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A.2   KÖRPERLICHE ERSCHEINUNG

Da Phraseme zumeist negative menschliche Eigenschaften beschreiben, empfiehlt sich für den Gebrauch der folgenden Redewendungen eine gewisse Zurückhaltung.

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1. aussehen/dünn/lang/mager/...wie eine Bohnenstange/eine (richtige) Bohnenstange sein (ugs.; scherzh.) < Die Redewendung „eine (richtige) Bohnenstange sein“ ist äußerst selten im Internet belegt. >

Mit „Bohnenstange“ bezeichnet man in der Umgangssprache oft scherzhaft eine Person, die mager und sehr groß ist.


< Bloggeranfrage. > - Ich habe ein Problem mit meinem Gewicht. Trotz meiner Größe von 1,76m wiege ich nur 53kg. Ich komme mir dabei wie eine Bohnenstange vor, auch wenn andere sagen, es sei perfekt. Ich hätte gern ein paar Tipps zur gesunden Gewichtszunahme. Ich habe bereits mit dem Krafttraining begonnen, möchte aber nicht zu sehnig aussehen.

(
www.buchhandel.de/WebApi1/GetMmo.asp?MmoId=1318603...PDF -Gänsehaut ): < Kleiner Auszug aus einem Kriminalroman von R. L. Stine, Gänsehaut Doppelschocker 29. > - (...) Am Montagnachmittag begannen wir mit den Proben für das Stück. Miss Walker, die die Leitung übernommen hatte, stand auf der Bühne in der Aula und schaute zu uns herunter. Sie hielt einen dicken Stapel Bühnenmanuskripte unter dem Arm. Miss Walker hat gelockte rote Haare und hübsche grüne Augen. Sie ist ziemlich dürr, so dünn wie eine Bohnenstange. Eine sehr gute Lehrerin - für meinen Geschmack ein bisschen zu streng, aber eine gute Lehrerin. Alex und ich setzten uns nebeneinander in die dritte Reihe. Ich ließ meinen Blick über die anderen Schüler gleiten. Alle redeten wild durcheinander und wirkten ein bisschen aufgeregt.

< Bloggerkommentar. > - Wenn du mal 30 bist und immer noch aussiehst, wie eine Bohnenstange, obwohl du Unmengen isst und hart trainierst, dann bist du ein Hard gainer ( = jemand, der schwer oder fast gar nicht an Gewicht zunimmt - S.E.).

( http://www.ostsee.de/insel-usedom/phaenomenta.html.): < Auszug aus einem Reiseprospekt. > - (...) Erleben Sie die Faszination der verzerrten Spiegel und sehen Sie sich mal dünn wie eine Bohnenstange oder dick wie eine Kugel. Interessant sind die halbdurchlässigen Spiegel, die auch in der Spionage verwendet werden

< Bloggerkommentar. > - Jeder will schön sein. Doch schön sein ist ganz schön kompliziert. Manche Leute machen sich richtig kaputt bei dem Versuch, schön zu sein. Sie quälen sich so lange, bis sie dünn sind wie eine Bohnenstange. Oder sie pflastern sich mit Make-up zu, bis kein Sonnenstrahl mehr durchkommt.


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2.  in die Breite gehen (ugs.)

Wenn jmd. sehr dick und füllig wird, kann man umgangssprachlich das Phrasem „in die Breite gehen“ verwenden.


(http://unterhaltung.t-online.de/hollywood-hungert-weiter-wo-ist-das-vollweib-zeta-jones-geblieben-/id_16802014/index.): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages. > - Auch Britney ging in die Breite. Popstar Britney Spears ließ sich nach der Hochzeit mit Noch-Ehemann Kevin Federline ganz schön gehen. Die Rechnung dafür kam auch prompt: Sie wurde für ihren Speck und ihren permanenten Schlabberlook von der Presse verspottet. Doch die Pop-Prinzessin schien das herzlich wenig zu interessieren. Stattdessen gab sie folgendes Statement von sich: "Wenn ihr wollt, dass ich mir ein schickes Kleid anziehe, um mir bei 'Starbucks’ einen Kaffee zu holen, irrt ihr euch gewaltig. Seit meiner Hochzeit gehöre ich eben zu diesen Leuten, die sich ein bisschen gehen lassen." Nach der Geburt ihres zweiten Sohnes im September besann sie sich aber zum Glück eines Besseren und erscheint nun wieder mit Traummaßen.



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3. ein Dreikäsehoch sein (ugs.; scherzh.)

Dieses umgangssprachliche Phrasem wird – oft scherzhaft - von Erwachsenen oder auch von älteren Kindern verwendet, wenn sie von einem kleineren Kind sprechen oder wenn sie einem kleinen, altklugen Kind, zumeist einem Jungen, klarmachen wollen, dass er für etwas noch zu klein ist.
 


(http://www.wochenzeitung.paulinus.de/archiv/0546/report.htm.): < Bericht aus einem ägyptischen Schulzentrum. > - Eine Schule eröffnet Kindern eine Chance im Leben. Das Hallo ist groß, als wir den Kindergarten des Salam-Zentrums besuchen. Stolz zeigt uns ein Dreikäsehoch, dass er auf Englisch von eins bis zehn zählen kann. Und wir sind froh, dass eine Mitreisende Arabisch lernt und beim Zählen mithalten kann. Nebenan erleben wir und sind zutiefst beeindruckt, wie liebevoll mit geistig und körperlich behinderten Kindern gearbeitet wird. Mittlerweile werden 80 von ihnen hier betreut. 20 wohnen auf dem Gelände, 60 kommen tagsüber hierher, werden ganz individuell gefordert und gefördert. Betreut teilweise von Menschen, die selbst behindert sind. Ohne das Salam-Zentrum hätten sie alle kaum eine Chance im Leben. Die eröffnet das Salam-Zentrum vielen Kindern und Jugendlichen mit der El Mahaba School. 1988 eingeweiht, bietet sie heute rund 1600 Mädchen und Jungen aus dem Müllgebiet vom Vorschulalter an aufwärts eine solide Ausbildung. Die ersten haben es sogar schon bis zur Universität geschafft. Mittlerweile platzt die Schule aus allen Nähten. Man will eine zweite bauen. Aber, so rechnet Schulleiterin Schwester Dimiana vor, diese neue Schule für immerhin 2000 Schüler kostet rund sechs Millionen ägyptische Pfund, aber 900 000 Euro kann die Ordensgemeinschaft derzeit einfach nicht finanzieren. Dabei wäre eine zusätzliche Schule so wichtig.

(
http://www.dvd-palace.de/dvd-review-r5t194.htm.): < Die Inhaltsangaben von Filmen enthalten oftmals viele Phraseme. > - Der zwölfjährige Josh hat es gründlich satt, ein Dreikäsehoch zu sein. Nicht einmal mit der Achterbahn darf er fahren, weil ihm ein paar lächerliche Zentimeter fehlen. Zu allem Überfluss wird er noch von einem Wunsch-Automaten reingelegt, denn nichts passiert, als er sich wünscht groß zu sein. Am nächsten Morgen wartet jedoch eine Überraschung auf ihn... Er wacht auf - im Körper eines Josh, der 35 Jahre alt ist! Zuerst ein Schock, denn so hatte er sich das eigentlich nicht vorgestellt. Doch jetzt lockt die faszinierende Welt der Erwachsenen - und ein Abenteuer jagt das Nächste. (Film Big mit Tom Hanks).



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4. sich gleichen wie ein Ei dem anderen < Dieses Phrasem kann auch für Sachen verwendet werden. >

Die erstaunliche Ähnlichkeit von Personen oder Sachen wird mit diesem Phrasem ausgedrückt.

( http://www.spiegel.de/politik/ausland/0_1518_469984_00.html.): - < In diesem Spiegelartikel wird von einem bekannten Fall von Zwillingsbrüdern berichtet. Seit der Veröffentlichung des Beitrags haben sich für dieses polnische Zwillingspaar tragische Ereignisse ergeben. Siehe hierzu unter http://de.wikipedia.org/wiki/Kaczy%C5%84ski. insbesondere unter Jarosław Kaczyński (* 1949), polnischer Politiker, Ministerpräsident der Republik Polen (2006–2007), Zwillingsbruder Lech Kaczyńskis und Lech Kaczyński (1949–2010), polnischer Politiker, Präsident der Republik Polen (2005–2010), Zwillingsbruder Jarosław Kaczyńskis.

-05.03.2007. Online-Ratespiel. "Kannst du die Kaczynskis unterscheiden?" Die Zwillingsbrüder an der polnischen Staats- und Regierungsspitze sind selbst für Landsleute kaum zu unterscheiden. Ein Computerspiel soll nun der Verwechselbarkeit von Ministerpräsident Jaroslaw und Präsident Lech Kaczynski entgegenwirken: Das im Internet zugängliche Spiel "Kannst du die Kaczynskis unterscheiden?" funktioniert nach dem Prinzip der Fehlersuche auf ähnlichen Fotos mit ein- und demselben Motiv. Der Spieler muss per Mausklick in 45 Minuten 20 Fotos der beiden Zwillinge richtig zuordnen. Unter Spieleexperten erhielt es im Internet sieben von zehn möglichen Punkten. Es sei "gar nicht so einfach, wie man denkt", erklärten die Erfinder. Denn die beiden Politiker gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Selbst enge Mitarbeiter kommen angeblich ins Rätseln, wenn beide nebeneinander stehen. Kenner wissen jedoch um die kleinen Unterschiede: So hat Lech im Gegensatz zu seinem Bruder zwei kleine Leberflecken im Gesicht - einen an der Nase und einen auf der linken Wange. Außerdem sind seine Augen etwas runder als die von Jaroslaw.

< Bloggerkommentar. >- Erstaunlich ist aber, dass Apple es fertig bringt, Rechner, die sich wie ein Ei dem anderen gleichen als Maschinen für die geistige Elite und die Individualisten unter uns zu vermarkten - think different, aber doch bitte in genau der gleichen Optik wie die anderen Individualisten.



 

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5. ein blondes Gift sein (ugs.; scherzh.)

Mit diesem umgangssprachlichen Phrasem, das heute leicht veraltet wirkt, bezeichnet man scherzhaft Blondinen, die auf Männer erotisch attraktiv und verführerisch wirken.


-
Für die amerikanische Filmschauspielerin Marilyn Monroe gebrauchte man häufig den Ausdruck „blondes Gift“.

(
www.zeit.de/2000/45/Stehen_geblieben_)  bzw. Stehen geblieben! | Feuilleton | ZEIT ONLINE - Die Zeit  Jahrgang: 2000Ausgabe: 45): <Filmbesprechung. Siehe hierzu auch http://de.wikipedia.org/wiki/Detlev_Buck. > - Jetzt ist Buck zurück aufs Land gegangen, ins Hochsauerland, in einen Ort mit gleichmäßiger Fachwerkbebauung und einem entsprechenden Biedersinn. Aus der Großstadt hat er ein blondes Gift mitgebracht. Das stiftet Unruhe unter den oberen Fünf des Ortes und sät Eifersucht unter ihren Frauen.


<
Kommentar aus einer Schreibwerkstatt. Aus den Ratschlägen werden die Konnotationen dieses Phrasems deutlich. >  (...). Dazu solltest du aber aufhören, die Menschen mit einer sehr negativen Wertung zu belegen. Es beginnt mit dem blonden Gift, was für mich keinerlei Bezug hat. Du schreibst einfach, die Kellnerin, ein blondes Gift – und gut. Aber wieso siehst du sie als blondes Gift? Was verstehst du darunter und was hat sie (dir an)getan? (...)

(
http://www.goerntkai.de/urlaub/scotland2007/10-Di.shtml.): < Aus einem Reisebericht. -  Das Phrasem "blondes Gift" wird später durch 'Miss Überschwang' und durch den Satz "Zum Zahlen hat sie mich dann in den Whisky-Laden abgeschleppt" näher charakterisiert. >: - Tomintoul in Schottland ist ein ganz nettes, kleines Örtchen, an dem der Tourismus alles andere als spurlos vorübergeht. Von zehn bis zwölf Geschäften sind vier oder fünf Kunst- und Souvenierläden. Als ich den ersten Laden betrete, freut sich auch gleich so ein blondes Gift um die 30 mit "Hi there!" und einem breiten Lächeln im Gesicht über mein Erscheinen. Ich grinse zurück und bin froh, dass ich die Auslagen doch in Ruhe betrachten kann. Angeboten werden - natürlich - Wollprodukte in den karierten Schottenmustern, den 'Tartans' . Schals, Mützen, Kilts. Die allgegenwärtigen Miniaturen von William Wallace alias Mel Gibson mit dem blau-weißen Gesicht, Highlandern mit Claymore in Kampfstellung und Dudelsackpfeifern fehlen nicht. Nessie ist zwar nicht in allen Varianten vorhanden, aber dennoch in Plüsch und Tartanmütze allhier. Darüber hinaus gibt es den üblichen Ramsch aus Porzellan, Schmuck mit keltischen Motiven und ... Musik-CDs (verdammt!). Ich suchte mir drei Stück aus, nicht bedenkend, dass die einzig andere Person in diesem Laden die Kassiererin Miss Überschwang ist. Sie hat auch meine Auswahl reichlich gelobt und mir besonders zu den 'Red Hot Chilli Pipers' gratuliert. Zum Zahlen hat sie mich dann in den Whisky-Laden abgeschleppt. Dort hinter der Theke degustierte soeben der Besitzer des Spirituosen-Fachgeschäfts, kenntlich an der roten Nase, eine bernsteinfarbene Flüssigkeit in einem etwas zu groß geratenen Weinglas. Na denn wohl bekomm's

(
www.wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=13510871&top=SPIEGEL): < Hellmuth Karasek verfasste diese literarisch sehr anspruchsvolle Besprechung  des Spielfilms "Auf Liebe und Tod"  von François Truffaut. Siehe zum Autor auch http://de.wikipedia.org/wiki/Hellmuth_Karasek Das Zitat enthält noch weitere, kursiv markierte Phraseme. Interessant der Hinweis auf Georg Büchmann. >   - DER SPIEGEL 5/1984 vom 30.01.1984, Seite 160c-161a. Autor: Hellmuth Karasek: Wie im Leben. "Auf Liebe und Tod." Spielfilm von François Truffaut. Frankreich 1983; 111 Minuten; Schwarzweiß. -  Eine Frau und ein Mann steigen auf einen nächtlichen Hügel bei ihrer Heimatstadt. Obwohl der Mann unter Mordverdacht steht und die Frau alle Hände voll zu tun hat, ihn vor der Polizei zu verstecken, stehen sie da in der nächtlichen Idylle, blicken hinab und preisen gerührt, den Blick ins geliebte Tal gerichtet, ihre Heimat. Die zeigt der Film gleich darauf, und was man sieht, ist ein ödes Planquadrat, von Straßenlaternen beleuchtet: Los Angeles könnte bei Nacht so aussehen, aber auch jede x-beliebige Neubauwüste von Marseille bis Kiel. Die Szene, ebenso rührend wie albern, verrät Truffauts Programm für seinen neuen Film: Er ist, wie schon "Die Frau nebenan", eine Eloge auf das kleinkarierte Leben in der Provinz; und er ist eine Parodie auf die Filme der "Schwarzen Serie" und deren Sujet vom unschuldigen Hauptverdächtigen und der treu ihm durch dick und dünn folgenden Frau, die er erst übersieht, dann verabscheut und schließlich heiratet. Truffaut hat seinen Film daher in anachronistischem Schwarzweiß gedreht, und die Geschichte ist so hanebüchen ( S.161) und so außer Atem erzählt, daß die Leichen nur so aus ihr hervorpurzeln. Der Held geht zur Entenjagd - und, bums, schon liegt der Galan seiner Ehefrau tot am Boden. Der Ehemann der Untreuen wird verdächtigt, patsch, schon ist sie tot. Einer zwielichtigen Filmtheaterkassiererin steckt ein Messer im Rücken, als hätte sie im schönsten Hitchcock gelebt, der Mörder schließlich richtet sich am Ende selbst, und das in dunkler Nacht in einer hell erleuchteten Telephonzelle. Nur Kino ist schöner! So rasant die Handlung, so provinziell die Besetzung. Der Held betreibt ein Maklerbüro im Souterrain, die Heldin glänzt in ihrer Freizeit in Laientheateraufführungen (man spielt Victor Hugo), die Eifersucht kreist um ein blondes Gift, die (sic) keine großen Seitensprünge machen kann: Auch da tut''s ein Provinzhotel, durch das Provinz-Privatdetektive tapsen. Und erst die Polizei. Wenn der Kommissar sich beim Verhör zwischendurch routiniert die Hände waschen will, wie es seine großen Kollegen im amerikanischen Kino cool tun, dann platzt die Wasserleitung - unfreiwillige Komik lauert überall. Für Cineasten ist das ein Film voller Anspielungen, ein Büchmann geradezu, gespickt mit Zitaten aus Hitchcock, Hawks, Capra und - Truffaut. Da behauptet der Mann, sich hoffnungslos nur in Blondinen verlieben zu können (er wird von dem angeknitterten Jean-Louis Trintignant gespielt), und erliegt doch der bedingungs- und erbarmungslosen Zuneigung seiner schwarzhaarigen Sekretärin und Retterin (Fanny Ardant). In Wahrheit, ob blond, ob braun, guckt der Beinfetischist, der er wie sein Regisseur Truffaut ist, aus seinem Kellerbüro nur nach hochhackigen Frauenbeinen - und das durch eine Milchglasscheibe. Wer will, kann auch darin ein Zitat sehen: Truffaut, der sich selbst zitiert, seinen "Mann, der die Frauen liebte". So ist der Film schnell, lieb, liebevoll, spöttisch und witzig - vielleicht auch ein bißchen niedlich und ein wenig nichtig. Einer, der Blondinen bevorzugt, heiratet eine Schwarzhaarige. In Schwarz-Weiß. Ein vermeintlicher Mörder ist unschuldig, sein Freund und Helfer ein Mörder. Hitchcock in der Provinz. Parodiert Truffaut das Leben oder doch nur das Kino?

(http://www.buechereule.de/wbb2/thread.php?threadid=23920.): - < Manche schon fast veralteten Phraseme können durch eine Verwendung als Buch- oder Filmtitel wieder in der Sprache lebendig werden. - Hier handelt es zudem noch um einen wortspielerischen Gebrauch des Phrasems: Eine blonden Kellnerin vergiftet einen Gast. >  - Blondes Gift von Duane Louis. Heyne, September 2007, 335 Seiten. Originaltitel: The Blonde. Aus dem Amerikanischen von Frank Dabrock. - Handlung (Klappentext): Das Buch: „Ich habe Ihren Drink vergiftet!“ Damit beginnt für den eher biederen Reporter Jack Eisley ein wahrer Albtraum. Eine attraktive Blondine, mit der er eben noch harmlos geflirtet hat, behauptet, die Einzige zu sein, die das Gegenmittel besitzt. Ihre Bedingung Jack darf nicht von ihrer Seite weichen – denn sonst würde sie sterben. Für Jack, der die ganze Sache als einen üblen Scherz abtun will, beginnt die mörderischste Nacht seines Lebens. Als er auf Agenten einer geheimen Regierungsbehörde, eine gewalttätige Kellnerin, durchgeknallte Taxifahrer und einen Profikiller trifft, beginnt er langsam, die Geschichte der Blondine zu glauben.- Zum Autor (Klappentext): Duane Louis heißt im wahren Leben Duane Swierczynski und ist Chefredakteur des Philadelphia City Paper. Für seinen Roman The Wheelman wurde er für den Gumshoe Award nominiert, die Filmrechte wurden verkauft. Er lebt in Philadelphia, wo auch seine Romane angesiedelt sind. Weitere Informationen finden sich unter www.duaneswierczynski.com.  Meine Meinung: Blondes Gift ist ein schneller, gemeiner Thriller, wie sie momentan anscheinend beliebt sind. Die stilistische Ausstattung ist ganz auf eine Hollywood-Verfilmung zugeschnitten. Es gibt jede Menge Machosprüche. Wer da also empfindlich ist, sollte Abstand halten. Es gibt anfangs zwei abwechselnde Handlungsfäden. Zum einen, die des Reporters Jack, der von einer ihm unbekannten Blondine aus rätselhaften Gründen vergiftet wird. Fortan sind die beiden aneinandergekettet und screwballartige (?), actionreiche Thrillerszenen folgen. Das wechselt sich mit den Abschnitten mit dem psychopathischen Killer Kowalski ab, die alles andere als originell oder klischeefrei sind. Schnell werden die beiden Handlungsfäden miteinander verknüpft. (...). Duane Louis, überall außer in Deutschland verlegt als Duane Swierczynski, reiht sich ein in die Reihe neuer, typisch amerikanischer Thrillerautoren wie David Hosp oder Jeff Abbott.
                             


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6. jmdm. über den Kopf wachsen (ugs.) < Vgl. auch das sehr häufig belegte Phrasem „etwas wächst jmdm. über den Kopf“ in den Kapiteln B.2.11,7 und F.15,16 >  

Mit diesem umgangssprachlichen Phrasem drückt man aus, dass Kinder stark gewachsen sind, den Eltern gegenüber unabhängig geworden sind und sich von ihnen nichts mehr vorschreiben lassen.


(
http://www.krimi-forum.net/Datenbank/Autor/fa000173.html.): - < Auszug aus der Biographie einer Krimiautorin. > - Als Ursel Scheffler 39 Jahre alt war ging es mit Sack und Pack, Kindern, Mann und Hund sowie hundert Bücherkisten nach Hamburg. 5 Jahre später entstand hier „Kommissar Kugelblitz“. Inzwischen sind ihr ihre Kinder über den Kopf gewachsen und der Bücherberg auch. Bis heute sind über 200 Kinderbücher in deutschen und ausländischen Verlagen erschienen, dazu Lizenzausgaben in über 20 verschiedenen Sprachen. „Kommissar Kugelblitz“ war eines ihrer erster Bücher im Schneider Buch Verlag, viele weitere folgten. Sogar in China kennt man ihn - als Lao K. Teng Tschang!

(
http://www.raumfahrer.net/raumfahrt/marsrover2003/pathfinder.shtml.): < Bericht aus der Raumfahrtforschung. > - Wenn man die beiden Mars Exploration Rover des Jahres 2003 im Vergleich mit Sojourner betrachtet fällt einem unwillkürlich das Bild von Kindern ein, die ihrer Mutter über den Kopf gewachsen sind: Brachte Sojourner bei einer Schulterhöhe von 28 Zentimetern gerade einmal 11,5 Kilogramm auf die Waage, so kommt jeder der beiden neuen Rover auf 185 Kilogramm "Lebendgewicht".

(http://www.smago.net/heike-sander-engel-kommen-wieder,,,,48968.html.): < Auszug aus einer Autobiographie. - In diesem Zitat ist der kleine Bruder der größeren Schwester "über den Kopf gewachsen" d.h. er ist schneller gewachsen und jetzt größer als sie. > - Und hier stellt sich Heike Sander Ihnen mit eigenen Worten vor...: Am 12. Januar 1974 wurde ich in Erlenbach am Main, im Tierkreiszeichen Steinbock geboren. Um genau 23:55 Uhr erblickte ich das Licht der Welt, 5 min. länger wollte ich nicht mehr warten, denn dann wäre ich ein Sonntagskind geworden, aber das bin ich auch so. Aufgewachsen in einem kleineren Dorf, behütet von meinen Eltern, hatte ich eine glückliche Kindheit. Mit 5 Jahren bekam ich dann noch ein Geschwisterchen, einen Bruder namens Peter, der mir heute über den Kopf gewachsen ist. Wir hatten zwar nie große Reichtümer, aber unsere Eltern haben uns sehr vieles ermöglicht. Darauf bin ich besonders stolz, denn ich weiß, dass es für sie bestimmt nicht immer leicht war, sie mussten für alles was sie sich erschaffen haben, viel arbeiten, dies hat mich auch sehr geprägt. Daraus habe ich auf jeden Fall gelernt, wenn man etwas erreichen will, muss man hart dafür arbeiten!

 

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7. gut bei Leibe sein < Im Internet ist dieses Phrasem selten belegt. >

Dieses, nicht allzuoft belegte, Phrasem drückt aus, dass Erwachsene, zumeist Männer, gut beleibt und wohlgenährt sind.


< Klassisches konstruiertes Beispiel. > - Der Bademeister war recht gut bei Leibe und machte einen eher gemütlichen Eindruck.

(
www.nzzfolio.ch/www/d80bd71b-b264-4db4-afd0.../showarticle/5418e42c-e992-4aa2-b8f2-8c91d8c123cd.aspx ): < Verwendung des Phrasems in erinem Buchtitel. > - Rudolf Schenda, 1930 in Essen geboren, war bis vor vier Jahren in Zürich Professor für Europäische Volksliteratur. Nach dem Studium von Romanistik und Anglistik in Deutschland, Frankreich und Massachusetts, USA, begann er seine Universitätslaufbahn in Palermo als Lektor für deutsche Sprache und Literatur. Schon in seiner Habilitationsschrift «Volk ohne Buch», die er in Tübingen einreichte, zeigte sich sein Interesse an der Geschichte der Kommunikation. Von da an untersuchte Schenda mündlich Erzähltes, Sagen, Märchen und forderte immer wieder, die Literatur der kleinen Leute in den Kanon der Universitäten aufzunehmen. Der Körper und seine Krankheiten interessierten ihn dabei in den Erzählungen besonders, und er hat sich lange mit Volksmedizin beschäftigt. Vor kurzem hat er «Gut bei Leibe - hundert wahre Geschichten vom menschlichen Körper» zusammengetragen und veröffentlicht, eine Innen- und Aussenansicht des Körpers von den Haaren bis zu den Zehen. Das Gespräch mit Rudolf Schenda führte Jacqueline Schärli.- Herr Schenda, wie geht es Ihnen in Ihrem Körper heute?- Heute geht es mir gut. Das liegt am Wetter. Ich bin grundsätzlich ein ängstlicher Mensch, der Furcht hat vor allen möglichen Dingen, und dazu gehören auch Tiefdruckgebiete. Alles, was zwischen Regen und Sonne liegt, strengt mich an. Das liegt wohl hauptsächlich an meinem Alter.-

(
www.olaf-lezinsky.privat.t-online.de/Pan/Downloads/Kapitel1.pdf): - < Literarischer Beleg des Phrasems. > - Erster Gesang. Die Wirtschaft. Rückkehr des jungen Herrn. Die erste Begegnung im Stübchen, die zweite bei Tische. Des Richters wichtige Lehre von der Artigkeit. Des Kämmerers politische Bemerkung über Moden. Beginn des Zwistes um Mutz und Falk. Die Klagen des Wojski. Der letzte Gerichtsfron. Ein Blick auf die damalige politische Lage Litauens und Europas. 

Litauen! Wie die Gesundheit bist du, mein Vaterland!
Wer dich noch nie verloren, der hat dich nicht erkannt.
In Deiner ganzen Schönheit prangst du heut' vor mir,
So will ich von dir singen, - denn mich verlangt nach dir!
 
O heil'ge Jungfrau, Czenstochowas Schirm und Schild,
Leuchte der Ostrabrama! Du, deren Gnadenbild
Schloss Nowogrodek und sein treues Volk bewacht:
Wie mich, als Kind, dein Wunder einst gesund gemacht,
Als von der weinenden Mutter in deinen Schutz gegeben,
Ich das erstorb'ne Auge erhob zu neuem Leben,
Und konnte gleich zu Fuß in deine Tempel geh'n,
Gerettet, Gott zu danken fürs Heil, das mir gescheh'n:
So wird zum Schoß der Heimat dein Wunder uns wiederbringen!
Indessen trage du mir der sehnenden Seele Schwingen
Zu jenen waldigen Hügeln, zu jenen grünen Auen,
Die weit und breit sich dehnen am Niemenstrom, dem blauen, -
Zu jenen Feldern, prangend voll bunter Ähren und Garben,
Wo goldig strahlt der Weizen, der Roggen silberfarben,
Rübsamen bernsteinhell, Buchweizen schneeig blüht,
In jungfräulichem Rot der durstige Quendel glüht,
Und, wie ein Band, durch Alles der grüne Rain sich schmiegt,
Drauf da und dort ein Birnbaum still die Krone wiegt. (...).
16
Und jedes Lieb jungfräulich dem schuldlosen Gemüt.
 
Thaddäus war wohl schon fast zwanzig Jahre alt,
Und Wilno, die große Stadt, seit Jahren sein Aufenthalt;
Doch war er von einem Priester, der ihn treu bewahrt,
Gar streng erzogen worden in der Väter Art.
So bracht' der denn nach Hause der herben Zucht Gewinn:
Ein schuldlos-reines Herz und einen lebendigen Sinn;
Doch auch nicht wenig Neigung, über die Schnur zu hauen.
Im Voraus plant' er schon in fröhlichem Selbstvertrauen:
Die langentbehrte Freiheit nun zu genießen nach Lust;
Jung war er, flink und stattlich, und war sich auch dessen bewusst:
An Kraft und Frische war er seiner Eltern Kind –
Er hieß Soplica – und alle Soplicas sind
Bekanntlich gut bei Leibe und voll gesunder Kraft,
Zum Waffenhandwerk einzig, nicht so zur Wissenschaft.



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8. aus den/allen Nähten platzen/gehen (ugs.) < Die Verbvariante „aus allen Nähten platzen“ ist im Internet am geläufigsten. Belege mit „gehen“ sind dagegen eher selten. Bei Personen ist dieses Phrasem im Internet insgesamt sehr selten belegt, dagegen finden sich sehr viele Belege bei nichtpersonalen Subjekten (Räumen, Möbelstücken usw.). Vgl. dazu G.5,2 >

Wenn Personen so dick geworden sind, dass sie kaum noch in ihre Kleider passen und man befürchten muss, dass die Nähte ihrer Kleidungsstücke platzen, kann man dieses Phrasem in der Umgangssprache in scherzhaftem, aber auch in vorwurfsvollem Ton verwenden.

( Vollgefressene Tonne! Du platzt aus allen Nähten - Deutschlands ...   www.deutschlands-dicke-seiten.de ):

Unverblümter mütterlicher Ratschlag): Du vollgefressene Tonne! Wenn Du so weiter alles in Dich hineinstopfst,  platzst Du bald aus allen Nähten.

(
www.yu-1.de/wbb2/thread.php?goto=nextnewest&threadid=7368&sid=87dfc857f830dda8e826206d4c00197d ): < Bloggerkommentar. > - Schlankheitswahn??- Ja, aber es gibt auch viele Mütter mittlerweile die so eine Meinung an ihre Töchter weitergeben. Letztens beim Shopping habe bei der Umkleide so was beobachtet. Da ist ein ca. 16-jähriges Mädchen rausgekommen, also echt, die hatte wirklich keine schlechte Figur. Und ihre Mutter sagt zu ihr: Also langsam musst du aufpassen, du platzst bald aus allen Nähten. Ich war echt geschockt. Kann sowas gar nicht verstehen...das ist doch nicht normal oder?

Belege mit nichtpersonalen Subjekten (Räume, Möbelstücke usw.). Vgl. dazu G.5,2

(www.stern.de/auto/service/:Autobahnrastst%E4tten-Hier-H%F6lle/631449.html ): < Das Phrasem wird in diesem umfangreicheren Beleg gleich zweimal verwendet: a) einerseits für die ganze Autobahnraststätte und b) für die Kühlkammer. In Spitzenzeiten kommen drei Mal so viele Gäste wie gewöhnlich und die Autobahnraststätten müssen sich logistisch darauf einstellen (mehr Personal, frühere Öffnungszeiten usw.). Der Text enthält noch weitere kursiv markierte Phraseme, wie z.B. "Hier ist die Hölle los" oder "Mit Mann und Maus, Kind und Kegel". Das Phrasem "Hier ist die Hölle los" im Titel soll die Aufmerksamkeit des Lesers wecken. > Autobahnraststätten. "Hier ist die Hölle los". Martin Kammerer, betreibt die Raststätte "Baden-Baden" an der A5 Richtung Basel. In der Reisezeit platzen viele Autobahnraststätten aus allen Nähten, an Spitzentagen kommen drei Mal so viele Gäste wie gewöhnlich. Ein Besuch bei der Raststätte "Baden Baden" an der A5 Richtung Basel. Die heiße Phase beginnt bereits zur Wochenmitte. Bevor am Freitagmittag die großen Reisewellen über Raststätten wie Irschenberg, Baden-Baden oder Ahlhorner Heide heranrollen, werden die Lager aufgefüllt. Wenn Papa dann nach dem mittäglichen Feierabend die Familie einpackt und Richtung Süden aufbricht, glühen die Autobahnen. Besonders A1, A3, A5, A8 und A9 kommen bis zum späten Abend nicht mehr aus den Verkehrsnachrichten heraus. Einer, der sich besser als andere mit den Staus arrangieren kann, ist Martin Kammerer, Betreiber der Raststätte Baden-Baden an der A5 Richtung Basel. "Richtig los geht es am Freitagmittag, so ab zwölf", erzählt er, "dann wollen alle los in Urlaub und Wochenende. Bis zum Abend ist hier die Hölle los. Am Samstagmorgen geht es früh weiter und dauert bis zum späten Nachmittag." Wenn die Deutschen Urlaub haben, kennen sie kein Halten mehr. Mit Mann und Maus, Kind und Kegel geht es dann in die schönste Zeit des Jahres. Die 370 deutschen Raststätten sind zumeist der erste Anlaufpunkt auf dem Weg ins Zwei-Wochen-Glück. "In erster Linie schauen wir nach Nordrhein-Westfalen", erzählt Martin Kammerer und blickt auf den fließenden Verkehr der A5 in Richtung Süden, "nach drei bis vier Stunden und 400 Kilometern machen die Leute bei uns ihre erste Pause, erfrischen sich und müssen Tanken. Um dem Ansturm aus NRW, aber auch aus Belgien, Holland, England und Skandinavien am Wochenende Herr zu werden, arbeiten hier statt 15 dann 20 bis 25 Personen." Die miefig piefigen Raststätten von einst gehören längst der Vergangenheit an. Der Druck von gigantischen Autohöfen und Fastfood-Filialen wie McDonalds und Burger King war so groß, dass der bundesweite Betreiber Tank und Rast in den letzten Jahren mächtig draufgesattelt hat. So wie die Raststätte von Martin Kammerer präsentieren sich die meisten Stationen entlang der Autobahnen. Gefällige Farben, hier ein Lavazza-Café, da ein kleines Bistro oder ein integrierter Burger King, dazu lachende Mitarbeiter und ein gigantisches Speisenangebot für jung und alt. (...) An den Raststätten ist immer etwas los. Zwei bis dreimal im Jahr kommt es sogar vor, dass eine Ehefrau im Verkaufsraum vergessen wird und der Mann mit leerem Beifahrersitz weiter fährt. Lavazza-Charme statt Kaffeebrühe. "Wir wechseln unser Speisenangebot mehrfach am Tag", so Kammerer, "Pommes, Currywurst und Schnitzel sind nach wie vor die Renner. Doch auch Kuchen, Nudeln, Pizza, Salate und Antipasti laufen sehr gut – gerade bei warmem Wetter." Vor dem Urlaubswochenende sind die Lager voll. 800 Kilogramm Pommes, 4.000 Würste und 3.000 Schnitzel lassen die Kühlkammer aus allen Nähten platzen. Gleich nebenan liegt im Tiefgeschoss eine eigene Konditorei. Eine Etage höher wird gerade gekocht. Kammerer ist stolz auf sein Küchenteam, das bevorzugt aus Frankreich an die Raststätte kommt. Ein Stück weiter blicken die Gäste auf eine überdimensionale Kühltheke mit Getränken. Wasser jeglicher Art mit und ohne Kohlesäure, mit zartem Zitronengeschmack oder sanfter Perlung ist besonders im Sommer ein Renner. Coca-Cola oder Fanta haben längst schwer mit Energy Drinks wie Red Bull zu kämpfen. Martin Kammerer: "Red Bull passt einfach gut an die Autobahn. Das kommt daher unglaublich gut an - in fast jeder Alterstruktur. Besonders aber junge Leute und die über 30 Jahre." Die Zeiten, in denen es an der Autobahntanke aus einer alten Thermoskanne eine wenig ansehnliche Brühe namens Kaffee zu trinken gab, sind lange vorbei. Baden-Baden setzt wie die meisten anderen Betriebe auf eine italienischen Kaffeebar mit Lavazza-Charme. Cappuccino, Latte Macchiato, Espresso und Co. sind heiß begehrt – auch im Sommer. "Viel mehr geht nicht". Mit den gestiegenen Kraftstoffpreisen haben die Rastplätze nicht zu kämpfen. "Die Treibstoffkosten ändern nichts am Konsum der Kunden", berichtet Martin Kammerer, "die Stimmung ist in keinem Fall schlecht." An einem normalen Tag machen rund 2.000 Kunden an der Raststätte Baden-Baden Station. Am Wochenende sind es 4.000 - an einem echten Spitzenwochenende können schon einmal bis zu 6.000 Leute durch das Eingangsportal strömen. Überraschend gering präsentiert sich auf den ersten Blick das tägliche Spritvolumen. Hier liegt die Tankstelle zwischen 20.000 und 30.000 Litern - in Spitzenzeiten können es auch einmal bis zu 40.000 Liter sein, wobei durchschnittlich 50 Liter pro Kunden gesogen werden. Viel mehr lassen die fünf Zapfstellen nicht zu. "Wenn man davon ausgeht dass ein Tankvorgang mit abkassieren circa acht Minuten dauert, ergibt sich daraus eine Dauerbelegung der Säulen von 21 Stunden. Viel mehr geht nicht", so Kammerer. Wenn die Müdigkeit dann doch einmal besonders groß ist, geht es nebenan ins Hotel. Die knapp 40 Zimmer haben eine Auslastungsquote von 63 Prozent. Während der Ferienwochenenden ist kaum ein Zimmer zu bekommen. Viele sind Stammgäste und machen eine Zwischenstation an der Raststätte Baden-Baden. Am Wochenende kommen aber nicht nur die Urlauber. Traditionell steuern pro Tag rund 20 Busse die Raststätte am Tor zum Schwarzwald an. Wenn hungrige Bustouristen nach einer durchfahrenen Nacht einlaufen, öffnet die Burger-Braterei gerne etwas früher oder es werden schon einmal die ersten Würste auf den Grill gelegt. Und wenn nichts mehr hilft: die Autobahnkirche liegt gerade einmal 200 Meter entfernt. Stefan Grundhoff; press-inform.-

(
www.bllv.de/cms/index.php?id=3708): < Das Phrasem wird gerne in bezug auf Gebäude gebraucht, wie z.B. Schulen, Universitäten, Stadien usw.. Der Text enthält weitere kursiv markierte Phraseme. > - Run auf bayerische Gymnasien - ohne Lehrer. Kultusministerium zieht bei Nachwuchskräften für das Lehramt Gymnasium den Kürzeren / BLLV-Präsident Wenzel: „Bessere Ausbildung und Entlastung der Lehrkräfte“. Die personelle Situation wird sich an bayerischen Gymnasien in absehbarer Zeit wesentlich verschärfen. Während die Übertrittsquote von Jahr zu Jahr steigt und Gymnasien aus allen Nähten platzen, fehlen Lehrer, die die wachsende Zahl der Schüler unterrichten sollen. Nach Berechnungen des BLLV haben die Erstsemesterzahlen zwar zugenommen, doch nur zwischen einem und zwei Drittel schließen das Studium in den Naturwissenschaften für das Lehramt Gymnasium ab. „Im Laufe ihres Studiums treffen viele Studierende die Entscheidung gegen den Lehrerberuf“, erklärte BLLV-Präsident Klaus Wenzel und nannte die Ursachen: „Mangelnde Attraktivität des Lehrerberufs, deutlich bessere Verdienstmöglichkeiten in der Wirtschaft und eine falsche Schwerpunktsetzung im Studium. Das, was die Studierenden im Lehramtsstudium vermittelt bekommen, orientiert sich mehr an den Bedürfnissen der Wirtschaft als an den Bedürfnissen des Lehrberufs an Gymnasien.“ Ein Beispiel: Von dem Studienjahrgang 2001 mit Mathematik in der Fächerkombination waren am Ende der Studienzeit nur noch 128 vorhanden - das ist weniger als die Hälfte, denn 273 hatten angefangen. Wenzel forderte, die Stagnation in der gymnasialen Lehrerbildung zu durchbrechen. „Weil die Anforderungen, die moderner Unterricht an Lehrkräfte stellt, enorm gestiegen sind, müssen angehende Gymnasiallehrer/innen darauf vorbereitet werden. Es darf sich nicht länger nur alles um fachliche Inhalte drehen, im Mittelpunkt müssen vielmehr neue Lernmethoden oder didaktische Erkenntnissen stehen.“ An die Staatsregierung richtete er den Appell, die Attraktivität des Lehrerberufs auch durch entlastende Maßnahmen zu steigern. Die Gymnasien platzen aus allen Nähten, die Klassen sind zu groß. Lehrer und Schüler finden sich in riesigen anonymen Schulbetrieben wieder. Die Unterrichtsbedingungen haben sich kontinuierlich verschlechtert. Die Gymnasien stehen vor einer Zerreißprobe: Einerseits sollen sie die steigenden Ansprüche erfüllen und das hohe Leistungsniveau halten, auf der anderen Seite fehlt das dafür erforderliche Personal an allen Ecken und Enden. „Ausbaden werden das die Schüler - und die Lehrer, deren Belastung jetzt schon verantwortungslos hoch ist. Individuelle Förderung ist auf dieser Basis nicht möglich“, kritisierte Wenzel. Die Wirtschaft sucht bereits händeringend gut ausgebildete Fachkräfte. Personal wird längst aus dem Ausland rekrutiert. Im Kampf um best ausgebildete Nachwuchskräfte zieht das Kultusministerium im Gymnasiallehramt den Kürzeren. „Das ist eine Bankrotterklärung vorausschauender Schul- und Bildungspolitik“, kritisierte Wenzel, „zumal sich der massive Lehrermangel seit Jahren abgezeichnet.“ Bislang waren alle Versuche des Kultusministeriums, Seiteneinsteiger wie Diplom-Biologen, -Mathematiker oder -Physiker einzustellen, nicht erfolgreich. „Sie kaschieren lediglich den Lehrermangel“, betonte der BLLV-Präsident. „Ohne ausreichende pädagogische und fachdidaktische Qualifizierung gelingt es nur in Ausnahmefällen, Bildungsinhalte nachhaltig und motivierend zu vermitteln. Nur professionelle Lehrerinnen und Lehrer können Begeisterung der Schüler/innen wecken.“ „Angesichts der nach wie vor unbefriedigenden Situation ist es mehr als fragwürdig, bayerische Gymnasien als Erfolgsmodell zu bezeichnen“, stellte der BLLV-Präsident fest. (...).-

(
www.neumarkt4you.de/veranstaltungen-2007.html ): < Das Phrasem wird hier nicht nur in Verbindung mit einem Gebäude verwendet, sondern mit mehreren, d.h. mit der gesamtem Altstadt eines Ortes. > - Verkaufsoffener Sonntag in Neumarkt. Sonniges Wetter und Temperaturen um die 15 Grad ließen am Sonntag die Neumarkter Altstadt aus allen Nähten platzen. Besucher aus Nah und Fern ließen sich die Möglichkeit nicht entgehen, ihren Ostereinkauf am verkaufsoffenen Sonntag in Neumarkt zu erledigen. Dichtes Gedränge herrschte deshalb in der Innenstadt und den Geschäften. Vor den Eisdielen waren die Sitzplätze durchgehend belegt und an den Eistheken bildeten sich zeitweise lange Schlangen. Wer das Gewünschte nicht in der Innenstadt fand, hatte dann am Osterjahrmarkt nochmals die Gelegenheit das passende Ostergeschenk zu finden.-

(
www.reviersport.de/22674---bochum-ansgar-schwenken-wuerde-liebend-gerne-mehr-punktpraemien-bezahlen.html): < Das Phrasem wird gerne in bezug auf Gebäude gebraucht, wie z.B. Schulen, Universitäten, Stadien usw..> - 23.03.2007.|(Frage): Aber während in den anderen Städten die Stadien aus den Nähten platzen, hält sich der Bundesliga-Boom in Bochum in Grenzen. - (Antwort): Zunächst haben wir nur ein Stammpublikum von 12 - 15.000 Zuschauern. Hinzu kommt, dass die Leistungen besonders in den Heimspielen doch sehr schwankend waren. Aber ich hoffe für den Endspurt, dass den leidgeprüften Fans nicht verborgen geblieben ist, dass die Mannschaft alles versucht, um die Klasse zu erhalten. Deshalb bin ich auch sicher, dass wir in den letzten Spielen die nötige Unterstützung auch von außen bekommen.



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9. nichts auf den Rippen haben (ugs.)

Mit diesem umgangssprachlichen Phrasem bezeichnet man Personen, die sehr mager und dünn sind.


(
http://www.sportrevue.info/story.php?id=267.): < Auszug aus einer Info-Schrift eines Bodybuilding -Studios.> - (...) Corinna hatte schon von Kindheit an mit einem zu zarten Knochenbau für ihre Größe zu kämpfen: „Ich hatte nichts auf den Rippen, wurde als Bohnenstange gehänselt.“ < Siehe hierzu A.2,1 >

http://www.hyperemesis.de/forum/index.php?mode=rss&thread=4982. < Bloggerkommentar. > - Ich bin relativ fit, habe eine recht gute Kondition, und gehe vor allem gern joggen. In meinem Körper fühle ich mich wohl, so wie er ist, und ich selbst finde mein Gewicht auch gut. Vielleicht etwas zu dünn, ich selbst sehe zwar noch ausreichend Speckröllchen, aber ich hatte letztes Jahr auch schon dreimal einen Kreislaufkollaps, bei dem mir von den Ärzten gesagt wurde, "ich hätte ja nichts auf den Rippen". Gar nicht wahr, die wollen nur nett sein.

< Bloggerkommentar. > - Die Pelzjacken müssen echt für solche Frauen geschaffen sein, die gar nichts auf den Rippen haben. 540 Euro würde ich lieber in schöne Klamotten investieren. Kann mir kaum vorstellen, dass die Jacken so einschlagen wie die Taschen von P.



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10. (nur noch) ein Strich in der Landschaft sein (ugs.)

Wenn jmd. sehr dünn und mager ist, kann man umgangssprachlich sagen, dass er „nur noch ein Strich in der Landschaft ist“.


(
http://de.movies.yahoo.com/blog/article/3441/page-2/mager-celebrities-bitte-fttern.html.): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages. -Stargeflüster > - Renée Zellweger ist nur noch ein Strich in der Landschaft. Wir kennen sie in allen Versionen: Als schlankes Persönchen in "Jerry Maguire" fanden wir sie hinreißend. Für ihre Rolle des liebenswerten Pummelchens "Bridget Jones" hatte sie sich das eine oder andere Kilo anfuttern müssen. Und jetzt nennt sie die englischsprachige Presse hämisch "Bridget Bones". Die einst so attraktive Renée Zellweger ist nur noch Haut und Knochen und zieht allerorts besorgte Blicke auf sich. Was ist nur mit Renée los? Die Schauspielerin scheint ein ernstzunehmendes Problem mit ihrer Ernährung zu haben. Gefällt Ihnen Renées Figur - oder ist sie ein dürrer Hungerhaken? Klicken Sie sich durch unsere Foto-Show und schreiben Sie uns Ihre Meinung!

< Bloggerkommentar. > - Wie stellt man sich ein Model vor? Gut aussehend, wohl geformt und schön zum Anschauen, dies dürfte wohl die Vorstellung von einem Model sein. Heutzutage hat man jedoch den Eindruck, dass viele Models einer Vogelscheuche gleichen (Siehe hierzu auch
A.1,5), ausgedürrt und nicht mehr als ein Strich in der Landschaft. Entspricht dies der heutigen Vorstellung eines sexy Körpers, ganz zu schweigen von einer guten Ausstrahlung? Es scheint so!


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11. ein steiler Zahn sein (Jugendspr.; veraltend) 

Von älteren Männern wird dieses einst der Jugendsprache angehörende Phrasem gelegentlich noch – z. B. bei Klassentreffen - nostalgisch verwendet, um ein kesses Mädchen der 50er Jahre zu bezeichnen. Heutzutage ruft der Gebrauch dieser Redewendung eher Heiterkeit hervor.


(www.rp-online.de/hps/client/.../production_long.hbs?...) über die Eingabe bei Google einsehbar ): - von wildrose| Kaarst |  543 mal gelesen. Wortwarte. - < Aus dem Zitat wird deutlich, wann diese Phrasem verwendet wurde.> -  Man spricht Deutsch.  Unsere Sprache in Kindheit und Jugend. Man kann es eigentlich nicht glauben, es gab mal eine Zeit, wo nicht alles "verenglischt" wurde. Da gab es noch keine "Shops" an den Tankstellen und das Auto fuhr noch durch eine Waschanlage ohne carwash. "Knusprige Brötchen holte ich in einer ganz normalen Bäckerei und nicht die "super crossen "im "Backshop". Und Kinder waren noch Kinder und keine "Kiddies" oder "Kids". "Mails" schrieb man mit der Hand und schickte diese mit der Post. Damals in den 70ern ging ich in den Turnverein, und nicht ins "Fittnesscenter", und ich hatte eine Verabredung und kein "Date". Und "crinckles" waren die Knitterfalten in der Wäsche, "Lipgloss "der Lippenstift, und" Eyeshadow "der Lidschatten. Ich kaufte Unterhosen und keine "slips "oder "tangas". ( sag zu denen mal öffentlich Unterhosen; die wären glatt beleidigt).  Turnschuhe trug ich und keine "sneaker", und wenn ich kaputt und ausgebrannt bin, so bin ich heute "born out". Wurfzettel wurden verteilt und keine "flyer", und "sticker" waren Aufkleber, "easy" oder "simple" war leicht und ganz einfach. Heute gehe ich "shoppen", früher einkaufen, hört sich ja auch "cooler" an. Zu großen "events" oder "meetings" gehe ich wenn ich zu einer Veranstaltung möchte. "Geil" ist auch so ein gutes Beispiel, wie sich unsere Sprache gewandelt hat. In den 60er Jahren war das ein extrem "ordinäres" Wort, es bezeichnete ein leichtlebiges Mädchen, die total scharf waren, und jeden Jungen ins Bett zerren wollten. Bei diesem Wort hätte ich früher sofort was hinter die Ohren gekriegt. Heute heisst "geil" einfach nur super, toll, krass, klasse, wunderbar usw. Zu meiner Zeit waren wir noch Jugendliche, jetzt sind es "Teenager", wir waren noch verrückt und nicht "crazy", wir hatten Spass und keinen "fun", und hatten ein Getränk und keinen "Drink". Auch ich habe im Laufe der Jahre viele Wörter in meinem Sprachgebrauch übernommen, dass passiert im Unterbewusstsein. Aber auch in den 60er Jahre kannten wir solche "Modewörter". Sie wurden aber immer von der deutschen Sprache abgeleitet. Eine neue Langspielplatte war eine "Heiße Scheibe", ein tolles Mädchen ein "steiler Zahn", die Schule war die "Penne", Lehrer waren "Pauker", ein Raditzefummel ein Radiergummi, und nach der Schule ging ich zum "Büdchen", heute Kiosk. Doch wie wird die Sprache der nächsten Generation sein? Wer spricht da noch "Deutsch"?  Warten wir es ab!!!


(http://www.willis-witze.de/Lehrer-Witze/Die-junge-Referendarin-hat-Ihre-erste-Le,witz-15000.html.): < Auch aus diesem Zitat wird deutlich, dass es sich eher um ein Phrasem der älteren Generation (= Prüfungskommision) handelt, die es noch aktiv verwendet. Die Referendarin versteht es noch, der 'coole Gerd' dagegen hat es überhaupt nicht verstanden. > - Die junge Referendarin hat Ihre erste Lehrprobe. Sie schreibt an die Tafel: "Im Herbst werden alle Blätter braun." Dann fordert Sie den kleinen Gerd, der ganz hinten bei den Prüfern sitzt, auf, den Satz vorzulesen. Gerd stottert ein bisschen herum und liest schließlich: "Mann, ist das ein steiler Zahn!" Die Referendarin schnappt nach Luft, wird rot und schickt Gerd vor die Tür. Beim Hinausgehen dreht sich Gerd zur Prüfungskommission um und sagt beleidigt: "Wenn Ihr mir noch einmal falsch vorsagt, dann gehe ich nie wieder zur Schule..."

< Ein echter Opernfreund berichtet. >: Ich habe
Anna Jurjewna Netrebko gestern gestern Abend live von einem super Platz aus sehen dürfen und war einfach hingerissen - und zwar von allem! Ich bin kein alter sabbernder Operngreis, noch Geilspecht, um die Anna in Unterwäsche zu sehen (sie ist einfach ein steiler Zahn, der gut singen kann und mit dem Publikum extrem kokettiert hat), noch schert mich ihre Staatsbürgerschaft.

 

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