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C.19   LEICHTSINN - VERANTWORTUNGSLOSIGKEIT

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1.  etwas/jmdn. auf die leichte Achsel (24) /Schulter (71700) nehmen < Die Zahlenangaben beziehen sich auf die Belege, die im Internet am 23. 09. 2007 gefunden wurden. >

a) In den meisten Fällen handelt es sich bei „etwas“ d. h. beim Objekt dieser Redewendung um Krankheiten, die zunächst harmlos erscheinen mögen, aber im Laufe der Zeit gefährlich werden können: Sodbrennen, Heuschnupfen, Zahnfleischprobleme, Schwindel, Kopf-, Bauch-, Rücken- oder Ohrenschmerzen, Eisenmangel, Pilzerkrankungen, Hustenanfälle, Pollenallergie, Insektenallergie, Appetitlosigkeit, Magersucht, Rheuma, Arterienverkalkung, Hunde- und Insektenbisse, Bänderrisse usw. bis hin zu „Schulterproblemen“ (!).
b) In einer weiteren Gruppe finden sich: Altlastenprobleme, Inflationsgefahr, Sicherheitsaspekte bei PCs, Datensicherung, Finanzierungen, rechtliche Bestimmungen, Prüfungen oder Abmahnungen usw..
c) Bei personalen Objekten sind es die jeweiligen Gegner in einem Fußball- oder Handballspiel bzw. auch die gegnerische Mannschaft (Monaco). Fast immer wird die Redewendung in Kontexten verwendet, die davor warnen, „etwas oder jemanden nicht genügend ernst zu nehmen“: soll man nicht ..., darf man nicht ... . Die Redewendung kommt daher überwiegend in verneinter Form vor.

etwas, das noch gefährlicher werden könnte, nicht genügend ernst nehmen   (Duden - Redewendungen, ³2008)

a) (
www.tebonin.de): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> - Schwindel nicht auf die leichte Schulter nehmen! Schwindel ist ein häufiges Krankheitszeichen, das unabhängig vom Alter bei Frauen und Männern gleichermaßen auftritt. Schwindel ist keine eigenständige Erkrankung, ebenso wie der Schmerz ist er vielmehr ein Alarmsignal des Körpers. Seine Ursache sollte auf jeden Fall vom Arzt abgeklärt werden. Es gibt auch einige Tipps, die Ihnen den Umgang mit dieser Beschwerde erleichtern können. -

(
http://gesundheit.blogpod.de): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> - Sodbrennen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ein bisschen zu viel fettiges Döner vertilgt, ein paar Feierabendbier zu viel genehmigt, im Kummer zu viel Eiscreme verschlungen, das bestraft der Körper schon mal mit Sodbrennen.-

Eisenmangel bei Jugendlichen nicht mehr auf die leichte Schulter nehmen. Wegen des Wachstumsschubs bzw. auch der einsetzenden Menstruation haben fast alle Mädchen ab zwölf und fast alle Jungs ab 13 Jahren einen Eisenmangel, der derzeit von der Medizin noch als normal angesehen wird, was aber eigentlich nicht sein dürfte. Denn schon ein leichter Eisenmangel kann die Entwicklung der Jugendlichen negativ beeinflussen. Zu den typischen Beschwerden gehören Mattigkeit, Müdigkeit, mangelnde Konzentrationsfähigkeit und auch Schorfbildungen im Mundwinkel. Besonders stark betroffen sind auch Mädchen mit Untergewicht, die auf tierische Produkte verzichten. Normalerweise sollte der Körper täglich zehn bis 15 mg Eisen über die Nahrung aufnehmen, wovon er zehn Prozent verwerten kann. -

(
www.brd-info.net/): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> - Eine unausgewogene Ernährung sollte gerade bei Senioren nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) warnt vor daraus resultierenden Defiziten in der Nährstoffversorgung. So kann etwa ein Mangel an Vitamin B12 zu Leistungsabfall oder Konzentrationsstörungen führen. B12 ist gerade deshalb ein "Mangelkandidat", weil Senioren - zusätzlich zu einer oft schlechten Ernährung - zu unbemerkten krankhaften Veränderungen der Magenschleimhaut neigen, die die Aufnahme des Vitamins bremsen. Defizite lassen sich am effektivsten mit hoch dosiertem Vitamin B12 (Trinkfläschchen aus der Apotheke) ausgleichen. -

b) (
www.faz.net; 16. Juni 2006): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> - 16. Juni 2006 „Die Fed darf die Inflationsgefahr nicht auf die leichte Schulter nehmen“. Rogoff: "Eine Abwertung des Dollar ist notwendig". Kenneth Rogoff ist einer der führenden amerikanischen Ökonomen. Im Gespräch mit der F.A.Z. äußert sich der Harvard-Wissenschaftler und frühere Chef-Volkswirt des Internationalen Währungsfonds über die Wirtschaftsaussichten Amerikas, den neuen Fed-Chairman Ben Bernanke und die Herausforderungen für den Finanzminister. (...) Und jetzt? Jetzt hat sich das Blatt gewendet. Der Inflationsdruck hat zugenommen, weil die Rohstoffpreise geklettert sind, die Löhne und die Wechselkurse in Asien gestiegen sind und es global nicht mehr so viel überschüssige Kapazitäten gibt. Die Fed muß sich zwar keine allzu großen Sorgen über einen vorübergehenden Preisanstieg machen. Sie kann es sich aber nicht leisten, den Anstieg der mittelfristigen Inflationserwartungen auf die leichte Schulter zu nehmen.

c) (
www.fussballportal.de): < Auch 'Fussball-Zwerge sollte man ernst nehmen.> - Obwohl der DFB-Auswahl im Hinspiel in Serravalle am 6. September 2006 mit einem 13:0 der zweithöchste Erfolg der deutschen Länderspiel-Historie gelungen war, will Löw die Partie gegen den so genannten "Fußball-Zwerg" nicht auf die leichte Schulter nehmen. Deshalb wird er auf Experimente verzichten und im Frankenstadion nach eigener Aussage die Mannschaft aufbieten, die auch im folgenden EM-Qualifikationsspiel am Mittwoch (20.30 Uhr) in Hamburg gegen die Slowakei erste Wahl sein wird. Auch im Training in den vergangenen Tagen in Herzogenaurach musste die DFB-Auswahl, deren bisheriger Rekord aus dem Jahr 1912 stammt (16:0 gegen Russland), zum Saisonabschluss noch einmal Gas geben. Urlaubsstimmung sollte erst gar nicht aufkommen. Das Hauptaugenmerk in der Arbeit lag auf dem Abschluss, aber auch auf schnellem Passpiel.

-Mit der »leichten Achsel« ist die Achsel oder Schulter gemeint, auf der man nur leichte Lasten tragen kann (im Gegensatz zur »guten« Achsel, auf der man gewöhnlich trägt). (Duden).



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2. den Ast absägen, auf dem man sitzt (ugs.)

sich selbst seiner Lebensgrundlage berauben; seinen eigenen Sturz bewirken (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.taz.de): < Klimadiskussionen können für die Touristikbranche gefährlich werden.> - Urlaub mit gutem Gewissen. Auch die touristische Branche sorgt sich ums Klima. Ist das Gerede übers Fliegen nur geschicktes Ökomarketing, wenn weltweit mit einer Verdoppelung des Flugaufkommens zu rechnen ist? Auch. Es geht darum, langfristige Perspektiven zu entwickeln von Edith Kresta. Die Reisebranche boomt. Die Internationale Tourismusbörse in Berlin war nach Jahren der wirtschaftlichen Krise, Naturkatastrophen und Terror ein Erfolg. Das bestätigt auch die Reiseanalyse von 2007 der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e. V. (F.U.R.): Es herrsche stabile Urlaubsnachfrage auf hohem Niveau, das heißt: weit über 60 Millionen Urlaubsreisen ab fünf Tage Dauer. Trotz Klimawandel, der auch die Diskussionen im Tourismus bestimmt, vermeldeten auf der Tourismusbörse 10.923 Aussteller aus 184 Ländern florierende Geschäfte. Weltweit. Tourismus ist die Mobilitätsmaschinerie schlechthin. Und mit dem Erstarken asiatischer Senderländer wie China und Indien steigt die Wachstumskurve unaufhörlich. Ist die Klimadiskussion im Tourismus also nur Augenwischerei, geschicktes Ökomarketing, wie es die TUI mit ihrem Umweltbeauftragten jahrelang glorreich inszenierte? Ist das Engagement für das Klima - Veranstalter buchen beispielsweise automatisch den Flugablass für CO2 ab - nur ein Sturm im Wasserglas? Sind abgasarme Mietautos, energiesparende Lampen und neu gepflanzte Bäumchen in der touristischen Großanlage nur ein schnöder Marketingtrick? Sicherlich auch, aber ein Marketingtrick mit Tiefenwirkung, der das touristische Produkt qualifiziert. Und sicherlich gilt auch für den Tourismus das häufig bemühte Bild: Man möchte sich nicht den Ast absägen, auf dem man sitzt. -

(
www.national-zeitung.de): < Sanktionen gegen den Iran würden Deutschland nach Meinung der National Zeitung schaden. - Zur politischen Einstellung der erwähnten Zeitung siehe unter National-Zeitung> - Nr. 08/06, 17. Februar 2006): Kann man den Iran in die Knie zwingen? Die schlimmen Folgen von Sanktionen. Im Deutschen gibt es viele treffende Redensarten. So kann man „sich ins eigene Fleisch schneiden“ oder „den Ast absägen, auf dem man sitzt“. Aber anstatt aus diesen Volksweisheiten zu lernen, laufen tumbe bundesdeutsche Politiker – die sich ohnehin lieber am modernistischen Engleutsch orientieren – in die Fallen, vor denen gewarnt werden soll. Klassisches Beispiel aus jüngster Zeit: Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert Sanktionen gegen den Iran, wenn dieser weiterhin an seinem Atomprogramm festhalte und – vor allem – wenn er weiterhin Israel attackiere; denn, so Merkel, wer den Judenstaat angreife, mache sich Deutschland zum Feind. Nun ist allgemein bekannt, dass die Bundesrepublik Deutschland seit ihrem Bestehen den drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs auf palästinensischem Boden entstandenen Staat Israel mit Abermilliarden Mark bzw. Euro an Wirtschaftshilfe, Waffengeschenken und Holocaust-Abfindungen aller Art unterstützt – was nicht gerade als ein für Deutschland gutes Geschäft bezeichnet werden kann. Mit dem Iran hingegen laufen wirtschaftliche Beziehungen, die für den deutschen Export – bekanntlich die letzte Stütze der deutschen Wirtschaft – ein wahrer Segen sind. Käme es zu den von Merkel in hündischer Ergebenheit gegenüber dem „großen Bruder“ in Washington ins Auge gefassten Sanktionen gegen den Iran, wäre Deutschland und nicht der Mullah-Staat der Leidtragende. Im letzten Jahr ist der deutsche Export in den Iran erneut – mit einer zweistelligen Rate – auf über vier Milliarden Euro gewachsen. Im ersten Halbjahr 2005 betrug der Zuwachs 37 Prozent und das Exportvolumen 2,2 Milliarden Euro. Der Großteil speiste sich aus Lieferungen deutscher Großanlagenbauer. Neben China und Saudi-Arabien ist der Iran der wichtigste Abnehmer des deutschen Großanlagenbaus. Inzwischen existieren mehrere deutsche Großanlagenbauer fast ausschließlich nur noch von ihren Geschäften mit dem Iran. -

(
www.marcush.de): < Die Automobilindustrie fordert die Politiker auf, nicht durch allzustrenge Umweltschutzbedingungen der Autoindustrie Schwierigkeiten zu bereiten.> - Porsche-Chef Wiedeking verlangt mehr Fairness. In einem Interview auf dem anstehenden 77. Auto-Salon in Genf mit dem Nachrichtensender n-tv, verlangt der Porsche-Chef Wiedeking mehr Fairness von der Politik gegenüber den Auto-Herstellern. Porsche arbeitet an der Verbrauchssenkung der Motoren und auch an einem Hybrid-Motor. Die Technik kommt ursprünglich auch aus Deutschland. Laut Wiedeking kommen nur etwa 5% des CO2-Ausstoßes von unseren Kraftfahrzeugen. Man sollte auch nicht den Ast absägen, auf dem man sitzt. Die Automobil-Branche hat im Wesentlichen dazu beigetragen, wo sich Deutschland jetzt befindet. Das vergessen die Politiker in ihren Diskussionen bei dem Thema Umweltschutz anscheinend sehr gerne.  



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3. etwas aus dem hohlen Bauch sagen/beantworten (ugs.)

ohne Vorbereitung, ohne Unterlagen; ohne sich vorher fachlich orientiert zu haben (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://forum.medizinstudent.de): < Forumsbeitrag. > - Hallo Mary! Ich weiß ja nicht, wie viele Semester Du mit "ein paar Semestern" meinst, aber es gäbe z.B. auf alle Fälle die Möglichkeit, nach dem ersten Staatsexamen ("Physikum") in Deutschland mit dem klinischen Abschnitt weiterzumachen. Das wären - nach deutscher Regelung - vier Semester, die Du in Ösiland "aushalten" müsstest. Achtung: Ich bin kein Fachmann für österreichische Studienformen und -gesetze, daher kann ich das nur aus dem hohlen Bauch sagen. Eigentlich sollte das aber so funktionieren. Das Physikum ist m.E. nach europaweit gültig - und mit diesem solltest Du an (fast) allen Unis zum 5. Semester einen Direktzugang erhalten. Wien ist übrigens eine super schöne Stadt, und die Uni dort hat einen guten Ruf. Du wirst sicher schnell Gefallen an dem Studium dort finden und außerdem viele nette Leute kennenlernen! Ich drücke Dir jedenfalls die Daumen! -

(
www.meinprof.de/uni/kurs/): < Dozentenevaluation.> - Eine sehr nette und studentenfreundliche Professorin, die über enormes Wissen verfügt und dieses anschaulich, mit Beispielen aus der Praxis versetzt, ihren Studierenden vermittelt. Manchmal ist ihr Vortrag etwas eintönig, was ihre eher trockene Art noch stützt, so dass durchaus Langeweile aufkommen kann. An einigen Stellen könnte die Vorlesung noch interaktiver sein, da die Thematik eine stärkere Einbindung der Studenten allemal zulässt. Die Dozenten rast nicht gerade langsam durch den Stoff, so dass man sich schnell von der Menge an Infos erschlagen fühlt, doch zum Glück erfolgt später eine faire Eingrenzung für die Klausur. Das Skript ist recht anschaulich und besteht an vielen Stellen aus Lücken, die während der Vorlesung gefüllt werden. Vieles erklärt sich dann später beim Nacharbeiten von selbst, einiges muss aber auch nachgelesen werden, wofür jedoch leider keine Literaturtipps existieren. Zum Pflichtprogramm gehört eine Seminararbeit, für die es eine vorgegebene Palette an Themen gibt. Hinsichtlich der Bearbeitung lässt Frau N. den Studierenden freie Hand, Bewertung und zur Verfügung stehende Bearbeitungszeit sind allemal fair, zudem gibt die Dozenten später ein gutes Feedback, welche Aspekte in der Arbeit oder beim Vortrag noch verbessert werden könnten. Die Klausur ist ebenfalls sehr fair, einige Fragen lassen sich fast aus dem hohlen Bauch beantworten, an manchen Stellen ist aber auch viel Detailwissen gefragt, jedoch müssen nicht alle Fragen beantwortet werden. Unter dem Strich kann eine klare Empfehlung ausgesprochen werden. -

(
www.literaturkritik.de/public/rezension): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.- Siehe auch unter Peter Handke. > -  Aus dem hohlen Bauch gesprochen. Peter Handkes Textsammlung "Über Musik" ist dem Thema nicht ganz gewachsen von Oliver van Essenberg. Der Titel des neuen Buchs von Peter Handke, "Über Musik" (Graz 2003), ist vielversprechend. Statt kulturkritischer Klagen über Entfremdung und der Suche nach poetischer Selbstverwirklichung hätte der Autor durch einen erfrischend unakademischen Text über inzwischen verblasste Musik-Legenden alte und neue Leser für sich gewinnen können. Die Veröffentlichung fällt dagegen relativ dürftig aus. Die Rechnung des Verlags, der wohl großes Vertrauen auf Handkes Bekanntheit, aber weniger auf den Gehalt des Werks setzte, scheint nicht ganz aufzugehen. Anders lässt es sich kaum erklären, dass im vorliegenden Band lauter bereits veröffentlichte Textauszüge aus Erzählungen, Romanen, Essays und anderes mehr aneinandergereiht wurden, wo doch das Thema Musik in Handkes Schaffen nur eine geringfügige Rolle spielt. Wer sich für die Beat-Explosion der sechziger Jahre und ihre Folgen interessiert, ist mit dem Buch zunächst nicht so schlecht beraten. Denn der Autor dokumentiert als Kind dieser Zeit eben auch die bewusstseinsverändernde Kraft, die jener Musik zuerkannt wurde und sie zu einem Leitmedium der Jugendbewegung werden ließ, natürlich immer mit der Hoffnung, die Welt verbessern zu können - jetzt aber echt! Geradezu rührig lesen sich im nachhinein die angestrengten Bemerkungen des Autors über die "Schwierigkeit, einen Schlagertext zu schreiben". Sichtbar werden bei genauer Betrachtung auch die zutiefst romantizistischen Motive der Kriegskinder-Generation, aus der Handke stammt. Als Sterne im musikalischen Kosmos werden die Beatles, eine Jukebox, instrumentale Volksmusik, vornehmlich aus Jugoslawien, und Bluesrock aufgeführt. Handkes Tochter Amina erweitert die Texte um schlichte Illustrationen. Ganz und gar außen vor bleibt allerdings die historische Dimension des Themas, die Tatsache also, dass es sich bei den unzähligen Spielarten der Sechziger-Jahre-Boheme um multikulturelle Phänomene handelt, die, mit Ausnahme der meisten islamischen und kommunistischen Länder, sogar im konservativen Südafrika und im muslimischen Indonesien einschlugen. Sicher sollte es nicht Handkes Aufgabe sein, das nachzuzeichnen. Aber auch dort, wo es um formale Fragen zum Verhältnis von Musik und Stille, Musik und Schreiben sowie Sprechen, Reden und Singen geht, wirken die Ausführungen merkwürdig blaß. Mit dieser Textauswahl tut man dem Autor keinen großen Gefallen.



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4. ins Blaue hinein (ugs.) < Dieses Phrasem wird häufig mit „Fahrt“ oder „Ausflug“ verwendet sowie mit den Verben „reden“, „raten“, „spekulieren“ usw.. > < Vgl.  F.2,5 >

ohne klares Ziel, ohne Konzept (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.formyourself.de/inhalt): < Forumsbeitrag.> - Ein paar Tricks: Frag nach, bevor du ins Blaue herumdokterst. Halt Zeitvorgaben ein. Mach nichts halbherzig. Lass deine Leistung von Erfahrenen begutachten. Bedank dich immer für den Rat, den man dir gibt. Schieb nichts auf andere. Sei stets nach außen hin gut drauf. Auf seine bewährten und starken Mitarbeiter will man sich unter allen Umständen verlassen können. Man erwartet von Ihnen, dass Sie sich mit dem Betrieb identifizieren und das Wohl des Unternehmens an erste Stelle setzen. Auch von den Auszubildenden verlangt man Eigenverantwortlichkeit. Man will gar nicht so sehr die alles überragende Gipfelleistung herauskitzeln. Worauf es ankommt, ist eine durchweg verlässliche, gleichmäßig auf alle Arbeitsbereiche verteilte Dauerleistung.

- Aber die letzte Ziffer ist wirklich nicht zu erkennen und ich habe mal ins Blaue getippt.

- Keine Ahnung von nix, aber erst mal ins Blaue hineinraten.

- Da habe ich leider null Ahnung von und kann nur ins Blaue raten .

- Deshalb bin ich in diesem Fall sehr vorsichtig Ratschläge zu geben, da es sich hier doch weniger um pubertierendes Gezicke, sondern um ein schwerwiegendes Problem handelt, von dem die ganze Familie betroffen ist. Solange ihr nichts Genaues erfahrt, was von den Ärzten festgestellt wurde, könnt ihr nur ins Blaue spekulieren. -

(
www.stefan-baur.de): Unvollständige Ausgangslage. Nicht immer hat der Schätzer die zur Schätzung notwendigen Mittel zur Verfügung. Komponenten und Hilfsmittel, die zur Entwicklung des Software−Projekts erforderlich sind, sind während der Aufwandschätzung nur zum Teil vorhanden. Hier ist der Schätzer teilweise gezwungen ins Blaue hineinzuschätzen.



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5. den Bock zum Gärtner machen (ugs.) < Vgl. F.7,1 >

jmdm. in gutem Glauben eine Aufgabe übertragen, für die er aufgrund seiner Veranlagung oder seiner Fähigkeiten ganz ungeeignet ist, weil er Schaden anrichtet (Duden - Redewendungen, ³2008)


(www.wer-weiss-was.de/theme143/article1042571.html): < Lockere Erläuterungen zur Etymologie des Phrasems. > - Den Bock zum Gärtner machen. Kann mir jemand den Spruch erklären?- (Antwort): OK, der Spruch ist vielleicht etwas männerfeindlich (dafür müssen wir Frauen uns ja als Zicken bezeichnen lassen, gell?). Eine Ziege - ob Männlein oder Weiblein - ist ein Pflanzenfresser. Was passiert, wenn Du eine Ziege in den Garten läßt? Geeeenau: das Vieh frißt Dir denselbigen kahl. Anders ausgedrückt: Du weißt ganz genau, daß jemand unfähig oder nicht in der Lage ist, die Aufgabe zu erfüllen, setzt ihn aber trotzdem dafür ein. Besonders beliebte Sparte in dieser Hinsicht: Politik, aber da wählt man ja eh das kleinere Übel. Beste Grüße T.-

(
http://78.47.137.204/genpost/2004/Jul-Dec/msg00207.html): < Forschungen zu den Folgen der Gentechnik in der Lebensmittelproduktion darf man nicht denjenigen überlassen, die ein ökonomisches Interesse am Verkauf von Gentech-Saatgut haben.> -  Gleichwohl glauben die Wissenschaftler auch, dass eigentlich noch gar nicht ausreichend erforscht worden ist, was passiert, wenn gentechnisch veränderte Organismen im Freiland ausgesetzt werden. Erfahrungen in Mexiko zeigen wenig Gutes: Dort ist heimischer Wildmais bereits mit Genen von gentechnisch verändertem Mais aus den Vereinigten Staaten verunreinigt worden, mit fatalen Folgen für die Ökosysteme. Daraus sei zu lernen, sagt der Meteorologe Hartmut Graßl, wir müssen erfahren, was die Folgen der Gentechnik im Pflanzenbau sind, und zwar durch unabhängige Forscher: Zur Zeit gibt es praktisch keine breite Forschung auf dem Sektor: Was passiert denn, wenn gentechnisch veränderte Organismen auf Feldern ausgebracht wird. Diese Art der Forschung muss nicht aus dem gleichen Topf kommen, und sie muss völlig aus öffentlichen Mitteln gespeist werden. Stellen Sie sich vor, man hätte Shell und BP mit der Klimaforschung beauftragt. Was wäre passiert? Es hätte keine wesentliche Warnung vor Klimaänderungen durch den Menschen gegeben! Und genauso wenig sollte man natürlich heute den Bock zum Gärtner machen, indem man diejenigen forschen lässt, die ein ökonomisches Interesse am Verkauf von Gentech-Saatgut haben. Und überhaupt: Dass die Gentechnik, wie stets behauptet, unerlässlich sei für die Ernährung von Menschen weltweit, das sei leicht zu widerlegen, sagt Hartmut Graßl: Wenn man nachfragt: Warum hungern Menschen wo? - stellt man fest, nicht weil zu wenig produziert wird, sondern weil sie kein Geld haben, sich Nahrungsmittel aus dem eigenen Land zu kaufen. Äthiopien, das seit 16 bis 17 Jahren am internationalen Tropf hängt, hat ausreichend Energie in Form von Nahrungsmittel für jeden Bürger des Landes. Es ist nur, wie immer schon in der Menschheitsgeschichte, ein Verteilungsproblem. -


(
www.abendblatt.de/daten/2006/11/08/635862.html) :< Das Phrasem in der Überschrift des Beitrags soll die Neugier des Lesers wecken. In der politischen Auseinandersetzunf wird dieses Phrasem häufiger verwendet.> - Den Bock zum Gärtner machen? "Machtpoker im Rathaus" - NZ vom 4./5. November. Nachdem im Kulturleben der Stadt Norderstedt wieder versucht wird, alles - im Hinblick auf die "TriBühne" - in gemäßigte Bahnen zu lenken, gibt es Meldungen, dass dieselbe Parteiengruppierung, die für das "TriBühnen"-Desaster die Hauptverantwortung trägt, jetzt abermals entschlossen ist, durch Abwahl des nicht ihrer Partei angehörenden, aber sonst untadeligen Herrn Dr. Fr., eine neue Katastrophe für das Norderstedter Kulturleben heraufzubeschwören. Als Gegenkandidat wird ausgerechnet das Mitglied dieser Partei genannt, das sich bei einer öffentlichen Sitzung, trotz der Warnungen aller anwesenden Kulturträger, für das desaströse, jetzt abgeschaffte Bühnen-Verwaltungskonzept einsetzte. Haben unsere Politiker immer noch nichts gelernt und wollen abermals den Bock zum Gärtner machen? M. M., Norderstedt. -

(
www.europa-im-blick.de/spip.php?article105): < Idiolektale Umformung des Phrasems.> - Europa im Blick : Nach Gartenplünderung empfiehlt der Bock, zum Gärtner gemacht zu werden. Weltbank und Internationaler Währungsfond wollen Probleme lösen, die ohne ihre Politik überhaupt nicht entstanden wären. Freitag 16. Mai 2008 von Christine Wicht. Meldungen und Fotos von Unruhen aus Ländern, deren Bürger sich gegen die gestiegenen Grundnahrungsmittelpreise wehren, gehen um die Welt. Die Weltbank hat ein schnelles und entschlossenes Vorgehen gefordert. Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, die Welthungerhilfe und die Organisation Foodwatch verurteilten die Verwendung von Nahrungsmitteln für die Herstellung von Biosprit und die Agrarsubventionen in den USA und der Europäischen Union. Die Welthungerhilfe beziffert die Zahl der Menschen, die Hunger leiden, auf über 850 Millionen. Nach Angaben der Weltbank sind die Preise für Lebensmittel in den vergangenen drei Jahren weltweit um 83 Prozent gestiegen. Als wichtigste Gründe wurden die verstärkte Produktion von Biokraftstoffen, Dürren und veränderte Ernährungsgewohnheiten in aufstrebenden Ländern wie China genannt. Eine der Hauptursachen, die vom Internationalen Währungsfond (IWF) verordneten Strukturanpassungsprogramme (SAP), wurden jedoch verschwiegen. Dominik Strauss-Kahn sagte.: „Hunderttausende Menschen werden hungern müssen, Kinder an Mangelernährung leiden, die Wirtschaft von Staaten kann zerstört werden. Es ist nicht nur eine humanitäre und wirtschaftliche Frage, sondern auch eine, die die Demokratie betrifft“. Diese Aussage des IWF-Direktors ist an Zynismus nicht zu überbieten, da der IWF maßgeblich für die Ursachen dieser Katastrophe verantwortlich ist.-

(
http://globalisierungsklima.wordpress.com/2008/02/05/den-bock-zum-gartner-gemacht/): < Das Phrasem in der Überschrift des Beitrags soll die Neugier des Lesers wecken. In der politischen Auseinandersetzung wird dieses Phrasem häufiger verwendet.> - Den Bock zum Gärtner gemacht. 5. Februar 2008. Nachdem es zwischen Deutschland und Frankreich in den vergangenen Monaten einigen Streit über die von der EU-Kommission vorgelegten CO2-Grenzwerte für Autos gegeben hatte, wollen nun die Umweltminister beider Länder gemeinsam einen Kompromiss erarbeiten. Gabriel und Borloo haben hierzu eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die noch im Februar tagen soll und zum Ziel hat, ein gemeinsames Vorgehen zu entwickeln. Man wolle weg von der Konfrontationsstellung, beteuerte Gabriel. Gleichzeitig solle am Ziel der Kommission von 120 g CO2 pro Kilometer angeblich nicht gerüttelt werden. Nun, man könnte hier anfügen, dass der erste Schritt zur Weisheit die Einsicht ist, aber so weit ist es dann doch noch nicht. Denn in der Arbeitsgruppe sitzen neben Vertretern der beiden Umweltministerien auch die Autokonzerne mit am Tisch – kritische NGOs müssen draußen bleiben. Der französische Umweltminister Borloo findet das auch konsequent: „Wir wollen wirklich vermeiden, dass Interessengruppen sich einschalten und den Diskussionsprozess schädigen“. Ja nun, dass die Autoindustrie schon mit am Tisch sitzt, schädigt den „Diskussionsprozess“ natürlich nicht, sondern kann nur als nützliche Bereicherung angesehen werden… Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

(
www.spiegel.de vom 13. September 2007): „Neuer Stoiber-Job. Beckstein bestätigt Überlegungen - Opposition lästert“ von Sebastian Fischer. "Verkorkst", "Lachnummer", "Bock zum Gärtner gemacht": Kaum ist das EU-Angebot an CSU-Chef Stoiber bekannt, witzelt die Opposition über seine mögliche neue Rolle als Anti-Bürokrat. Bayerns designierter Ministerpräsident Beckstein aber lobt die Überlegungen. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE will die EU den scheidenden bayerischen Ministerpräsidenten und Noch-CSU-Chef Edmund Stoiber nach Brüssel holen: EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und sein Vize Günter Verheugen haben Stoiber angeboten, als Vorsitzender eines Gremiums von renommierten Polit-Rentnern Europa auf Anti-Bürokratie-Kurs zu bringen (mehr...). Bayerns Innenminister und designierter Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) äußerte sich dazu im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE: "Ich kann diese Meldung nicht bestätigen, weiß aber von solchen Überlegungen." Wenn Stoiber "eine EU-Arbeitsgruppe führen sollte, die den Bürokratie-Abbau vorantriebe, würde ich dies als außerordentlich positiv empfinden", bemerkte Beckstein - bewusst im Konjunktiv. In Bayern habe man die Entbürokratisierung "seit Jahren als einen Schwerpunkt der Politik". Auf Letzteres zielt auch die bayerische Opposition ab - allerdings mit umgekehrten Vorzeichen. Grünen-Fraktionschefin Margarete Bause sprach mit Blick auf Stoibers neue Aufgabe von einer "wahren Lachnummer". Die EU würde so den "Bock zum Gärtner" machen: "Es gibt niemanden, unter dem die Bürokratie so angewachsen ist wie unter Stoiber." Der Noch-CSU-Chef sei der "Ober-Bürokrat". Bayerns SPD-Fraktionschef Franz Maget bezweifelte ebenfalls Stoibers Kompetenz für den Bürokratieabbau: "Wir hoffen vor allem, dass ihm das besser gelingt als bei der verkorksten Verwaltungsreform in Bayern, die sein politisches Ende mit herbei befördert hat." 

(www.faz.net/s/.../Doc~E2E0F6B4095574F448773CF99E5217BE2~ATpl~Ec...). < Nach dem Irak-Krieg befürwortet eine amerikanische Altertums-Lobby " eine Lockerung der gegenwärtig starken Einschränkungen hinsichtlich des Eigentums an Altertümern und ihrer Ausfuhr". Das Phrasem deutet an, dass dieser „American Council for Cultural Policy“ (ACC> vielleicht doch andere Pläne hat als nur die Bewahrung des kulturellen Erbes des Zweistromlandes.> 15. April 2003. Irak-Krieg. Ausverkauf des Erbes. Die Deutsche Unesco-Kommission hat vor einem Ausverkauf des irakischen Kulturerbes gewarnt. Sie appellierte am Dienstag in Bonn an die Bundesregierung, alles in ihren Kräften Stehende zu tun, um das kulturelle Erbe des Iraks vor weiteren Beschädigungen durch Plünderung zu schützen. Auch gegen illegalen Antiquitätenhandel müsse vorgegangen werden, wie Walter Hirche, Präsident der Deutschen Unesco-Kommission laut dpa sagte. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Wiege der Menschheit, wie das Zweistromland wegen seiner unschätzbaren kulturellen Bedeutung genannt wird, auf immer verloren geht.“ Militärs sollen die Wiege der Menschheit bewachen. (...). Den Bock zum Gärtner machen. Mit Sorge erinnert man sich, dass eine Koalition amerikanischer Sammler und Händler von Altertümern sich mit Vertretern des amerikanischen Verteidigungs- und des Außenministeriums getroffen haben. Diese Altertums-Lobby, die sich selbst „American Council for Cultural Policy“ (ACCP) nennt, hat die irakische Gesetzgebung als extrem „einengend“ bezeichnet, und ihre Mitglieder befürworten eine Lockerung der gegenwärtig starken Einschränkungen hinsichtlich des Eigentums an Altertümern und ihrer Ausfuhr ( vgl F.A.Z. vom 11. April). Zwar hat der ACCP während einer Sitzung im Januar seine Hilfe bei der Bewahrung der unersetzlichen archäologischen Sammlungen in der Nachkriegszeit des Irak erklärt. Doch ein Vertreter des Britischen Museums in London sagte, gerade solche Art von Nachrichten würden Plünderer ermutigten. -

(www.el-aviso.com): < Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken.>. -  Den Bock zum Gärtnergemacht? Ausgerechnet ein Mitglied der ausländerfeindlichen Union Mallorquina leitet jetzt das Tourismusministerium –

(
www.europagymnasium.at/Inhalt%20Faecher/2D0304/seiten/eulenspiegel/bock.html): < In dieser Erzählung werden Phraseme wörtlich genommen.> - Wie Till Eulenspiegel den Bock zum Gärtner machte von Christof Plaschke. Till Eulenspiegel kam zu einer Gärtnerei und suchte dort Arbeit. Der Gärtner sagte:„ Ja, ich brauche noch einen Helfer“. Till freute sich, denn der Gärntner sagte, dass er sofort mit der Arbeit beginnen könne. „Geh zum reichen Friedrich Fritz und jäte ja alles, was dir unter die Finger kommt!“, befahl der Gärntner. Till machte sich sogleich auf den Weg und als er an seinem Arbeitsplatz ankam, sah er vor sich eine riesige Villa. Er läutete an der Türglocke und ein alter Mann im Rollstuhl öffnete ihm. Er sagte zu Till: „Bist du der Gärtner? Du kannst gleich mit der Gartenarbeit beginnen!“ Till fragte: „Wo ist mein Arbeitsmaterial?“ Der Mann erwiderte: „Es liegt alles im Garten bereit“. Als Till hinter das Haus ging, sah er einen riesigen Garten, der so schön war, dass man dort für immer bleiben wollte. Voller Energie und guter Laune begann er, alles aus der Erde zu reißen, was ihm unter die Finger kam. Als ihn der Mann sah, schrie er: „Was machst du hier, du solltest das Unkraut jäten, nicht aber die Blumen auszupfen!“ Till antwortete mit Unschuldsmiene: „Mein Meister sagte, ich solle alles jäten, was mir unter die Finger kommt!“ „Du Narr, dann kann ich gleich den Bock zum Gärtner machen!“ Zornig ging Herr Fritz wieder ins Haus. Till dachte sich: „Sein Wunsch sei mit Befehl!“ Er lief zu einer Weide, wo er einen Bock grasen sah. Sogleich band er ihn los und zog ihn mit aller Kraft in den Garten. Dort machte sich der Bock über die restlichen Blumen her. Als Friedrich Fritz zum Fenster hinaus schaute und das sah, schrie er zu Till: „Du unfähiger Bursche, du solltest mein Unkraut jäten und nicht einen Bock in den Garten stellen“. Till antwortete: „Nein, Ihr habt gesagt, ich sollte den Bock zum Gärtner machen!“ Herr Fritz schrie so laut, dass alle Leute, die in der Nähe waren, es hören konnten und fürchterlich lachen mussten. Till schmunzelte und verschwand sogleich.-

(
www.abendblatt.de/daten/2006/11/08/635862.html) :< Das Phrasem in der Überschrift des Beitrags soll die Neugier des Lesers wecken. In der politischen Auseinandersetzunf wird dieses Phrasem häufiger verwendet.> Den Bock zum Gärtner machen? "Machtpoker im Rathaus" - NZ vom 4./5. November. Nachdem im Kulturleben der Stadt Norderstedt wieder versucht wird, alles - im Hinblick auf die "TriBühne" - in gemäßigte Bahnen zu lenken, gibt es Meldungen, dass dieselbe Parteiengruppierung, die für das "TriBühnen"-Desaster die Hauptverantwortung trägt, jetzt abermals entschlossen ist, durch Abwahl des nicht ihrer Partei angehörenden, aber sonst untadeligen Herrn Dr. Fr., eine neue Katastrophe für das Norderstedter Kulturleben heraufzubeschwören. Als Gegenkandidat wird ausgerechnet das Mitglied dieser Partei genannt, das sich bei einer öffentlichen Sitzung, trotz der Warnungen aller anwesenden Kulturträger, für das desaströse, jetzt abgeschaffte Bühnen-Verwaltungskonzept einsetzte. Haben unsere Politiker immer noch nichts gelernt und wollen abermals den Bock zum Gärtner machen? M. M., Norderstedt. -


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6. den Bogen überspannen < Vgl.  F.7,4 >

etwas auf die Spitze treiben und dadurch in seiner Wirkung beeinträchtigen; zu hohe Forderungen stellen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.capital.de/finanzen/steuern): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die Aufmerksamkeit des Lesers wecken und gibt in Kurzform häufig das Wesentliche des Inhalts wieder. Im folgenden Ziitat wird ausgedrückt, dass die Regierung mit ihrem „Steueränderungsgesetz 2007“ den Bogen überspannt habe.> -  Den Bogen überspannt. Vom Arbeitszimmer über die Pendlerpauschale bis hin zur Zinssteuer: Zum 1. Januar 2007 müssen Steuerzahler tiefe Einschnitte hinnehmen. Doch sie können sich wehren. „Die Kunst der Besteuerung besteht ganz einfach darin, die Gans so zu rupfen, dass man möglichst viele Federn bei möglichst wenig Geschrei erhält.“ Jean Baptiste Colbert (1619 – 83), Finanzminister Ludwigs XIV. Die Erkenntnis Colberts mag alt sein – die Regierungskoalition ließ sich davon trotzdem nicht leiten. Das Geschrei über die aktuelle Rupfaktion mit Namen „Steueränderungsgesetz 2007“ dürfte lauter ausfallen denn je. Ob bei der Fahrt zur Firma, dem Check des aktuellen Depotauszuges oder der fehlenden Kindergeldüberweisung – diesmal muss fast jeder Steuerzahler Einbußen hinnehmen, die er täglich spürt. Doch das Gesetz enthält Ungereimtheiten, die nicht nur zu Proteststürmen, sondern auch zu zahllosen Gerichtsverfahren führen werden. Besonders kritisch: Die Reform ist unvereinbar mit dem Prinzip, die Steuerlast der Bürger nach ihrer Leistungsfähigkeit zu bemessen. „Danach muss das zu versteuernde Einkommen grundsätzlich um Ausgaben gemindert werden, die aufgrund des Jobs anfallen“, erläutert Jürgen Brandt, Präsident des Deutschen Finanzgerichtstages. „Die Einschnitte bei Pendlerpauschale und Arbeitszimmer sind deshalb rechtlich höchst problematisch.“ -

(
www.gruene.de) < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die Aufmerksamkeit des Lesers wecken und gibt in Kurzform häufig das Wesentliche des Inhalts wieder.> -  17.09.2007): Grüne fordern Rücktritt von Jung. Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung hat den Bogen überspannt. "Skandalös" findet Grünen-Parteichef Reinhard Bütikofer den jüngsten Vorschlag des CDU-Politikers, entführte Passagierflugzeuge auch ohne gesetzliche Grundlage abzuschießen. "Das ist nicht tragbar", so Bütikofer. Eine solche Forderung passe nicht zu der Verpflichtung eines Bundesministers, die Verfassung zu schützen, sagte Bütikofer. Ein Minister müsse die Grenzen, die ihm das Grundgesetz setze, akzeptieren. Jung solle seinen Rücktritt erklären. "Der gehört weg." Jung hatte sich dafür ausgesprochen, von Terroristen entführte Passagiermaschinen notfalls abschießen zu lassen. Begründet hatte er dies mit einem "übergesetzlichen Notstand". Das Bundesverfassungsgericht hatte allerdings im Februar 2006 den Abschuss einer entführten Passagiermaschine im Terror-Fall verboten. Die Abwägung "Leben gegen Leben" verstoße gegen das Grundgesetz, hieß es in der Begründung. -

(
www.faz.net; 23.02.2005, Nr. 45 / Seite 11 ): < "Der bemerkenswerte Aufstieg der Slowakei aus sozialistischer Rückständigkeit zum Klassenbesten unter den Wirtschaftsreformern und zu einem der attraktivsten Investitionsstandorte des europäischen Kontinents" könnte auch Bush und Putin, die sich in Bratislava trafen, Anregungen für die eigene Wirtschaftspolitik geben. Der Autor des Beitrags stellt jedoch die Frage, ob die Reformer "nicht doch den Bogen überspannt haben".> - Leitartikel Wirtschaft. Markenzeichen Slowakei von Carola Kaps, Brüssel. Ob wohl die Präsidenten George Bush und Wladimir Putin während ihres Treffens in der slowakischen Hauptstadt Bratislava Zeit haben werden, einen genaueren Blick auf das gastgebende Land zu werfen? Lohnen würde es sich für beide. Denn von dem bemerkenswerten Aufstieg der Slowakei aus sozialistischer Rückständigkeit zum Klassenbesten unter den Wirtschaftsreformern und zu einem der attraktivsten Investitionsstandorte des europäischen Kontinents können auch Bush und Putin Anregungen für die eigene Wirtschaftspolitik mitnehmen. (...) Wenn dennoch Zweifel bleiben, ob die Reformer in ihrer Eile nicht doch den Bogen überspannen, liegt dies vor allem an dem derzeitigen Zustand der slowakischen Gesellschaft. Die Slowakei ist keine urbane, moderne Gesellschaft, sondern relativ arm, ländlich in Ausrichtung und Denken, überdies ohne echte Eliten, da viele junge, gut ausgebildete Menschen zur Zeit des Sozialismus, aber auch in den Meciar-Jahren ausgewandert sind. Urban, modern, weltoffen und wohlhabend ist allein Bratislava. In den weiter östlich liegenden Regionen herrscht bei einer Arbeitslosenrate bis zu 30 Prozent tiefe Armut. Mit diesen Menschen ist der Sprung in die Wissensgesellschaft sobald nicht möglich. Hier müssen erst einmal die mentalen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine dauerhafte Überwindung der Armut geschaffen werden. Das kostet Zeit und verlangt nach geduldiger Aufbauarbeit. Je mehr die Regierung daneben in Schulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen investiert, desto besser. Die Wissensgesellschaft mag noch sehr fern sein, hochkarätige Ausbildungssysteme sind jedoch ein guter Start.

-»Bogen« in dieser Wendung meint die Schußwaffe, die entzweigeht, wenn man sie zu stark spannt; vgl. aus Schillers »Tell«: Allzu straff gespannt zerspringt der Bogen. (Duden)



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7. aufs Eis tanzen gehen (ugs.) < Im Internet fanden sich nur ganz wenige Belege für dieses Phrasem. >

übermütig werden; im Übermut viel riskieren (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.iphpbb.com/foren-archiv): < Forumsbeitrag.>- Denen scheint es zu gut zu gehen, dass sie beginnen auf dem Eis zu tanzen... Amazon.de geht doch hoffentlich nicht den Bach runter? -

(
http://hinterstuebchen.juliette-guttmann.de ): < Lebensempfehlungen. > - Gratwanderung Heute erleben Sie Spannungen zwischen Ihren persönlichen Bedürfnissen und Ihren beruflichen Verpflichtungen, ganz als würden Sie in zwei entgegengesetzte Richtungen gezogen. Durch diese Zeitqualität wird die Polarität in Ihrem Leben betont, so dass Sie dauernd zwischen sich selbst und den anderen, zwischen subjektiv und objektiv unterscheiden müssen. Der Grad der Schwierigkeiten hängt davon ab, wie stark Sie Ihre Emotionen zugunsten Ihres rationalen Intellekts unterdrückt haben. Sind Sie nicht in Kontakt mit Ihrem Selbst, so kann dieser Tag wirklich sehr anstrengend werden. Er kann Sie aber auch mit Energie aufladen und Ihnen Erfolge bescheren, wenn Sie Ihre Ziele innerlich integriert angehen, d.h. wenn Ihre Gefühle und bewussten Absichten in die gleiche Richtung zielen. Eistanz. Während mehrerer Tage gültig: Dieser Einfluss kann hervorragende Resultate bringen, doch müssen Sie bestimmte Fehler vermeiden, durch die alle Vorteile wieder zunichte gemacht würden. Seinem Wesen nach ist dieser Einfluss ein Test für Disziplin und Selbstbeherrschung. Unbeherrschte Naturen reagieren jetzt so, dass sie auf irgendeinem Gebiet ihre natürlichen Grenzen überschreiten oder im Übermut aufs Eis tanzen gehen.



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8.  sein/das Geld zum Fenster hinauswerfen/hinausschmeißen (ugs.) < Die meisten Belege im Internet fanden sich bei der Variante „das Geld zum Fenster hinauswerfen“. >

sein Geld leichtfertig ausgeben; verschwenderisch sein (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.abazza.com/de/index): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.>  -  5. März. 2007): Die Überreichen, die Geld zum Fenster hinauswerfen, sind eine Schande für Russland. . Das Thema von Reichtum und Armut in Russland wird im Fokus des Weltweiten Russischen Volkskonzils sein, das am Montag eröffnet wird, teilte der Metropolit Kyrill von Smolensk und Kaliningrad mit. Zwischen Arm und Reich in unserem Land bestünden, setzte er fort, „enorme Disproportionen“. „Wenn unsere Superreichen das Geld zum Fenster hinauswerfen, ist das eine Schande für Russland. Doch außer dem Umstand, dass sie Russland vor der äußeren Welt schändlich kompromittieren, provozieren sie auch noch im Lande kolossale innere Spannungen. Man darf nicht den gleichen Fehler zum zweiten Mal zulassen. Denn es war schon so, dass die Konfrontation von Reichen und Armen den Konflikt der Revolution und des Bürgerkriegs hervorgerufen hatte“, erklärte der Metropolit. Die Reichen sollten verstehen, dass Reichtum nicht etwas ist, was sie nach Herzenswunsch und je nach Belieben verausgaben dürften. „Reichtum ist zugleich auch Verantwortung, Reichtum ist immer die Aufforderung, die Mittel mit Bedürftigen zu teilen“, sagte Kyrill. -

(http://www.welt.de/vermischtes/article711432/Lastwagenfahrer_wirft_heute_mit_Geld_um_sich.html): < Das Phrasem wird hier im konkreten Sinn gebraucht. > - Lastwagenfahrer wirft heute mit Geld um sich. "Was würden Sie mit 100.000 Euro tun?" Auf diese Frage eines Radiosenders antwortete Marco Hilgert: "Geld zum Fenster hinauswerfen." Er gewann das Geld, behält 25.000 Euro für sich selbst und wirft heute den Rest aus dem Rathaus. Die Behörden bereiten sich auf einen Ansturm vor. In Kaiserslautern im Pfälzer Wald wird es heute Geld regnen. Genau 75.000 Euro will der 49-jährige Lastwagenfahrer Marco Hilgert auf dem Stiftsplatz von 10 Uhr an im Stadtzentrum unter die Leute bringen. Organisiert wurde die Aktion als Gewinnspiel vom privaten Radiosender RPR 1. Die Stadt Kaiserslautern hat es genehmigt. „Die Auflagen sind erfüllt. Wir haben keine Sicherheitsbedenken“, sagte gestern Sandra Zehnle, Sprecherin des Referats „Organisationsmanagement“.Mit mehr Chaos als beim „Public Viewing“ während der Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer 2006, als Zigtausende feierselige Fußballfanatiker das Zentrum der knapp 100.000 Einwohner zählenden Stadt belagert hatten, rechnen die Verantwortlichen jedenfalls nicht. Von insgesamt 12.000 Ideen, die Hörer auf die Frage „Was würden Sie für 100.000 Euro tun?“ dem Sender einreichten, war die von Hilgert aus Sankt Sebastian bei Koblenz die originellste. „Das Geld zum Fenster hinauswerfen“ wollte Hilgert. Und das am liebsten aus den Fenstern des Rathauses der Stadt, in der der 49-Jährige seine Jugend verbracht hatte – der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz. Doch die Mainzer Stadtverwaltung machte Hilgert und dem Radiosender einen Strich durch die Rechnung. „Zum einen ist die Aktion aus technischen Gründen nicht möglich. Wir haben Klimaanlage. Die Fenster des Rathauses können gar nicht geöffnet werden. Zum anderen wäre es vernünftiger, das Geld sozialen Zwecken zukommen zu lassen“, sagte der Mainzer Pressesprecher Markus Biagioni. Ein Rathaus, aus dem das Geld zum Fenster hinausgeworfen wird – das sei im Übrigen nicht der Stil, mit dem in Mainz mit Geld umgegangen würde. Da die Karnevalshochburg Mainz offenbar nicht für jeden Spaß zu haben ist, wird es die überaus zahlreichen Freunde des schnöden Mammons nun wahrscheinlich zu Tausenden nach Kaiserslautern auf den Stiftsplatz ziehen, um möglichst viele Geldscheine einzuheimsen. Doch aufgepasst: Teilnehmen darf nur derjenige, der sich vorher per Personalausweis beim Veranstalter registrieren lässt. Minderjährige dürfen nur zuschauen. Auch technische Hilfsmittel – Tüten oder auch klebrige Hände – sind streng verboten. Auch wer versucht, mit Gewalt mehr Geld zu fangen als die Konkurrenz, muss den Stiftsplatz in Begleitung muskulöser Sicherheitskräfte des Radiosenders ohne Scheine wieder verlassen. Das Regnen von Geld unterliegt eben strengen behördlichen Auflagen. Sonst gebe es „Mord und Totschlag“, lässt die Presseabteilung des Radiosenders über Online-Medien verbreiten. Dem Mann, der heute das Geld in kleinen Scheinen verteilen wird, Lastwagenfahrer Hilgert, bleiben 25.000 Euro für sich selbst – als Gewinn für seine öffentlichkeitswirksame Idee. Es sei denn, ihm macht das „Geldhinauswerfen“ so viel Spaß, dass er seinen Lohn gleich noch hinterherschmeißt.


(
www.oce.com/de): < Werbung für ein Kopiergerät.> -  Zeit ist eines unserer wertvollsten Güter: Zeit ist Geld. Und wer möchte schon sein Geld zum Fenster hinauswerfen? Unsere Großformatdrucker sind so konzipiert, dass sie den Zeit- und Kostenaufwand senken. Ein Océ Großformat Plotter bietet eine ausgezeichnete Druckqualität, selbst wenn es darum geht, komplexe Dokumente oder Dokumentensätze zu verarbeiten.



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9.  den lieben Gott einen guten Mann sein lassen (590) (ugs.) < Die Zahlenbelege fanden sich am 19. 9. 2007 im Internet.> < Vgl. C.16,7 >

unbekümmert seine Zeit verbringen (Duden - Redewendungen, ³2008)

(
www.webcam-bodensee.de): <Werbung für  den Bodensse.> - 26.07.2007): Den See erleben. Ein kleiner Streifzug um den Bodensee. Die Sonne scheint, es ist heiß, die Outfits werden knapper und die Straßen und Cafés füllen sich. Das kann nur eines bedeuten: Der Sommer hält Einzug am See. Dolce Vita ist über die Sommermonate angesagt. Egal ob Sie Aktivurlaub oder Kultururlaub vorziehen, ob Sie den ganzen See erkunden oder sich lieber auf die faule Haut legen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen wollen, der Bodensee hält für jeden Geschmack etwas breit. Einen kleinen, aber feinen Überblick über das Angebot wollen wir Ihnen hier geben. -

(
www.kuttner.de/forum): < Phrasemreicher Forumsbeitrag. > - Das Wort zum Sonntag): Es ist immer wieder erschreckend, die normalen 08/15 - Nachrichten geschrieben/gesprochen/geschnitten fürs gemeine Volk zu lesen/zu hören/zu sehen. "21 Tote, unter den Opfern waren keine Zivilisten." : Na Mensch Meier - da können wir jetzt aber stolz auf uns sein, uns auf die Schulter klopfen, fünf gerade und den Lieben Gott einen guten Mann sein lassen, wa? 21 Tote - aber lassen Se mal die Kirche im Dorf; sind doch keine Zivilisten gewesen. Sich da aufzuregen, hieße, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Die Bäume wachsen nunmal nicht in den Himmel. Und es waren doch nur 21. Das sind doch Peanuts! In den Zeiten der Globalisierung! Wen interessieren denn da 21? Nein, nein - da muss man einen kühlen Kopf bewahren. Kollateralschäden sind in Kauf genommen zu werden! Gewiss, sie sind bedauerlich, sehr bedauerlich, aber: Watt will ma machen, ne? : Und eigentlich, wie woll'n uns mal nüscht vormachen, eigentlich sind die 21 doch selbst schuld. Wenn se in so nem komischen Land leben. Da muss man sich doch nicht wundern, wenn da mal jemand stirbt. Der eine so - der andre so. Das Leben ist hart, nicht wahr? Genau! -

(
www.andibart.de/blog): < Bloggerkomentar. - Siehe hierzu auch unter Schweizer Bundesfeiertag.> -  Am 1. August ist ja durchaus etwas besonderes, zumindest wenn man Eidgenosse ist oder unter ihnen lebt (ich habe nicht “leidet” geschrieben…). Und zwar ist heute der Nationalfeiertag: (Freuden-) Trunkene Schweizer aller Alterklassen, die böllern und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Das beste für einen in der Schweiz arbeitenden Ausländer ist halt, dass es ein freier Tag ist. Und da ein solcher mitten in der Woche nicht zum heimfahren taugt, habe ich mich heute aufs Velo gesetzt und bin mal ein wenig durch die Lande gejuckelt. Erst ging es jedoch mit dem Zug nach Andermatt und ab da dann tatsächlich pedalierend den Furkapass hinauf, auf der anderen Seite wieder runter nach Ulrichen und von dort über den Nufenen nach Airolo am Fusse des Gotthard-Passes (Knie taten weh). Den habe ich mir dann geschenkt und bin von dort aus mit der Bahn wieder zurück nach Zürich. -

(
www.kloster-arenberg.de/bewusster-leben): < Auszug aus einer Werbebroschüre für einen Klosteraufenthalt.> - Der Tag beginnt im Kloster um sechs Uhr dreißig mit einem Gottesdienst der Schwesterngemeinschaft. Wer eher weltlichen Genüssen zugetan ist, der kann um sieben Uhr auf der feuchter Wiese Tau treten und Gymnastik machen. In der Hauskapelle im siebten Stock, dem Himmel so nah und mit herrlichem Blick auf den Rhein, findet eine religiöse Einstimmung in den Tag statt. Hier gibt es auch abends meditative Musik oder einen „Impuls für die Nacht“. Dazwischen liegt ein breit gefächertes Angebot an Wahlmöglichkeiten, wie man den Tag gestalten kann. Der Gast kann sich sein eigenes Programm zusammenstellen — oder auch nichts tun und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Herzstück des Klosters ist das Vitalzentrum, eine Wohlfühloase mit mehreren Zimmern für Brandungsbad, Aromaölmassage, Kneipp‘schen Anwendungen und medizinischer Fußpflege; ferner ein Fitnessraum, Schwimmbad, Saunalandschaft und Ruheraum, der nach FengShui gestaltet ist.



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10.  alles auf eine Karte setzen  < Vgl. F.7,13 >

alles tun und riskieren, um etwas Bestimmtes zu erreichen; bei einer einzigen Chance alles riskieren (Duden - Redewendungen, ³2008)

(
www.vnr.de/vnr/finanzenkapitalanlagen):  < Diversifizierung ist bei einer Geldanlagen wesentlich besser als "alles auf eine Karte zu setzen".> - Nobelpreisträger Harry Markowitz bewies, dass es für einen Investor besser ist, wenn er verschiedene Wertpapiere von unterschiedlichen Unternehmen und Staaten kauft, als wenn er sein ganzes Vermögen in eine einzelne Aktie oder Anleihe steckt. Die Auswahl verschiedener Anlageklassen – darunter sind Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe, Gold, Cash und Fonds – erbringt bessere Renditen als wenn Sie alles auf eine Karte setzen. Die Portfolio-Mischung senkt zwar kurzfristig Ihre Rendite, sie reduziert aber zugleich auch das Risiko. Sehr bedeutend ist die Korrelation der Wertpapiere untereinander. Strategische Studien in den USA belegen, dass rund zwei Drittel der Depot-Performance von der Portfolio-Mischung abhängen. Sie erzielen langfristig bessere Renditen, wenn Sie vorsichtig vorgehen und nicht alles auf eine Karte setzen. Das ist wie im Casino: Nur wenn Sie mit System arbeiten und Geduld mitbringen, können Sie langfristig die Bank schlagen. Die Bedeutung der Diversifizierung für die praktische Vermögensanlage haben Investoren wie Buffett und Lynch deutlich bewiesen. -

(
www.spielfilm.de/special/interviews) : < Ein junger Schauspieler vertritt die These: "Im übrigen war und bin ich der Meinung, dass man im Leben manchmal alles auf eine Karte setzen muss, wenn man etwas erreichen will. >- (Frage) Spielfilm.de: Ihre Eltern - der Vater ist Synchronregisseur, die Mutter Schauspielerin - waren damit einverstanden? (Antwort) Jascheroff: Nein, als ich Ihnen das in der elften Klasse mitteilte, gab es schon heftige Diskussionen. Sie fanden einen Schulabschluss wichtig, ich wollte das machen, was mir Spaß macht. Sogar meine Großeltern waren Schauspieler am Berliner Ensemble und am Deutschen Theater. Da war mein Weg fast schon vorbestimmt. Im übrigen war und bin ich der Meinung, dass man im Leben manchmal alles auf eine Karte setzen muss, wenn man etwas erreichen will. -

(
http://forum.meinungsschreiber.net ): < Bloggerkommentar. > - Dir geht es wie mir - verliebt in den Chef. Ich würde auch meinen Job aufgeben, aber ist das eine wirkliche Alternative, um mit ihm zusammen zu sein? Andererseits warum soll man nicht risikobereit sein und alles auf eine Karte setzen? Doch was passiert, wenn die Gefühle nicht erwidert werden? Ich weiß es nicht. Ich sitze auch schon seit zwei Jahren meinem Chef gegenüber und lasse mir nichts anmerken. Stattdessen habe ich eine freundschaftliche Bindung zu ihm aufgebaut, was mir bestimmt nicht leicht fällt. Wenn ich auch nur ein Fünkchen spüren würde, dass er meine Gefühle erwidert, würde ich sofort alles für ihn aufgeben.   



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11. immer mit dem Mund vorneweg sein (ugs.) < Zu diesem Phrasem fanden sich nur sehr wenige Belege im Internet. >

vorlaut sein (Duden - Redewendungen, ³2008)

(
http://datingcafe.hamburg.de): < Forumsanfrage.> - Ein Hallo allen Singles, denen die das ändern wollen und auch denen, die es bleiben wollen! Hier mal ein Versuch mich vorzustellen. Ich bin also weiblich, in Berlin geboren, 1.58 groß, blond und blauäugig. Gewichtsmäßig befinde ich mich wohl im normalen Bereich, würde aber gerne 2-3 kg weniger wiegen. ( Wie war das mit dem Sport und dem inneren Schweinehund?). Naja, jedenfalls bin ich schon seit ein paar Jahren Single, na gut nicht ganz, Kind und Kater sorgen dafür, dass ich nicht allzuviel Langeweile habe. Trotzdem...jemand der am Wochenende vielleicht mal vorbeikommt (und auch wieder geht). Ansonsten bin ich, denke ich, ein recht lebensfroher und lustiger Mensch für jeden Jux zu haben und immer mit dem Mund vorneweg! Auch habe ich sicherlich die eine oder andere Macke, aber wer hat die nicht? Tja was noch? Ich tanze gerne, fummele gerne am PC, lache gerne und viel und laut.-

(
www.ddr89.de): < Auszug aus einer Homepage, die sich der gesamtdeutschen Geschichte widmet.> - Übrigens sind wir sozial engagiert nicht bloß mit dem Mund vorneweg. Mitglieder unserer Partei machen in der neugegründeten Behindertenorganisation mit, in der Gruppe "Rechte für Kinder" und auch in der Volkssolidarität. Dabei steht nicht parteipolitische Profilierungssucht in diesen Organisationen im Vordergrund, sondern soziales Tun.



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12. in den Tag hinein leben

leichtfertig, ohne Ziel, ohne Sorge um die Zukunft leben (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.sanktmichael.de): < Auszug aus einer Predigt.- Siehe auch unter Eugen Biser. > - Der Theologe Eugen Biser betont immer wieder, das Christentum sei eine therapeutische Religion; Jesus wolle nichts anderes als wie ein guter Arzt: heilen, aufrichten, Mut machen zum Leben. Trau dich leben, trau dich, deinen als richtig erkannten Weg zu gehen, trau dich, auch anderen Lebenshilfe zu geben: einfach durch dein Dasein, durch dein Gutsein, nach Art und Weise unseres Gottes. Im Evangelium wurde von Maria gesagt: Sie bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach. Das ist sozusagen ein Jahresprogramm, wie wir unserem Leben Tiefgang geben könnten. Nicht gedankenlos in den Tag hinein leben, sondern ihn aufmerksam und bewusst erleben. Vieles im Leben kann Signalcharakter erhalten, wir müssen nur sensibel dafür werden, welchen Fingerzeig Gott uns geben will. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein Gesegnetes neues Jahr – in Gottes Namen, mit Gott, der uns rettet. (Pater Gottfried Eigner, OSA Pfarrer von St. Michael). -

(
www.kirchameck.de): < Auszug aus einer Predigt. > - Mit dem Tod und der unausweichlichen Endlichkeit konfrontiert, lohnte es sich, aus jedem Tag, aus jeder Stunde etwas zu machen im Sinne des Schenkers! Dies sind wir Menschen einander und Gott schuldig: dass wir nicht in den Tag hinein leben, nicht nach eigenen Gesetzen die Zeit und unser Leben verplanen, sondern mitbauen an einer neuen Welt, in der alle Töchter und Söhne Gottes genannt werden und die Menschheit sich als eine zusammenhängende Familie versteht. -

(
www.golonglife.de): < Lustig ist das Caravaningleben...> - Was fasziniert uns so am Caravaning? Freiheit und Unabhängigkeit sind unsere großen Bedürfnisse. Doch was meinen wir konkret, wenn wir sagen, dass wir uns frei und ungezwungen fühlen wollen? Wir wollen Neues sehen, wollen neue Leute kennen lernen. Auf dem Marktplatz einer kleinen Stadt in der französischen Provinz übernachten und am Morgen einen freundlichen Plausch mit der Marktfrau halten. Den Freiheitsdrang ausleben, ohne Vorplanung und Organisation. Endlich mal in den Tag hinein leben, ein Zigeunerleben führen. Ohne Kleiderordnung! Der Rotweinfleck auf der Hose - kein Problem. Spontan anhalten, bei Nichtgefallen weiterfahren. Flexibel auf Wetterkapriolen reagieren können. Regnet´s? Macht nichts! 200 km weiter scheint die Sonne! Den Fisch im Hafen kaufen, an den Strand fahren, wir haben ja alles dabei. Grillen! Frischer geht’s nicht und freier auch nicht! Kein Nachbar stört. Ungetrübter Blick aufs weite Meer, zeitlose Unendlichkeit. Der Natur verbunden, die Behaglichkeiten der Zivilisation immer dabei. Den Waldboden einatmen beim Aufwachen in Wohlfühlbetten. Eigene Dusche und Toilette - Sauberkeit und Hygiene, wohin wir auch kommen. Und Wind und Regen spülen den Kopf frei.-

(
www.bundeskanzlerin.de): < Für die Energiepolitik ist es wichtig, Zukunftsplanungen anzustellen. > - Deshalb freue ich mich, dass der Ministerpräsident für die Landesregierung eben noch einmal unterstrichen hat, dass die Mitarbeit des Landes Nordrhein-Westfalen genau wie die des Unternehmens RWE bei unserem Energiedialog sichergestellt ist. Denn wir wissen: Die Energiepolitik ist seit Jahren ein kontroverses Gebiet. Daran scheint sich auf absehbare Zeit auch nichts zu ändern. Allerdings bin ich sehr zuversichtlich, dass mit der Zeit die Diskussionen immer rationaler werden. Denn das Bewusstsein, dass der Strom nicht einfach aus der Steckdose kommt und dass Energie für unser modernes Leben notwendig ist, nimmt genauso zu wie das Bewusstsein über Abhängigkeiten. Das halte ich für einen heilsamen Prozess. Denn das "In-den-Tag-hinein-leben" hilft uns nicht weiter. Deshalb hat sich die Bundesregierung vorgenommen, sich dieser Aufgabe zu stellen und zu versuchen, Rahmenbedingungen und Szenarien bis zum Jahre 2020 auszuarbeiten und abzuklopfen. Sie hat sich vorgenommen, das Bewusstsein dafür zu schärfen, wann welche Entscheidungen getroffen werden müssen und welche Rahmenbedingungen ineinander greifen müssen. Das muss zu einem europäischen Nachdenken über Energiepolitik führen. Denn wir werden in der Europäischen Union voneinander abhängig sein. Ich habe ein Interesse daran, dass Deutschland eher ein Energielieferant als ein Energieimporteur ist. Auch das ist sehr wichtig. Dabei hat die Braunkohle eine herausragende Bedeutung. Die Abhängigkeiten von Energielieferungen von auswärts werden nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa wachsen.



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13.  auf jmdn. ist kein Verlass   < Vgl. C.22,9 „auf jmdn. ist Verlass". >

auf jmdn. kann man sich nicht verlassen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.nikolaus-gross.com/aktuelles): < Aus dem Archiv des Gewerksachftsführer Nikolaus-Gross.- Siehe auch unter Nikolaus Groß.> - Es ist den Nationalsozialisten bis heute (1932) nicht gelungen, in die organisierte Arbeiterschaft einzubrechen und größere Teile zu sich herüberzuziehen. Soweit der Nationalsozialismus mit der Gefolgschaft von Arbeitern rechnen kann, stützt er sich auf unorganisierte, das heißt ungeschulte und ungefestigte Arbeiter. Der in Partei, Gewerkschaft und Standesverein organisierte Arbeiter hat in seiner Organisation einen festen Standort. Eine jahre- und jahrzehntelange Bildungstätigkeit hat ihn mit größerem Wissen und einem reiferen Urteil in politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragen ausgestattet. Sein Denken und Handeln ist realpolitisch gerichtet. Er kennt etwas vom Leben und seinen Schwierigkeiten. Er weiß, dass das Leben den Einsatz seiner Persönlichkeit, dass es von ihm Opfer und Tatbereitschaft verlangt. Er ist Träger einer Idee. Er bekennt sich zu einem Programm. Der organisierte Arbeiter ist diszipliniert und nicht gewohnt, haltlos und ohne Prüfung der primitiven Schlagwortagitation des Nationalsozialismus zu verfallen. Er ist positiv eingestellt. Er will etwas. Er will die Verhältnisse besser gestalten durch seine Mitarbeit. Darum hat er sich organisiert. Anders der unorganisierte Arbeiter. Er ist das ewig fluktuierende, von Stimmungen hin- und hergeworfene Element in der Arbeiterschaft. Heute steht er hier, morgen dort. Er steht überall und nirgends. Auf ihn ist kein Verlass. Er redet über alles und weiß von nichts. Er hat keine eigene Meinung und kein selbstständiges Urteil. Wer ihm am meisten verspricht, dem folgt er. Er ist "radikal". Das kostet weniger Beiträge und Opfer und verlangt keinen Verantwortungswillen. Es gibt natürlich Ausnahmen. Aber so ist der Typ. Der unorganisierte Arbeiter ist ein Verneiner. Er vermag in lückenloser Reihenfolge tausend Dinge aufzuzählen, die ihm nicht behagen. Nur zu positiver Verbesserungsarbeit kann er sich nicht aufraffen. Dazu fehlen ihm Mut und Kraft. Deshalb ist er unorganisiert.

(
www.lwl.org): < Demenzprobleme.> - Es muss nicht immer Demenz sein. Das Gedächtnis im Test. Männer wie Markus Wiegand gibt es Hunderttausende. Im Beruf hat er viel Stress. Wiegand kann sich wichtige Termine nicht gut merken. Oft verlegt der Endfünfziger seinen Autoschlüssel. Nun lässt ihn offenbar auch das Gedächtnis im Stich. Vor zwei Wochen vergaß Wiegand den 30. Hochzeitstag. Seine Frau war sauer und sagte, auf ihn sei "sowieso kein Verlass". Wiegand beschleicht ein ungutes Gefühl. Er denkt jetzt an Alzheimer. Verliert er seinen Geist? Beginnt etwa die Demenz?

(
www.lovetalk.de › ... › Best of LovetalkArchiv :: Herzschmerz 2008): < Forumsbeitrag.> - Freunde hab ich leider keine mehr, denn ich hab mich mit meiner alten Clique zerstritten und da ich in einem kleinen Kaff wohne, gibt es hier nicht so viele Alternativen. Ich hab mich mit ihnen zerstritten, weil auf sie absolut kein Verlass war. Ich habe sie öfters um Hilfe gebeten und sie wollten mir auch helfen, doch wenn ich dann ihre Hilfe brauchte, waren sie nicht da.

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