skip to content

G.8   WERTUNG - WERTMASS

Zurück 

1.  das A und 0 [von etwas] sein

die Hauptsache; das Wesentliche; der Kernpunkt sein  (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://crmpro.de/Produktwerbung/FlowFact/Prospekte/Flowfact.pdf): < Das Phrasem findet sich in vielen Textsorten. Interessant wäre es, herauszufinden, ob und in welchen Texten keine Austauschmöglichkeit zwischen dem Phrasem und  seiner Umschreibung besteht.> Kontaktverwaltung. Kontaktpflege ist das A und 0 von Geschäftsbeziehungen und fängt schon bei der Adressenverwaltung an. Mit FlowFact erfassen Sie alle Adressendaten und finden diese über umfassende Suchfunktionen in Sekundenschnelle wieder. Besonders hilfreich bei der Eingabe von Daten ist die Postleitzahl-Automatik inklusive Telefonvorwahl, Straßennamen-Korrektur und Ortseingabe. Zudem sorgt eine automatische Dublettensuche während der Eingabe für einen top gepflegten Datenbestand.-

(
www.mettmenstetten.ch/de/verwaltung/publikationen/?action=download&id=3687): < Das Phrasem findet sich in vielen Textsorten. Interessant wäre es, herauszufinden, ob und in welchen Texten keine Austauschmöglichkeit zwischen dem Phrasem und  seiner Umschreibung besteht.> Die optimale Heizung. Merkblatt. (...). Eine ökologische Heizung wird Ihnen nicht nur körperlich, sondern auch psychisch eine wohlige Wärme in Ihrem Heim verschaffen! Warm haben, ohne der Umwelt zu schaden, ist ein schönes Gefühl. Lassen Sie sich umfassend und fachmännisch beraten. Und denken Sie daran: Das A und 0 einer sparsamen Heizung ist eine optimale Wärmeisolation des Hauses kombiniert mit passiver Nutzung der Sonnenenergie (Stichwort Minergie).-

(
www.museumsstuben.de/kontakt/ueberuns_presse_stimme_hst.htm):  < Das Phrasem findet sich in vielen Textsorten. Interessant wäre es, herauszufinden, ob und in welchen Texten keine Austauschmöglichkeit zwischen dem Phrasem und  seiner Umschreibung besteht.> Schwäbisch lecker. Auf der alle vier bis fünf Wochen wechselnden Karte gibt es dabei unter anderem die Klassiker wie den Museumsteller mit Rind- und Schweinefilet mit Maultäschle, Pilzrahmsoße, Spätzle, Bubenspitzle und Salatteller - alles hausgemacht und für erschwingliche 15,80 Euro. Leckeres aus Schwaben sind der Zwiebelrostbraten mit Bratkartoffeln und Salatteller für 15,50 Euro oder das Schweinefilet auf Kässpätzle mit Röstzwiebeln und Salat für 14 Euro. Aber es gibt natürlich auch besondere Spezialitäten. Zum Beispiel als kalte Vorspeise eine Roulade von geräuchertem Superior Lachs und Heilbutt im Bärlauchflädle mit Stangenspargel, Sahnemeerrettich und Blattsalaten. Oder bei den warmen Vorspeisen einen Strudel vom Taubertaler Rehrücken mit Morcheln und Spinat gefüllt an Bockbieressig-Schalottensoße mit Apfelrotkraut. Deftig köstlich ist als Hauptspeise eine geschmorte Kalbsnuss und Rinderrolle von Bauers Brotzeit aus Distelhausen mit Pilzrahm- und Burgundersoße, Spätzle, Knödel und Salat. Man merkt, dass Uwe Feuchtenbeiner gerne mal experimentiert und stets Neues ausprobiert Dabei schielt er nicht auf Bewertungen in Gourmetführern. ,,Das Kochen um Punkte habe ich in meinen früheren Stationen erlebt. Hier geht es mir in erster Linie darum, dass es dem Gast schmeckt", sagt er. Und das tut es den Genießer-Freunden der Region ganz offensichtlich. „Gute Materialien sind das A und 0, deshalb haben wir eine sehr treue Stammkundschaft. Dabei können wir durchaus nach oben hin kochen und nicht nur Sauerbraten machen", sagt Feuchtenbeiner. Dazu kommen spontane Gäste, die beispielsweise dem gegenüber liegenden Zweiradmuseum einen Besuch abstatten. Diese genießen dann zu den Speisen ausnahmslos Weine aus der Region. Ob aus Schwaigern oder von der Schlosskellerei Affaltrach. Und nicht zu vergessen die Tropfen aus Feuchtenbeiners eigenem Wengut in Leingarten. Ob modern oder traditionell - die Museumsstuben haben eben für jeden Geschmack etwas zu bieten. 

-Die Wendung bedeutet eigentlich »der Anfang und das Ende«. A (Alpha) ist der erste und O (Omega) ist der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets; vgl. die Offenbarung des Johannes, Kapitel 1, Vers 8: »Ich bin das A und O, der Anfang und das Ende, spricht Gott der Herr«. (Duden)



Zurück                          nach oben


2. mit Abstand (ugs.)

bei weitem (Duden - Redewendungen, ³2008) < Die Zahlenangaben sollen bei den folgenden Zutaten den "Abstand" belegen.>


(
www.lr-online.de/leben/Tierfreund-Tiere-Ratgeber;art812,2128870): < Das Phrasem findet sich in vielen Textsorten. Interessant wäre es, herauszufinden, ob und in welchen Texten keine Austauschmöglichkeit zwischen dem Phrasem und  seiner Umschreibung besteht.> Deutscher Schäferhund mit Abstand beliebteste Rasse. Dortmund (dpa/tmn). Die mit Abstand beliebteste Hunderasse in Deutschland ist nach wie vor der Deutsche Schäferhund. Das legt die jetzt veröffentlichte «Welpenstatistik 2007» des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH) aus Dortmund nahe. Darin sind genau 16 868 Schäferhunde verzeichnet, die im vergangenen Jahr in die Zuchtbücher der VDH-Mitgliedsvereine eingetragen wurden. Mit 7120 Welpen landeten die Dackel - offiziell Teckel genannt - auf Platz zwei. Dahinter rangiert der Deutsch Drahthaar (3377), gefolgt von den Labrador Retrievern (2451) und den Golden Retrievern (2164). Auf Platz sechs landete die Deutsche Dogge (1905), die damit den Deutschen Boxer (1864) und den Pudel (1776) überholte. Der Rottweiler (1741) und der English Cocker Spaniel (1466) komplettieren die Liste der zehn beliebtesten Rassen. Insgesamt weist die Statistik 89 606 Welpen aus - mehr als 2006 (86 861), aber etwas weniger als 2005 (90 309). Promenadenmischungen mitgerechnet, werden pro Jahr nach VDH-Angaben rund 500 000 Welpen in Deutschland geboren oder nach Deutschland importiert. Rund zwei Drittel davon sind Rassehunde. Der VDH ist mit 168 Mitgliedsvereinen Deutschlands größer Hundezüchterverband.-

(
www.idw-online.de/pages/de/news263005): < Das Phrasem findet sich in vielen Textsorten. Interessant wäre es, herauszufinden, ob und in welchen Texten keine Austauschmöglichkeit zwischen dem Phrasem und  seiner Umschreibung besteht. Die Verwendung des Phrasems in der Überschrift soll die Aufmerksamkeit des Lesers wecken.> „Mit Abstand auf dem besten Platz". Jörg Feuck, Kommunikation. Technische Universität Darmstadt. 30.05.2008. Die bundesweit begehrtesten Wirtschaftsinformatiker kommen von der TU Darmstadt. Wirtschaftsinformatiker von der TU Darmstadt sind die mit Abstand begehrtesten Absolventen ihres Fachs aller deutschen Universitäten. Das ist das Ergebnis eines Rankings, das erstmals von Wirtschaftswoche, Junge Karriere und Handelsblatt gemeinsam erarbeitet und heute in Junge Karriere veröffentlicht wurde. " (...) Die Technische Universität Darmstadt mit Abstand auf dem besten Platz" heißt es dort über die Wirtschaftsinformatik an der TU. Auch die Wirtschaftsingenieure der TU Darmstadt sind ganz vorne mit dabei und erreichen hinter der Universität Karlsruhe den zweiten Platz. Hervorragend gerankt wurden auch der Maschinenbau (4ter Platz), die Elektrotechnik (ebenfalls 4ter Platz) und die Informatik (3ter Platz). Damit gehört die TU Darmstadt in allen gerankten Fächern zur Spitzengruppe der deutschen Universitäten. In einer Pressemitteilung der drei Publikationen heißt es: "Bei den Ingenieurwissenschaften dominieren vier Universitäten das Ranking: Aachen, Darmstadt, Karlsruhe und die TU München. Die Personalmanager zählen diese Unis in den Fächern Maschinenbau, Elektrotechnik, Wirtschaftsinformatik und Informatik eindeutig zu den Besten in Deutschland." "Wir freuen uns sehr über das Ranking, weil es zeigt, dass sich das anspruchsvolle Studium der Wirtschaftsinformatik und des Wirtschaftsingenieurwesens für unsere Studierenden lohnt," freut sich Prof. Dr. Peter Buxmann, als Studiendekan am Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften verantwortlich für die Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik. "Dabei ist es unser erklärtes Ziel, mit unseren neuen Bachelor- und Masterprogrammen das Darmstädter Erfolgsmodell weiterzuführen und auszubauen."-

(
www.abseits.de/weblog/2005/08/pils-ist-mit-abstand-die.html): < Ein Untersuchung zum Bierkonsum in Deutschland. - Die Verwendung des Phrasems in der Überschrift soll die Aufmerksamkeit des Lesers wecken.>  Mittwoch, August 17, 2005. Pils ist mit Abstand die meistgetrunkene Biersorte.  Rund 60 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren trinken Pils, knapp ein Drittel davon sogar mindestens ein Mal pro Woche. Auch Bier-Mixprodukte sowie Schwarzbiere und milde Biere sind bei den Verbrauchern sehr beliebt. Insgesamt trinken sechs Millionen Deutsche mindestens ein Mal im Monat eine solche Bierspezialität, 17 Millionen probieren gern mal neue Marken oder Sorten aus. Beim Biergenuss steht für einen Großteil der Bevölkerung auch weiterhin die Qualität des Getränks im Vordergrund: Rund 52 Millionen Deutsche (82 Prozent) stimmen der Aussage zu, dass das Reinheitsgebot für Bier in Deutschland unbedingt erhalten bleiben sollte, auch wenn Bier dadurch teurer werde. Das sind Ergebnisse der repräsentativen Studie stern TrendProfile zum Thema "Bier", bei der 2.000 Personen ab 14 Jahren befragt wurden. Außerdem zeigt die Studie, dass sich Brauereien mit neuen Produkten wie zum Beispiel Bier-Mixgetränken neue Zielgruppen erschließen konnten. Mit einem Anteil von 40 Prozent stehen Bierspezialitäten bei weiblichen Konsumenten besonders hoch im Kurs. Auch die jüngeren Konsumenten bevorzugen verstärkt Bier-Mixprodukte sowie milde Biere wie z.B. Beck´s Gold. Das Durchschnittsalter der Verbraucher, die Bierspezialitäten favorisieren, liegt bei knapp über 40 Jahren (Gesamtbevölkerung über 47 Jahre). Die bekannteste deutsche Bier-Marke ist der Studie zufolge Beck´s: Rund 54 Millionen Personen (85,3 Prozent) geben an, die Marke mit der grünen Flasche zu kennen. Warsteiner ist bei 84,6 Prozent der Deutschen bekannt; damit steht die Premium-Marke auf Platz 2. Knapp dahinter folgt Krombacher mit einer Bekanntheit von 84 Prozent. Trotz hoher Werbeaufwendungen für TV-Spots bleiben die jungen Marken der Bier-Mixgetränke bei Bekanntheitswerten unter 20 Prozent. Auch nach der Sympathie wurden die Verbraucher gefragt. Sympathischste Marke ist demnach Warsteiner (30,1 Prozent), die mit rund 14 Millionen Konsumenten auch die meistgetrunkene Biermarke ist. Krombacher finden 23,2 Prozent der deutschen Bevölkerung sympathisch, Bitburger folgt mit 21,6 Prozent. Die stern-Studie TrendProfile "Bier" steht unter www.trendprofile.stern.de im Internet zum Download bereit und kann unter anzeigen@stern.de kostenlos bestellt werden.(Quelle: Pressemitteilung der Gruner + Jahr AG & Co KG).



Zurück                          nach oben


3.  mit allem Drum und Dran (ugs.)

mit allem, was dazugehört (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20061029121219AAJRcYL): < Die Verwendung des Phrasems in der Überschrift soll die Aufmerksamkeit des Lesers wecken. - Die Frage und ihre Antwort können einen nachdenklich stimmen.> Gelöste Frage. Nächste Frage. Was kostet ein Gefängnistag mit allem Drum und Dran, Personal, Gebäude usw.?- Beste Antwort - Ausgewählt durch Abstimmung. In verschiedenen Foren werden Haftkosten zwischen 80-130 Euro pro Tag und Häftling veranschlagt. Das ist von Bundesland zu Bundesland verschieden und hängt vermutlich auch von der Haftanstalt und deren Insassen ab.- (Weitere Antwort): Die Kosten dafür dürften sich so in dem Rahmen der Preise eines Zimmers im Luxushotels bewegen, man beachte den wahnsinnig hohen Personal- und Sicherheitsaufwand!-

(
http://lurki.de/fragen/348_wieviel_kosten_ein_normaler_pkw_fuehrerschein_mit_allem_drum_und_dran/ ): <Die Verwendung des Phrasems in der Überschrift soll die Aufmerksamkeit des Lesers wecken. - Die Originalorthographie wurde beibehalten.>.  Wieviel kosten ein normaler PKW-Führerschein mit allem drum und dran. Angenommen ich bin ein durchschnittlicher Fahrschüler (brauche durchschnittliche Anzahl an Fahrstunden, schaffe die Prüfung beim 1. mal und auch sonst nix ausgefallenes) was kostet das ganze dann grob? - (Antwort): Das kommt darauf an wo du den Führerschein machst, die Preise sind total verschieden, ob du in der Stadt oder auf dem Land bist und in welchem Bundesland du wohnst. Ich sag dir mal was es bei uns in der Umgebung von Heidelberg in Baden-Württemberg so kostet, du musst dann die Preise eben durch eure ersetzen. Grundgebühr ca 250 €. Fahrstunden (Bundesdurchschnitt für 18 jähr. Mann 20 /Frau 23) je ca. 30 € = 600-700 €. Sonderfahrten (12 vorgeschrieben) je ca. 45 € = 540 €. Zuschlag für Prüfungen insg. Ca. 150 €. Lehrmittel ca. 50 €. TÜV-Gebühren ca. 100 €. Kosten für amtlichen Sehtest, Erste-Hilfe-Kurs 50 €. Also hier bei uns sollte man mit 1500 bis 1700 € hinkommen. Wie gesagt, kann je nach Wohnort mehr oder weniger sein. Im Emsland kostet ein FS halb so viel wie in Berlin denke ich ;)

(
www.kirche-koeln.de/aktuell/artikel.php?keyword=&id=1726&archiv): <Die Verwendung des Phrasems in der Überschrift soll die Aufmerksamkeit des Lesers wecken.> "Ein Sonntagsfrühstück mit allem Drum und Dran": Kölner Obdachlosenfrühstück neu in der Mülheimer "MüTZe". Zwei Jahre lang fand das Kölner Obdachlosenfrühstück in Mülheim bei der Christlichen Sozialhilfe (CSH) an der Knauffstraße statt. Dort platzten die Räume aber aus allen Nähten. Mitarbeiter der CSH vermittelten den Kontakt zum Selbsthilfe-Zentrum „MüTZe“ an der Berliner Straße. In dessen „Café am Park“ fand jetzt erstmals ein Obdachlosen-Frühstück statt. Sonntagsfrühstück mit allem Drum und Dran. Es ist angerichtet: Herzhafte Salami, frische Fleisch- und Leberwurst, saftiger Schinken, würziger Schnittkäse, gekochte Eier, dazu frisches Obst, Gemüse, Säfte sowie heißer Kaffee und aromatischer Tee. Die Servierplatten im „Café im Park“ in der „Mütze“ an der Berliner Straße sehen verführerisch aus, und den rund 80 Besuchern läuft das Wasser im Munde zusammen. „Man fühlt sich wie ein Krösus“, sagt Siegrid und lässt sich eine Tomate schmecken. Ein Sonntagsfrühstück mit allem Drum und Dran ist für sie und die übrigen Gäste an den zahlreichen Tischen alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Es sind Obdachlose und andere Bedürftige, für die das leckere Essen gedacht ist.



Zurück                          nach oben


4. etwas ist gang und gäbe  < Vgl.  F.1,5 >

etwas ist allgemein üblich, gebräuchlich (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.focus.de/sport/doping/freizeitsport_aid_62308.html):<Zum Doping im Amateursport.> 03.06.07, 11:14 | Freizeitsport. Hunderttausende nehmen Dopingmittel. Auch bei Amateuren sind Dopingmittel wie EPO, Testosteron oder Anabolika weit verbreitet. Ärzte berichten von zahlreichen Nachfragen ihrer Patienten. Illegale Leistungssteigerung via Spritze. Nach Schätzung des Sportmediziners Klaus Gerlach dopen weitaus mehr als 200 000 Hobby-Athleten. „Manche geben bis zu 3500 Euro pro Monat für Sechs-Wochen-Kuren aus“, sagte der Mannschaftsarzt der Fußballer des FSV Mainz 05 zu FOCUS. „Doping im Amateursport ist gang und gäbe“, bestätigte der Geschäftsführer des Zentrums für präventive Dopingforschung der Sporthochschule in Köln, Hans Geyer.-

(
www.spiegel.de/spiegel/0,1518,545593,00.html): <Zur Lage in China vor den olympischen Spielen. - Vgl. weiter unten den Beitrag zur "Kinderarbeit".> 07. April 2008. Olympia in Ketten von Rüdiger Falksohn, Detlef Hacke, Andreas Lorenz, Gerhard Pfeil, Jan Puhl und Wieland Wagner. In Peking wollte sich China als weltgewandter und toleranter Gastgeber der Spiele präsentieren. Doch das Sportfest ist schon heute ein PR-Desaster. Die Unterdrückung in Tibet und die Kampagne gegen Oppositionelle zeigen: Die jüngste Großmacht bleibt ein Polizeistaat alter Schule. (...). Dabei sah bis dahin so vieles rosig aus für die Weltmacht im Wartestand. Mit seinen Wolkenkratzern und schicken Flughäfen, mit seinen Repräsentanten, die sich auf internationalen Märkten und Messen so vertraut bewegen wie im Nudelrestaurant vor der Haustür, die sich in Investmentfonds und Rohstoffmultis einkaufen, wirkt China mittlerweile wie ein moderner kapitalistischer Staat. Noch nie ging es den Bürgern so gut wie heute, sie dürfen reich werden, verreisen, sich ein Apartment kaufen, in Harvard studieren und all das tun, wovon sie vor 30 Jahren nicht zu träumen wagten. Querköpfe aber riskieren schwere Strafen. Der KP steht ein ausgeklügeltes System aus Staatsfarmen und psychiatrischen Kliniken, Umerziehungs- und Arbeitslagern, Gefängnissen und "Rechtsschulen" zur Verfügung, in denen die Kommunisten unbequeme Geister verschwinden lassen. Im vorolympischen China wird nach Berichten von Opfern auf Polizeiwachen noch immer geprügelt und gefoltert. Das Recht, wenn es denn überhaupt vorhanden ist, wird gebeugt und gedehnt. Sippenhaft, wie im Fall Hu Jias, dessen Frau Zeng Jinyan unter ständiger Bewachung lebt, ist gang und gäbe. Richter braucht es nicht, um Kleinkriminelle, Prostituierte, Drogenabhängige oder Anhänger verbotener religiöser Organisationen wie Falun Gong bis zu vier Jahre in Umerziehungslager zu stecken. Das darf die Polizei entscheiden. Derzeit sitzen über 300.000 Häftlinge in insgesamt 310 solcher Camps. Es braucht auch keinen Richter, wenn die Beamten meinen, der Delinquent müsse noch ein Jahr länger bleiben, weil er nicht genug Reue gezeigt habe.-

(
www.oeko-net.de/kommune/kommune05-03/Alissjut.htm): <Sprachlich anspruchsvoller Beitrag zur gesellschaftlichen Veränderung in Russland.> Larissa Lissjutkina, Gorkis radikale Erben. Die Umbrüche der russischen Gesellschaft und die Entwicklung ihrer Literaturen. (...). In der Kulturperspektive sieht der Soziologe Boris Dubin die Inflation der Autoritäten, die Fragmentierung des Wertekonsenses und die Ausdifferenzierung der Konsummatrix: »Heute kann man über extreme Zersplitterung und Zermürbung der Bildungsschicht sprechen, insbesondere im Vergleich mit der Periode Ende der Achtziger-, Anfang der Neunzigerjahre. Weiter macht sich die Verringerung der Distanz zwischen den ehemaligen sozialen Schichten bemerkbar (vor allem geht es dabei um die Achse Bildung – Zivilisiertheit – Lebensstil) sowie der Verlust an Statussymbolen höherer sozialer Schichten gegenüber den unteren Schichten und die sinkende Attraktivität des »Zentrums« für die »Peripherie« der Gesellschaft. Den russischen Statistiken kann man leider nicht entnehmen, auf welchem Platz das Verlagswesen als Industriebranche steht. Auch der Umfang des Kapitals ist nicht bekannt, die Finanzkontrolle steckt hier noch in den Kinderschuhen, und die Verschleierung der realen Wirtschaftssituation durch Steuerhinterziehung ist gang und gäbe. Wie auch immer, das Verlagswesen als Branche hat alle Wirtschaftskrisen der Übergangszeit erfolgreich überstanden. Die Skeptiker meinen, der Preis dafür sei die Kommerzialisierung der einst so anspruchsvollen russischen Literatur: eine steile Absenkung ihrer Qualität, Degradierung auf das Niveau des banalsten Massengeschmacks, Übernahme des schlimmsten Sex-and-Crime-Angebots aus dem Westen. Der erste Blick auf das Gedruckte mag diese Meinung bestätigen. In der Tat fallen als Erstes die poppigen Glanzcover mit Blut, Waffen und nacktem Fleisch ins Auge. Hemmungslos offen wird auf der eleganten Arbat-Straße ein dicker Band mit dem frisch übersetzten „Mein Kampf“ ausgelegt, der nun so ganz »postmodern« zwischen Pornoheften und Sammelbänden mit Predigten der orthodoxen Kirchenväter seinen Platz gefunden hat.-

(
www.leibi.de/takaoe/s98_08.htm):< Kritischer Bericht zur wirtschaftlichen Lage in China. Vgl. weiter oben den Beitrag zur "Sippenhaft".> Gewerkschaftliche Entwicklungen sind sehr unterentwickelt. In China gibt es eine Staatsgewerkschaft mit Zwangsmitgliedschaft. Als Interessensvertretung spielt sie keine Rolle. Unabhängige Gewerkschaften sind in China verboten. (...). Die ArbeiterInnenströme vom Land in die Städte sind ungebrochen. Die Weltbank sollte hier normalerweise darauf drängen, daß eine (freie) Interessenvertretung stattfinden kann. Arbeitsvermittlungsprogramme gerade in China laufen finanziert von staatlicher Stelle in geringem Umfang an. Kinderarbeit ist oftmals gang und gäbe. Feldarbeit der Kinder ist „normal", (...). Je ärmer das Land, je größer ist die Gefahr des Einsatzes von Kinderarbeit. Schulen haben wenig finanzielle Mittel, LehrerInnen sind schlecht bezahlt. Es gibt oft auch Schulfabriken, also Schulen, in denen produziert wird. In China gibt es weiterhin Umerziehungslager und Zwangsarbeitslager. Umerziehung durch Arbeit, Einweisung bis zu 3 Jahre. Produziert wird dort auf für den Export. So heißt es inoffiziell, daß Fußbälle dort hergestellt werden. Eine Arbeitslagereinweisung erfolgt durch Gerichtsbeschluß. Solche Arbeitslager-Arbeiter werden oft auch im Straßenbau und Eisenbahngleisbau eingesetzt. Genaue Zahlen gibt es nicht. Die Lager sind oft profitorientiert, am Jahresende muß Gewinn stehen, Marktwirtschaft in Reinform - Arbeitslager als Profitcenter organisiert. Die Produkte werden so sehr billig hergestellt.
 
-Die Wörter »gang« und »gäbe« sind Verbaladjektive zu »gehen« bzw. »geben«, sie bedeuten »Kurs oder Wert habend« (eigentlich »was gehen, umlaufen kann«) und »im Umlauf befindlich« (eigentlich »was gegeben werden kann«) von Münzen und Waren. (Duden).





Zurück                          nach oben


5.  sich (Dativ) etwas an den (fünf/zehn) Fingern abzählen können (ugs.)

sich etwas leicht denken können; etwas leicht voraussehen können (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.edimuster.ch/alkoholgeschichte/bircher.htm):< Kurzer historischer Rückblick auf das Obstbrennen in der Schweiz seit 1930.> Der Betrogene von 1930. Wer konnte der Betrogene von 1930 sein? Den Obstbauern war versprochen worden, allen Branntwein, den sie aus Aepfeln und Birnen brennen würden, in unbegrenzten Mengen zu hohen Preisen (2 - 2½ Franken je Liter 100 %) abzukaufen. Den Abstinenten und Alkoholgegnern eine starke Verteuerung der gebrannten Getränke, damit der Verbrauch abnehme. Dem Bund die Hälfte der Einnahmen aus dem erweiterten Alkoholmonopol. Den Kantonen trotz des neuen Partners noch immer mindestens eine Verdoppelung ihrer bisherigen, 5 - 7 Millionen Franken betragenden Jahresbezüge. Wie es dann herausgekommen ist, wissen wohl auch viele von den Jungen, denn damit stehen wir mitten in der Gegenwart und nicht mehr in einer rasch vergessenen Vergangenheit. Man hätte es sich vorher an den Fingern abzählen können: Der Branntweinabsatz der Alkoholverwaltung schrumpfte gewaltig zusammen, weil die Verkaufspreise verdoppelt waren, aber auch weil gegen den Schnaps ein energischer Aufklärungsfeldzug geführt wurde. Die Preiserhöhung wirkte sich noch viel stärker aus, als man gedacht hatte, weil auf 1930 die Wirtschaftskrise folgte. Ueberdies hatte der Privathandel in Erwartung der neuen Gesetze grosse Vorräte angelegt, und es war ein weiterer Kompromiss, dass man ihm gestattete, diese Vorräte, die sich in den folgenden Jahren da und dort auf mysteriöse Weise zu ergänzen schienen, ungestört und natürlich zu glänzenden Preisen, allmählich zu verkaufen. Es war noch ein weiterer Kompromiss gewesen, dass man den Bauern das Vorrecht liess, für den eigenen Bedarf Obst zu brennen (und es gibt etwa 150,000 Bauernfamilien in der Schweiz, die dieses gefährliche Privileg steuerfreien Eigenverbrauchs besitzen). Gewöhnlich ist es die schwächste unter den beteiligten Gruppen, die betrogen wird. Das wären in diesem Falle die Vertreter der Volksgesundheit gewesen. Und doch kam es anders. Die Kämpfer gegen den Alkohol verloren allerdings ihre Unterstützungen aus dem Alkoholzehntel, aber ihr Ziel, den Branntweinverbrauch stark zurückgehen zu sehen, ist erwiesenermassen erreicht worden.-


(
www.russlandonline.ru/rupol0010/morenews.php?iditem=1028 -): < Ein Beitrag zum illegalen Bau von Villen in Naturschutzgebieten in der Umgebung Moskaus.> 19-07-2004 Politik. Ministerium für Naturressourcen will Villen der "Neuen Russen" abreißen. In den 90er Jahre hatten viele Neureiche, so genannte „neue Russen", den Uferbereich rund um so gut wie alle malerischen Gewässer sowie Waldschutzgebiete der Moskauer Umgebung - meist gesetzwidrig - mit ihren prachtvollen Luxushäusern bebaut. Dieses Problem schien bereits der Vergangenheit anzugehören, doch gewann es in diesem Sommer - unerwartet für viele - wieder an Aktualität. Im Gegensatz zu der früheren Führung des Ministeriums für Naturressourcen, die die gröbsten Verstöße gegen das Umweltschutzgesetz ganz gelassen betrachtet hatte, will das neue Team mit Juri Trutnew an der Spitze, das die Leitung des Ministeriums nach der jüngsten Verwaltungsreform der Regierung übernahm, der Sache auf den Grund gehen und interessiert sich nicht nur für den Umweltschutz als solchen, sondern für die Belastung von Wald und Wasser sowie für illegale Villen rund um die Gewässer. Laut Angaben der ehemaligen Führung des Ministeriums hätte man die Verletzungen in diesem Bereich an den zehn Fingern abzählen können. Dennoch deckte die neue Führung bei der Inventarisierung der Landhäuser in Moskaus Umgebung schon mehrere tausend illegale Datschen auf. Und die Kontrollaktion geht inzwischen weiter. Allein an den Stauseen Pestowskoje, Istrinskoje und Pjalowskoje wurden mehr als 2 000 illegal errichtete Bauten entdeckt. Die meisten Verletzungen gehen noch auf die Jelzin-Ära zurück. Es handelt sich sowohl um eine massenhafte gesetzwidrige Aneignung von Grundstücken als auch um den Bau von Häusern in Schutzgebieten und um Verunreinigungen der Gewässer, deren Wasser übrigens von Moskau gebraucht wird, als auch um die Abholzung einmaliger Waldbestände. Allein bei der ersten Etappe der Kontrollaktion sei festgestellt worden, dass 1400 Hektar staatlicher Böden in Moskaus Umland gesetzwidrig angeeignet worden waren, teilte Oleg Mitwol, Vizechef der Föderalen Behörde für Umweltmonitoring und Naturnutzung, mit. In die lange Sündenliste der „neuen russischen Datschenbesitzer" gehören auch zahlreiche private Einfriedungen und Sicherheitsleute, die den meisten einfachen Moskauern die Erholung in der Stadtrandzone ebenso wie Fischfang, Beeren- und Pilzesammeln unmöglich machen. Mit anderen Worten, es handelt sich nicht nur um die Wiederherstellung der Gesetzlichkeit, sondern auch um die Wiederherstellung der sozialen Gerechtigkeit. Die Behörden werden es offenbar schwer haben, hier Ordnung zu schaffen, obwohl es in Artikel 222 des Zivilgesetzbuches klipp und klar heißt: der illegale Bauherr hat sein Bauwerk auf eigene Kosten abzureißen. Das Problem steckt in den Besitzern der illegalen Bauten: Jeder von ihnen versteht sich als russische Elite, hat Beziehungen und Geld, aber dabei keine Lust, seine altgewohnte Heimstätte zu verlieren. Allein am Stausee Istrinskoje müssen gemäß dem Gesetz die Villen der Oligarchen B. B., A. T. und W. P. sowie des russischen Popstars A. P. abgerissen werden. Dennoch will das Ministerium für Naturressourcen entschlossen vorgehen. Für den Anfang „haben wir die Vergabe von Grundstücken vorübergehend eingestellt, bis nicht ein für die Menschen und für uns selbst klares System geschaffen ist, das die Interessen des Staates schützt", erklärte Minister Juri Trutnew. Als zweiter Schritt erstellt das Ministerium eine „schwarze Liste" und bereitet Unterlagen für die Staatsanwaltschaft des Moskauer Gebietes vor, die für die Einleitung von Gerichtsverfahren notwendig sind. Nur diejenigen, die ihre Villen vor mehr als 15 Jahren hochgezogen hatten, brauchen sich keine Sorgen zu machen. Denn ihre Schuld ist nach dem russischen Recht schon verjährt. (von Pjotr Romanow, politischer Beobachter der RIA Nowosti).



Zurück                          nach oben


6. mit Fug und Recht    < Dieses Phrasem ist im Internet vor allem mit dem Verb „behaupten“ belegt. - Siehe hierzu den Beitrag von Stumpf, Sören (2014): Mit Fug und Recht – Korpusbasierte Erkenntnisse zu phraseologisch gebundenen Formativen. In: Sprachwissenschaft 39, 85-114 < Vgl. E.6,2 >

mit voller Berechtigung; aus gutem Grund; mit vollem Recht   (Duden - Redewendungen, ³2008)

(
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_Redewendungen ): < Zur Etymologie des Phrasems.> - Das kann man mit Fug und Recht behaupten“ das kann man mit vollem Recht sagen. Eine bereits im Mittelalter bekannte Zwillingsformel, die das Wort „Recht“ noch verstärken soll.-

(
www.weissenburg.de/Veranst/feuerbowle.htm): < Man kann inzwischen mit voller Berechtigung behaupten, dass der Film ein Unterhaltungsklassiker geworden ist. - Siehe hierzu auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Feuerzangenbowle_(1944). > - Die Feuerzangenbowle. Komödie von Heinrich Spoerl und Wilfried Schröder. In gemütlicher Runde bei dem einen oder anderen Gläschen Feuerzangenbowle schwelgen gestandene Herren in Erinnerungen an die Streiche ihrer Schulzeit. Nur der erfolgreiche Schriftsteller Dr. Johannes Pfeiffer sitzt unbeteiligt daneben und muss schließlich einsehen, dass ihm der wohl beste Teil seiner Jugend entgangen ist, denn er wurde von einem Privatlehrer unterrichtet. Benebelt von der Wirkung des Alkohols entsteht eine Schnapsidee, aus der Wirklichkeit wird: Pfeiffer verkleidet sich als Pennäler und zieht mit Schülermütze, Nickelbrille und Büchern unterm Arm ins Gymnasium einer Kleinstadt. Zum Ergötzen seiner Mitschüler und zum Entsetzen des Lehrkörpers stellt er hier seine ganze promovierte Intelligenz für das Aushecken von Streichen zur Verfügung. Wer kennt sie nicht, die legendäre „Feuerzangenbowle“? Millionen von Menschen wissen seitdem, dass man Pfeiffer mit drei f schreibt, was eine Dampfmaschine ist und wie die alkoholische Gärung funktioniert. Wer erinnert sich nicht an den schrulligen Schuldirektor, den alle nur Zeus nennen, und an die Lehrer Bömmel („Da stellen wir uns mal janz dumm“) und Schnauz („Jäder nor einen wänzegen Schlock“). Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die „Feuerzangenbowle“ seit der legendären Verfilmung mit Heinz Rühmann von 1944 ein Unterhaltungsklassiker bei Jung und Alt ist. Sie verbindet alle Generationen, denn ob Großvater oder Enkel: In die Schule sind alle einmal gegangen. Und schon damals hieß es in der Ankündigung: „Dieser Film ist ein Loblied auf die Schule, aber es ist möglich, dass die Schule es nicht merkt.“ -

(
www.stadt.bamberg.de/pres.phtml?call=detail&css=basic.css&La=1&FID=332.3850.1&): < Der Altbürgermeister von Bamberg gilt aus gutem Grund als Urgestein der Bamberger Sozialdemokraten. > - Altbürgermeister feiert Geburtstag. Ehrenring-Träger Max Reichelt wird 75 03.11.2005. BAMBERG - Am Freitag feiert Altbürgermeister Max Reichelt seinen 75. Geburtstag. Als "Herzog der Wunderburg", wie man ihn auch respektvoll scherzend nannte, hat er sich um die Stadt Bamberg und namentlich um die Wunderburg große Verdienste erworben. Mit Fug und Recht gilt Max Reichelt als Urgestein der Bamberger Sozialdemokratie. Fast 50 Jahre gehört er der Partei an. Davon war er mehr als 36 Jahre für die SPD im Stadtrat, zumeist an vorderster Stelle: 25 Jahre als Vorsitzender der Fraktion und sechs Jahre als Bürgermeister. Das Umweltreferat, das er in dieser Zeit führte, führte er aus einem Mauerblümchendasein zu einer vielbeachteten und einflussreichen Behörde. Im Übrigen galt sein politisches Engagement besonders dem sozialen Sektor und dem Sport. All diese ehrenamtlichen Tätigkeiten brachten Reichelt viel Respekt und Anerkennung ein. Seine kommunalen Leistungen wurden durch hohe und höchste Auszeichnungen der Stadt, des Landes, des Bezirks und des Bundes gewürdigt: So erhielt er den Bundesverdienstorden und das Bundesverdienstkreuz, die kommunale Verdienstmedaille des Freistaates und die Ehrenmedaille des Bezirks Oberfranken. Die Stadt ehrte Reichelt mit verschiedenen Auszeichnungen. Seinen jahrzehntelangen Einsatz für die Stadt und ihre Bürger anerkannte der Stadtrat durch den einstimmig gefassten Beschluss, ihm den Ehrenring der Stadt Bamberg zu verleihen. Quelle: Fränkischer Tag vom 03.11.2005. -

(
http://internet.landkreis-tuebingen.eu/der-landkreis/staedte-gemeinden/): < Tübingen kann man mit voller Berechtigung als schwäbische Geistesmetropole bezeichnen.> - Universitätsstadt Tübingen. Tübingen, 1078 erstmals urkundlich erwähnt, ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises sowie des Regierungsbezirkes Tübingen. Seit mehr als 525 Jahren Sitz der Landesuniversität – und damit eine der ältesten Universitäten Deutschlands - kann Tübingen mit Fug und Recht als schwäbische Geistesmetropole bezeichnet werden. Mit derzeit rund 24.000 Studenten zählt die Alma Mater Tubingensis nach wie vor zu den größten Universitäten Deutschlands. Trotz der Erweiterungen der vergangenen Jahre ist auch heute noch der alte Tübinger Stadtkern zwischen Österberg und Schlossberg, zwischen Neckar und Ammer der lebendige Mittelpunkt städtischen Lebens. Das Flair der im Zweiten Weltkrieg glücklicherweise weitgehend unzerstört gebliebenen Stadt wird am besten zwischen den Mauern der Altstadt mit den Gassen der Handwerker, Weinschänken und Studentenbuden spürbar. Zahlreiche berühmte Persönlichkeiten der europäischen Geschichte und Wissenschaft haben der Stadt und der Universität ihren Stempel aufgedrückt; auf Schritt und Tritt wird man im Stadtgebiet daran erinnert. Wer durch die engen Gassen der Tübinger Altstadt schlendert, wer am Hölderlinturm inne hält und später zum Schloss hinauf spaziert, entdeckt nicht nur zahlreiche Spuren einer eindrucksvollen Vergangenheit; die Stadt mit ihrer Vielzahl historischer Gebäude, die Fotografier-Idylle für Gäste aus aller Welt, bietet auch äußerst lebendiges, gegenwärtiges städtisches Leben. Tübingen weist eine Palette erstklassiger Standortfaktoren für die Weiterentwicklung der zunehmend international agierenden Biowissenschaften auf: Das wissenschaftliche Potenzial von Universität, Kliniken und Max-Planck-Instituten liefert jungen innovativen Unternehmen ein dynamisches Umfeld mit idealen Bedingungen für neue Anwendungsfelder und technische Innovationen. Die Forschung an der Universität und in Instituten genießt Weltruhm, Vorträge und Kongresse ziehen ebenso Besucher an den Neckar wie Ausstellungen und Konzerte von internationalem Rang. Internet: www.tuebingen.de

(
www.fernuni-hagen.de/universitaet/aktuelles/2007/02/23-ak-lermer.shtml): < Ein pensionierter Studiendirektor erfüllt sich seinen Lebenstraum und schließt seine Dissertation erfolgreich zu seinem 85. Geburtstag ab. Den Doktor-Titel hat sich der Promovend auf Grund seiner Leistungen mit voller Berechtigung erarbeitet.> . Aktuelles - Februar 2007. Mit 85 Lebenstraum erfüllt und an der FernUniversität promoviert. Studiendirektor a. D. Karl Lermer: Für Prüfung Videokonferenz-Technik genutzt. Der wohl älteste Doktor der FernUniversität in Hagen hat jetzt seine mündliche Prüfung bestanden: Karl Lermer aus München feierte am 22. Januar 2007 seinen 85. Geburtstag. Damit ist er rund ein halbes Jahrhundert älter als der „typische Promovend“ der Hagener Universität. Karl Lermer, Studiendirektor a. D., bewies mit seiner Prüfung gleichzeitig, dass auch ältere Mitbürgerinnen und Mitbürgern moderne Technologien problemlos nutzen können, die die FernUniversität für Lehre und Kommunikation einsetzt: So war apl. Prof. Dr. Raimund Pfundtner als Vorsitzender der Prüfungskommission zur Disputation nach München gereist, um den schwer Kriegsbeschädigten den Weg nach Hagen zu ersparen. Über eine Videokonferenz waren die anderen Mitglieder der Prüfungskommission, Prof. Dr. Ingrid Josephs, Dr. Susanne Winnerling und Prof. em. Dr. Horst Dichanz, von der FernUniversität aus zugeschaltet. Mit seiner Promotion hat Karl Lermer sich einen Lebenstraum erfüllt. Bereits Anfang der1950-iger Jahre hatte er entsprechende Anstrengungen unternommen, jedoch starben die betreuenden Wissenschaftler vorzeitig, so dass er sich erst einmal auf seinen Beruf konzentrierte. 1999 nahm er Kontakt mit Prof. Pfundtner auf, der für die Interessen des Münchners – Identitätsbildung und Mehrsprachigkeit –wissenschaftliche Ansatzpunkte im Lehrgebiet Interkulturelle Erziehungswissenschaft (Leiter: Prof. Dr. Georg Hansen) sah. Mit einem ersten Konzept im Jahre 2000 kam die Arbeit an der Promotion konkret in Gang. Sie mündete in die Dissertation „Beitrag eines mehrsprachigen Schulwesens zur Identitätsbildung in Südtirol“. Der mündliche Vortrag mit anschließender Diskussion schloss das Verfahren ab. Südtirol fühlt der neue Doktor sich persönlich sehr verbunden. Hier lebenden Studieninteressierten vermittelt er regelmäßig Informationen über und Kontakte zur FernUniversität. Für seine besonderen Verdienste für die Völkerverständigung erhielt er bereits das Bundesverdienstkreuz, den Tiroler Adlerorden und die Medaille ‚München leuchtet’. Per Videokonferenztechnik waren die weiteren Mitglieder der Prüfungskommission in Hagen zugeschaltet. Prof. Pfundtner lobt das Engagement des Promovenden und dessen nie erlahmenden Elan: „Herr Lermer hat sich seinen Doktor-Titel durch seine Leistungen mit Fug und Recht erarbeitet – das nachträgliche Geschenk zu seinem 85. Geburtstag hat er sich selbst bereitet.-

(
http://studium.jura.uni-hamburg.de/magazin/index.php?ausgabe=200705&artikel=675): < Interessanter Beitrag zu den juristischen Aspekten des Gnadenrechts. - Vgl. hierzu auch das Phrasem "Gnade vor/für Recht ergehen lassen" unte D.7,2 .>  Gnade vor Recht? Wie heikel die Thematik des Gnadenrechts ist, ließ sich in den letzten Wochen sehr gut nachvollziehen: Viele Politiker schreckten nicht einmal davor zurück, zu versuchen, dem Staatsoberhaupt eine, ihrer Auffassung nach, gerechte Entscheidung abzunötigen. Und ob sie damit gar Erfolg hatten, wird wohl für immer das Geheimnis von Herrn Köhler bleiben. Und auch wenn es den meisten Kritikern kaum um das Instrument der Gnade als solches, als vielmehr um die Person ging, über dessen Begnadigung der Bundespräsident zu entscheiden hatte, so zeigt der enorme politische Druck doch die Problematik, die dem Gnadenrecht immanent ist. Wir wollen uns daher einmal kurz das Instrument der Gnade betrachten und die rechtlichen Probleme herausstellen. Man wird wohl mit Fug und Recht behaupten können, dass das Gnadenrecht ein historisches Relikt ist, das mit dem Rechtstaat nur schwer zu vereinbaren ist. Denn primäre Leitlinie für die Gnadenentscheidung sind nicht etwa Gesetze, sondern vielmehr das Gewissen desjenigen, der das Gnadenrecht ausübt. So ist man sich in der Literatur noch nicht einmal darüber einig, ob bei der Ausübung des Gnadenrechts überhaupt fundamentale Prinzipien wie das Willkürverbot zu beachten sind. Dass die Gnade keine "runde Sache" ist, erkannte man bereits lange vor unserer Zeit: Schon am Ende des 18. Jahrhunderts formulierten die Girondisten in ihrem Verfassungsentwurf: "Das Recht, Gnade zu erweisen, wäre nichts anderes als das Recht, das Gesetz zu brechen: dies darf es nicht geben in einer freien Herrschaftsform, wo das Gesetz für alle gleich sein muß." Auch im Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes aus dem Jahre 1969 in BVerfGE 25, 352, in dem es darüber zu befinden hatte, ob Gnadenakte justiziabel seien, wurde der Konflikt von Gnadenrecht einerseits und Rechtsstaat andererseits offensichtlich. Vier Richter stellten darauf ab, dass der Grundgesetzgeber das Institut des Begnadigungsrechts in Art. 60 II GG in seinem historisch überkommenen Sinn übernommen habe, da es dem Art. 49 I WRV nachgebildet worden sei, welches seinerseits an den Rechtszustand im Kaiserreich angeknüpft habe, und dass es ferner auch in den Verfassungsberatungen keinerlei Zweifel an der Berechtigung des Gnadeninstituts gegeben habe. Insofern seien Gnadenentscheidungen auch nicht justiziabel. (...). Auch wenn die rechtliche Einordnung des Gnadenrechtes schwer fällt und sie mit dem Rechtsstaatsprinzip inkompatibel zu sein scheint, so sollte man nicht vergessen, dass sie durchaus eine wichtige Funktion erfüllt: Sie soll Härten und Unbilligkeiten von strafgesetzlichen Entscheidungen ausgleichen. Denn was einst als gerechtes Urteil erschien, kann nach zehn oder zwanzig Jahren Strafverbüßung womöglich anders angesehen werden, wenn sich z.B. das materielle Recht oder die Lebensverhältnisse und Anschauungen sich geändert haben. Auch kann der Verurteilte sich in der Zwischenzeit zum Positiven hin entwickelt haben. Womöglich ist die Gnade ebenso wie das Recht einfach als ein Kulturwert zu betrachten. Oder um es mit Radbruch gar noch positiver zu formulieren: "Sie ist ein Symbol, dass es in der Welt Werte gibt, die aus tieferen Quellen gespeist werden und zu höheren Höhen aufgipfeln, als das Recht". Jens Kahrmann.-

(
www.zauberklang.ch/rezensionenvfx_css.html): < Positive Buchbesprechung.>-Erste Rezensionen zu "Visual Effects. Filmbilder aus dem Computer". "Wow, was für ein Buch. Dieses Werk aus der Schweiz hat gute Chancen zum deutschsprachigen Standardwerk für die VFX-Branche zu werden." Digital Production. - "Ich bin einfach begeistert von diesem Buch und glaube mit Fug und Recht sagen zu können, dass es zumindest auf Deutsch keine Publikation gibt, die das Thema Visual Effects auch nur annähernd so umfassend und genau behandelt." Softimage-Forum. - "Die Züricher Filmwissenschaftlerin Barbara Flückiger hat mit ihrer renommierten Untersuchung "Sound Design" bereits ein grundlegendes Werk hinterlassen, an das ihre neue Forschungsarbeit "Visual Effects" hervorragend anschließt. ... Dabei zieht Barbara Flückiger eine enorme Menge an Beispielen und Dokumenten heran, ergänzt alles mit einem umfangreichen Verzeichnis und einem unverzichtbaren Glossar." Ikonenmagazin.-




Zurück                          nach oben


7. etwas ist gehupft wie gesprungen (ugs.)

das macht keinen Unterschied; das ist völlig gleich; das ist einerlei (Duden - Redewendungen, ³2008)

(
www.marxists.org/deutsch/archiv/zetkin/1922/03/krieg.htm): < Ein kritischer Bericht von Clara Zetkin zu den negativen wirtschaftlichen Auswirkungen des Versailler Vertrags auf Deutschland und England.- Der Texte enthält noch weitere Phraseme: niet- und nagelfest; Hand in Hand mit; in den Arm fällt existiert von seiner Gnade.> Clara Zetkin. Der Kampf der kommunistischen Parteien gegen Kriegsgefahr und Krieg. Bericht auf dem Erweiterten Plenum des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale. (2. März 1922). (...). Noch in anderer Beziehung wirkt Deutschlands Ausbeutung durch den französischen Imperialismus auf Englands Wirtschaft zurück. Deutschland soll die riesigen Reparationsforderungen zahlen. Das kann es nur, wenn es seinen Export außerordentlich steigert. Aber dieser findet unter besonderen Umständen statt: in der Zeit der Inflation, der Valutaschwankungen usw. folgt zumal unter dem Anreiz der ganz entwerteten deutschen Mark, ein Anreiz, der Deutschland bekanntlich in ein großes Ausverkaufslager verwandelt hat. Die deutsche Industrie legt alles auf den ausländischen Markt, was nicht niet- und nagelfest ist, nicht nur Waren, auch Produktionsmittel, Produktionsapparate. An Stelle des Handels ist die wüsteste Spekulation getreten. Sogar der deutsche Boden wird verkauft. Er kann allerdings nicht über die Grenze verschoben werden, aber dafür kommen ausländische Kapitalisten nach Deutschland und erwerben Grundbesitz, Häuser usw. In dieser Situation überschwemmen billige und billigste deutsche Waren alle Auslandsmärkte. Sie sind eine furchtbare Schmutzkonkurrenz. Die Grundlage dafür ist die ungeheure Ausbeutung des deutschen Proletariats, sind dessen Hungerlöhne. Die deutsche Ware schlägt alle anderen Waren auf dem Weltmarkt, nicht etwa, weil sie hochwertigste Ware wäre, sondern weil sie weltwirtschaftlich betrachtet unterwertig ist. Sie enthält über den Durchschnitt gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit. Der deutsche Arbeiter wird miserabel entlohnt ... Gegen die Schmutzkonkurrenz der deutschen Waren sind alle Zölle, alle Antidumping- Gesetze machtlos. Die englische Industrie wird dadurch nicht bloß auf den Auslandsmärkten zurückgedrängt, sondern sie verliert sogar einheimische Absatzgebiete. Nach wie vor herrschen also schärfste weltwirtschaftliche Gegensätze zwischen England und Deutschland. Die Schwächung des deutschen Imperialismus hat keine Stärkung Englands zur Folge gehabt, sondern eine Schwächung und Bedrohung. Obendrein ist Deutschlands Schwächung erfolgt Hand in Hand mit einer sehr großen Machtstärkung des französischen Imperialismus. Der Krieg ist für die wirtschaftliche Entwicklung Frankreichs von einschneidendster Bedeutung gewesen. Die französische Industrie hat dank seinem Ausgang einen neuen, starken Anstoß erhalten: einen veränderten Charakter. Frankreich ist heute nicht mehr der Rentnerstaat, der aller Welt leiht, es ist nicht mehr vor allem die Werkstatt für die Produktion von feinen Handschuhen, Parfüms, künstlichen Blumen, Luxusartikeln aller Art, usw. Im steigenden Maße wird es mit Erzeugnissen der Schwerindustrie konkurrierend auf den Weltmarkt kommen. An Stelle des Bankkapitals spielt auch in Frankreich mehr und mehr das Finanzkapital die entscheidende Rolle. Frankreich hat im Weltkriege behalten, was der deutsche Imperialismus holen wollte: die reichen Erzgebiete von Longwy und Briey. Sein Reichtum an Erzlagern ist vermehrt worden durch die Zurückeroberung von Elsaß-Lothringen und damit der so vorzüglichen lothringischen Minette. Dicht vor Frankreich liegt das kleine Luxemburg mit seinen großartigen Hüttenwerken, produktionstechnisch modernste, fortgeschrittenste Typen ihrer Art. In Luxemburgs Hüttenindustrie ist viel französisches Kapital angelegt. Frankreich beherrscht in Wirklichkeit politisch das kleine Land. Frankreich verfügt so über die größten Eisenerzlager von Europa, und vor seinen Toren ist Deutschland mit dem größten Kohlenreichtum des Kontinents. Vereinigung von Eisenerz und Kohle in einer Hand bedeutet ungeheure wirtschaftliche Macht, die Verfügungsgewalt die beiden wichtigsten Urstoffe der Produktion Europas. Es ist deshalb kein Zufall, kein bloßer militärischer Gloirekitzel, dass Frankreich immer und immer wieder nach dem Besitz des Ruhrgebietes mit seinen reichen Kohlenlagern drängt. Ebenso erklärt es sich, dass England der Gier des französischen Imperialismus danach in den Arm fällt, dass es aber die Gegensätze zwischen Deutschland und Frankreich lebendig und wirksam zu halten sucht. Denn ob die Vereinigung von Erz- und Kohlenlagern erfolgt durch Annexion oder durch Verträge, das ist gehupft wie gesprungen. Die Verfügungsmacht über die beiden Urstoffe der Produktion vereinigt, würde ein tödlicher Schlag für Englands Wirtschaft, für seine Stellung auf dem Weltmarkt sein. Aber auch ohne diese Zusammenfassung ist ein kraftvoller Aufschwung der französischen Industrie zu erwarten, gefördert durch die Kohle des Saargebietes und die deutschen Reparationskohlen. Diese Kohlen und Koksmengen begünstigen die Entwicklung der französischen Industrie – kennzeichnend dafür sind die großen Kapitalanlagen in der Industrie, die großzügigen Kanalisationspläne – und bedeuten schon jetzt eine schwere Konkurrenz gegen die englische Kohle. Frankreich ist außerdem bestrebt, sich die Ausbeutung noch weiterer Kohlenlager zu sichern. In der Tschechoslowakei und in Polen nimmt französisches Kapital steigenden Anteil an der Kohleproduktion. Gleichzeitig drängt es den englischen Einfluss bei der Gewinnung eines anderen wichtigen Heizmaterials für die Industrie zurück: bei der Gewinnung des Petroleums. In Ostgalizien und Rumänien haben französische Kapitalistengruppen einen großen Teil der Petroleumquellen unter ihren Einfluss gebracht. Frankreichs politische und militärische Beziehungen zu der Kleinen Entente wie zu den baltischen Randstaaten werden immer enger und fester. Es ist geradezu unumschränkter Herr in Polen, das wirtschaftlich und politisch vor allem von seiner Gnade existiert. In allen diesen Ländern wird in der Politik und auf den Märkten Englands Stellung durch Frankreich erschüttert und bedroht. Jedoch das Verhältnis zwischen Frankreich, der Kleinen Entente, Polen und den Randstaaten schließt noch mehr in sich. Den offenen, gesicherten Weg für das französische Kapital zur Ausbeutung der Balkanländer und Sowjetrusslands auf Kosten Englands. Gleichzeitig aber auch die Aufrichtung eines Walls, der Deutschland von Sowjetrussland abschnürt.-

(
www.uni-protokolle.de/foren/viewt/183312,0.html): < Probleme mit der Anrede bei diplomierten und promovierten Ingenieuren.> Wie spreche ich eine Person z.B Herr Edelmann der den Titel M.Sc. Dipl.-Ing (FH). hat in einem Brief an. Sehr geehrter.... Über ein Beispiel wäre ich sehr dankbar . - (Antwort): Wenn Du tatsächlich akademische Grade (das sind keine Titel) in der Anrede verwenden willst, muss das wohl "Sehr geehrter M. Sc. Dipl.-Ing. (FH) Edelmann" heißen, so ähnlich wie "Sehr geehrter Dipl.-Ing. Edelmann" heißen. Da sieht man aber schon die Probleme, wer redet jemanden mit "Dipl-Ing (FH)" an? Dipl-Ing wäre aber falsch, denn das ist ein Unterschied (auch wenn die FHler dazu neigen, es zu verschweigen). Übrigens: Einen Anspruch darauf, irgendwie angeredet zu werden, hat niemand (auch nicht der Doktor). Insofern liegt man mit "Sehr geehrter Herr Edelmann" immer richtig.- (Weitere Antwort): Sicher tun das manche, aber nicht viele, jedenfalls nicht in der Anrede. Ich würde es nicht machen, wer so blöd ist und eingeschnappt ist, weil er nicht mit Herr Doktor angeredet wird, kann mir gestohlen bleiben. Ob Du den MSc nun ausschreibst oder nicht, ist gehupft wie gesprungen. Aber Du solltest den Dipl.-Ing. so (nämlich mit l und . abkürzen) und das FH nicht weglassen. Vielleicht fühlt sich der Kerl natürlich geschmeichelt, aber dann kannste auch gleich Doktor schreiben...

(
www.brigitte.de/foren/showthread.html?t=72126): < Heizlüfter oder Verbrauch von Heizöl: "Das ist gehupft wie gesprungen."> Bürotemperatur. Und ob ihr nun an Heizoel spart oder das Geld fuer den Heizluefter ausgebt, das ist gehupft wie gesprungen, nur als kleines Argument fuer den Chef.



Zurück                          nach oben


8.  etwas fällt in die Waagschale (7 620)/ins Gewicht ( (32 300)     < Vgl.  F.19,3 > < Die Zahlenangaben beziehen sich auf die Belege im Internet am 1. Oktober 2010. > < Die beiden Phraseme sind nicht in allen Kontexten austauschbar.>

ausschlaggebend sein; von großer Bedeutung sein; wichtig sein für eine Entscheidung (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.lrz-muenchen.de/~Lorenz/urteile/bghz41_157.htm): < Das Phrasem mit dem Substantiv "Waagschale" findet sich besonders häufig in juristischen Texten.> (...). Da es nämlich darum geht, einen billigen, dem Grundsatz von Treu und Glauben entsprechenden Interessenausgleich zu finden, müssen sämtliche Umstände des Falles berücksichtigt werden (LM BGB § 242 Ba Nr. 27; § 779 Nr. 2). Zugunsten der Beklagten fällt insbesondere in die Waagschale, daß sie sich seinerzeit in einer schwierigen Lage befand (wird ausgeführt). Nicht unbeachtet bleiben darf auch der erhebliche Vorteil, den die Klägerin dadurch erlangt, daß ihr nicht nur die Grundstücke zurückgegeben werden müssen, sondern zugleich mit ihnen auch der übergebaute Hochhausteil. Die Abwägung aller dieser Umstände und die zahlenmäßige Feststellung des der Beklagten gebührenden Ausgleichs obliegt dem Tatrichter. Die Sache ist daher an das Berufungsgericht zurückzuverweisen, das erforderlichenfalls den Sachverhalt weiter aufklären und im übrigen gemäß § 287 ZPO verfahren muß.-

(
www.ris2.bka.gv.at/.../JJT_19540113_OGH0002_0020OB00805_5300000_000.pdf): < Das Phrasem mit dem Substantiv "Waagschale" findet sich besonders häufig in juristischen Texten.> Die Tatsache, daß Dr. K. D. auf Grund einer Abmachung mit der Beklagten ein Tagespauschale erhielt und außerdem Quartier und Verpflegung bezog sowie die Behauptung, daß ihm die Rezeptformulare der Beklagten, ihre ärztlichen Instrumente und der Ordinationsraum überlassen wurde und daß die Honorare der von Dr. K. D. behandelten Privatpatienten und auch die Leistungen der Sozialversicherungsanstalten für die bei ihnen versicherten Mitglieder der Beklagten zugingen, fällt nicht in die Waagschale. Es liegt auf der Hand, daß diese rein administrativen Umstände, unter denen sich die Urlaubsvertretung bei einem Arzt abzuspielen pflegt, aus praktischen Erwägungen so gewählt werden, weil sie die Ausübung der ärztlichen Praxis in der Urlaubszeit und die Verrechnung wesentlich erleichtern. An dem Grundsatz, daß der Urlaubsvertreter des Arztes - wie jeder Arzt - seinen Beruf persönlich und unmittelbar und unter eigener Verantwortung auszuüben hat, können diese offenkundig den wirtschaftlichen Bedürfnissen entspringenden Nebenerscheinungen nichts ändern.-

(
www.ikb-ef.de/content/de/Service/Veroeffentlichungen/Energiemaerkte_Januar_2007.pdf): < Kurzer Bericht zum Investitionsboom der Energiemärkte. Bei der Entwicklung des Primärenergiemixes ist neben der Preisentwicklung vor allem die Versorgungssicherheit ein gewichtiges Argument. - Der sachliche, faktenorientierte Text enthält  keine weiteren Phraseme. > Energiemärkte. (...). Weltweite Energiemärkte vor Investitionsboom. Das anhaltend kräftige Wachstum der Weltwirtschaft lässt den globalen Energiebedarf deutlich ansteigen. Insbesondere in den dynamisch wachsenden Schwellenländern nimmt die Nachfrage nach Energie rapide zu. Vor diesem Hintergrund müssen in den kommenden Jahren die Kraftwerkskapazitäten zum Beispiel in China und Indien erheblich ausgeweitet werden. Hinzu kommt weltweit ein beträchtlicher Erneuerungs- und Modernisierungsbedarf bei bestehenden Anlagen – insbesondere im Hinblick auf die angestrebte Reduzierung von Schadstoffemissionen. Wie sich dabei zukünftig der Primärenergiemix gestaltet, wird nicht nur von der Preisentwicklung abhängen, sondern auch von der Versorgungssicherheit. Hierbei fällt ins Gewicht, dass zumindest bei Erdöl und Erdgas die bekannten Vorräte auf nur wenige (meist politisch instabile) Regionen konzentriert sind. Die erneuerbaren Energien spielen im Energiemix eine immer wichtigere Rolle, aber für eine Grundversorgung sind sie auf absehbare Zeit nur bedingt geeignet. Parallel dazu werden in Europa verstärkt Anstrengungen zur Erhöhung der Energieeffizienz unternommen. (...)..-

(
www.mohr.de/jrnl/jz/jz5317urt.htm): < Kleinbetriebe vs. Großbetriebe. Kleinbetriebe verfügen zumeist nur über ein geringes Finanzpolster: "Auch die regelmaessig geringere Finanzausstattung faellt ins Gewicht." > (...). bb) Auf der anderen Seite ist auch das Kuendigungsrecht des Kleinunternehmers in hohem Masse schutzwuerdig. In einem Betrieb mit wenigen Arbeitskraeften haengt der Geschaeftserfolg mehr als bei Grossbetrieben von jedem einzelnen Arbeitnehmer ab. Auf seine Leistungsfaehigkeit kommt es ebenso an wie auf Persoenlichkeitsmerkmale, die fuer die Zusammenarbeit, die Aussenwirkung und das Betriebsklima von Bedeutung sind. Kleine Teams sind anfaellig fuer Missstimmungen und Querelen. Stoerungen des Betriebsklimas koennen zu Leistungsminderungen fuehren, die bei geringem Geschaeftsvolumen spuerbar auf das Ergebnis durchschlagen. Ausfaelle lassen sich bei niedrigem Personalbestand nur schwer ausgleichen. Typischerweise arbeitet bei kleinen Betrieben der Unternehmer selbst als Chef vor Ort mit. Damit bekommt das Vertrauensverhaeltnis zu jedem seiner Mitarbeiter einen besonderen Stellenwert. Auch die regelmaessig geringere Finanzausstattung faellt ins Gewicht. Ein Kleinbetrieb ist haeufig nicht in der Lage, Abfindungen bei Aufloesung eines Arbeitsverhaeltnisses zu zahlen oder weniger leistungsfaehiges, weniger benoetigtes oder auch nur weniger genehmes Personal mitzutragen. Schliesslich belastet auch der Verwaltungsaufwand, den ein Kuendigungsschutzprozess mit sich bringt, den Kleinbetrieb staerker als ein groesseres Unternehmen.



Zurück                          nach oben


9.  im großen und ganzen

im allgemeinen; insgesamt; aufs Ganze gesehen (Duden - Redewendungen, ³2008)

(www.bundesliga-blog.de/im-grossen-und-ganzen-ist-alles-scheisse-in-mainz/):< Drastischer Trainerkommentar>  Im Grossen und Ganzen ist alles Scheisse in Mainz. Geschrieben: 14.09.2005 von: M.- Jürgen Klopp, Trainer des FSV Mainz 05 wird mit den Worten “Im Großen und Ganzen ist alles Scheiße” zitiert. Immerhin haben die Mainzer jetzt endlich ein Tor erzielt, aber mehr war für den ehemaligen Karnevalsverein der Bundesliga nicht drin.-

(
www.fuerstenhaus.li/de/presse/interviews/dok_archiv-2007/2007_12_29_-_Vaterland_Interview_SDE.pdf):< Das Phrasem im Titel des Beitrages soll die Aufmerksamkeit des Lesers wecken.>  „Die Arbeit der Koalitionsregierung ist im Grossen und Ganzen sehr erfolgreich“. Interview S. D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein mit Chefredaktor Günther Fritz, Liechtensteiner Vaterland. 29. Dezember 2007. Im traditionellen Interview zum Jahreswechsel wünscht sich Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein, dass es im Jahr 2008 trotz Wahlkampf gelingen wird, das eine oder andere wichtige Reformvorhaben, für das die Grundlagen bereits geschaffen wurden, umzusetzen. (Frage): Durchlaucht, Sie nehmen seit dreieinhalb Jahren als Stellvertreter des Landesfürsten die Aufgaben des Staatsoberhauptes wahr. Macht Ihnen das Regieren eigentlich auch ein bisschen Spass? -(Antwort Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein): Ja. Wir stehen in der Frage, wie wir unseren Staat im globalen Wettbewerb fit machen können, vor grossen Herausforderungen, sei es zum Beispiel im Bereich der Bildung oder sei es im Bereich der staatlichen Regulierung. Nun mithelfen zu können, diese Herausforderungen möglichst erfolgreich zu meistern, ist eine wirklich spannende und interessante Aufgabe. (Frage): Was ist Ihrer Ansicht nach im politischen Jahr 2007 besonders gut gelaufen und in welchen Bereichen hätten Sie sich mehr erwartet? -(Antwort): Grundsätzlich ist das Jahr 2007 erfolgreich verlaufen. Es sind einige Reformvorhaben umgesetzt worden, die nach aussen hin vielleicht nicht so spektakulär, aber langfristig von grosser Bedeutung sind. Ich denke dabei zum Beispiel an das Richterorganisationsgesetz, das Richterdienstgesetz oder das Finanzausgleichsgesetz. In anderen Bereichen sind wichtige erste Reformschritte geleistet worden. Besonders hervorheben möchte ich hierbei die Bildungsreform auf der Sekundarstufe I, die Reform des Ausländergesetzes, die Stiftungsrechtsreform sowie die Steuerreform. Auch was die Strategie für den Finanzplatz betrifft, sind wichtige Schritte unternommen worden. (Frage): Wie sieht Ihre Bilanz bezüglich der bisherigen Arbeit der Koalitionsregierung aus? - (Antwort): Mit der Koalitionsregierung konnte ich gut zusammenarbeiten. Es sind natürlich innerhalb der Koalitionsregierung auch da und dort Friktionen wahrnehmbar. Aber nach Jahren mit Alleinregierungen war es für die beiden Regierungsparteien nicht ganz einfach, sich wieder in einer Koalition zurechtzufinden. Wenn man jedoch betrachtet, was in den letzten Jahren alles bewegt worden ist und welche grundlegenden Reformen auf den Tisch gekommen sind, muss man sagen, dass die Arbeit der Koalitionsregierung im Grossen und Ganzen doch sehr erfolgreich ist.-

(
www.ak-web.de/download/zeugnissprache.pdf): < In der verklausulierten Zeugnissprache entspricht das Phrasem der deutschen Zeugnisnote 4 bzw. 5.> Ist Ihre Karriere in Gefahr? Anhand der hier aufgelisteten Textbausteine können Sie überprüfen, ob das Zeugnis Ihre Karrierechancen ernstlich behindert. Meist will der Zeugnis-Aussteller etwas Positives ausdrücken. Gelingt dies nur "holperig" wird dies von Personalprofis ganz anders und zum Nachteil für den Bewerber interpretiert. Diese Formulierung entspricht der Zeugnis-Note. „Abschließend lässt sich sagen, dass ihre Leistungen im großen und ganzen zufriedenstellend waren. = Note 5. Abschließend lässt sich sagen, dass sie die ihr übertragenen Arbeiten im großen und ganzen zu unserer Zufriedenheit erledigte = Note 5. Des Weiteren können wir sagen, dass sie im großen und ganzen planvoll, zweckgerecht und mit Übersicht arbeitete = Note 4.



Zurück                          nach oben


10.  (das ist) dasselbe in Grün  (ugs.)

so gut wie dasselbe (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://de.wikipedia.org/wiki/Opel_Laubfrosch): < Ein Vorschlag zur Etymologie dieses Phrasems und ein kleiner Einblick in die Geschichte des deutschen Automobilbaus.> Der Opel 4 PS, im Volksmund Opel Laubfrosch genannt, bezeichnet die Opel-Modelle die zwischen 1924 und 1931 produziert wurden. Der Opel 4/12 PS, das Grundmodell, war das erste in Deutschland am Fließband gebaute Automobil und wurde bis 1926 produziert. Weitere „Laubfrösche“ waren der 4/14 PS zwischen 1924 und 1925, der 4/16 PS zwischen 1925 und 1926, der 4/16 (4/18) PS zwischen 1926 und 1930, sowie der 4/20 PS, auch 1,1 Liter genannt, zwischen 1929 und 1931. Im Frühjahr 1924 rollte der erste Opel 4/12 PS vom Band. Im Gegensatz zu den damals üblichen Automobilen war er klein und grün statt groß und schwarz und wurde deshalb vom Volksmund Laubfrosch genannt. Rund 120.000 Stück wurden zwischen 1924 und 1931 gebaut. Der Ein-Liter-Motor brachte das Auto auf eine Spitzengeschwindigkeit von 60 km/h. Als Karosserievariante bot Opel beim 4/12 PS nur einen offenen Zweisitzer mit so genanntem „Bootsheck“ und Segeltuchverdeck an. Bei den späteren Laubfrosch-Modellen gab es weitere Varianten: Zweisitzer Luxusausführung: Dieses offene Modell hatte ein verändertes Heck (ab 1925), Dreisitzer: Offenes 3-sitziges Fahrzeug (ab November 1924), Viersitzer: Offenes 4-sitziges Fahrzeug (ab 1925), Limousine: Geschlossenes Fahrzeug mit drei (ab November 1924) oder vier (ab 1925) Sitzplätzen und Lieferwagen: Geschlossenes Fahrzeug mit Hecktür (ab November 1924). Opel 4PS: "Dasselbe in rot".4.500 Rentenmark kostete der Wagen für Jedermann zum Produktionsstart. Obgleich wenig im Gegensatz zu anderen Automobilen, entsprach dies immer noch dem Gegenwert eines Eigenheimes. Nach 100.000 verkauften Exemplaren im Jahre 1930 war der Opel in der einfachen Ausführung ab 1.990 Reichsmark erhältlich. Die Fließbandfertigung des Opel Laubfrosch gilt als die Geburtsstunde des Autos des kleinen Mannes in Deutschland. Der Laubfrosch war ein Plagiat des französischen Citroën 5CV bzw. 5HP. In Prozessen, die seinerzeit von Citroën angestrebt wurden, wurde der Plagiatsvorwurf von deutschen Gerichten wegen einer anderen Form des Kühlergrills zurückgewiesen. Die auffälligste Änderung war aber die grüne Lackierung - Citroën lackierte das Auto zitronengelb. Obwohl die Herkunft der Redewendung „dasselbe in grün“ nicht vollständig geklärt ist, scheint es durchaus plausibel, dass sie sich von der grünen Lackierung des Opel-Plagiats ableitet. Der Laubfrosch wurde 1931 durch den Opel 1,2 Liter abgelöst, Vorgänger des Opel P4 und des Opel Kadett.-

(
www.baby-vornamen.de/Maedchen/J/Jo/Joela/): <Namenssuche für Kinder> Ich habe den Namen Joela das erste Mal 1986 gehört und war völlig begeistert. War zu dem Zeitpunkt schwanger und hätte meine Tochter 1000prozentig (!) so genannt. Jedoch wurde aus der kleinen Joela ein kleiner Dario. Beim zweiten Kind dasselbe in "grün"...es wurde "Claudio". Dann, 2000 wurde ich wieder schwanger, ich wußte, es wird ein Mädchen..jetzt jedoch mußten die Namen einheitlich italienisch klingen...und es wurde eine kleine "Chiara".Vielleicht beim nächsten Mal, denn der Name Joela ist wirklich schön!!!-

(
http://mobil.sr-online.de/sport/52/563462-32.html): < Bilderreiche Fußballsprache: "das Leder abtropfen lassen"> Zwei mal Zimmermann - Zinnow – Kolinger! In der 64. Minute war es dann so weit: Nico Zimmermann, der in der 36. Minute für den angeschlagenen Abdul Iyodo ins Spiel gekommen war, zirkelte einen Freistoß von der Linksaußenposition auf die Stirn des wieder einmal überragenden Stefan Zinnow, der ließ das Leder in Richtung Elfmeterpunkt abtropfen, und von dort traf Kolinger mit einem sehenswerten Aufsetzer genau in den rechten Winkel: 1:1-Ausgleich! Drei Minuten später fast dasselbe in Grün: Zimmermann flankte vom linken Halbfeld auf den langen Pfosten, wo Zinnow den Ball abermals ins Strafraum-Zentrum ablegte - und Kolinger drückte zur 2:1-Führung ein, diesmal aber per Kopf.-

-Die Herkunft der Redensart ist trotz aller Deutungsversuche dunkel. (Duden). Im http://www.redensarten-index.de findet sich noch eine anderer Vorschlag zur Etymologie:
Stammt aus dem Bahnwesen. Früher waren die Fahrscheine der ersten Klasse braun, die der zweiten Klasse grün. Am Bahnschalter hieß es daher: "Das Gleiche in Grün bitte!"  



Zurück                          nach oben


11. etwas steckt (noch) in den Kinderschuhen          < etwas = Neue Methoden in der Wirtschaft, in der Landwirtschaft, in der Wissenschaft und in der Technik, neue technische Entwicklungen, neue Forschungsbereiche usw.> < Vgl. E.5,8 >

am Anfang der Entwicklung stehen, noch nicht ausgereift sein (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.cmn-consult.com/de/pp_kleine_kniffe.html): < Empfehlungen für potenzielle China-Investoren. Das Fehlen eines zuverlässigen Rechtssystems stellt auch nach Chinas Beitritt zur WHO ein großes Problem dar. Der Artikel enthält - wie in Wirtschaftstexten üblich - noch weitere, kursiv markierte Phraseme.> Ein Beitrag von Engelbert Boos, Christine Boos, Frank Sieren.- Kein Land bietet so große Wachstumsperspektiven wie China. Aber nur Unternehmen, die die geschäftlichen Spielregeln des Riesenreiches kennen und richtig anwenden, gewinnen. Die Wirtschafts Woche nennt Ihnen die wichtigsten Erfahrungen und Grundsätze. Wie macht man Geschäfte in einem Land ohne zuverlässiges Rechtssystem? Auf vertragliche Vereinbarungen ist nicht immer Verlass. Es wird noch viele Jahre dauern, bis Chinas Wirtschaft sich auf ein verlässliches Justizsystem stützen kann. Deswegen müssen Unternehmen andere Wege finden, um ihre Rechte durchzusetzen. Chinas Rechtssystem steckt noch in den Kinderschuhen, und es wird wohl noch Jahrzehnte dauern, bis in dem Land ein verlässliches Rechtssystem das wirtschaftliche und soziale Leben abstützt. Auch nach dem WTO-Beitritt bleibt die Rechtsunsicherheit für viele ausländische Unternehmen eines der größten Probleme im China-Geschäft: Wenn die Produkte nicht bezahlt werden, der Partner heimlich Maschinen kopiert, das Geld des Gemeinschaftsunternehmens für eigene Zwecke abzweigt, wenn Entscheidungen des westlichen Managements nicht umgesetzt werden, bringt es meist wenig, den Delinquenten vor den Kadi zu zerren. (...)-

(
http://userpage.fu-berlin.de/~ahahn/brahms/2_4.html): <Die sozial-kognitive Gesundheitsverhaltenstheorie >. Die hier skizzierte sozial-kognitive Gesundheitsverhaltenstheorie steckt noch in den Kinderschuhen. Sie soll die Schwächen anderer Theorien überwinden und in umfassender Weise eine Vielzahl von gesundheitsbezogenen Bedingungen, Handlungen und Kognitionen konzeptuell integrieren und der Forschung zu dieser Thematik neue Impulse geben. Natürlich gilt es noch viele Lücken zu füllen.-

(
www.cole.de/joomla/index.php?option=com_content&task=view&id=36&Itemid=9): < Klimaforschung> "Klimaforscher versuchen immer noch, die Grundlagen zu verstehen", schreibt Jeff Jacoby in der "Boston Globe". Anders ausgedrückt: Klimaforschung steckt noch in den Kinderschuhen. Es gibt also überhaupt keine zuverklässigen Prognosen.-

(
www.g-o.de/index.php?cmd=focus_detail2&f_id=250&rang=2): < Tiefseebergbau> Seit 1994 überwacht die Internationale Meeresbodenbehörde alle Projekte im Rahmen des Tiefseebergbaus. Egal ob wissenschaftliche Studie oder Schürflizenz, dort werden alle Vorhaben zu Manganknollen ausführlich geprüft, beurteilt und dann genehmigt und mit Umweltschutzauflagen versehen oder abgelehnt. Nach einer Boomphase in den 1960er und 1979er Jahren, in der die meisten Lagerstätten entdeckt und die notwendige Methoden zur Förderung der Manganknollen entwickelt wurden, steckt der Tiefseebergbau heute noch in den Kinderschuhen.



Zurück                          nach oben


12.  [für jmdn.] ein Kinderspiel sein  (ugs.) < Vgl. E.5,9 >

sehr leicht sein (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.copyforum.de/archive/index.php/t-3689.html):  < Manche PC-Probleme sind für Fachleute nur "ein Kinderspiel".> Hallo Leute, ich habe folgendes Problem (sollte für euch ein Kinderspiel sein). Ich habe eine MPEG Datei und die wollte ich als vcd brennen, da sie aber etwas zu groß ist passt sie nur auf einem 800 MB Rohling. Das Problem ist folgendes, wenn ich diese Datei mit nero (neue version) brennen will, bekomme ich die Meldung dass auf dieser disk nicht genügend Speicherplatz vorhanden ist, obwohl ich ein 800 MB Rohling benutze. Kann mir jemand sagen, wieso es nicht klappt.-

(
http://spiel.tagesschau.de/quiz/index.php): < Quizfragen> Worte der Woche [13.11. - 19.11.06] Haben Sie die Nachrichten in der letzten Zeit aufmerksam verfolgt? Dann dürften die folgenden Fragen für Sie ein Kinderspiel sein. Die eindrucksvollsten, originellsten und besten Zitate der vergangenen Tage - doch von wem stammen sie gleich nochmal? [Quiz starten].-

(
www.ciao.de/Krups_KP_2000_Dolce_Gusto_Black__Test_3151457): < Bedienungsanleitung eines technischen Gerätes> Krups KP 2000 Dolce Gusto Black: Erfahrungsberichte Aufgrund der kurzen, einfachen Bedienungsanleitung dürfte die Bedienung wirklich für JEDEN ein Kinderspiel sein. Auch die Reinigung ist dank Bedienungsanleitung relativ unproblematisch.-

(
www.blick.ch/people/artikel43315): <Ein "Gedankenjäger" entlarvt Lügner, selbst wenn sie auf der Schauspielschule gelernt haben, sich zu verstellen. Der Text enthält noch zwei weitere, kursiv markierte Phraseme.>.- BLICK-Reporter testete den Gedankenjäger von Stefan Büsser. 22.08.2006. ZÜRICH – Diese Augen! Sie durchbohren und durchleuchten jeden. Gnadenlos. Und decken alle Lügen auf! Wirklich alle? BLICK testete Gedankenjäger Tobias Heinemann (33). Eines vorweg: Ich glaube weder an übernatürliche Kräfte noch bin ich ein schlechter Lügner. Nach fünf Jahren Schauspielschule sollte ein wenig Flunkern für mich eigentlich ein Kinderspiel sein. Dachte ich. Die Realität sieht ganz anders aus. Nach ein paar (ungelogenen) Testantworten soll ich drei kurze Geschichten erzählen. Eine davon soll erfunden sein. Tobias Heinemann findet sofort raus, welche. «Deine Augen haben dich verraten.» Rausgefunden hat er es dank einer einfachen Technik, bei der er auf die Augenbewegungen schaut. So funktionierts (Richtungsangaben aus Perspektive des Lügners): Die Augen wandern nach oben links, bedeutet: die Person ruft ihr Gedächtnis ab. Erinnert sich an eine Situation. Die Augen wandern nach oben rechts, bedeutet: die Person konstruiert ein visuelles Wunschbild, stellt sich etwas vor. Dasselbe Muster gilt für Klänge und Töne. Gehen die Augen gerade nach links, erinnert sich die Person an einen Ton. Gehen die Augen gerade nach rechts, konstruiert sie einen Ton in ihrer Fantasie. Gehen die Augen nach unten links, führt die Person ein Selbstgespräch oder ist mitten in einem Tagtraum. Gehen die Augen nach unten rechts, erinnert sie sich an ein Gefühl. «Ausserdem muss man auf den Rhythmus während der Antworten achten. Und: Lügner bedecken oft den Mund oder halten sich die Nase zu», sagt Heinemann. Lügen-Experiment zwei: Aus fünf Gegenständen wähle ich einen aus. Danach hält der Gedankenjäger meinen Arm und fährt über die Gegenstände. Bei jedem Gegenstand fragt er: «Ist es dieser?» Ich lüge und behaupte bei allen fünf «Ja!». Trotzdem findet er jenen Gegenstand, den ich vorher ausgesucht habe. «Ein klitzekleines Muskelzucken hat dich verraten», sagt Heinemann triumphierend. Und ich stehe mit abgesägten Hosen da. Lügen haben halt kurze Beine.-

(
www.kochmesser.de/archiv/06-10/Kochkurs-Koeln----Tapas---Flamenco--mit--Andreas-Frank_6042.html): <Kochen kann auch für Anfänger ein "Kinderspiel" sein, wenn man die entsprechende logistische und infrastrukturelle Unterstützung hat.> Beim Kochkurs „Tapas & Flamenco“ können die Hobbyköche verschiedenste Tapas zubereiten und beim gemeinsamen Speisen dann selber entscheiden, ob zum Beispiel die andalusischen Fleischspießchen oder der Pilzsalat mit Chorizo und Mandeln ihren Geschmack besser trifft. Wie bei den Kochkursen von KOCHEN & KULTUR üblich, wird auch zur Zubereitung der Tapas ein kulturelles Rahmenprogramm serviert. Passend zum Thema wird zu live gespielten spanischen Gitarrenklängen temperamentvoller Flamenco dargeboten. Der „Tapas & Flamenco“ Kochkurs findet in der Kochschule von Küchen Smidt in Köln-Holweide statt. In der mit hochwertigen Backöfen, Dampfgarern und Induktionskochfeldern ausgestatten Kochschule ist die Zubereitung der einzelnen Gänge unter Anleitung von Profi-Koch Andreas Frank auch für Anfänger ein Kinderspiel.



Zurück                          nach oben


13. den alten Kohl wieder aufwärmen (ugs.)

eine alte Geschichte, eine erledigte Angelegenheit erneut ins Gespräch bringen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.staatsarchiv.zh.ch/download/Kantonspolizei_ZH_Kap_01-05.pdf): < Verwendung des Phrasems in einem ansonsten sehr sachlichen Text einer Kommission.>                                                                                                                        1865 kam die Kommission zur Revision der Strafprozessordnung zum Schluss, es sei die gesamte Voruntersuchung den Statthalterämtern zu übertragen, so dass die Gerichte künftig sofort zur mündlichen und öffentlichen Hauptverhandlung hätten schreiten können. «Für die Führung der Voruntersuchung sind die Statthalterämter, von denen doch die meisten gebildete Leute sind, in der Regel befähigter als die Untersuchungsrichter [sc. der Gerichte], welche letztere nur den alten Kohl wieder aufwärmen. Wenn man ferner die Untersuchungen überhaupt mit der Polizei in engere Beziehung bringt, so ist dadurch ein bedeutender Schritt vorwärts gethan», stellte die Kommission fest. Auch für die Kantonspolizei, die in diesem Zusammenhang vom Regierungsrat als Kriminalpolizei bezeichnet wurde, hätte die vorgeschlagene Änderung des Strafprozessrechtes einige Änderungen notwendig gemacht. Man dachte dabei insbesondere daran, dass wohl ein Jurist an die Spitze des Korps gestellt werden müsste. Es war eine Forderung, die 1867 durch die Berufung des Advokaten Ludwig Forrer zum Leutnant mit dem Geschäftsbereich der gerichtlichen Polizei zum Teil eingelöst wurde.-

(
www.julius-stettenheim.de/Humoresken_und_Satiren/Nieder_das_Kapital.htm): < Wortspiel mit den Phrasemen "den alten Kohl wieder aufwärmen" und "das macht den Kohl auch nicht fett" (H.4.6). Der humorvoll-ironische Bericht einer Arbeiterversammlung enthält noch weitere, kursiv markierte Phraseme.>: Julius Stettenheim (1831-1916. Nieder das Kapital! Die Versammlung war nun vollständig, nachdem mehrere Mitglieder derselben theils wegen zu mangelhafter Nüchternheit, theils wegen des Verdachts, dem verachteten Stande der Hauswirthe anzugehören, hinausgeworfen worden waren. Das Wort "hinausgeworfen" muß dahin abgemildert werden, daß die Männer zur Thüre geleitet wurden, was eigentlich dasselbe war, aber in den über diese Verhandlungen veröffentlichten Zeitungsberichten einen angenehmeren Eindruck machte, wenn auch nicht auf die betreffenden nicht ungeleitet aus dem Saal entfernten Volksmänner. Denn diesen that meist immer noch Manches weh, woraus zur Evidenz hervorgeht, daß das Hinauswerfen und das Geleit zur Thür sich auch darin vollkommen glichen, daß sie von zielbewußten Fäusten zur Ausführung gelangten. (...). "Genossen," ruft er, "wo war ich doch das letzte Mal stehen geblieben? Richtig, bei den Mitteln, mit denen wir dem Kapital auf die Bude rücken müssen. Müssen! Haben Sie mich verstanden, Genossen? (Ja! Nein!) Denn es geht nicht länger so weiter. Daß das Kapital abgeschafft werden muß, darüber sind wir uns ja einig, und das ist auch bereits beschlossen, und so wollen wir denn den alten Kohl nicht nochmals aufwärmen. Dadurch wird er ja auch nicht besser, oder fetter, oder sonst was. (Bravo!) Alter Kohl bleibt alter Kohl. (Sehr richtig!) Das Kapital ist die Reblaus in unserem Weinberg. Raus also mit dem verderblichen Insekt! (Rufe: Raus!) Wenn wir das Kapital fest anfassen, dann können es alle Gänse der Welt nicht retten. (Anhaltender Beifall. Ein Anwesender ruft: Capitol! und wird zur Thür begleitet.) Genossen! Eins der sichersten Mittel, das Kapital endlich unschädlich zu machen, ist die Abschaffung des Erbrechts. (Jubel.) Was ist das Erbrecht? Erbrecht ist, daß Jemand Millionen ansammelt, dann in seinem seidenen Bett und zwischen elektrischen Flammen stirbt und nun den ganzen Raub an die Erben fallen läßt, damit diese sich in den Kassenscheinen, Hypotheken, Wechseln und Baarbeständen herumwälzen. (Hört! Hört!) Da verlange ich denn, daß alle Erbschaften, besonders die großen, an den Zukunftsstaat fallen und an die von dem Erblasser bestohlenen Proletarier zurückbezahlt werden sollen. (Anhaltender Beifall.) Ja, Genossen, zurückbezahlt, denn die Reichen erben unser Geld, unsere wohlerworbenen, durch harte Arbeit geschafften Millionen. (Sehr wahr!) Wir müssen also nicht bloß immer rufen: Nieder das Kapital! sondern auch: Nieder das Erb--" Genosse Bummelmann wir hier leider unterbrochen, indem seine Frau im Saal erschienen ist und sich nun als eine überaus robuste Lebensgefährtin durch die Menge eine Gasse bahnt, unbekümmert um das Schelten der zur Seite gequetschten Bürger des Zukunftsstaates. Jetzt steht Frau Bummelmann neben ihrem Gatten, dem sie zuflüstert: "Denk' Dir bloß das Glück, Willem, wir haben ein Zehntel vom großen Loos gewonnen." Der unterbrochene Redner wankt einen Augenblick, dann sagt er: "Donnerwetter, aber rede doch leise, Rieke, sonst werden wir ja furchtbar angepumpt. Wie viel macht es denn?" "Ueber vierzig Tausend Mark!" antwortet ihm die athemlose Gattin. "Na schön," sagt Bummelmann, "ich komme gleich mit nach Hause." Dann wendet er sich in seiner Eigenschaft als Genosse wieder an die durch den Zwischenfall sehr unruhig gewordene Versammlung, welche Zeugin einer häuslichen Scene zu sein glaubte, indem sie annahm, der Genosse werde von seiner Frau wegen seines Herumtreibens in den Versammlungen zur Rede gestellt. Und schon hört man rufen: "Pantoffelknecht! Ehesklave! Pfui!" als Herr Bummelmann wieder das Wort ergreift. (Lesenswert das Ende der Geschichte... Siehe die Quellenangabe oben!)

(
http://gutenberg.spiegel.de/?id=12&xid=1746&kapitel=10&cHash=d6d23e0f962): < Literarischer Beleg> Und plötzlich packte ihn die Lust, sofort nach Hause zurückzukehren; eine fieberhafte Lust, die auf ihm lag wie ein Alb. Das Bild Forestiers stand ihm wieder vor Augen, nahm ihn ganz in Bann, und er konnte nur noch an ihn denken, nur noch von ihm sprechen. Er fragte in gehässigem Ton: – Sag mal Magda .. – Was denn lieber Freund? – Hast Du dem armen Karl Hörner aufgesetzt? Sie murmelte verächtlich: – Das ist zu dumm! Wärme doch nicht immer den alten Kohl auf! Aber er blieb dabei: – Na, meine kleine Magda, sei mal offen, gesteh, Du hast ihm Hörner aufgesetzt. Gesteh, daß Du ihn betrogen hast. Sie schwieg, verletzt durch dieses Wort, wie jede Frau gewesen sein würde. Aber er ließ nicht locker: – Verflucht nochmal, wenn einer so ausgesehen hat, so war er es, sicher! Ach je, ach je! Das würde mir Spaß machen, wenn ich wüßte, daß Du Forestier Hörner aufgesetzt hast, so einem leichtgläubigen Einfaltspinsel!





Zurück                          nach oben


14. (es ist) immer dieselbe/die gleiche/die alte Leier/(ständig) dieselbe/ die gleiche/ die alte Platte sein/ laufen lassen/ auflegen (ugs.) < Vgl.  H.6,5 >

die alte, längst bekannte Sache (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.tagesspiegel.de/berlin/Stadtleben-Berlins-Aesthetik;art125,2537393): < EIn weltoffener Kommentator einer Berliner Zeitung ärgert sich über die in regelmäßigen Abständen erscheinende Kritik an Berlin.>  Berlins Ästhetik. Weltoffen und ignorant. Was ist das für eine Stadt, in der Fahrradfahren mit Licht als spießig gilt und beinahe jede Schmiererei Kunststatus erhält? Die Berliner scheinen alles zu tolerieren - ihrer Heimat tut das nicht immer gut. 25.5.2008 0:00 Uhr von Bernd Matthies: Natürlich wieder Berlin. Noch nie haben wir davon gehört, dass irgendwelche Verrückte mit Feuerlöschern voller Farbe in der Morgendämmerung über die Fassade von Harrod’s in London, von Lafayette in Paris oder Macy’s in New York herfallen. Passiert es dem KaDeWe wie in der vergangenen Woche, wundert sich aber im Grunde niemand: Berlin gilt weltweit als Magnet für alles und jeden, es ist hip und kreativ und locker und leckmichamarsch, und da ist es im Grunde kein Wunder, dass neben ganz normalen Touristen auch die Internationale der sprühenden und schmierenden Selbstverwirklicher anreist, um sich hier jenen Ruhm zu verdienen, den ihre ortsansässigen Mitglieder offenbar schon längere Zeit besitzen.- (Kommentar): Kann doch nicht sein, dass in regelmäßgien Abständen die gleiche Leier zu hören ist. Wer 1) mit Menschen aus anderen Ländern zu tun hat und 2) in anderen Ländern gewesen ist weiss: Berlin ist und gilt als sicher, geordnet und relativ sauber. Ein Schritt weiter und die Stadt erstickt wie Hamburg und München im Ordnungswahn. Und die genannten hübschen Bürgerstädte spielen nun ausserhalb des engen deutschen Horizontes überhaupt keine Rolle und gelten als derart langweilig, dass hier nur jener seine Fuss hinsetzt, der beruflich dazu gezwungen wird oder seinen Lebensabend in Ruhe geniessen möchte. Berlin ist noch etwas kantig, gern auch häßlich und mal etwas verdreckt. Dafür wird es geliebt, vor allem ausserhalb Deutschlands. In diesem Sinne: Die Stadt ist genau darum eine Zierde für das Land und einer der wenigen Möglichkeiten, als Ausländer ein anderes, offenes Deutschland zu entdecken.-

(
www.khg-augsburg.de/khg_inhalt.php?art=189): < Semestereröffnungspredigt von Thomas Schwartz, Augsburger Hochschul- und Studentenpfarrer.> Aller Anfang ist (unbe)schwer(t) – 05-2001. Grüß Gott! So ein Quatsch! Was ist denn jetzt mit "allem Anfang"? - Ist er schwer oder unbeschwert? So einfach nebeneinander stellen kann man doch diese Begriffe gar nicht wirklich, oder? Doch - gerade am Anfang! Und zwar am Anfang des Studium wie auch am Anfang eines weiteren Wintersemesters. Zunächst: aller Anfang ist schwer. Wem sag ich das. Ich hab es selbst vor zwei Jahren bei meinem Start in Augsburg erlebt. Und ich kann mir gut vorstellen, dass nach dem Abi, dass nach Bundeswehr oder Zivildienst oder nach einem wunderschönen langen Urlaub der Studienanfang alles andere als leicht erscheint. So viel Neues kommt auf euch zu: Vorlesungen, Seminare und Übungen, das Eigenstudium, alles Dinge, die so anders ablaufen, als man es von der Schule kannte - das kann durchaus schwer sein - zumal am Anfang. Denn das Vertraute ist das Vergangene. Das gilt aber genauso für die "alten Hasen", für diejenigen also, die schon einige Semester auf dem Buckel haben: immer die alte Leier am Anfang. So schöne Vorsätze (jetzt besuche ich die Vorlesungen regelmäßig, die Scheine mache ich so schnell wie möglich) und dabei das unterschwellige Bewusstsein, dass die Vorsätze das bleiben werden, was sie sind: Sätze davor. Aber trotzdem: Aller Anfang ist unbeschwert. Denn: Neues ist doch auch wahnsinnig bereichernd. Neue Menschen, neue Umfelder, neue Themen und Gedanken - der Anfang des Studiums bringt dich in ein neues Leben hinein. Altes kannst Du zurücklassen - unbeschwert von der Vergangenheit; die Zukunft kannst DU selbst gestalten, es ist nur dann DEINE Zukunft. Das Studium ist doch auch eine Zeit, in der Du wie niemals später "die Leichtigkeit des Seins" leben kannst. Den Anfang kann man eigentlich nur unbeschwert beginnen. Und für dich, alter Hase (bzw. politisch korrekt: alte Häsin), ist Unbeschwertheit noch mehr angesagt, jawoll! Du hast ja doch schon eine mehr oder minder große Strecke zurückgelegt. Wenn auch - weiß Gott - nicht alles so klappt, wie du dir es am Anfang vorgestellt hast, so hast du doch DEIN Leben gelebt, DEINE Erfahrungen gemacht, DEINE Spuren hinterlassen. Ob das Studium gelingt oder nicht, ist dagegen zunächst mal zweitrangig. Sich das klar zu machen, macht unbeschwert, versuch's mal, du wirst sehen, es geht. Dann kann das Semester ruhig anfangen - es geht auch wieder zu Ende. Übrigens hat auch Jesus diese unbeschwert-schweren Anfänge gekannt. Wenn er sagt: schau nicht zurück, will er eigentlich eine Hilfe dazu geben, das Neue, das vor uns liegt, unbeschwert von der Vergangenheit zu beginnen. Wenn der Mensch zuviel an Vergangenem mitschleppt, wird das Neue zur Last. Wer den Anfang immer vom Ende her betrachtet, wird es "schwer" haben, mehr noch: er macht sichs schwer. - Und das ist Quatsch! Einen (unbe)schwer(t)en Anfang wünscht Euch und Ihnen allen, Ihr/Euer Thomas Schwartz, Hochschul- und Studentenpfarrer.-

(
www.odenwald-geschichten.de/?p=1698): < Kritik an Politikern> (...). Ich mache keine Propaganda, ich möchte einfach eine Richtigstellung, mehr nicht. Wenn meine Beiträge Ihnen zu primitv sind, kann ich Ihnen gewiss nicht helfen. Beleidigen können Sie mich schon gar nicht oder gar mich in eine Schublade stecken. Meinen Sie die Politiker sind intellektueller wie Sie. Hmm, ich bezweifele das sehr stark, die mögen zwar stukadiert (sic) haben 12 Sylvester (sic), aber bei allem gebührenden Respekt, leider höre ich doch meistens sowieso so gut wie bei allen sonst immer die alte Platte laufen, auch das empfinde und lese ich bei Ihnen sehr deutlich heraus. Originalität finden Sie im Karnevalsverein und da sehe ich die meisten Politiker sowieso und auch Journalisten und die ach-so-speziellen-Experten sind keines Falls besser. Da widme ich mein Intellekt lieber an einen (sic) Scholl-Latour, Negri, Nietzsche, Michael Moore, Hagen Rether, Volker Pispers, Wilfried Schmickler, etc. -

(
http://forum.wordreference.com/showthread.php?t=28476): < Anfrage einer deutschlernenden Ausländerin in einem Internetforum zu Phrasemen, die etwas Altes, Langweiliges, Uninteressantes ausdrücken.>: alt = langweilig, uninteressant. Folgende Beispiele habe ich teilweise eingesammelt (!) und teilweise ausgedacht. Bitte korrigiert sie (besonders die Präpositionen) und schreibt, was, wo und wie benutzt wird. Weitere Idiome zum Thema sind willkommen. Hör auf mit diesen langweiligen Geschichten! Das ist ein alter Hut / kalter Kaffee / aufgewärmter Kohl / ein alter Zopf / eine alte Jacke / eine alte Litanei. Das sind alte Kamellen! Musst du wirklich immer die alte Platte laufen lassen / die alte Walze auflegen / alten Kohl aufwärmen?-von J.-

(
www.taz.de/nc/1/archiv/archiv-start/?ressort=le&dig=2005%2F02%2F28%2Fa0184&cHash=8faa6f1be5): < Sehr bilderreiche Fußballsprache>. 28.02.2005. Kleiner Unterschied. Trotz ähnlicher Probleme wie beim 0:3 gegen Lyon reicht es für Werder Bremen gegen Bochum zum 4:0-Sieg. BREMEN taz. Der Verlauf der ersten Spielminute erfüllt alle Erwartungen. Der Tabellendritte aus Bremen stürmt, der Sechszehnte erwartet das kommende Unheil. Flanke Magnin, Kopfball Baumann, der Bochumer Keeper Vander pariert. Schon scheint Bremen den Code geknackt zu haben, um die Bälle reihenweise in den Bochumer Möchtegern-Safe zu legen. Denkste. Dreißig, ja wirklich dreißig lange Minuten passiert nichts mehr. Gar nichts. Der abstiegsgefährdete VfL zieht sich zurück, verhindert Fußball mehr, als ihn zu spielen, und betet mit jeder Ballberührung darum, vielleicht einen Punkt auswärts entführen zu können. Bochums Spiel fußt inzwischen auf dem Glauben, bei favorisierten Teams wie Werder keine entscheidenden Punkte im Abstiegsgerangel holen zu können. In Trainer Neururers Sprache klingt das so: "Natürlich würden wir gerne bei den Großen gewinnen, aber wichtig sind die Heimspiele." Ach so. Fußball wird nur zu Hause gespielt. Im kommenden Heimspiel gegen Schalke darf dann wohl ein Punkt erwartet werden. Diese Angsthasenarithmetik klappt selten. Wie die Szene aus der 45. Minute beweist. Schmerzhaft für die leidgeprüften Fans, die mit einer "Bochum wir stehen zu dir"-Choreografie mehr Standhaftigkeit zeigen, als Bochums Zuordnungsverbund nach einer Bogenlampe von Werders Fabian Ernst in Richtung Fünfmeterraum. Dass der Ball, der gefühlt mehrere Minuten in der Luft steht, von Valerién Ismaël zum 1:0 verwertet wird, liegt an der Zuarbeit von Vratislav Lokvenc, dem giraffenlangen Stürmer des VfL, der Ismaël einfach köpfen lässt. Ein Tor, das wie die zwei folgenden Treffer binnen zehn Minuten durch Baumann (49.) und Valdez (53.) Neururers Glauben zerstört, "erstmals in meiner Karriere hier was holen zu können". Daran hatte der Bochumer bis zur 45. Minute tatsächlich geglaubt. Und doch bleibt ihm nur der Spott des Bremer Mediendirektors Tino Polster, der süffisant bemerkt: "Peter, es ist alle Jahre dasselbe für dich." War es nicht. "Ich will nicht jedes Jahr die gleiche Platte auflegen." Denn: "Wie man sich im Abstiegskampf zu verhalten hat, haben wir in der ersten Halbzeit gezeigt", erklärt Neururer. Das kann kaum als Lob an sein Team zu verstehen sein, mehr als eine verdeckte Kritik an Bremens Auftritt. Denn nur 25 Minuten verständigt sich die Bremer Elf auf eine druckvolle Negierung des Nichtangriffspaktes. Allen voran Frank Baumann, der seine Mittelfeldreihe zwischen der 40. und 65. Minute den ballhaltenden Bochumern auf die Füße schiebt und Fehler des Gegners provoziert. Hübsche Einzelleistungen des eingewechselten Jung-Stürmers Aaron Hunt, der das 4:0 durch Johan Micoud (73.) vorbereitet, und Valdez, der beim 3:0 spitzbübisch in der kurzen Ecke die Lücke zwischen Keeper und Pfosten mit dem rechten Außenrist entdeckt, reichen um die Presse-Agenturen von "Frustbewältigung" angesichts des mit 0:3 verlorenen Champions-League-Spiels gegen Olympique Lyon vom vergangenen Mittwoch schreiben zu lassen.(...).-

(
www.abendblatt.de/daten/2004/04/13/283238.html): < Sehr bilderreiche Fußballsprache> HSV: Frustrierendes Mittelmaß. Heimpleite: Fans attackieren Kapitän Hoogma, Saisonziele auf ein Minimum reduziert von Jan Haarmeyer, Christian Pletz und Marcus Scholz. Hamburg. Es war eine Stunde nach Spielschluss, als im großen Presseraum der AOL-Arena nur noch Klaus Toppmöller und Dietmar Beiersdorfer beieinander standen. Der HSV-Sportchef hatte bereits direkt nach dem Abpfiff vor den Umkleidekabinen die erbärmliche 0:2-Niederlage gegen Borussia Dortmund zu erklären versucht, und der Trainer hatte dann in der Pressekonferenz das formuliert, was den 52 204 Zuschauern im Stadion leider auch nicht verborgen geblieben war: "Wir standen in der ersten Halbzeit viel zu weit weg von unseren Gegenspielern." - "Wir haben uns bemüht, aber mit Laufarbeit allein kann man kein Spiel gewinnen." - "Die Dortmunder waren uns spielerisch überlegen und haben verdient gewonnen." Alles richtig, alles korrekt. Das Problem aber ist, und das wussten in dieser einsam-trüben Stunde auch Toppmöller und Beiersdorfer: Wenn du gewinnst, reicht eine treffende Analyse allemal aus, um die Fragesteller zufrieden nach Hause zu schicken. Wenn du aber verlierst - zumal nach elf erfolgreichen Heimauftritten (acht Siege, drei Unentschieden) -, lässt sich kaum einer mit der treffenden Beschreibung des Elends abspeisen. Draußen vorm Stadion konnten die HSV-Spieler dann auch nur unter dem Schutz von Polizei und Ordnungskräften ihren Arbeitsplatz verlassen - vorbei an knapp 50 aufgebrachten und im Vorwege durch Zeitungsberichte aufgewiegelten Fans. HSV-Kapitän Nico Hoogma wurde auf dem Weg zu seinem Auto von einigen Anhängern sogar bedrängt, geschubst. "Das ist schon eine neue, bedenkliche Qualität der Auseinandersetzung", sagte Bastian Reinhardt, der die sichere Abreise mit dem Mannschaftsbus wählte. Es war aber auch ein gefundenes Fressen für die Brandstifter. Und ein Anzeichen dafür, dass es längst nicht mehr um die Analyse geht, sondern um Antworten auf die Frage: Warum ist die Lage beim HSV so trostlos? Was einen ganzen Fragenkatalog nach sich zieht: Warum stehen die HSV-Profis denn zu weit weg von ihren Gegenspielern? Warum sind sie spielerisch nicht in der Lage, gegen eine keineswegs übermächtige Dortmunder Elf zu bestehen? Warum trifft Mehdi Mahdavikia bei Standards mit einer unglaublichen Präzision immer den ersten gegnerischen Verteidiger? Warum stellt Sergej Barbarez seine negative Körpersprache nicht ab? Warum trifft der ehemalige HSV-Stürmer Vahid Hashemian jetzt für den VfL Bochum, wie er will? Warum spielen die schnellen Fußballer meistens beim Gegner? Und warum muss der Trainer nach beinahe jedem Spiel die gleiche Platte auflegen und postulieren, dass "wir endlich und schnellstmöglich die individuellen Fehler abstellen müssen"?-
 
-Die Kurbel- oder Drehleier ist auf eine bestimmte Melodie, auf eine festgelegte Tonlage abgestimmt; ihre Musik ist daher wenig abwechslungsreich. Das Instrument steht somit in dieser Wendung als ein Bild für Eintönigkeit, ständige Wiederholung. (Duden).





Zurück                          nach oben


15.  (es ist) immer das alte/dasselbe/das gleiche Lied (ugs.)

es ist wieder das übliche Problem, die übliche Situation; es ist nichts besser geworden; immer (noch) dasselbe sein; es ändert sich nichts zum Guten  (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.n-tv.de/882661.html): < Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken. Konsequent wird in diesem kleinen Beitrag der Gebrauch der indirekten Rede beachtet.> Mittwoch, 21. November 2007. Wieder das alte Lied. Helikopter im Irak "verunglückt". Beim Absturz eines Militärhubschraubers im Irak sind zwei britische Soldaten getötet worden. Das US-Militär berichtete, der Helikopter sei in der Nähe von Salman Pak, rund 45 Kilometer südöstlich von Bagdad, abgestürzt. Wahrscheinlich handele es sich um einen Unfall. Es gebe keine Hinweise darauf, dass der Hubschrauber abgeschossen worden sei. Das Verteidigungsministerium in London erklärte, an Bord des Hubschraubers vom Typ Puma hätten sich nur britische Soldaten befunden. Die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak hatte zunächst unter Berufung auf einen Militärsprecher berichtet, es handele sich um einen Helikopter der US-Armee. Später korrigierte sie ihre Angaben. Das US-Militärkommando berichtete, bereits am Sonntag seien drei amerikanische Soldaten ums Leben gekommen, als in der Provinzhauptstadt Bakuba nordöstlich der irakischen Hauptstadt ein Sprengsatz neben einer Patrouille explodierte.-

(
www.wdr.de/themen/homepages/weihnachten_2007.jhtml): < Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken. "Alle Jahre wieder" geht es in der Vorweihnachtszeit darum, einen Weihnachtsbaum zu erwerben. In dem humorvollen Beitrag von Ingo Neumayer werden sechs sehr unterschiedliche Typen von Christbaumliebhaber vorgestellt.> Wie hätten Sie denn gerne Ihren Baum? Von gemeinen Holzfällern und Kunstfreunden von Ingo Neumayer. Jeden Dezember dasselbe Lied: Ein Weihnachtsbaum muss ins Haus. Aber wie? WDR.de stellt sechs Typen vor: vom kriminellen Holzfäller über den Hardcore-Öko bis zum Kunstfreund. Typ 1: Der gemeine Holzfäller. Anfang Dezember erwachen bei vielen naturfernen Stadtbewohnern die Urinstinkte. Wer schon die Gans für den Festtagsbraten nicht selbst erlegt, will zumindest beim Baum das archaische Jäger-und-Sammler-Gefühl haben. Und so werden einmal im Jahr Axt und Säge hinter der Hobby-Werkbank hervorgekramt. Mit der ganzen Familie geht es dann zur Tannenplantage ins Sauerland. Den Kindern wird nach zehn Minuten kalt und langweilig, Mama hofft, dass beim Abholzen keine wichtigen Gliedmaßen verlustig gehen. Nur Papa ist ganz in seinem Element und begutachtet fachmännisch Zweigdichte und Stammfestigkeit. Nach stundenlangem Schaulaufen kommt es dann aber doch zu einer eher pragmatischen Entscheidung: Gefällt wird der Baum, der am nächsten am Auto steht. Typ 2: Der kriminelle Holzfäller. Noch mehr Reiz erhält das Ganze natürlich, wenn man sich nächtens in den Wald und einen Baum stiehlt. Das spart Geld und sorgt für eine hohe Dosis Adrenalinausschüttung. Fachleute gehen inzwischen davon aus, dass in jedem zehnten nordrhein-westfälischen Wohnzimmer ein gestohlener Christbaum steht. Doch Achtung: Baumraub ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat. Und die Förster und Baumschulbesitzer schlagen gnadenlos zurück und präparieren ihre Bäume mit so genanntem Franzosenöl. Das entwickelt bei Zimmertemperatur einen Geruch nach faulen Matratzen und Hühnergülle und soll dem Baumdieb so das Fest verderben. Aber Vorsicht, bevor Sie Ihren Schwager aufgrund unguter Gerüche einen Verbrecher schimpfen. Vielleicht ist es auch nur der Raclette-Käse, der so müffelt ... Typ 3: Der Freiheitskämpfer. Jeden Januar dasselbe: Dürre Tannen mit braunen Zweigen, am Straßenrand ausgesetzt, die von ruppigen Entsorgern achtlos auf die LKW-Ladefläche geworfen werden. Ein tristes Bild, das echte Baumliebhaber nicht ertragen können. Bei denen heißt es: Unser Baum soll weiterleben. Mitsamt Wurzel und Erdballen wird der Baum ins Wohnzimmer gestellt, damit man ihm nach den Festtagen die wohlverdiente Freiheit schenken kann. Dumm nur, dass die warme Wohnungsluft den Baum glauben lässt, der Frühling sei gekommen. Folge: Nach dem Auspflanzen im Januar erfrieren viele der freigelassenen Exemplare elendig. Auch die Politik beschäftigt sich mit diesem heiklen Thema. So gab es im Düsseldorfer Landtag eine Kleine Anfrage zu den Folgen des Weihnachtsbaumverkaufs mit Wurzelballen. Demnach wird jeder zehnte Baum in NRW mit Ballen verkauft, was zu "großen Humusverlusten" führe und in Hanglagen "der Erosion Vorschub" leiste. Typ 4: Der Umweltrauschgoldengel. Das kann dem Hardcore-Öko natürlich nicht passieren. Denn der will einen möglichst natürlichen Baum haben und erkundigt sich genau nach Herkunft und Aufzucht. Dabei ganz wichtig: Die entsprechende Öko-Auszeichnung von Naturland oder vom Forest Stewardship Council (FSC). Das bedeutet: Keine Monokultur, keine Genmanipulation, keine Pestizide. Und die Delphine müssen auch nicht leiden - ein ganz und gar glücklicher und gesunder Baum also. Problematisch ist allerdings, dass diese nicht an jeder Ecke wachsen. Selbst im Sauerland, wo die Mehrzahl der deutschen Weihnachtsbäume wächst, gibt es gerade mal drei zertifizierte Öko-Waldbauern. Wer woanders wohnt, muss rechnen: Denn je länger die Transportwege, desto schlechter die Umweltbilanz des Baumes. Am Ende hilft wohl nur eines: Platz im Garten machen und selbst pflanzen. Aber bitte nicht ungeduldig werden: Bis ein Weihnachtsbaum Wohnzimmerreife hat, vergehen acht bis zwölf Jahre. Typ 5: Max Musternordmann. Die Nordmanntanne ist mit Abstand der Deutschen liebster Festbegleiter. Rund 75 Prozent aller Haushalte schwören auf den pflegeleichten Baum mit den weichen Nadeln und dem klassischen Look. Der durchschnittliche Baum ist 1,63 Meter groß, hat 187.333 Nadeln, und darf bis zum 7. Januar in der Wohnung bleiben. 2006 wurden 28 Millionen Bäume verkauft; dieses Jahr schätzt der Verband der deutschen Holzverarbeiter, dass es 300.000 mehr werden. Das liege an einer erhöhten Nachfrage unter Singles, außerdem gehe der Trend immer mehr in Richtung Zweitbaum für Terrasse, Balkon oder Wintergarten. Der Durchschnittspreis hat 2007 deutlich angezogen und liegt bei 25 Euro pro Baum - 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Schuld hat unter anderem der Wintersturm Kyrill, der im Januar viele Weihnachtsbaumplantagen im Sauerland plattmachte. Typ 6: Der Kunstfreund. Es muss sie einfach geben: Menschen, die sich einen Weihnachtsbaum aus Plastik holen. Schließlich kann man die Kunsttannen inzwischen sogar bei Amazon kaufen. Und Eurogreens, einer der größten deutschen Kunstbaumimporteure, hat in diesem Jahr laut eigenen Angaben dreimal so viel Ware bestellt wie 2006. Doch wer kauft die pflegeleichten und abwaschbaren Jahresendgewächse? Eine Umfrage im Freundes- und Bekanntenkreis verläuft im Nichts, und auch wenn man den Kreis weiter zieht, landet man nur im Lande der Gerüchte und Vermutungen: Jemand kennt einen, dessen Cousin mal einen Schwager hatte, der ... Fest steht: Für einen Plastikbaum entscheiden sich in erster Linie Muss-Käufer. Krankenhäuser, Ämter, öffentliche Einrichtungen - überall, wo strenge Brandschutzbestimmungen herrschen, kommen die schwer entflammbaren PVC -Bäume zum Einsatz. Selbst professionelle Brandbekämpfer wie die Feuerwehren in Köln gehen auf Nummer Sicher. Auch in deren Leitstelle steht ein Plastikbaum. 12.12.2007, 12:00 Uhr.-

(
www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/448684/): < Anspruchsvolle Rezension. Literarischer Beleg des Phrasems bei Kurt Tucholsky.> 16.12.2005. Polemiker und Melancholiker. Hörbuch ehrt Kurt Tucholsky zum 70. Todestag. Rezensiert von Edelgard Abenstein. (Die Originalzitate sind kursiv markiert. Ebenfalls kursiv geschrieben und farblich markiert sind die Phraseme in der Hörbuchbeschreibung). Er zählt zu den bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik - Kurt Tucholsky, der auch als Satiriker, Kabarettautor, Liedtexter und Dichter berühmt wurde. Der Schauspieler Dieter Mann hat der Textauswahl seine Stimme geliehen. Ein rundum gelungenes Hörvergnügen. Man hat ja so allerhand erlebt in der letzten Zeit. Früher - war des jemütlich. ... Also des iss nu vorbei. Ein gemütlicher Autor war Kurt Tucholsky natürlich nie, und ein nostalgischer auch nicht. Heute ist es sonderbar still um ihn geworden. Dabei sind seine Texte durchaus aktuell. Schon im ersten Stück stellt sich Tucholsky als hellsichtiger Zeitkritiker vor, der die großen epochalen Bewegungen am liebsten aus der Warte des kleinen Mannes betrachtet, des Portiers im Reichskanzlerpalais etwa. Idealisierungen freilich sind bei ihm nie im Spiel. Folklore auch nicht. Immer gesellt sich zur forschen Nüchternheit ein Hauch von Elegie: Die Regierungen kommen und gehen, der Pförtner bleibt. Eines Morgens, dann kam da so'n Herr an mit'n Bart, mit'n Jesicht wie'n Bürovorsteher, er sachte, Morjen, ick bin hier Reichskanzler. Na, ich bin dann janz ruhig in meene Klause und dachte, na, mach' ma, wird dir bald über werden. Und dann jing det so, ne janze Weile... Und jeden Morjen, steh ick so am Fenster und kiek auf die leere Wilhelmstraße, und dann denk ick mir so: wer kommt nu? Wie Blüten aus dem Treibhaus der Berliner Republik heute kommen die politischen Feuilletons "Blick in ferne Zukunft" oder "Presseball" daher, wo Parvenues, fesche Anpassungskünstler, durchweht von der steifen Brise des Liberalismus, ihren Auftritt finden. Das Capriccio "Parteiwirtschaft" könnte sogar ein Kommentar zum Misstrauensvotum oder zur großen Koalition sein. In diesem Kaleidoskop fehlen glücklicherweise auch nicht die berühmten Charakterbilder über die Spezies des Hauptstädters, der sich seit den 20er Jahren kaum geändert zu haben scheint. Der Berliner hat keine Zeit. Der Berliner ist meist aus Posen oder Breslau und hat keine Zeit. Er hat immer etwas vor, er telefoniert und verabredet sich, kommt abgehetzt zu einer Verabredung und etwas zu spät und hat sehr viel zu tun. In dieser Stadt wird nicht gearbeitet, hier wird geschuftet. Auch das Vergnügen ist eine Arbeit, zu der man sich vorher in die Hände spuckt und von der man etwas haben will. ... Er würde auch noch im Himmel, vorausgesetzt dass der Berliner in den Himmel kommt, um viere was vorhaben. Manchmal sieht man Berlinerinnen auf den Balkons sitzen ... und sie haben Pause. Sie sind gerade zwischen zwei Telefongesprächen... oder haben sich mit etwas, was selten vorkommt, verfrüht. Da sitzen sie und warten und schießen dann wie der Pfeil von der Sehne zum Telefon, zur nächsten Verabredung. Für den Berliner Kurt Tucholsky ist der Berliner Dieter Mann eine Idealbesetzung. Seine Stärke liegt in der stets hintersinnigen Lakonie. Das Sentimentale ist seine Sache nicht. Komödiant mit Leib und Seele geht er besonders gern das vertrackt Absurde an und scheut sich nicht, dabei alle Register in der Kunst des Entertainments zu ziehen. So spricht er die "Geschichten vom Herrn Wendriner" genüsslich mit verteilten Rollen und auch den "Witz", den das sprichwörtlich gewordene "Ehepaar" in immer neuen Anläufen zu Ende zu bringen versucht, erzählt er in mindestens vier Stimmen. Ein Mann, - Walter, streu nicht die Asche auf den Teppich - also ein Mann, nein, nein ein Wanderer verirrt sich im Gebirge, der geht im Gebirge und verirrt sich in den Alpen. Was? Also in den Dolomiten, ist ja ganz egal. Er geht durch die Nacht und da sieht er ein Licht und geht darauf zu. Was? So lass mich doch erzählen, das gehört dazu. Und geht darauf zu. Und da ist eine Hütte und da wohnen zwei Bauersleute, der Bauer ist alt und die Frau ist jung und hübsch. Ja, sie ist jung und sie liegen im Bett. Nein, sie liegen noch nicht im Bett. - Meine Frau kann keine Witze erzählen. Lass mich mal ... Also ein Mann wandert durch die Dolomiten, nein, du machst einen ganz verwirrt, so ist der Witz gar nicht. Der Witz ist ganz anders. In den Dolomiten, so ist er ...  Man merkt Dieter Mann, der hier einen Teil seiner Lieblingstexte versammelt hat, nicht nur den Hang zum Satirischen an, zur Parodie. Was gerade noch maliziös geklungen hat, wird im nächsten Moment zu einer Parade der Harmlosigkeit. Dieter Mann sucht stets mit Sorgfalt nach dem richtigen Ton. Stimmlage, Tempo und Satzmelodie stimmen kongenial mit den Texten überein. Er ist ein Künstler der Genauigkeit und der Zwischentöne. Von daher rührt seine große Nähe zum Werk des geschliffenen Polemikers Kurt Tucholsky, aber auch zu dem des zarten Melancholikers. "Augen in der Großstadt" - Hildegard Knef hat es als Lied gesungen, auch Gisela May. Wenn Dieter Mann die Verse liest, wirken sie eigentümlich fremd, ohne Tremolo und beinahe schlackenlos minimalistisch. Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, die Braue, Pupillen, die Lider. Was war das? Vielleicht dein Lebensglück. Vorbei, verweht. Einziges Versäumnis bei diesem rundum gelungenen Hörvergnügen: Leider gibt der Verlag außer der nackten CD nichts an die Hand, nicht einmal eine Liste mit den jeweiligen Titeln. Bei einem Autor, der beinahe aus der Zeit gefallen ist, wären biografische Angaben durchaus wünschenswert gewesen. Eine verpasste Chance also, eine versäumte Gelegenheit oder, ganz so wie es im Titelgedicht heißt: "Unerledigte Konten". Da erweist sich Tucholsky genauso wie Goethe als umsichtiger deutscher Dichter, der weiß, was er seinen Lesern und Hörern schuldig ist, hält er doch wie für beinahe jede, so auch für diese enttäuschende Lebenslage einen Trostspruch bereit. Es ist immer das gleiche Lied. Wenn wir was brauchen, dann haben wir's nicht, und wenn wir's kriegen, dann wollen wir's nicht. Lieber Gott, sei doch nur einmal gescheit und gib uns die Dinge zu ihrer Zeit. Amen. Service: Kurt Tucholsky, auch bekannt als Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger und Ignaz Wrobel, zählt zu den bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik, ein Gesellschaftskritiker in der Tradition Heinrich Heines. Auch als Satiriker, Kabarettautor, Liedtexter und Dichter wurde er berühmt. Zum 70. Todestag am 21.12. hat der Patmos-Verlag ein Hörbuch mit Texten dieses vielseitigen Autors herausgebracht. Mit 19 Gedichten und Artikeln, die der Autor zwischen 1919 und 1931 veröffentlicht hat - in der "Weltbühne" -, deren kurzzeitiger Herausgeber er 1927 war, im "Berliner Tageblatt" oder in der "Arbeiter-Illustrierten-Zeitung". Kurt Tucholsky, Unerledigte Konten. In Prosa und Gedichten. Gelesen von Dieter Mann. Patmos-Verlag 2005. 1 CD, 14,95 Euro.
 

 

Zurück                          nach oben


16. ein Mädchen für alles sein (ugs.) < Vgl. E.30,8 >

jmd., der alle anfallenden Arbeiten erledigt (Duden - Redewendungen, ³2008); für alle Arbeiten zuständig / zu gebrauchen sein (Udem) < Als Subjekt können bei diesem Phrasem auch männliche Personen verwendet werden.>


(
www.arbeits-abc.de/forum/kuendigung/kuendigung-hilfe-1587/ ): <Vielfältige Tätigkeiten in einem Fabriklager, die von einer Person erledigt werden müssen.> Ich bin eingestellt als Fachkraft für Lagerlogistik. Ich packe z.B. 800 Stifte in ein Etui und/oder ich mache den Versand, packe gekaufte Sachen in einen Karton. Manche Kartons, die ich heben muss, wiegen bis zu 22 Kg! (Nicht umsonst hatte ich mir einen Nerv in der Wirbelsäule eingeklemmt gehabt und musste eine Woche im Bett liegen!) Was ich zusätzlich noch machen muss ist Kaffee kochen, Regale putzen etc. Man muss dort wirklich ein Mädchen für alles sein! Denn in diesem Lager arbeiten nur 6 Angestellte und 3 Praktikanten. Davon ist einer wiederum Lieferant, eine andere Frau arbeitet nur 4 Stunden am Tag und eine andere hat noch einen zusätzlichen Job, ist also nur 3 Tage da. Man hat schon sehr viel zu tun. Als ich im Dezember anfing, musste ich auch sofort an meinem ersten Tag von 8 bis 20 Uhr arbeiten! Nur stehen und schuften, hieß es dort! Normalerweise hätte ich auch Samstags und Sonntags gemusst, aber dazu hatte ich echt keine Kraft mehr. Ich meinte einfach, dass meine Mutter vor ein paar Wochen schon eine Reise gebucht habe und die nun am Wochenende sei. Das Praktikum dient dafür, dass ich diesen Beruf kennen lerne. Aber bevor am Anfang das ganze Schriftliche geklärt wurde, hieß es auch, dass man anschließend eine Lehre machen könnte. Tage später erfuhr ich erst von einer anderen Praktikantin, dass es gar keinen Meister gibt. Nun habe ich aber auch erfahren, dass man immer nur am 01. eines Monats kündigen kann und genau das würde ich gerne schon am 01.04. tun, was natürlich sehr kurzfristig ist!-

(
www.seeberg-apotheke.at/team.htm): < Auch die Leitung einer Apotheke verlangt vielfältige Tätigkeiten.> Wir freuen uns auf Ihren Besuch: Mag. Renate Gillesberger-Maßwohl: *1956. Sie ist die Chefin der Seeberg Apotheke, die sie nach dem frühem Tod ihres Vaters, Mag. Rudolf Maßwohl, im Jahre 1986 übernommen hat. Frau Mag. Gillesberger ist verheiratet und hat zwei Kinder. Neben ihrer Familie liebt sie ihre Haustiere - einen Hund und vier Katzen. Ihr Lieblingsreiseland ist Italien, nicht nur der Kunstschätze wegen, sagt sie. Ihr Studium in Wien beendigte sie 1981. Als Chefin ist sie erfolgreich bestrebt, für ihre Mitarbeiterinnen, aber auch für sie (sic) selbst ein gutes Klima zu schaffen, in dem sich alle wohl fühlen. Ihre Kundinnen und Kunden schätzen sie als freundliche, äußerst kompetente Beraterin, die aber auch gut zuhören kann. Als Leiterin einer Apotheke muss sie auf dem pharmazeutischen Gebiet ein "Mädchen für alles" sein. -

(
www.umdiewelt.de/Australien-und-Ozeanien/Australien/Reisebericht-999/Kapitel-31.html): <Vielfältige Tätigkeiten während eines Australienurlaubs.> Australien: Alltag in Cairns. So arbeite ich nun für ein sehr nettes australisches Pärchen, das ein 4 Sterne Apartment-Komplex führt, als Mädchen für alles. Unter anderen heißt das, die Apartments putzen, Betten machen, Gartenarbeit oder auch mal den Parkplatz fegen. Nicht unbedingt mein Traum, aber die beiden sind sehr nett und ich bekomme so ein wenig Geld zusammen. Ansonsten bin ich echt sehr flexibel was Arbeit angeht, wann immer etwas angeboten wird, bin ich dabei und so hab ich vor 2 Wochen auf einem richtig coolen Festival gearbeitet.



Zurück                          nach oben


17. etwas geht (2960)/dringt (160) durch Mark und Bein < Die Zahlenangaben beziehen sich auf die Belege, die am 2. 9. 2008 im Internet gefunden wurden. > < Bei diesem Phrasem steht „etwas“ häufig für akustisch Wahrnehmbares, wie z. B. Schrei, Lachen, Klirren, Gebrüll, aber auch für starke, zumeist unangenehme sensorische Wahrnehmungen, wie z.B. Kälte. >

(von jmdm.) in unangenehmer, fast unerträglicher Weise empfunden werden (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.bfsig.de/zzMark1117479521.php): < Umschreibung des Phrasems.>  Es geht durch Mark und Bein = etwas geht durch und durch - ein Schrei oder auch ein mit Emotion verbundenes Erlebnis. Es geht ganz ganz tief, noch tiefer als die Knochen, in die Knochen hinein - ins Mark. -

(
www.kabeleins.de/auto/tests/artikel/08919/): < Autotest> Porsche Cayenne 2007. 03.02.07. Mehr Leistung und weniger Verbrauch? Der neue Porsche Cayenne soll durch die neue Benzin-Direkteinspritzung dieses Kunststück vollbringen. Aus dem ehemals 4einhalb-Liter Achtzylinder wird ein 4,8 Liter großer Motor mit 385 PS. (...). Man muss schon etwas genauer hinschauen, um den neuen Porsche Cayenne als solchen zu erkennen. Optisch nur behutsam überarbeitet steckt Neues vor allem im Verborgenen. Die drei Benzinmotoren mit 6 und 8 Zylindern wurden im Hubraum vergrößert und leisten jetzt zwischen 290 und 500 PS. Los geht’s bei 51.735 Euro. Alle Triebwerke besitzen erstmals Benzin-Direkteinspritzung. Im von uns gefahrenen S werden gegenüber dem Basis-Cayenne zusätzlich 45 PS mobilisiert – macht in der Summe 385 Pferdestärken. Damit stürmt der S in 6,6 Sekunden auf Tempo Hundert. Ein souveräner Antrieb - aber leider auch äußerst durstig. Bei unserer Ausfahrt verbrannte das Kraftpaket im Schnitt rund 17 Liter Super Plus. (...). Im Vergleich neu gegen alt wirken die rundlichen Scheinwerfer des Vorgängers geradezu handzahm. Das Heck dominieren ein großer Dachspoiler, neu geformte Rückleuchten und die in die Schürze integrierten Auspuffrohre. Und deren Klang ist nicht zu überhören. Denn das tiefe V8-Grollen geht durch Mark und Bein. Auch beim Fahrwerk hat Porsche nachgewürzt. 3.213 Euro extra kostet das so genannte Porsche Dynamic Chassis Control. Mit Hilfe zusätzlicher Stabilisatoren wird die Seitenneigung in Kurven nahezu vollständig verhindert. Punktgenau lässt sich der Cayenne so durch Kurven scheuchen. Vor allem beim Einlenken folgt er präzise jedem Befehl. Das schafft Vertrauen und sorgt für Fahrspaß. Der Innenraum bleibt nahezu unverändert. Gut so, denn schon der Vorgänger ließ keine Wünsche offen. Unser Ergebnis: Top und Flop. Der Verbrauchswert wurde mit dem Cayenne S erfahren- zugegeben mit viel Vollgasanteil. Also: Benzindirekteinspritzung schön und gut, aber an der grundsätzlichen Verbrauchsproblematik eines solchen Schiffs ändert das nichts. Bleibt zu fragen, ob eine solche Maßnahme angesichts der aktuellen CO2-Disskussion in der EU ausreicht.-

(
www.online-polemik.de/ohne-auspuff-unterwegs.htm): < Kommentar zu Autofahrer, deren fehlender Auspuff Geräusche verursacht, die einem "durch Mark und Nein gehen".>. Extrem zu lauter Auspuff! Hier im neoliberalisierten Deutschland fahren viele ohne richtigen Auspuff durch die Gegend und verursachen äußerst belästigenden Straßenlärm. Das Dröhnen geht durch Mark und Bein. Doch die guten Bürger zeigen Stärke, indem sie so tun, als würde sie das nicht weiter stören. Mit ihren viel zu lauten Auspuffanlagen nerven die "Burschen" die anderen und fühlen sich bersonders stark. Der Mann fuhr durch Mühlhausen, fast ohne Gas zu geben. Das Motorengeräusch verursachte noch in einer Entfernung von über 200 Metern stark belästigendes Röhren und Dröhnen. - Was haben solche Autofahrer im Hirn? Wollen die das Abenteuer erleben, wie andere von ihnen genervt werden? Ist das eine besondere Art, sich zu "verwirklichen"? Der alltägliche Erfolg im Kampf gegen die Ruhe der Mitmenschen? - Oder handelt es sich um arbeitslose Psychologen, die Stress-Abbau-Seminare anbieten?-

(
www.bibel-in-gerechter-sprache.de/downloads/BailUlrikeBibelarbeitJer23DEKT2007.pdf ): <Bericht vom Kirchentag. Der Text enthält noch zwei weitere kursiv markierte Phraseme.>.  Lebendig und kräftig und schärfer – so lautet die Losung des Kirchentages. Ja, Gottes Wort ist lebendig und kräftig und schärfer – wirksamer als jedes zweischneidige Schwert. Gottes Wort dringt durch Seele und Geist, geht durch Mark und Bein. Es richtet über Gedanken und Pläne des Herzens. Vor Gott ist kein Geschöpf unsichtbar; unverhüllt und ungeschützt liegt alles vor Gottes Augen; bei Gott stehen wir im Wort. Die Bilder, mit denen da im Hebräerbrief das Wort Gottes ins Wort gebracht werden, sind hart. Gott ist nicht der liebe Gott, der in der Ecke sitzt, schmollt und schweigt. Sein Wort ist hörbar und es fordert dazu heraus, Antwort zu geben und Verantwortung zu nehmen: Bei Gott stehen wir im Wort. Es ist ein Wort, das eine ungeheuerliche Macht hat. Es hat die Wucht eines Wortes, das alles verändert. Von dieser performativen Macht des Wortes ist auch bei Jeremia die Rede, wieder in einer Frage: Ist nicht so mein Wort: wie ein Feuer – Spruch Adonajs – und wie ein Hammer, der Felsen zerschlägt? Gottes Wort ist wie Feuer, das Altes verbrennt und es zerschmettert die Felsen, auf denen ganze Generationen meinten sicher stehen zu können. Gottes Wort stellt in Frage und wirft alles über den Haufen so wie es auch sichere Räume gegen alle Bedrohung schafft, Worträume, in denen gut zu wohnen ist. Gottes Wort ist das Gegenteil eines Bimbam von Worten, die nicht tragen, die nur beschönigen – all die vielen, zu vielen haltlosen Wörter.-

(
www.innovations-report.de/html/berichte/umwelt_naturschutz/bericht-27821.html): <Wildhasen werden zu Forschungszwecken "besendert". Das Schreien der Hasen ist verblüffend laut, "es dringt durch Mark und Bein". >. Hasenjagd im Dienst der Wissenschaft. 05.04.2004. Wissenschaftler des Instituts für Zoo- und Wildtierforschung suchen nach Ursachen für den Rückgang der Hasenpopulation. Der Hase schreit. Seine Stimme ist verblüffend laut, sie dringt durch Mark und Bein. Doch davon können sich die Wissenschaftler nicht stören lassen. Mit angespannter Miene, aber doch routiniert, legen sie dem gefangenen Wildtier ein Halsband um. Daran befestigt ist ein winziger Funksender. Die Aktion muss rasch gehen, denn der Stress für den Hasen soll so gering wie möglich gehalten werden. Zusammen mit der Biologin Sarah Fuchs, die ein Forschungsprojekt nahe des Naturschutzhofes Brodowin (Brandenburg) betreut, wollen die Experten des Berliner Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) mehr über die Lebensgewohnheiten von Feldhasen herausfinden. Das Projekt wird vom Bundesamt für Naturschutz gefördert. An jenem sonnig-kalten Herbsttag steht also Hasenjagd auf dem Programm. Gemeinsam mit erfahrenen Fängern aus der Slowakei machen sich Sarah Fuchs, Ulrike Peschel, Dr. Christian Voigt und weitere Helfer auf die Suche nach Hasen. Zuvor haben sie ein großes Areal mit Netzen abgesteckt, die aussehen wie Schneefangzäune am Straßenrand. Ziel ist es, die Hasen aufzuscheuchen und ins Netz zu treiben. Dort verheddern sich die Tiere, können dann eingefangen und mit einem Sender versehen werden. So weit die Theorie. Die Praxis zeigt dann, wie mühsam das Unterfangen ist. Stunden vergehen mit in die Hände klatschen, durch Gestrüpp stapfen und "ho-ho-ho"-Gebrüll, ohne dass auch nur ein Hase zu sehen ist. Die Schuhe sind durchnässt, an den Hosen und Jacken hängen Kletten, in den Haaren auch. Plötzlich, beim Weg übers freie Feld, schreit einer der Forscher "Hase!" Das flinke Tier wird ins Netz getrieben und "besendert". Ein Vorgang, der sich so oder ähnlich wiederholt in einer Woche abspielt. Seitdem die Hasen mit Halsbändern und Sendern versehen wurden, wird ihr Aktionsgebiet regelmäßig von Wissenschaftler des IZW verfolgt. Zweimal jede Woche suchen sie nach den Tieren, einmal im Monat auch nachts. Die ganze Aktion ist mit den örtlichen Jägern abgestimmt. Mit der Richtfunkantenne in der Hand machen sich Ulrike Peschel und ihre Kollegen eine Stunde vor Sonnenuntergang auf den Weg; ein Piepsen verrät ihnen, in welcher Richtung der Hase sitzt. Ohne dem Hasen zu nahe zu kommen und ihn damit zu stören, kann so sein Standort mit zwei oder drei Peilungen bestimmt werden. Die Sender haben jeweils unterschiedliche Frequenzen, so dass die Wissenschaftler genau wissen, welcher Hase gerade funkt. (...).-
 
-Diese Wendung geht davon aus, dass die Knochen (Bein) und das Knochenmark das Innerste des menschlichen Körpers sind. Mark und Bein stehen bildlich für die innerste, am tiefsten gehende Empfindung, zu der der Mensch fähig ist. (Duden).



Zurück                          nach oben


18.  mit (knapper) Müh und Not < Vgl. F.15,18 >

gerade noch; mit großen Schwierigkeiten (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/672817/): < Sehr anspruchsvolle Buchbesprechung von bislang unveröffentlichten Texten Monika Manns, die unter dem Titel "Das fahrende Haus" veröffentlicht wurden. Der Text der Rezension enthält weitere, kursiv markierte Phraseme.-> 21.09.2007. Bislang unveröffentlichte Schriften von Monika Mann von Florian Felix Weyh. Von den sechs Kindern Thomas Manns stand Monika Mann stets im Schatten ihrer Geschwister ... des übermächtigen Vaters sowieso, in dessen Dunstkreis niemandem die Selbstentfaltung erlaubt gewesen wäre. Dennoch gewinnt man aus den jetzt edierten, teilweise unveröffentlichten Schriften Monikas den Eindruck, hier hätte womöglich der Meister seine Meisterin finden können. "Ließ meiner Erbitterung über ihre Existenz die Zügel schießen", schreibt der Vater, entnervt von seiner traumatisierten Tochter, die eben mit knapper Müh und Not ein Schiffsunglück überlebte, und schließt seine Tagebuchnotiz mit den Worten: "Drang auf ihre Entfernung." Jahrzehnte später legt der Herausgeber der Tagebücher jenen hartherzigen Eintrag der Tochter vor: Ob eine Veröffentlichung sie sehr verletzten würde? "Mir völlig wurscht", antwortet die Tochter postwendend, ja schlägt die nachträgliche Verschärfung des Verdikts vor: "Liquidierung. Noch schöner!" Von den sechs Kindern Thomas Manns stand Monika Mann stets im Schatten ihrer Geschwister ... des übermächtigen Vaters sowieso, in dessen Dunstkreis niemandem die Selbstentfaltung erlaubt gewesen wäre. Dennoch gewinnt man aus den jetzt edierten, teilweise unveröffentlichten Schriften Monikas den Eindruck, hier hätte womöglich der Meister seine Meisterin finden können, weswegen zeitlebens Harmonie zwischen Vater und Tochter ausgeschlossen bleiben musste. In ihrer labilen Verschrobenheit - "Ich bin sonderbar", schreibt sie über sich selbst -, war Monika Mann dem egozentrischen Großdichter vielleicht als einziges Familienmitglied gewachsen. Das freilich ließ sie der Clan bitter entgelten, allen voran die ältere Schwester Erika, die mit schweren Repressionen versuchte, die unkontrollierbare kleine Schwester zum Verstummen zu bringen. Zumindest öffentlich: Nichts sollte sie aus ihrer Sicht über den Vater publizieren, da doch Erika dem Interpretationskartell vorstand, und das Bild des "Zauberers" (so der familieninterne Jargon) nicht von fremden Interventionen getrübt werden durfte. Gewiss, Monika Mann ließ sich einschüchtern, verzichtete auf manches publizistische Projekt über das Mann-Universum, doch in ihren Notaten, die wir nun lesen können, beweist sie psychologischen Scharfsinn. "Das Unerfüllte macht dich böse", attestiert sie Erika in einem nie abgesandten Brief und trifft damit exakt die Lebensnot der älteren Schwester. Über ihre Mutter Katja - auch sie kein Rückhalt im Kampf gegen die gesamtfamiliäre Verachtung - schreibt sie ebenso treffend wie sarkastisch: "Pflichterfüllung, Mittelpunkt der sittlichen Wertordnung - sie hätte Immanuel Kant heiraten müssen." Wenn sich Zeitungsredaktionen mit Bitten um Beiträge an Monika Mann wandten, hatten sie natürlich immer die Verwandtschaftsverhältnisse im Blick. Schon aus wirtschaftlichen Gründen wäre eine Lossagung von diesem Dauerthema für Monika unklug gewesen. Dennoch schrieb sie in ihrem Leben weitaus mehr Texte anderer Natur, Feuilletons, Aphorismen, Kritiken, manchmal ein Gedicht, hin und wieder ein novellistischer Versuch. "Eine zusammenfassende Beurteilung fällt schwer", vermerkt die Herausgeberin Karin Andert im Nachwort des akribisch edierten und kommentierten Taschenbuchs, aber vielleicht muss man es gar nicht zusammenfassend beurteilen, sondern darf sich dem Steinbruch mit fragmentiertem Blick nähern: Wer Literatur auch als Suchvorgang begreift, bei dem man Edelsteine aus einem Berg von Kieseln klaubt, der kann sich über das "Fahrende Haus" von Monika Mann freuen. Immer wieder gelingen ihr sprachlich-bildliche Überraschungsmomente, aphoristische Verdichtungen von hoher Kunstfertigkeit, und im Umfeld ihrer Lebensthemen - der Musik und der biographisch bedingten Rastlosigkeit - hinterließ sie eindrückliche Texte. Für sie persönlich endete das "Unwohnen", wie sie es in einem wunderbaren Feuilleton beschreibt, erst Mitte vierzig, als sie sich auf Capri niederließ und die Bindung zu einem Nichtintellektuellen einging, einem heimischen Fischer. Dreißig Jahre währte dieses abgeschiedene Glück, das ganz unerwartet kam, hatte sie doch kurz zuvor noch flehende Briefe an einen Münchner Kurzzeitbekannten geschrieben, er möge sie in seine Nähe holen, sie brauche einen Fixpunkt. Die Antwort jenes Umworbenen ist nicht erhalten, wohl aber der ergreifende Liebes-, nein Begehrensbrief Monika Manns. Er schließt mit einem hellsichtigen, beinahe selbstanalytischen Postskriptum: "Und ich sage noch - ich will nichts von Ihnen, ich will etwas, das mit Ihnen im Zusammenhang steht." Darum - das hat Mann'sche Familie stets verkannt - ging es Monika in Wirklichkeit: nicht um den Vater, nicht die Mutter und die Geschwister als solche, sondern um etwas, das mit ihnen im Zusammenhang stand: Monikas eigene, schwankende Identität. Spät tauchte das Schreiben als rettender Anker am Horizont auf, doch dann erwies sich die vermeintlich graue Maus der Literatendynastie als durchaus ambitioniert: "Mein Ehrgeiz ist der natürliche Drang mich auszuwerten", bekannte die Sechzigjährige selbstbewusst. Ein Glück für uns, dass sie sich diesen Ehrgeiz nicht ausreden ließ. Monika Mann: "Das fahrende Haus". Herausgegeben von Karin Andert. Rowohlt, 364 Seiten, 9,90 Euro.-

(
http://skodateam.de/team.htm): <Entstehungsgeschichte eiunes Skoda-Clubs.>. Wie alles begann: Im Jahre 1990 kaufte sich Marco sein erstes Auto. Ein 105S für DM 50,- ! Mit knapper Müh und Not schaffte es der Wagen über den TÜV und diente uns seitdem als Bastel- und Experimentierobjekt. Immerhin lebte das Auto noch bis 1994 ! Den TÜV hat das Auto nie wieder gesehen und schliesslich hatte der Rost sein Werk soweit vollendet, das nur noch die Presse blieb. Im Jahre 1990 legte sich Mathias ebenfalls seinen ersten Skoda zu. Ein 120LS. Aber da nicht nur die Fahrerlaubnis neu war, sondern auch das Wissen über Aquaplaning fehlte, musste der LS ein halbes Jahr später den Weg allen Bleches gehen........... Besonders schlimm: Der LS war in einem Top Zustand! Irgendwann im Dezember 1990 war es, wir saßen alle in unserer Stammkneipe, da wurde die Idee geboren, unsere aufflammende Leidenschaft für die Marke Skoda, in Form eines Clubs nach außen kund zu tun. Also suchten wir uns geeignete Werkstatträume und richteten unseren Club entsprechend ein. Im Laufe der Jahre wuchs unser Ersatzteillager immer mehr an, die Autos wechselten (zeitweise hatten wir 9 Fahrzeuge in der Werkstatt stehen!) und wir gewannen an Erfahrung. Heute sind wir ein loser Haufen, ohne Vereinsmeierei, Beiträge oder ähnliche Schranken. Wer bei uns mitmachen möchte kann das ohne Auflagen tun. Unsere Werkstatt steht jedem offen. Auch Nicht- Skodas! Und wir versuchen immer zu helfen, wo wir können, ohne die Geschäftemacherei die bei anderen Marken z.T. krasse Ausmaße angenommen hat!



Zurück                          nach oben


19. (etwas ist) null und nichtig
                       
(rechtlich) ungültig (Duden - Redewendungen, ³2008) < Das Phrasem findet vor allem bei juristischen Texten Verwendung>.


(
www.herrschendemeinung.de/index.php?/archives/351-BVerfG-Online-Durchsuchung-ist-null-und-nichtig!.html): < Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken.> Mittwoch, 27. Februar 2008. BVerfG: Online-Durchsuchung ist null und nichtig! Die Verfassungsbeschwerde gegen die Online-Durchsuchungs-Ermächtigung im nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzgesetz hatte vollen Erfolg. Wie das Bundesverfassungsgericht heute entschied, verletzt die Regelung des § 5 VSG NRW das allgemeine Persönlichkeitsrecht in seiner besonderen Ausprägung als Grundrecht auf Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme. Erwähnenswert ist die selbstkritische Einstellung des BverfG: Die Gewährleistungen der Art. 10 GG (Telekommunikationsgeheimnis) und Art. 13 GG (Unverletzlichkeit der Wohnung) wie auch die bisher in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts entwickelten Ausprägungen des allgemeinen Persönlichkeitsrechts tragen dem durch die Entwicklung der Informationstechnik entstandenen Schutzbedürfnis nicht hinreichend Rechnung.-

(
www.ra-karlbrenner.de/ehevertraege_null_und_nichtig.htm):< Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken. Der Artikel enthält zahlreiche juristische Fachtermini.> Eheverträge null und nichtig. OLG München: Ehevertrag bei unangemessener Benachteiligung nichtig – BGB – Buch. Eheverträge können bei einer unangemessenen Benachteiligung eines Partners nichtig sein. Das Urteil vom 01.10.2002 (Az.: 4 UF 7/02; veröffentlicht in NJW 2003, 69, ist noch nicht rechtskräftig, der Fall wird beim Bundesgerichtshof unter dem Az.: XII ZR 265/02 geführt. Ehevertrag angefochten. Eine Mutter von zwei Kindern hatte ihren Ehevertrag bei der Scheidung angefochten. Das Paar hatte 1988 notariell vereinbart, gegenseitig auf Zugewinn – und Versorgungsausgleich sowie auf nachehelichen Unterhalt zu verzichten – ausgenommen war nur die Zeit der Kinderbetreuung. Bei einem Scheitern der Ehe sollte die Frau laut Vertrag eine Abfindung und eine Kapitallebensversicherung erhalten. Diese seien aber relativ gering gewesen, argumentierte das Gericht. (...) Die Vereinbarungen widersprächen einer «gleichberechtigten Lebenspartnerschaft», urteilten die Richter. Die Frau dürfe vom gemeinsam Erwirtschafteten nicht ausgeschlossen werden und müsse auch nach der Scheidung ihren Lebensstandard beibehalten können. Andernfalls hätte der außerordentlich gut verdienende und vermögende Mann alleine von seinem Verdienst profitiert, die Ehefrau wäre unter Umständen auf Sozialhilfe angewiesen gewesen und hätte damit die Sozialkassen belastet. Die Richter sahen es zudem als erwiesen an, dass der Mann bei Vertragsschluss «seine dominante Lage» ausgenutzt habe. Grundrechtlicher Schutz von Ehe und Familie. Bei seinem Urteil bezog sich das OLG München auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zur Inhaltskontrolle von Eheverträgen. Mit Urteil vom 06.02.2001 (1 BvR 12/92; in ) hatte das BVerfG entschieden, dass der Staat der Freiheit der Ehegatten, mit Hilfe von Verträgen die ehelichen Beziehungen und wechselseitigen Rechte und Pflichten zu gestalten, dort Grenzen setzen dürfe, «wo der Vertrag nicht Ausdruck und Ergebnis gleichberechtigter Lebenspartnerschaft ist, sondern eine auf ungleichen Verhandlungspositionen basierende einseitige Dominanz eines Ehepartners widerspiegelt». Es sei Aufgabe der Gerichte, «in solchen Fällen gestörter Vertragsparität über die zivilrechtlichen Generalklauseln zur Wahrung beeinträchtigter Grundrechtspositionen eines Ehevertragspartners den Inhalt des Vertrags einer Kontrolle zu unterziehen und gegebenenfalls zu korrigieren»-

(
www.verfassungen.de/at/unabhaengigkeit45.htm): <Der Anschluss Österreichs des Jahres 1938 wird in dieser historisch bedeutsamen Proklamation vom 27. April 1945 für "null und nichtig" erklärt.>. Proklamation über die Selbständigkeit Österreichs vom 27. April 1945 (St.G.Bl. 1/1945). Angesichts der Tatsache, daß der Anschluß des Jahres 1938 nicht, wie dies zwischen zwei souveränen Staaten selbstverständlich ist, zur Wahrung aller Interessen durch Verhandlungen von Staat zu Staat vereinbart und durch Staatsverträge abgeschlossen, sondern durch militärische Bedrohung von außen und den hochverräterischen Terror einer nazifaschistischen Minderheit eingeleitet, einer wehrlosen Staatsleitung abgelistet und abgepreßt, endlich durch militärische kriegsmäßige Besetzung des Landes dem hilflos gewordenen Volke Österreichs aufgezwungen worden ist, angesichts der weiteren Tatsachen, daß die so vollzogene Annexion des Landes sofort mißbraucht worden ist, alle zentralen staatlichen Einrichtungen der ehemaligen Bundesrepublik Österreich, seine Ministerien und sonstigen Regierungseinrichtungen zu beseitigen und deren Bestände nach Berlin wegzuführen, so den historisch gewordenen einheitlichen Bestand Österreichs aufzulösen und vollkommen zu zerstören, Österreichs Hauptstadt Wien, die vielhundertjährige glorreiche Residenzstadt, zu einer Provinzstadt zu degradieren, die Bundesländer aller ihrer geschichtlichen Selbstregierungsrechte zu berauben und zu willenlosen Verwaltungssprengeln unberufener und dem Volke unverantwortlicher Statthalter zu machen, und darüber hinaus angesichts der Tatsachen, daß diese politische Annexion Österreichs zur wirtschaftlichen und kulturellen Beraubung Wiens und der österreichischen Bundesländer ausgenützt und mißbraucht worden ist, die Österreichische Nationalbank aufzuheben und ihren Goldschatz nach Berlin zu entführen, alle großen Unternehmungen Österreichs reichsdeutschen Firmen einzuverleiben und so das österreichische Volk aller selbständigen Verfügung über die natürlichen Quellen seines Wohlstandes zu berauben; daß dieser Mißbrauch endlich dem österreichischen Volke auch seine geistigen und kulturellen Hilfsquellen verkümmert hat, indem er die unermeßlichen Kunst- und Kulturschätze des Landes, welche selbst der harte Friede von Saint-Germain durch ein 20jähriges Verbot vor jeder Veräußerung geschützt hat, der Verschleppung außer Landes preisgegeben hat, und endlich angesichts der Tatsache, daß die nationalsozialistische Reichsregierung Adolf Hitlers kraft dieser völligen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Annexion des Landes das macht- und willenlos gemachte Volk Österreichs in einen sinn- und aussichtslosen Eroberungskrieg geführt hat, den kein Österreicher jemals gewollt hat, jemals vorauszusehen oder gutzuheißen instand gesetzt war, zur Bekriegung von Völkern, gegen die kein wahrer Österreicher jemals Gefühle der Feindschaft oder des Hasses gehegt hat, in einen Eroberungskrieg, der von den Eisfeldern des hohen Nordens bis zu den Sandwüsten Afrikas, von der stürmischen Küste des Atlantiks bis zu den Felsen des Kaukasus viele Hunderttausende der Söhne unseres Landes, beinahe die ganze Jugend- und Manneskraft unseres Volkes, bedenkenlos hingeopfert hat, um zum Schlusse noch unsere heimatlichen Berge als letzte Zuflucht gescheiterter Katastrophenpolitiker zu benützen und kriegerischer Zerstörung und Verwüstung preiszugeben, angesichts dieser Tatsachen und im Hinblick darauf, daß durch die drei Weltmächte in wiederholten feierlichen Deklarationen insbesondere in der Deklaration der Krimkonferenz und in der Konferenz der Außenminister Hull, Eden und Molotow zu Moskau Oktober 1943 festgelegt worden ist: "Die Regierungen Großbritanniens, der Sowjetunion und der Vereinigten Staaten von Amerika kamen überein, daß Österreich, das erste freie Land, das der Hitlerschen Aggression zum Opfer gefallen ist, von der deutschen Herrschaft befreit werden muß. Sie betrachten den Anschluß, der Österreich am 15. März 1938 von Deutschland aufgezwungen worden ist, als null und nichtig. Sie geben ihrem Wunsche Ausdruck, ein freies und wiederhergestelltes Österreich zu sehen und dadurch dem österreichischen Volke selbst, ebenso wie anderen benachbarten Staaten, vor denen ähnliche Probleme stehen werden, die Möglichkeit zu geben, diejenige politische und wirtschaftliche Sicherheit zu finden, die die einzige Grundlage eines dauerhaften Friedens ist." Angesichts der angeführten Tatsachen und im Hinblick auf die feierlichen Erklärungen der drei Weltmächte, denen sich inzwischen beinahe alle Regierungen des Abendlandes angeschlossen haben, erlassen die unterzeichneten Vertreter aller antifaschistischen Parteien Österreichs ausnahmslos die nachstehende Unabhängigkeitserklärung. Unabhängigkeitserklärung. Artikel I. Die demokratische Republik Österreich ist wiederhergestellt und im Geiste der Verfassung von 1920 einzurichten. Artikel II. Der im Jahre 1938 dem österreichischen Volke aufgezwungene Anschluß ist null und nichtig. Artikel III. Zur Durchführung dieser Erklärung wird unter Teilnahme aller antifaschistischen Parteirichtungen eine Provisorische Staatsregierung eingesetzt und vorbehaltlich der Rechte der besetzenden Mächte mit der vollen Gesetzgebungs- und Vollzugsgewalt betraut. Artikel IV. Vom Tage der Kundmachung dieser Unabhängigkeitserklärung sind alle von Österreichern dem Deutschen Reiche und seiner Führung geleisteten militärischen, dienstlichen oder persönlichen Gelöbnisse nichtig und unverbindlich. kundgemacht am 1. Mai 1945. Artikel V. Von diesem Tage an stehen alle Österreicher wieder im staatsbürgerlichen Pflicht- und Treueverhältnis zur Republik Österreich. In pflichtgemäßer Erwägung des Nachsatzes der erwähnten Moskauer Konferenz, der lautet: "Jedoch wird Österreich darauf aufmerksam gemacht, daß es für die Beteiligung am Kriege auf seiten Hitlerdeutschlands Verantwortung trägt, der es nicht entgehen kann, und daß bei der endgültigen Regelung unvermeidlich sein eigener Beitrag zu seiner Befreiung berücksichtigt werden wird.", wird die einzusetzende Staatsregierung ohne Verzug die Maßregeln ergreifen, um jeden ihr möglichen Beitrag zu seiner Befreiung zu leisten, sieht sich jedoch genötigt, festzustellen, daß dieser Beitrag angesichts der Entkräftung unseres Volkes und Entgüterung unseres Landes zu ihrem Bedauern nur bescheiden sein kann. Wien, den 27. April 1945. Urkund dessen die eigenhändigen Unterschriften der Vorstände der politischen Parteien Österreichs: Für den Vorstand der österreichischen Sozialdemokratie, nunmehr Sozialistische Partei Österreichs (Sozialdemokraten und Revolutionäre Sozialisten): Dr. Karl Renner m. p. ; Dr. Adolf Schärf m. p. ; Für den Vorstand der Christlichsozialen Volkspartei bzw. nunmehr Österreichische Volkspartei: Leopold Kunschak m. p.; Für die Kommunistische Partei Österreichs: Johann Koplenig m. p.



Zurück                          nach oben


20. das ist des Pudels Kern

das ist die eigentliche Ursache; das steckt dahinter; der bislang verdeckte Hintergedanke bei einer Angelegenheit; der wichtigste Punkt einer Sache, den man aber meist erst später erkennt (Duden - Redewendungen, ³2008); der wahre / eigentliche Sachverhalt; des Rätsels Lösung (Udem). < In den aktuellen Textbelegen wird der etymologisch bedingte 'bislang verdeckte Hintergedanke'häufig nicht mehr ausgedrückt, betont wird vielmehr der 'wesentliche Sachverhalt' einer Sache. Siehe hierzu die Belege bei http://www.redensarten-index.de >


(
www.rafa.at/46berat2.htm): < Die fachsprachlichen Termini der Psychologie, nämlich Problemkern und Problemmantel, werden hier sprachlich gekonnt mit dem Phrasem verbunden. In dem Beitrag finden sich weitere, kursiv markierte Phraseme. > Beratungspsychologie. Problemkern und Problemmantel. Es gibt einen Problemkern und einen Problemmantel. Ein Problemkern ist des Pudels Kern, der eigentliche Grund, z.B. Ängste, Selbstunsicherheiten. Damit wird der Patient nicht fertig (es ist all das, was sich lt. Adler bis zum 4. Lebensjahr entwickelt). Der Patient weiß das, er kennt seine sozialen Inkompetenzen. Der Problemmantel ist irgendein Pseudo-Problem, das der Patient um seinen Problemkern legt, um diesem aus dem Weg zu gehen. Der Problemmantel deckt das Problem vor dem Patient zu, es ist keine Show nach außen. Alle Abwehrstrategien sind im Problemmantel drin, um vor dem Spiegel die eigentlichen Probleme nicht zu sehen. Der Patient kommt zum Therapeuten und sagt, er hat ein Problem. Der Therapeut kann sich dann nur eines ganz sicher sein: Dieses Problem ist nicht das eigentliche Problem! Es ist nur etwas aus dem Problemmantel (und zwar immer!). Seit seinem 4. Lebensjahr hat der Patient jedoch dieses Kernproblem verdrängt. Der Therapeut hat nun die Frechheit zu fordern, dass der Patient seinen Problemkern anschaut, den er 30 Jahre lang verdrängt hat! Dazu muss man ihm natürlich Zeit lassen! Wenn er dann an seinen Kern kommt, schluckt der Patient schon. Dass der Patient sich da etwas herum drückt, das steht ihm schon zu! Der Problemkern hat immer was mit dem Ich zu tun und immer was mit einer Minderwertigkeit. Der Patient muss seinen Mantel selber aufmachen. Er traut sich, sich selbst anzuschaun - das ist die Leistung! Er muss das selber schaffen, das ist seine eigenen Hammerleistung! Die dürfen wir ihm auf keinen Fall nehmen! Daher dürfen wir ihn nur ein wenig in die Richtung stoßen. Nur nie den Problemkern erwähnen, bevor ihn der Patient erwähnt hat! Der Patient ersetzt seinen Kern (z.B. seinen Vater) durch seinen Mantel und ein Codewort (z.B. Geld). Der Patient kommt und sagt, er kann mit Geld nicht umgehen und hat immer nie Geld. Das ist das Problem-Codewort. Der Therapeut sülzt außen rum. Er darf zwar sagen: "Glauben Sie, dass der Geldmangel erblich ist?" um die Richtung auf die Vorfahren oder Familie zu bringen, aber nur niemals "Vater" sagen (das Kernwort). Ein Patient mit einem großen Problemkern und einem großen Problemmantel ist ein Patient, der viele Probleme und eine große Abwehr hat. Wir bringen dem Patienten anhand eines Problems bei, wie man sich Probleme anschaut und die anderen Probleme kann er dann nach dem erlernten Problemlösungs-Schema selber lösen. Ein Patient hat einen kleinen Problemkern und einen kleine Problemmantel. Das ist ok. Er braucht nur einen kleinen Schubs. Ein Patient mit großem Mantel und kleinem Kern hat viel sekundären Krankheitsgewinn. Er bringt hier eine Riesenshow, ist vielleicht ein Hypochonder, hat geringen Willen, geringen Leidensdruck. Bei so einem bricht man die Therapie am besten ab und sagt: "Wir machen jetzt mal in der Therapie eine Pause". Der meldet sich nach einer Weile bestimmt sowieso nicht mehr und der Therapeut hat ihn los. Solche Patienten laugen einen nämlich nur aus.-

(
www.imc-leipzig.de/service.html): <Der Beitrag enthält Empfehlungen, wie man mit den Kunden eines Einkaufzentrums ins Gespräch kommen sollte. Ein Hintergedanke könnte hier darin liegen, dass der Kunde zum Kaufen animiert werden soll.> Schön, dass Sie 'mal hereinschauen! Ich begrüße Sie auf der Internetpräsenz der IMC GmbH Leipzig. Neben Informationen über unsere Firma, unsere Philosophie und unsere Tätigkeitsfelder werden Sie hier auch Informationen über von uns betreute Objekte, unsere Partner und Links zu deren Webseiten finden. Ihr Mike Fross, Geschäftsführer. (...). Der Weg zum Büro des Centermanagements sollte stets gut ausgeschildert sein, damit ihn Besucher leicht finden können. Eine andere Möglichkeit ist es, Mitarbeiter des Managements mitten in das Center zu setzen (z. B. in einen Glaskasten) und mit einer Infotheke zu verbinden. Dort arbeitendes Personal könnte sowohl Verwaltungsaufgaben erledigen (in Nebenzeiten), wie auch Kunden betreuen (in Hauptzeiten), wodurch Leerlauf vermieden werden könnte. Das ist des Pudels Kern: Mit dem Kunden ins Gespräch kommen, ihn in ein Gespräch zu verwickeln, und wenn es nur die beiläufige Frage ist, was ihm heute im Center am besten gefallen hat (niemals fragen, was ihm nicht gefallen hat - das wird der Kunde von selbst erzählen, wenn es ihn wirklich belastet hat). Positive Gespräche mit freundlichen Menschen heben die Stimmung und die Kauflaune. (...). Viele, besonders ältere Menschen, sind für ein freundliches Wort immer empfänglich, ja suchen das Gespräch, um ihre Einsamkeit zu überwinden. Untersuchungen in den USA haben ergeben, dass immer mehr Menschen in Shopping Malls gehen, um ihrer Vereinsamung zu entgehen. Warum sollte es nicht Aufgabe des Centermanagements sein, sie zu beraten und gezielt an das kompetente Verkaufspersonal der einzelnen Geschäfte weiter zu vermitteln?-

(
www.taz.de/dx/2004/02/06/a0196.1/text): < Man kann heutzutage offensichtlich den Bürgern nicht die volle Wahrheit zumuten, sondern man muss sie kaschieren oder - mit den Worten des Autors ausgedrückt - gelangt man zu der "heimlich-unheimlichen Überzeugung, dass Demokratie in schwierigen Zeiten nicht ohne ein gewisses Maß an Lüge, Täuschung und Irreführung der Öffentlichkeit auskommen kann". Der Beitrag enthält viele, kursiv gekennzeichnete Phraseme gehobener journalistischer Sprache.>

06.02.2004. Das Versagen der Eliten. Derzeit scheinen viele Politiker zu denken: Die Wahrheit ist den Bürgern nicht zumutbar. Statt die sozialen und ökonomischen Probleme anzupacken, führen sie Machtspiele auf. Der Krieg gegen den Irak hatte bekanntlich einen Grund: Massenvernichtungswaffen. Einen Grund hatte auch die Entlassung des Vorstandes der Bundesagentur für Arbeit: Beraterverträge. Einen besonders überzeugenden Grund hatte schließlich die Legalisierung der sowjetischen Enteignungen nach 1945 durch den Einigungsvertrag: Es hätte sonst keine Vereinigung gegeben. Natürlich: alles verschiedene Dinge, nicht zu vergleichen. Wo, bitte, steckt das Gemeinsame hinter dem Krieg im Irak, der Intrige in Nürnberg und der Legalisierung der sowjetischen Bodenreform? Hinter ihnen zeigt sich, wie in einem Palimpsest, immer das gleiche Muster, ein verborgener Text, den man in drei Sätzen resümieren kann: In der Politik darf man den Leuten nicht die Wahrheit sagen. Der Zweck heiligt die Mittel. Alles ist erlaubt, was Vorteile bringt: Geld, Macht oder das erhabene Gefühl, das Gute getan oder die Achse des Bösen besiegt zu haben. So werden Lüge und Täuschung zu normalen Mitteln der Politik. Wenn sie eines Tages offenbar werden, ist die Karawane längst weitergezogen. Die Massenvernichtungswaffen im Irak hat es nicht gegeben. Ein Bericht wird kommen, wenn die Wahlen vorbei sind. Von den Beraterverträgen bleibt einer übrig, und auch der nur wegen eines Formfehlers. Von sowjetischen Bedingungen für die deutsche Einigung könne man nicht wirklich reden, deutet jetzt sogar Helmut Kohl an. (...). Immer jedoch hat für die Akteure das Risiko bestanden, nicht zum Ziel zu kommen, wenn sie sagen, was sie wissen; wenn sie auf die "königliche" Lüge verzichten, die schon Platon brauchte, um seinen idealen Staat zu begründen. Und gute Zwecke sind es aus Sicht der Akteure ja immer, derentwegen sie zu fragwürdigen Mitteln greifen. So bauen sie täuschende Konstruktionen, überzeugt davon, die Welt, das Volk, der "common man" sind zu dumm, um die Wahrheit zu vertragen. Das nämlich ist des Pudels Kern: die heimlich-unheimliche Überzeugung, dass Demokratie in schwierigen Zeiten nicht ohne ein gewisses Maß an Lüge, Täuschung und Irreführung der Öffentlichkeit auskommen kann. Das ist nicht neu, so haben Skeptiker schon immer ihre Zweifel als Argumente gegen die Demokratie in Stellung gebracht. Doch sollte klar sein, was dies bedeutet. Wer so denkt, handelt mit Vernichtungswaffen besonderer Art. Sie wirken leise und langsam, greifen die Nerven der Regierung und der demokratischen Öffentlichkeit an. Die verheerende Wirkung spürt man erst, wenn es zu spät ist. Sie räumen das Gelände frei für eine mehr oder weniger benevolente, mehr oder weniger aufgeklärte Diktatur, die ja durchaus auch in demokratischen Kostümen daherkommen kann. Eine starke Demokratie hingegen lebt von dem Glauben, von einem idealistischen Vorgriff sozusagen, dass der "common man" ein alles in allem vernünftiges Wesen sei. Dass er guten Gründen zugänglich und im Verein mit verantwortlichen Politikern und einer kritischen Öffentlichkeit in der Lage sei, den langsamen Niedergang von Wohlstand und Wohlfahrt, von öffentlicher Moral und am Ende der Demokratie selbst zu verhüten. Bürger, die mehr sind als Konsumenten, Politiker, die mehr sind als Stimmenfänger und Medien, die nicht alles der Quote und Auflage opfern, das sind im Wesentlichen die Fundamente, mit denen auf Dauer eine Demokratie steht oder fällt. (...). Zum historischen Erbe der Deutschen gehört, dass sie sich das Ende einer Demokratie nur in der Dramaturgie von 1933 vorstellen können. Aber die zweite deutsche Demokratie wird, schlimmstenfalls, nicht mit Fahnen und Fackeln zu Grabe getragen, nicht dramatisch sterben - sie schwindet einfach dahin, an einer inneren Schwäche. Formen und Fassaden bleiben. Doch: Es gibt Gründe zur Hoffnung und Anlass zu Sorge. Die politische Kultur der Deutschen ist vermutlich wirklich eine andere geworden. Das Land ist wohl demokratischer und offener als früher. Am erstaunlichsten ist der Wandel der Militärkultur im Lande, in der Bundeswehr wie in den Köpfen der Menschen: Sie sind ziviler, demokratischer und friedlicher geworden. Auf eine kritische Öffentlichkeit in den - meisten - Medien ist noch immer Verlass. Nicht von extremen Kräften auf der Rechten oder Linken oder einem Volk von demokratisch unsicheren Kantonisten dazwischen droht der Demokratie Gefahr, sondern von politischen Eliten, wenn sie vergessen, was auf dem Spiele steht, und sich stattdessen auf ihre Machtspiele konzentrieren. Elitenversagen, das wäre, im schlimmsten Falle, der gemeinsame Nenner, auf den der Niedergang einer Demokratie damals wie heute gebracht werden könnte. Eine Demokratie kann scheitern, weil die Eliten versagen; weil sie nicht mehr in der Lage sind, die Probleme auch wirklich anzupacken, und sei es aus Rücksicht auf ihre Wähler. Klientelpolitik ist stets konkret und kurzfristig, aber auch der Weg zum Niedergang. Ist ein anderer Weg in rauen Zeiten, unter demokratischen Bedingungen und mit einem verwöhnten Volke überhaupt möglich, eine Politik also, die das Ganze und die Zukunft im Blick hat, die sich erst langfristig, dann aber für alle positiv auswirkt? Die Ränkespiele in Nürnberg waren nicht nur eine Posse, sie sind ein Zeichen an der Wand: Mitten im Zentrum eines Stein gewordenen gesellschaftlichen Großproblems (Arbeitslosigkeit) und angesichts der Gefahr, dass sich der einstige Wettbewerbsvorsprung der Deutschen bald ins Gegenteil verkehrt und das Land wirtschaftlich und sozial zurückfällt, führen die beteiligten Akteure ein Stück auf, wie sie ihre Geländegewinne verteidigen, die einen den schon lange ungeliebten Reformer in die Wüste schicken und die anderen der Regierung eins auswischen und ihren Mann an die Spitze bringen und alle zusammen ihre Pfründen verteidigen - und als Gründe die Beraterverträge vorschieben. Aber wer weiß, vielleicht hat mit der Kabale von Nürnberg bereits das Endspiel des deutschen Korporatismus begonnen. Vielleicht entdeckt der deutsche Kanzler bald, dass er im Jahre 2006 so oder so schon Rekorde eingestellt haben wird: fast so lange im Amt wie Helmut Schmidt, zweimal in Folge die SPD zur stärksten Partei gemacht. Scheitern kann er eigentlich nur noch, wenn er mit eingerollten Fahnen untergeht. Ein Sieg noch in der Niederlage aber könnte es werden, das Land aus der Selbsttäuschung heraus und an die neuen Realitäten herangeführt und so auf etwas dialektische Weise auch wieder Vertrauen in die Politik begründet zu haben. WARNFRIED DETTLING.-

-Die Redensart stammt aus Goethes Faust (I, 1323: »Das also war des Pudels Kern«) und bezieht sich darauf, daß sich Mephistopheles in der Gestalt eines schwarzen Pudels Faust naht. (Duden).



Zurück                          nach oben


21. der springende Punkt (ugs.)

der Kern einer Sache; das Entscheidende, Ausschlaggebende, die Hauptschwierigkeit (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://de.wikipedia.org/wiki/Springender_Punkt):< Zur Etymologie dieses Phrasems.> Der Ausdruck springender Punkt wurde ursprünglich zur Bezeichnung eines in der Physiologie beobachtbaren Phänomens geprägt. Das punctum saliens oder der springende Punkt bezeichnet in der Wissenschaft der Physiologie den pulsierenden Blutpunkt, der sich im Experiment – z. B. am bebrüteten Hühnerei – etwa am vierten Tage nach der begonnenen Bebrütung bemerkbar macht. Aristoteles hat in seiner Tierkunde (Hist. An. VI 3, 561a12f.) zum ersten Mal vom Springen (A. gebraucht das Verb πηδαω, ich hüpfe, springe) eines Blutpunkts (σθιγμη αιματινη) gesprochen. Davon abgeleitet hat sich die Redewendung, wonach es sich beim springenden Punkt um das Herz bzw. den Kern eines Objektes oder einer Fragestellung handelt. William Harvey, der Entdecker des Blutkreislaufs, beschreibt das Phänomen so: »Wenn am vierten Tage eine Untersuchung am Ei vorgenommen wird, ist die Metamorphose schon größer und die Verwandlung schon bewundernswürdiger –, und mit jeder Stunde im Verlaufe des Tages augenscheinlicher. In diesem Zeitraum findet der Übergang vom pflanzlichen Leben zum tierischen Leben im Ei statt. Jetzt nämlich zeigt sich ein dünner, rötlicher Rand in der Eiflüssigkeit und, beinahe in seinem Zentrum, zuckt ein springender, blutfarbener Punkt, so klein, dass er im Moment seiner Diastole wie ein kleiner Feuerfunken hervorleuchtet, und er dann, in seiner Systole, dem Blick wieder ganz entschwindet. Als eine solches kaum sichtbares (Kommen und Verschwinden) zeigt sich der Anfang des tierischen Lebens, der von der plastischen Kraft der Natur initiiert wird!« (»Quarto itaque die si inspexeris, occurret jam major metamorphosis, & permutatio admirabilor; quae singulis fere illius diei horis manifestior fit; quo tempore in ovo, de vita plantae, ad animalis vitam fit transitus. Jam enim colliquamenti limbus linea exili sanguinea purpurascens rutilat: ejusque in centro fere, punctum sanguineum saliens emicat: exiguum adeo, ut in sua diastole, ceu minima ignis scintillula, effulgeat; & mox, in systole, visum prorsus effugiat, & disparear. Tantillum nempe est vitae animalis exordium, quod tam inconspicuis initiis molitur plastica vis Naturae!«) In: Gulielmi Harvei,Opera II, Exercitationes de Generatione Animalium, Leyden 1737, S. 66.-

(
http://kommentare.zeit.de/commentsection/url/online/2008/35/maenner-frauen-verdienste?page=1): <Bloggerkommentar> Frauen verdienen 24 Prozent weniger. Im Jahr 2006 verdienten Frauen in Deutschland durchschnittlich pro Stunde 14,05 Euro brutto. Männer bekamen 4,33 Euro mehr, meldet das Statistische Bundesamt. http://www.zeit.de/online/2008/35/maenner-frauen-verdienste . - (Kommentar): Viele Männer wollen eine Frau ihres Bildungsniveaus - aber einen Mann, der darauf Wert legt, daß die Angebetete  "beruflich auf Augenhöhe" ist, zeigen Sie mir bitte. Sehen Sie, das ist vermutlich der springende Punkt. In der Regel werden Frauen heute nicht mehr, wie im 19. Jahrhundert, dazu ausgebildet, perfekte Conversation mit ihren gebildeten Maennern betreiben zu koennen. Heute ist die gute Ausbildung eines Maedchens dazu gedacht, dass sie tatsaechlich selbst einmal (!) einen Beruf mit einem gewissen Ausbildungsniveau ergreifen soll. Wuenscht sich ein Mann also eine Partnerin mit in etwa vergleichbarem Bildungsniveau (!), dann wird er sie in der Regel auch im aehnlichen Arbeitsmilieu finden.-

(
http://internet.magnus.de/recht/artikel/die-neuen-maschen-der-abmahnanwaelte.html): <Das Phrasem wird im Text an zentraler Stelle verwendet: Das Entscheidende bei all diesen Abmahnungen ist, dass die Abmahnanwälte schon auf ihre Kosten kommen, selbst wenn nur ein kleiner Prozentsatz der Abgemahnten zahlt. Ob dieser hier sehr anschaulich geschilderte "juristische Dreiklang Abmahnung, Unterlassungserklärung und Anwaltgebühren" im ursprünglichen Sinne des Gesetzgebers lag, darf bezweifelt werden. Es wäre wünschenswert, wenn die Bundesregierung generell die Gebühren für Abmahnungen begrenzen würde, damit solchen Juristen "das Handwerk gelegt werden könnte" (E.17,4 ). - Siehe hierzu auch allgemein unter  http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnter_Freiherr_von_Gravenreuth. - Der Text enthält weitere, kursiv markierte Phraseme. > - Die neuen Maschen der Abmahnanwälte. Abmahnung für Sie! 16.04.2007, 00:00 Uhr Wolf Hosbach. Die Bundesregierung begrenzt die Anwaltsgebühren bei Abmahnungen auf 50 Euro. Doch nicht alle fallen unter die neue Regel. Ein Anwalt wird mit einer Lappalienabmahnung zwar nicht reich, aber die Masse macht’s. Kombiniert mit einem zeitoptimierten Standardverfahren läppert sich schon was zusammen. Beispielsweise Abmahnung per Online-Service für Parksünder: Ein fremdes Auto parkt die Einfahrt zu, Online-Formular ausgefüllt, Bild mit Kennzeichen hoch geladen, auf Absenden geklickt und schon mahnt es sich ab, aalglatt und wie geschmiert. "In zwei Minuten", heißt es auf der Webseite des unseriösen Dienstes einer Münchner Kanzlei. In einem als "Rechtsinfo" getarnten Werbetext wird der Interessent aufgefordert: "Je schneller man aber reagiert, desto geringer ist das Risiko – also nicht zu lange warten." Und: "der Falschparker ... bekommt also auch noch einen finanziellen Denkzettel" ( E.38,1 ), wegen der Anwaltsgebühr. Vom herkömmlichen Polizeianrufen und Abschleppenlassen raten die Auto-Abmahner hingegen ab. Bislang gab es Abmahnungen gegen Privatleute in erster Linie im Internet. Doch die Bundesregierung begrenzt das derzeit, so dass Abmahnanwälte sich offensichtlich neue Betätigungsfelder suchen. Ob eine derartige Abmahnung durchsetzbar ist, stellt sich als umstritten dar. Die Deutsche Anwalt-Hotline meint: "Dass ein solcher Online-Abmahndienst einem Anwalt jedoch sehr viel Geld einbringt, ist allerdings zu bezweifeln. Denn wenn die Leute nicht zahlen, setzt eine komplizierte und sehr aufwändige Gerichtsprozedur ein, die in keinem Verhältnis zum Streitwert stehen dürfte. Andersherum ausgedrückt: Wer auf die Abmahnung einfach nicht reagiert, kommt möglicherweise davon." Auch der Essener Rechtsanwalt Jörg Küpperfahrenberg ergänzt: "Ob diese Geschäftsidee rechtlich so haltbar ist, ist zumindest fragwürdig. Die Frage ist z.B., ob bei Auswärtigen oder bei fahrlässiger Besitzstörung eine Wiederholungsgefahr besteht. Und das ist Voraussetzung für eine Abmahnung mit zukünftiger Unterlassungserklärung." Doch es reicht ja, wenn ein kleiner Prozentsatz bezahlt. Und das ist einfach der springende Punkt. Meist scheuen die Betroffenen einen Streit, weil sie eine Auseinandersetzung fürchten. Besonders lukrativ im Web . Man glaubt es kaum, aber in Deutschland kann jeder jeden für fast alles abmahnen. Mit Anwalt, so dass es richtig teuer wird: 400, 600 oder über 1000 Euro ist durchaus normal. Sei es, dass die Äste des Nachbarn über den eigenen Garten ragen, sei es, dass der Sohn zu laut Musik hört, oder sei es eben, dass das Auto die Einfahrt zuparkt. Der juristische Dreiklang Abmahnung, Unterlassungserklärung und Anwaltgebühren donnert auf den Abgemahnten nieder wie Feuer und Schwefel über Sodom und Gomorrha. Die Rache ist mein, sprach der Abmahner. Im Internet geht es am einfachsten, weil sich Rechtsverstöße leichter finden lassen: Google hilft, oft geht es um Urheberrechtsdelikte. Da lässt schon mal ein Hobby-Fotograf, der biedere Fotos von biederen Mahlzeiten ins Web gestellt hat, Datendiebe abmahnen – soweit korrekt. Als Honorar fordert er 500 Euro, wovon jeder Fotograf nur träumen kann. Betroffene vermuten, es seien bis zu tausend Abmahnungen offen. Ein unrealistisch hoher Streitwert erhöht das Gerichtsrisiko des Abgemahnten und das Anwaltshonorar. "Man muss schon sagen, dass Abmahnungen in der Regel sehr teuer sind. Das ist für den Anwalt natürlich ein lohnendes Geschäft.", so Küpperfahrenberg, "aber als Anwalt muss man den Betroffenen raten, wenn sie etwas falsch gemacht haben, zahlt lieber, sonst wird die ganze Sache noch teurer." Bei Abmahnungen im Internet kommt noch hinzu, dass der Abmahner den Gerichtsort frei wählen kann. Weigert sich der Betroffene in Oberammergau zu zahlen, so droht ihm eine Klage in Cuxhaven. All das soll seinen Kampfesmut drücken und seine Zahlungswilligkeit erpressen. Dass hier eine lukrative Geldmaschinerie am Werke ist, vermutet auch das JuraWiki selbstkritisch der eigenen Zunft gegenüber: "Denn geht man reihenweise gerade auf die schwächsten Gegner vor, und gegen viel schwerwiegendere Verletzungen nicht, scheint die Verteidigung der eigenen Rechtsposition in der Tat nicht das Hauptanliegen zu sein." (www.jurawiki.de/AbMahnung).



Zurück                          nach oben


22. schlecht und recht; mehr schlecht als recht

so gut es eben geht; gerade noch; mit große Mühe; nicht besonders gut (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http:dic.academic.ru/dic.nsf/ger_enc/96978/mehr): < Zur Etymologie des Phrasems.> Schlecht und recht; mehr schlecht als recht. Die Fügungen sind im Sinne von »so gut es geht; (aufgrund der gegebenen Voraussetzungen) nicht besonders gut« gebräuchlich: Seine Großmutter lebt mehr schlecht als recht von ihrer knappen Rente. Er hat sich schlecht und recht durchs Leben geschlagen. Sie spielt mehr schlecht als recht Klavier. Das Wort »schlecht« hatte früher noch die Bedeutung von »schlicht, glatt, richtig«. Die Paarformeln stellten also ursprünglich eine Verstärkung dar. Im heutigen Sprachgebrauch dominiert die gegenwärtige Bedeutung von »schlecht« so sehr, dass der Sinn fast ins Gegenteil verkehrt ist.-

(
http://de.wikipedia.org/wiki/Recht_und_schlecht): < Zur Etymologie des Phrasems.> Recht und schlecht (vielfach auch in der Reihenfolge umgekehrt schlecht und recht) ist eine Redensart und bedeutet so viel wie so gut es eben geht oder mit großer Mühe und gerade noch so. Etymologie Das Wort "schlecht" bedeutete ursprünglich "einfach, schlicht, glatt". So war es also eine reimgerechte Verstärkungsform, wenn man von recht und schlecht im Sinne von richtig und recht sprach. In diesem Sinne kam die Wendung beispielsweise in Martin Luthers Bibelübersetzung von 1534 in Hiob 1,1 vor: "Es war ein man im lande Uz/der hies Hiob/der selb war schlecht und recht/Gottfürchtig/und meidet das böse." Erst im 17. Jahrhundert wurde dem Wort die heutige Bedeutung zugeordnet, doch änderte sich die Redensart nicht. Die Redensart erfuhr somit nahezu eine Bedeutungsumkehr, da nach heutigem Gebrauch die Dominanz des negativen schlecht vorherrscht. Oft wird deswegen auch bei Gebrauch dieser Wendung die Formulierung mehr schlecht als recht verwendet.-

(
www.fh-giessen-friedberg.de/.../Die-Entwicklung-in-Giessen-von-1838-bis-1971.html): <Schulgschichte. Der Unterricht wird 'so gut es eben noch geht' aufrechterhalten.> 1933. Mit Wirkung vom 1.5. wird die viersemestrige Maschinenbauschule aufgelöst. Dank der Bemühungen des Direktors Dr. Bünnings und einiger Lehrer wird der Unterricht "schlecht und recht" aufrechterhalten. Das Ende der technologischen Bildung in Gießen schien nahe.-

(
http://nachrichten.t-online.de/c/14/14/21/10/14142110.html): < Der Kriegseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan ist "mehr schlecht als recht" aufgeschoben. Er läßt sich aber auf Dauer offensichtlich nicht vermeiden.- Der Text enthält weitere kursiv  markierte Phraseme. Phraseologisch wegen seiner Dopppeldeutigkeit besonders interessant: "den Falken notfalls die Flügel stutzen" > "Wir schulden der Welt mehr als bewaffnete Handwerker. Erschienen am 05. Februar 2008 von Christian Kreutzer. Der Widerstand Berlins gegen einen Bundeswehreinsatz im Süden Afghanistans ist verständlich. Immerhin herrscht dort Krieg. Im "deutschen" Norden dagegen hat der Ansatz der Bundeswehr - Aufbau statt Terroristenjagd - die Eskalation mehr schlecht als recht aufgeschoben. Dennoch wird die Bundesregierung mit ihrer Weigerung, den Einsatz auf ganz Afghanistan auszudehnen, nicht ewig durchkommen. Im Gegenteil. (...). Der Streit innerhalb der NATO hat nämlich zwei Gründe: Der erste ist das selbstherrliche Vorpreschen der Bush-Regierung. Statt mit Hochdruck das Land aufzubauen, hat sie ohne Rücksicht auf Zivilisten "Aufständische" gejagt. Jetzt rufen die Amerikaner um Hilfe, denn der Widerstand, den sie ausgelöst haben, fliegt ihnen regelrecht um die Ohren. Doch unabhängig davon, wer am Desaster in Südafghanistan "schuld" ist: Auch Berlin muss sein Haltung überdenken. Dass deutsche Soldaten auf fremden Schlachtfeldern kämpfen müssen und dabei zu Schaden kommen können, ist eine Wahrheit, die Berliner Politiker der deutschen Bevölkerung noch nicht zumuten wollen. Entsprechend unmilitärisch sind die Aufträge des Bundestags an die Bundeswehr gefasst - man denke nur an das groteske Verbot, gegen den afghanischen Drogenhandel vorzugehen. (...). Dabei finden Einsätze, wie der in Afghanistan eben nicht nur aus humanitären Gründen statt. Strucks Spruch von der Verteidigung Deutschlands am Hindukusch stimmt leider: Noch jeder Terrorist, der hier oder irgendwo anders in Europa geschnappt wurde, hat eines der Ausbildungslager in Afghanistan oder dem Grenzgebiet zu Pakistan durchlaufen. Und die osteuropäische Heroinmafia bezieht fast 100 Prozent ihres Stoffs von dort. Da erscheint es fast lächerlich, auf einer Begrenzung des deutschen Einsatzes auf Nordafghanistan zu bestehen. Eine Mittelmacht wie Deutschland, die einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat beansprucht, muss sich von dem Gedanken verabschieden, die Sicherheitsrisiken des 21. Jahrhunderts allein durch den Aushub von Brunnen oder den Bau von Grundschulen zu lösen. Dies gilt auch für künftige Konflikte: Deutschland braucht eine einsatzfähige Armee und die Bereitschaft, sie wenn nötig einzusetzen. Nur wer dazu bereit ist, kann übrigens innerhalb der NATO mitreden und den Falken notfalls die Flügel stutzen.



Zurück                          nach oben


23.  auf etwas Gewicht/Wert legen < Vgl. E.6,3 und F.3,3 >

etwas für wichtig halten (Duden - Redewendungen, ³2008)

(
www.pferdeundmenschen.de/newsEntry.php?id=74): < Ratschläge für den Umgang mit Pferden im Rahmen der Erlebnispädagogik.> Erlebnispädagogik. Soziales Lernen mit Pferden. Pferde als ideales Medium der Kontaktaufnahme, Kommunikation und des sozialen Lernens. Wie funktioniert Kontaktaufnahme, Verständigung, soziale Kommunikation? Wie wichtig sind Zuhören und Beobachten, welche Signale senden wir selbst aus und wie wirken wir damit auf andere? Größtes Gewicht legen wir darauf, das Pferd als Herden- und Fluchttier zu erkennen, das soziale Gefüge der Herde wahrzunehmen und bei der Kontaktaufnahme mit den Tieren Körpersprache auf der Basis von Vertrauen und Dominanz zu praktizieren. Diesem Konzept verdanken wir den therapeutischen Erfolg, der uns von zahlreichen Lehrern, Erziehern und Sozialarbeitern, die mit ihren Klienten unseren Hof besucht haben, immer wieder bestätigt wird.-

(
www.kah-bonn.de/ausstellungen/tokyo/rahmenprogramm.htm): < Zur Teezeremonie Cha no yu in Japan> Tee und die Kultur Japans. Prof. Isao Kumakura, National Museum of Ethnology und Postgraduate University of Advanced Studies, Osaka. Vortrag in japanischer Sprache, Übersetzung: Prof. Dr. Josef Kreiner, Canon Foundation Lecture. In Zusammenarbeit mit dem Japanologischen Seminar der Universität Bonn: In der Teezeremonie Cha no yu sind verschiedene Elemente der Kultur Japans enthalten, angefangen von hoher Kunst und Kunsthandwerk über Architektur und Gartenbaukunst, Ikebana und Weihrauch-Zeremonie, bis hin zu Etikette und Lebensstil. Diese Elemente werden durch den Gedanken des wabi, einer Ästhetik des Einfachen und Ruhigen zusammengehalten, gleichzeitig aber auch unverwechselbar geprägt. Im "Teeweg" hat von Anfang an die Bewirtung der Gäste die zentrale Rolle gespielt, auch wenn dies in der heutigen Form der meist verkürzten Teezeremonie nicht immer so deutlich hervortritt. Der Vortrag wird auf diesen Aspekt besonderes Gewicht legen und seiner Bedeutung für die Entwicklung der japanischen Koch- und Esskultur nachgehen. Mit freundlicher Unterstützung des Restaurant Kamijo, Michaelplatz 6, 53177 Bonn.-

(
www.welt.de/lifestyle/article1344123/Townhouses_besiedeln_Berlins_Mitte.html): <Neue Wohnformen im Stadtzentrum, die vor allem für Gutverdiener attraktiv sind, die "auf Individualität Wert legen".> .8. November 2007. Hausbau. Townhouses besiedeln Berlins Mitte von Dirk Westphal. Ein Modell für Deutschland: die Townhouses. Die Luxus-Siedlung in Berlin-Mitte ist wie ein Dorf in der Stadt, denn die Häuser wurden nicht von Großinvestoren errichtet, sondern von privaten Bauherren. WELT ONLINE war zu Gast bei den Bewohnern. (...). Vielfalt der Architektur. Berlins Townhouse-Siedlung ist bereits zu einem Dorado für Architekturinteressierte geworden. Obwohl einige der Häuser erst im Frühjahr 2008 fertig werden, pilgern Tag für Tag mit Kameras ausgestattete Touristen und Studenten zu dem Viertel. Offenbar hat es für viele Vorbildcharakter. "Es gibt Anfragen von Städten aus ganz Deutschland", heißt es aus der Bauverwaltung. Das Townhouse-Modell könne zur Revitalisierung der Innenstädte beitragen. Oftmals seien diese ja zu reinen Einkaufszonen verkommen. Mit den Townhouses könne man jedoch das Wohnen im Zentrum stärken und auch für Gutverdiener, die auf Individualität Wert legen, wieder attraktiv machen. Ein hehres Ziel, das zumindest in Berlin nicht ausbaubar ist. Denn es gibt keine vergleichbar großen Flächen in Mitte, die noch in Landesbesitz sind und entsprechend "günstig" parzelliert werden könnten.-

(
http://friedrichrost.de/online-texte/pruefung.htm): < Gute Ratschläge für die mündliche Prüfung. Besonders amüsant der Schlussatz: "Da Prüfungen und damit zu vergebende Berufschancen eine Errungenschaft des Bürgertums sind, orientieren Sie sich eher an dem bürgerlichen Ideal als am „Dernier cri" einer Subkultur".>  Die mündliche Prüfung. Ihre inhaltlichen Vorbereitungen sollten mindestens drei Tage vor dem Prüfungstermin abgeschlossen sein. Dann sind nur noch Wiederholungen und Prüfungssimulationen angebracht, die letzten am frühen Abend vor der Prüfung. Danach sollten Sie sich noch etwas entspannen, damit Sie gut und ausreichend schlafen. Je nachdem, ob Sie Probleme mit dem Aufstehen haben, sollten Sie sichergehen, dass Sie rechtzeitig geweckt werden und nicht verschlafen. – „Was soll ich anziehen?", ist eine nicht nur von Studentinnnen häufig gestellte Frage. Ihre Kleidung sollte sauber, bequem und nicht zu auffällig sein. Bedenken Sie, dass der äußere Eindruck die Prüfer unbewusst beeinflusst (dazu gehören auch Frisur, Fingernägel, Körperhaltung u.a.). Inwieweit Prüfer auf Äußeres Wert legen und wie stark sie sich davon beeinflussen lassen, ist leider aus deren eigenem Äußeren nicht direkt ableitbar. Da Prüfungen und damit zu vergebende Berufschancen eine Errungenschaft des Bürgertums sind, orientieren Sie sich eher an dem bürgerlichen Ideal als am „Dernier cri" einer Subkultur.-
 
(
www.fhnw.ch/ph/isek1/bachelor/sek_1_aarau/berufspraktische-ausbildung): < Die integrierte berufspraktische Ausbildung ist der Schwerpunkte einer Fachhochschule.> Fachhochschule Nordwestschweiz. Pädagogische Hochschule. Institut Sekundarstufe 1. Berufspraktische Ausbildung. Die integrierte berufspraktische Ausbildung ist eine Beonderheit des Studiengangs Sek 1 in Aarau, auf die wir grosses Gewicht legen. Sie ist in die fachlich-fachdidaktische Ausbildung integriert und erfolgt in mehreren Phasen: Eignungsabklärung: Im ersten Semester wird die Eignung für den Lehrberuf auf der Sekundarstufe I in einem formellen Verfahren abgeklärt. Das Verfahren besteht aus einer Kombination von Fremd- und Selbstbeurteilung. Die Kriterien umfassen die vier Dimensionen. Kontaktfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit, soziale Sensibilität. Strukturierungs- und Ordnungs­fähigkeit im Denken und Darlegen. Fähigkeit zu Flexibilität, Offenheit und Lernbereitschaft im Handeln und Analysieren. Fähigkeit zur Reflexion des eigenen Handelns.-

(
http://iq.lycos.de/qa/show/16997/): <Kaufüberlegungen> (Frage): Welche Kriterien sind beim Kauf einer neuen Digitalkamera zu beachten?- (Antwort): Das hängt sehr stark davon ab, was der Käufer mit seiner Digi-Cam vor hat. Wenn jemand, z.B. nur eine kompakte Kamera für Schnappschüsse sucht, dann kann es ihm egal sein, ob die Kamera 5, 6 oder 10 Megapixel besitzt. Er wird dagegen sehr viel Wert auf Kompaktheit und Gewicht legen. Wenn jemand aber andererseits ambitionierte Fotos für Ausstellungen machen möchte und dies auch noch in einer relativen Größe, dann ist für ihn sehr wohl wichtig, wieviel Megapixel die Kamera hat und relativ egal, wie schwer sie ist oder ob sie kompakt gebaut ist. Was natürlich alle Kameras besitzen sollten ist eine gute Bildqualität, ein geringes Rauschverhalten, eine gute Verarbeitung und eine gute Ergonomie und Bedienerfreundlichkeit. Auch ein Schutz gegen Verwackeln ist für jede Käuferschicht interessant.-

(
www.pkv05.de/gkv.htm): <Bei der Auswahl einer Krankenkass hängt viel davon ab, auf welche Behandlungsarten "man Wert legt".>.  Vergleich gesetzliche Krankenversicherung (GKV): Leistungsunterschiede der gesetzlichen Kassen. Die Leistungen der Krankenkassen sind zu großen Teilen gesetzlich festgelegt. Das medizinisch Notwendige wird - bis auf die vom Versicherten zu übernehmenden Rezeptgebühren und Zuzahlungen zu ambulanten und stationären Therapien - von allen Kassen bezahlt. Für die Qualität Ihrer medizinischen Behandlung spielt es deshalb nur eine geringe Rolle, bei welcher gesetzlichen Kasse Sie versichert sind. Spielraum haben die gesetzlichen Krankenversicherer aber bei den Extraleistungen: Manche Kassen bezahlen in Grenzen auch alternative Heilverfahren wie Akupunktur oder Homöopathie. Andere Kassen finanzieren ihren Versicherten ambulante Vorsorgekuren, Gesundheitskurse oder Zusatzimpfungen, die nicht im Pflichtkatalog enthalten sind. Wenn Sie auf bestimmte Behandlungsarten Wert legen, können Sie sich vor einem Wechsel erkundigen, inwieweit die Kasse, zu der Sie wechseln wollen, die gewünschten Therapien erstattet.-

(
www.lexmark.com/uncomplicate/product/home/97/0,7044,1879_401015_723319905_de_0_1,00.html): <Kaufüberlegungen> Wenn schnelle Druckgeschwindigkeit in Schwarz/Weiß und professionelle Ausdrucke in Farbe für Sie entscheidend sind und Sie auf Netzwerkfähigkeit Wert legen, ist der Lexmark C500n genau die richtige Wahl für Sie. -

(
www.stud.tu-ilmenau.de/~muslstud/25_Fragen_%20zum_%20Islam.html): < Kleidervorschriften im Islam.> Warum müssen muslimische Frauen Kopftuch tragen?- (Antwort): Der Muslim sollte auch bezüglich seiner Kleidung auf Bescheidenheit Wert legen, und der Mensch sollte nicht als bloßes Objekt der Begierde betrachtet werden. Deshalb gibt es im Islam sowohl für Männer als auch für Frauen Bekleidungsvorschriften. Die Kleidung darf weder zu dünn sein, noch zu eng anliegen, damit die Körperformen nicht sichtbar werden. Die Bekleidung des Mannes muß mindestens den Bereich vom Nabel bis zum Knie bedecken, bei der Frau muß die Kleidung ihren ganzen Körper, außer ihrem Gesicht und ihren Händen, bedecken. Die Verschleierung des Gesichts ist nicht vorgeschrieben. Diesen Regelungen liegt die Koranstelle (24:31) zugrunde, die durch Aussagen des Propheten Muhammad präzisiert wird. Diese Vorschriften, wie auch andere Vorschriften im Islam, gelten für die Muslime verbindlich ab der Pubertät, da dieser Einschnitt die Volljährigkeit kennzeichnet.-
 
-Die Wendung bezieht sich auf den Vorgang des Wiegens: Man muß so viele Gewichte in die eine Waagschale legen, wie die Ware in der anderen Waagschale wiegt. Legt man viele Gewichte hinein, so wiegt etwas schwer, hat Gewicht (übertragen = Wert, Bedeutung). (Duden).



Zurück                          nach oben


24. es geht/jetzt geht es um die Wurst (ugs.)
 

es ist, jetzt ist es wichtig, sich einzusetzen; es kann Entscheidendes erreicht werden; jetzt entscheidet sich eine Sache (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2003/0225/berlin/0030/index.html): < Die Redewendung wird hier wortspielerisch verwendet. Die Verwendung des Phrasems in der Überschrift soll vor allem die Aufmerksamkeit des Lesers wecken. >  Archiv » 2003 » 25. Februar » Berlin. Strieders Kampf um die Wurst geht in die nächste Runde. Der Senator will die Imbissbude ans Brandenburger Tor zurückholen von Marcel Gäding. Der Streit um die bekannte Wurstbude am Brandenburger Tor geht in die nächste Runde. Nun sollen sich die obersten Verwaltungsrichter der Stadt mit dem Thema auseinander setzen. Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) will beim Oberverwaltungsgericht Beschwerde gegen einen Beschluss des Verwaltungsgerichts einlegen. Dieses hatte am Freitag einem Eilantrag von Anliegern stattgegeben und der Genehmigung einer Wurstbude westlich des Tores widersprochen. "Wir halten den Standort der Würstchenbude an der Ebertstraße aber durchaus für genehmigungsfähig", sagte Strieders Sprecherin Petra Reetz. Der Einspruch werde nach Einschätzung eines Justizsprechers wegen der Eilbedürftigkeit zügig bearbeitet. Die Kläger gegen die Imbissbude kritisieren die Geruchsbelästigung und argumentieren, dass die Senatsverwaltung für die Würstchenbude eine Sondergenehmigung erteilt habe, während ihnen eine solche verwehrt worden sei. Die Richter in erster Instanz gaben den Klägern Recht. Sie äußerten erhebliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Genehmigungsbescheides. Denn die Ebertstraße ist wie auch das Brandenburger Tor in einem Negativkatalog verzeichnet - das heißt, die Gegend ist von denkmalpflegerischer Bedeutung, Buden und Souvenirhändler sind dort unerwünscht. Auch überwiege das Interesse der Antragsteller, heißt es in dem Beschluss auf einstweilige Anordnung (Az: VG 1 A 45.03). Die Inhaber der Wurstbude, Curt Bösenberg und Thomas Heeder, gehen - wie Strieder - vor dem Oberverwaltungsgericht gegen die Anordnung vor. "Wir wollen einfach nur arbeiten", sagt Bösenberg. Allerdings will er sich bis zur endgültigen Entscheidung an das Grillverbot halten - ihre Imbissbude haben die Gastronomen eingelagert. Für Bösenberg und Heeder ist es schon die zweite Niederlage: Im Oktober hatten sie den Standort auf dem neu gestalteten Pariser Platz räumen müssen. Eine Bude passe da nicht mehr hin, argumentierte Strieder. Er verschaffte den Betreibern dann die Genehmigung für die Ebertstraße und ließ es sich nicht nehmen, am Freitag zur Wiedereröffnung zu erscheinen. Bernhard Glashagen, Souvenirshop- und Bistrobesitzer an der Ebertstraße ist einer der Kläger, der den Imbiss vor seinem Laden endgültig weg haben will: "Wir zahlen viel Miete und die Buden-Inhaber eine vergleichsweise geringe Nutzungsgebühr." Glashagen fürchtet auch um Konkurrenz beim Getränkeverkauf. An Wochenenden betreibt er seit drei Jahren vor seinem Laden einen Glühweinstand. Dieser steht auf Privatgelände, eine Genehmigung des Tiefbauamtes ist deshalb nicht notwendig. Die Würstchenbude, meint er, vermindere seinen Umsatz. "Deren Betreiber wollen schließlich ebenfalls Glühwein verkaufen." Unabhängig vom Gerichtsverfahren prüft das Tiefbauamt Mitte nun Alternativstandorte für die Wurstbude. "Wir teilen die Ansicht des Verwaltungsgerichts", sagt Tiefbauamts-Leiter Harald Büttner. Schließlich habe seine Behörde die Genehmigung für den Imbiss an der Ebertstraße verweigert, woraufhin Strieders Verwaltung das Verfahren an sich gezogen hat. Als Ausweichstandorte kämen seiner Ansicht nach der Schlossplatz oder die Promenade Unter den Linden infrage. Letzteres haben Wurstbrater Heeder und Bösenberg aber schon abgelehnt. Denn dort müssten sie mit einem der Kioske auf dem Boulevard vorlieb nehmen - und Miete an die Firma Wall bezahlen. "Wir halten den Standort der Würstchenbude an der Ebertstraße durchaus für genehmigungsfähig. Wir ziehen das durch. Es geht jetzt um die Wurst." Petra Reetz, Strieders Sprecherin.-

(
www.herthabsc.de/index.php?id=15630&tx_ttnews%5Btt_news%5D=785&tx_ttnews%5BbackPid%5D=15625&c): <Wichtige Fußballspielentscheidung> Bilanz gegen Wolfsburg positiv. Die Bilanz von Hertha gegen den VfL im Olympiastadion ist durchweg positiv. Seit dem gemeinsamen Aufstieg in die Bundesliga 1997 konnten die Wolfsburger nur einmal in Berlin gewinnen (2000/2001). Von den Wolfsburger Spielern kann sich an diese Partie allerdings niemand erinnern. Nicht einer, der im aktuellen Kader befindlichen Profis war beim einzigen Sieg in Berlin dabei. Bei Hertha waren damals hingegen bereits Joe Simunic, Dick van Burik, Pal Dardai und Andreas Schmidt vertreten (Gesamtstatistik). Aber wie es Dieter Hoeneß schon sagte, sind Statistiken, verletzte oder ehemalige Spieler, sowie die gesamte Vorbereitung am Samstag nur noch Makulatur. "Es geht jetzt um die Wurst", hatte der Manager noch hinterher geschoben. Wenn es nach ihm und Trainer Falko Götz geht, wird diese am Ende in Form von drei Punkten in Berlin bleiben.-

(
www.formel1place.at/index.phtml?m1=6&m2=0&zielid=206193): <Wichtige sportliche Entscheidung.> Ab Hockenheim geht es "um die Wurst". Beim Heimspiel am Hockenheimring sind die deutschen Formel-1-Starter unter Druck: Beim Großen Preis von Deutschland beginnt das Raufen um die Cockpits für die nächste Saison. Fünf deutsche Rennfahrer sind momentan in der Formel 1 unterwegs - und das soll auch so bleiben. Beim Großen Preis von Deutschland am Sonntag (14. 00 Uhr/live bei Premiere und RTL) kämpfen die deutschen Piloten in ihrem Heimspiel nicht nur um Prestige und Punkte, sie fahren auch um ihre Zukunft. Die Experten und ehemaligen Rennfahrer Marc Surer und Christian Danner sehen im Gespräch mit dem sid das deutsche Quintett auf einem guten Weg, warnen aber zugleich: Sicher dürfe sich niemand fühlen. 'Die nächsten beiden Rennen sind sehr, sehr entscheidend', sagt Surer und verweist auf die dreiwöchige Sommerpause nach den WM-Läufen zehn und elf in Hockenheim und Budapest: 'Danach werden Entscheidungen getroffen. Der August ist der Monat der Entscheidungen.' Und Danner erklärt: 'Ab Saisonmitte, also ab jetzt, geht es endgültig um die Cockpits für die kommende Saison. Jetzt geht es um die Wurst.' Die Experten sind sich einig: Die Deutschen sind im Heimspiel gefordert. Vor allem, weil trotz aller Professionalität auch bei den Teams die jüngsten Eindrücke am stärksten haften bleiben. Surer: 'Die Teams denken immer besonders über die zweite Saisonhälfte nach, die erste vergessen sie.-


-Diese Wendung bezog sich ursprünglich auf volkstümliche Spiele oder Wettkämpfe auf Volksfesten, bei denen als Preis eine Wurst winkte (z. B. Wurstklettern, -angeln, -schnappen). (Duden)

 

Zurück                          nach oben