E.27 KÄMPFEN - ENERGISCHES EINTRETEN |
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1. den Augiasstall ausmisten/reinigen/ausfegen... (geh.) < Vgl. E.34,2
>
eine durch Schlamperei, Nachlässigkeit entstandene große Unordnung mit Mühe beseitigen; die Ordnung wieder herstellen; verrottete Zustände, Missstände beseitigen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.blueprints.de/wortschatz/von-canossa-gang-bis-dulzinea/den-augiasstall-reinigen.html): < Zur Etymologie des Phrasems.> - König Augias hatte einen ungeheuren Rinderstall mit 3.000 Rindern, deren Mist seit 30 Jahren nicht ausgeräumt worden war. Der griechische Held Herkules, Sohn des Gottes Zeus, vollbrachte die Riesenreinigung an einem Tag, indem er zwei Öffnungen in die Stallmauern riss und die Flüsse Alpheus und Peneus vereinigte und hindurchleitete. Diese spülten den Unrat gründlich fort. Wenn wir eine unangenehme Aufgabe erledigen müssen bzw. eine durch lange Vernachlässigung entstandene sehr große Unordnung aufräumen müssen, dann sagt man auch „den Augiasstall ausmisten/reinigen“. -
(www.tagesspiegel.de/kultur/Literatur-Politische-Literatur-Thomas-Friedrich;art138,2331718): < Das Phrasem wird nach diesem Textauszug von Goebbels verwendet, der Berlin für die NSDAP erobern soll.> -
Thomas Friedrich: Die missbrauchte Hauptstadt. Hitler und Berlin. Propyläen Verlag, Berlin 2007. 623 Seiten, 26 Euro. - Die erste Front. Missbrauchte Hauptstadt: Thomas Friedrich schildert die „Eroberung“ Berlins durch die Nazis. Von Bernhard Schulz (1.7.2007) All das ist gewissermaßen das Präludium zu der ungeheuer materialreichen Geschichte, die der Autor im Folgenden erzählt: die des Aufstiegs der NSDAP von einer verlachten süddeutschen Splitterpartei zur von hunderttausenden Braunhemden getragenen Macht in Berlin. Die Hauptperson: Joseph Goebbels. 1925, nach einer seiner ersten Begegnungen mit Hitler, schreibt der künftige „Propagandaminister“ Berlins lakonisch ins Tagebuch: „Der geborene Volkstribun. Der kommende Diktator.“ Aufschlussreich ist, dass es Goebbels war, der knapp zehn Jahre Jüngere, der in Berlin „eine entsetzliche Steinwüste“ erblickt, mit „entsetzlichen Menschen“ – ganz anders als Hitler. Ende 1925 wird Goebbels der neue „Gauleiter“ für Berlin, der nach eigenem Bekunden „den Augiasstall ausmisten“ soll, den der in innerparteilichen Rivalenkämpfen zerstrittenen NSDAP nämlich: „In die große Asphaltwüste Berlin!“-
(http://www.stuttgarterzeitung.de/stz/page/1380473_0_2147_unternehmen-sauer-paris-soll-nicht-gekaerchert-werden.html): <. Unliebsame Werbung für einen Hersteller von Hochdruckreinigern.- Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%A4rcher.
> - (14.03.2007): Unternehmen sauer. Paris soll nicht "gekärchert" werden. Ungewollte Popularität im französischen Wahlkampf. - Es kommt selten vor, dass einem Unternehmen sein Bekanntheitsgrad zu viel wird. Das aber passiert gerade dem Reinigungsspezialisten Kärcher aus dem schwäbischen Winnenden. Dem Weltmarktführer für Hochdruckreiniger stößt sauer auf, dass im französischen Präsidentschaftswahlkampf sein Namen eine ungewollt hohe Popularität erhalten hat. Seit der französische Innenminister und derzeitige Präsidentschaftskandidat, Nikolas Sarkozy, bei den Jugendunruhen vor eineinhalb Jahren damit gedroht hatte, die Pariser Vororte "mit dem Kärcher" zu reinigen, ist der Name aus der aktuellen politischen Diskussion in Frankreich nicht mehr verschwunden. Aber leider nur in negativem Zusammenhang, wie das Unternehmen bedauert. Im Kampf gegen den Missbrauch seines Namens hat das Familienunternehmen aus dem Rems-Murr-Kreis jetzt über 100.000 Euro in die Hand genommen und in den großen Blättern Frankreichs eine Anzeigenkampagne gestartet, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Darin stellt Kärcher klar, dass es mit der aktuellen Verwendung seines Namens in politischen Zusammenhängen "nicht einverstanden" ist. Entsprechende Brief gingen von Winnenden aus auch an alle Präsidentschaftskandidaten in Frankreich. Darin bittet das Unternehmen die Politiker, den Namen von Kärcher künftig nicht mehr in einem falschen Zusammenhang zu bringen. Kärcher, so heißt in den Briefen an die politische Prominenz des Nachbarlandes, sei ein Wirtschaftsunternehmen und stehe für Reinigung und Werterhaltung. Und: "Kärcher ist sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und achte die Menschenrechte in allen Ländern". Mit der innenpolitischen Situation in Frankreich habe man rein gar nichts zu tun. Dass Sarkozy den Namen Kärcher in seinem Appell zur "Sauberhaltung" der Pariser Vororte benutzte, kommt nicht von ungefähr. Der Name Kärcher, so heißt es beim Winnender Unternehmen , habe sich in Frankreich schon vor vielen Jahren zu einem Gattungsnamen entwickelt, der allgemein für "Hochdruckreiniger" stehe. Daraus sei schon lange vor der Äußerung von Sarkozy eine Redewendung entstanden: "nettoyer au karcher", was im Deutschen etwa den Ausdrücken "klar Schiff machen", oder "den Augiasstall ausmisten" entspricht. In diesem Sinne, das ärgert die Schwaben, sei der Name aber von Politikern in Frankreich "auch mit Bezug auf die Unruhen in den Pariser Vororten häufiger verwendet worden" und werde in der aktuellen politischen Diskussion verwendet. Darauf könne man gerne verzichten. Frankreich ist inzwischen der drittgrößte Markt für die Winnender Reinigungsspezialisten. Im vergangenen Jahr erlöste Kärcher mit 6500 Beschäftigten weltweit knapp 1,3 Milliarden Euro. Die größten Umsätze kommen aus den USA, gefolgt von Deutschland und Frankreich. Mit öffentlich zelebrierten Reinigungsaktionen am Vatikan über die ägyptischen Pyramiden bis hin zu den steinernen Präsidenten-Köpfen in den USA poliert der Konzern seinen Ruf auf. Öffentlichkeitsarbeit wie derzeit in Frankreich brauche man dagegen nicht, heißt es.-
(www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,472567,00.html): <Das Phrasem wird hier etwas modifiziert durch das Verb "ausschrubben".> - Ein niederländischer Beamter bei der EU-Kommission, Paul van Buitenen, hatte mehrere wahrhaft erschreckende Korruptionsfälle aufgedeckt: verschwundene Gelder, Provisionszahlungen für geschobene Auftragsvergaben und Politiker, die Freunde und Verwandte auf die Gehaltsliste gesetzt hatten. So wird man sich noch daran erinnern, wie Kommissarin Edith Cresson damals ihrem Zahnarzt einen äußerst lukrativen Beratervertrag verschaffte. Die Affäre ließ die gesamte Kommission stürzen, und es wurden zwanzig neue Kommissare bestimmt, um den Augiasstall auszuschrubben.
2. das Feld behaupten < Vgl. F.8,2
>
eine Stellung gegen die Konkurrenz halten; in einem Kampf oder in einem Streit Sieger bleiben (Duden - Redewendungen, ³2008)
(http://oberndorf.feg.de/_myfiles/predigten/Eph610-14a-Die%20Waffenruestung%20(1)1.pdf ): < Auszug aus einer Predigt.> -
Predigt über „Die geistliche Waffenrüstung“, Epheser 6,10-14a, 2006, FeG Oberndorf a.N. (...) Vielmehr hat Jesus Verführung, Verfolgung, Abfall vom Glauben, Verrat, ein Überhandnehmen der Ungerechtigkeit und das Erkalten der Liebe vorausgesagt (Matthäus 24)! Das sind leider keine rosigen Aussichten. Aber die gute Nachricht ist: Es gibt eine Waffenrüstung. Und wenn wir sie anlegen, dann werden wir standfest sein und jeden Tag Widerstand leisten können. Der Sieg ist unser! Die Gute Nachricht übersetzt das so gut: „(Ihr werdet) jeden Feind niederkämpfen und siegreich das Feld behaupten (Vers 13).“-
(www.deutschland-kehrt-zurueck.de/dokumente/ickler_sackgasse.pdf): < Zur Rechtschreibereform des Deutschen.> -
Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung. Einladung zur Buchvorstellung. „Zur Reform der deutschen Rechtschreibung. Ein Kompromißvorschlag“. Hrsg. v. d. Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung im Wallstein Verlag, Göttingen, (Anrede), sechs Jahre, nachdem die neue Rechtschreibung im Schulunterricht eingeführt, dreieinhalb Jahre, nachdem sie in den meisten Tages- und Wochenzeitungen übernommen worden ist, wird man eines feststellen können: Es sieht nicht danach aus, daß sie in irgend absehbarer Zeit das Feld behaupten wird. Vielmehr scheint, wenn man den Dingen ihren Lauf läßt, das Nebeneinander von herkömmlicher Schreibung, neuer Schreibung und verschiedenen Hausorthographien sich zu verstetigen – um von den verschiedenen Mischungen abzusehen, die sich ziemlich oft dort finden, wo nicht Rechtschreibprogramme für Konsequenz sorgen. Die Deutsche Akademie hält dies für ungut. Sie meint, daß man versuchen sollte, wieder zu einer einheitlichen Schreibung zu gelangen. Dazu bedarf es, ihrem Urteil zufolge, eines Kompromisses.-
(www.read-all-about-it.org/archive/geschichte/geburt_einer_nation_ds0108.html): < Historischer Sachtext zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871, der nur wenige Phraseme enthält.> -
18. Januar 2008. Die Geburt einer Nation auf dem Schlachtfeld. 1871 gründete Bismarck das Zweite Deutsche Reich von Falko Schüßler. Im Jahre 1871 entstand am Ende des Deutsch-Französischen Krieges das Wilhelminische Kaiserreich. Das Ereignis war das Ergebnis eines langen Prozesses, der bereits am Anfang des 19. Jahrhunderts begann. Der Kriegsbeginn. Am 19. Juli 1870 erklärt Frankreich Preußen den Krieg. Die süddeutschen Staaten schließen sich sogleich Preußen in einer gemeinsamen Front gegen Frankreich an. Ein Bündnis Frankreichs mit Österreich-Ungarn, dem Verlierer des Deutschen Krieges von 1866, kommt nicht mehr zustande; Österreich-Ungarn sieht sich im Gegenteil nach russischen Drohungen zur Neutralität gezwungen, desgleichen bleiben Italien, mit dessen Parteinahme für Frankreich Napoleon III. gerechnet hatte, sowie England neutral. Frankreich verfügt über nur etwa 340.000 Soldaten, während die deutschen Staaten rasch etwa 400.000 Mann mobilisieren können. Die deutschen Truppen stehen unter dem Oberkommando Wilhelms und seines Generalstabschefs Helmuth Graf von Moltke. Moltke stellt drei Armeen auf: die 1. Armee (Steinmetz), die 2. Armee (Prinz Friedrich Karl) und die 3. Armee (Kronprinz). Die erste Begegnung können am 2. August die Franzosen für sich entscheiden, als sie ein preußisches Kommando aus Saarbrücken vertreiben. Während Frankreich bereits den "großen Triumph" feiert, rücken deutsche Truppen vor. Am 4. August trifft der erste Schlag, als die Preußen bei Weißenburg im Elsaß auf die "Vogesenarmee" unter dem Marquis de MacMahon stoßen. Zwei Tage später kommt es in den Weinbergen bei Wörth zu heftigen Nahkämpfen bayrischer Jäger mit Kolonialtruppen aus Nordafrika, bei denen zuletzt die Bayern das Feld behaupten. Auch bei Spichern werden die Franzosen geschlagen. MacMahon erhält den Befehl, sich nach Châlons zurückzuziehen. Achille François Bazaine, der Befehlshaber der französischen "Rheinarmee" wird angewiesen, seine Stellungen und vor allem Metz selbst um jeden Preis zu halten. Am 12. August übergibt der französische Kaiser das Oberkommando an Bazaine, der dann in den großen Schlachten bei Vionville (15. August) und Gravelotte (18. August) schwere Niederlagen hinnehmen und sich nach Metz zurückziehen muß. Dort wird er von zwei deutschen Armeen belagert. MacMahon wird daraufhin zum Entsatz von Metz beordert. Am 30. August überraschen und besiegen die Deutschen MacMahons Vorhut bei Beaumont; MacMahons Hauptarmee wird nach Sedan zurückgedrängt. Schlacht bei Sedan - Gefangennahme Napoleons III. - Kapitulation. Die Entscheidungsschlacht des Krieges wird am Morgen des 1. September 1870 bei Sedan eröffnet. Gegen 7.00 Uhr morgens wird MacMahon schwer verwundet, und eineinhalb Stunden später übernimmt General Emanuel Félix de Wimpffen das Oberkommando. Die Schlacht dauert bis 16.15 Uhr nachmittags, als Napoleon, der mittlerweile in Sedan eingetroffen ist, das Kommando übernimmt und, da er die Aussichtslosigkeit der Lage erkennt, befiehlt, die weiße Fahne zu hissen. In der Nacht werden die Kapitulationsbedingungen ausgehandelt; am nächsten Tag kapituliert Napoleon mit 83.000 Mann vor den Deutschen und wird mit seiner gesamten Armee gefangengenommen. Als die Nachricht von der Gefangennahme des französischen Kaisers in Paris eintrifft, kommt es zu einem Aufstand, die gesetzgebende Versammlung wird aufgelöst, und am 4. September 1870 die Französische Republik ausgerufen. Noch im September kapituliert auch Straßburg, und damit verlieren die Franzosen ihre letzte Hoffnung, den deutschen Vormarsch doch noch aufhalten zu können. Die deutschen Truppen rücken auf Paris vor und schließen die Stadt ab Mitte September ein. 36 neu aufgestellte Divisionen, die zum Entsatz von Paris vorgesehen sind, werden bei Orléans, Le Mans, Amiens und Saint Quentin vernichtend geschlagen. Am 27. Oktober 1870 kapituliert Marschall Bazaine mit 173.000 Mann in Metz. Paris wird auf Drängen Bismarcks, der ein rasches Ende des Krieges herbeiführen will, bevor eventuell die neutralen Staaten eingreifen können, belagert und beschossen. Als die Versorgungslage in Paris immer katastrophaler wird, sieht sich die Stadt gezwungen, Kapitulationsverhandlungen aufzunehmen. Nach dem Fall der französischen Hauptstadt flauen die Kampfhandlungen ab. Formell endet der Krieg am 10. Mai 1871 mit der Unterzeichnung des Friedens von Frankfurt am Main. Die Friedensbedingungen sehen die Abtretung des alten Reichslandes Elsaß-Lothringen an Deutschland vor, das im 17. Jahrhundert Ludwig XIV. den uneinigen Deutschen entrissen hatte.
3. ein Kampf auf Leben und Tod
ein Kampf bis zum Äußersten, bis zur Vernichtung; eine Angelegenheit, bei der es um alles oder nichts geht (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.libri.de/shop/action/productDetails/1250158/jane_austen_stolz_und_vorurteil_3596222052.html): < Kurzbeschreibung des Romans "Stolz und Vorurteil" von Jane Austen. Eine Mutter hat fünf Töchter und keinen Mann für sie! Um sie alle "unter die Haube zu bringen", muss sie sehr große Anstrengungen unternehmen und bis zum Äußersten kämpfen.> -
Jane Austen "Stolz und Vorurteil". Die Romane der englischen Pfarrerstochter Jane Austen, die 1817 mit 42 Jahren an Tuberkulose starb, gehören zu den bedeutendsten Werken der klassizistischen Literatur um die Wende zum 19. Jahrhundert. Literarisch geschult an Henry Fielding und in der »Treffsicherheit der Satire« und der »völlig unsentimentalen Bewältigung eines gefühlsträchtigen Stoffes« Fielding durchaus ebenbürtig, hat Jane Austen zeitgenössische und spätere Literaten nachhaltig beeinflußt. Heute taucht der Name Jane Austen vor allem bei jüngeren Autorinnen immer wieder auf. Dabei gilt es keine Emanzipationsschriftstellerin zu entdecken, sondern eine humorvolle Schilderin von Charakteren, die das Wesen der Menschen in ihrer kleinen Weit mit feiner Ironie und psychologischer Sensibilität durchschaut und sie einfügt in die Lebensordnung der damaligen Gesellschaft. Jane Austens Romane haben an ursprünglicher Frische und Lebendigkeit bis zum heutigen Tag nichts eingebüßt. Kaum älter als zwanzig Jahre war Jane Austen, als sie 1796/97 ihren ersten Roman »Stolz und Vorurteil« (»Pride and Prejudice«) schrieb, der neben ihrem reifen Werk »Emma« zu ihren besten Romanen gezählt wird. Sicher ist es ihr beliebtester und populärster Roman, der erst 1813 in London, anonym wie ihre anderen zu Lebzeiten veröffentlichten Werke, erschien und sofort ein großer Erfolg wurde. Er blieb es im englischsprachigen Raum in unzähligen Ausgaben bis heute. Aber auch an deutschen Übersetzungen fehlte es über mehr als 150 Jahre nicht. »Stolz und Vorurteil« wurde 1942 in Hollywood verfilmt und 1959 als Broadway Musical aufgeführt. Das Sensationelle an Jane Austens Büchern ist, daß nichts Sensationelles passiert. »Drei oder vier Familien in einem Dorf auf dem Lande, das ist der ideale Romanstoff«, schreibt sie einmal an ihre Nichte. In diesem Roman ist es die Gutsbesitzerfamilie Bennet aus Longbourn, die ein recht schwieriges Problem zu bewältigen hat. Fünf Töchter und kein Mann für sie! Für Mrs. Bennet ist es ein Kampf auf Leben und Tod, die Töchter unter die Haube zu bringen, ein Kampf gegen die anderen Mütter konkurrenzfähiger Töchter in der Nachbarschaft, der natürlich in der guten ländlichen Gesellschaft nicht offen, sondern mit Winkelzügen und Mißtrauen ausgetragen wird. Doch der blinde Eifer der Mutter und Stolz und Vorurteil bei Töchtern und Junggesellen erweisen sich des öfteren als ausgesprochener Fehlschlag, so daß das ganze Spiel von vorn beginnen muß. Im Mittelpunkt der vielen liebevoll gezeichneten Charaktere steht die schöne und kluge Elisabeth Bennet, die in ihrer Frische und Lebhaftigkeit zu Jane Austens Lieblingsgestalten gehörte und die »vielleicht mehr Verehrer als jede andere Heldin in der englischen Literatur« hatte, R. L. Stevenson nicht ausgenommen.-
(www.andreas-anke.de/mp_julie_w.html): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.- Es handelt sich bei diesem Textauszug um die Besprechung eines Theaterstückes.> -
Mainpost vom 5. März 2006. Ein Geschlechterkampf auf Leben und Tod. Würzburg - August Strindberg, schwedischer Dramatiker, war der festen Überzeugung, dass "die Frau dem Mann intellektuell und moralisch unterlegen, an Raffinesse aber überlegen" sei, daher herrsche "zwischen den Geschlechtern ein Kampf auf Leben und Tod". Kein Wunder also, dass die weibliche Hauptperson in seinem Drama "Fräulein Julie" nicht viel zu lachen hat. Die Kammerspiele des Würzburger Mainfranken Theaters präsentieren mit "Julie, Traum und Rausch" jetzt eine modernisierte Bühnenbearbeitung von Wolfgang Maria Bauer. Christin (Irene Halenka) und Jean (Andreas Anke) stehen auf der gesellschaftlichen Leiter ziemlich weit unten und sehnen sich nach der Flucht aus ihrem tristen Alltag. Sie möchte der Realität einfach davonfliegen, er träumt von Julie (Maria Vogt), dem unerreichbaren Fräulein aus der Oberschicht. Ein fleischgewordener Traum Christin und Jean erzählen sich Geschichten, feuern damit ihre Fantasie an. Traum und Wirklichkeit scheinen zu verschwimmen. Dann erscheint Jeans fleischgewordener Traum Julie und betört die beiden kokett und frivol. Mehr und mehr verlieren sich die drei in der reichlich erhitzten Atmosphäre. Leichtfüßig und mit viel Sinn für Tempo und Textrhythmus inszenierte Corinna Preisberg das kurze Stück und füllt damit manch inhaltliches Vakuum. Irene Halenka spielt kraftvoll und nuanciert und zeigt reichlich Sinn fürs Komische, wenn sie als patente, lebensfrohe Christin mit Schnute und Bass-Stimme die Dienstherren nachäfft. Maria Vogt gibt wie schon in dem Stück "Feuergesicht" das zierliche, aufreizende Elflein, zart und doch unglaublich energisch. Andreas Anke zeigt viel Wandlungsfähigkeit, wenn er als Jean, stets hin- und hergerissen von Zukunftstraum und Leidenschaft, über die Bühne stürmt.-
(www.dieterwunderlich.de/holocaust.htm): < In der NS-Ideologie geht es beim Kampf zwischen der arischen Rasse und den Juden um alles oder nichts. > - Im März 1942 beginnt man in Auschwitz mit fabrikmäßigen Vergasungen. Lagerkommandant Rudolf Höß atmet auf: "Nun hatten wir das Gas und auch den Vorgang entdeckt. – Mir graute immer vor den Erschießungen, wenn ich an die Massen, an die Frauen und Kinder dachte [...] Nun war ich doch beruhigt, dass uns allen diese Blutbäder erspart bleiben sollten, dass auch die Opfer bis zum letzten Moment geschont werden konnten." Und voller Selbstmitleid stöhnt er: "Nichts ist wohl schwerer, als über dieses kalt, mitleidlos, ohne Erbarmen hinwegschreiten zu müssen." Goebbels notiert am 27. März 1942 in seinem Tagebuch: "Es wird hier ein ziemlich barbarisches und nicht näher zu beschreibendes Verfahren angewandt, und von den Juden selbst bleibt nicht mehr viel übrig. Im Großen kann man wohl feststellen, dass 60 % davon liquidiert werden müssen [...] An den Juden wird ein Strafgericht vollzogen, das zwar barbarisch ist, das sie aber vollauf verdient haben [...] Man darf in diesen Dingen keine Sentimentalität obwalten lassen [...] Es ist ein Kampf auf Leben und Tod zwischen der arischen Rasse und dem jüdischen Bazillus. Keine andere Regierung und kein anderes Regime konnte die Kraft aufbringen, diese Frage generell zu lösen. Auch hier ist der Führer der unentwegte Vorkämpfer und Wortführer einer radikalen Lösung."
4. jmdm. die Krallen zeigen (ugs.)
jmdm. zeigen, dass man sich nichts gefallen lässt (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.leitz.com/deDE/KnowHow/Mobbing_unter_Kollegen.html): < Wenn man als Mobbingopfer allzu deutlich zeigt, dass man sich nicht alles gefallen läßt, wirkt ein solches Verhalten abschreckend. Empfohlen wird von den Autoren ein klärendes Gespräch im Vorfeld. > - Mobbing unter Kollegen. Wenn die Arbeit zur Qual wird. „Mobbing“ leitet sich vom englischen Verb „to mob“ – „über etwas herfallen, sich auf etwas stürzen“ ab. Im Deutschen kennen wir den „Mob“ als Synonym für eine Horde von Menschen mit schlechtem bis kriminellem Benehmen – es gibt also auch eine passende deutsche Herleitung für den Begriff. (...). Wie kann man sich als Opfer wehren? Auch wenn es sicher leichter gesagt als getan ist: Lassen Sie sich nicht zum Opfer machen! Studien zeigen, dass Menschen traumatisierende Erlebnisse (und dazu kann Mobbing eindeutig gezählt werden) besser verarbeiten können, wenn sie sich aktiv verhalten haben. Wehren Sie sich! Lassen Sie sich nicht klein machen. Suchen Sie nicht immer zuerst die Schuld bei sich selbst, sondern treten Sie selbstbewusst auf. Denken Sie nicht nur an Ihre Schwächen, sondern rufen Sie sich auch Ihre Stärken in Erinnerung. Denn auch beim Mobbing gilt: Wer schwach wirkt, ist leichte Beute. „Die Krallen zeigen“ wirkt dagegen abschreckend. Steuern Sie deshalb bereits bei den ersten Anzeichen gegen. Sprechen Sie den Mobbenden darauf an, suchen Sie ein klärendes Gespräch. Fordern Sie Hilfe bei Kollegen oder Vorgesetzten ein.-
(www.singlesleipzig.de/np.php?uid=S-1180367725): <Bloggerbeitrag.>: Bin eine ganz Liebe... kann aber auch die Krallen zeigen, wenn es nötig ist. Aber ich glaube, das können wir alle, oder? Vor allem bin ich aber für jeden Spaß zu haben und immer für meine Freunde da.-
(www.welt.de/politik/article1386870/Frau_Pauli_denkt_schon_an_ihre_neue_Partei.html): < Bloggerkommentar.> - 21. November 2007, 21:13 Uhr. Von J. P.- Landrätin Frau Pauli denkt schon an ihre neue Partei. Von der CSU hat die Fürther Landrätin genug. Sie ist enttäuscht über die "Art und Weise, wie man sich mir gegenüber verhalten hat". Nun gründet sie möglicherweise eine eigene Partei. Allerdings sind auch andere bereit, ihr eine neue politische Heimat zu geben. (...). Aufr. meint: 27.11.2007, 15:50 Uhr. Schade, das war eine clevere Katze! Sie sollte ich in Berlin um einen der 78 freien höheren Positionen bewerben, welche die SPD mit der Union ausgeklüngelt hat. Als Strippenzieherin hätte sie sogar das Zeug, den Brüsselern Sesselfurzen von der EU, endlich einmal die Krallen zu zeigen.
-Diese Wendung bezieht sich auf das Verhalten von (Raub)katzen, die beim Angriff ihre Krallen herausstrecken. (Duden).
5. auf sein Recht pochen < Vgl. F.3,5
>
mit Nachdruck auf seinem Recht bestehen (Duden - Redewendungen, ³2008)
(www.dradio.de/dlf/sendungen/einewelt/691351/): < Rechtsprobleme in China.- "Ein zumindest theoretisches Mittel ist die Petition". > -
03.11.2007. Verschleppt und geschlagen. Wie die chinesische Regierung Petitionen unterdrückt Von Mathias Bölinger. Es gibt nicht viele Möglichkeiten, um sich in China gegen die Willkür der Behörden zur Wehr zu setzten. Ein zumindest theoretisches Mittel ist die Petition. Es dauert in der Regel sehr lange, bis Petitionen beantwortet werden, und so haben sich in der nähe des Petitionsbüros in Peking Tausende Bittsteller eingemietet - wartend auf eine Antwort. Im Angesicht der Olympischen Spiele im nächsten Jahr hat die Stadtverwaltung mit dem Abriss dieser Siedlung begonnen. Die Obdachlosen, die hier in der Nähe des Pekinger Südbahnhofs auf Mauern, in Grünstreifen und in Unterführungen liegen, haben Aktenmappen unter ihren Kopf gelegt oder umklammern sie fest mit den Armen. Die Papiere darin sind das Wertvollste, was sie haben: Kopien ihrer Eingaben, Dokumente des erlittenen Unrechts. Ein paar Meter weiter beginnt die Siedlung, die die Pekinger Petitionsdorf nennen. Die Hälfte der Gebäude sind bereits abgerissen. Schuttberge türmen sich neben einstöckigen Ziegelbauten auf. Chao Yuanming wartet weiter auf eine Ermittlung zum Tod seines Bruders. Geld hat er schon lange keins mehr. Er schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch, sammelt Plastikflaschen, die er zu den staatlichen Abgabestellen bringt, um ein paar Cent dafür zu bekommen und weiter auf ein Ergebnis zu warten. Allzu groß sind seine Chancen nicht. Dennoch wird er weiter im Petitionsbüro auf sein Recht pochen. "Wir müssen uns gegen die Korruption zur Wehr setzen, müssen hier in Peking Petitionen einreichen und das Unrecht beim Namen nennen. Wir müssen die Leute im In- und Ausland auf unser Schicksal aufmerksam machen und dürfen diese korrupten Beamten nicht einfach weitermachen lassen."-
(www.ra-karlbrenner.de/verschiendeentsch.htm): < Rechtsprobleme in der Gastronomie.> -
Schnecke im Menü kostet den Wirt Geld ‑ Schadenersatz 19 Februar 2003. Eine Schnecke im Salat oder stundenlanges Warten aufs Hauptgericht: Ein Gast muss sich im Restaurant nicht alles gefallen lassen und kann vor Gericht auf sein Recht pochen. In der März‑Ausgabe der Zeitschrift Finanztest stellt die Stiftung Warentest verschiedene Streitfälle vor. Für die unbestellte Fleischbeilage im Salat gab es demnach immerhin fünf Euro Preisnachlass. Laut dem "Salaturteil" des Amtsgerichts Burgwedel (Az. 22 C 669/85) ist den Gästen das Weiteressen wegen der Ekel erregenden Schnecke nicht zuzumuten. Der Gast kann den Preis auch mindern, wenn das Essen erheblich zu spät kommt. Gäste, die zwei Stunden mit knurrendem Magen auf ihre Mahlzeit warteten, durften den Menüpreis dafür um 20 bis 30 Prozent mindern. So entschied das Amtsgericht Hamburg (Az. 20 a C 275/73). In einem anderen Fall gab es beim Landgericht Karlsruhe für eine Verspätung von anderthalb Stunden sogar 30 Prozent Abzug von der Rechnung. Wer stundenlang auf seine Rechnung wartet und nach mehrmaliger Aufforderung an den Kellner schließlich entnervt nach Hause geht, sollte dem Wirt in jedem Fall aber seine Adresse hinterlassen. Gehen Gäste einfach, könnte ihnen das sonst als strafbare Zechprellerei ausgelegt werden. Bei gestohlener Garderobe geht der Gast leer aus. Der Wirt haftet nicht für einen Mantel‑Diebstahl, wenn der Gast die Garderobe von seinem Platz aus sehen konnte (Saarbrücker Zeitung 18.2.2003).-
(www.mieterfreund.de/magazin/online/mm1002/100220b.htm): < Rechtsprobleme bei Mieterhöhungen.> -
Mieter Magazin. Oktober 2002 – aktuell. Mieter in Spandau erfolgreich. Auf sein Recht pochen! Annähernd ein Jahrzehnt kämpften Mieter einer Wohnanlage in Spandau gerichtlich gegen eine ungerechtfertigte Mieterhöhung. Nach dem langjährigen Gerichtsmarathon bekamen sie kürzlich vor dem Landgericht Recht. Ihr Vermieter muss ihnen viele tausend Euro unberechtigterweise eingenommene Miete zurückzahlen. Nach Einbau einer Wärmedämmung im Jahre 1992 sollten die Mieter der Wohnanlage am Paul-Gerhardt-Ring 1-7 B (Sozialer Wohnungsbau) 1,61 DM pro Quadratmeter Wohnfläche mehr zahlen. Jedoch brachte die Dämmung nicht annähernd Energieeinsparungen in gleicher Höhe. Viele Mieter akzeptierten die Mieterhöhung zunächst, wehrten sich dann aber nach Rücksprache mit Experten des Berliner Mieterverein dagegen. "Problematisch war, dass die Mieter einzeln prozessieren mussten", sagt die zuständige Rechtsanwältin Maja Lachmund. Viele Mieter hätten sich jedoch nicht getraut, vor Gericht zu ziehen, weil sie Angst vor den hohen Prozesskosten hatten, so Maja Lachmund. Der Vermieter, die Parsenn GmbH, habe in der Auseinandersetzung auf Zeit gespielt, erläutert Lachmund die Taktik des Gegners. "Denn der Anspruch auf Rückzahlung zu viel gezahlter Miete verjährt nach altem Recht nach vier Jahren, nach neuem Recht nach drei Jahren." Ein Sachverständigengutachten aus dem Jahr 2002 ergab schließlich, dass die Wärmedämmung je nach Wohnung nur etwa 10 bis 25 Pfennig Kosteneinsparung pro Quadratmeter bringt und damit äußerst unwirtschaftlich ist. Darum entschied das Landgericht nach der fast zehnjährigen Auseinandersetzung: Der Vermieter muss den Mietern das zu viel gezahlte Geld zurückzahlen. Jürgen Wilhelm, Bezirksleiter des Berliner Mieterverein im Bezirk Spandau: "Dieses Beispiel zeigt, dass es sich lohnt, bei Auseinandersetzungen mit Vermietern dem Rat des Mieterverein zu folgen und auf sein Recht zu pochen. Denn wer nicht klagt, bekommt nichts zurück." Volker Wartmann.