F.11 VERLUST - SCHEITERN - darüber ENTTÄUSCHT sein |
Zurück |
1. baden gehen [bei/mit etwas] (ugs.)
keinen Erfolg mit etwas haben; hereinfallen (und enttäuscht sein); mit einem Plan keinen Erfolg haben; scheitern (Duden - Redewendungen, ³2008)
(http://www-old.marum.de/Von_Salpe_bis_Sylt.html): < Das Phrasem wird hier sprachspielerisch verwendet. Der kleine Beitrag befasst sich mit rechtlichen Aspekten bei einer Schiffsaufgabe> -
Schiffsaufgabe. Wenn die Besatzung ihr havariertes Schiff auf hoher See verlässt und dieses nicht untergeht, sondern von einer anderen Besatzung übernommen wird, wem gehört dann eigentlich das Schiff? Frank Spellenberg, Königsbronn. Auch auf hoher See können Sie baden gehen - mit diesem locker flockigen Spruch wirbt die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger um Sympathie und Spenden. Sollte ein Frachter in küstennahen Gewässern in Seenot geraten, sind die Seenotretter meist schnell zu Stelle. Fernab der Küsten sind es häufig andere Schiffe, die einem Havaristen zu Hilfe eilen. Sollte ein Schiff in schwerer See und zum Spielball der Wellen, gar manövrierunfähig werden, wird es vom Kapitän sicherlich nur dann aufgeben, wenn es gar nicht mehr anders geht. Geht der Kapitän laut altem Seefahrtsbrauch dann als Letzter von Bord, gibt er in aller Regel auch seine Verfügungsgewalt über das Schiff auf. Sobald dieser Fall eintritt, steht es anderen Schiffsbesatzungen frei, das Schiff zu besetzen und zu versuchen, es in Sicherheit zu bringen. "In diesem vermutlich nur selten eintretenden Fall sind die Berger zwar Besitzer. Das Eigentum am Havaristen geht jedoch nicht automatisch an sie über", weiß Kapitän Linke von der Bremer Reedereigemeinschaft Forschungsschifffahrt. Vielmehr werden sich Kapitän oder Reederei mit dem Eigner des Havaristen in Verbindung setzen und einen nach Wert von Schiff und Ladung zu bemessenden Bergelohn einfordern. Können beide Parteien sich nicht über dessen Höhe einigen, müssen sie das Seeschiedsgericht anrufen - das dann einen hoffentlich salomonischen Schiedsspruch fällt.-
(http://tom-schuster.net/Artikel/Zwischen_Boom_und_Crash/zwischen_boom_und_crash.html): < Ein Beitrag zum Einfluss der Wirtschaftsmedien. Nach Ansicht des Autors würde die "Einsicht, dass nicht Fundamentaldaten, sondern ein medial erzeugter Daueroptimismus die Kurse angetrieben
" habe, viele Privatanleger dazu bringen, sich von ihren Aktien - vermutlich mit Verlusten - zu trennen. Sie wären also in wirtschaftlicher Hinsicht hereingefallen.> - Zwischen Boom und Crash. Message. Internationale Fachzeitschrift für Journalismus, Juli 2000 von Thomas Schuster. Mit dem Erfolg der Wirtschaftsmedien nehmen auch die Auswüchse zu: Insidervorwürfe und die Nähe zur PR belasten das Image. Auch der Nutzwert der Nachrichten ist umstritten. (...). Crash-Szenario. Die Wirtschaftsmedien sind auf eine positive Börsenentwicklung angewiesen: Boom-Phasen unterbrochen von kurzen Crash-Perioden sind ihr Ideal-Szenario. Stillstand oder ein dauerhafter Abschwung der Märkte würde ihr Geschäft beschädigen. Sein Upward-Bias jedoch könnte für den Wirtschafts- Journalismus potenziell tödlich werden. Für viele Finanzexperten steht außer Frage, dass der Medieneinfluss in letzter Zeit zur Bildung von Spekulationsblasen an den Finanzmärkten beigetragen hat. Solange die Kurse dort bleiben, wo sie sind, oder immer nur kurzfristig »korrigieren«, wird sich der Aufwärtstrend der Wirtschaftsmedien weiter fortsetzen. Sollte aber der Börsen-Optimismus in sein Gegenteil umschlagen, dann wäre auch der Boom der Börsenmedien jäh gebremst. Die Verbreitung der Einsicht, dass nicht Fundamentaldaten, sondern ein medial erzeugter Daueroptimismus die Kurse angetrieben hat, könnte dramatische Konsequenzen an den Märkten haben. Eine Großzahl von Privatanlegern würde baden gehen. Und mit ihnen der eben erst erwachte neue Wirtschaftsjournalismus. Er hätte sich seine Geschäftsgrundlage selbst entzogen.-
(www.steuerimmobilie.de/vorteile-nachteile.html): <Immobilien als Kapitalanlagen sind nach Empfehlungen dieses Internetportals sicherer als Aktien und Aktienfonds, bei denen man wirtschaftlich hereinfallen kann.>.- 3. Rendite. Da eine Immobilie, wie in Punkt eins erläutert, eine sichere Kapitalanlage darstellt, können Sie mit einer hohen Rendite rechnen, wenn Sie das richtige Objekt gefunden haben. Insbesondere durch das niedrige Zinsniveau wird eine fremdvermietete Immobilie zu einer der attraktivsten, langfristigen Kapitalanlagen. Häufig wird das Argument angeführt, dass Aktien einen höheren Jahresertrag abwerfen als Immobilien. Dies ist in Einzelfällen mit Sicherheit richtig, allerdings muss beachtet werden, dass Aktien für Nicht-Experten eine sehr risikoreiche Anlage darstellen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass nicht wenige Anleger mit Aktien und Aktienfonds „baden gegangen“ sind. Mit einer Immobilie kann Ihnen das in diesem Maße nicht passieren, weil sich eine Immobilie als langfristige Kapitalanlage insbesondere durch Sicherheit, steuerliche Vorteile, Inflationsschutz und langfristige Wertsteigerung auszeichnet. -
< Das Phrasem wird hier sprachspielerisch verwendet. Das Fussballspiel war eine wahre Wasserschlacht.> - Schluss für die Schweiz. Für die Schweiz ist die EM zu Ende. Die Schweizer Nationalelf ist am Mittwochabend baden gegangen: Bei strömendem Regen spielte sie gegen die Türkei und verlor 1:2. Damit ist für den Gastgeber der EM das Turnier schon beendet. Denn die Schweiz hat mit der zweiten Niederlage von drei Spielen derzeit nur null Punkte und keine Chance mehr auf das Viertelfinale. 2. Tor in der 93. Minute. Dabei hatte das Spiel für die Schweizer gut begonnen: In der 32. Minute schossen sie das 1:0. Eine halbe Stunde später glich die Türkei aber aus. Beide Teams kämpften bis zum Schluss, denn beide brauchten fürs Weiterkommen einen Sieg. In der Nachspielzeit gelang der türkischen Mannschaft dann schließlich der Siegtreffer. Die Schweizer sind sehr enttäuscht. Nach ihrem letzten Spiel am Sonntag dürfen sie bei "ihrer" EM nur noch zugucken.
-Mit »baden gehen« war ursprünglich gemeint, dass etwas (z. B. ein Ausflug oder eine Veranstaltung im Freien) in wolkenbruchartigem Regen untergeht. (Duden).
2. etwas geht in die Binsen (ugs.)
verloren gehen; zunichte gemacht werden; etwas (besonders ein Vorhaben) gelingt nicht, bleibt ohne Erfolg (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=55946142): < Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken und es fasst oftmals das Wesentliche eines Beitrages zusammen. Es geht in diesem Zitat (Auszug aus einer Fernsehkritik) um Sozialarbeiter, die zu Helden aufsteigen, da der Wohlfahrtsstaat nicht mehr alle Probleme lösen kann. > - DER SPIEGEL 9/2008 vom 25.02.2008, Seite 108. Autor: Markus Brauck. TV-PROGRAMM. Helden der Sozialarbeit. Der Wohlfahrtsstaat geht in die Binsen. Die Jugendlichen enden in Suff, Drogen und Kriminalität, und mit dem Geld ist auch kein Auskommen mehr. Da ist es beinahe ein Trost, dass wenigstens das Sozialstaatsfernsehen von RTL mit allen diesen Problemen neuerdings spielend fertig wird. Dass es einer im Fernsehen zu ein bisschen Ruhm gebracht hat, erkennt man spätestens daran, dass er irgendwann auf allen Kanälen parodiert wird. In letzter Zeit konnte man ziemlich oft Persiflagen auf Peter Zwegat sehen, den Schuldnerberater von RTL. Harald Schmidt hat ihn nachgespielt, wie er mit baumelnder Aktentasche am Arm und Sorgenfalte auf der Stirn ein tadelndes "Mann! Mann! Mann!" ausstößt und saumselige Schuldner zu mehr Sparsamkeit anhält. Auch Günther Jauch und Bastian Pastewka haben Zwegat nachgeahmt, und es ist nicht schwer, den Reiz, den diese Figur auslöst, zu erahnen. Der Schuldnerberater personifiziert in seiner väterlichen Strenge und Hilfsbereitschaft so etwas wie die Idealform des guten alten Sozialstaats. Wenn er in die Wohnung tritt, sich die Probleme anhört und Lösung in Aussicht stellt, dann ist das auf altmodische Weise beruhigend. So wie zu Zeiten, als der Arzt noch zu Hausbesuchen kam oder das Volk Norbert Blüm noch traute, wenn er sagte, die Rente sei sicher. Doch während Blüm sich heute nur noch auf Kabarettbühnen in Rückzugsgefechten übt oder auf der Couch von Sandra Maischberger im Takt federt, spielt Schuldnerberater Zwegat eindeutig die Heldenrolle. Jede Geste belegt und jede Kameraperspektive bekennt: Hier kennt einer den Ausweg aus der Misere. Diese Inszenierung funktioniert nur, weil Zwegat, der seit 20 Jahren als Schuldnerberater in Berlin arbeitet, ebenso erfahren wie glaubwürdig ist. So ähnlich wie Zwegat machen beim Privatsender RTL auch der Streetworker Thomas Sonnenburg ("Die Ausreißer"), die Pädagogin Katharina Saalfrank ("Die Super Nanny") und die Jugendtherapeutin Annegret Fischer Noble ("Teenager außer Kontrolle") Fernsehkarriere. Die Quoten aller dieser Sendungen sind gut oder sehr gut. Jedes Mal schauen drei, vier, manchmal fünf Millionen Menschen zu. Es ist erstaunlich: Der Sozialstaat ist auf dem Rückzug. Das Vertrauen der Deutschen in seine Leistungen, etwa in ihre Altersvorsorge, sinkt. In Umfragen beklagt sich eine wachsende Mehrheit über steigende Ungerechtigkeit. Im Wahlkampf malen Politiker das Bild eines Landes, das seiner kriminellen Jugendlichen nicht mehr Herr wird. Und im Fernsehen steigen Sozialarbeiter zu Helden auf und vermitteln die Botschaft: Wenn du ein Problem hast - mit ein bisschen eigener Anstrengung und unserer Hilfe kommst du da raus.-
(www.lyrikwelt.de/rezensionen/mittelmaessigesheimweh-r.htm): < Buchkritik. Siehe zu dem Rezensenten http://de.wikipedia.org/wiki/Fitzgerald_Kusz.
> - Mittelmäßiges Heimweh. Roman von Wilhelm Genazino (2007, Hanser). Besprechung von Fitzgerald Kusz in den Nürnberger Nachrichten vom 22.2.2007: Als dem Flaneur in der Kneipe ein Ohr abfiel. Mit seinem neuen Roman «Mittelmäßiges Heimweh» kehrt Wilhelm Genazino auf vertrautes Terrain zurück. Nach seinem Ausflug auf die Bestsellerlisten mit «Die Liebesblödigkeit» ist der Büchner-Preisträger Wilhelm Genazino mit seinem eben erschienenen Roman «Mittelmäßiges Heimweh» auf sein vertrautes Terrain zurückgekehrt. Der Ich-Erzähler ist wieder ein Ritter von der traurigen Gestalt, der durch die Straßen der Stadt flaniert, auf der Suche nach Merkwürdigkeiten, die sonst niemand wahrnimmt. Dieter Rotmund ist beruflich alles andere als ein «Loser». Er arbeitet als Controller für eine mittelgroße Pharma-Firma und im Laufe der Erzählung wird er sogar als Finanzdirektor auf die Chefetage hinaufbefördert. Aber sein Privatleben besteht nur noch aus Scherben. Rotmund lebt allein in einer für Genazino-Figuren typischen Zweizimmerwohnung und fährt jedes Wochenende in ein Schwarzwalddorf, um seine Frau Edith und Tochter Sabine zu besuchen. Die «Peinlichkeitsverdichtung des Lebens» bricht über ihn herein. Seine Ehe geht in die Binsen. Mit dem lapidaren Satz «Ich will dich nicht mehr sehen» wird er von seiner Frau, die längst eine Liaison mit einem anderen hat, hinauskomplimentiert. In der Großstadt (es ist unzweifelhaft Frankfurt) trifft er auf die Stadt-Nomadin Sonja, mit der er eine kurz andauernde sexuelle Beziehung eingeht, bis sie auf einmal verschwindet. Als er sie in ihrem Wohnheim aufsuchen will, erfährt er von ihrer Betreuerin, dass Sonja kriminell ist und wegen Finanzbetrugs einsitzen muss. Am Schluss des Romans deutet sich eine neue Phase im Leben des traurigen Helden Rotmund an: Eine neue Liebesaffäre mit Katja, Sonjas Betreuerin, ist absehbar. Das alles wäre nur eine tausendmal erzählte Nullachtfünfzehn-Geschichte, wenn es nicht den Einbruch des Surrealen gäbe, des letztlich Unerklärlichen: Am Anfang des Romans findet Rotmund in einer Kneipe während einer Fußballspielübertragung ein Ohr auf dem Boden. Es ist sein Ohr, das ihm abgefallen ist. Er lässt es liegen und verlässt fluchtartig die Kneipe. Fortan muss er seine Behinderung hinter einer Ohrenklappe verstecken. Doch damit nicht genug. In einem Schwimmbad verliert er – etwa in der Mitte der Geschichte – einen kleinen Zeh. Rotmund bleibt gar nichts anderes übrig, er nimmt es zur Kenntnis und lebt weiter. Bei Kafka hätte das Surreale die Oberhand über den Helden gewonnen, es hätte ihn in eine Welt der Parabel versetzt, in der die Macht der Realität völlig außer Kraft gesetzt worden wäre. Eine Welt neben der wirklichen Welt, aus der es kein Entrinnen mehr gäbe. Bei Genazino bleibt das Surreale Versatzstück. Es löst keine Katastrophe aus. Genazino und mit ihm seine Romangestalten gehen der Katastrophe aus dem Weg. Die einzige Katastrophe, mit der er seine Protagonisten konfrontiert, ist das Ausbleiben der Katastrophe. Der Alltag hat sie fest im Griff. Sie sind in ihm gefangen, dazu verurteilt, mit ihm zu leben und mit ihm zu kämpfen. Aber es ist nur ein Don-Quijotesker Kampf mit Windmühlenflügeln. < Zu Wilhelm Genazino siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Genazino.>
(www.bild.de/BTO/leute/aktuell/2006/08/26/gottschalk-thea-liebe/gottschalk-thea-liebe.html): < Interview mit dem Entertainer Thomas Gottschalk. Das Gespräch enthält weitere, kursiv markierte Phraseme. - Sie leben seit 30 Jahren zusammen und sehen wie um sie herum viele Ehen scheitern. Sie jedoch möchten als Ehepaar zusammen bleiben, d.h. - phraseologisch sehr umgangssprachlich formuliert -"sie ziehen ihr Ding durch". - Siehe hierzu auch noch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Gottschalk.
> - Exklusiv. Die Gottschalks sprechen über ihre große Liebe. ER ist wieder da! Heute kommt Thomas Gottschalk (56) mit „Der große Drei-Länder-Check“ (ZDF, 20.15 Uhr) aus der Sommerpause zurück. Die fernsehfreie Zeit verbrachte der Entertainer mit Ehefrau Thea (55) erstmals nicht zu Hause im kalifornischen Malibu, sondern an seinem neuen Zweitwohnsitz im rheinischen Remagen. BILD traf Thomas Gottschalk und seine Ehefrau Thea zum exklusiven Doppel-Interview. ER verriet, warum er trotz seines Schlosses in Remagen so gerne in Malibu lebt. SIE schwärmte vom Leben in Deutschland. Im Jahr ihres 30. Hochzeitstages sind sich die Gottschalks in einer Sache einig: Ihre Liebe empfinden sie noch immer wie einen Lottogewinn. BILD: 190 Regentage jährlich in Remagen, 330 Sonnentage in Malibu – was zieht Sie zurück nach Deutschland, Frau Gottschalk? Thea: „Das fragt mich mein Mann auch jeden Tag. In Malibu brennt es einmal im Jahr um uns herum und im Frühjahr ist regelmäßig unser Canyon überschwemmt. Da träumt man plötzlich von Sommerwiesen, Herbstwäldern und Jahreszeiten. Ich bin gar nicht so ein Sonnenanbeter und finde ein paar graue Tage zwischendurch ganz in Ordnung.“ BILD: Und was werden Sie vermissen, wenn Sie eines Tages wieder vornehmlich in Deutschland leben?- Thea: „Wahrscheinlich das Fehlen jeder Neugier, das mich an den Amerikanern so fasziniert. In Remagen, wo unser neues deutsches Domizil liegt, hat gerade die Bäckerin einer Illustrierten haarklein erzählt, welches Brot mein Mann am liebsten isst, und der örtliche Italiener hat dem Journalisten diktiert, was mein Mann alles bestellt hat, mit wem er da war und wie lange er geblieben ist.“ Thomas: „In Malibu hätte er gar nicht gemerkt, dass ich da war, weil er mit Brad Pitt beschäftigt gewesen wäre. Aber das haben wir ja gewusst und dürfen uns nicht beschweren. Deswegen wird es auch den oft zitierten „Umzug“ nach Deutschland nicht geben. Solange ich ,Wetten dass ..?‘ moderiere, weiß ich, dass es viel von den Leuten verlangt ist, mich am Samstag einzuschalten, aber sich am Montag nicht dafür zu interessieren, was ich zum Essen bestelle. Es ist schön, dass sie mich mögen, und ich finde es okay, wenn sie mir das auch sagen. Muss aber nicht jeden Tag sein.“ BILD: Die meisten Künstler-Ehen gehen in die Brüche. Was ist das Geheimnis Ihrer Beziehung?- Thea: „Wir sind genau die Menschen geblieben, die sich vor 35 Jahren beim Münchener Fasching getroffen haben. Ich fand ihn damals toll und er hat mir bisher keinen Grund gegeben, meine Meinung über ihn zu ändern. Er denkt von mir genauso, und das sagt er mir auch. Wir reden überhaupt viel miteinander und wenn’s am Telefon ist. Ich glaube, viele Paare haben sich nach 35 Jahren nicht mehr viel zu sagen. Wir schon und wir haben überraschend viele Gemeinsamkeiten, obwohl wir völlig unterschiedliche Charaktere sind.“ Thomas: „Wir haben es auch immer vermieden, uns von den Medien in diese Schmalz-Nummern reinquatschen zu lassen. Die erste und bisher letzte Geschichte mit uns beiden haben wir zu unserer Silberhochzeit abgeliefert. Da hatten wir so langsam das Gefühl, das könnte was Dauerhaftes werden. Das ist heute wie ein Lottogewinn. Um uns herum geht alles in die Binsen, aber wir ziehen unser Ding durch.“ BILD: Was lieben Sie an Ihrem Mann noch genauso wie vor 35 Jahren?- Thea: „Dass er keinen Witz zweimal macht. Ich bin da sehr anspruchsvoll. Einerseits ist er der Spaßvogel, den jeder kennt, aber er hat auch den Tiefgang, den ich sehr schätze. Er weiß unheimlich viel und ist immer noch genauso aufmerksam wie in den Flitterwochen, vielleicht liegt das daran, dass wir nie welche gemacht haben.“ BILD: Sie sind einer der wenigen Menschen, der den Strahlemann auch als Morgenmuffel kennt ... Thea: „Da muss ich Sie enttäuschen. Was der Fernsehzuschauer am Abend sieht, sehe ich beim Aufstehen. Er hat mir sogar meine chronische Morgenmuffeligkeit abgewöhnt, weil er es immer irgendwie schafft, mich zum Lachen zu bringen. Seine ewige Frohnatur war mir am Anfang fast unheimlich. Inzwischen kann er sich aber über manches doch sehr nachhaltig ärgern, was früher einfach an ihm abprallte. Da hat meine etwas realistischere Weltsicht vielleicht doch auf ihn abgefärbt.“ Thomas: „Früher konnte Thea nicht verstehen, dass es meiner guten Laune überhaupt keinen Abbruch getan hat, wenn mich einer beleidigt oder beschissen hat. Ich hab so was einfach nicht zur Kenntnis genommen. Jetzt, wo ich’s merke, sagt sie, ich soll mich nicht so darüber aufregen.“ -
-Die Wendung stammt aus der Jägersprache und bezieht sich wahrscheinlich darauf, dass die Wildente, die in die Binsen oder ins Schilf (»Binse« bedeutet landschaftlich auch »Schilf«) flüchtet, vom Jagdhund nicht erreicht werden kann. (Duden).
3. etwas geht in die Brüche < Sehr häufig handelt es sich bei dem „etwas“, d. h. bei den Subjekten dieses Phrasems um zwischenmenschliche Beziehungen, wie z. B. Freundschaft, Verlobung, Ehe usw.. >
entzweigehen; in Trümmer gehen; zunichte werden (Duden - Redewendungen, ³2008)
(http://science.orf.at/science/news/151390): < Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken und es fasst oftmals das Wesentliche eines Beitrages zusammen.>
Jede zweite Blaumeisen-Ehe geht in die Brüche. Blaumeisen stehen den Menschen bei Scheidungen in nichts nach. Deutsche Ornithologen haben nun herausgefunden: Die Trennungsrate liegt bei den Singvögeln über 50 Prozent. Möglicherweise sei einer der beiden Partner frustriert, weil aus der Beziehung zu wenige Kinder hervorgingen, vermuten die Verhaltensökologen Mihai Valcu und Bart Kempenaers vom Max-Planck-Institut für Ornithologie. Die Studie wurde im Fachblatt "Animal Behaviour" veröffentlicht (doi: 10.1016/j.anbehav.2007.12.005). Beide Geschlechter gehe fremd. Meist paarte sich das Männchen nach der Trennung mit einem größeren Weibchen, um die Zahl der Nachkommen zu erhöhen, stellten die Wissenschaftler fest. Sie spekulieren deshalb, dass sich das Männchen von einem anderen Weibchen bezirzen lässt und seine Partnerin davonjagt. Allerdings wurden auch Fälle beobachtet, in dem das Weibchen durch den Revierwechsel zu einem anderen Männchen bessere Lebensbedingungen vorfand und so einen höheren Bruterfolg erzielte, heißt es in der Mitteilung der Max-Planck-Gesellschaft.-
(www.neuss.de/.../hilfestellungen/aemter/gleichstellungsbeauftragte/copy_of_rechte-und-pflichten-in-der-ehe): < Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken und es fasst oftmals das Wesentliche eines Beitrages zusammen.>
„Drum prüfe, wer sich ewig bindet – ihre Rechte und Pflichten in der Ehe“ . „Drum prüfe, wer sich ewig bindet – ihre Rechte und Pflichten in der Ehe“ heißt eine Broschüre, … in der der Düsseldorfer Fachanwalt für Familienrecht, Axel Weiss, rechtliche Informationen verständlich zusammengefasst hat. Die Broschüre, die nicht vom Heiraten abhalten soll, möchte Mann und Frau ein Bild von ihren Rechten und Pflichten in der Ehe geben. Herausgeber sind die Gleichstellungsbeauftragten der Kommunen Dormagen, Grevenbroich, Jüchen, Kaarst, Korschenbroich, Meerbusch, Rommerskirchen, Neuss und des Rhein-Kreises. Etwa 38 Millionen Frauen und Männer in Deutschland sind verheiratet, etwa 400.000 Ehen werden jedes Jahr geschlossen. Manche Verbindung geht vorzeitig in die Brüche und inzwischen wird jede dritte Ehe geschieden. Die Zahl der Single- Haushalte wächst. Da stellt sich die Frage, ob die Ehe ein Auslaufmodell ist. Schauen Frauen und Männer immer mehr auf ihren eigenen finanziellen Vorteil und möchten sich nicht mehr mit den Rechten und Pflichten in einer Ehe auseinandersetzen? Bei Paaren, die sich für eine Eheschließung entscheiden und eine staatlich besiegelte Lebensgemeinschaft aufnehmen, sollten rechtliche Fragen zum Rahmen der gegenseitigen Verpflichtungen, zur Regelung der bestehenden Finanzen oder zu späterer Versorgung und Unterhalt auch schon vor den „Flitterwochen“ Thema sein. Vor allem Frauen stellen sich oft Fragen zur Rechtssituation als Ehefrau und suchen nach Informationen, wann sie einen Ehevertrag brauchen. In den familienrechtlichen Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) ist zwar geregelt, welche Rechte und Pflichten Eheleute haben, aber mit einem Ehevertrag können persönliche Vorstellungen für die Ehe besser realisiert werden. Und auch im Falle einer Scheidung wird die Situation einfacher, wenn ein Ehevertrag besteht.-
(www.spd-thueringen.de/index.php?nr=3018&menu=1): < In diesem Zitat handelt es sich um das CDU-Frauenbild, das nach Meinung bestimmter SPD-Politiker durch Reformen zunichte gemacht wird.> - Die Baikonur-Liste (sic) der CDU. (...). Zum politischen Aschermittwoch hatte die SPD-Thüringen nach Arnstadt geladen. Christoph Matschie nutzte die Gelegenheit die CDU-Landesregierung aufs Korn zu nehmen. Den Wortlaut seiner Rede finden sie bei uns exklusiv: Liebe Genossinnen und Genossen, Sehr geehrte Damen und Herren, Ich komme gerade aus Erfurt. Für geographisch Interessierte: Das liegt gleich hinterm Arnstädter Kreuz. Politik mitten im Karneval. Dafür ist in diesem Jahr mal wieder die CDU zuständig. Das Stück heißt: Ursula ist von der Leine. Oder: Die CDU und die jungen Frauen. Was bisher geschah: Eines Tages entdeckte die Bundesfamilienministerin ein Papier ihrer klugen Vorgängerin. Ursula von der Leyen las alles begeistert ab: Wir brauchen Krippenplätze, gute Betreuung. Das erwarten vor allem die jungen Frauen in diesem Land. Stimmt. Sagten alle, die es hörten. Doch was sagen die jungen Frauen in der CDU? Wie sehen sie ihre Zukunft? Als erstes meldet sich Wolfgang Kauder zu Wort. Nein, so geht das nicht, antwortete Kauder. Das gute alte CDU-Frauenbild geht in die Brüche. Wer Krippenplätze schafft, treibt die rechtschaffenen Mütter aus dem Haus, meint der Fraktionschef. Als nächstes meldet sich Jörg Schönbohm. Auch er will die Frauen vor dem Fortschritt retten: Kinder, Küche, Kirche ? das gilt bei Schönbohm immer noch als heilige Dreieinigkeit. Deshalb beschwerte er sich bei Merkel: Ursula ist von der Leine. Angela du musst sie wieder anbinden.-
(www.wiesbadener-kurier.de/meldungen/objekt.php3?artikel_id=2946141): < Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken und es fasst oftmals das Wesentliche eines Beitrages zusammen.>
"Mannschaftsgefüge geht in die Brüche". Tennis: Geplante Änderung der hessischen Wettspielordnung stößt auf erheblichen Widerstand. (28.08.2007). WIESBADEN Auch der neuerliche Vorstoß des Hessischen Tennis-Verbandes (HTV), die Wettspielordnung in einigen Punkten grundlegend zu ändern, stößt an der Basis vornehmlich auf Unverständnis und Kritik. Inhaltlich, vor allem aber auch formal. Von Rolf Lehmann. "Es kann doch nicht angehen, dass der Verband schon wieder versucht, grundlegende Entscheidungen über die Köpfe der Betroffenen hinweg zu fällen", macht Bertrand Kaus seinem Unmut lautstark Luft. Der Sportwart des BTC Grün-Weiß, der zudem Vorsitzender des Tenniskreises Main-Taunus ist, ist beileibe nicht der einzige, der sich vor allem gegen die Art und Weise auflehnt, wie hier gravierende Neuerungen "ohne Rücksicht auf Verluste durchgeboxt" werden sollen. Die geplante Änderung der Wettspielordnung war am vorletzten Medenrunden-Spieltag Tagesgespräch auf allen Plätzen. "Ich habe noch mit niemandem gesprochen, der sich nicht dagegen ausgesprochen hat", sagt Blau-Weiß-Sportwart Mark Reischmann und kündigt massiven Widerstand von der Basis an.-
-Die Wendung bezog sich ursprünglich wahrscheinlich auf das Rechnen und meinte, dass eine Rechnung in die Bruchzahlen geht, also nicht glatt aufgeht. Die Bedeutungen »zunichte werden; entzweigehen« können sich dann unter dem Einfluss von Bruch im Sinne von »Zerbrechen; Zerbrochenes« entwickelt haben. (Duden).
4. mit etwas ist es Essig (ugs.) < Vgl. E.42,1
>
etwas kommt nicht zustande; etwas wird keinen Erfolg haben, wird nicht klappen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.x-verleih.de/x-verleih/kauf.jsp?selectType=buch&movieid=All ): < Sehr umgangssprachliche Filmbesprechung.> -MEIN FÜHRER - Das Buch zum Film. Mit dem Endsieg ist es Essig, die Russen stehen vor der Tür - Der Führer ist mit den Nerven am Ende! Doch da hat der schlaue Dr. Goebbels in letzter Minute eine schlaue Idee...Das Filmbuch zum Kinoereignis enthält das Drehbuch, zahlreiche Fotos, Materialien, Interviews und ausführliche Hintergrundinformationen.-
(www.abnehmen.com/der-club/14241-rauchfrei-und-bald-bauchfrei-rfoler-und-co-106.html): <Bloggerkommentar> - Rauchfrei und bald bauchfrei. Hallo Mädels, war gestern bei -1 Grad ganz tapfer eine 3/4Std. mit Pferdel auf dem Platz und sie ist eigentlich ganz gut gelaufen (davon abgesehen das sie keinen Bock hatte) ... nix mehr mit stolpern oder so.... vielleicht hat sie am Montag echt gepennt oder was weiss ich.... heute hab ich reitfrei und werde meinen neuen Stepper einweihen, den ich geschenkt bekommen habe und der heute abend "geliefert" wird.... dachte mir, so als Ausgleich, schadet es ja nicht daheim, bissle was zu machen und mit Nordic Walking ist momentan auch Essig, da ich es nur am Wochenende machen kann und da meist momentan "ausgebucht" bin.... Hat jemand von Euch auch Fitnessgeräte daheim? Wenn ja welches und was hat Euch geholfen bei der Gewichtsreduzierung?-
(www.newsweed.de/dezember2004.html): < "Alle Jahre wieder..." -Journalisten müssen jedes Jahr auch etwas Weihnachtliches veröffentlichen. Ironischer Beitrag zu diesem Problem mit weiteren, kursiv markierten Phrasemen. - Mit dem Fernsehprogramm am 24. Dezember ist der Autor auch nicht zufrieden.> -Vom Versuch etwas Weihnachtliches zu schreiben. (24.12.04) Jetzt sitze ich hier und versuche verzweifelt noch etwas zu Paper (sic) zu bringen. Eine finale Message vor dem heiligen Abend könnte man sagen. Doch mir fällt nichts ein. Ich könnte euch damit langweilen, was es bei uns so zu essen gibt. Das hängt aber wohl jedem schon zum Hals raus, weil darüber schon seit Monaten diskutiert wird. Oder ihr lest dies, nachdem ihr gegessen habt. Dann seid ihr entweder schon kugelrund oder Mutter ist der Puter im Backofen explodiert und ihr wollt von allem anderen lesen außer vom Essen. Dann bleibt da noch das Thema Geschenke. Jedes Jahr dieselbe Leier. Für Papa ein Hemd, für Mutter Blumen und der Rest bekommt seine Geschenke vom letzten Jahr zurück. Wenn ihr jetzt aber Vater, Mutter oder ein anderer Verwandter von solchen Kreativitätsbananen (sic) seid, dann tuts mir Leid. Hoffentlich verträgt sich eure Familie wenigstens. Zumindest bis nach dem Essen. Wenn dann Wein, Schrägstrich Bier, auf dem Tisch landet; gute Nacht. Dann lösen sich all die Zungen der geladenen Gäste und echauffieren sich über… klar, das Essen und die Geschenke. Bleibt wohl nur noch der beherzte Griff zur Fernbedienung. Doch mit Fernsehen ist es auch Essig. Denn wie jedes Jahr zu Weihnachten starten alle gescheiterten Actionhelden eine große Attacke auf unsere Mattscheibe. „Stars“ wie Bud Spencer, Jean Claude VanDamme, Steven Seagal und natürlich der gute alte Dolph Lundgreen haben an Heiligabend ihren großen Auftritt und verhelfen zu einer verfrühten aber dennoch sehr erholsamen Nachtruhe. Und wenn ihr am nächsten Morgen aufwacht ist alles vorbei. Mutter kauft eine neue Spülmaschine für den Abwasch, ihr bestellt einen Container für die Verpackungen und beginnt den Berg Schokolade zu verspeisen, der vom Festtag übrig blieb. Bleibt mir nichts weiter zu sagen als, Euch allen ein Frohes Fest!
-Die Wendung bezieht sich darauf, dass Wein, der zu Essig versäuert, nicht mehr genießbar ist und weggeschüttet werden kann. (Duden).
5. seine Felle fortschwimmen/davonschwimmen/wegschwimmen sehen < Vgl. E.42,2
>
seine Hoffnungen zerrinnen sehen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?t=4829): < Phrasemreicher Bloggerkommentar.> - Bodenaustausch. Das ist ja der Hammer! Wenn heute von einem Privatmann die Ölkanne umfällt und ausläuft, muss unbedingt Bodenaustausch gemacht werden und der "belastete" Bodenaushub zur Sonderdeponie gefahren werden. A propos Ölunfall: Vor mindestens 5 Jahren wurden Bakterien o. ä. entwickelt, die zur Bodenreinigung bei Sickergräben usw. eingesetzt werden sollten - hätten - könnten. Aber man hört nichts mehr davon! Sollte da jemand seine Felle fortschwimmen gesehen haben? Ein Schelm, der Schlimmes dabei denkt..... J. Jede Lösung eines Problems ist ein neues Problem. (Johann Wolfgang von Goethe).-
(www.br-online.de/kultur-szene/film/tv/0311/02108/): < Filmkritik zu 'Vier Mädels aus der Wachau'. (D, 1957). - - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Vier_M%C3%A4dels_aus_der_Wachau.
> - Vier Mädels aus der Wachau. Die Wachauer Vierlinge Hanni (Ellen Kessler), Franzl (Alice Kessler), Christl (Isa Günther) und Gretl (Jutta Günther) sind eine Touristenattraktion. Leichte Kinounterhaltung von Franz Antel. Maria Thaler, die frisch verwitwete Wirtin eines heruntergekommenen Gasthofes im malerischen Weineck in der Wachau, bringt Zwillinge zur Welt. Gleichzeitig gebiert die Küchenmagd Rosina im selben Haus ebenfalls Zwillinge, allerdings uneheliche. Großvater Anton Zacherl zerbricht sich den Kopf, was er für seine Enkelin Rosina tun kann. Das Gerücht, im Gasthof seien Vierlinge zur Welt gekommen, bringt die Lösung. Der geschäftstüchtige Bürgermeister Scherzinger macht diese Seltenheit zur Touristenattraktion, aus dem verwunschenen Weineck wird ein prominenter Ferienort. Originaltitel: Vier Mädels aus der Wachau. (D, 1957). Liebevoll kümmert sich der alte Zacherl um seine "Vierlinge". Als das Quartett erwachsen wird und die Gefahr droht, dass sie sich verlieben und heiraten, sieht Scherzinger seine Felle davonschwimmen. Mit Deutschlands beliebtesten Zwillingspärchen der 50er Jahre - mit den damals 21-jährigen Alice und Ellen Kessler und den zwei Jahre jüngeren Isa und Jutta Günther - besetzte Franz Antel seinen heiteren Heimatfilm um falsche Vierlinge, Geschäft und Liebe überaus publikumswirksam. In der Rolle des alten Zacherl glänzt der unvergessene Grantler Hans Moser.-
(www.wochenblatt.net/Zeiten/texte/1771n.htm): < Ein Beitrag zur Lokalgeschichte Stockachs und zum Scheitern Ludwigs des XVI. als konstitutioneller Monarch in Frankreich. Der Beitrag wurde von
Anatol Hennig verfasst. Marie Antoinette begibt sich von Wien nach Paris und übernachtet in Stockach.
> -Die Stockacher machten für sie Schulden, die Franzosen köpften sie. In den Städten, durch die die Österreicherin Marie Antoinette mit ihrem Troß fuhr, war helle Aufregung. Beispiel Stockach: Am 20. März beschloss das Stockacher Magistrat, dass die Straße, über die Marie kommen sollte, instandgesetzt werden müsse, aus den Nachbarorten liehen sich die Stockacher Böllerschüsse, um die künftige Königin gebührend zu empfangen, sechs Ochsen und 80 Brote standen für Maries Tross bei den Stockacher Metzgern zur Verfügung und sogar das Rathaus wurde saniert. Am 9. April dann mussten noch mehr Stockacher ran: Alle Häuser mussten geweißelt werden, wer es unterließ, war um fünf Pfennig ärmer. Das ist mehr Geld, als man heute denkt. Wien ordnete an, dass die Bürger bei der Ankunft von Marie Antoinette Spalier zu stehen hätten. Am 2. Mai kam die edle Dame mit 21 sechsspännigen Prachtwagen und 36 vornehmen Kutschen, 450 Pferden und 257 Gefolgsleuten von Zoznegg über die Besetze und die heutige Meßkircher Straße nach Stockach. Am 2. Mai übernachtete die künftige Königstochter im "Weißen Kreuz"", das später Polizeigebäude und schließlich Einzelhandelsstandort wurde. Nach der Übernachtung in Stockach zog Marie Antoinette mit ihrem Gefolge weiter durch Nenzingen, Eigeltingen, Aach, Engen und Geisingen bis nach Paris. Prominente Gäste waren früher nicht immer eine lohnende Sache: Die Stockacher mußten für den Empfang der teuren Österreicherin vom heutigen Weingarten (bei Ravensburg) insgesamt 2000 Gulden Schulden aufnehmen. Und nach dem Zug durch den Hegau? Marie Antoinette wurde, wie von den Eltern geplant, mit dem Enkel von König Ludwig XV., geehelicht, gelangte in Versailles an einen Hof, der zeitgemäß von Intriganten nur so wimmelte. Diplomatisch war sie nicht, leicht hatte sie es folglich bei Hofe auch nicht. Ihr Mann, der Dauphin Louis-Auguste, der von Historikern als scheuer und unbeholfener Charakter bezeichnet wird, soll in den ersten sieben Jahren die Ehe nicht vollzogen haben. Ludwig XV. starb 1774, der Dauphin bestieg den französischen Thron, Marie Antoinette, gerade mal 18, wurde Königin. Ihr verschwenderischer Lebensstil brachte sie schon bald in Verruf. 1789 war die Staatskasse Frankreichs leer, daran waren freilich mehr schuld als Marie Antoinette. Dennoch: Die Königin war zum Symbol für die Verschwendung von etwas geworden, was es damals noch gar nicht gab: Von Staatsmitteln, die der Gemeinschaft gehören. Am 14. Juli dann der Sturm auf die Bastille: Die Massen in Frankreich waren nicht mehr zu halten, die französische Revolution hatte begonnen. Ludwig XVI. versuchte sich als konstitutioneller Monarch, sah aber zunehmend seine Felle davonschwimmen und wollte schließlich ins Ausland fliehen. Die Revolutionäre fassten ihn, Ludwigs Kopf rollte am 21. Januar 1773. Am 14. Oktober wurde über Marie Antoinette gerichtet. Das Urteil: Des Hochverrats und der Unzucht sei sie schuldig. Am 16. Oktober 1793 wurde sie hingerichtet. Hätte sie die Reise durch den Hegau gelassen, der erst kurz vor ihrem Tod charakterlich gefestigten Adeligen wäre vielleicht einiges erspart geblieben. Aber auch das gehört zu den Machtstrukturen dieser Zeit: Marie Antoinette hatte diese Wahl nicht. Anatol Hennig.
(www.wallstreet-online.de/diskussion/1133930-1-10/das-sollte-einem-zumindest-zu-denken-geben): < Phrasemreicher Bloggerkommerntar zur Immobilienkrise in den USA.> Je mehr der Wert ihrer Häuser zugenommen hat, desto mehr haben die Menschen sie beliehen. Daher sank ihr Kapital, obwohl die Häuser im Wert stiegen. Und das ist extrem gefährlich, denn .. wenn die Häuser wieder an Wert verlieren, dann wird das restliche Kapital im Nu zunichte gemacht. Dann stecken alle bis zum Hals in Schulden! Dazu reicht ein Funke, um das Pulverfass hochgehen zu lassen ...Ja, ich kann Ihnen sogar prophezeien, wie der Crash ablaufen wird. Und wie er vielleicht sogar zum Auslöser der drohenden Schuldenkrise wird: Zuerst gibt es eine unscheinbare Zinserhöhung. Die Leute bekommen Angst ... weil sie plötzlich merken, dass die Zeit steigender Preise vorüber ist. Die ersten bekommen kalte Füße und verkaufen. Dann wollen immer mehr verkaufen. Und auf einmal ist keiner mehr da, der ihnen ihr Häuschen mit Kusshand abnimmt! Das "Zu verkaufen"-Schild hängt immer länger an der Tür ... und jeder sieht es. Jetzt bemerken auch die letzten, dass der Boom vorbei ist. Weil niemand kauft, gehen die Verkäufer mit den Preisen etwas herunter. Sinkende Preise führen nach kurzer Zeit zu einer Massenpanik, weil jeder seine Felle wegschwimmen sieht, wenn er nicht sofort verkauft. Der Crash ist da! Und während die Amerikaner auf ihren Immobilien sitzen, die keiner mehr haben will, ... laufen die Hypotheken weiter und weiter ...
6. etwas/jmd. geht jmdm. durch die Lappen (ugs.)
etwas/jemand entwischt, entgeht jmdm. (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.georgholzer.at/blog/tag/journalismus/ ): < Ein kritischer Bericht aus dem Wirtschaftsleben: Die PR-Branche berichte immer nur Positives, verschleiere die Wahrheit und würde dadurch auf die Dauer unglaubwürdig. - Wenn einem Betrieb ein Großauftrag entgeht, könne man dies auch ehrlicherweise ausdrücken und zwar wie hier in diesem Zitat durch ein anschauliches Phrasem.> Es gibt Firmen, die überdurchschnittlich viele Presseaussendungen ausschicken. Nokia Siemens Networks ist so ein Beispiel, allerdings nicht das einzige. (...). Nur Jubelmeldungen. Ich frage mich, warum nicht auch Meldungen verbreitet werden, die nicht so rosig sind: Am 23. November etwa hatte die Financial Times Deutschland eine Story über das Unternehmen - Nokia Siemens Networks geht Großauftrag durch die Lappen. Wird PR so nicht unglaubwürdig? Warum soll ich allen weiteren Aussendungen eines solchen Unternehmens noch Glauben schenken? Diskreditiert sich eine ganze Branche durch solche (Nicht-)Aussendungen? Warum ist die PR-Branche nicht ehrlich? Hält sie Journalisten für dumm? Dient PR ausschließlich dem Zwecke der Verschleierung? Es gibt Ausnahmen, aber das Gros der 50+, die täglich bei mir eintrudelnden Pressemitteilungen sind wertlos, unehrlich, leeres Geschwätz und selbst deren Löschung ist manchmal pure Zeitverschwendung. Wie gesagt: Es gibt Ausnahmen und diejenigen werden sich schon angesprochen fühlen. Aber es ist leider trauriger Fakt, dass kaum etwas in meiner Mailbox brauchbar ist. Und wenn ich auf die letzten acht Jahre als Journalist zurück blicke - es ist nicht besser, sondern eher schlechter geworden.-
(www.diepresse.com/home/wirtschaft/economist/372204/index.do ): < Finanzielle Verluste für den Staat durch unversteuerte Zigaretten.> - Drei Milliarden illegale Zigaretten. 25.03.2008 | 18:18 | (Die Presse). Die Zahl unversteuerter Importe steigt. Insgesamt wurden 17,4 Prozent aller Zigaretten nicht in Österreich versteuert, 4,4 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Nicht alle sind Schmuggelware. Jede sechste Zigarette, die die Österreicher 2007 geraucht haben, wurde nicht in Österreich gekauft und versteuert. Ein guter Teil davon ist Schmuggelware. Das ist das Ergebnis einer Verpackungs-Studie, für die auch heuer wieder rund 11.000 leere Zigarettenpackungen aus dem Müll der Österreicher gefischt wurden. Insgesamt wurden 17,4 Prozent aller Zigaretten nicht in Österreich versteuert, 4,4 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Bei einem geschätzten Gesamtverbrauch von 15 bis 17 Mrd. Zigaretten im Jahr macht das knapp drei Mrd. illegal verkaufte Zigaretten. Österreichs Trafikanten (Zu diesem Austriazismus siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Tabaktrafik)
verlieren dadurch 400 Mio. Euro Umsatz (vor Steuern), rechnete Peter Trinkl, Obmann des Bundesgremiums der Tabaktrafikanten in der Wirtschaftskammer, am Dienstag vor. Auch dem Finanzminister geht Geld durch die Lappen. 300 der 400 Mio. Euro wären an Tabaksteuer angefallen. Slowenien „Exportmeister“. 28 Prozent aller nicht in Österreich gekauften Zigaretten kamen im Vorjahr aus Slowenien. Mehr als dreimal so viel wie noch 2006. Prompt schnellte der Anteil der unversteuerten Zigaretten in Kärnten von 17,7 auf den Spitzenwert von 31,9 Prozent. Der Grund dafür liege im Wegfall der 25-Stück-Einfuhrbeschränkung für Slowenien, erklärt Peter Trinkl. Seit Anfang 2008 dürfen maximal 200 Zigaretten eingeführt werden, außer die Packungen sind mit einem österreichischen Warnhinweis versehen. In absoluten Zahlen ist das heimische Schmuggel-Zentrum aber weiterhin im Osten Österreichs zu finden. Denn mengenmäßig werden in Kärnten (acht Prozent Marktanteil an den österreichischen Zigarettenverkäufen) weit weniger „illegale Zigaretten“ geraucht als etwa in Wien. Hier wird knapp ein Viertel aller Tabakwaren abgesetzt. 14,5 Prozent davon wurden 2007 nicht in Österreich versteuert. Das bekannte Ost-West-Gefälle bleibt also erhalten und könnte sich 2009 noch verschlimmern, wenn die 25-Stück-Grenze auch zu den Nachbarländern Ungarn und Slowakei fällt. Herwig Heller, Leiter der Betrugsabteilung im Finanzministerium, ortet zudem ein neues Problem an den Grenzen der neuen EU-Mitglieder. Die würden nämlich ihrerseits gegen eine Flut von Billigst-Zigaretten etwa aus der Ukraine kämpfen. „In der EU kostet eine Schachtel Zigaretten bis zu sieben Euro, in der Ukraine 50 Cent“, erläutert Trinkl. Das Preisgefälle zwischen Österreich und seinen Nachbarländern liegt bei gut einem Euro. 79 Mio. Schmuggel-Zigaretten konnten 2007 tatsächlich beschlagnahmt werden. Die Fälscher. Knapp die Hälfte der abgefangenen Zigaretten waren gefälscht. Ein relativ neues Problem für die Tabakindustrie. „Anders als vor einigen Jahren ist Österreich für Fälscher zu einem interessanten Markt geworden“, sagt Trinkl. Billigere Technologien würden auch die Bearbeitung kleinerer Märkte erlauben. „Weltmeister im Fälschen“, so der Trafikantenvertreter, seien die Chinesen. Aber nicht immer legen die gefälschten Zigaretten so einen weiten Weg zurück. 2007 nahm die heimische Exekutive eine illegale Tabakfabrik mitten in Österreich hoch. 21,5 Tonnen Tabak wurden beschlagnahmt. Er hätte für 20 Mio. gefälschte Memphis-Zigaretten reichen sollen. ("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.03.2008).-
(www.emsbs.ch/turniertanz_schweizer_meisterschaft_04b.htm): < Bericht von einem Tanzturnier
in der Schweiz. Tanzpaare in dunklen Kleidern wurden vor dem dunklen Hintergrund des Saales schlecht wahrgenommen und sind daher offensichtlich auch von den Wertungsrichtern nicht richtig beurteilt worden. Das Phrasem bezieht sich hier auf Personen.> Zusätzliche Kurznotizen (dieser Teil erscheint nicht im CH-Tanz): Zur Gesamtpräsentation eines Paares gehört neben dem guten Tanzen nicht nur das Aussehen, das Grössenverhältnis, die Kleider, Frisur, Schminke etc. sondern auch das Auftreten bei der Vorstellung, beim Betreten und Verlassen der Tanzfläche und beim Aufstellen in jedem Tanz, auch die Qualität des Ausweichens, die Rücksichtnahme gegenüber den anderen Paaren und den Wertungsrichtern, vieles, was in England als "behaviour on and off the floor" (Auftreten/Verhalten auf und neben der Tanzfläche) bezeichnet wird. Diese Schweizer Meisterschaft hat wieder einmal eindrücklich gezeigt, wie gross der Einfluss auf das Resultat sein kann, wenn auch nur ein einziger der obigen Punkte nicht optimal erfüllt ist. Am im wahrsten Sinne des Wortes am meisten ins Auge stechend sind die Kleider. Wohl dem, der eine weise Wahl trifft oder sich gut beraten lässt! Der erste Eindruck zählt! Die Tanzfläche in Olten war zwar gut beleuchtet, aber die Umgebung und der Hintergrund waren bereits tagsüber ziemlich dunkel. Da waren Kontraste gefragt, eher helle, leuchtende Farben. Wer ein schwarzes oder dunkles Kleid trug, hatte es schwerer. Wohlgemerkt, wer weltberühmt ist und über eine überragende Tanzqualität verfügt wie z.B. die amerikanischen Latein-Supertänzer Katsevman/Manusova, kann bedenkenlos über Jahre hinweg und auf jeder Tanzfläche schwarz tragen (was die zwei seit Jahren praktizieren). Dann verdient diese Philosophie (wir wollen nicht wegen unseren Kleidern, sondern wegen unserem Tanzen gut bewertet werden) höchste Hochachtung! Aber wer erreicht schon diese Tanzqualität? Natürlich hatten die stehenden Wertungsrichter auch in Olten einen anderen Winkel zu den Paaren als die sitzenden Zuschauer und Fotografen, die die Paare praktisch immer "nur" vor dem dunklen Hintergrund sahen. Bei günstigen Voraussetzungen war ein dunkel gekleidetes Paar für die Wertungsrichter auch einmal vor dem hellen Flächenhintergrund zu sehen. Aber auf diese günstigen Voraussetzungen sollte man sich nicht verlassen. Auffallend an dieser Schweizer Meisterschaft war zudem, wie wenig sich die Wertungsrichter auch bei den stationären Tänzen bewegt haben. Die meisten blieben wie angewurzelt auf ihren Plätzen stehen (was ihr gutes Recht ist), aber dadurch mag ihnen das eine oder andere "dunkle" Paar vor dunklem Hintergrund durch die Lappen gegangen sein. -
-Diese Wendung stammt aus dem Jagdwesen. Bei der Treibjagd spannte man Schnüre mit bunten Stoffetzen (Lappen), um dem Wild bestimmte Fluchtrichtungen zu versperren. Das Tier, das an diesen Stellen trotzdem entkam, war »durch die Lappen gegangen«. (Duden).
7. das Nachsehen haben < Vgl. F.9,11
>
der Benachteiligte, Betrogene sein; nicht das bekommen, was man will (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.faz.net/.../Doc~E08082815730C4B05B4205DF7D4973CBA~ATpl~Ecommon~Scontent.html): < Phraseme in der Titelüberschrift sollen den Leser neugierig machen und auf das Wesentliche des Beitrages hinweisen. Der Beitrag enthält zahlreiche gängige, kursiv markierte Phraseme. Es geht um die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge. Studierende sind die Benachteiligten. > Bachelor und Master. Das Nachsehen haben die Studenten von Tobias Wiethoff. 01. November 2004. An den Hochschulen heißt es Abschied nehmen von Magister und Diplom. Bis 2010 sollen sie den zweistufigen Abschlüssen Bachelor und Master weichen. Doch der Bologna-Prozeß verläuft bisher alles andere als reibungslos. Erst allmählich beginnt sich das Chaos der ersten Umstellungsjahre zu legen. Für manche ist es die größte Hochschulreform seit Humboldt, für andere ein einziges Trauerspiel: In den nächsten Jahren sollen sich die deutschen Hochschulen fit für Europa machen und der gestuften Studienstruktur mit den Abschlüssen Bachelor und Master zur Durchsetzung verhelfen. So haben es die europäischen Bildungsminister zunächst in Bologna - deshalb der Begriff "Bologna-Prozeß" - und dann auf Folgekonferenzen in Prag und Berlin entschieden. Doch den hehren Worten steht eine reichlich chaotische Praxis gegenüber. Politiker, Hochschulen und Wirtschaft lassen den schwarzen Peter untereinander kreisen, werfen der Gegenseite wahlweise das Festhalten an alten Zöpfen oder blinden Aktionismus vor. Das Nachsehen haben die Studenten. Die Pioniere der neuen Studiengänge fühlen sich als Versuchskaninchen mißbraucht. Studienanfänger stellen sich die Frage, ob sie auf die weichen Währungen Bachelor und Master setzen sollen. Im Jahr 2002 - neuere Zahlen gibt es nicht - wollten sich gerade einmal 6,4 Prozent zu diesem Wagnis entschließen. "Es gibt auf dem eingeschlagenen Weg kein Zurück mehr." Daß die Zukunft den Abschlüssen Bachelor und Master gehört, steht aufgrund der politischen Vorgaben fest. "Es gibt auf dem eingeschlagenen Weg kein Zurück mehr", sagt Lars Hüning vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh. Nach den Beschlüssen der Bildungsminister müssen die Staaten bis 2005 mit der Einführung der neuen zweistufigen Abschlüsse begonnen haben. Im Jahr 2010 sollen Magister und Diplom dann endgültig der Vergangenheit angehören. Allerdings hält die deutsche Kultusministerkonferenz (KMK) den Bundesländern, von denen die Reform in Gesetze gegossen werden muß, eine Hintertür offen: So könnten "wichtige Gründe für eine Beibehaltung der bewährten Diplomabschlüsse auch über das Jahr 2010 hinaus sprechen", heißt es in einem KMK-Beschluß. Die Ziele der Reform sind klar: Zum einen soll die durchschnittliche Studienzeit gesenkt, zum anderen die Mobilität im "europäischen Hochschulraum" gefördert werden. Den Regelabschluß eines Hochschulstudiums bildet demnach künftig der Bachelor - in den Formen Bachelor of Arts (B.A.), Bachelor of Science (B.Sc.) oder Bachelor of Engineering (B.Eng.). Auf drei, höchstens vier Jahre angelegt, soll dieser erste, praxisbezogene Studiengang nach den KMK-Vorgaben "wissenschaftliche Grundlagen, Methodenkompetenz und berufsfeldbezogene Qualifikationen" vermitteln. Wer beruflich höher hinaus will und/ oder eine Karriere in der Wissenschaft anstrebt, kann anschließend den auf ein bis zwei Jahre angelegten Master und - wie bisher auch - noch eine Promotion draufsatteln. Eine Abstufung ergibt sich auch bei den Laufbahnen des öffentlichen Dienstes: Der Bachelor führt in den gehobenen, der Master in den höheren Dienst. Um die internationale Vergleichbarkeit zu gewährleisten, sind die neuen Studiengänge modular aufgebaut und mit einem Leistungspunktesystem (ECTS) ausgestattet. So soll der Bachelor 180 bis 240, der Master zusätzlich 60 bis 120 ECTS-Punkten entsprechen. Zwischenprüfung wird zum Bachelor, Diplom zum Master umetikettiert. Soweit die Theorie. In der Praxis wurde die Reform auf den jeweiligen Ebenen mit höchst unterschiedlichem Elan vorangetrieben. Während einige Hochschulen die neuen Angebote zur eigenen Profilierung nutzen, fügen sich andere, nicht selten die traditionsreichen, nur widerwillig in das Unausweichliche. Zuweilen drängt sich auch der Eindruck auf, daß den Studenten alter Wein in neuen Schläuchen verkauft werden soll. Die Zwischenprüfung wird dann kurzerhand zum Bachelor, das Diplom zum Master umetikettiert. Als der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft im Jahr 2003 herausragende Reformstudiengänge auszeichnen wollte, blieben von 91 Teilnehmern nur vier halbwegs preiswürdige übrig. "Ein ernüchterndes Ergebnis", konstatiert Sprecherin Angela Lindner. Doch mittlerweile scheint die Reform an Fahrt und Konsequenz zu gewinnen. "Der Prozeß hat eine deutliche Dynamisierung erfahren", so Lars Hüning vom CHE. Zum aktuellen Wintersemester standen nach Zahlen der Hochschulrektorenkonferenz 1.253 Bachelor- und 1.308 Masterstudiengänge zur Wahl, davon rund 61 Prozent an Universitäten, der Rest an Fachhochschulen sowie Kunst- und Musikhochschulen. Das entspricht zwar erst einem Anteil von 23 Prozent am gesamten Studienangebot, aber immerhin einer Verdreifachung innerhalb der vergangenen drei Jahre. Während anfangs meist sehr spezialisierte Programme geschaffen wurden und die alten Studiengänge parallel weiterliefen, setzt nun eine steigende Anzahl von Hochschulen auf eine flächendeckende Umstellung. "Einige Länder machen jetzt entsprechend Druck", sagt Andrea Frank von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) in Bonn. Die mit Abstand meisten Programme werden derzeit in Nordrhein-Westfalen (504) und Baden-Württemberg (440) gezählt. Lag der Schwerpunkt anfangs auf den Ingenieurwissenschaften, verteilen sich die Angebote nun einigermaßen gleichberechtigt auf alle Fächergruppen. Die meisten (703) betreffen die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.-
(www.tagesanzeiger.ch/dyn/geld/sosi/322387.html): < Das Phrasem in der Titelüberschrift soll den Leser neugierig machen und auf das Wesentliche des Beitrages hinweisen. Es wird am Ende des Textes noch einmal wiederholt.>
25. Mai 2008. Unverheiratete leben unsicher. Es ist so beliebt wie noch nie, und trotzdem ist das Konkubinat noch immer keine rechtlich anerkannte Lebensform. Das Nachsehen haben die Betroffenen. Tipps & Infos von Gabriela Baumgartner. «Kürzlich bin ich zu meinem langjährigen Partner gezogen», schreibt Agathe F. dem «Tages-Anzeiger». «Mein Freud hat sich vorzeitig pensionieren lassen und möchte, dass ich meinen Beruf aufgebe und künftig unseren gemeinsamen Haushalt betreue. Das würde ich auch gerne tun. Wie aber steht es mit der Altersvorsorge? Kann mein Partner für mich weiter in die AHV und in die berufliche Vorsorge einzahlen, oder entstehen mir Beitragslücken? Wir möchten nicht heiraten. Stimmt es, dass ich als Konkubinatspartnerin beim Tod meines Partners nicht abgesichert bin?» Keine Witwenrente, kein Erbrecht. Das Konkubinat, jahrhundertelang gesellschaftlich verpönt und eidgenössisch bis 1942 sogar strafrechtlich verfolgt, gehört heute zu den beliebtesten Lebensformen. Die Rechtssprechung versteht unter dem Konkubinat eine eheähnliche Gemeinschaft, oder, in etwas hölzernem Juristendeutsch: «eine auf Dauer angelegte Wohn-, Wirtschafts- und Geschlechtsgemeinschaft von zwei Personen unterschiedlichen Geschlechts». Trotzdem fehlen bis heute in unseren Gesetzbüchern verbindliche Regeln zum Konkubinat. Das Nachsehen haben die Betroffenen. Agathe F. tut also gut daran, sich über folgende Punkte Gedanken zu machen.-
(http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=8440093&top=SPIEGEL): > Aus der Geschäftswelt.> DER SPIEGEL 50/1998 vom 07.12.1998, Seite 60. Autor: Andreas Wassermann. KONKURSE. Unbekannt verzogen. Zwei Berliner Geschäftsleute haben systematisch Pleitefirmen aufgekauft und Gläubiger angeblich um Millionen geprellt. Jetzt kommen beide vor Gericht. (...). Erfolgreicher bei der Adressen-Ermittlung war eine Münchner Immobilienverwaltung. Am 3. April dieses Jahres klopfte ein Gerichtsvollzieher bei Jolitz' Privatwohnung in der Berliner Tollerstraße an. Im Auftrag der Firma sollte er 105 000 Mark eintreiben, die ein DPG-Tochterunternehmen den Verwaltern schuldete. Zwar traf der Justizbeamte Geschäftsführer Jolitz an, pfänden konnte er allerdings nicht, da "unter der Anschrift keinerlei Gesellschaftsvermögen vorgefunden" wurde. Seine Geschäfte hält Schuhmacher-König "für juristisch sauber". Die Kunden seien zufrieden. Daß Arbeitsplätze verlorengehen und Gläubiger das Nachsehen haben, sieht er "ganz emotionslos". Er sei eben "kein Samariter". Die Berliner Justiz mag Schuhmacher-König da nicht folgen. Am 30. Januar erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen ihn und Jolitz. Im kommenden Februar soll der Prozeß eröffnet werden, der Vorwurf: Konkursverschleppung.
8. jmdm. etwas vor der Nase wegschnappen (ugs.)
etwas (schnell) an sich bringen, bevor es ein anderer erlangen kann; etwas, das ein anderer auch gern hätte, schnell vor ihm kaufen oder nehmen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.das-parlament.de/2007/28/WirtschaftFinanzen/16383669.html): <Der Mangel an Ingenieuren verlangt grundlegende Reformen. Die gute Konjunktur des Jahres 2007 macht ungewöhnliche Methoden erforderlich, um schnell an Ingenieure zu kommen. Der Textauszug enthält noch weitere, kursiv markierte Phraseme.> Hans-Willy Bein, »Made in Germany«. MASCHINENBAU. Deutschland festigt seine gute Position auf dem Weltmarkt, muss aber mehr gegen den Mangel an Ingenieuren tun. Es läuft rund für die deutschen Maschinenbauer. Ihre Auftragsbücher sind prall gefüllt und garantieren die Auslastung für dieses Jahr. Manche Unternehmen wissen gar nicht, wie sie die Auftragsflut bewältigen sollen. Alle Welt will Maschinen "Made in Germany". Und auch in Deutschland löst sich der Investitionsstau. Im Zuge des konjunkturellen Aufschwungs rüsten endlich auch die Unternehmer ihre Betriebe nach dem neuesten Stand der Technik aus. Trotz dieser wahrhaft rosigen Zeiten warnen Exponenten der Branche aber davor, die strukturellen Risiken des Maschinenbaus zu übersehen. Notwendige politische Reformen müssten in guten Zeiten angepackt werden. Sorge bereitet vor allem der akute Ingenieurmangel. Und der beruht aus Branchensicht in erster Linie auf Fehlern der Bildungspolitik. In der Statistik der Auftragseingänge hastet die Branche von Rekord zu Rekord. Um 18 Prozent legten die Orders allein im Mai zu. Im April hatte der Zuwachs gegenüber dem Vorjahresmonat zwölf Prozent betragen. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hat daraufhin die Prognose für das Produktionswachstum in diesem Jahr von vier auf neun Prozent angehoben. Schon vier Jahre dauert der Aufschwung der Branche. In dieser Zeit stieg die Maschinenproduktion um knapp 30 Prozent. Eine vergleichbare Entwicklung hatte es zuletzt vor fast 40 Jahren gegeben. Von 1967 bis 1970 war die Produktion der Branche um 32 Prozent angezogen. Warnung vor Euphorie. Der im Herbst ausscheidende Verbandspräsident Dieter Brucklacher warnt allerdings vor Euphorie. Durch die hohe Auslastung und die dadurch bedingte günstige Ertragsentwicklung der Unternehmen würden viele Probleme nur überdeckt. Da gebe es zum einen betriebliche Sorgen. Die Kapazitätsauslastung selbst gehöre dazu. Mit rund 93 Prozent ist sie so hoch, dass viele Betriebe keine Zeit für notwendige Wartungs- und Reparaturarbeiten haben, wenn sie mit ihren Aufträgen nicht in Verzug kommen wollen. Sorge bereitet vielen deutschen Maschinenbauern auch der "dramatische" Anstieg der Materialkosten, vor allem die Verteuerung des Stahls. Walzstahl ist im Schnitt über alle Produktkategorien seit Anfang 2004 um 60 Prozent teurer geworden. Der Preis für gängige nicht rostende Edelstahlprodukte hat sich einschließlich der Legierungszuschläge allein im vergangenen Jahr verdoppelt. Für viele Unternehmen ist nicht nur die Höhe des Preises zum Kalkulationsproblem geworden, sondern die nicht vorhersehbare Entwicklung. "Angebotskalkulationen für langfristige Verträge oder im Projektgeschäft werden zum Lotteriespiel und sind manchmal schon überholt, wenn der Kunde sich zur Vergabe des Auftrags entschlossen hat", weiß Brucklacher, der einen Werkzeugmaschinenbetrieb in Baden-Württemberg leitet. Zu einem bedrohlichen Problem wächst dem Maschinenbau der akute Fachkräftemangel heran. Vor allem fehlen Ingenieure. Nach einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft konnten schon im vorigen Jahr rund 50.000 offene Ingenieursstellen nicht besetzt werden. Der volkswirtschaftliche Wertschöpfungsverlust beträgt schon 3,5 Milliarden Euro. Der Mangel an Ingenieuren trifft die Branche im Kern. Sie kann ihre führende Stellung in der Welt nur erhalten, wenn sie mit ihren technischen Neuerungen immer die Nase vor der Konkurrenz hat. Diese Konkurrenz wächst vor allem aus Schwellenländern wie China oder Indien rasant. Rund 400.000 Ingenieure verlassen jedes Jahr die chinesischen Hochschulen. In Indien sind es rund 300.000, in Deutschland waren es zuletzt etwa 40.000. Nach diesen Fachleuten ringen sich die Unternehmen die Hände. Viele, wie Heidelberger Druckmaschinen, sind dazu übergegangen, schon auf ihren Homepages im Internet zu inserieren. Andere nutzten ihre Mitarbeiterzeitschriften, um die Belegschaft zur Mithilfe bei der Werbung neuer Leute zu gewinnen. Bei einer Siemens-Tochter gibt es für die Vermittlung eines neuen Kollegen sogar einen satten Bonus. Unter dem Strich wird das Problem aber nicht kleiner, wenn sich führende Branchen wie Maschinenbau, Elektro- oder Autoindustrie, große und kleinere Unternehmen die Ingenieure gegenseitig vor der Nase wegschnappen.-
(www.berlinstreet.de/rubrik/taxi): <Ein Taxifahrer berichtet aus seinem Alltag.> -Cholerische Kollegen. Es kommt öfter vor, dass Taxifahrer-Kollegen einem den Auftrag vor der Nase wegschnappen. Wenn man z.B. an der Halte Grolmannstraße/Kudamm steht und von der Zentrale einen »VIP«-Auftrag bekommt, weiß jeder Würfelfunk-Fahrer, dass man dann zum Hotel Q in der Knesebeckstraße fährt. Leider sind auf dem Weg zwei Ampeln und so hat ein Aasgeier über eine Minute Zeit, mal »zufällig« am Hotel zu halten, die Fahrgäste einsteigen zu lassen und schnell zu verschwinden. Genau das ist mir dort schon zweimal passiert und natürlich war ich dann stocksauer. Und das war auch begründet.-
(www.amazon.de/Lexikon-schlechten-Gewohnheiten-Jürgen-Bräunlein/dp/3499622211):< Sprachlich anspruchsvolle Buchbesprechung. - Das Phrasem findet sich in einem Kommentar eines Lesers.> Lexikon der schlechten Gewohnheiten (Broschiert) von Jürgen Bräunlein (Autor), Angela Troni (Herausgeber). Rowohlt Tb. (Juni 2007). Kurzbeschreibung: Die Firnis des zivilisierten Lebens ist dünn, der Lack bröckelt. Dunkle Triebe, verschwommene Bedürfnisse und sonderbare Vorstellungen bemächtigen sich unserer, und wir werden von ihnen mitgerissen. So passiert es. Plötzlich bohren wir in der Nase, kauen an den Fingernägeln und starren ungeniert in Ausschnitte und auf Gesichtswarzen. Wir stürmen als Erste zum Büffet, schauen zur Unzeit "Unterschichtenfernsehen" oder schnarchen im Theater - sogar in den vordersten Reihen. All das tut man nicht. Schon gar nicht, wenn man Abitur und eine solide Kinderstube hat. Es sind schlechte Gewohnheiten, die man besser vertuscht. Erst recht in Zeiten, in denen Benimm-Bücher boomen, Tugendwächter zur Vollkommenheit ermahnen, Coachs an unserem Auftreten feilen. In der verlotterten Mittelmaßrepublik sehnt man sich wieder nach formvollendetem Auftreten, tadellosen Manieren und normierter Geschmacksicherheit. Gerade bei den jungen Konservativen zeigt sich eine bierernste Fixierung auf Knicks und Knigge. Autoren wie Florian Illies, Asfa-Wossen Asserate und Alexander von Schönburg liefern die elitäre Programmatik dazu. Das Leben, so der Grundtenor, wäre doch sehr viel besser, wenn sich noch mehr Menschen die "richtigen" Umgangsformen antrainierten. Das Lexikon der schlechten Gewohnheiten rebelliert gegen diesen Zeitgeist einer ästhetischen Haltung ohne Inhalt und spottet über die "Gouvernantenprosa" gängiger Benimm-Dich-Bücher. An gesellschaftlichen Vorschriften, so watteweich sie auch verpackt sein mögen, besteht kein Mangel, glaubt der Autor. Dringend unter Artenschutz gestellt werden müssen hingegen unsere unbewussten Ausbrüche aus der gestrengen Etikette. Denn sie sind Impulse der Freiheit. So seziert das Buch unsere schlechten Gewohnheiten ohne Vorurteile und mit Hingabe. Psychologie, Evolutionsbiologie, Anthropologie, Beispiele aus dem Tierreich und nicht zuletzt eine gute Prise gesunder Menschenverstand helfen dabei, "bad manners" ins richtige Licht zu rücken. Zeugnisse aus der Kulturgeschichte, der Literatur und der Promiwelt, zeigen: Wir sind nicht allein! - (Kommentar): Witzige Abrechnung mit Benimm-Büchern, 27. Juni 2007 von V. P.(Berlin): Das Buch hat mich ziemlich amüsiert und auch schlauer gemacht. Es ist eine ebenso witzige wie sympathische Abrechnung mit all den bierernsten Benimm- und Manierenbüchern, die uns seit Jahren belästigen und quälen. Ob wir Fingernägel kauen, mit dem Essen spielen, Mitmenschen den Parkplatz vor der Nase wegschnappen, im Theater schnarchend einschlafen, Bullshit reden oder eben in der Nase bohren, stets findet der Autor einleuchtende und auch charmante Gründe, warum wir ab und zu so handeln müssen. Es sind "Impulse der Freiheit", schreibt er, die wir quasi benötigen, um den Alltag zu bestehen. Dabei geizt er nicht mit wunderlichen Anekdoten, saftigen Belegstellen aus der Kulturgeschichte und manchem Exkurs in die Prominentenwelt. Manches darf durchaus auch ironisch verstanden werden. Ernst ist es J. Bräunlein aber bestimmt mit dem Vorwort seines Buches. Dort zitiert er den Humanisten Erasmus von Rotterdam: "Es gibt Menschen, die die Ungeschliffenheit ihres Benehmens durch andere Gaben welltmachen." Das ist sehr sympathisch!
9. etwas in den Schornstein/Kamin schreiben (können) (ugs.) < Vgl. E.42,5
>
etwas als endgültig verloren betrachten (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.textlog.de/tucholsky-recht-bleiben.html): <Literarischer Beleg.> Kurt Tucholski, Recht muß Recht bleiben . (...). Aber der kleine Mann, der in Land und Stadt/ seine Kriegsanleihe gezeichnet hat,/ der kann sich sein Geld in den Schornstein schreiben./ Recht muß Recht bleiben.-
(www.fertighaus.de/f_haus/info/vertrag.htm): < Tipps für den Hausbau.> Checkliste für Bauherren: der Bauvertrag. Man baut (in der Regel) nur einmal im Leben. Wenn Sie vermeiden wollen, dass sie sich die "Restlaufzeit" Ihres Lebens ärgern, sollten Sie diese Checkliste beachten. Bauverträge werden mit Generalunternehmern, Bauträgergesellschaften und den Herstellern von Fertighäusern, Bausatzhäusern usw. abgeschlossen. Bauen Sie individuell mit einem Architekten, ist die vom Architekten veranlaßte Ausschreibung der einzelnen Gewerke und die Abgabe des Angebots durch den Bauunternehmer oder den einzelnen Handwerker die Rechtsgrundlage. So, wie in der Ausschreibung angegeben, muß das einzelne Gewerk auch ausgeführt werden. Grundsätzlich tragen Sie immer ein Risiko - egal, wie und mit wem Sie bauen -, dass nämlich Ihr Partner oder bei einem individuellen Bau einer der vielen Partner (sprich Handwerker) insolvent wird. Dann können Sie sich etwaige Gewährleistungsansprüche gleich in den Schornstein schreiben. Wenn aus einer Konkursmasse überhaupt etwas zu holen ist, dann holen sich das die Banken. Für die restlichen Gläubiger bleibt so selten etwas übrig, wie ein Kamel durch ein Nadelör geht. Sie müssen also für sich entscheiden.-
(www.digitalvd.de/dvds/37575,Die-Teufelin.html): < Filmkritik>. Inhaltsangabe zu „Die Teufelin“: Jahrelang bekocht die biedere Ruth ihren Göttergatten Bob als braves Heimchen am Herd – bis der sie und die Kinder wegen der aufgeblasenen Schundroman-Autorin Mary sitzen lässt. Nun kocht Ruth über vor Wut und brütet ein pechschwarzes Ei der Rache aus. „Meine Familie, mein Haus, meine Karriere“ – all das kann der treulose Bob bald in den Kamin schreiben. Denn Ruth entwirft zusammen mit ihrer Freundin Hooper einen teuflischen 4-Punkte-Plan, der am Ende sogar Bobs Freiheit bedroht. Die Teufelin stammt auf dem Hause MGM Home Entertainment.-
(www.augustin.or.at/index.php?art_id=886): <Die Mieten, die man als Mieter zahlt, sind für eine eigen Kapitalbildung verloren.> - Eine Wohnung ist kein Apfel. Mieterhöhungen und ihre gesamtwirtschaftlichen Konsequenzen. Haben sie eine Eigentumswohnung? Gratuliere! Feine Sache, quasi eine bewohnbare Sparbüchse. Das investierte Geld zum Ankauf oder zur Renovierung wird zu sicherem Vermögen. Jedenfalls brauchen Sie keine Miete in den Kamin zu schreiben, keine Angst vor Kündigung oder Mieterhöhung zu haben und können bei Renovierungen mitreden oder selbst entscheiden. Wer hätte da nicht lieber eine Eigentumswohnung oder gar ein eigenes Haus?-
- Was man an die Innenwand eines Schornsteins schreibt, wird bald von Ruß zugedeckt und ist dann nicht mehr lesbar; das Geschriebene ist damit verloren. Darauf bezieht sich die vorliegende Wendung. (Duden)