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E.43   ENTSCHEIDUNG

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1. sich eines Besseren/anderen besinnen  < Nach den Internetbelegen ist die Variante „sich eines besseren besinnen“ wesentlich geläufiger als die Variante „sich eines anderen besinnen. >

seinen Entschluss ändern (Duden - Redewendungen, ³2008); zur Einsicht kommen und sich entsprechend verhalten (Kempcke)

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www.forumla.de/f-windows-vista-forum-50/t-keine-vista-cd-bei-laptopkauf-70086): < Forumsbeitrag. > -  Keine Vista CD bei Laptopkauf ? - (Kommentar): Hallo, es ist in der Zwischenzeit leider üblich geworden, PC oder Notebook ohne System DVD auszuliefern. Der Kunde bekommt nur eine Recuvery Version auf der Festplatte, die in bestimmten Notfällen leider keinen Wert hat. Angeblich alles aus Kostengründen. Als Kunde sollte man eigentlich hergehen und solche Systeme überhaupt nicht kaufen, nur wenn eine DVD mitgeliefert wird. Nur dann werden die Firmen sich eines anderen besinnen. Nach dem Motto der Kunde ist König und bestimmt.-

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http://www.zeit.de/1996/23/Als_waere_der_Krieg_ausgebrochen): < Zur echten, tiefen, in der Kultur des Landes wurzelnden Sehnsucht der Engländer, den letzten Krieg noch einmal zu erleben und sich geschichtlich von den Nachbarn abzuheben. > - Als wäre der Krieg ausgebrochen . . . Von Martin Kettle | © DIE ZEIT, 23/1996. (...) Natürlich stehen wir nicht wirklich im Krieg. Niemand wird in dieser Schlacht mit unseren Feinden jenseits des Ärmelkanals sein Leben verlieren - allenfalls ein paar tausend tumbe und möglicherweise angesteckte Rindviecher, die in den kommenden Wochen um der Sache willen verbrannt werden. Aber der Geist der alten Kameraden auf dem Kriegszug marschiert, und wir müssen uns alle entscheiden, ob wir mitmarschieren wollen oder nicht. In der Europäischen Union ist England die einzige Nation, in der es diese echte, tiefe, in der Kultur des Landes wurzelnde Sehnsucht gibt, den letzten Krieg noch einmal zu erleben und sich geschichtlich von den Nachbarn abzuheben. Wer immer dachte, dieser Instinkt sei abgestorben, in den langen, gedeihlichen Versöhnungen der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts sanft entschlafen, muß sich eines anderen besinnen. Die aufgestauten Ressentiments des britischen Nationalismus haben nun in einer neuen Streitfrage ihren Kristallisationspunkt gefunden. Indem er androhte, Europa die Zusammenarbeit zu verweigern, hat John Major ja nicht bloß einen weiteren taktischen Winkelzug in seinem langen Kampf um die Herrschaft über die konservative Partei unternommen. Vielmehr hat er den Geist des Nationalismus aus der Flasche entweichen lassen - und es wird ihm schwerfallen, ihn wieder einzufangen. "Endlich Krieg!", jubelte die Mail. Die in den Jubel einstimmen, sind glücklich und erfüllt. Ein Teil der Nation ist endlich mit sich im reinen. Eine Nation im Krieg. Oder eine Nation, die sich an der Vorstellung labt, sie befinde sich im Krieg.-

(
www.model-nadin-haensch.com/news.html): < Dieser phrasemreiche, recht polemische  Beitrag gibt Einblicke in die Welt der Models und wurde hier deshalb ausführlich zitiert. Alle Phraseme sind kursiv bzw. durch Fettdruck markiert. - Siehe hierzu auch die Phraseme unter A.2 > - Magere Models ? Der lebensgefährliche Schlankheitswahn. Das Models ihrem Schlankheitswahn erlegen sind, ist und war nichts Neues. Erst kürzlich brach die Schwester Eliana (18) des vor einem halben Jahr verstorbenen Models Luisel Ramos (22) zusammen und verstarb an einem Herzinfarkt. Beide Schwestern fielen vermutlich dem Schlankheitswahn zum Opfer. Auf Grund einer Mangelernährung sterben Models nicht nur an Magersucht, sondern auch an Herzinfarkt und anderen Krankheiten. Fünf Todesfälle in der Modelbranche waren innerhalb von drei Monaten zu beklagen und geben zu denken. Der Modelagenturchef Yannis Nikolaou nimmt keine magersüchtigen Models mehr unter seinem Vertrag. Spanien hat auch inzwischen den magersüchtigen Models den Kampf angesagt und auch den Auftritt von Magersüchtigen verboten. Doch wie stehen andere Modemacher und Designer zu diesem Thema? Der Berliner Modemacher T. A. veröffentlichte im vergangenem Jahr einen offenen Brief (...) zu diesem Thema. Damit wolle er dem aufkeimenden Trend entgegenwirken, daß Models nicht mehr als wandelnde Skelette über den Catwork (?) laufen sollten. Gleichzeitig wollte er sich ins rechte Licht rücken (E.13,16 ) ; bei ihm laufen keine Magersüchtigen. Er schäme sich für seine Branche. Viele Models treiben Sport, seien kerngesund und sind aber nur ein bißchen zu schlank, lautet einer seiner vielen Aussagen. Seine Empörung darüber, daß die Designerszene sich diese Diskussion gefallen läßt, findet er unglaublich. Hierzu A.'s lapidare Aussage: "Ist der Ruf erst völlig ruiniert, lebt sich's auch diskriminiert". Doch seine Empörung ist nur vorgetäuscht. Er nutzt dieses Thema um auf Kosten anderer sich wichtig zu tun und sich dadurch bekannter zu machen. - Alles Werbung oder was? Während einer Generalprobe vor der Mode-Gala Ende des Jahres 2005 in der Yachthafenresidenz in Warnemünde/Hohe Düne bei Rostock schnauzte er seine Models an, weil sie es wagten, von dem aufgebauten Büffet etwas zu essen. Dieses war eigens für die Models arrangiert worden. Er selbst stopft sich den Hals bis zum Anschlag voll, es kostet ihm ja nichts. Durch diese Art und Weise fühlen sich Models verunsichert und wissen nicht mehr, wie sie sich verhalten sollen. Bisher ist es doch so, daß die Designer und Modelagenturen die Maßstäbe für die Models setzten. Wer sich nicht daran hält, wird nicht in die Kartei der Modelagenturen aufgenommen und somit nie Model. A.'s Top-Model und Lieblingsmuse V. G., die ihn fast Tag und Nacht umgibt, ist doch das beste Beispiel dafür, daß der ach so biedere A. uns mit seinen (!) Lügen strafen will. (Vgl. hierzu aber E.20,4 - S.E.). Einige Fotos von V. G. verdeutlichen, daß der Körper vom "Möchtegernmodel" (Aussage des Berliner Kurier vom 27.4.2006) in weniger als drei Jahren weit unter ihrem BMI abgespeckt hat. Bisher hatte sie ihm gute Dienste geleistet und wird vielleicht auch noch weitere leisten, wenn sie nicht auch dem Schlankheitswahn zum Opfer fällt. Und da muß man ihm rechtzeitig und vehement Einhalt gebieten. Bevor V. G. im Jahre 2002 durch den Fotografen G. H. zu A. kam, war sie zwar auch rank und schlank, doch wohl gut genährt. Jetzt sieht man an ihr nur noch Haut und Knochen, die schon DPA veröffentlicht hat. Ob sich A. eines Besseren besinnen wird, steht wohl in den Sternen. Es gibt aber gute Ansätze in der Denkweise der Modemacher, daß sie sich eines besseren besinnen und die Kategorie Models auch als Menschen betrachten, sie achten und respektieren. Auch normale Models sind gute Models, sogar Top-Models. Und das ist auch gut so. Bleibt für die Zukunft nur noch zu hoffen, daß es weiter in dieser Richtung aufwärts geht und daß auch alle an einem Strang über die Ländergrenzen hinaus mitziehen.- Vgl. hierzu auch das Phrasem "(nur noch) ein Strich in der Landschaft sein" (ugs.) A.2,10

(
www.lpb-bw.de/publikationen/dokumentationen/10Frauen/10Frau17.htm): < Auszug aus einem Bericht zum Fachreferat Frauen. - Amerikanischen Frauen-Colleges waren als geschlechtergetrennte Einrichtungen in Überlebensgefahr und haben daher ihre Meinungen geändert.> - 10 Jahre Fachreferat Frauen 1991- 2001. Eine Dokumentation. Zur Kultur der Anerkennung und Wertschätzung von Frauen. Universität Dortmund. Wenn ich in meiner Hochschullehrerinnen-Tätigkeit etwas gelernt habe, dann dies, sehr vorsichtig mit Kritik zu sein, diese von meinen eigenen Gefühlen der Unzulänglichkeit zu trennen und in den Studentinnen und Kolleginnen auch das zu sehen, was sie sein könnten, aber noch nicht unbedingt schon sind; immer etwas mehr (voraus)zusehen, als sich in der Situation zeigt, genau zu schauen und sich zu fragen: Was weist über die momentane Leistung und Befindlichkeit hinaus? Dies scheint mir die zentrale pädagogische Weisheit zu sein, zu der ein utopischer Entwurf vom Anderen gehört, der in pädagogischen Interaktionen gerade auf Seiten der ‚Mächtigeren’ eine Qualitätsdimension sein müsste. Dass Männer solche Entwürfe von Frauen in aller Regel nicht haben, ist ein wesentlicher Grund dafür, dass sie unter den Studierenden so selten Frauen als ihren wissenschaftlichen Nachwuchs entdecken können. Um in diesem Vorausschauen glaubhaft zu sein, muss die Anerkennung qualifiziert sein, nämlich einen glaubwürdigen oder zutreffenden Entwurf vom Anderen haben, er muss kontextbezogen und auf je bestimmte Situationen und Fähigkeiten konzentriert sein. Es ist daher auch eine intellektuelle Herausforderung, diese Anerkennung glaubhaft zu geben und setzt soziale Kompetenz voraus. Sie würde Lehrenden aller Art gut zu Gesichte stehen. Wenn ich von einer Kultur der Anerkennung spreche, dann weil sie die Anerkennung in der Differenz, die Gleichheit in der Differenz verlangt und kein einsamer Akt ist, sondern der Anderen bedarf. Dass solche Vorstellungen keine Utopien sind, sondern praktiziert werden und sogar Teil einer institutionellen Kultur sein können, habe ich an amerikanischen Frauen-Colleges beobachten können, die als geschlechtergetrennte Einrichtungen in Überlebensgefahr waren und sich eines Besseren besinnen mussten, um als Institutionen bestehen zu können. Sie konnten es nur, indem sie eine neue Philosophie entwickelten, nämlich etwas Besonderes zu sein und anders als die koedukativen Bildungseinrichtungen, indem sie eine Kultur der Wertschätzung und Herausforderung von Frauen entwickelt und systematisch umgesetzt haben. Das Geheimnis ihres Erfolgs ist zur Zeit ihre Kultur der Anerkennung und Ermutigung von Frauen.



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2.   mit einem/durch einen Federstrich

durch einen bloßen Verwaltungsakt; kurzerhand; ohne Rücksicht auf erhobene oder mögliche Einwände; durch einfache schriftliche Verfügung   (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.eurasischerverlag.de/artikel/?artikelID=20060513): < Durch eine einfache schriftliche Verfügung hat Putin den Baikal-See vor einer möglichen Ölkatastrophe bewahrt.> - Die russische Ölpipeline nach China wird den Baikal-See weiträumig umgehen. Kremlchef Putin hat bei seinen Russen gewaltig an Sympathie gewonnen, nachdem er mit einem Federstrich den Baikal-See vor einer möglichen Ölkatastrophe bewahrt hat. Eine solche sahen Umweltschützer durch eine Ölpipeline gegeben, deren Route am Seeufer entlangführen sollte. Wladimir Putin hat bestimmt, dass die Leitung nun um 40 Kilometer weiter nach Norden verlegt wird. Dies sei man künftigen Generationen schuldig. Immerhin ist der Baikal das größte Trinkwasserreservoir der Erde. Von Ulrich Heyden.EM 05-06 · 30.05.2006. Wladimir Putin steht vor einer großen Landkarte. Mit einem Filzschreiber zieht der Kreml-Chef eine Linie. Semjon Wajnstock, Chef des staatlichen russischen Pipelinekonzerns „Transneft“, guckt ungläubig. Soeben hat der Kreml-Chef die Strecke der geplanten Ölpipeline nach China um 40 Kilometer nach Norden verlegt. Das russische Fernsehen überträgt die Szene. Die Umweltschützer in ganz Russland jubeln. Die Sensation war perfekt. Mit einer derartigen Anordnung hatte eigentlich niemand mehr gerechnet. Umweltschützer hatten landesweit gegen die ursprüngliche Route demonstriert, Wissenschaftler in Sibirien eindringlich gewarnt. Wer eine Pipeline in der Erdbebenregion am Baikal-See verlege, riskiere, dass der See im Falle einer Leckage von einem Öl-Film überzogen werde und sterbe, hatten die Ökologen erklärt. Das größte Trinkwasserreservoir der Welt mit seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt sei in Gefahr. „Transneft“ wollte es sich einfach machen und für den Pipeline-Bau die Infrastruktur der Baikal-Amur-Bahn nutzen, die sich am Nord-Rand des Sees durch bis zu 17 Kilometer lange Tunnel gräbt. Die Sympathiewerte für den Retter des Baikal-Sees schnellen auf Rekordhöhen. „Transneft“-Chef Wajnstock hatte in den letzten Wochen immer wieder beteuert, die Pipeline durch die Berge weiter nördlich zu verlegen, sei wirtschaftlich „nicht machbar“. Das treibe die Kosten um 900 Millionen Dollar hoch und mache das 12-Milliarden-Dollar-Projekt „unwirtschaftlich“. Doch in Tomsk erklärte Putin kategorisch: „Wenn es auch nur eine geringfügige Wahrscheinlickeit gibt, dass der Baikal verschmutzt wird, dann dürfen wir, wenn wir an die zukünftigen Generationen denken, diese Gefahr nicht nur minimieren, sondern müssen sie ausschließen.“ Die Sympathiewerte für den Kreml-Chef schnellten auf eine neue Rekordhöhe. Pipeline-Bauer Wajnstock fügte sich kleinlaut. „Ich bin Soldat, der Präsident ist der Oberkommandierende. Befehle werden nicht diskutiert.“-

(
www.sh-nordsee.de/dlz-bz/archiv/20061010_kreisfusion/20061014-2.html): < Die  einzigartige Geschichte einer Region läßt sich nicht durch einen einfachen Verwaltungsakt auslöschen.> - Dithmarscher gegen die Kreisreform. Selbstverständlich bin ich gegen eine Auflösung des Kreises Dithmarschen, denn Dithmarschen ist nicht nur ein Kreis, sondern für die meisten Bewohner auch eine Identität – begründet durch eine ziemlich einzigartige Geschichte. Dieses kann man nicht durch einen Federstrich auslöschen. Wie man sieht, schlafen die Feinde Dithmarschens nicht. Höchste Zeit, dass sie eine Breitseite von vorn bekommen (oder dass die Trecker auffahren, wie Herr S. es einmal so schön formuliert hat). H. E., Elpersbüttel. -

(
www.igmetall-nokia.de/fileadmin/user_upload/Soli-Erklaerungen/Buendnis90DieGruenen_Fraktion_Wuppertal.pdf): < Die Schließung des Nokia-Werkes in Bochum war keine positive Werbung für den finnischen Handy-Hersteller. - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Nokia.> - Solidaritätserklärung. Sehr geehrte Damen und Herren, Kolleginnen und Kollegen, die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN in Wuppertal erklärt sich mit Ihnen solidarisch. Sie haben jahrelang engagiert im Werk gearbeitet. Ihre erfolgreiche Arbeit wurde nun mit einem Federstrich für nichtig erklärt. Nokia hat in den vergangenen fünf Jahren sein Betriebsergebnis Jahr für Jahr verbessert und 2006 einen Gewinn nach Steuern von 4,3 Milliarden Euro eingefahren. Das ist kein notleidendes Unternehmen, sondern ein Unternehmen, das seine Gewinnmarge kaltblütig auf dem Rücken von Ihnen, den Bochumer Beschäftigten, ausbauen will. Das Bochumer Werk hat sicher keine Verluste erwirtschaftet, sondern Gewinne eingefahren. Und damit verstößt die Schließung gegen alle Grundsätze einer sozial verantwortlichen Unternehmensführung, wie sie in einem Verhaltens-Kodex für Unternehmen der OECD festgelegt sind. Wir können weder nachvollziehen noch akzeptieren, dass Nokia nun die Handyproduktion in Bochum einstellen will. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Fördergelder in beträchtlicher Höhe von Bund und Land geflossen sind. Das Land hat allein 60 Mio. Euro gezahlt und nun, direkt nach Auslaufen der Bindungsfrist der Arbeitsplätze, wird das Werk geschlossen und die Arbeitsplätze in andere europäische Regionen verlagert, um dort wieder in den Genuss von Förderung zu gelangen. Es ist unverschämt, wie schamlos sich Nokia im internationalen Fördermarkt betätigt. Und es ist zynisch, wenn das Unternehmen erst deutsche Steuergelder bekommt, um dann seine Beschäftigten mit einem Federstrich ins Abseits zu drängen. Wir fordern Nokia auf, diese Entscheidung zurückzunehmen. Wir freuen uns, dass viele VerbraucherInnen Konsequenzen aus diesem unternehmerischen Fehlverhalten ziehen und aus Solidarität mit Ihnen, den Beschäftigten des Nokia-Werkes Bochum, sich nun für ein Handy anderer Marke entscheiden. Wir werden das selbstverständlich auch tun. Da Deutschland einer der stärksten Handy-Absatzmärkte ist, könnte das Nokia empfindlich treffen. Jede Chance muss genutzt, die Schließung des Unternehmens doch noch abzuwenden, auch wenn sie noch so klein ist. Mit solidarischen Grüßen Ihre bündnisgrüne Ratsfraktion Wuppertal.
 
-Mit Federstrich ist in dieser Wendung der unter ein Schriftstück, einen Erlass o. ä. gesetzte Namenszug gemeint.



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3.  in jmds. Hand/Händen liegen/stehen
 
in jmds. Macht, Ermessen, Verantwortung liegen   (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.npd-bremen.de/werbung/frieden.pdf): < Forderungen der NPD in Bremen.- Der Oberbefehl über deutsche Streitkräfte sollte in deutscher Verantwortung liegen.> - Kein deutsches Blut für fremde Interessen! Nationale Sicherheitspolitik muß auf eine nationale Wehrpolitik ausgerichtet sein. Sie hat dem Zweck zu dienen, den Frieden in Europa zu erhalten. Deutsche Streitkräfte dürfen nicht Mittel internationaler Großmachtpolitik sein. Daher fordert die NPD den Austritt aus der NATO. Der Oberbefehl über deutsche Streitkräfte muß in deutscher Hand liegen. Es dürfen keine ausländischen Soldaten mehr in Deutschland stationiert werden. Alle ausländischen Einrichtungen sind zu schließen. Von Deutschland aus dürfen ausländische Truppen keine Kriege beginnen. Überflugrechte zur Kriegsführung fremder Mächte dürfen nicht erteilt werden. Einrichtungen ausländischer Geheimdienste, wie Abhörstationen, sind sofort zu schließen. Die deutsche Außenpolitik hat sich allein am Wohl des eigenen Volkes zu orientieren. Eine wirksame nationale Verteidigung setzt aber auch immer ein positives Verhältnis zu den Leistungen deutscher Soldaten in der Vergangenheit vor aus. Unsere Soldaten müssen wissen, für welche Werte sie sich einsetzen. Es darf ihnen nicht zu gemutet werden, als Söldner fremden Interessen zu dienen.-

(
www.rewi.hu-berlin.de/WHI/deutsch/fce/fce901/stoiber.htm): < Die Einwanderungspolitik in Deutschland sollte in deutscher Verantwortung liegen.> - 8. November 2001. Dr. Edmund Stoiber, Bayerischer Ministerpräsident. Eckpunkte des europäischen Reformprozesses. (...). Asyl und Einwanderung. Die Asyl- und Flüchtlingspolitik ist ein Bereich, in dem wir ein gemeinsames europäisches Vorgehen brauchen. Wir müssen die Lasten auf die einzelnen Mitgliedstaaten entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit gleichmäßig und gerecht verteilen. Dabei müssen wir Anreize für Wanderungsbewegungen innerhalb der Europäischen Union so weit wie möglich vermeiden. Asylbewerber und Flüchtlinge sollten deshalb in allen Mitgliedstaaten die gleichen Bedingungen für die Aufnahme, den Aufenthalt und die Beendigung des Aufenthalts vorfinden. Dagegen sollte die Einwanderungspolitik in nationaler Hand liegen. Anders als bei der Asyl- und Flüchtlingspolitik geht es bei der Einwanderungspolitik nicht um die Erfüllung einer von allen Mitgliedstaaten völkerrechtlich und verfassungsmäßig übernommenen Verpflichtung, sondern um die freiwillige Aufnahme von Einwanderern im Interesse der einzelnen Mitgliedstaaten. Diese bringen hierfür sehr unterschiedliche Voraussetzungen mit. Es muss daher den einzelnen Mitgliedstaaten überlassen bleiben, Zahl und Personenkreis der jeweiligen Zuwanderer in eigener Verantwortung zu bestimmen.

(
www.taunusportal.de/predigt/prewo/prewo_gott_reicht_dir_die_hand.htm): < Auszug aus einer Tauf-Predigt. Unser Leben und unsere Zeit liegt in gottes Macht.- Die Predigt enthält weiter Phraseme mit dem Lexem "Hand".> - Verkündigung: Gott reicht dir die Hand. Liebe Eltern, Verwandte und Freunde, liebe Gemeinde, zugegeben, die Geschichte von Abraham und Isaak, wie wir sie gerade miterlebt haben, steht so nicht in der Bibel. Aber so ähnlich könnte sie sich vielleicht zugetragen haben. Abraham gilt als "Vater des Glaubens". Dabei ist Abraham keine Leuchtgestalt, der immer alles richtig gemacht hätte – es wird durchaus auch von seinen Zweifeln und Fehlern berichtet. Und doch war das, was ihn im Leben hielt, die Erfahrung: Gott ist mit mir. Er läßt mich Wege gehen, deren Ziel ich nicht kenne, aber ich bin dabei nicht alleine unterwegs. Mein Leben steht in seiner Hand. Diese Erfahrung, dieses Vertrauen hat er weitergegeben – an seinen Sohn Isaak und der wiederum an seine Kinder und Kindeskinder, so berichtet es das erste Buch Mose. Und so ist es weitergegangen – letztendlich bis heute: Menschen haben ihr Leben Gott anvertraut, seit der Zeit des Neuen Testamentes auch seinem Sohn Jesus Christus. Und sie haben anderen davon erzählt, sie eingeladen, es ihnen gleich zu tun. Deshalb sind wir heute morgen hier und feiern Gottesdienst. Viele von uns hier haben das in ihrem Leben ganz persönlich schon erfahren, was ihr, Tanja und Christian für euren Louis als Taufspruch ausgewählt habt, Psalm 31,16: "Meine Zeit steht in deinen Händen" (Luther), wörtlich heißt es im Hebräischen: "In deiner Hand stehen meine Zeiten", gemeint ist "mein Geschick", die Gute Nachricht übersetzt "Was aus mir wird, liegt in deiner Hand". Eigentlich geht dieses Bekenntnis gegen den gesellschaftlichen Trend. Angesagt ist es viel mehr, sein Leben und sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Die Werbung will uns weismachen, dass man mit bestimmten Produkten Schönheit, Jugend, Lebensqualität erreichen und erhalten könnte. Bei der aktuellen Stammzellen- und Embryonenforschung geht es letztlich darum, das Geschick eines Menschen schon in die Hand zu nehmen, bevor er überhaupt geboren ist. Und doch steht dem gegenüber immer wieder die Erfahrung, dass manche Dinge im Leben eben nicht planbar, nicht machbar sind, nicht einmal mit Geld bezahlbar sind – etwa wirkliche innere Zufriedenheit, gelingende Beziehungen, Gesundheit usw. Und was dann? -

(
www.efg-essen-schonnebeck.de/leitartikel.htm): < Ein Stundenglas erinnert an einen Psalm.- Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Sanduhr. > - Das Stundenglas. Tante Ly bemerkte in einer alltäglichen Szene, die auf einem alten Stich dargestellt war, ein Stundenglas. Sie nahm das Bild und ging damit zum Goldschmied. Dort wies sie den Goldschmiedemeister an, ein Stundenglas nach dieser Vorlage anzufertigen. Das Ergebnis ihres Auftrags kann sich bis heute sehen lassen: Ein Einzelstück. Eine ganz individuelle Anfertigung. Von Meisterhand gemacht. Nach einer Idee und nach einem Bild, das nun Wirklichkeit geworden ist und seine Funktion voll erfüllt. Das einzigartige Stundenglas erinnert mich an eine Aussage des Dichters und Königs David, der vor fast 3000 Jahren Gott gegenüber bekannte: „Meine Zeit steht in deinen Händen“ (Psalm 31,16). Diese biblische Erkenntnis besitzt ihr Symbol für mich im Stundenglas. Bibelwort und Stundenglas machen mir deutlich, wie es um mein Leben und meine Lebenszeit bestellt ist. Das Stundenglas wird zum Gleichnis für das Leben.-

(
www.ngteam.de/modules.php?name=News&file=article&sid=70): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.- Siehe auch unter http://www.cloppenburg.de/tourismus.php.> -  „Alles liegt in Gottes Händen“. Profiboxer kam als Laienprediger von Hubert Kulgemeyer. Cloppenburg – Einen sicherlich nicht alltäglichen Gast hatte gestern das Christliche Centrum „Neue Generation“ in Cloppenburg. Der Profiboxer Alexander Dimitrenko trat in einem Gottesdienst als Laienprediger auf und stand anschließend den Gemeindemitgliedern und vor allem auch vielen Kindern Rede und Antwort. Dabei ging es weniger um Fragen des Glaubens, sondern vielmehr um die Box-Karriere des 24-jährigen Ukrainers, der auf den Spuren seiner Landsleute, der Gebrüder Klitschko, wandelt und hofft, im kommenden Jahr um einen Weltmeistertitel boxen zu können. Insidern ist der 24-Jährige längst kein Unbekannter mehr. Bislang bestritt er 24 Profikämpfe, die er alle gewann. Besonders spektakulär war sein vorletzter Kampf in Stuttgart, als er seinen argentinischen Gegner nach genau 58 Sekunden ausknockte. Dimitrenko ist amtierender Intercontinental-Meister, was dem Titel eines Europameisters gleichkommt, war bis vor einem Jahr Junioren-Weltmeister im Schwergewicht und belegt in der Weltrangliste des WBO-Verbandes derzeit Rang vier. Und das Ziel von „Baby Face“, wie der genau zwei Meter große Athlet in Sportkreisen genannt wird, ist eindeutig. „Ich möchte im kommenden Jahr um einen Weltmeistertitel kämpfen“, sagte er gestern. Und die Voraussetzungen dafür sind gar nicht so schlecht. Seit fünf Jahren lebt der Ukrainer in Deutschland und trainiert derzeit bei Fritz Dunck in Hamburg, der auch die Gebrüder Klitschko unter seinen Fittichen hat. Und hier könnte es im nächsten Jahr vielleicht zu einem stallinternen Weltmeisterkampf kommen, denn Wladimir Klitschko führt die WBO-Weltrangliste an. Dimitrenko könnte sich aber auch einen WM-Kampf gegen den „russischen Riesen“, Nicolay Valuev vorstellen. „Egal gegen wen, ich möchte gern um die WM kämpfen und auf jeden Fall möchte ich den WM-Kampf in Deutschland boxen“, sagte Dimitrenko. Wenig Positives konnte Dimintrenko dem Kampf von Axel Schulz am vergangenen Wochenende abgewinnen. „Schulz hat sich nur blamiert. Was wollte er mit seinem Comeback beweisen? Ich glaube, dabei ging es nur um Geld. „Die Leute hatten viel Respekt vor ihm, das ist jetzt vorbei“, sagte Dimitrenko. Aber nicht nur ums Boxen ging es gestern bei einem Besuch in Cloppenburg. „Durch meinen Auftritt in dem Gottesdienst wollte ich den Leuten zeigen, dass man mit Hilfe Gottes und einem starken Willen viel erreichen kann“, sagte der 24-Jährige. Er erzählte den Zuhörern, wie er groß geworden ist. Sein Vater sei früh gestorben und seine Mutter musste die fünf Kinder allein groß ziehen. „Das war nicht einfach.“ Zum Boxen sei er erst mit 14 Jahren gekommen. „Eigentlich viel zu spät, aber ich habe es geschafft.“ Er stamme aus einer christlichen Familie und es tue ihm weh, „wenn ich sehe, dass Jugendliche nur auf der Straße herumhängen und nichts tun.“ Er habe sich ein Ziel gesetzt: Ich wollte im Sport etwas erreichen. Zunächst habe er es mit Karate versucht, war dann zum Boxen gekommen, „und da habe ich fast alles erreicht.“ Bereitwillig beantwortete Dimitrenko gestern vor allem Fragen der Kinder. Er trainiere zweimal täglich, habe als Amateur auch schon Kämpfe verloren („Dadurch habe ich aber viel gelernt“) und auf seine Zukunft angeprochen, meinte er: „Alles liegt in Gottes Hand“. Neben dem Sport absolviert er derzeit ein Jura-Fernstudium, und die Zeit müsse zeigen, wohin sein Weg führe. Vor allem für die Kinder war es gestern etwas ganz Besonderes, einen so bekannten Sportler einmal ganz aus der Nähe kennenzulernen. Etwas sauer waren die Gemeindemitglieder dagegen auf die Boxer des Cloppenburger Sport- und Freizeitclubs. „Da holen wir einen der besten Boxer der Welt nach Cloppenburg und die kommen nicht, obwohl wir sie eingeladen hatten. Haben die gedacht, wir wollen sie bekehren?“, fragten einige Besucher. Примечание: © Münsterländische Tageszeitung, Ausgabe vom Montag, 04.12.06. Разместил 07/12/2006 от admin.



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4.   sich (Dativ) ein Herz fassen/nehmen < Vgl. C.10,2>

seinen ganzen Mut zusammennehmen; seine Angst überwinden und etwas tun   (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.kurzgeschichten-verlag.de/liebesgeschichten/liebesgeschichte-099.html): < Auszug aus einer Kurzgeschichte.> - Schmetterlinge im Bauch. © Ralf Niedermeyer. Ungeduldig trommelte er mit den Fingerspitzen auf die Platte vor sich. Aber es ergab keine Melodie sondern nur ein monotones Tocktocktock. Wo sie nur blieb? War sie am Ende schon wieder weg? Vielleicht war sie nur zu Besuch hier und nun abgereist. Vor fünf Tagen hatte er sie das erste Mal gesehen. Er kam mit Kevin, einem Theologiestudenten, von einer Filmvorführung. Als sie die Grünanlagen durchquerten sah er sie. Sie war in Begleitung einer Frau, die er vom Sehen kannte. Die beiden Frauen unterhielten sich angeregt und nahmen ihn gar nicht wahr. Doch er nahm sie war. Ihre blitzenden Augen und das schelmische Lächeln. Er spürte sofort, dass es um ihn geschehen war. Seitdem hatte er sie jeden Tag aus der Ferne gesehen - in der Cafeteria, im Park. Ihm hatte bisher der Mut gefehlt, doch heute wollte er sich ein Herz nehmen, wollte sie ansprechen. Er wusste, er hatte Konkurrenz. Er hatte sehr wohl bemerkt, dass auch andere Männer ein Auge auf sie geworfen hatten und ganz unverhohlen ihre Nähe suchten. Das schien sie allerdings gar nicht zu bemerken, aber vielleicht tat sie auch nur so ...? Da, endlich! Ein tiefer Seufzer entfuhr langsam seiner Brust. Kevin, der als einziger eingeweiht war, legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. Nein, wie sah sie heute wieder hübsch aus: Sie trug ein blaues Sommerkleid, welches wunderbar mit der Farbe ihrer Augen harmonierte.-

(
www.weltbild.de/artikel_zc.php?WEA=8002820&artnr=12466644&mask=1&title=Leseprobe%2B-%2BMonika... ): < Auszug aus einem Roman von Monika Maron. Das Phrasem wird näher analysiert.- Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Monika_Maron.> - Ach Glück von Monika Maron. (LESEPROBE): »Fassen Sie sich ein Herz«, hatte Natalia geschrieben, »fassen Sie sich ein Herz, meine Liebe, und kommen Sie her.« Wenn das so einfach ginge, dachte Johanna, sich ein Herz fassen; irgendein kräftiges, abenteuerlustiges Herz, das einem Vorübergehenden in der Brust schlug, fassen und für sich selbst weiterschlagen lassen. Wessen Herz soll ich mir fassen? schrieb Johanna zurück. Und Natalia Timofejewna: Haben Sie denn kein eigenes? Sie war fast neunzig und spindeldürr, saß in einem Internet-Cafe in Mexico City und fragte Johanna, ob sie kein Herz hätte. Am Tag darauf schrieb sie ihr: Ich komme in zwei Wochen.-

(
www.predigten.uni-goettingen.de/predigt.php?id=684&kennung=20071231de): < Auszug aus einer Predigt.> - Sich ein Herz fassen, sagen wir. Beherzt etwas tun. Genau das klingt hier an. Das gelingt nur mit einem Herzen, das festgemacht ist, das seinen festen Halt gefunden hat. Und das geschieht aus lauter Gnade. Denn nicht wir selbst, sondern Gott nimmt unser Herz fest in seine Hände und macht uns sicher, er befriedet uns und alles, was uns umtreibt, er erfüllt uns mit Vertrauen und Zuversicht.-

(
www.palverlag.de/depressionen-einlei.html): < Ratschläge für Depressive, sich einem Therapeuten anzuvertrauen.> - Kann ich mir alleine helfen oder brauche ich die Unterstützung eines erfahrenen Therapeuten?"- Je nach Schwere Ihrer Depressionen bedarf es mehr als des guten Willens und dieses Buches. Wenn Sie das Gefühl haben, alleine mit diesem Buch nicht voranzukommen, dann ist das kein Beweis dafür, daß Sie ein hoffnungsloser Fall sind. Daß Sie keine Fortschritte machen oder nach anfänglichen Fortschritten wieder Rückschläge erleiden, ist nur ein Beweis dafür, daß es für Sie besser wäre, mit Hilfe eines erfahrenen Therapeuten Ihre Probleme anzugehen. In diesem Fall sollten Sie sich ein Herz fassen und einen der aufgeführten Therapeuten anrufen, die ich Ihnen am Ende dieses Buches nenne. Viele dieser Therapeuten können über die Kasse abrechnen. Diese Kollegen arbeiten mit der <Kognitiven Verhaltenstherapie>, eine der modernsten und wirksamsten Therapiemethoden im Kampf gegen Depressionen. Auch die Tips und Hilfestellungen dieses Buches beruhen auf dieser Therapiemethode.-


(http://www.paffrath.de/.): < Auszug aus einem Therapieprotokoll. > - Bei der Therapie von M. war das Problem, dass sie sich seit Jahren nicht von ihrem Ehepartner trennen konnte, obwohl sie ihrer Ehe keine Chance mehr gab. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt bereits viel Therapie hinter sich, eine zweijährige Psychodrama-Gruppe, ein Jahr Paartherapie. In der Biographie ist bedeutsam, dass sie als Co-Abhängige jahrelang ihre alkoholabhängige Mutter zu retten versuchte. In der Therapie stellte sich die Frage, welche Personen, sie an der Umsetzung ihrer Lebenswünsche bisher gehindert hatten. Da waren ihre Mutter, ihr Stiefvater, ihr Ehepartner. Sie wählte für sich selbst symbolisch die Farbe Grün und hüllte sich, auf den Sofa sitzend, ganz in die grünen Tücher. Sie visualisierte dann für sich das Bild einer angstfreien, selbstbewussten Frau, die ihr helfen könnte, ihren Weg zu gehen. Später spielte sie diese Rolle psychodramatisch aus, kleidete sich öfter ganz in Grün und sagte, dass sie sich durch die Farbe stärker fühlte. Nach einem Jahr Therapie trennte sich die Frau endgültig von ihrem Mann. Bildhaft ausgedrückt, konnte sie "sich ein Herz fassen", diese Entscheidung zu treffen. -

(
www.youth-reporter.de/artikel/neue_wege ) < Auswandern verlangt bisweilen viel Mut.> -  Es gibt viele verschiedene Gründe in ein anderes Land zu gehen. Vor allem wandern manche Leute aus unterentwickelten Ländern aus. Sie hoffen auf ein besseres Leben oder weil sie in ihrer Heimat bedroht sind. Viele Leute gehen, um mehr Geld zu verdienen und ihren Kindern eine bessere Zukunft geben zu können. Manche Menschen reisen in ihre ethnische Heimat ein, wo ihre Vorfahren früher lebten. Es gibt auch die Kühnen, die sich ein Herz fassen, und im Ausland ihr Glück versuchen. -

(
http://www.gutenberg.org/ebooks/5653): < Literarischer Beleg für dieses Phrasem.> - Johann Wolfgang von Goethe: Die Mitschuldigen - Dritter Aufzug): Alcest: Ein unvergleichlich Weib, das du begierig liebst,/Braucht Geld. Geschwind, Alcest!/ Der Pfennig, den du gibst, /Trägt seinen Taler. Nun hat sie sich’s selbst genommen – /Schon gut! Sie mag mir noch einmal mit Tugend kommen! /Geh, fass dir nur ein Herz, sag’ ihr mit kaltem Blut:/„Bedürfen Sie vielleicht geringer Barschaft? Gut!/Verschweigen Sie mir’s nicht! Nur ohne Furcht bedienen/Sie sich des Meinigen. Was mein ist, ist auch Ihnen“ –/Sie kommt! Auf einmal weg ist die erlogne Ruh’!/Du glaubst, sie nahm das Geld, und traust ihr’s doch nicht zu.-

(Bloggerkommentar. Probleme mit dem Essen. Magersucht?): Dann fass Dir mal ein Herz und weihe Deine beste Freundin ein! Besprich Dein Essensplan mit ihr. Jeden Tag. Und sei ganz streng mir Dir, gehe jede Woche auf die Waage. Führe ein Tagebuch darüber. Du wirst es schon überwinden, ich bin ganz sicher! 

- Die Wendung geht von »Herz« im Sinne von »Sitz der Empfindungen, auch des Muts; Gefühl, Mut« aus (vgl. die Wendungen »nicht das Herz haben, etwas zu tun« und »jmdm. rutscht das Herz in die Hosen«). (Duden).



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5. seinem Herzen einen Stoß geben < Vgl. C.24,4> < In den Internetbelegen wird dieses Phrasem häufig in einer imperativischen Form verwendet oder mit den Modalverben „sollen“ und „müssen“. >

seinen inneren Widerstand überwinden und sich rasch zu etwas entschließen; sich plötzlich für etwas entscheiden, nachdem man lange gezögert hat   (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://www.2nite.at/flirtguidecontent.php):  < Ratschläge zum Flirtverhalten.> - Vom Anbaggern zum Flirten. Dipl. Psych. J. Dieker-Müting. Studentenwerk Karlsruhe ©. Stand:1.4.97. (...). Blicksucht: Es gibt etliche Menschen, deren Flirtverhalten sich in Blicken erschöpft. Sie können Tage damit zubringen und es reicht ihnen. Alles darüber hinaus wäre ihnen zu viel. Mit niemanden kann man das Flirten mit den Augen so gut lernen, wie mit ihnen. Manchmal geht das sehr gut mit Kindern. Auch Teenys sind darin oft ziemliche Spezialisten. Manche kommen über das Blicken nicht hinaus, würden es aber gerne tun. Wenn sich zwar Blickflirts ergeben, aber nie mehr, dann irrt sich der Flirter: Er sendet sehr wahrscheinlich ein Signal aus der Art: Wartet noch, ich komme, don’t call me, I call You. In diesem Fall sollte er seinem Herzen einen Stoß geben, und mehr riskieren - oder versuchen andere Botschaften zu senden: Z.B. jemanden anzuschauen, sich zuzuwenden und innerlich zum anderen zu sprechen: Es würde mich ja so freuen, wenn Du herkommen und mich ansprechen würdest ... usw. Blicke können Flirts erleichtern oder erschweren oder sich darin erschöpfen. Es wäre auf jeden Fall falsch zu glauben, aus Blicken könnte man zuverlässige Schlüsse ziehen. Es ist auf Dauer besser, man geht noch auf andere Weisen in einen Kontakt und überprüft seine Meinungen und Urteile.-

(
www.konrad-schily.de/portal.presse.php?id=1987 ): < Aufforderung eines Politikers an die Regierung, sich endlich rasch zu einer Änderung der bisherigen Politik zu entschließen.> - Pressemitteilung vom 04. 12. 2003. BRÜDERLE: Grün-Rotes Desaster am Arbeitsmarkt setzt sich fort. Berlin. Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen erklärt der stellvertretende FDP-Partei- und Fraktionsvorsitzende RAINER BRÜDERLE: "Das grün-rote Desaster am Arbeitsmarkt setzt sich fort. Obwohl Hunderttausende Arbeitslose in hoch subventionierten Ich-AGs und Personalserviceagenturen geparkt werden, steigt die Arbeitslosigkeit wieder an. Nicht einmal eine minimale Trendumkehr ist zu beobachten. In dieser Situation ist es verantwortungslos, dass die Regierungskoalition im Vermittlungsausschuss weiter auf der Bremse steht. Wer etwa gesetzliche Öffnungsklauseln für mehr betriebliche Bündnisse für Arbeit zu unverhandelbaren Tabus erklärt, versündigt sich an den Arbeitslosen. Das Vorziehen der Steuerreform mag einen konjunkturellen Impuls bringen. Doch viel wichtiger ist es, dass sich in Deutschland endlich die Strukturen ändern. Die Ketten am Arbeitsmarkt müssen gesprengt werden. Doch Grün-Rot akzeptiert offensichtlich fast viereinhalb Millionen Menschen ohne Job als unabwendbares Schicksal. Die Massenarbeitslosigkeit hat aber längst systemgefährdende Ausmaße erreicht. Die Regierung muss jetzt ihrem Herzen endlich einen Stoß geben und überkommene Vorstellungen über Bord werfen. Rücksicht auf die letzten gewerkschaftsnahen Betonköpfe in den eigenen Reihen ist vollkommen fehl am Platze."-

(
www.taxizentrale-muenchen.de/taxikurier/052003.html): < Aufruf an die Taxifahrer Münchens, einen Fußballverein zu unterstützen.> - In der abgelaufenen Saison wurde der 1. FC TAXA vom Vereinsvorsitzenden Werner Frießner, Dr. Hingerle, den Versicherungsbüros Crasselt und Ballnath und auch von der Taxi-München eG gesponsert. Wir appellieren an alle Taxiunternehmer und Förderer des Fußballs, ihrem Herzen einen Stoß zu geben und den Verein über die Taxi-München eG zu unterstützen. Es wäre schade, wenn das Münchner Taxigewerbe durch erfolgreichen Fußball in der Kreisliga, in die die TAXA-Kicker aufsteigen, nicht fortgesetzt werden könnte. Setzen Sie sich bitte mit einem der Vorstandskollegen Herzinger, Kroiß, Meißner in Verbindung. Selbstverständlich wird jede Spende durch eine steuerabzugsfähige Quittung bestätigt.-

(
www.kitasite.de/html/schaukasten.html): < Aufforderung an Eltern, eine Kindertagesstätte finanziell zu unterstützen.> - Natürlich hoffen wir auf ein großes Echo, denn die Arbeit die wir leisten kommt ausschließlich den Kindern in unserer Einrichtung zu gute. Der Beitrag im einzelnen gesehen ist mit 13,- € im Jahr nicht besonders hoch und jeder für sich allein würde damit nicht sehr viel bewegen. Aber wir alle zusammen können damit vieles erreichen! Wer jetzt noch zögert, sollte seinem Herzen einen Stoss geben, denn dieses Geld ist in unser aller Zukunft gut investiert.-

(
http://angstforum.info/forum/viewtopic.php?t=543): < Forumsbeitrag.> - Aber Johanniskraut habe ich selbst lange Zeit genommen und hatte keine Nebenwirkungen (obwohl ich förmlich drauf gewartet habe). Auch Baldrian war verträglich (oh Wunder). Und Bachblüten auch (Darauf habe ich nur vermehrt geträumt). Trotz meiner Medi-Phobie denke ich schon darüber nach, eventuell es noch mal mit Medis zu probieren. Wenn die Nebenwirkungen zu stark werden, kann ich es doch jederzeit wieder lassen. Mal sehen was meine Psychiaterin dazu meint. Also, gib deinem Herzen einen Stoss. Johanniskraut ist ein pflanzliches Heilmittel, da kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass da großartig Nebenwirkungen auftreten. Außerdem kannst du sie ja jederzeit in den Müll schmeißen, wenn dir nicht wohl bei der Sache ist.

(
www.die-schaefer.com/archiv/miteinander.htm): < Auszug aus einem Lied der " Kultgruppe in der deutschen Volksmusik".> -     Dein Nachbar wohnt schon jahrelang/Wie Du im selben Haus/Hat er Sorgen, geht's ihm gut/Dass macht Dir nichts aus/Gib deinem Herzen einen Stoß/Und geh' auf ihn zu/Dann strahlt im ganzen Haus/Der Sonnenschein im Nu. (...).

(
www.deutsch-online.com): < Aufforderung zur Mitarbeit an einem Forum.> - Forum für (DaF)LehrerInnen. Jede(r) von uns hat in ihrem (seinem) Unterrichtsköfferchen Ideen und Materialien, von denen Kolleginnen und Kollegen weltweit profitieren könnten (und sollten!).  Geben Sie sich doch einen Ruck (und Ihrem Herzen einen Stoß ...) und nützen Sie das Internet in seiner besten Form - als Möglichkeit zum raschen und direkten globalen Austausch ("Nehmen UND Geben ...!"). Hier können Sie zusätzlich zu Ihren schriftlichen Kommentaren (wenn Sie auf [neuer Beitrag] gehen) jeweils bis zu 3 Unterrichts - Dokumente zugleich als Anhang auf unseren Server stellen und sie auf diese Art der "Deutsch unterichtenden Allgemeinheit" zugänglich machen.-




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6.  sich (Dativ) einen Ruck geben (ugs.) < In den Internetbelegen wird dieses Phrasem häufig in einer imperativischen Form verwendet oder mit den Modalverben „sollen“ und „müssen“. > < Vgl. E.44,9>

sich überwinden, etwas zu tun, was man nicht gerne tut   (Duden - Redewendungen, ³2008)  


(
www.presseportal.de/pm/7846/997272/cdu_csu_bundestagsfraktion/rss): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> - 05.06.2007 | Klimapolitik der USA muss sich einen Ruck geben. Berlin - Zu den klimapolitischen Vorschlägen des amerikanischen Präsidenten Bush und der chinesischen Regierung im Vorfeld des G-8 Gipfels in Heiligendamm erklärt der entwicklungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Christian Ruck MdB: Die klimapolitischen Vorschläge der USA und Chinas werden zwar den Herausforderungen vor denen der Globus steht nicht gerecht, sie zeigen aber: Die klimapolitische G-8 Initiative von Bundeskanzlerin Merkel hat Bewegung in die klimapolitische Debatte gebracht. Anzuerkennen ist, dass sich sowohl die USA, als auch China gegenüber bisherigen Positionen substantiell bewegt haben. Da es klimapolitisch aber fünf vor zwölf ist, reicht dies in der bisherigen Unverbindlichkeit nicht. Um wirklich weiter zu kommen brauchen wir quantifizierbare Ziele, einen internationalen Prozess mit dem Ziel eines verbindlichen Abkommens im Rahmen der VN. Dabei müssen die westlichen Industriestaaten - auch im eigenen Interesse - mit gutem Beispiel voranschreiten, um auch den Schwellenländern, die sich zunehmend hinter den USA verstecken, Anreize zu geben. Eine wesentliche Verpflichtung des Christenmenschen ist die Bewahrung der Schöpfung. Als überzeugter Christ steht der amerikanische Präsident daher in einer besonderen Verantwortung, alles zur Abwendung der Klimakatastrophe zu unternehmen. Die amerikanische Regierung muss mehr Verantwortung für die Schöpfung übernehmen und sich einen klimapolitischen Ruck geben. Pressekontakt: CDU/CSU – Bundestagsfraktion Pressestelle.-

(
www.brasilfotos.de/html/geld.html): < Auszug aus einem Reisebericht über Brasilien.> - Ralf Fitzner: Über Geld und Umtausch in Brasilien: Nicht ganz so schlimm, aber “nervig” sind die vielen “Parkwächter”. Egal wo man sein Auto abstellen will, es wartet schon irgendjemand, um einen in die Parklücke “einzuweisen” und dann später das Auto zu bewachen. Mit 1 Real oder nach Belieben mehr macht man diesen Menschen und sich selbst sehr glücklich. Zum einen, weil man wieder ein gutes Werk getan hat, zum anderen, weil die dicken Kratzer, die man ansonsten vielleicht im Lack hätte, ausgeblieben sind. Die Dienstleistungen der Parkwächter variieren. Manche putzen die Scheiben, manche decken das Auto mit einem Sonnenschutz ab. Man sollte sich einen Ruck geben... Und auch zu den Kindern, die an der Ampel die Scheiben putzen möchten, sollte man großherzig sein. OK, bei 10 Kreuzungen in Folge muss man nicht jedesmal geben, aber würde ihnen nicht auch das Herz aufgehen, wenn sie sehen, wie sich ein kleines 10jähriges Mädchen freut, weil sie ihr ein paar Münzen von dem für sie selbst fast wertlosen Wechselgeld gegeben haben? Das Mädchen ernährt davon vielleicht eine mehrköpfige Familie!-

(
www.stoehlker.ch/weblog/2006/08/15/wie-viele-auslander-braucht-die-schweiz/): < Bloggerkommentare zur Ausländerpolitik in der Schweiz.> - Wie viele Ausländer braucht die Schweiz? 15. August 2006.- Wir haben derart viele Ausländer in der Schweiz, weil unsere Unternehmer sie rufen, weil unsere Universitäten sie brauchen und unser Gesundheitswesen ohne sie stillstehen würde. Erfolgreiche Schweizer stören sich kaum daran, aber Schweizerinnen und Schweizer, deren Lebensstandard seit Jahren stagniert oder rückläufig ist, haben mit Ausländern ihre Schwierigkeiten. Ich verstehe das. (...) - (Kommentar): Ja genau, die Integration bedarf noch mehr Zeit und Mut. Die Schweizer sollten sich einen Ruck geben und mal etwas mehr Fremdsprachen lernen, sich auch bewusst werden, wie es im obigen Artikel steht, ohne Ausländer gäbe es keine Schweiz und ich kenne niemanden, der nicht selber einen Anteil Ausländisches Blut (sic) in sich trägt.



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7. am Scheideweg stehen (geh.)

vor einer grundsätzlichen Entscheidung stehen, die Auswirkungen auf das zukünftige Leben haben wird (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.weltpolitik.net/.../Akteure/Vereinte%20Nationen/Dossier/Reform_der_VN/Grundlagen/vn_reform251005.html):  < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages. - Der sachlich gehaltene Textauszug enthält keine weiteren Phraseme. > - Bleiben die Vereinten Nationen am Scheideweg stehen? Der Weltgipfel 2005. Ergebnisse, Erwartungen und Hintergründe von Jessica Seiler. Obwohl die Notwendigkeit tiefgreifender Reformen im Vorfeld sowohl seitens der Wissenschaft als auch von politischen Akteuren betont wurde, endete der VN Weltgipfel, der vom 14. bis 16. September 2005 in New York stattfand, mit einer weit hinter den Erwartungen zurückbleibenden Abschlusserklärung. Dementsprechend enttäuscht zeigten sich verschiedene Staatenvertreter, unter ihnen der deutsche Außenminister Joschka Fischer, und selbst Generalsekretär Kofi Annan äußerte zum Teil offene Kritik. Der Gipfel anlässlich des 60. Jahrestages der Gründung der Weltorganisation hatte neben der Evaluierung der Fortschritte bezüglich der Millenniumsentwicklungsziele den Zweck, verschiedene Maßnahmen zu erörtern, die die Vereinten Nationen auf die Herausforderungen des neuen Jahrhunderts vorbereiten sollten. Dazu zählten vor allem die Reform des Sicherheitsrats, die Umgestaltung der Menschenrechtskommission, die Verankerung der sog. „Responsibility to Protect“, eine Definition von Terrorismus, neue Schritte im Abrüstungsprozess und die Einrichtung einer Kommission für Friedenskonsolidierung.-

(
http://clv.de/_old/andachten/v14449.htm): < Auszug aus einer Andacht. Es gibt im Leben der Menschen Tage, an denen sie vor einer grundsätzlichen Entscheidung stehen. - Der Textauszug enthält noch weitere religöse Bildern, die kursiv markiert sind.> -  C. Eichhorn: Stunden der Entscheidung. Erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt! Jos. 24, 15. Es war ein großer Wendepunkt im Leben der Israeliten, an dem Josua, ihr Führer, dieses Wort an sie richtete. Sie waren im Begriff, sich nach 40jährigem Wanderleben und 7jährigen Kämpfen im Land Kanaan häuslich niederzulassen. Durch ihren Unglauben und Sündendienst hatten sie oft den Bund mit dem Herrn gebrochen. Jetzt sollte der Bund erneuert werden zwischen dem Herrn und dem Volk. Wie der Herr das Volk in freier Liebe erwählt hatte, so sollten sie, nach soviel Wohltaten, freiwillig aus dankbarer Liebe mit Freuden in seinem Dienst stehen. Er stellt den Bund in ihre freie Wahl, indem er ihnen erklärt, er habe sie schon erwählt. Sie hatten viel Güte und Treue von Gott erfahren. Er hatte seine Verheißungen eingelöst. Es fehlte nichts an allem, was er ihnen versprochen hatte. Es kam alles! Nun sollen sie wählen. Josua drängt ihnen den Dienst Jehovas nicht auf. Im Gegenteil, er verhehlt ihnen die Schwierigkeiten nicht. Gott nimmt es genau, gerade mit denen, die ihm gehören wollen. Sie sollen es sich wohl überlegen und die Kosten überschlagen. Josua für seine Person ist entschlossen. Er will mit seinem Haus dem Herrn dienen. Wohl dem, der die gleiche Wahl trifft! Sie hat noch niemanden gereut. Im Gegenteil: jeder, der sich Gott ergibt, bedauert die Zeit, die er dem Herrn gestohlen und der Eitelkeit geweiht hat. Der Psalmist dankt dem Herrn, daß er ihm geraten hat, ihn zu seinem Teil zu erwählen. Es gibt in unserem Leben besondere Wendepunkte und Tage, wo wir am Scheideweg stehen und vor die Wahl gestellt werden, wem wir dienen wollen, der Trautag, auch besondere Trauertage sind wie Marksteine auf unserem Lebensweg. Das "Heute", wo wir uns entscheiden sollten, sind insbesondere auch die Tage und Stunden, wo uns Gottes Gnade so recht nahetritt. Dieses "Heute" schafft nicht der Mensch, sondern Gott; darum liegt es nicht in unserem Belieben, die Gnade zu ergreifen, wann wir wollen, sondern wir können sie nur ergreifen, wann Gott will. Es gibt böse Tage, wo die Finsternis eine unheimliche Macht hat. Es gibt auch Gnadentage, wo die Wahrheit mächtig an unser Herz dringt, wo der Herr mit seiner Pflugschar den Herzensboden lockert und ihn mit besonderen Gnadenkräften durchdringt. Da gilt: "Heute, wenn du seine Stimme hörst, verstocke dein Herz nicht!" Aufschieben ist eine gefährliche Sache. Eine versäumte und verpaßte Gnadenstunde kehrt vielleicht wieder, vielleicht auch nicht. Jedenfalls geht's das nächste Mal nicht leichter, sondern schwerer. Beachte das selige "Heute"! (...).

(
www.dradio.de/dkultur/sendungen/profil/749977/): < Kurze Besprechung eines Romans, der die Geschichte einiger Mittdreißiger beschreibt, die vor grundsätzlichen Entscheidungen stehen. - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Pletzinger.> - 10.03.2008. Leben eines Mittdreißigers. Der Schriftsteller Thomas Pletzinger von Susanne Luerweg. Ursprünglich wollte Thomas Pletzinger Lektor werden. Doch dann kam alles anders: Zunächst veröffentlichte er Kurzgeschichten und bekam zahlreiche Förder- und Nachwuchspreise. Nun legt der 32-Jährige seinen ersten Roman vor: "Bestattung eines Hundes“. (...): Bevor er den Schritt zum Autor wagte, setzte Thomas Pletzinger alles daran, Lektor zu werden. Nach seinem Amerikanistik Studium in Hamburg arbeitete er dort und in New York für Verlage und Literaturagenturen.- "Also ich hatte immer das Ziel Lektor zu sein oder das Ziel, irgendwie an der Entstehung von Literatur und Büchern etwas dazu beizutragen." - In seinem Roman erzählt er nun die Geschichte einiger Mittdreißiger, die am Scheideweg stehen. Kind, Karriere, Lebensplanung. - "Das ist ja eine Übergangsphase in der sich die meisten Menschen irgendwann einmal befinden. Dieses nicht erwachsen werden, aber dann tatsächlich irgendwann einmal erwachsen sein. Das ist dann Teil jeder Biografie, dass man irgendwann einmal erwachsen sein muss. Meine Figuren haben das natürlich ganz extrem. Das ist genau diese spannende Phase im Leben, in der das Buch sie trifft und sie beobachtet."



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8. etwas aus freien Stücken tun

etwas unaufgefordert, freiwillig tun (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.shortnews.de/start.cfm?id=679682): < Das Phrasem hat hier juristisch relevante Bedeutung.> - 22.08.07.| News-ID: 679682 15.303 | Zürich: Bordelle umwerben im Internet gezielt minderjährige Teenager. Ein bekanntes Bordell in Zürich wirbt auf seiner Webseite unverhohlen mit dem Werbespruch: "Du bist ein aufgestelltes Girl zwischen 16 und 28 Jahren und möchtest viel Geld verdienen?". In diesem Bordell werden bereits minderjährige Mädchen angeboten. Andere Etablissements umwerben nun auch ihrerseits diese begehrte Altersgruppe. Um den Straftatbestand "Förderung der Prostitution" zu umgehen, brauchen die Mädchen einen Arbeits- und Mietvertrag, der von den Eltern mit unterschrieben sein muss. Dies würde aber in den wenigsten Fällen geschehen, so ein Sprecher der Stadtpolizei in Zürich. Amnesty International möchte im Rahmen einer Kampagne "Stoppt Gewalt gegen Frauen" das Thema in den Vordergrund stellen, so Pressesprecher Jürg Keller. - (Kommentar): In Deutschland ist es nicht verboten, dass 16-jährige sich prostituieren, so sie dies aus freien Stücken tun. Selbstverständlich kann man darüber streiten, inwieweit 16-jährige in der Lage sind Vor- und Nachteile von Prostitution abzuschätzen.-

(
www.mopo.de/2007/20071124/hamburg/panorama/die_ermittler_im_rotlicht_milieu.html): < Das Phrasem hat hier juristisch relevante Bedeutung.> - PROSTITUTION. Die Ermittler im Rotlicht-Milieu. 2400 Prostituierte gibt es in Hamburg von THOMAS HIRSCHBIEGEL. St. Pauli, St. Georg, Süderstraße 2400 Prostituierte gibt es in Hamburg - und jede Menge Kriminalität. Im Landeskriminalamt kümmert sich eine Extra-Dienststelle um das Rotlicht-Milieu. (...): -
 ... über Zuhälter:95 Prozent aller 2400 Hamburger Prostituierten sind in irgendeiner Abhängigkeit. Wir wollen die Rechte der Frauen wahren und tun alles dafür, dass sie sich frei entscheiden können, der Prostitution nachzugehen oder nicht. Wir haben ein Feindbild: Täter, die die Frauen menschenverachtend ausbeuten. -
... über die Prostituierten: Das sind für uns keine Nutten oder Huren, sondern Frauen wie andere auch. Wir wollen, wenn sie sich für die Prostitution entscheiden, dass sie das ohne jeden Zwang aus freien Stücken tun.   ... über die Moral: Sex gehört zum Leben und Prostitution wird es immer geben. Wir verschwenden keinen Gedanken darüber, ob Prostitution verwerflich oder gut ist. Uns geht es einzig darum, Straftaten in diesem Bereich zu verhindern oder aufzuklären.-

(
www.austria-lustenau.info/forum/showthread.php?t=2825&page=3): < Forumsbeitrag mit umgangssprachlichen Ausdrücken.> - Aber immer wieder lustig, wie sich die meisten von euch gleich persönlich angegriffen fühlen, wenn man mal ein wenig anders denkt bzw. argumentiert. Anstatt ganz gelassen zu diskutieren (was ja hier im Forum wünschenswert wäre) muckt ihr rum (sic) und spielt beleidigt. Ein Forum ist da, um verschiedene Meinungen zu äußern, wer sich an der Diskussion beteiligen will, kann dies aus freien Stücken tun. Wem es auf den Sack geht, der muss nicht!



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9. die Stunde X

der Zeitpunkt in der Zukunft, an dem etwas (Entscheidendes, Wichtiges) geschehen wird (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.pr-inside.com/de/steht-die-stunde-x-bevor-r160354.htm): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> - Geheimdienste befürchten Selbstmordanschläge der Taliban in Deutschland. Steht die «Stunde X» bevor? (PR-inside.com 22.06.2007) - Berlin/Kabul (ddp). «Noch niemals war die Sicherheitslage in Deutschland so prekär wie im Augenblick.» Mit diesen Worten umriss ein Geheimdienstler am Freitag in Berlin die «aktuelle Gefährdung» für die Bundesrepublik durch islamistische Terroristen. «Steht die Stunde X bevor?» Die Sicherheitsbehörden verweisen auf «konkrete Hinweise», wonach Selbstmordattentäter in Lagern der radikal-islamischen Taliban in Afghanistan für Anschläge in den USA, Kanada, Großbritannien und auch in Deutschland «speziell ausgebildet worden sind». Ein Nachrichtenmann ließ in der afghanischen Hauptstadt Kabul unter der Hand wissen: «Die Taliban haben ihre Taktik auch mit Zielrichtung auf westliche Länder umgestellt».-

(
www.lyricsdownload.com/die-toten-hosen-einmal-in-vier-jahren-lyrics.html): < Auszug aus einem Song der Gruppe 'Tote Hosen'.- Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Toten_Hosen.  Es handelt sich hier in dieser Strophe ume eine Kritik an der gegenwärtigen Form der Demokratie, die uns nur alle vier Jahre die Möglichkeit git, durch ein Kreuzchen Wahlentscheidungen zu treffen. Dieser Wahltag wird "als Stude X" bezeichnet.> -  Die Toten Hosen - EINMAL IN VIER JAHREN: Jeden Tag wird uns erzählt, dass die Stunde X bald kommt,/ und dass dann alles besser wird, wir bräuchten nur Geduld./ Im Sessel weit zurück gelehnt, verfolgt das ganze Land/ jede Endlos-Nutzlos-Diskussion im Fernsehprogramm./ Wir sitzen in der ersten Reihe, als ob wir alle scheintot sind,/ hör’n auf leere Worte und klammern uns daran fest wie letztes Mal (4x) / Wir lassen uns gern für dumm erklären, als würden wir nichts versteh’n/ von den ungeschriebenen Gesetzen, um die die Welt sich dreht./ Keinen Reichtum ohne Armut, keinen Gewinn ohne Betrug,/ und ständig redet man uns ein, dass man alles dagegen tut,/ beim nächsten Mal (8x) /Und einmal in vier Jahren kriegt man Wahlzettel in die Hand, /um ein kleines Kreuz zu machen, /damit alles seine Ordnung hat. / Danach werden wir wieder nach Hause geschickt mit der Bitte, jetzt ruhig zu sein, /denn es ist unsere Entscheidung, wer uns die nächste Krise zeigt. / Friede-Freude-Eierkuchen heißt das Wahlprogramm, /das immer noch am besten zieht in diesem schönen Land, wie jedes Mal (8x).-

(
www.motorradonline.de/test/fahrbericht/fahrbericht-aprilia-sxv-450-550---die-stunde-x.238054.htm): < Auszug aus einem Fahrbericht.- Siehe zu diesem Motorrad auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Aprilia.> - Fahrbericht Aprilia SXV 450/550. Die Stunde X. Die Hände sind feucht, der Atem ist flach. Endlich ist sie da, diese Stunde der Stunden, in der sie uns gehört. Zwei Jahre lang haben wir ihr entgegengefiebert wie kaum einer anderen je zuvor. Der Maschine, welche die Supermoto-Welt verändert – vielleicht.-

(
www.nzzfolio.ch/.../showarticle/57d7bc37-d5f9-4566-8d82-d2cce68024e4.aspx): < Man gelangt zu diesem Beitrag nur noch, wenn man bei Google die Angaben direkt eingibt> - < In diesem sehr informativen, literarische Quellen verwendenden Textauszug wird von dem Schweizer Nationalsport 'Schiessen' berichtet, für den - bislang glücklicherweise - "die Stunde X" ausgeblieben ist.  Der Titel des Beitrags spielt mit der Doppeldeutigkeit des Verbs.- Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Schiesswesen_ausser_Dienst. Zur Geschichte der Schweiz und vor allem zum Sonderbundskrieg http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Schweiz.> - NZZ Folio 10/05 .Sportlexikon.- Trifft sich gut von Richard Reich.  Schiessen: Schweizer Nationalsport, vorwiegend männlich. Vorschrift: «Teilnahmeberechtigt am Eidg. Feldschiessen sind Schützinnen und Schützen, die im Wettkampfjahr das 10. Altersjahr erreichen.» Tip: «Die technischen Abteilungen können auf Gesuch hin Stellungserleichterungen gewähren» (SSV, 2005). Knatternde Gewehre, donnernde Geschütze, jubelnde Menschenmassen, und das alles auf grüner Wiese, unter einem tiefblauen Himmel … So beginnt Meinrad Inglins politischer Heimatroman «Schweizerspiegel». Wir schreiben das Jahr 1912, unser Militär führt zu Ehren des deutschen Kaisers ein Manöver durch. «Wohl alles supponiert?» erkundigt sich der grosse Wilhelm ironisch und versetzt damit seinen Gastgebern einen gut gezielten Stich. Denn genau darin lag und liegt mittlerweile schon seit Jahrhunderten das Dilemma unserer Armee wie auch des zivilen Schützenwesens: Jeder Schuss ist «supponiert», und Treffer gibt es in der Praxis nur auf Papierscheiben oder dann als Fiktion mit Platzpatronen. Neun Jahre nachdem die Schweiz in ihrer heutigen Form komplettiert war, 1824, wurde in Aarau der Schweizerische Schützenverein gegründet, als erster «vaterländischer Grossverband» noch vor den Turnern, Sängern und Musikanten. Natürlich kümmerte sich diese sofort sehr mächtige Organisation vorab um die zivile Aufrechterhaltung der Wehrfähigkeit. Jedes Schiesstraining und jedes fröhliche Schützenfest zielte letztlich immer mit heiligem Ernst auf die Stunde X: auf den scharfen, auf einen Feind angelegten, eben nicht «supponierten» Schuss. Aber obwohl der Schützenverein zeitweise gar ein freiwilliges Schützencorps «für den Ernstfall» unterhielt, wollte die grosse Bewährungsprobe für unsere kollektive Schiessfertigkeit nicht kommen; allenfalls schossen Schweizer statt «gegen aussen» direkt aufeinander, etwa um sich ihre pointierten Vorstellungen von der richtigen Religion zu erläutern < Sonderbundskrieg. Siehe oben zur Geschichte der Schweiz.>. Im «Schweizerspiegel» wird diese Staulage in der Seele des Schützen anschaulich geschildert: Nach dem Kaisermanöver zu Beginn malt Inglin – in unverkennbarer Reverenz an Gottfried Kellers «Fähnlein der sieben Aufrechten» – das pulverdampfende Tableau eines kantonalen Schützenfestes von anno 1914, auf dessen Höhepunkt ausgerechnet die Meldung von der Generalmobilmachung eintrifft. Der Weltkrieg beginnt, das Schweizer Volk steht stante pede wie ein Fähnlein von Aufrechten bereit, doch schiessen werden unsere Präzisionsgewehre nun weniger denn je. Weil dieses neutrale Nichtschiessen im Grunde ja doch eine begnadete Sache ist, haben unsere Schützen ihren Ehrgeiz bald einmal in die sportliche Variante ihrer Leidenschaft gelegt. Hatte ein preussischer Agent bereits 1822 nach Berlin berichtet, dass sich die Schweizer «mit unbeschreiblichem Eifer» im Schiessen übten und dass in diesem seltsamen Land einfach überall Zielscheiben herumstünden, so trat unser ganzes Potential so richtig erst mit der Einführung des internationalen Wettkampfsports zutage. An den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit räumten wir 1896 in Athen gleich gründlich ab, sei es im Nationenwettbewerb, mit der «freien Sportwaffe» oder in der Sparte «Armeegewehr». Auf diese ersten Triumphe folgten, wie der Sportjournalist R. Häusermann im Buch «Stadion Schweiz» festhielt, zahllose weitere Trophäen in der «nie mehr abreissenden Schatzkammer des Schweizer Schützenruhmes». (...). Selbst wenn wir Schweizer hin und wieder herbe Rückschläge hinnehmen mussten (etwa die schwere Niederlage gegen die Amerikaner 1920 in Antwerpen) und selbst wenn die Zahl unserer Sportschützen neuerdings auch nicht mehr wächst, gilt nach wie vor, was Meinrad Inglin in seinem Roman 1938 festhielt: «Aus dem Bewusstsein des ganzen Volkes war nicht zu tilgen, dass die Schweiz die besten Schützen der Welt besass.» (Urheberrecht gilt auch im Internet: Verlinken erlaubt, Kopieren verboten.).



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10. reinen Tisch machen mit etwas (ugs.) < Vgl. F.1,29 >

eine Angelegenheit bereinigen, alles in Ordnung bringen; klare Verhältnisse schaffen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.ksta.de/html/artikel/1200142228984.shtml): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages. Der Beitrag enthält weitere, kursiv gekennzeichnete Phraeme.> -  Kölner Stadt-Anzeiger: "Der „Professor“ gab die Betrügereien zu" von  BENJAMIN JESCHOR, 23.01.08. Euskirchen / Bonn - „Ich will in meinem Leben reinen Tisch machen.“ Mit einem überraschenden Geständnis begann gestern vor dem Bonner Landgericht das Betrugsverfahren gegen den 55 Jahre alten Günther F. (alle Namen geändert) aus Euskirchen. Teilweise mit tränenerstickter Stimme und nervös zuckenden Augen räumte der gelernte Schreiner ein, ein Ehepaar und mehrere Bekannte um ihr Erspartes gebracht zu haben. Laut Anklage kam es zwischen September 2003 und März 2006 in 40 Fällen zum gewerbsmäßigen Betrug. Opfer wurden demnach vor allem die Eheleute Schmidt. Wie der momentan bereits aufgrund einer Vorstrafe in Haft sitzende Beschuldigte gestand, gaukelte er ihnen vor, bei einer Auslandsadoption behilflich sein zu können. Die Familie kenne er seit etwa zehn Jahren von gemeinsamen Treffen bei den Zeugen Jehovas: „Das war ein ganz enges Verhältnis.“ Offenbar wollte Frau Schmidt zwei Neffen aus ihrer südkoreanischen Heimat adoptieren. Günther F. gab nach eigenen Worten zunächst vor, mit dem Generalkonsul für Südkorea in Kontakt zu stehen. Für die Beantragung der Aufenthaltserlaubnis der Kinder brauche er 6000 Euro. Die wurden anscheinend genauso bereitwillig gezahlt wie immer weitere Forderungen des Angeklagten: Mal waren es 4500 Euro, die angeblich das Jugendamt verlange, dann standen 5000 Euro für die Vormundschaft an. Auf diese Weise sollen die Adoptionswilligen innerhalb von zweieinhalb Jahren mehr als 150 000 Euro an den Mann verloren haben. Ein „Teufelskreis“. Doch nicht nur das Ehepaar Schmidt verlor sein Geld an den vorbestraften Betrüger. Drei Bekannte sollen dem Paar weiteres Bargeld geliehen haben, das dann offenbar an Günther F. floss. Eines dieser Opfer soll zudem mehrere tausend Euro an den Beschuldigten gezahlt haben - ebenfalls für die Abwicklung eines Adoptionsvorgangs. Der Gesamtschaden beläuft sich laut Anklage auf mehr als 218 500 Euro. Für Günther F. ist sein Verhalten heute nicht mehr erklärbar. Er sei in einen „Teufelskreis“ hineingeraten und nicht wieder herausgekommen: „Die Sache ist völlig aus dem Ruder gelaufen.“ Zunächst habe er wirklich helfen wollen, doch dann steigerte sich der Schreiner nach eigenen Worten in diese Rolle hinein: „Ich glaubte fast selber daran.“ Er, der sich in seinem Leben immer als Versager gefühlt habe, hatte anscheinend Angst davor, „meinen Status und mein Ansehen einzubüßen“. Auch, dass er sich als Richter, Professor und Doktor ausgegeben habe, räumte der Beschuldigte ein. Als Motiv für die immer neuen erfundenen Zahlungsgründe nannte der Schreiner zudem seine finanziellen Schwierigkeiten. „Die Schulden wuchsen mir über den Kopf“, und von seinen Gläubigern habe er sich „an die Wand gedrückt“ gefühlt. „Ich möchte mich aufrichtig für diese verwerflichen Taten entschuldigen“, so der Angeklagte.-

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www.landvolk.net/142.htm): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> - Schlag auf Schlag. EU-Agrarkommissar Franz-Fischler will offenbar vor seinem Rückzug aus der Politik reinen Tisch machen. Mit seinem Vorschlag, alle Subventionen für Agrarexporte abzuschaffen, soll die WTO-Runde wieder Schwung erhalten. In der Tat haben die Vorschläge etwas Bestechendes, doch behutsames Vorgehen ist gefragt, meint Gabi von der Brelie, stellvertretende Chefredakteurin beim Landvolk.-

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www.herner-netz.de/Lokale-Termine/Schauspielhaus-Bochum/schauspielhaus-bochum.html): < Inhaltsangabe eines Theaterstückes.> - Neil LaBute, Some Girl(s). Schauspielhaus Bochum, Theater unter Tage: Ich will hier was erledigen. Etwas geradebiegen oder, weißt du? in Ordnung bringen.“ Ein Mann (Martin Rentzsch) will reinen Tisch machen mit den bisher vier wichtigsten Frauen in seinem Leben. Die er schnöde sitzen gelassen hat, vor zwei, fünf oder fünfzehn Jahren. Denn der Mittdreißiger, inzwischen ein etablierter Hochschullehrer und als „New Yorker“-Autor Mitarbeiter des einflußreichsten US- Kultur-Magazins, bereitet sich auf den Stand der Ehe mit der um zehn Jahre jüngeren Alexa vor. Und da soll nichts zurückbleiben aus der wildbewegten Vergangenheit..


-Die Wendung bezieht sich wohl auf den Schreib- oder Arbeitstisch, auf dem bei Arbeitsschluß keine Rechnungen, Schriftstücke usw. oder Werkzeuge liegen sollen. (Duden).



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11. den Ton angeben

bestimmen, was geschieht (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,395921,00.html): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.- Der sachlich gehaltene Textauszug enthält keine weiteren Phraseme, so dass das Phrasem im Titel besonders hervorsticht.> - © manager magazin. Heft 2/2006. GESELLSCHAFT. Gegenwart und Zukunft von Christian Rickens. Welche Milieus künftig in Deutschland den Ton angeben werden. Anhand regelmäßiger ethnologischer Einzelfallstudien und repräsentativer Umfragen ermittelt das Heidelberger Forschungsinstitut Sinus Sociovision seit Mitte der 80er Jahre die Schichtzugehörigkeit und die Wertorientierung der Deutschen. Die Gegenwart. Wie Milieuforscher die Deutschen von heute sehen. Menschen mit ähnlichem Lebensstil werden von den Forschern zu Gruppen zusammengefasst, den so genannten Sinus-Milieus. Das aktuelle Modell unterteilt die Deutschen in folgende zehn Milieus: "Konservative": das alte Bildungsbürgertum; gehobene Umgangsformen, konservative Kritik am Zeitgeist. "Traditionsverwurzelte": die Überlebenden der Kriegsgeneration, der Kleinbürger- oder Arbeiterkultur verhaftet. "Etablierte": das selbstbewusste Establishment; Erfolgsethik, Luxuskonsum. "DDR-Nostalgische": die resignierten ostdeutschen Wendeverlierer. "Bürgerliche Mitte": streben nach Wohlstand, einem sicheren Beruf und einem harmonischen Heim. "Konsummaterialisten": die materialistische Unterschicht; shoppen gegen die Abstiegsangst. "Postmaterielle": intellektuelle Selbstverwirklichung statt Karriere um jeden Preis. "Hedonisten": die junge, spaßorientierte untere Mittelschicht."Experimentalisten": die neue Boheme; Individualismus, Spontaneität und Patchwork-Karriere. "Moderne Performer": die junge, unkonventionelle Leistungselite.-

(
www.zeit.de/2003/50/P-Priest): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> - Das Pentagon gibt den Ton an von Henning Hoff | © DIE ZEIT 04.12.2003, Nr.50. Die Militarisierung der US-Außenpolitik beginnt nicht erst mit George W. Bush. Die Anschläge vom 11. September haben nicht alles verändert. In der amerikanischen Außenpolitik haben sie aber manche längerfristige Entwicklung beschleunigt. Dazu gehört der Hang zu „militärischen Lösungen“. Vortrefflich dokumentiert ist dies in dem Buch „The Mission“ von Dana Priest, die als Reporterin bei der Washington Post für Verteidigungspolitik zuständig ist. Ihre Hauptthese lautet: Seit dem Ende des Kalten Krieges haben die USA ihre Außenpolitik zu einem immer größeren Maße in die Hände der Militärs gelegt. Das Pentagon hat das Außenministerium nicht erst überflügelt, seit dort Donald Rumsfeld und Paul Wolfowitz den Ton angeben. Lange vorher sind den amerikanischen Streitkräften immer weiter reichende Aufgaben übertragen worden, oder sie haben sie usurpiert. Seit den neunziger Jahren erfüllt das US-Militär nicht nur „klassische“ Funktionen, sondern ist weltweit mit der Bekämpfung von Terrorismus und Drogenhandel, mit Katastrophenhilfe und der Umsetzung von Abrüstungsprogrammen befasst. Es agiert als Befriedungstruppe und nun im Irak auch als Besatzungsmacht.-

(
www.wissenslogs.de/wblogs/blog/forschern-auf-der-spur/biologie/2008-03-11/will-jemand-unsterblich-werden ): < Der fachsprachliche Beitrag enthält nur ein einziges Phrasem. Der Autor fragt sich, wie sähe eine Gesellschaft aus, in der Hundert- bis Zweihundertjährige bestimmen, was geschieht.> - Wie alt können Menschen werden? Als ich der Forscherin diese – naheliegende – Frage stelle, bleibt die Genetikerin vage. Alle bisher behaupteten Altersgrenzen für den Menschen seien bisher widerlegt worden. Laufend würde die Menschheit älter, und schließlich würden auch Schildkröten zweihundert Jahre alt. „Selbst diese Tiere und Menschen sind, entwicklungsgeschichtlich, nur Mutanten – relativ zueinander.“ Und wenn wir so lange gesund leben könnten: Was würde es uns bringen? Gebe es einen evolutionären Vorteil? Zellen mit Ewigkeitsanspruch trügen wir ja bereits in uns: nämlich unsere Fortpflanzungszellen, die sich nun mal bereits von all unseren Vorfahren bis zu uns reproduziert hätten. Der Alterungsprozess stehe im Wettlauf zwischen den akkumulierten Schäden, die jede Zelle im Leben anhäufe, und den Mechanismen, die dem vorbeugen oder die Schäden reparieren. Bei Würmern dominieren die Schadenskräfte jene für Vorbeugung und Reparatur – also leben sie nur kurz. Bei Mäusen ist dieses Verhältnis in Richtung der letzteren Kräfte verschoben, also leben Mäuse zwei Jahre statt zwei Wochen. Bei Menschen liegt ein noch günstigeres Verhältnis dieser Kräfte vor. Bezogen auf die Tierwelt werden wir bereits ziemlich alt. Manche Forscher sagen, wenn sich dieses wirklich erheblich weiter steigern ließe, dann sollten extrem alte Menschen schon aus statistischen Gründen irgendwo auf der Welt auftreten, ähnlich wie auch die (seltene) Kleinwüchsigkeit. „Vielleicht ist es eben doch leichter, klein zu bleiben als älter zu werden.“ Wenn aber Genetik und Medizin einmal ihre vielen Versprechen wahr machen, dann bleibt die Frage: Wie sähe eine Gesellschaft aus, in der Hundert- bis Zweihundertjährige womöglich den Ton angeben? In der man vielleicht im Alter von 135 Jahren in den Ruhestand geht und dann noch mal 70 Jahre weiterlebt? Was meinen Sie?

-Die Wendung geht von »Ton« im älteren Sinne von »Tonart, Melodie« aus. Wer den Ton angibt, bestimmt also, was gespielt wird. (Duden).





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12.  die Würfel sind gefallen

eine Entscheidung ist gefallen ist und es gibt kein zurück mehr


(http:de.wikipedia.org/wiki/Alea_iacta_est): < Zur Etymologie und zum Gebrauch des Phrasems.> - alea iacta est ist lateinisch und bedeutet wörtlich übersetzt „Der Würfel ist geworfen worden“. Die traditionelle deutsche Übersetzung lautet jedoch frei „Der Würfel ist gefallen!“ oder „Die Würfel sind gefallen!“. Das Sprichwort ist in dieser Version erstmals beim Geschichtsschreiber Sueton belegt: Am 10. Januar 49 v. Chr. erschien Julius Caesar mit seiner Armee am Rubikon, dem Grenzfluss zwischen der Provinz Gallia cisalpina und Italien, das kein römischer Feldherr mit seinen Truppen betreten durfte. Zunächst sagte Caesar: „Etiam nunc regredi possumus; quod si ponticulum transierimus, omnia armis agenda erunt.“ „Noch können wir zurück; wenn wir diese kleine Brücke überschreiten, wird alles mit Waffen auszutragen sein.“ – Sueton: Divus Iulius, 31. Während er noch unschlüssig dastand, kam ein Hirte heran, entriss einem Soldaten die Trompete, überschritt den Fluss und blies Alarm. Darauf sagte Caesar: „Eatur quo deorum ostenta et inimicorum iniquitas vocat. Iacta alea est.“ „Dorthin führt der Weg, wohin die Zeichen der Götter und die Schandtaten der Feinde rufen. Geworfen ist der Würfel.“ – Sueton: Divus Iulius, 32f. Der heute üblichen Bedeutung des Ausspruchs entsprechend soll Caesar damit die Unabänderlichkeit der aus der Überschreitung des Rubikon folgenden Ereignisse heraufbeschworen haben, im Sinne von „Die Entscheidung ist gefallen“, „Es gibt kein Zurück mehr“.-

(
www.fdp-ur.ch/): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> - WAHLEN 2008. Liebe Wählerinnen und Wähler. Die Würfel sind gefallen! Die FDP Uri hat im Wahlkampf auf Qualität und Persönlichkeiten gesetzt. Das überzeugende Wahlresultat unserer beiden Regierungsräte besticht und widerspiegelt die grossen Leistungen der zu Ende gehenden Legislaturperiode. Wir sind nach wie vor überzeugt, mit allen Kandidierenden über Persönlichkeiten verfügt zu haben, welche sich mit Charakter und Leistungsausweis für die Zukunft von Uri eingesetzt hätten. Die FDP Uri ist enttäuscht, dass es ihr nicht gelungen ist, ihre Sitzzahl im Landrat zu halten. Es hat sich nun aber auch auf kantonaler Ebene gezeigt, dass Schlagworte mehr Leute mobilisieren als konsequente und lösungsorientierte Sachpolitik.-

(
www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=spor&itemid=10069&detailid=441961): < Auch bei Sportberichten findet dieses Phrasem Verwendung.> - Für die Telekom Baskets hängt alles von letzten Spieltagen ab. Mit zwei Erfolgen wollen sich Bundesligisten auf Play-off-Runde vorbereiten - Samstag kommt rheinischer Rivale aus Köln nach Bonn von Gerhard Mertens. Bonn. Die Würfel sind gefallen. Seit dem 32. Spieltag, der bis auf zwei Begegnungen am Mittwoch stattfand, steht fest, welche Mannschaften sich in der Basketball-Bundesliga für die am 15. Mai beginnende Play-off-Runde qualifiziert haben.-

(
www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,424467,00.html): < Ein Beitrag zur Privatisierung der Deutschen Bahn. Das Phrasem wird von einem Politiker verwendet, der damit ausdrücken will, dass wichtige, irreversible Entscheidungen bereits getroffen worden sind. -  Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Bahn.> -30.06.2006. DEUTSCHE BAHN. Bahn-Börsengang inklusive Netz? Regierungssprecher Ulrich Wilhelm hat Meldungen widersprochen, wonach eine Entscheidung über den Börsengang der Deutschen Bahn AG bereits gefallen sei. Nach Medienberichten soll es jedoch darauf hinauslaufen, dass die Bahn beim Börsengang ihr Schienennetz behalten dürfe. (...). Es würden derzeit zwei Modelle intensiv geprüft. Zum einen sei dies das so genannte integrierte Modell, also die Privatisierung eines Teiles der DB in der derzeitigen Form mit Netz. Zum anderen sei es das Eigentumsmodell, bei dem der Bund weiterhin Eigentümer des Netzes bleibe, während der Netzbetrieb bei der Bahn AG liege. Alle weiteren Einzelheiten könnten erst im Kontext der intensiven Befassung im Herbst geklärt werden. Zudem sei es so, dass die Entscheidung nicht nur allein in der Regierung getroffen werde, sondern auch eine "ganz wichtige Sache des Parlaments" sei. Die Entscheidung erfolge auf der Basis der beiden Modelle, des integrierten Modells und des Eigentummodells, sagte der Regierungssprecher. Bahn soll Schienennetz angeblich behalten. Die "Süddeutsche Zeitung" hatte am Freitag berichtet, dass die Deutsche Bahn ihr Schienennetz bei einer Privatisierung behalten dürfte. Der Konzern solle entweder komplett mit dem Netz privatisiert werden oder juristisch den Besitz an den Schienenwegen überschrieben bekommen, zitiert die Zeitung Wolfgang Tiefensee. "Die Würfel sind gefallen für das integrierte Modell", sagte Tiefensee laut Vorabmeldung der Zeitung. Nun gehe es nur noch um Varianten. Damit habe sich der Bahn-Vorstandsvorsitzende Hartmut Mehdorn auch gegen einen Großteil der Verkehrspolitiker des Bundestages durchgesetzt, schreibt das Blatt weiter.

 

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