüft seine Meinungen und Urteile.-

(
www.konrad-schily.de/portal.presse.php?id=1987 ): < Aufforderung eines Politikers an die Regierung, sich endlich rasch zu einer Änderung der bisherigen Politik zu entschließen.> - Pressemitteilung vom 04. 12. 2003. BRÜDERLE: Grün-Rotes Desaster am Arbeitsmarkt setzt sich fort. Berlin. Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen erklärt der stellvertretende FDP-Partei- und Fraktionsvorsitzende RAINER BRÜDERLE: "Das grün-rote Desaster am Arbeitsmarkt setzt sich fort. Obwohl Hunderttausende Arbeitslose in hoch subventionierten Ich-AGs und Personalserviceagenturen geparkt werden, steigt die Arbeitslosigkeit wieder an. Nicht einmal eine minimale Trendumkehr ist zu beobachten. In dieser Situation ist es verantwortungslos, dass die Regierungskoalition im Vermittlungsausschuss weiter auf der Bremse steht. Wer etwa gesetzliche Öffnungsklauseln für mehr betriebliche Bündnisse für Arbeit zu unverhandelbaren Tabus erklärt, versündigt sich an den Arbeitslosen. Das Vorziehen der Steuerreform mag einen konjunkturellen Impuls bringen. Doch viel wichtiger ist es, dass sich in Deutschland endlich die Strukturen ändern. Die Ketten am Arbeitsmarkt müssen gesprengt werden. Doch Grün-Rot akzeptiert offensichtlich fast viereinhalb Millionen Menschen ohne Job als unabwendbares Schicksal. Die Massenarbeitslosigkeit hat aber längst systemgefährdende Ausmaße erreicht. Die Regierung muss jetzt ihrem Herzen endlich einen Stoß geben und überkommene Vorstellungen über Bord werfen. Rücksicht auf die letzten gewerkschaftsnahen Betonköpfe in den eigenen Reihen ist vollkommen fehl am Platze."-

(
www.taxizentrale-muenchen.de/taxikurier/052003.html): < Aufruf an die Taxifahrer Münchens, einen Fußballverein zu unterstützen. > - In der abgelaufenen Saison wurde der 1. FC TAXA vom Vereinsvorsitzenden Werner Frießner, Dr. Hingerle, den Versicherungsbüros Crasselt und Ballnath und auch von der Taxi-München eG gesponsert. Wir appellieren an alle Taxiunternehmer und Förderer des Fußballs, ihrem Herzen einen Stoß zu geben und den Verein über die Taxi-München eG zu unterstützen. Es wäre schade, wenn das Münchner Taxigewerbe durch erfolgreichen Fußball in der Kreisliga, in die die TAXA-Kicker aufsteigen, nicht fortgesetzt werden könnte. Setzen Sie sich bitte mit einem der Vorstandskollegen Herzinger, Kroiß, Meißner in Verbindung. Selbstverständlich wird jede Spende durch eine steuerabzugsfähige Quittung bestätigt.-

(
www.kitasite.de/html/schaukasten.html): < Aufforderung an Eltern, eine Kindertagesstätte finanziell zu unterstützen.> - Natürlich hoffen wir auf ein großes Echo, denn die Arbeit die wir leisten kommt ausschließlich den Kindern in unserer Einrichtung zu gute. Der Beitrag im einzelnen gesehen ist mit 13,- € im Jahr nicht besonders hoch und jeder für sich allein würde damit nicht sehr viel bewegen. Aber wir alle zusammen können damit vieles erreichen! Wer jetzt noch zögert, sollte seinem Herzen einen Stoss geben, denn dieses Geld ist in unser aller Zukunft gut investiert.-

(
http://angstforum.info/forum/viewtopic.php?t=543): < Forumsbeitrag.> - Aber Johanniskraut habe ich selbst lange Zeit genommen und hatte keine Nebenwirkungen (obwohl ich förmlich drauf gewartet habe). Auch Baldrian war verträglich (oh Wunder). Und Bachblüten auch (Darauf habe ich nur vermehrt geträumt). Trotz meiner Medi-Phobie denke ich schon darüber nach, eventuell es noch mal mit Medis zu probieren. Wenn die Nebenwirkungen zu stark werden, kann ich es doch jederzeit wieder lassen. Mal sehen was meine Psychiaterin dazu meint. Also, gib deinem Herzen einen Stoss. Johanniskraut ist ein pflanzliches Heilmittel, da kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass da großartig Nebenwirkungen auftreten. Außerdem kannst du sie ja jederzeit in den Müll schmeißen, wenn dir nicht wohl bei der Sache ist.

(
www.die-schaefer.com/archiv/miteinander.htm): < Auszug aus einem Lied der " Kultgruppe in der deutschen Volksmusik".> -     Dein Nachbar wohnt schon jahrelang/Wie Du im selben Haus/Hat er Sorgen, geht's ihm gut/Dass macht Dir nichts aus/Gib deinem Herzen einen Stoß/Und geh' auf ihn zu/Dann strahlt im ganzen Haus/Der Sonnenschein im Nu. (...).

(
www.deutsch-online.com): < Aufforderung zur Mitarbeit an einem Forum.> - Forum für (DaF)LehrerInnen. Jede(r) von uns hat in ihrem (seinem) Unterrichtsköfferchen Ideen und Materialien, von denen Kolleginnen und Kollegen weltweit profitieren könnten (und sollten!).  Geben Sie sich doch einen Ruck (und Ihrem Herzen einen Stoß ...) und nützen Sie das Internet in seiner besten Form - als Möglichkeit zum raschen und direkten globalen Austausch ("Nehmen UND Geben ...!"). Hier können Sie zusätzlich zu Ihren schriftlichen Kommentaren (wenn Sie auf [neuer Beitrag] gehen) jeweils bis zu 3 Unterrichts - Dokumente zugleich als Anhang auf unseren Server stellen und sie auf diese Art der "Deutsch unterichtenden Allgemeinheit" zugänglich machen.-


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5.  es sich (Dativ) nicht nehmen lassen, etwas zu tun < Subjekte dieser Redewendung sind oftmals hierarchisch höherstehende Personen (Könige, Präsidenten, Kanzler, Minister, Bürgermeister, Vereinsvorsitzende usw.), die bestimmte "herrschaftliche" Aufgaben eigentlich auch delegieren könnten, es aber gerade in einem bestimmten Fall nicht machen. < Vgl. F.3,4 >

etwas unbedingt (selbst) tun wollen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.besuche-oscar-wilde.de/interaktiv/vortrag/portraet.htm): < Zu einigen Theaterstücken von Oscar Wilde und zu seinem illustren Publikum. " Sogar der Prince of Wales und Chamberlain 'hatten es sich nicht nehmen lassen', dabei zu sein". - Vgl. hierzu auch http://de.wikipedia.org/wiki/Oscar_Wilde oder http://en.wikipedia.org/wiki/Oscar_Wilde. > Trotz wachsender Ängste schrieb Wilde weiter und vollendete Ende 1894 sein letztes Stück "The Importance of Being Earnest". Am 3. Januar 1895 schließlich wurde "Ein idealer Gatte" uraufgeführt. Im Zuschauerraum saß eine illustre Gesellschaft, sogar der Prince of Wales und Chamberlain hatten es sich nicht nehmen lassen, dabei zu sein. Die Premiere war ein großer Erfolg, und auch "The Importance of Being Earnest", Wildes wohl brillantestes Werk, wurde jubelnd begrüßt. Beiden Stücken war jedoch keine lange Laufzeit vergönnt.-

(
http://kaernten.orf.at/stories/142693): < Die heimischen Politiker "erweisen Flick die letzte Ehre". - Vgl. hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Karl_Flick. > - Karl Flick wird beigesetzt. 10.10.2006. Milliardärsbegräbnis mit Anne-Sophie Mutter. In Velden wird am Mittwoch der Milliardär Friedrich Karl Flick beerdigt. Der 79 Jahre alte frühere Großindustrielle war am vergangenen Donnerstag gestorben. Zum Requiem im Klagenfurter Dom wird Stargeigerin Anne-Sophie Mutter erwartet. Die Familie Flick legt in der Stunde des Abschieds größten Wert auf Diskretion. Dass Friedrich Karl Flick in Velden beerdigt wird, geschieht auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin. Er wollte auch nach seinem Tod einem Großteil seiner Familie nahe sein. Seine Witwe und die siebenjährigen Zwillinge wohnen ja in ihrem Haus am Wörthersee. Bereits am Dienstag wird Flick in der Kirche, die unmittelbar neben dem Friedhof liegt, aufgebahrt. Dort wird auch der Trauergottesdienst stattfinden. Im Anschluss wird Flick in der bereits fertig gestellten Gruft eines Mausoleums beigesetzt, das nach Plänen des Architekten Clemens Holzmeister gestaltet wird. Die Beisetzung wird im engsten Familien- und Freundeskreis erfolgen. Allerdings werden auch zahlreiche Prominente, die zum Flick-Freundeskreis zählen, in Velden erwartet. Man rechnet mit etwa 300 Trauergästen, darunter möglicherweise auch Udo Jürgens, der eng mit dem Verstorbenen befreundet gewesen ist. Auch Vertreter der bildenden Kunst dürften der Trauerfeier beiwohnen - Flick war nämlich zeit seines Lebens ein großer Kunstsammler. Die Kärntner Prominenz, die Jägerschaft und die heimischen Politiker werden es sich ebenfalls nicht nehmen lassen, Flick die letzte Ehre zu erweisen. Zahlreiche private Sicherheitsleute und 20 Polizisten werden den Bereich um den Friedhof in Velden sichern. Bis ca. 13.00 Uhr werden die Straßen in der Umgebung der letzten Ruhestätte abgesperrt oder als Einbahnen geführt. Wegen des zu erwartenden Medienrummels gibt es bereits strikte Anweisungen der Familie Flick: Die sieben Jahre alten Zwillinge des Verstorbenen und seine Enkelkinder dürfen weder fotografiert noch gefilmt werden. Auch am Grab selbst sind Kameras nicht zugelassen.-

(
www.abendblatt.de/daten/2005/10/01): < Der "Brillenkönig" Fielmann serviert höchstpersönlich bei einem gesunden Schulfrühstück die Produkte seines Bauernhofes Lütjensee . - Vgl. hierzu auch http://de.wikipedia.org/wiki/Fielmann. > -Gesundes Frühstück mit dem Brillenkönig. Wie ihr wisst, bin ich nicht nur Optiker, sondern habe auch einen Bauernhof. Was wir auf unseren Feldern ernten und von unseren Tieren bekommen, habe ich euch heute mitgebracht", begrüßt Günter Fielmann (66) die 262 Schüler der Grundschule Am Hagen. Sie haben sich in der Sporthalle versammelt und heißen ihrerseits den Unternehmer mit einem Lied willkommen. Die Schüler der dritten Klassen haben es zum Projekttag "Gesunde Ernährung - Erntedank" getextet. "Dank für diese guten Gaben, für alles war du uns gibst", so beginnt die erste Strophe. "Das Danke gilt heute auch Herrn Fielmann", sagt Schulleiterin Anne-Lotte Schalkhäuser. Er hat alle Kinder, die 14 Lehrerinnen und Eltern zu einem gesunden Frühstück eingeladen. 400 Portionen haben die Mitarbeiter von Hof Lütjensee vorbereitet: Kräuterfrischkäse, gekochter Schinken, geräucherte Putenbrust und luftgetrocknete Schweinemettwurst aus eigener Herstellung, Rohkost, Vollkornbrötchen, Weidegouda vom Hamfelder Hof, Blütenhonig und einen Joghurt - frei von Zucker und künstlichen Aromen. Alles ist appetitlich angerichtet auf Porzellantellern. Dazu gibt es Apfelsaft, den die Kinder an der Holzpresse selber herstellen können. Günter Fielmann hat es sich nicht nehmen lassen, die Teller selber zu verteilen. "Man kann Kindern gar nicht früh genug zeigen, dass gesunde Ernährung gut schmeckt und nicht dick macht", sagt der Unternehmer und Biolandwirt. Margit Kreß, die Vorsitzende des Schulvereins, hatte die Aktion initiiert. "Für die Kinder ist das ein Erlebnis, das sie nicht vergessen werden", sagt die 39jährige Ahrensburgerin und dreifache Mutter: Nils (6) geht auf die Aalfangschule, Nina (10) und Nikolas (15) besuchen die Stormarnschule. Dort ist Margit Kreß eine der ehrenamtlichen Cafeteria-Helferinnen. "Die Cafeteria wird vom Hof Lütjensee beliefert", sagt sie. Auf ihre Anfrage kam spontan eine positive Antwort. Für Günter Fielmann spielte dabei auch ein persönlicher Aspekt eine Rolle: Beide Kinder besuchten die Aalfangschule. Die stattliche Kastanie vor dem Eingang hat Günter Fielmann - neben zahlreichen weiteren - gepflanzt, und auch die Sporthalle verdankt die Schule dem Unternehmer, der das Wort von der sozialen Verpflichtung nicht nur redet, sondern lebt.-

(
www.simmering.spoe.at/content/aktuell/2007_05_01_maiaufmarsch): < Politiker zeigen Volksnähe.> -  Mit der Simmeringer SPÖ auf den Rathausplatz. Der Maiaufmarsch der Bezirkspartei hat heuer wieder durch seine Größe beeindruckt. Laut Polizeiauskunft haben rund 700 Personen aus Simmering daran teilgenommen. Beim Treffpunkt Bezirksorganisation ist die Truppe erfahrungsgemäß noch kleiner, richtig spannend wird es erst an der Bezirksgrenze. Mit der Liliput-Bahn konnten auch betagtere TeilnehmerInnen mitfahren und von einem Pferdegespann aus wurden die beliebten Radieschen verteilt. Auf dem langen Weg zum Rathausplatz gibt es immer ausgiebig Möglichkeiten, mit Mandataren und MitarbeiterInnen zu tratschen. Wenn der Aufmarsch dann das Rathaus erreicht hat, ist es immer ein tolles Gefühl, wenn Simmering von der Wiener SPÖ-Tribüne aus als einer der stärksten Bezirke angekündigt wird - heuer erstmals mit dem neuen Vorsitzenden Dr. Harald Troch. Landtagspräsident Johann Hatzl war natürlich mit dabei und hat es sich nicht nehmen lassen, ausgiebig zu fotografieren.

(
www.wuestenrot.at/cms/de/menuleiste/werbung_pr/pressemeldungen/volltext_54.jsp ): < Politiker zeigen Volksnähe und erscheinen persönlich.> - Einmalige Kunstaktion mit und für Mitmenschen mit Behinderung. Bausparkasse Wüstenrot präsentiert "schau! Bilder" . (SALZBURG) Zahlreiche Vertreter von Behindertenverbänden, aus Politik, Wirtschaft und der Medienbranche kamen am Dienstag, 10. April in die Zentrale der Bausparkasse. Selbst der Bundesminister für Soziales und Konsumentenschutz, Dr. Erwin Buchinger, hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich zu erscheinen. Der Grund: Eine einmalige Vernissage, eine Präsentation – und eine Versteigerung - von 20 ganz besonderen Gemälden, die Mitmenschen mit Behinderung geschaffen hatten. Unter der fachkundigen Leitung des Chefs des Salzburger Dorotheums, Mag. Walter Sonnberger, wurden alle Bilder verkauft. Der Reinerlös von 10.390 Euro wurde zur Gänze an Guido Güntert, Geschäftsführer der Lebenshilfe Salzburg, und an die Geschäftsführerin von assista Soziale Dienste GmbH, Gabriele Huber, übergeben. "Ich gratuliere der Bausparkasse Wüstenrot zu dieser bemerkenswerten Aktion", freute sich Bundesminister Dr. Buchinger. "Gerade heute ist es wichtig, dass Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen, sozial denken und handeln. Wüstenrot nahm und nimmt eine Vorreiterrolle ein!" Die mit viel Liebe gestalteten Werke sind noch bis zum 11. Mai in der Zentrale der Bausparkasse Wüstenrot an der Alpenstraße 70 in Salzburg zu bewundern.-

(
http://feuerwehr-leitershofen.org/guestbook.php?PHPSESSID=5fa630f81195e4df50aabbf9d9dbfe51): < Lokalnachrichten.> - Feuerwehr Deuringen | Homepage | E-Mail-Adresse schrieb am 28.09.2007 um 08:16 Uhr: Hallo Kameraden aus Leitershofen, sehr schöne Seite habt ihr da ins Netz gestellt. Viele Informationen, sehr gutes Design und aktuell. Gratulation an den Webmaster. Da wollen wir es uns nicht nehmen lassen, Euer Gästebuch einzuweihen.



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6. aus der Not eine Tugend machen
                                                                       
einer unangenehmen Sache noch etwas Gutes abgewinnen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.wissenswandel.de/index_print.php?session=&article_id=179): < Aus einer personellen Notlage entstand eine didaktische Innovation. Vgl. auch das Sprichwort "Not macht erfinderisch". Siehe hierzu auch unter Plautus Zitate - Latein Deutsch> - Lehrinnovation - aus der Not geboren. Gabi Reinmann-Rothmeier bietet "Leitlinien" zur "Didaktischen Innovation durch Blended Learning" anhand eines "Beispiels aus der Hochschule" von   Peter M . Steiner. Mal was Aufbauendes: Aus der Not, eine neu angetretene Professur mit viel zu vielen Studenten, die ein wenig orientierungslos in ihrem Fach herumschwammen, zu bewältigen, hat die Professorin für Medienpädagogik an der Universität Augsburg, Gabi Reinmann-Rothmeier, eine "semi-virtuelle Vorlesung" konzeptioniert und stellt sie in Buchform vor (Gabi Reinmann-Rothmeier, Didaktische Innovation durch Blended Learning. Leitlinien anhand eines Beispiels aus der Hochschule, Bern 2003). Damit hat sie eine didaktische Innovation eingeführt, die eine evolutive Veränderung der Hochschuldidaktik mit Neuen Medien propagiert. Die Professorin exemplifiziert die Theorie am Beispiel der Erfahrung einer "semivirtuellen Vorlesung" an der Universität Augsburg, wo sie Medienpädagogik lehrt. Dabei musste sie "aus der Not eine Tugend machen", eine "neue Form des e-Learning" für den regulären Hochschulbetrieb entwickeln, dabei zwar auch "Orientierungswissen" vermitteln, aber auch und trotz "Massen" von Studenten Medienkompetenz durch eine Veranstaltung aufbauen. Das stellt sie durch ein eng gedrängtes Logbuch dar von Entwicklung, Organisation und Durchführung der semi-virtuellen Vorlesung, das sich spannend liest und Einblicke in die alltägliche Wirklichkeit unserer Hochschulen gibt. Dieses Logbuch wird eingehend vorbereitet durch zwei Kapitel, die den Begriff der "Innovation" im Zusammenhang mit Didaktik unter die Lupe nimmt und den Ansatz des Blended Learning theoretisch herleitet, sowie am Beispiel der didaktischen Innovation der semi-virtuellen Vorlesung Projektmanagement und Abwicklung eines derartigen Projektes nachbearbeitet.-

(
www.diezeitschrift.de/42002/): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die Aufmerksamkeit des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> - Zuwanderung in den Pflegesektor – aus der Not eine Tugend machen. Die Altenpflege in Deutschland kann derzeit nur noch dank der Zuwanderung ausländischer Haushaltshilfen und ausländischer Fachkräfte gewährleistet werden, die nicht dem bundesdeutschen Berufsbild „Altenpfleger/in” entsprechen. Dies droht die Qualitätsstandards in der Pflege zu gefährden. Fortbildungen zugunsten einer interkulturellen Öffnung der Altenhilfe könnten einen Weg aus diesem Dilemma weisen: Ein Team, das sich aus Menschen verschiedener Herkunft zusammensetzt, kann sich mit entsprechenden Anstößen und kundiger Begleitung zu einem interkulturell kompetenten Team zu entwickeln. -

(
www.amazon.de/Kindergarten-Daddy-Eddie-Murphy): < Kurze Inhaltsangabe einer DVD.> - „Der Kindergarten Daddy“, DVD mit Eddie Murphy): Kurzbeschreibung: Aus der Not eine Tugend machen zwei arbeitslose Väter und eröffnen mit "Daddy Day Care" einen Kinderhort mit äußerst unkonventionellen Erziehungsmethoden. Dabei haben sie jedoch weder mit dem großen Erfolg noch der erbitterten Konkurrenzkampfansage der eisenharten Direktorin des örtlichen Luxuskindergartens gerechnet.



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7. [mit jmdm./etwas] kurzen Prozess machen (ugs.)
                                               

energisch, rasch, ohne große Bedenken und ohne Rücksicht auf Einwände (mit jmdm., mit etwas) verfahren (Duden - Redewendungen, ³2008)

www.castor.de/diskus/sonst/unbequem/bistdu.html): < Das Phrasem drückt implizit eine gewisse Brutalität aus und scheint offensichtlich nicht mehr so richtig in unsere Zeit zu passen. Sprecher, die dieses Phrasem benutzen, genießen keine große Sympathie.> - „Bist du dann auch so einer von denen?“ von Thomas Brunst. In der Castor-Zeit des Jahres 1996 bin ich per Anhalter durch den Kasseler Raum unterwegs gewesen. Ich stand schon eine ganze Weile im Nieselregen, als endlich ein Fahrzeug anhielt. Ein älterer Herr fragte mich freundlich, ob ich einsteigen wolle. Ich nahm sein Angebot gerne an. Auf der Fahrt hörten wir die Nachrichten. In diesen gab es auch eine Meldung über den Castor-Transport und den damit verbundenen Widerstand. Der ältere Herr sagte: „So ein Blödsinn“. Ich fragte nach, was er mit seiner Äußerung meinte. Er sagte: „Die Öko’s sind immer gegen alles. Wir brauchen’s doch, das Atomzeug. Das ganze Demonstrieren kostet uns Steuerzahler nur Geld. Das sind keine anständigen Deutschen. Mit denen sollte die Polizei kurzen Prozess machen, dann wäre endlich Ruhe und nicht immer so’n Zirkus!“ Als ich ihm deutlich zu verstehen gab, dass ich seine Meinung nicht teilte, fragte er mich: „Bist du dann auch so einer von denen?“ Ich war froh, als ich das Fahrzeug des ‘anständigen deutschen Atomlobbyisten und Nichtdemokraten’ verlassen konnte. Dieses Gespräch ging mir noch Stunden später im Kopf herum und ich stellte mir die Frage, wie viele Menschen hier im Land wohl gleiche oder ähnliche Ansichten hätten?-

(
www.amazon.de/Erich-Mielke-deutscher-Jäger-Cassette): < Das Phrasem drückt implizit eine gewisse Brutalität aus und scheint offensichtlich nicht mehr so richtig in unsere Zeit zu passen. Sprecher, die dieses Phrasem benutzen, genießen keine große Sympathie.> - Erich Mielke, Ein deutscher Jäger, Hörkassette von Joachim Walther. Hörbuchrezension: Der Publizist Joachim Walther porträtiert den ehemaligen DDR-Minister für Staatssicherheit, Erich Mielke, anhand von Tonbandaufnahmen, die Mielke heimlich aufnehmen und archivieren ließ. Sie zeigen den Menschen im obersten Stasi-Bürokraten. Den leidenschaftlichen Jäger, Sänger und Kunstliebhaber auf niedrigstem Niveau, den Menschenfreund, der mit seiner überraschenden Liebeserklärung "Ich liebe doch alle, alle Menschen" im Herbst 1989 die Abgeordneten der Volkskammer zum Lachen brachte. Doch was sich hinter seiner Menschenliebe wirklich verbarg, das belegen seine Reden in heimischer Umgebung. Mielke jagte Feinde, und Gnade war ihm ein Fremdwort: "[...] wenn der Westen nicht wäre, so in der glücklichen Lage wie die Sowjetunion, dann würde ich einige erschießen lassen. Kurzen Prozess machen, so mein ich". Gerade für "Verräter" aus den eigenen Reihen forderte er "kurzen Prozess", freilich aus rein humanistischen Gründen: "[...] Wir sind nicht davor gefeit, leider, dass wir mal einen Schuft unter uns haben. Wenn ich das schon jetzt wüsste, würde er ab morgen nicht mehr leben. Ganz kurzer Prozess. Weil ich Humanist bin, deshalb habe ich solche Auffassung. [...] Werde dann mal richtig erklären, warum man so hart sein muss. Weil das Geschwafel von wegen nicht hinrichten und nicht Todesurteil alles Käse ist, Genossen. Hinrichten die Menschen ohne irgendwelche Gesetze, ohne Gerichtsbarkeit und so weiter". Solch markige Worte ließen selbst Mielkes Generäle verstummen, doch zugleich bieten sie eine einzigartige Chance, den wahren Charakter eines Menschen zu entschlüsseln, dessen Name wie kein zweiter die ganze Unmenschlichkeit des SED-Regimes verkörpert, denn "nichts ist so entlarvend wie die Wahrheit selbst". -Stephan Fingerle. -

(
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Schatz_der_Sierra_Madre ): < Das Phrasem drückt implizit eine gewisse Brutalität aus und scheint offensichtlich nicht mehr so richtig in unsere Zeit zu passen. Im Wilden Westen war das vielleicht noch anders.> - Der Schatz der Sierra Madre ist ein US-amerikanischer Spielfilm von 1948 nach dem gleichnamigen Roman von B. Traven, der von John Huston mit Humphrey Bogart und seinem eigenen Vater Walter Huston in den Hauptrollen gedreht wurde. (Auszug aus der Inhaltsangabe). Währenddessen zieht Dobbs mit einem Gefolge von Packeseln allein durch die Sierra Madre. Die Hitze bringt ihn fast um. An einer Wasserstelle in der Nähe einer Kirchenruine stößt er auf den Banditenführer „Goldhut“, der von zwei Männern begleitet wird. Von dem Gold wissen die Banditen nichts, sie wollen Dobbs’ Waffe und seine Schuhe und seine Esel. Dobbs ist eine leichte Beute: er ist erschöpft, er hat keinen Beistand und in seiner Waffe ist keine Munition. Die Banditen schlagen ihm mit einem Stein auf den Kopf, dann trennen sie ihm mit einer Machete den Kopf ab (das Bild des abgetrennten Kopfes wurde von der Filmzensur entfernt). Den Goldstaub halten sie für Sand, sie schütten ihn auf den Boden. Als die Banditen versuchen, die Esel und die Ausrüstung in Durango zu verkaufen, erkennen Bewohner der Stadt, dass es sich um den Besitz der Amerikaner handelt. Sie nehmen die Banditen gefangen und alarmieren die Federales, die kurzen Prozess machen und „Goldhut“ und seine beiden Begleiter hinrichten.



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8. den Stier bei den Hörnern packen (7 210) /fassen (189) /nehmen (327) < Frequenzmäßig überwiegt bei diesem Phrasem im Infinitiv die Variante „packen“ mit sehr großem Abstand. Die Zahlenangaben beziehen sich auf die Belege, die am 18. 10. 2008 im Internet mit der Suchmaschine Google gefunden wurden. >   

eine schwierige Aufgabe mutig und entschlossen anpacken (Duden - Redewendungen, ³2008)

(
www.wirtschaftsrevolution.de/vpartner/vgeist.aspx): < Optimistische Einschätzung der Wirtschaftslage.> - Wir haben keine Wirtschaftskrise in Deutschland. Wirtschaftsleben heißt, sich gegenseitig Probleme zu lösen. Eine Wirtschaftskrise hätten wir, wenn alle Probleme gelöst wären. Wir leben jedoch in einer Zeit mit so viel ungelösten Problemen wie nie zuvor. Es gibt folglich so viele Chancen und Möglichkeiten für problemlösungsorientierte Menschen wie nie zuvor. Wir leben in einer revolutionären Zeit. Eine Zeit für Unternehmer, Pioniere, Visionäre und Menschen, die die Chancen sehen und sich auf die Möglichkeiten konzentrieren, anstatt sich von den Umständen und Problemen lähmen zu lassen und mit Jammern und Kritisieren den Tag zu vergeuden. Wir brauchen wieder Menschen, die den "Stier bei den Hörnern packen", und bereit sind, Dinge zu tun, die andere Menschen nicht bereit sind zu tun. Wer etwas tut, was andere Menschen nicht tun würden, wird auch etwas erleben, was andere nie erleben werden. Oder anders ausgedrückt: "Willst du etwas ernten, was du noch nie geerntet hast, musst du ein Samenkorn säen, das du noch nie gesät hast"! Ja, durch Deutschland muss ein Ruck gehen. Wir werden gemeinsam dafür sorgen, dass dieser Ruck durch Deutschland geht. Wir werden nicht darauf warten bis die Zeit (und die Politik) sich ändert, wir packen gemeinsam kräftig an und handeln.-

(
www.bohnenzeitung.com /: < In den Horoskopen finden sich immer recht viele Phraseme.> - Waagen schleppen schon längere Zeit ein paar versteckte Probleme und Geheimnisse mit sich herum. Unsicherheit hat Sie bisher davon abgehalten, endlich Farbe zu bekennen, aber Sie sollten jetzt den Stier bei den Hörnern packen und im passenden Augenblick die Karten auf den Tisch legen – nur das bringt Ihnen Frieden!-

(
www.abendblatt.de/daten/2007/03/29): < Aufforderung an bestimmte Parteien, endlich zu handeln. - Der Beitrag enthält noch weitere, kursiv markierte Phraseme. - Beachtenswert die Anspielung auf ein lateinisches Zitat von Horaz "Parturient montes, nascetur ridiculus mus" (= „Es kreißen die Berge, zur Welt kommt nur ein lächerliches Mäuschen”.> - Die Koalition und der Mindestlohn. Nicht länger reden, sondern handeln. Kommentar von Marina Küchen. Die Große Koalition kreißt nun schon seit Wochen - ob ein Mindestlohn geboren wird, scheint trotz Spitzengespräch im Kanzleramt derzeit noch ungewiss. Die SPD ist in dieser Frage der Getriebene. Als Anwalt des kleinen Mannes muss sie pro Mindestlohn sprechen, wenn sie nicht künftig Stimmen an die Linkspartei verlieren will. Gleichzeitig muss sie den Koalitionsfrieden wahren und gemäßigte Töne anschlagen. Und um dem Koalitionspartner Stärke und der Bevölkerung Entschlossenheit zu demonstrieren, gibt es auch noch eine Unterschriftenaktion pro Mindestlohn. Dass ausgerechnet die Linksfraktionschefs Gysi und Lafontaine diese nur zu gern unterschrieben, muss die Sozialdemokraten empfindlich schmerzen. Denn eigentlich gäbe es ja mit den Stimmen der Linken und der Grünen schon eine parlamentarische Mehrheit für den Mindestlohn. Das Wahlvolk gewinnt den Eindruck, dass die SPD unter ihren Möglichkeiten fährt. Für die Mehrheit in der Union hingegen ist der Mindestlohn ein tiefrotes Tuch. Eingriffe in die freien Kräfte des Marktes sind nicht nur für den Wirtschaftsflügel undenkbar. "Mindestlöhne sind unsozial", heißt es bei der Mittelstandsvereinigung, "Sozial ist, was Arbeit schafft" die alte neue Botschaft. Der Arbeitnehmerflügel hingegen wirbt per Unterschriftenaktion für einen Mindestlohn, auch mit dem Verweis auf das christliche "C" im Parteinamen. Mit einem "gerechten Lohn" muss demnach ein Arbeitnehmer seine Familie angemessen versorgen können. SPD und Union, so uneins sie auch sein mögen, müssen den Stier bei den Hörnern packen - sonst wird der Mindestlohn zum Wahlkampfthema. Und dann verlieren beide.-

(
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2007/0203/feuilleton): < Nach der Wiedervereinigung herrschte Aufbruchstimmung.> - Schicksal Bauhaus. Der Kanadier Stephen Kovats wird Leiter der Transmediale. 03.02.2007, Feuilleton - Seite 29 von Sebastian Preuss. Die Wiedervereinigung wurde zum Schicksalsereignis für Stephen Kovats. Er war gerade 25 und hatte sein Architekturstudium in Kanada beendet, als er am 3. Oktober morgens auf dem Berliner Flughafen landete. Eigentlich wollte er nur ein paar Monate in Deutschland blieben, doch dann wurden zehn Jahre daraus. Ein knappes Jahr zuvor, nur wenige Tage nach dem Fall der Mauer, war er für seine Diplomarbeit in Dessau gewesen und hatte sich das Bauhaus angeschaut, jenen mythischen Ort für jeden Architekten der Moderne. Dort überrollten ihn dann die historischen Ereignisse. Nächtelang diskutierte Kovats mit Architekten, Planern und Anwohnern in Dessau, was nun mit der geschundenen Stadt geschehen könne. "Damals herrschte die Stimmung: Wir müssen jetzt den Stier bei den Hörnern packen und die Chancen des historischen Umbruchs nutzen." Und siehe da - einige Monate später kam tatsächlich die Einladung, in Dessau ein Seminar mit Architekturstudenten aus aller Welt abzuhalten. Geld gab es kaum und die Professoren am Bauhaus waren sehr skeptisch. Als intensiv erwies sich dafür der Kontakt mit Bürgern und Politikern. 1991 begann das "Experimental Studio Dessau North", die Sprache war Englisch, mit dabei Studenten aus Sibirien und Kanada.

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