C.11 OPTIMISMUS - ZUVERSICHTLICHKEIT - ILLUSION |
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1. etwas durch die rosarote Brille sehen (ugs.)
etwas nur positiv sehen; etwas (kritiklos und naiv) als positiv bewerten (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.rhodos-info.de): < Erfahrungsberichte zu Rhodos.> - Über die Jahre unserer Rhodos-Urlaube und über unsere Homepage haben wir mehrere liebe Menschen kennen gelernt, die auf Rhodos leben oder sich dort ein Domizil angeschafft haben. Wir haben uns sehr gefreut, dass sich einige "Auswanderer" und "Dauergäste" bereit erklärt haben, Erfahrungsberichte zu schreiben. Die ersten sind bereits eingetroffen und werden hier veröffentlicht. Wir hoffen, dass Ihnen diese Erfahrungen aus erster Hand nützlich sind und Sie nicht alles nur durch die rosarote Brille sehen. Sie werden sehen, dass ein solcher Schritt wohl überlegt sein muss - vielleicht können durch die Ratschläge und Tipps einige Pannen bei der Planung und Durchführung vermieden werden. Wenn Sie auf die folgenden Text-Links klicken, kommen Sie zu den einzelnen Erfahrungsberichten.
< Horoskope enthalten immer zahlreiche Phraseme.> - Mond, Sonne und Uranus in herausfordernden Winkeln zu Ihrer Geburtssonne können Ihre Kreise heute empfindlich stören, vor allem auch Ihren realistischen Durchblick. Das könnte in beruflichen und finanziellen Dingen von Nachteil sein, aber auch in zwischenmenschlichen Beziehungen, weil Sie diese vielleicht idealisieren. Bleiben Sie kritisch und betrachten Sie nichts durch die rosarote Brille.
(http://www.zeit.de/online/2006/13/bobic-interview): Seite 3 von 3 | WM-Test: "Vorne mehr Tore" | Fussball | ZEIT ONLINE. (ZEIT online, 23.3.2006): < Ein Sieg über die Amerikaner, die mit einer B-Auswahl antraten, sollte nicht überbewertet werden.> - "Die Spieler werden erleichtert sein". Fredi Bobic warnt im Interview davor, die Partie gegen die USA durch die rosarote Brille zu sehen. Deutschland gewinnt 4:1. Hat sich das Team rehabilitiert? Mit dem Ergebnis auf jeden Fall. Die Leistung hat mich aber eigentlich nicht überzeugt. Als Gegner war das Team der Amerikaner schwer einzuschätzen, da sie nicht in der Bestbesetzung angetreten sind. Sechs Stammspieler haben denen gefehlt. Letztlich sind die USA mit einer B-Auswahl angetreten.
2. jmdm. hängt der Himmel voller Geigen < Vgl. B.2.2, 6 >
jmd. ist schwärmerisch glücklich, sieht erwartungsvoll in die Zukunft (Duden - Redewendungen, ³2008)
(http://www.gesundheitszentrumsturm.de/paartherapie.html): < Auszug aus einer Info-Broschüre zur Paarberatung.> - Es ist nie zu spät für eine gute Beziehung! Was hat Liebe mit Logik zu tun? Die meisten Menschen glauben, dass Liebe eine Sache des Zufalls ist, etwas, das uns „zufällt“ und uns trifft wie Amors Pfeil ohne unser Zutun. Und wenn es uns dann „zufällig“ getroffen hat, hängt der Himmel voller Geigen und wir schweben auf Wolken. Wie konnten wir vorher überhaupt ohne diesen wunderbaren Menschen existieren? Der Märchenprinz ist in unser Leben getreten und wir verlieren schnell den Blick für die Realität. Wir fühlen uns am Ziel unserer Träume: wir werden geliebt! Nach einiger Zeit merken die meisten den Alltag. Den Alltag, der beginnt die große Liebe aufzufressen. Die Märchengestalt entpuppt sich als ganz normaler Mensch. Der Himmel voller Geigen verzieht sich und plötzlich erleben wir heftige Gewitter. Werden die Gewitter zu häufig, überlegt man die Trennung. Eine andere weitverbreitete Meinung ist: Wenn mir nur der oder die Richtige begegnet, dann kommt die Liebe von selbst. Auch als Entschuldigung für gescheiterte Beziehungen muss dieser Glaubenssatz herhalten: Es ist mir eben noch nicht der/die Richtige begegnet – der ideale Partner. Irgendwann kommt der Frosch, der durch einen heftigen Wurf gegen die Wand sich zu einem Prinzen entpuppt. Nur leider ist das Leben kein Märchen. Wir haben also die Freiheit ewig die gleichen Erfahrungen in Beziehungen zu sammeln oder gemeinsam leben und lieben zu lernen.
(http://www.ra-kassing.de/familie/ehevt/ehevtalg.htm): Ehevertrag - Allgemeines www.ra-kassing.de/familie/ehevt/ehevtalg.htm. 19. März 1999. < Auszug aus einer Info-Broschüre einer Kanzlei zu Eheverträgen.> - - Wenn zwei sich heiraten, hängt der Himmel voller Geigen. Man blickt vertrauensvoll in eine gemeinsame Zukunft und keiner verschwendet einen Gedanken an den Umstand, der bereits während der Trauungszeremonie erwähnt wird: Dass es nämlich außer den guten auch noch böse Tage geben kann.
3. den Himmel offen sehen (geh.) < Im Internet fanden sich nur sehr wenige Belege für dieses Phrasem. >
sehr glücklich sein; sich am Ziel seiner Wünsche glauben (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.dw-world.de/dw/article/0,2144,1041787,00.html ): < Zur Etymologie des Phrasems.> - Schon seit vielen Jahrhunderten denken sich die Menschen den Himmel als einen Ort, der ein angenehmes Dasein verspricht: mit Ruhe, Frieden und persönlichem Glück. In der Spätgotik stellen Gemälde den Himmel mit musizierenden Engeln dar. Hieraus entwickelte sich die Wendung der Himmel hängt voller Geigen. Wem nun der Himmel voller Geigen hängt, der ist erfüllt von schwärmerischem Glück und blickt froh und optimistisch in die Zukunft – so, wie es Brautpaare am Tag der Hochzeit tun. Sie sehen den Himmel offen. Dieser Ausdruck geht auf das Johannes-Evangelium (Johannes 1, 51) zurück. "Von nun an werdet ihr den Himmel offen sehen", heißt es dort. Wer den Himmel offen sieht, der befindet sich – oder glaubt sich wenigstens – am Ziel aller Wünsche.
4. etwas in rosa/rosigem Licht sehen/betrachten/darstellen
etwas (unkritisch) sehr positiv beurteilen, darstellen (Duden - Redewendungen, ³2008)
( http://www.morgenpost.de/printarchiv/politik/article428070/Der_Ueberraschungssieger.html): - Der Überraschungssieger
in Berliner Morgenpost, 28. September 2003. - < Der sachlich gehaltene Text enthält nur ein einziges, leicht modifiziertes Phrasem: "etwas in mild-rosa Licht erscheinen lassen" - Siehe hierzu auch unter Richard von Weizsäcker > - Überraschungssieger von Oliver Michalsky: Mehr als 10 000 Leser haben sich an unserer Umfrage nach den 100 wichtigsten Berlinern der Gegenwart beteiligt, und das Votum für den wichtigsten fiel deutlich aus. Nicht Klaus Wowereit hat gewonnen, auch nicht Thilo Sarrazin, an dem zurzeit keine politische Entscheidung vorbeiführt. Eberhard Diepgen wurde Zweiter. Der Überraschungssieger aber heißt Richard von Weizsäcker. Ein Elder Statesman, der vor 20 Jahren aus der Landespolitik ausstieg, um Bundespräsident zu werden. Was macht einen Politiker von vorgestern so attraktiv für die Berliner von heute? Man könnte die Gründe dafür in den Fehlern und Irrwegen der Generationen Diepgen und Wowereit suchen. Man müsste jenen anhaltend starken Trend zur Retrospektive berücksichtigen, der so ziemlich alles, was zwischen 1945 und 1989 in Deutschland passierte, in mild-rosa Licht erscheinen lässt. Ob das nun Afri-Cola, Tri-Top oder die DDR ist. Am Ende der Suche nach den Gründen landet man aber unweigerlich bei Weizsäcker selbst. Bei einem Politiker, von dem man sich gern regieren und repräsentieren ließ. Den man gern aus der Zeitung lächeln sah. Der heute noch "Ritchie" genannt wird. Ein volksnaher, glaubwürdiger Aristokrat, der verhältnismäßig spät in die Berufspolitik einstieg, der sich - vielleicht deshalb - dem Mainstream der eigenen Partei, der CDU, immer mal wieder zu widersetzen verstand. Der in der Wendezeit wie kein anderer daran erinnerte, dass die Ostdeutschen die größere Last der Teilung zu tragen hatten. Der in der brenzligen Phase der Hauptstadt-Debatte die entscheidenden Anstöße gab. Der wie kein anderer Bundespräsident die eigene Kaste rüffelte, nämlich die "Politikerschicht", der er vorwarf, sie erliege der Machtversessenheit in Bezug auf künftige Wahlkampferfolge. Schließlich: der nach seiner Amtszeit in Berlin blieb. Es passt ins Bild, dass Weizsäcker, mit seinem Umfrage-Sieg konfrontiert, sogleich seine Spitzenkandidatin nennt: Barbara John, zwei Jahrzehnte Ausländerbeauftragte - und seine, Weizsäckers, Erfindung. Parteigebunden, aber in der Amtsführung überparteilich, bescheiden aber nachdrücklich. "Barbara John ist die Personifizierung von politischer Verantwortung und menschlicher Wärme", sagt der Ex-Regierende. Und es klingt, als verkünde er sein persönliches Credo.
(Kriegstagebuch Flaktransportbatterie 2./41 -flaktraba.blogspot.com/): (24. 6. 40): - < Auszug aus einem Kriegstagebuch.> - Mit allen Kfz. fahren wir nach Cambrai und laden Bomben, Fliegerbenzin und Sauerstoff für den Flugplatz Longeau b. Amiens bis spät in die Nacht. Unterwegs zeige ich meinen mitfahrendem Kradfahrer und "Schreibstubenvorsteher" Apitsch die Stellungen von der Sommeschlacht 1916, die ich als Zugführer einer M-G-Kompanie mitmachte. Wir besteigen das Ehrenmal der dort gefallenen 200.000 Engländer und Kanadier bei Tiepval und haben da einen großartigen Rundblick über das ehemalige Schlachtfeld. Abends besucht uns der Batterieführer der 2/41 Oblt. Schlegel mit Uffz. Hoffmann und Wendeler im Schloß Pont de Metz. Große Begrüßungsfeier, bis wir alles im rosigsten Licht sehen. (25. 6. 40): Der Waffenstillstand mit Frankreich wurde heute im Wald von Compiegne unterschrieben, wir sind alle begeistert. Trotzdem darf die Arbeit nicht ruhen, jetzt geht es gegen England. - Der Flugplatz Rosière wird mit Benzin und Bomben vom Bahnhof Cambrai aus durch unsere Kolonne aufgefüllt. (20 Std. Dauerarbeit). Ein Kommando von 5 Lkw bringt Reichsarbeitsdienst nach Dieppe.
5. nach den Sternen greifen
nach etwas (fast) Unerreichbarem streben (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.olympiads.ch): < Als rohstoffarmes Land investiert die Schweiz sehr viel in die Bildung und Ausbildung. Ein Mitglied des siebenköpfigen Bundesrates ermutigt die Jugendlichen, "nach den Sternen zu greifen". - Siehe hierzu auch unter Bundesrat (Schweiz).> - Mit seiner Teilnahme am Swiss Scientific Olympiads Day an der Universität Bern ehrte Bundesrat Pascal Couchepin die erfolgreichen Jugendlichen, die an den internationalen Wissenschafts-Olympiaden Kreativität und Kenntnisse unter Beweis stellten und sprach ihnen seine Bewunderung und Anerkennung aus. Er betonte, dass die Schweiz junge Leute braucht, die nach den Sternen greifen und ein besonderes Engagement für Wissenschaft und Forschung zeigen. Fünf Chemie-Unternehmungen haben Preise für Teilnehmende oder Teams gestiftet, die im vergangenen Jahr Außerordentliches geleistet hatten. -
(www.lindenstrasse.de): < Kurzrezensionen von Büchern, Filmen oder Fernsehserien enthalten zumeist sehr viele Phraseme.> Mary greift nach den Sternen. Mary sieht atemberaubend gut aus. Mary kann wunderbar singen. Kurz: Mary Sarikakis ist ein Star. Das sagt zumindest ihr Manager Alex Behrend und malt die Welt der künftigen Sangesgröße in den schillerndsten Farben. Jetzt locken Ruhm, Geld und Unabhängigkeit. Kein Wunder, dass Mary ihre kleine Welt zwischen Gurkensalat, Gyros und garstiger Schwiegermutter ganz schnell verlassen und nach den Sternen greifen will. -
(www.autobahnkirche.de): < Ratschläge zur Lebensgestaltung. - Siehe hierzu auch unter Autobahnkirche. Die erste Kirche für Autoreisende entstand 1958 in Adelsried, an der A 8 zwischen Stuttgart und München. Sie geht auf die Stiftung einer Unternehmerfamilie zurück, die dort einen Angehörigen bei einem Unfall verlor.> - Wir können aktiv immer wieder den günstigen Augenblick, den "kairos", beim Schopf packen (C.24,3; F.6,3), können ganz und hellwach im gegenwärtigen Augenblick leben. Wir können den erfüllten, erfüllenden Augenblick suchen, auf ihn achten, ihn erleben. Wir können im richtigen Augenblick das Richtige tun, uns und anderen zum Nutzen. Wir dürfen und können erfolgreich nach den Sternen greifen.